Betriebsverlagerungen – Herausforderungen und Chancen
Betriebsverlagerungen – Herausforderungen und Chancen Betriebsverlagerungen – Herausforderungen und Chancen
- 33 - Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) beschloss am 14. Juli 2005, die Beratende Kommission für den industriellen Wandel (CCMI) gemäß Artikel 31 der Geschäftsordnung mit der Erarbeitung eines Informationsberichts zu folgendem Thema zu beauftragen: "Eine branchenspezifische Untersuchung von Betriebsverlagerungen". Die vorbereitenden Arbeiten wurden von den folgenden Mitgliedern und Delegierten durchgeführt: Vorsitzende: Frau FUSCO (III-IT) (für ROSSITTO, Art. 62 GO) Berichterstatter: Herr van IERSEL (I-NL) Mitberichterstatter: Herr CALVET CHAMBON (Kat. 1-ES) Mitglieder: die Herren FERNÁNDEZ (Kat. 2-ES) GLORIEUX (Kat. 3-BE) LASIAUSKAS (I-LT) (für LEVAUX, Art. 62 GO) NOLLET (II-BE) HOSMAN (Kat. 1-UK) PÁLENÍK (III-SK) PASSLEY (Kat. 3-UK) SZEREMENT (Kat. 2-PL) ZÖHRER (II-AT) * * * 1. Einleitung: CCMI und Betriebsverlagerungen 1.1 Dieser Informationsbericht ist eine unmittelbare Weiterführung der am 14. Juli 2005 vom Ausschuss verabschiedeten Stellungnahme der CCMI zum Thema "Ausmaß und Auswirkungen von Betriebsverlagerungen" 1 . 1.2 Der Stellungnahme zufolge sind Betriebsverlagerungen - sowohl aus den alten in die neuen Mitgliedstaaten, als auch aus der EU in Drittländer (insbesondere in Asien) - ein unvermeidbarer Prozess, der von der erweiterten EU begleitet und überwacht werden muss. 1.3 In der Stellungnahme wird deutlicht gemacht, dass Betriebsverlagerungen in den von Unternehmensweggang betroffenen Regionen zu Arbeitsplatzabbau und anderen damit einherge- 1 Der Volltext der Stellungnahme (CESE 851/2005, Berichterstatter: Herr Rodríguez GARCÍA-CARO, Gruppe I, Arbeitgeber, Spanien; Mitberichterstatter: Herr NUSSER, Delegierter der CCMI, Deutschland) ist auf der Website des Ausschusses unter folgender Adresse abzurufen: http://eescopinions.esc.eu.int/EESCopinionDocument.aspx?identifier=ces\ccmi\ccmi014\ces851-2005_ac.doc&language=DE
- 34 - henden Problemen wie höheren Sozialkosten, stärkerer sozialer Ausgrenzung und geringerem Wirtschaftswachstum führen können. 1.4 In der Stellungnahme wird dargelegt, dass Betriebsverlagerungen trotz dieser Auswirkungen nicht zwangsläufig sozialen und wirtschaftlichen Rückschritt bedeuten müssen. Vielmehr sind sie für das Fortbestehen und die Entwicklung von Unternehmen sehr häufig von zentraler Bedeutung. Außerdem reagieren zahlreiche Unternehmen auf kreative Art und Weise, indem sie entweder neue Cluster bilden und ihr Aktionsfeld ausweiten - was insbesondere für KMU zutrifft -, oder aber Verarbeitungsverfahren und Produktdesign anpassen. 1.5 In dem Dokument wird die Standortwahl als eine strategische Frage erkannt, bei der eine Vielzahl von wirtschaftlichen und industriellen Aspekten berücksichtigt werden muss. Abschließend wird unterstrichen, dass bestimmte zentrale Aspekte der Industriepolitik stärker zu entwickeln sind, wenn weitere indirekte Betriebsverlagerungen verhindert werden sollen, außerdem werden einige diesbezügliche Maßnahmen vorgeschlagen. 1.6 In der Stellungnahme werden die zentralen Themen, die für Betriebsverlagerungen allgemein von Belang sind erörtert und Schlussfolgerungen gezogen. Wie in der Stellungnahme jedoch zum Ausdruck kommt, "sind einige Sektoren stärker von Betriebsverlagerungen betroffen als andere" ( Ziffer 2.6). Derzeit gibt es keine klaren Vorstellungen über die branchenspezifischen Auswirkungen des Phänomens. 2. Bericht über Fakten und Zahlen 2.1 Die CCMI legt neben der genannten Stellungnahme einen Bericht über Fakten und Zahlen bezüglich der Betriebsverlagerungen vor. Die CCMI zieht aus dem statistischen Material Schlussfolgerungen und befasst sich mit der angewandten Methode sowie der Verfügbarkeit der Quellen. 2.2 Dieser Bericht soll mittels Verwendung der einschlägigen Indikatoren einen Überblick über die Betriebsverlagerungen in einer Reihe von Branchen geben. Diese Branchen wurden - wie in Kapitel 3 dieses Dokuments erläutert - anhand verschiedener Kriterien und Zielsetzungen ausgewählt und sollen vor allem ein möglichst umfassendes Bild dieses Phänomens vermitteln. In dem auf der Website der CCMI zugänglichen Überblick 2 werden deshalb 19 ausgewählte Branchen untersucht, indem das vorhandene statistische und sonstige Datenmaterial für die betreffende Branche zusammengestellt wird, um eine exakte Zustandsbeschreibung bezüglich der Betriebsverlagerungen in diesen Sektoren geben zu können. Dieser Überblick wurde von der externen Beratungsfirma Reckon LLP unter enger Aufsicht und Anleitung durch eine Studiengruppe der CCMI durchgeführt. 2.3 Ziel des vorliegenden Dokuments ist es folglich, den von der Beratungsfirma in enger Zusammenarbeit mit der Studiengruppe der CCMI gewählten Ansatz zu umreißen, kurz auf 2 http://eesc.europa.eu/sections/ccmi/docs/index_en.asp
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henden Problemen wie höheren Sozialkosten, stärkerer sozialer Ausgrenzung <strong>und</strong> geringerem<br />
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nicht zwangsläufig sozialen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Rückschritt bedeuten müssen. Vielmehr<br />
sind sie für das Fortbestehen <strong>und</strong> die Entwicklung von Unternehmen sehr häufig von<br />
zentraler Bedeutung. Außerdem reagieren zahlreiche Unternehmen auf kreative Art <strong>und</strong><br />
Weise, indem sie entweder neue Cluster bilden <strong>und</strong> ihr Aktionsfeld ausweiten - was<br />
insbesondere für KMU zutrifft -, oder aber Verarbeitungsverfahren <strong>und</strong> Produktdesign<br />
anpassen.<br />
1.5 In dem Dokument wird die Standortwahl als eine strategische Frage erkannt, bei der eine<br />
Vielzahl von wirtschaftlichen <strong>und</strong> industriellen Aspekten berücksichtigt werden muss.<br />
Abschließend wird unterstrichen, dass bestimmte zentrale Aspekte der Industriepolitik<br />
stärker zu entwickeln sind, wenn weitere indirekte <strong>Betriebsverlagerungen</strong> verhindert werden<br />
sollen, außerdem werden einige diesbezügliche Maßnahmen vorgeschlagen.<br />
1.6 In der Stellungnahme werden die zentralen Themen, die für <strong>Betriebsverlagerungen</strong> allgemein<br />
von Belang sind erörtert <strong>und</strong> Schlussfolgerungen gezogen. Wie in der Stellungnahme jedoch<br />
zum Ausdruck kommt, "sind einige Sektoren stärker von <strong>Betriebsverlagerungen</strong> betroffen als<br />
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Auswirkungen des Phänomens.<br />
2. Bericht über Fakten <strong>und</strong> Zahlen<br />
2.1 Die CCMI legt neben der genannten Stellungnahme einen Bericht über Fakten <strong>und</strong> Zahlen<br />
bezüglich der <strong>Betriebsverlagerungen</strong> vor. Die CCMI zieht aus dem statistischen Material<br />
Schlussfolgerungen <strong>und</strong> befasst sich mit der angewandten Methode sowie der Verfügbarkeit<br />
der Quellen.<br />
2.2 Dieser Bericht soll mittels Verwendung der einschlägigen Indikatoren einen Überblick über<br />
die <strong>Betriebsverlagerungen</strong> in einer Reihe von Branchen geben. Diese Branchen wurden - wie<br />
in Kapitel 3 dieses Dokuments erläutert - anhand verschiedener Kriterien <strong>und</strong> Zielsetzungen<br />
ausgewählt <strong>und</strong> sollen vor allem ein möglichst umfassendes Bild dieses Phänomens vermitteln.<br />
In dem auf der Website der CCMI zugänglichen Überblick 2 werden deshalb 19 ausgewählte<br />
Branchen untersucht, indem das vorhandene statistische <strong>und</strong> sonstige Datenmaterial<br />
für die betreffende Branche zusammengestellt wird, um eine exakte Zustandsbeschreibung<br />
bezüglich der <strong>Betriebsverlagerungen</strong> in diesen Sektoren geben zu können. Dieser Überblick<br />
wurde von der externen Beratungsfirma Reckon LLP unter enger Aufsicht <strong>und</strong> Anleitung<br />
durch eine Studiengruppe der CCMI durchgeführt.<br />
2.3 Ziel des vorliegenden Dokuments ist es folglich, den von der Beratungsfirma in enger<br />
Zusammenarbeit mit der Studiengruppe der CCMI gewählten Ansatz zu umreißen, kurz auf<br />
2 http://eesc.europa.eu/sections/ccmi/docs/index_en.asp