Betriebsverlagerungen – Herausforderungen und Chancen
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4.5.1 Bildung, Ausbildung <strong>und</strong> Qualifikation: Humankapital ist ein sehr wichtiger Faktor für die<br />
industrielle Wettbewerbsfähigkeit - <strong>und</strong> in Zukunft wird seine Bedeutung wahrscheinlich<br />
noch zunehmen (dies zeigt sich schon daran, dass der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften<br />
das Haupthindernis für die Entwicklung der KMU darstellt). In den nächsten Jahren wird sich<br />
zeigen, dass die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte entscheidend für die langfristige<br />
internationale Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie ist. Damit gewinnen auch die<br />
Ausbildung <strong>und</strong> die Zuwanderung im Rahmen der Rechtsvorschriften <strong>und</strong> der Gemeinschaftspolitik<br />
an Bedeutung. Im Mittelpunkt der europäischen Industriepolitik sollten deshalb die<br />
schulische <strong>und</strong> berufliche Bildung - vor allem die berufliche Weiterbildung - sowie die<br />
Qualifizierung stehen.<br />
Humankapital <strong>und</strong> Know-how sind Wettbewerbsvorteile<br />
4.5.2 Forschung <strong>und</strong> Innovation - Schlüsselfaktoren der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen<br />
Industrie. Europa muss sich bemühen, das Ziel einer Erhöhung der Forschungsausgaben auf<br />
3% seines BIP zu erreichen <strong>und</strong> seine Anstrengungen zur Förderung der öffentlichen <strong>und</strong> privaten<br />
Forschung zu verdoppeln. Dafür ist die Errichtung eines europäischen Forschungsraums<br />
entscheidend, um die notwendigen Gr<strong>und</strong>lagen für den wissenschaftlichen <strong>und</strong> technologischen<br />
Fortschritt in der EU zu schaffen.<br />
Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Forschung in industrielle Innovation überführt wird<br />
<strong>und</strong> dass private Investitionen in solche Kapitalgüter verstärkt werden, die den technischen<br />
Wandel eigentlich bewirken.<br />
Wissenschaftlich- technische Innovation ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal<br />
4.5.3 Wettbewerbspolitik: Auch wenn die Interaktion zwischen Industriepolitik <strong>und</strong> Wettbewerbspolitik<br />
mehr <strong>und</strong> mehr an Bedeutung gewinnt, sind diese beiden Politikbereiche derzeit<br />
noch zu isoliert. Es wäre erforderlich, sie stärker miteinander zu verknüpfen, denn die geeignete<br />
Anwendung der mit den Zielen der Industriepolitik verknüpften Wettbewerbsregeln wird<br />
langfristig erheblich zu Wachstum <strong>und</strong> Beschäftigung beitragen.<br />
Es ist notwendig, die Märkte stärker zu überwachen sowie in die neuen Richtlinien <strong>und</strong> die<br />
überarbeiteten geltenden Richtlinien Bedingungen für ihre einheitliche Umsetzung in allen<br />
Mitgliedstaaten aufzunehmen.<br />
Wettbewerbspolitik <strong>und</strong> Industriepolitik miteinander verknüpfen<br />
4.5.4 Sensibilisierung: Angesichts der Rolle des derzeitigen Verbraucherverhaltens, bei dem der<br />
Preis eine entscheidende Rolle spielt, wäre es angebracht, die Verbraucher für die Auswirkungen<br />
dieses Verhaltens zu sensibilisieren. Die Unternehmen können durch Soziallabels, Qualitätskennzeichen<br />
etc. 35 zur Verbesserung des öffentlichen Bewusstseins beitragen. Weiterhin<br />
denkbar wäre, dass sie die Verbraucher genauer über die Herkunft ihrer Produkte informieren.<br />
Die Verbraucher für die Auswirkungen ihres Verhaltens sensibilisieren<br />
35 Siehe Stellungnahme "Informations- <strong>und</strong> Messinstrumente für die soziale Verantwortung der Unternehmen in einer globalisierten<br />
Wirtschaft" (CESE 629/2005; Berichterstatterin: Frau Pichenot), verabschiedet am 8. Juni 2005.