Betriebsverlagerungen – Herausforderungen und Chancen
Betriebsverlagerungen – Herausforderungen und Chancen
Betriebsverlagerungen – Herausforderungen und Chancen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
- 14 -<br />
1.3 Eine Gesellschaft muss als Ganzes wettbewerbsfähig sein. Unter Wettbewerbsfähigkeit ist<br />
somit die Fähigkeit einer Gesellschaft zu verstehen, sich auf kommende Veränderungen des<br />
sie umgebenden Umfeldes einzustellen, sich ihnen anzupassen <strong>und</strong> sie zu beeinflussen 3 . In<br />
ihrer Mitteilung vom 11. Dezember 2002 zur "Industriepolitik in einem erweiterten Europa" 4<br />
definiert die Europäische Kommission Wettbewerbsfähigkeit als "die Fähigkeit der Wirtschaft,<br />
der Bevölkerung nachhaltig einen hohen <strong>und</strong> wachsenden Lebensstandard <strong>und</strong> eine<br />
hohe Beschäftigung zu sichern". Darüber hinaus wird die Bedeutung einer allgemeinen Wettbewerbsfähigkeit<br />
in den europäischen Wettbewerbsberichten herausgestellt, die die Europäi-<br />
sche Kommission seit 1994 regelmäßig veröffentlicht 5 .<br />
1.4 Für ein Unternehmen bedeutet Wettbewerbsfähigkeit die Fähigkeit, seine K<strong>und</strong>en nachhaltig<br />
<strong>und</strong> besser als die Konkurrenten durch ein interessanteres (preiswerteres usw. 6 ) Waren- <strong>und</strong><br />
Dienstleistungsangebot zufrieden zu stellen. Die Wettbewerbsfähigkeit einer Organisation<br />
kann als ihre Fähigkeit definiert werden, hochwertige Waren <strong>und</strong> Dienstleistungen zu erzeugen,<br />
die auf dem Weltmarkt anerkannt <strong>und</strong> erfolgreich sind, wobei die Ressourcen zweckmäßig<br />
eingesetzt, die Ziele wirkungsvoll erreicht <strong>und</strong> das Umfeld wirksam beeinflusst werden<br />
müssen 7 .<br />
1.5 Der Faktor Mensch ist für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen von gr<strong>und</strong>legender<br />
Bedeutung. Entsprechend wichtig sind Motivation, Weiterbildung, Förderung <strong>und</strong> Beteiligung<br />
von Arbeitnehmern im Rahmen eines sozialen Dialogs.<br />
1.6 Heute befindet sich das Umfeld der Unternehmen in ständigem Umbruch. Die zunehmende<br />
Öffnung der Märkte, die Weiterentwicklung der Infrastruktur, der Kommunikationsmedien<br />
<strong>und</strong> des Verkehrs, der konstante Innovationsprozess bei Technologien <strong>und</strong> technischen Anwendungen<br />
sowie der wachsende Wettbewerbsdruck bilden den Rahmen für das Alltagsgeschäft<br />
der Unternehmen.<br />
1.7 Für die Europäische Union bedeutet der Beitritt zehn neuer Mitgliedstaaten am 1. Mai 2004<br />
einen Meilenstein in ihrer Geschichte, wie auch in der einschlägigen Stellungnahme des<br />
EWSA 8 festgestellt wird: "Der erweiterte Binnenmarkt wird zahlreiche Vorteile in wirtschaftlicher<br />
Hinsicht bringen <strong>und</strong> die Wettbewerbsfähigkeit Europas in der globalen Wirtschaft<br />
stärken, wenn es gelingt, die vorhandenen Potenziale nicht brachliegen zu lassen, sondern zu<br />
nutzen. Allerdings ist auch festzuhalten, dass die Wirtschaftsstrukturen dieser Staaten noch<br />
nicht die Standards der EU-15 erreicht haben. Dem europäischen Wettbewerbsbericht 2003<br />
3<br />
Siehe die Stellungnahme des EWSA vom 19. März 1997 zum Thema "Beschäftigung, Wettbewerbsfähigkeit <strong>und</strong> Globalisierung<br />
der Wirtschaft" (CESE 325/1997; Berichterstatterin: Frau KONITZER (Gruppe II/Deutschland)).<br />
4<br />
KOM(2002) 714 endg.; siehe die Stellungnahme des EWSA vom 17. Juli 2003 (CESE 935/2003; Berichterstatter:<br />
Herr SIMPSON).<br />
5<br />
Siehe die siebte, 2003 erschienene Ausgabe (SEK(2003) 1299).<br />
6 Siehe die in Fußnote 2 genannte Stellungnahme des EWSA.<br />
7 John M. Ivancevich: "Management: Quality and Competitiveness" (1996).<br />
8 Siehe die Stellungnahme des EWSA vom 12. Dezember 2002 zum Thema "Die Auswirkungen der Erweiterung der Union auf<br />
den Binnenmarkt" (CESE 1371/2002; Berichterstatterin: Frau BELABED (Gruppe II/Österreich)).