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Die Entwicklung des Arbeits- und Ausbildungsmarktes - Statistik der ...

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ANBA Nr. 9/2009<br />

9/22<br />

Abbildung 16<br />

Differenz zwischen gemeldeten Ausbildungsstellen<br />

<strong>und</strong> gemeldeten Bewerbern<br />

in Tausend<br />

Deutschland<br />

2005 bis 2009<br />

September<br />

2005<br />

0<br />

-100<br />

-200<br />

-300<br />

-400<br />

September<br />

2006<br />

September<br />

2007<br />

September<br />

2008<br />

Nicht zuletzt wirkt sich die Ausweitung <strong>der</strong> Maßnahmen<br />

zur vertieften Berufsorientierung durch die Bun<strong>des</strong>agentur<br />

für Arbeit positiv auf den Ausbildungsmarkt aus. Ein<br />

Schwerpunkt dieser Maßnahmen liegt auf <strong>der</strong> Vertiefung<br />

<strong>der</strong> berufsk<strong>und</strong>lichen Kenntnisse durch aktives Tun im<br />

Rahmen von Betriebspraktika <strong>und</strong> Berufserk<strong>und</strong>ungen.<br />

So ermöglicht die Bun<strong>des</strong>agentur für Arbeit Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schülern zu einem frühen Zeitpunkt mit Betrieben in<br />

Kontakt zu kommen, was zu einem besseren <strong>und</strong> früheren<br />

Matching am Ausbildungsmarkt führt, ohne dass die<br />

expliziten Angebote <strong>der</strong> Ausbildungsvermittlung <strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>agentur<br />

für Arbeit in Anspruch genommen werden.<br />

Fast eine halbe Million Jugendlicher waren 2008 in die<br />

Angebote <strong>der</strong> vertieften Berufsorientierung eingeb<strong>und</strong>en,<br />

für die von Seiten <strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>agentur für Arbeit über 50<br />

Mio Euro aufgewendet wurden. Zuletzt trägt die in den<br />

letzten Jahren zunehmende Nutzung <strong>der</strong> Jobbörse <strong>der</strong><br />

Bun<strong>des</strong>agentur für Arbeit, als Selbst informationseinrichtung<br />

bei <strong>der</strong> Ausbildungs platzsuche, zu einem Rückgang<br />

<strong>der</strong> statistisch erfassten Bewerber mit bei.<br />

<strong>Die</strong> rechnerische Differenz zwischen gemeldeten Ausbildungsstellen<br />

<strong>und</strong> gemeldeten Bewerbern beträgt aktuell<br />

79.300 Stellen. Vor einem Jahr hatte die Differenz bei<br />

134.100 gelegen.<br />

3. Unversorgte Bewerber - unbesetzte Stellen - rechnerische<br />

„Lücke“<br />

<strong>Die</strong> Zahl <strong>der</strong> im August noch unbesetzten Ausbildungsstellen<br />

lag mit 65.300 um 8.400 o<strong>der</strong> 11 Prozent unter<br />

dem Vorjahreswert. Der Rückgang zeigt sich sowohl in<br />

West- als auch in Ostdeutschland. Im Westen sind<br />

50.800 Stellen noch unbesetzt, das sind 6.600 o<strong>der</strong><br />

12 Prozent weniger als im Vorjahr. In Ostdeutschland sind<br />

14.300 Stellen noch frei, 1.800 o<strong>der</strong> 11 Prozent weniger<br />

als im August 2008. Als noch unversorgt zählten im Au-<br />

gust 99.100 Bewerber, 29.700 o<strong>der</strong> 23 Prozent weniger<br />

als im Vorjahr. Dabei hat sich die Zahl <strong>der</strong> noch unversorgten<br />

Bewerber gegenüber dem Vorjahr in Westdeutschland<br />

um 18.400 o<strong>der</strong> 20 Prozent auf 75.600 reduziert<br />

<strong>und</strong> in Ostdeutschland um 11.300 o<strong>der</strong> 33 Prozent<br />

auf 23.500. <strong>Die</strong> deutlichen Verän<strong>der</strong>ungen gegenüber<br />

dem Vorjahr schlagen sich auch in <strong>der</strong> rechnerischen<br />

„Lücke“ nie<strong>der</strong>. <strong>Die</strong> rechnerische Differenz zwischen unbesetzten<br />

Ausbildungsstellen <strong>und</strong> noch unversorgten Bewerbern<br />

hat sich gegenüber dem Vorjahr weiter verringert<br />

(33.900, Vorjahr: 55.200). Dabei ist die Lücke in<br />

Westdeutschland um 32 Prozent kleiner geworden<br />

(24.800, Vorjahr: 36.600) <strong>und</strong> in Ostdeutschland um<br />

51 Prozent (9.100, Vorjahr: 18.700).<br />

4. Ausblick<br />

Nimmt man die <strong>Entwicklung</strong>en <strong>der</strong> Vorjahre als Anhaltspunkt,<br />

so dürfte bis August bereits ein Großteil <strong>der</strong> Bewerber<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Ausbildungs stellen bei <strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>agentur<br />

für Arbeit gemeldet worden sein. In den vergangenen<br />

Jahren hatten sich bis August bereits über 95 Prozent <strong>der</strong><br />

Bewerber <strong>des</strong> gesamten Berufsberatungsjahres bei <strong>der</strong><br />

Ausbildungs vermittlung gemeldet. Ähnliches gilt für die<br />

zu besetzenden Ausbildungsstellen. Hier wurden bis August<br />

über 90 Prozent aller gemeldeten Ausbildungsstellen<br />

registriert. Nach diesen Erfahrungswerten dürfte - wie<br />

in den Vorjahren auch - zum Ende <strong>des</strong> Berufsberatungsjahres<br />

die Zahl <strong>der</strong> gemeldeten Bewerber über <strong>der</strong> Zahl<br />

<strong>der</strong> gemeldeten Ausbildungsstellen liegen.<br />

Angesichts <strong>der</strong> aktuellen wirtschaftlichen Situation ist eine<br />

Einschätzung zur möglichen Bilanz <strong>des</strong> Berufsberatungsjahres<br />

schwierig. Auf <strong>der</strong> einen Seite reduzieren Betriebe,<br />

bedingt durch die wirtschaftliche Krise, ihre Ausbildungsleistung.<br />

Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite behalten Unternehmen<br />

ihren Ausbildungs umfang z.B. aufgr<strong>und</strong> <strong>des</strong> Bestrebens<br />

sich zukünftige Fachkräfte zu sichern, bewusst<br />

bei. Welcher Effekt letztendlich überwiegen wird, bleibt<br />

abzuwarten. 30<br />

Insgesamt gilt aber auch weiterhin: Erst am 30.09.2009,<br />

dem Ende <strong>des</strong> Berufsberatungs jahres, wenn die Angaben<br />

<strong>der</strong> Kammern zu den abgeschlossenen Ausbildungsverträgen<br />

vorliegen, kann abschließend beurteilt werden,<br />

wie sich das Gesamtangebot an betrieblichen Stellen entwickelt<br />

hat, ob sich <strong>der</strong> Einschaltungsgrad <strong>der</strong> Agenturen<br />

durch die Betriebe verän<strong>der</strong>t <strong>und</strong> in welchem Umfang <strong>der</strong><br />

demografiebedingte Rückgang <strong>der</strong> Bewerber zu einer<br />

Entlastung auf dem Ausbildungsmarkt beigetragen hat.<br />

30 Das Berufsbildungsinstitut (BiBB) kommt in seiner Untersuchung zum bereits realisierten<br />

o<strong>der</strong> geplanten Einstellungsverhalten <strong>der</strong> Betriebe zum Ergebnis, dass die Zahl<br />

<strong>der</strong> Ausbildungs verträge 2009 etwa 8% unter dem Vorjahr liegen könnte, wobei Rückgänge<br />

vor allem im Bereich von Industrie <strong>und</strong> Handel <strong>und</strong> in den westdeutschen Regionen<br />

erwartet werden. Zugleich wurde aber deutlich, dass die Betriebe bemüht sind,<br />

die Ausbildung auf einem hohen Stand zu halten, um sich zukünftige Fachkräfte zu sichern.<br />

<strong>Die</strong> erwartete Lücke dürfte laut BiBB nicht so groß sein, als dass sie nicht<br />

durch bereits vorliegende Programme geschlossen werden könnte. (Ergebnisse <strong>der</strong><br />

BiBB-Untersuchung im Internet unter http://www.bibb.de/de/51586.htm).

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