Die Entwicklung des Arbeits- und Ausbildungsmarktes - Statistik der ...
Die Entwicklung des Arbeits- und Ausbildungsmarktes - Statistik der ...
Die Entwicklung des Arbeits- und Ausbildungsmarktes - Statistik der ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
III. Ausbildungsmarkt: Rückgänge bei den gemeldeten Bewerbern <strong>und</strong> den Berufsausbildungsstellen<br />
Nach den Daten <strong>der</strong> Ausbildungsmarktstatistik <strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>agentur für Arbeit ist im laufenden Berufsberatungsjahr<br />
2008/2009 die Zahl <strong>der</strong> gemeldeten Bewerber bis Mitte August 2009 deutlich geringer als im Vorjahreszeitraum. <strong>Die</strong><br />
Zahl <strong>der</strong> bislang gemeldeten Ausbildungsplätze liegt ebenfalls unter dem vergleichbaren Vorjahreszeitpunkt. Auch wurden<br />
bis Ende Juli im Bereich <strong>der</strong> Industrie- <strong>und</strong> Handelskammern sowie <strong>der</strong> Handwerkskammern weniger Ausbildungsverträge<br />
abgeschlossen, als im Vorjahreszeitraum.<br />
Abbildung 15<br />
<strong>Die</strong> Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt<br />
Angaben in Tausend<br />
Deutschland<br />
August 2009<br />
Verän<strong>der</strong>ung gegen-<br />
August über Vorjahreszeitraum<br />
2009 absolut in %<br />
Deutschland<br />
Gemeldete Berufsausbildungsstellen<br />
seit Beginn <strong>des</strong> Berichtsjahres 1)<br />
436 -30 -6,5<br />
darunter betriebliche 406 -23 -5,3<br />
unbesetzte Stellen im Monat<br />
Gemeldete Bewerber<br />
65 -8 -11,4<br />
seit Beginn <strong>des</strong> Berichtsjahres 1)<br />
516 -85 -14,2<br />
unversorgte Bewerber<br />
Westdeutschland<br />
Gemeldete Berufsausbildungsstellen<br />
99 -30 -23,1<br />
seit Beginn <strong>des</strong> Berichtsjahres 1)<br />
359 -19 -5,1<br />
darunter betriebliche 339 -19 -5,3<br />
unbesetzte Stellen im Monat<br />
Gemeldete Bewerber<br />
51 -7 -11,6<br />
seit Beginn <strong>des</strong> Berichtsjahres 1)<br />
417 -50 -10,8<br />
unversorgte Bewerber<br />
Ostdeutschland<br />
Gemeldete Berufsausbildungsstellen<br />
76 -18 -19,6<br />
seit Beginn <strong>des</strong> Berichtsjahres 1)<br />
77 -11 -12,9<br />
darunter betriebliche 67 -4 -5,3<br />
unbesetzte Stellen im Monat<br />
Gemeldete Bewerber<br />
14 -2 -11,0<br />
seit Beginn <strong>des</strong> Berichtsjahres 1)<br />
98 -35 -26,1<br />
unversorgte Bewerber 23 -11 -32,5<br />
1) 1. Oktober <strong>des</strong> Vorjahres bis 30. September<br />
1. <strong>Entwicklung</strong> bei den gemeldeten Ausbildungsstellen<br />
Von Oktober 2008 bis August 2009 wurden <strong>der</strong> Ausbildungsvermittlung<br />
insgesamt 436.200 Ausbildungsstellen<br />
gemeldet, dies sind 30.500 o<strong>der</strong> 7 Prozent weniger als im<br />
Vorjahres zeitraum, aber trotz deutlicher Rezession lediglich<br />
4 Prozent weniger als zur Boomphase im August<br />
2007. Leichte Rückgänge zeigen sich gegenüber dem Vorjahr<br />
bei den betrieblichen Ausbildungsplätzen. <strong>Die</strong>se liegen<br />
mit 406.000 Angeboten an Ausbildungsstellen um<br />
22.800 o<strong>der</strong> 5 Prozent unter dem Vorjahresmonat. Der<br />
Vorjahresabstand wurde dabei in den letzten beiden Monaten<br />
wie<strong>der</strong> kleiner, nachdem er bis Juni angestiegen<br />
war. Auch bei den außer betrieblichen Stellen ist ein Minus<br />
von 7.700 o<strong>der</strong> 20 Prozent auf 30.200 zu verzeichnen.<br />
In Westdeutschland wurden bisher 358.800 (-19.200<br />
bzw. -5 Prozent) <strong>und</strong> in Ostdeutschland 77.100 Stellen (-<br />
11.400 bzw. -13 Prozent) gemeldet. <strong>Die</strong> betrieblichen<br />
Stellen in Ost deutschland liegen mit 66.800 Ausbildungsplatz<br />
angeboten um 3.800 o<strong>der</strong> 5 Prozent unter dem Vorjahresniveau.<br />
<strong>Die</strong> Zahl <strong>der</strong> außer betrieblichen Stellen hat<br />
sich mit 10.300 Stellen gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt<br />
deutlich verringert (-7.600 bzw. -43 Prozent). In<br />
Westdeutschland gingen die betrieblichen Stellen um<br />
19.100 o<strong>der</strong> 5 Prozent auf 338.900 zurück, die außerbetrieblichen<br />
liegen mit 19.900 Berufsausbildungsstellen<br />
etwa auf dem Niveau <strong>des</strong> Vorjahres (-0,1 Prozent).<br />
Der Rückgang bei den gemeldeten Ausbildungs stellen korrespondiert<br />
mit den Angaben <strong>der</strong> Industrie- <strong>und</strong> Handelskammern<br />
sowie <strong>der</strong> Handwerkskammern. Hier liegen jeweils<br />
Meldungen über die bis Ende Juli 2009 neu abgeschlossenen<br />
Ausbildungsverträge vor. Mit insgesamt<br />
309.200 lag ihre Zahl um 24.300 o<strong>der</strong> 7 Prozent unter<br />
dem Vorjahr. Im Bereich dieser beiden Kammern wurden<br />
2008 88 Prozent aller Ausbildungsverträge abgeschlossen.<br />
2. <strong>Entwicklung</strong> bei den gemeldeten Bewerbern<br />
Seit Beginn <strong>des</strong> Beratungsjahres am 1. Oktober haben<br />
insgesamt 515.500 Bewerber die Ausbildungsvermittlung<br />
bei <strong>der</strong> Suche nach einer Lehrstelle eingeschaltet,<br />
85.200 o<strong>der</strong> 14 Prozent weniger als vor einem Jahr <strong>und</strong><br />
über ein Viertel weniger als noch im August 2007 bzw.<br />
August 2006. Damit nimmt nun schon das dritte Jahr in<br />
Folge die Bewerberzahl sowohl in West- als auch in Ostdeutschland<br />
ab. In Westdeutschland verringerte sich die<br />
Bewerberzahl um 50.500 o<strong>der</strong> 11 Prozent auf 417.200. In<br />
Ostdeutschland gingen die Bewerber im Vorjahresvergleich<br />
um 34.700 o<strong>der</strong> 26 Prozent auf 98.100 zurück. In<br />
Ostdeutschland zeigt sich dieser Trend bereits seit 1999,<br />
in Westdeutschland geht die Bewerberzahl nun das dritte<br />
Jahr in Folge zurück. Ursache für den Rückgang ist zum<br />
einen <strong>der</strong> demographische Wandel, <strong>der</strong> sich ganz deutlich<br />
auf die Bewerberzahlen in Ostdeutschland, aber auch allmählich<br />
in Westdeutschland nie<strong>der</strong>schlägt. <strong>Die</strong>ser Rückgang<br />
zeigt sich auch in <strong>der</strong> weiter sinkenden Zahl von Absolventen<br />
allgemein bilden<strong>der</strong> Schulen. Gebremst wird<br />
dieser lediglich durch die doppelten Schulentlass -<br />
jahrgänge aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Verkürzung <strong>der</strong> gymnasialen<br />
Schulzeit auf 12 Jahre in Mecklenburg-Vorpommern im<br />
vergangenen Jahr <strong>und</strong> 2009 im Saarland. An<strong>der</strong>erseits<br />
scheint sich eine zunehmende Tendenz zu höheren Schulabschlüssen,<br />
insbeson<strong>der</strong>e (Fach-)Hoch schulreife, abzuzeichnen,<br />
was zu einem längeren Verbleib <strong>der</strong> Jugendlichen<br />
im Schulsystem beiträgt. <strong>Die</strong>ser Trend wird durch<br />
eine sich verschlechternde wirtschaftliche Situation noch<br />
verstärkt. Auch die verbesserte Bilanz <strong>des</strong> letzten Ausbildungsjahres<br />
<strong>und</strong> die verstärkten Bemühungen <strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>agentur<br />
für Arbeit um die sogenannten „Altbewerber“<br />
tragen zu einer Entspannung am Ausbildungsmarkt <strong>und</strong><br />
zu einem Rückgang <strong>der</strong> Bewerberzahlen bei.<br />
ANBA Nr. 9/2009<br />
9/21