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Die Entwicklung des Arbeits- und Ausbildungsmarktes - Statistik der ...

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ANBA Nr. 9/2009<br />

9/16<br />

Gleicht man die Untererfassung durch eine Schätzung<br />

aus, könnte die Unterbeschäftigung saisonbereinigt im<br />

August um 25.000 zugenommen haben.<br />

<strong>Die</strong> Maßnahmen zur Aktivierung <strong>und</strong> beruflichen Einglie<strong>der</strong>ung<br />

nach § 46 SGB III sind Teil <strong>der</strong> Entlastung durch<br />

<strong>Arbeits</strong>marktpolitik <strong>und</strong> gehen damit in die Unterbeschäftigung<br />

ein. <strong>Die</strong> Einführung dieser neuen Maßnahmen<br />

führt im Übergang insbeson<strong>der</strong>e zu folgenden zwei Effekten<br />

(vgl. Kasten):<br />

(1) <strong>Die</strong> Beauftragung von Dritten mit <strong>der</strong> Vermittlung<br />

(nach § 37 SGB III a.F.) läuft aus <strong>und</strong> wird in neuer Ausgestaltung<br />

<strong>und</strong> mit verän<strong>der</strong>ten Inhalten durch Maßnahmen<br />

zur Aktivierung <strong>und</strong> beruflichen Einglie<strong>der</strong>ung (nach § 46<br />

SGB III) abgelöst. <strong>Die</strong>s hat Auswirkungen auf die <strong>Arbeits</strong>losenzahl,<br />

weil Personen, für die ein Dritter mit <strong>der</strong> Vermittlung<br />

(nach § 37 SGB III a.F.) beauftragt war, während<br />

<strong>der</strong> Beauftragung weiter als arbeitslos gezählt wurden,<br />

während <strong>der</strong> Eintritt in die neu gestalteten Maßnahmen<br />

die <strong>Arbeits</strong>losigkeit beendet.<br />

(2) Auch die Eignungsfeststellungs- <strong>und</strong> Trainingsmaßnahmen<br />

gehen in den Maßnahmen zur Aktivierung <strong>und</strong><br />

beruflichen Einglie<strong>der</strong>ung auf. Teilnehmer an solchen<br />

Maßnahmen wurden aber an<strong>der</strong>s als Personen, für die<br />

ein Dritter mit <strong>der</strong> Vermittlung beauftragt wurde, auch vor<br />

2009 nicht als arbeitslos gezählt. Im Übergang zu den<br />

neuen Maßnahmen nach § 46 SGB III nehmen nun die<br />

Teilnehmerzahlen <strong>und</strong> damit die Entlastungswirkung von<br />

Eignungsfeststellungs- <strong>und</strong> Trainingsmaßnahmen ab <strong>und</strong><br />

entsprechend die Teilnehmerzahlen <strong>und</strong> Entlastungswirkung<br />

<strong>der</strong> Maßnahmen zur Aktivierung <strong>und</strong> beruflichen<br />

Einglie<strong>der</strong>ung zu.<br />

In <strong>der</strong> Summe waren im August nach vorläufigen nicht<br />

hochgerechneten Angaben 171.000 Personen entwe<strong>der</strong><br />

in Trainingsmaßnahmen (12.000) o<strong>der</strong> in Maßnahmen zur<br />

Aktivierung <strong>und</strong> beruflichen Einglie<strong>der</strong>ung (159.000).<br />

Durch nachträgliche Erfassungen dürfte die Teilnehmerzahl<br />

noch um schätzungsweise 15.000 nach oben korrigiert<br />

werden. <strong>Die</strong> Entlastungswirkung <strong>der</strong> Maßnahmen<br />

zur Aktivierung <strong>und</strong> beruflichen Einglie<strong>der</strong>ung hat damit<br />

von Mai bis August um r<strong>und</strong> 100.000 zugenommen.<br />

Im Vergleich zum Vorjahr hat die Unterbeschäftigung (ohne<br />

Kurzarbeit) um 335.000 o<strong>der</strong> 8 Prozent zugenommen.<br />

<strong>Die</strong> Entlastung durch arbeitsmarktpolitische Instrumente<br />

(ohne Kurzarbeit) hat sich unterschiedlich entwickelt:<br />

Deutliche Zuwächse gab es bei Maßnahmen zur Aktivierung<br />

<strong>und</strong> beruflichen Einglie<strong>der</strong>ung, bei beruflicher Weiterbildung<br />

<strong>und</strong> bei Beschäftigungszuschüssen, Abnahmen<br />

bei <strong>Arbeits</strong>beschaffungsmaßnahmen, För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Selbständigkeit <strong>und</strong> vorruhestandsähnlichen Regelungen.<br />

Allerdings ist in diesen Zahlen die Entlastung durch Kurzarbeit<br />

nicht enthalten, weil Angaben dazu nur bis März<br />

vorliegen. Im März belief sich die Entlastung durch Kurzarbeit<br />

auf 435.000 Kurzarbeiter im Beschäftigtenäquiva-<br />

lent, darunter 366.000 konjunkturelle Kurzarbeiter.<br />

Einschließlich <strong>des</strong> Beschäftigtenäquivalents 6 Kurzarbeit<br />

betrug die Unterbeschäftigung 5,021 Mio, 354.000 o<strong>der</strong><br />

8 Prozent mehr als im März 2008. Nach einer vorläufigen<br />

Schätzung <strong>der</strong> BA dürfte das Entlastungsvolumen <strong>der</strong><br />

konjunkturellen Kurzarbeit bis Juni weiter zugenommen<br />

haben (vgl. 1.3).<br />

3.7 Erwerbslosigkeit nach ILO<br />

<strong>Die</strong> nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statisti schen<br />

Bun<strong>des</strong>amt ermittelte Erwerbslosigkeit belief sich in<br />

Deutschland für den Juli auf 3,29 Mio <strong>und</strong> die Erwerbslosenquote<br />

auf 7,6 Prozent. 22 <strong>Die</strong> registrierte <strong>Arbeits</strong>losigkeit<br />

nach dem Sozialgesetzbuch (SGB III) betrug im gleichen<br />

Monat 3,46 Mio <strong>und</strong> die <strong>Arbeits</strong>losenquote 8,2 Prozent.<br />

<strong>Die</strong> saisonbereinigte Er werbslosenquote lag bei<br />

7,7 Prozent, die eben falls saisonbereinigte <strong>Arbeits</strong>losenquote<br />

bei 8,3 Prozent.<br />

Abbildung 10<br />

Schnittmenge ILO-<strong>Arbeits</strong>lose <strong>und</strong> SGB-<strong>Arbeits</strong>lose<br />

ILO-Erwerbslose SGB-Erwerbslose<br />

<strong>Die</strong> Erwerbslosen nach dem ILO-Konzept sind nicht einfach<br />

eine Teilmenge <strong>der</strong> <strong>Arbeits</strong>losen nach den Begriffsbestimmungen<br />

<strong>des</strong> SGB. Nur eine Teilgruppe ist sowohl<br />

erwerbs- als auch arbeitslos. Je<strong>des</strong> Konzept erfasst in erheblichem<br />

Maße auch Personen, die vom an<strong>der</strong>en Konzept<br />

nicht berücksichtigt werden (siehe Abbildung 10:<br />

Schnittmenge ILO-Erwerbslose <strong>und</strong> SGB-<strong>Arbeits</strong>lose).<br />

<strong>Die</strong> Unterschiede folgen aus ver schiedenen Erhebungsmethoden<br />

(Stichproben befragung <strong>der</strong> Bevölkerung versus<br />

Meldung bei einer Agentur o<strong>der</strong> einem Träger <strong>der</strong><br />

Gr<strong>und</strong>si cherung für <strong>Arbeits</strong>uchende) <strong>und</strong> unterschiedli -<br />

chen Konkretisierungen von Begriffsmerkmalen <strong>der</strong> <strong>Arbeits</strong>losigkeit<br />

(z. B. liegt nach dem SGB <strong>Arbeits</strong>losigkeit<br />

auch dann vor, wenn eine Be schäftigung von weniger als<br />

15 Wochenst<strong>und</strong>en ausgeübt wird, während nach dem<br />

ILO-Konzept schon eine Wochenst<strong>und</strong>e Arbeit Erwerbslosig<br />

keit beendet; im Einzelnen vergleiche „Wichtige statistische<br />

Hinweise“ in Teil V <strong>des</strong> Berichts).<br />

22 Ausführliche Informationen finden sich auf <strong>der</strong> Internetseite <strong>des</strong> Statisti schen Bun<strong>des</strong>amtes<br />

unter http://www.<strong>des</strong>tatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/<strong>des</strong>tatis/<br />

Internet/DE/Presse/abisz/ILO-<strong>Arbeits</strong>marktstatistik,templateId=ren<strong>der</strong>Print.psml.

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