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Die Entwicklung des Arbeits- und Ausbildungsmarktes - Statistik der ...

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3.1 <strong>Entwicklung</strong> im B<strong>und</strong><br />

<strong>Die</strong> <strong>Arbeits</strong>losigkeit ist von Juli auf August um 9.000 auf<br />

3.472.000 gestiegen. Im Durchschnitt <strong>der</strong> letzten drei<br />

Jahre hatte die <strong>Arbeits</strong>losenzahl in diesem Monat um<br />

13.000 abgenommen. Das Saisonbereinigungsverfahren<br />

errechnet für den August praktisch keine Verän<strong>der</strong>ung<br />

(-1.000), nach -5.000 im Juli, +27.000 im Juni <strong>und</strong> +4.000<br />

im Mai. Von Januar bis April hatte die saisonbereinigte <strong>Arbeits</strong>losenzahl<br />

monatsdurchschnittlich noch um 58.000<br />

zugenommen (siehe Abbildung 6: <strong>Arbeits</strong>lose). 14 Für die<br />

jüngste <strong>Entwicklung</strong> hat ein Son<strong>der</strong>effekt infolge <strong>der</strong><br />

Neuausrichtung <strong>der</strong> arbeitsmarktpolitischen Instrumente<br />

eine Rolle gespielt. Berücksichtigt man die gesamte Entlastung<br />

durch <strong>Arbeits</strong>marktpolitik – <strong>der</strong>en aktuelle Verän<strong>der</strong>ung<br />

von diesem Son<strong>der</strong>effekt dominiert wird – wäre<br />

die <strong>Arbeits</strong>losigkeit saisonbereinigt im August schätzungsweise<br />

um 25.000, im Juli um 14.000, im Juni um<br />

47.000 <strong>und</strong> im Mai um 46.000 gestiegen (vgl. hierzu den<br />

erläuternden Kasten <strong>und</strong> 3.6). 15 Im August dürfte eine<br />

Rolle gespielt haben, dass in Nie<strong>der</strong>sachsen, Sachsen-<br />

Anhalt, Sachsen <strong>und</strong> Thüringen die Schulferien eher endeten<br />

<strong>und</strong> damit die übliche Belebung nach den Ferien<br />

früher stattfand.<br />

Abbildung 6<br />

<strong>Arbeits</strong>lose<br />

in Tausend<br />

Deutschland<br />

2005 bis 2009<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

Deutschland<br />

Westdeutschland<br />

Ostdeutschland<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

Saisonbereinigte Werte Ursprungswerte<br />

Im Vergleich zum Vorjahr waren im August 276.000 o<strong>der</strong><br />

9 Prozent mehr <strong>Arbeits</strong>lose registriert, nach +252.000<br />

o<strong>der</strong> +8 Prozent im Juli. <strong>Die</strong> Zunahme erklärt sich mit <strong>der</strong><br />

schweren Rezession, in <strong>der</strong> sich die deutsche Wirtschaft<br />

14 Zum Saisonbereinigungsverfahren vgl. „Wichtige Statistische Hinweise“ in Teil V <strong>des</strong><br />

Berichts.<br />

15 Herangezogen wurde hier die saisonbereinigte Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Unterbeschäftigung,<br />

die die Entlastungswirkung von <strong>Arbeits</strong>marktpolitik berücksichtigt. Am aktuellen Rand<br />

wurde die Untererfassung bei den neuen Maßnahmen zur Aktivierung <strong>und</strong> beruflichen<br />

Einglie<strong>der</strong>ung durch eine Schätzung ausgeglichen (vgl. 3.6).<br />

befindet. Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Rückgang <strong>der</strong> Vollzeitbeschäftigung<br />

hat die <strong>Arbeits</strong>losigkeit steigen lassen. Ohne die<br />

Entlastung durch Kurzarbeit <strong>und</strong> weitere arbeitsmarkpolitische<br />

Maßnahmen – insbeson<strong>der</strong>e Aktivierungs- <strong>und</strong> Weiterbildungsmaßnahmen<br />

– wäre <strong>der</strong> Anstieg deutlich<br />

größer ausgefallen (vgl. 1.3 <strong>und</strong> 3.6). Entlastend wirkt das<br />

<strong>Arbeits</strong>kräfteangebot, das nach aktuellen Einschätzungen<br />

<strong>des</strong> Instituts für <strong>Arbeits</strong>markt- <strong>und</strong> Berufsforschung 2009<br />

jahresdurchschnittlich um 151.000 abnehmen wird. 16<br />

Bei <strong>der</strong> Interpretation <strong>der</strong> <strong>Arbeits</strong>losendaten muss außerdem<br />

berücksichtigt werden, dass Ende 2007 vorruhestandsähnliche<br />

Regelungen ausgelaufen sind, die die <strong>Arbeits</strong>losigkeit<br />

reduziert hatten. 17 Personen in <strong>der</strong> Altersgruppe<br />

58 Jahre <strong>und</strong> älter, die früher diese Regelung in<br />

Anspruch genommen hätten, werden nun als <strong>Arbeits</strong>lose<br />

gezählt. <strong>Die</strong> Quantifizierung dieses Effekts kann nur grob<br />

erfolgen <strong>und</strong> dürfte kumuliert seit Januar 2008 bei etwa<br />

160.000 bis 170.000 liegen. Insbeson<strong>der</strong>e bei <strong>der</strong> <strong>Entwicklung</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Arbeits</strong>losigkeit Älterer ist dieser Effekt zu<br />

beachten: dort zeigt sich, dass die <strong>Arbeits</strong>losigkeit in <strong>der</strong><br />

Altersgruppe 58 Jahre <strong>und</strong> älter wegen dieses Effektes<br />

enorm gestiegen ist, während in <strong>der</strong> Altersgruppe 50 bis<br />

unter 58 Jahre die <strong>Arbeits</strong>losigkeit im Vorjahresvergleich<br />

noch rückläufig ist.<br />

3.2 <strong>Entwicklung</strong> in West- <strong>und</strong> Ostdeutsch land<br />

In Westdeutschland hat die registrierte Ar beitslosigkeit<br />

im August um 21.000 auf 2.389.000 zugenommen. Saisonbereinigt<br />

hat sie sich um 14.000 erhöht. Im Vergleich<br />

zum Vorjahr ist die <strong>Arbeits</strong>losigkeit in Westdeutschland<br />

um 281.000 o<strong>der</strong> 13 Prozent gestiegen. Zuwächse gab es<br />

in allen westdeutschen Län<strong>der</strong>n, am stärksten waren sie<br />

in Baden-Württemberg (+34 Prozent), Bayern (+25 Prozent)<br />

<strong>und</strong> Rheinland-Pfalz (+17 Prozent).<br />

In Ostdeutschland ist die <strong>Arbeits</strong>losigkeit gegenüber dem<br />

Vormonat um 12.000 auf 1.082.000 gesunken. Saisonbereinigt<br />

errechnet sich ein Minus von 15.000. Der aktuelle<br />

saisonbereinigte Rückgang dürfte auch mit dem frühen<br />

Ferienende in Thüringen, Sachsen-Anhalt <strong>und</strong> Sachsen<br />

zusammenhängen. <strong>Die</strong> <strong>Arbeits</strong>losenzahl lag leicht unter<br />

dem Vorjahreswert, <strong>und</strong> zwar um 5.000. Rückgänge gab<br />

es in Brandenburg (-5 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern<br />

(-4 Prozent) <strong>und</strong> in Sachsen-Anhalt (-4 Prozent).<br />

3.3 <strong>Entwicklung</strong> nach Rechtskreisen <strong>und</strong> Langzeitarbeitslosigkeit<br />

18<br />

Von den 3.472.000 <strong>Arbeits</strong>losen im August wurden<br />

1.214.000 o<strong>der</strong> 35 Prozent im Rechtskreis SGB III von ei-<br />

16 Vgl. Zwischenbericht zur IAB-<strong>Arbeits</strong>marktprojektion 2009 <strong>und</strong> 2010. http://doku.<br />

iab.de/grauepap/2009/proj0609.pdf<br />

17 Im Einzelnen sind das: die Regelungen <strong>des</strong> § 428 SGB III (<strong>Arbeits</strong>losengeld unter erleichterten<br />

Voraussetzungen für Arbeitnehmern, die das 58. Lebensjahr vollendet haben),<br />

<strong>des</strong> § 65 Abs. 4 SGB II (analoge Anwendung <strong>des</strong> § 428 SGB III für erwerbsfähige<br />

Hilfebedürftige in <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>sicherung für <strong>Arbeits</strong>uchende) <strong>und</strong> <strong>des</strong> § 252 Abs. 8 SGB<br />

VI (Anrechnungszeiten für arbeitslos Versicherte nach Vollendung <strong>des</strong> 58. Lebensjahres).<br />

18 Ausführlicheres Datenmaterial dazu findet sich u.a. im monatlichen Analytikreport <strong>der</strong><br />

<strong>Statistik</strong> <strong>der</strong> BA, <strong>Arbeits</strong>losigkeit nach Rechtskreisen im Vergleich; http://www.<br />

pub.arbeitsagentur.de/hst/services/statistik/interim/analytik/reports/index.shtml<br />

ANBA Nr. 9/2009<br />

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