Die Entwicklung des Arbeits- und Ausbildungsmarktes - Statistik der ...
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ANBA Nr. 9/2009<br />
9/8<br />
I. <strong>Arbeits</strong>markt im August 2009 -<br />
Rezession belastet <strong>Arbeits</strong>markt –<br />
<strong>Arbeits</strong>marktpolitik hält Anstieg <strong>der</strong> <strong>Arbeits</strong>losigkeit in Grenzen<br />
<strong>Die</strong> gesamtwirtschaftliche Aktivität hat sich im zweiten Quartal wie<strong>der</strong> stabilisiert. Nach Angaben <strong>des</strong> Statistischen<br />
Bun<strong>des</strong>amtes ist das reale Bruttoinlandprodukt saison- <strong>und</strong> kalen<strong>der</strong>bereinigt um 0,3 Prozent gestiegen, nachdem es<br />
in den vier Quartalen zuvor kräftig schrumpfte. Der Vorjahreswert wird im zweiten Quartal kalen<strong>der</strong>bereinigt um<br />
5,9 Prozent unterschritten. <strong>Die</strong> konjunkturellen Frühindikatoren – wie Auftragseingänge <strong>und</strong> ifo-Geschäftsklimaindex –<br />
lassen erwarten, dass die Rezession ihren Tiefpunkt erreicht haben könnte. <strong>Die</strong> Wirtschaftskrise zeigt deutliche<br />
Spuren auf dem <strong>Arbeits</strong>markt. So nahmen nach den vorliegenden saisonbereinigten Daten Erwerbstätigkeit <strong>und</strong> sozialversicherungspflichtige<br />
Beschäftigung ab. Dass die <strong>Arbeits</strong>losigkeit im August saisonbereinigt praktisch unverän<strong>der</strong>t<br />
blieb, hängt vor allem mit einem Son<strong>der</strong>effekt infolge <strong>der</strong> Neuausrichtung <strong>der</strong> arbeitsmarktpolitischen Instrumente<br />
zusammen. Angesichts <strong>des</strong> massiven Einbruchs <strong>der</strong> Produktion sind die bisherigen Verän<strong>der</strong>ungen vergleichsweise<br />
mo<strong>der</strong>at; insbeson<strong>der</strong>e die starke Inanspruchnahme von Kurzarbeit stabilisiert den <strong>Arbeits</strong>markt.<br />
1. Realisierte <strong>Arbeits</strong>kräftenachfrage<br />
Erwerbstätigkeit <strong>und</strong> sozialversicherungspflich tige Beschäftigung<br />
haben in den letzten Monaten saisonbereinigt<br />
abgenommen. Im Vorjahresvergleich ergibt sich für<br />
die Erwerbstätigkeit <strong>und</strong> die sozialversicherungspflichtige<br />
Beschäftigung ein Rückgang.<br />
1.1 <strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> Erwerbstätigkeit<br />
Nach Angaben <strong>des</strong> Statistischen Bun<strong>des</strong>amtes ist die<br />
Zahl <strong>der</strong> Erwerbstätigen (nach dem In landskonzept) 1 im<br />
Juli saisonbereinigt um 15.000 gesunken, nach jeweils -<br />
37.000 im Juni <strong>und</strong> Mai. <strong>Die</strong> sozialversicherungspflichtige<br />
Beschäftigung2 hat nach vorläufigen, hochgerechneten<br />
Daten <strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>agentur für Arbeit, die bis Juni reichen,<br />
saisonbereinigt um 5.000 abgenommen, nach -50.000<br />
im Mai (siehe Abbildung 1: Erwerbstätige <strong>und</strong> sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte). 3<br />
Nicht saisonbereinigt ist die Erwerbstätigkeit nach Berechnungen<br />
<strong>des</strong> Statistischen Bun<strong>des</strong>amtes von Juni auf<br />
Juli um 53.000 auf 40,15 Mio gesunken. Gegenüber dem<br />
Vorjahr hat sich die Erwerbstätigkeit um 144.000 o<strong>der</strong><br />
0,4 Prozent verringert, nach -92.000 o<strong>der</strong> -0,2 Prozent im<br />
Juni. <strong>Die</strong> sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag<br />
im Juni nach <strong>der</strong> Hochrechnung <strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>agentur für<br />
Arbeit bei 27,42 Mio, gegenüber dem Vorjahr war das ein<br />
Rückgang von 36.000 o<strong>der</strong> 0,1 Prozent.<br />
Dass die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nur<br />
wenig unter dem Vorjahreswert liegt, beruht auf einem<br />
anhaltenden Zuwachs <strong>der</strong> Teilzeitbeschäftigung, während<br />
die Vollzeitbeschäftigung abgenommen hat. Nach einer<br />
ersten Schätzung für den Juni dürfte die sozialversicherungspflichtige<br />
Teilzeitbeschäftigung im Vorjahresvergleich<br />
um r<strong>und</strong> 210.000 zu- <strong>und</strong> die sozialversicherungspflichtige<br />
Vollzeitbeschäftigung um r<strong>und</strong> 250.000 abge-<br />
1 Zum Unterschied zwischen Inlands- <strong>und</strong> Inlän<strong>der</strong>konzept vgl. „Wichtige statistische<br />
Hinweise“ in Teil V <strong>des</strong> Berichts.<br />
2 Zur Hochrechnung vgl. „Wichtige Statistische Hinweise“ in Teil V <strong>des</strong> Berichts.<br />
3 Zum Saisonbereinigungsverfahren vgl. „Wichtige Statistische Hinweise“ in Teil V <strong>des</strong><br />
Berichts.<br />
Abbildung 1<br />
g g )<br />
Erwerbstätige <strong>und</strong> sozialversicherungspflichtige Beschäftigte<br />
in Millionen<br />
Deutschland<br />
2005 bis 2009<br />
40<br />
36<br />
32<br />
28<br />
Erwerbstätige<br />
sozialversicherungspflichtig Beschäftigte<br />
24<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
Saisonbereinigte Werte Ursprungswerte<br />
Quelle Erwerbstätige: Statistisches Bun<strong>des</strong>amt (Inlandskonzept)<br />
nommen haben. Der Rückgang <strong>der</strong> Vollzeitbeschäftigung<br />
hat die <strong>Arbeits</strong>losenzahl steigen lassen, während sich <strong>der</strong><br />
Anstieg <strong>der</strong> Teilzeitbeschäftigung auch aus <strong>der</strong> Stillen Reserve<br />
gespeist haben dürfte.<br />
<strong>Die</strong> an<strong>der</strong>en Formen <strong>der</strong> Erwerbstätigkeit haben sich gegenüber<br />
dem Vorjahr unterschiedlich entwickelt. So hat<br />
sich die Zahl <strong>der</strong> Selbständigen (einschließlich mithelfen<strong>der</strong><br />
Familienangehöriger) im Vorjahresvergleich verringert;<br />
nach Angaben <strong>des</strong> Statistischen Bun<strong>des</strong>amtes lag<br />
sie im zweiten Quartal 2009 bei 4,43 Mio, das waren<br />
40.000 o<strong>der</strong> 0,9 Prozent weniger als vor einem Jahr. Auch<br />
bei <strong>Arbeits</strong>gelegenheiten (in <strong>der</strong> Mehraufwandsvariante)<br />
gab es einen Rückgang; nach vorläufigen Angaben waren<br />
im Juli 287.000 <strong>Arbeits</strong>losengeld II-Empfänger beschäftigt,<br />
15.000 o<strong>der</strong> 5 Prozent weniger als vor einem Jahr.