Ausgabe 02/2007 - ETSV Weiche

Ergotherapie-Praxis „Wirbelwind“:
Therapie orientiert sich an Stärken des Kindes
Für viele beginnt das neue
Jahr mit guten Vorsätzen, für
Antje Schulz mit der Erfüllung
eines Traumes. Am 2. Januar
feierte sie die Eröffnung ihrer
neuen Ergotherapie-Praxis
„Wirbelwind“ auf dem Handewitter
Kirchberg. Ärzte,
Helfer und Freunde kamen
zum kleinen Empfang, viele
fragten sich: Was hat der
Name auf sich? „Kinder sind
so lebendig und beweglich
wie der Wirbelwind“, verriet
Antje Schulz.
Zwar richtet sich die Ergotherapie,
die durch unterschiedliche
Aktivitäten diverse
Probleme zu verbessern
versucht, auch an Erwachsene
– etwa Schlaganfall-Patienten
oder Demenzkranke
–, doch im Praxis-Alltag sind
es zu 80 Prozent Kinder, die
in den Genuss von Therapien
kommen. Die Eltern werden
aber voll mit einbezogen.
„Die Elternarbeit wurde früher
in der Ergotherapie oft
vernachlässigt“, betont Antje
Schulz. Gespräche und Tipps
sollen helfen, im Alltag mit
dem verhaltensauffälligen
Nachwuchs zurechtzukommen.
Antje Schulz absolvierte ihre
Ausbildung zur staatlich anerkannten
Ergotherapeutin
in Rostock und beendete
auch die Weiterbildung zur
Entwicklungsbegleiterin.
Danach arbeitete sie sieben
Jahre lang in Flensburger
Ergotherapie-Praxen, ehe
im Januar der Schritt in die
Selbstständigkeit erfolgte.
„Nachdem ich viel gelernt
hatte, soll es für mich eine
Stufe weitergehen“, erklärt
Antje Schulz. „In Handewitt
sehe ich meine Herausforderung,
auch wenn Kinder auf
dem Land generell weniger
bewegungs- und verhaltensauffällig
sind als in der
Stadt.“
Die Symptome sind sehr unterschiedlich.
Einige Kinder
haben erhebliche Defizite
in der Motorik, bei anderen
hapert es in der Feinmotorik,
was sich beispielsweise in einer
schlechten Schrift zeigt.
Wieder andere leiden unter
Wahrnehmungsstörungen,
auffälligem Verhalten (Aggressionen,
Ängste) oder
sind mit einfachen Dingen
des Alltags überfordert, weil
sie mehr Zeit vor dem Fernseher
verbringen als mit ihren
Eltern. In Einzel- oder Kleingruppen
(Schwerpunkte: Bewegung
oder Konzentration)
nähert sich Antje Schulz allmählich
dem Kernproblem.
„Die Therapie ist auf die Stärken
des Kindes ausgerichtet“,
erläutert sie. „Wenn man es
gleich mit seinen Schwächen
konfrontiert, wird es misstrauisch
und fühlt sich nicht
wohl.“
Termine können montags bis
freitags zwischen 9 und 18
Uhr mit Antje Schulz (Tel.
04608-562) vereinbart werden.
(ki)
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