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Gmoidsblaettla 66 - Gemeinde Rieden

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Der 1. Vorsitzende ließ dann die wichtigsten Ereignisse der vergangenen 100 Vereinsjahre<br />

an den Zuhörern vorbeiziehen:<br />

„Versetzen wir uns in das Jahr 1912 und wir befinden uns im Königreich Bayern!<br />

Und auch im Königreich Bayern spielt der Obstgarten für die Ernährung breiter<br />

Volksschichten eine bedeutende Rolle. Bereits am 20. Juni 1826 wird durch eine<br />

königliche Verordnung verfügt, dass an allen Schulen ein Schulgarten anzulegen ist.<br />

Ein weiterer Erlass verfügt in 1829 die Pflanzung von Obstbäumen an allen Distriktsstraßen<br />

und die Abgabe des Ertrages zu erträglichen Kosten an bedürftige Bürger.<br />

In den Folgejahren wird in weiteren Verordnungen verfügt, dass den Lehrern die<br />

Mithilfe bei der Schaffung von Obstanlagen in den Dörfern als eine ihrer zusätzlichen<br />

Aufgaben zuzuweisen ist.<br />

So ist zu erklären, dass schon wenige Monate nach dem Dienstantritt des Lehrers<br />

Martin Martin, lt. Königlich Bayerischem Kreisamtsblatt für Schwaben und Neuburg<br />

unter Personalnachrichten am 01.März 1912, der Bürgermeister Reisach der <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Rieden</strong> an das Königliche Bezirksamt Kaufbeuren berichten kann, dass es in <strong>Rieden</strong><br />

bereits seit 1 ½ Jahren einen Obstbauverein mit 30 Mitgliedern gibt. Diese Daten<br />

geben uns also die Berechtigung, die Gründung des Vereins in das Jahr 1912 zu datieren,<br />

ohne dass wir ein genaues Datum nennen oder eine Gründungsurkunde<br />

vorweisen können.<br />

Ein weiterer Nachweis über die Existenz des Vereins ist in einem Sparbuch des Darlehnskassenvereins<br />

<strong>Rieden</strong> zu sehen, welches am 08. März 1914 als Ersteintrag ein<br />

Guthaben von 30,00 Mark ausweist. Dieses Sparbuch diente noch bis 1962 als<br />

Finanznachweis des Vereins.<br />

Bis zum Jahre 1936 gibt es nur wenige bis keine Informationen über den Verein, da<br />

das Niederschriftenbuch mit den Eintragungen bis 1935 leider verloren gegangen ist.<br />

Das jetzige Protokollbuch beginnt mit 22. März 1936, damit ist die Lücke von 1912<br />

bis 1936 verständlicherweise nicht mehr zu schließen.<br />

Ab 1936 drehen sich alle Diskussionen im Obst- und Gartenbauverein um Pflanzenschutz,<br />

Ertragssteigerungen und Qualitätsverbesserungen beim Obstanbau. Die Eigenarten<br />

des Regimes zwischen 1933 und 1945 berühren auch den Obst- und Gartenbauverein,<br />

z. B. in Anwendung nationalsozialistischer Rituale, Rationierung von Kunstdünger,<br />

Mängeln bei der Beschaffung von Bäumen und Sträuchern. Ansonsten bleibt<br />

der Verein unangetastet, da auch in diesen Jahren die Versorgung der Bevölkerung<br />

mit frischem Obst und Gemüse hohe Priorität innehat.<br />

Nach einem kurzen Vereinsverbot im Zuge der Kapitulation am 08. Mai 1945 erteilte<br />

die alliierte Militärregierung bereits in 1946, auch im Hinblick auf die schlechte<br />

Versorgungslage der Bevölkerung, die Genehmigung zum Weiterbestehen des Vereins in

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