1 9 . JUNI – GRAZ - Styriarte
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eich überhaupt nicht so. Die Türkei<br />
war Europa. Nur dass sich Europa damals<br />
natürlich nicht als ein Bündnis<br />
von Nationalstaaten verstand.<br />
Erst im 19. Jahrhundert, mit dem<br />
aufkommenden Nationalismus, begann<br />
die Abgrenzung von der Türkei.<br />
Das osmanische Reich war schwach<br />
geworden. Deshalb richteten sich<br />
begehrliche Blicke auf Gebiete, die<br />
von den Türken nicht mehr verteidigt<br />
werden konnten. Im Wesen war<br />
das osmanische Reich damals fast<br />
französischer als Frankreich. Eine<br />
ganz und gar westlich orientierte<br />
Führungsschicht mit muslimischem<br />
Glauben regierte. Erst die nationalistischen<br />
Ideologien brachen diese<br />
Tradition ab. Und so wurden Erbfeindschaften<br />
entwickelt, zwischen<br />
Deutschen und Franzosen, zwischen<br />
Italienern und Österreichern, zwischen<br />
Griechen und Türken. Das alles<br />
ist natürlich nur reine Machtpolitik,<br />
reine Ideologie. Aber eine wirksame.<br />
Und so fi el die Türkei aus Europa heraus.<br />
Wenn man sich aber anschaut,<br />
wie lächerlich heute die „Erbfeindschaft“<br />
zwischen Frankreich und<br />
Deutschland wirkt, fragt man sich<br />
wirklich, warum eine Denkungsart,<br />
die aus der gleichen Zeit und den<br />
gleichen Gründen entstand, für die<br />
Türkei heute noch gültig ist.<br />
Die Türkei gehört also zurück zu<br />
Europa?<br />
Sie ist immer schon da gewesen. Die<br />
ewige Geschichte der Abgrenzung<br />
ist reine Rückprojektion. Und wir<br />
müssen sie dringender denn je überwinden.<br />
ORIENT<br />
Do, 5. Juli, 20 Uhr<br />
Helmut-List-Halle<br />
MORGEN IN JERUSALEM<br />
Tasso: Gerusalemme liberata<br />
Sigismondo d’India: Madrigali<br />
Arabische Musik der Kreuzzugszeit<br />
Musik der Troubadoure<br />
Sarband:<br />
Fadja El-Hage & Miriam Andersén,<br />
Sopran<br />
Paolo Giuseppe Cecere,<br />
Gesang & Lira da Braccio<br />
Charbel Rouhana, Ud<br />
Fabio Accurso, Theorbe<br />
Vladimir Ivanoff, Arciliuto,<br />
Perkussion & Musikalische Leitung<br />
Fr, 13. Juli, 20 Uhr<br />
Helmut-List-Halle<br />
SHEHERAZADE IN PARIS<br />
Musik von Sultan Abdülaziz, Sultan<br />
Mehmet VI., Sultan Murad V.,<br />
Callisto Guatelli Pasch und Franz Liszt<br />
Fauré: Les roses d’Isphahan<br />
Ravel: Sheherazade u. a.<br />
Sarband:<br />
Dilek Geçer, Sopran<br />
Marie-Luise Hinrichs, Klavier<br />
Ahmed Kadri Rizeli, Kemenge<br />
Bahadir Sener, Kanun<br />
Vladimir Ivanoff, Ud, Perkussion<br />
& Musikalische Leitung<br />
Karten & Informationen:<br />
Tel. 0316.825000 • www.styriarte.com<br />
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