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Sabine GASTEIGER Sabine GASTEIGER - Bad Goisern

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RHV<br />

01/2006 www.goisern.eu<br />

3-Punkte-Programm zur Energieoptimierung<br />

Das Abwasser der UNESCO-WelterberegionHallstatt-Dachstein-Salzkammergut<br />

(Inneres Salzkammergut mit den<br />

Gemeinden <strong>Bad</strong> <strong>Goisern</strong>, Hallstatt, Obertraun,<br />

Gosau) wird in der Kläranlage in<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Goisern</strong> gereinigt. Die Kanalisation<br />

reicht bis in die Schigebiete Dachstein-<br />

West und Krippenstein (2.100m), um<br />

die in der Region typischen Karstwässer<br />

und Quellen vor Verunreinigung zu schützen.<br />

Der Kläranlagenbetrieb erforderte<br />

im Jahr 1999 den Einsatz von 482.700<br />

kWh elektrischem Strom.<br />

Um die Synergien zwischen Ökologie<br />

und Ökonomie optimal zu nützen wurde<br />

vom Verband im Jahr 2004 ein Bauabschnitt<br />

zur Energieoptimierung gestartet.<br />

Als klares Ziel setzte man sich<br />

eine Einsparung an jährlichen Stromkosten<br />

von 25.000 EURO. Zusätzlich sollte<br />

durch Nutzung der vorhandenen<br />

Primärenergieträger (Sonne und Biogas)<br />

ein Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgasen<br />

geleistet werden.<br />

Lastmanagement<br />

Im ersten Schritt wurde bereits seit dem<br />

Jahr 2000 durch ein entsprechendes<br />

Lastmanagement eine Einsparung von<br />

jährlich ca. 70.000 kWh Strom erreicht.<br />

Photovoltaikanlage<br />

Im Juni 2005 wurde eine der größten Photovoltaikanlagen<br />

des Salzkammergutes<br />

mit einer Leistung von 17,6 kWp in Be-<br />

trieb genommen. Die produzierte Strommenge<br />

wird in etwa 15.000 kWh/Jahr<br />

betragen.<br />

Die optimale Südausrichtung des Betriebsgebäudes<br />

der Kläranlage bietet in<br />

Kombination mit den wenigen Nebeltagen<br />

im Inneren Salzkammergut die<br />

idealen Voraussetzungen für die Erzeugung<br />

von elektrischem Strom aus Sonnenlicht.<br />

Der auf diesem Weg, auf einer Fläche<br />

von 145 m2 , produzierte Strom wird<br />

derzeit zur Gänze in das interne Stromnetz<br />

der Kläranlage eingespeist und trägt<br />

effektiv zum Umweltschutz in der UNE-<br />

SCO Weltkultur- und Naturerberegion<br />

Hallstatt-Dachstein Salzkammergut bei.<br />

Nach einjähriger Planungs- und Bauzeit<br />

konnte das Projekt mit Unterstützung<br />

durch Fördermittel aus dem Ökostrom-<br />

Programm des Landes Oberösterreich<br />

erfolgreich abgeschlossen werden.<br />

Mikroturbinen<br />

Aufgrund der Prozessführung der Kläranlage<br />

fallen im Faulturm täglich ca. 500<br />

– 900 m2 Biogas an. Bis Dezember 2005<br />

wurde dieses lediglich zur Beheizung des<br />

Faulturmes und der Gebäude genutzt<br />

bzw. abgefackelt.<br />

Um den Wirkungsgrad der Gasverwertung<br />

steigern zu können wird seit Jänner<br />

2006 das Faulgas mittels zweier Mikroturbinen<br />

(ähnlich einem Flugzeug-<br />

JOURNAL<br />

triebwerk) in elektrische Energie und<br />

Wärme umgewandelt. Der anfallende<br />

Strom wird für die Eigenenergieversorgung<br />

herangezogen. Eine Einspeisung als<br />

Ökostrom in das öffentliche Stromnetz<br />

besteht als Alternative. Die von den<br />

Turbinen produzierte Wärmeenergie<br />

ist über einen Abgaswärmetauscher in<br />

das Wärmenetz der Kläranlage integriert<br />

und wird zur Beheizung der Betriebsanlagen<br />

verwendet.<br />

Jede der beiden Mikroturbinen liefert<br />

bei einer Drehzahl von 96.000 U/min eine<br />

elektrische Leistung von 30 kW bzw.<br />

eine thermische Leistung von 62 kW. Ein<br />

großer Vorteil der Mikroturbinen liegt<br />

in den niedrigen Betriebskosten (Service<br />

alle 8.000 h), leisem Betriebsgeräusch<br />

und in den sehr tiefen Emissionswerten.<br />

Die produzierte Strommenge pro Jahr<br />

wird bis zu 400.000 kWh betragen.<br />

Die elektrizitätsrechtliche Bewilligung<br />

erweist sich aufgrund der Tatsache, dass<br />

es sich um die Erstanlage in Österreich<br />

handelt, leider als sehr umfangreich, jedoch<br />

sollte sich dies bei weiteren Anwendungen<br />

vereinfachen.<br />

Von der KPC GmbH und den Verantwortlichen<br />

auf Bundes- und Landesebene<br />

wurde das Potential der Mikroturbinen<br />

sehr rasch erkannt. Somit kann<br />

der RHV auf Fördermittel aus der SWW<br />

zurückgreifen, was die Einführung dieser<br />

neuen Technologie in Österreich<br />

erleichtert.<br />

Energy Globe an Reinhaltungsverband<br />

Hallstättersee<br />

Als Bestätigung für den eingeschlagenen<br />

Weg wurde der RHV Hallstättersee im<br />

Vorjahr mit dem Energy Globe Oberösterreich<br />

in der Kategorie Wasser ausgezeichnet,<br />

welcher durch Österreichs<br />

führende Klimaforscherin Frau Prof. Helga<br />

Kromp-Kolb überreicht wurde.<br />

Die für jedermann sichtbare Photovoltaikanlage<br />

und die Mikroturbinen brachten<br />

es mit sich, dass sich nun verstärkt<br />

Einheimische und Interessierte mit den<br />

Themen Abwasserreinigung und Ökostrom<br />

auseinandersetzen, weshalb auch<br />

besonderer Wert auf den Internetauftritt<br />

unter www.rhv.at gelegt wurde.<br />

20 www.goisern.eu

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