(Microsoft PowerPoint - Frau und Sport [Kompatibilit\344tsmodus])
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<strong>Frau</strong> <strong>und</strong> <strong>Sport</strong>
Leistungsunterschiede zwischen Mann<br />
<strong>und</strong> <strong>Frau</strong> im Bereich vergleichbarer<br />
leichtathletischer Disziplinen
Themen<br />
§ Konstitutionelle Unterschiede<br />
§ Fettgewebe <strong>und</strong> Muskulatur<br />
§ Herz-Kreislauf-Größen<br />
§ Atemfunktion u. Sauerstoffausschöpfung<br />
§ Gr<strong>und</strong>umsatz u. Wärmeregulation<br />
§ Leistungsfähigkeit der <strong>Frau</strong> in den motorischen<br />
Hauptbeanspruchungsformen<br />
§ Beeinflussung der sportlichen Leistungsfähigkeit durch<br />
Menstruation <strong>und</strong> Schwangerschaft
Konstitutionelle Unterschiede<br />
§ im Mittel sind <strong>Frau</strong>en 10-15 cm kleiner <strong>und</strong> 10-20 kg leichter als Männer<br />
(infolge schnellerer Skelettreife <strong>und</strong> dem damit verb<strong>und</strong>enen früheren<br />
Wachstumsabschluss)<br />
§ 2 Wochen Vorsprung bzgl. Knochenentwicklung bei der Geburt<br />
§ ca. 2 Jahre Vorsprung bzgl. Knochenentwicklung z. Zpkt. der Pubertät<br />
(geringere Östrogenproduktion während der Präpubertät scheint sowohl eine schnellere<br />
Skelettreifung u. ein früheres Einsetzen der Pubertät zu bewirken)<br />
§ die <strong>Frau</strong> besitzt im Vergleich zum Mann einen leichteren Knochenbau (25 %)<br />
§ Rumpfbetonung bei der <strong>Frau</strong>, Extremitätenbetonung beim Mann
Konstitutionelle Unterschiede bei Mann u. <strong>Frau</strong> bzgl. Größe,<br />
Schulter- u. Hüftbreite sowie Stellung der Arme u. Beine<br />
§ die Rumpflänge bei der <strong>Frau</strong> ca. 38<br />
%, beim Mann etwa 36 % der<br />
Körperlänge (→ Verlagerung des<br />
Körperschwerpunkts (KSP) nach<br />
unten, was sich negativ auf Sprungu.<br />
Laufleistung auswirkt<br />
§ die <strong>Frau</strong> hat schmalere Schultern<br />
als der Mann (<strong>Frau</strong>: Schulterbreite –<br />
Hüftbreite = +3 cm; Mann: +15 cm)
Konstitutionelle Unterschiede<br />
§ im Mittel sind <strong>Frau</strong>en 10-15 cm kleiner <strong>und</strong> 10-20 kg leichter als Männer<br />
(infolge schnellerer Skelettreife <strong>und</strong> dem damit verb<strong>und</strong>enen früheren<br />
Wachstumsabschluss)<br />
§ 2 Wochen Vorsprung bzgl. Knochenentwicklung bei der Geburt<br />
§ ca. 2 Jahre Vorsprung bzgl. Knochenentwicklung z. Zpkt. der Pubertät<br />
(geringere Östrogenproduktion während der Präpubertät scheint sowohl eine schnellere<br />
Skelettreifung u. ein früheres Einsetzen der Pubertät zu bewirken)<br />
§ die <strong>Frau</strong> besitzt im Vergleich zum Mann einen leichteren Knochenbau (25 %)<br />
§ Rumpfbetonung bei der <strong>Frau</strong>, Extremitätenbetonung beim Mann<br />
§ zwischen Ober- u. Unterarm besteht bei der <strong>Frau</strong> eine x-förmige Winkelstellung <strong>und</strong><br />
Überstreckbarkeit
Die bei Mann <strong>und</strong> <strong>Frau</strong> auftretenden Extremwerte des<br />
Armwinkels bei völlig gestrecktem <strong>und</strong> supiniertem<br />
Unterarm: 178° beim Mann, 154° bei der <strong>Frau</strong><br />
§ die Überstreckbarkeit des Ellbogengelenks<br />
spricht für eine generell höhere<br />
Beweglichkeit der <strong>Frau</strong> <strong>und</strong> ist<br />
besonders bei Ausdrucksportarten<br />
(Wettkampfgymnastik, Turnen) von<br />
Vorteil<br />
§ negativ wirkt sich die X-Stellung der<br />
Arme dagegen bei Stützübungen aus<br />
(kein Parallelbarren, sondern<br />
Stufenbarren, da eine aufgr<strong>und</strong> der<br />
Hüftbreite erforderliche Weiterstellung<br />
der Holme bei relativ geringer<br />
Schulterbreite den Stütz erschweren)
Konstitutionelle Unterschiede<br />
§ im Mittel sind <strong>Frau</strong>en 10-15 cm kleiner <strong>und</strong> 10-20 kg leichter als Männer<br />
(infolge schnellerer Skelettreife <strong>und</strong> dem damit verb<strong>und</strong>enen früheren<br />
Wachstumsabschluss)<br />
§ 2 Wochen Vorsprung bzgl. Knochenentwicklung bei der Geburt<br />
§ ca. 2 Jahre Vorsprung bzgl. Knochenentwicklung z. Zpkt. der Pubertät<br />
(geringere Östrogenproduktion während der Präpubertät scheint sowohl eine schnellere<br />
Skelettreifung u. ein früheres Einsetzen der Pubertät zu bewirken)<br />
§ die <strong>Frau</strong> besitzt im Vergleich zum Mann einen leichteren Knochenbau (25 %)<br />
§ Rumpfbetonung bei der <strong>Frau</strong>, Extremitätenbetonung beim Mann<br />
§ zwischen Ober- u. Unterarm besteht bei der <strong>Frau</strong> eine x-förmige Winkelstellung <strong>und</strong><br />
Überstreckbarkeit<br />
§ die größten Skelettunterschiede zwischen Mann <strong>und</strong> <strong>Frau</strong> manifestieren sich im Bereich<br />
des Beckens (das Rumpfskelett der <strong>Frau</strong> kann als beckenbreit bezeichnet werden)
Gestaltunterschiede zwischen männlichem (a,b) <strong>und</strong><br />
weiblichem (c,d) Becken in der Ansicht von oben (a,c) <strong>und</strong><br />
vorne (b,d)<br />
§ die Beckenbreite der <strong>Frau</strong> macht 54 % der<br />
Rumpflänge aus (Mann: 50 %)<br />
§ bei der <strong>Frau</strong> sind die Beckenschaufeln<br />
breiter <strong>und</strong> weniger steil gestellt als beim<br />
Mann<br />
§ querovaler Beckeneingang bei der <strong>Frau</strong>;<br />
kartenherzenförmig beim Mann<br />
§ die Schambeinäste bilden bei der <strong>Frau</strong><br />
einen Winkel von 90-100° (70-75° beim<br />
Mann)<br />
§ die größere Hüftbreite der <strong>Frau</strong> bedingt<br />
eine physiologische X-Beinstellung, die die<br />
Verlagerung des KSP nach unten<br />
begünstigt
Fettgewebe <strong>und</strong> Muskulatur<br />
§ bzgl. des Anteils an Fettgewebe <strong>und</strong> Muskulatur liegen bei <strong>Frau</strong> <strong>und</strong> Mann<br />
ausgeprägte geschlechtsspezifische Unterschiede vor<br />
§ der Fettanteil der <strong>Frau</strong> liegt bei der <strong>Frau</strong> mit ca. 28.2 % etwa 10 % höher als der des<br />
Mannes (18.2 %) – besonders subkutan<br />
§ das größere Fettpolster <strong>und</strong> das durchschnittlich leichtere Knochengerüst induzieren<br />
bei der <strong>Frau</strong> eine geringere Körperdichte (1.04 g/cm³ vs. 1.07g/cm³) <strong>und</strong> in<br />
Verbindung mit der größeren Rumpffülle einen guten Auftrieb<br />
§ der tiefergelegene KSP sowie die relativ größere Rumpflänge bedingen zudem eine<br />
günstige Schwimmlage, wobei zusätzlich die kürzeren <strong>und</strong> leichteren Beine weniger<br />
leicht absinken
Die Leistungsunterschiede zwischen <strong>Frau</strong> <strong>und</strong> Mann im<br />
Schwimmsports sind aufgr<strong>und</strong> der anatomischen<br />
Besonderheiten der <strong>Frau</strong> deutlich geringer als in anderen<br />
sportlichen Disziplinen
Fettgewebe <strong>und</strong> Muskulatur<br />
§ es bestehen keine geschlechtsspezifischen Unterschiede hinsichtlich der<br />
Muskelfaserzusammensetzung<br />
§ aufgr<strong>und</strong> des erhöhten eingelagerten Fettanteils ist die absolute Muskelkraft pro cm³<br />
Muskelquerschnitt bei der <strong>Frau</strong> geringer (6.3 ± 0.9 kp/cm² vs. 6.7 ± 1.0 kp/cm²)<br />
§ die Fmax ist bei der <strong>Frau</strong> ebenfalls geringer (54-80% in Abhängigkeit der<br />
Muskelgruppe)<br />
§ die Trainierbarkeit der Muskelkraft <strong>und</strong> die Fähigkeit zu Muskelhypertrophie sind bei<br />
der <strong>Frau</strong> auch geringer ausgeprägt als beim Mann<br />
§ der Muskelanteil steigt in der Pubertät bei den Jungen von 27 % auf 41.8 %, bei den<br />
Mädchen nur auf 35.8 %<br />
§ als Ursache für die unterschiedliche Ausprägung der Muskulatur bzw. die<br />
geschlechtsspezifische von <strong>Frau</strong> <strong>und</strong> Mann ist das vermehrte Vorkommen des<br />
männlichen Sexualhormons Testosteron beim Mann anzusehen, das eiweißanabole<br />
Wirkung besitzt
Die Veränderungen des Testosteronspiegels<br />
(ng/100 ml) im Kindes- <strong>und</strong> Jugendalter<br />
Alter Mädchen Jungen<br />
8 – 9 20 21-34<br />
10-11 10-65 41-60<br />
12-13 30-80 131-349<br />
14-15 30-85 328-643<br />
durch Training lassen sich die endogenen Testosteronspiegel erhöhen: bei<br />
den jeweils besttrainierten u. leistungsstärksten <strong>Sport</strong>ler/innen lassen sich<br />
die höchsten Spiegel feststellen
Herz-Kreislauf-Größen der <strong>Frau</strong> im Vergleich zu denen<br />
des Mannes (Durchschnittswerte Untrainierter)<br />
§ Regulation des Sauerstoffmehrbedarfs bei Belastung bei der <strong>Frau</strong> überwiegend über Hf-Steigerung<br />
§ im Vergleich mit dem Mann besitzt die <strong>Frau</strong> geringere Blut-, Erythrozyten- u. Hämoglobinwerte<br />
§ Blutmenge bei der <strong>Frau</strong>: 3.8 l, beim Mann: 5 l<br />
§ Erythrozytenanzahl bei der <strong>Frau</strong> 4.0-4.5 10 6 /mm³, beim Mann 4.5-5.0 10 6 /mm³<br />
§ der Hämoglobingehalt beträgt bei der <strong>Frau</strong> nur 75-80% des männlichen Gesamtgehalts
Atemfunktionskenngrößen der <strong>Frau</strong> im Vergleich zu<br />
denen des Mannes (Durchschnittswerte Untrainierter)<br />
§ Nasenhöhle, Luftröhre u. Bronchien sind bei der <strong>Frau</strong> kleiner ausgeprägt, ebenso wie die<br />
Lungen in Größe <strong>und</strong> Gewicht<br />
§ Reduzierung der peripheren O 2-Ausschöpfung durch geringere Muskelmasse <strong>und</strong> schlechtere<br />
Kapillarisierung des untrainierten weiblichen Muskels<br />
§ Herabsetzung der aeroben Stoffwechselkapazität infolge niedrigerer Zahl u. geringerer Größe<br />
der Mitochondrien<br />
§ intrazellulär besitzt die <strong>Frau</strong> bei vergleichbaren Glykogenspeichern einen bis zu 40% höheren<br />
Triglyzeridgehalt (im Ausdauerbereich findet höherer Fettumsatz statt)<br />
§ die <strong>Frau</strong> besitzt eine VO 2max von 2000 ± 200 ml (absolut) bzw. 32-40 ml(kg (relativ); beim<br />
Mann liegen die Werte bei 3300 ± 200 ml bzw. 40-55 mlkg
Die absolute maximale Sauerstoffaufnahmefähigkeit (VO 2 max)<br />
männlicher <strong>und</strong> weiblicher Personen im Altersgang
Der Gr<strong>und</strong>umsatz weiblicher <strong>und</strong> männlicher<br />
Personen im Altersgang<br />
§ die <strong>Frau</strong> hat im Vergleich zum Mann einen<br />
ca. 10% niedrigeren Gr<strong>und</strong>umsatz<br />
§ geringere Wärmeabgabe durch bessere<br />
Wärmeisolation bedingt durch mehr<br />
subkutanes Fettgewebe sowie<br />
verursacht durch den unterschiedlichen<br />
Fett-/ Muskelanteil: Muskulatur hat sowohl<br />
in Ruhe als auch bei Belastung einen<br />
höheren O2-Verbrauch als Fettgewebe<br />
§ weiterhin scheinen die androgenen<br />
Steroide einen spezifischen Antrieb auf<br />
den Gr<strong>und</strong>umsatz zu bewirken
Wärmeregulation<br />
§ bei beiden Geschlechtern ist das Maximum der zu tolerierenden Körpertemperaturen<br />
gleich hoch, doch erreichen die <strong>Frau</strong>en ihre Grenzen bereits bei<br />
geringerer Umgebungstemperatur<br />
§ gegenüber schweißbedingten Wasserverlusten scheinen <strong>Frau</strong>en weniger<br />
tolerant zu sein als Männer, da bei ihnen bereits bei geringeren Graden der<br />
Dehydratation ein Erschöpfungszustand eintritt
Die Leistungsfähigkeit der <strong>Frau</strong> in den motorischen<br />
Hauptbeanspruchungsformen<br />
§ Ausdauer<br />
– in den Weltrekorden aller Ausdauerdisziplinen beträgt der durchschnittliche<br />
Unterschied zwischen Mann <strong>und</strong> <strong>Frau</strong> ca. 12 %<br />
– es liegt keine geschlechtsspezifische Eignung für kürzere oder längere Strecken<br />
vor
Die Abnahme der Laufgeschwindigkeit bei zunehmender<br />
Streckenlänge bei Verwendung der jeweils 50 Ranglistenbesten<br />
im 1500-m-, 10 000-m- <strong>und</strong> Marathonlauf
Die Leistungsfähigkeit der <strong>Frau</strong> in den motorischen<br />
Hauptbeanspruchungsformen<br />
§ Ausdauer<br />
– in den Weltrekorden aller Ausdauerdisziplinen beträgt der durchschnittliche<br />
Unterschied zwischen Mann <strong>und</strong> <strong>Frau</strong> ca. 12 %<br />
– es liegt keine geschlechtsspezifische Eignung für kürzere oder längere Strecken<br />
vor<br />
– Die Ursachen für die geringere Ausdauer-Leistungsfähigkeit liegen in geschlechts-<br />
geschlechtsspezifischen<br />
anatomisch-physiologischen Besonderheiten bzgl. der<br />
• Körperkomposition (zu 75 % - der höhere Körperfettanteil der <strong>Frau</strong> bedeutet<br />
zusätzliche passive Gewichtslast)<br />
• Sauerstofftransportfähigkeit (weniger Erythrozyten u. Hämoglobin)<br />
– kein Geschlechtsunterschied hinsichtlich der anaeroben Kapazität<br />
– mit zunehmender Ausdauerleistungsfähigkeit nimmt die Zahl der <strong>Frau</strong>en mit<br />
Zyklusstörungen zu
Trainingsumfang in Meilen/Woche<br />
<strong>und</strong> Auftreten einer Amenorrhoe<br />
§ Zyklusstörungen sind bedingt durch<br />
Körpergewicht bzw. Körperfettanteil<br />
§ die weiblichen Fettdepots stellen ein<br />
bedeutendes endokrines<br />
Synthesepolster für Östrogene dar<br />
§ sinkt der Körperfettanteil auf unter 12<br />
%, tritt Menstruationskarenz ein<br />
§ belastungsbedingte Regelstörungen<br />
sind reversibel bei Zunahme des<br />
Körperfetts<br />
§ Triade der Ausdauersportlerin:<br />
Gewichtsabnahme, Ess-Störung,<br />
Osteoporose
§ Kraft<br />
Die Leistungsfähigkeit der <strong>Frau</strong> in den motorischen<br />
Hauptbeanspruchungsformen<br />
– <strong>Frau</strong>en sind den Männern in allen Krafteigenschaften – z.B. Schnellkraft,<br />
Maximalkraft u. Kraftausdauer – deutlich unterlegen; ihr Rückstand ist in der<br />
Maximalkraft am größten, in der Sprintkraft am kleinsten<br />
– unter Berücksichtigung des Körpergewichts reduziert sich die Maximalkraft<br />
zwischen <strong>Frau</strong> <strong>und</strong> Mann auf durchschnittlich 20 %
Die Leistungsfähigkeit der <strong>Frau</strong> in den motorischen<br />
Hauptbeanspruchungsformen<br />
§ Schnelligkeit<br />
– die <strong>Frau</strong> ist dem Mann sowohl in der azyklischen als auch in der zyklischen<br />
Schnelligkeit unterlegen<br />
– verantwortlich zu machen sind nicht die psychomotorisch koordinativen<br />
Komponenten (Reaktionszeit, Bewegungsfrequenz), sondern vielmehr<br />
kraftabhängige Größen (geringerer Testosteronspiegel)
Die Leistungsfähigkeit der <strong>Frau</strong> in den motorischen<br />
Hauptbeanspruchungsformen<br />
§ Beweglichkeit<br />
– die geringere Gewebsdichte bedingt eine höhere Elastizität <strong>und</strong> Dehnfähigkeit des<br />
weiblichen Muskel- <strong>und</strong> Bandapparats<br />
– <strong>Frau</strong>en verfügen besitzen in der Mehrzahl der Gelenke eine größere passive <strong>und</strong><br />
aktive Bewegungsamplitude<br />
– Turnen <strong>und</strong> Gymnastik
Die Leistungsfähigkeit der <strong>Frau</strong> in den motorischen<br />
Hauptbeanspruchungsformen<br />
§ Koordinative Fähigkeiten<br />
– die Geschicklichkeit (kleinmotorische Leistungen z.B. der Hand) der <strong>Frau</strong> ist dann<br />
größer, wenn die Kraft keine maßgebende Rolle spielt<br />
Handgeschicklichkeit in Abhängigkeit<br />
von Alter <strong>und</strong> Geschlecht<br />
Insgesamt scheinen die koordinativen Fähigkeiten bei beiden Geschlechtern in<br />
gleicher Weise ausgeprägt; dasselbe gilt auch für ihre Trainierbarkeit
<strong>Sport</strong> <strong>und</strong> Menstruation<br />
§ Menstruationsphase (1.-4.Tag): bei 70 %<br />
der <strong>Frau</strong>en wird eine gleiche oder gar<br />
bessere Leistung erzielt, bei 30 % tritt eine<br />
Verringerung der Leistungsfähigkeit ein<br />
§ Postmenstruelle Phase (5.-11.Tag): hier<br />
liegt bei den meisten <strong>Frau</strong>en das<br />
Leistungsoptimum durch Zunahme des<br />
Östrogenspiegels <strong>und</strong> parallel geschalteter<br />
Aktivierung des Nebennierenmarks<br />
(vermehrte Ausschüttung von Noradrenalin)<br />
§ Intermenstruelle Phase (12.-22.Tag):<br />
relevante Phase für die Bewertung der<br />
Leistungsfähigkeit<br />
§ Prämenstruelle Phase (23.-28.Tag):<br />
Phase der verminderten Leistungsfähigkeit<br />
mit herabgesetzter Konzentrationsfähigkeit,<br />
schnellere Muskel- u. Nervenermüdbarkeit
Menstruation <strong>und</strong> Körperfettgehalt<br />
§ der Eintritt der ersten Menstruation ist<br />
von der Entwicklung des Fettgehalts<br />
abhängig; erreicht sein Anteil 17 % der<br />
Körpersubstanz, tritt bei Mädchen im<br />
Allgemeinen die Menstruation ein<br />
§ zwei Mädchen mit unterschiedlicher<br />
Körper- u. Fettentwicklung: bei dem<br />
linken Mädchen trat die Menstruation<br />
mit 12.6 Jahren, bei dem rechten<br />
Mädchen mit 17 Jahren ein �
<strong>Sport</strong> <strong>und</strong> Menstruation<br />
§ es ist anzunehmen, dass der Menstruationszyklus bei trainierten <strong>Sport</strong>lerinnen<br />
einen geringeren Einfluss auf die sportmotorische Leistung hat als bei <strong>Sport</strong>lerinnen<br />
geringerer Qualifikation<br />
§ die Gabe von Sexualhormonen kann Verschiebungen des Zyklus <strong>und</strong> bei<br />
Mädchen unter 16/17 Jahren eine Verzögerung der Zyklusstabilisierung <strong>und</strong><br />
einen vorzeitigen Verschluss der Wachstumsfugen bedingen<br />
§ Ges<strong>und</strong>heitssport wirkt zyklusstabilisierend, hochgradig intensiv betriebener<br />
Ausdauersport induziert dagegen Menstruationsunregelmäßigkeiten<br />
§ bei ¾ der <strong>Frau</strong>en beeinflusst der <strong>Sport</strong> nicht die Menstruation; bei auftretenden<br />
stärkeren Menstruationsbeschwerden ist allerdings eine Schonung bzw.<br />
Einschränkung der sportlichen Belastung besonders in den ersten Tagen<br />
anzuraten
Veränderungen im weiblichen Organismus<br />
durch Schwangerschaft<br />
§ Gewichtszunahme insbesondere durch den wachsenden Uterus <strong>und</strong> den<br />
wachsenden Feten<br />
§ veränderte Gewichtsverteilung mit Schwerpunktverlagerung
Veränderungen in Statik <strong>und</strong> Dynamik des<br />
Skeletts im Laufe der Schwangerschaft<br />
§ Hyperlordosierung der<br />
Lendenwirbelsäule<br />
§ Rotation des Beckens nach<br />
vorn<br />
§ Kyphosierung der<br />
Brustwirbelsäule<br />
§ Schwerpunktverlagerung nach<br />
hinten zur Kompensation<br />
§ Verstärkung der Flexion der<br />
Halswirbelsäule
Veränderungen im weiblichen Organismus<br />
durch Schwangerschaft<br />
§ Gewichtszunahme insbesondere durch den wachsenden Uterus <strong>und</strong> den<br />
wachsenden Feten<br />
§ veränderte Gewichtsverteilung mit Schwerpunktverlagerung<br />
§ veränderte Statik-Auflockerung in Sehnen, Bändern u. Gelenken infolge der<br />
verstärkten Ausschüttung der Hormone Relaxin <strong>und</strong> Östrogen kann in der frühen<br />
Schwangerschaft zu Überlastungsbeschwerden <strong>und</strong> Traumatisierungen führen (z.B.<br />
Umknicktrauma des Oberen Sprunggelenks); Schwangerschaftsödeme in der späten<br />
Schwangerschaft bedingen eine eingeschränkte Mobilität von Hand- u. Fußgelenken<br />
§ Zunahme des Blut- (Plasmavolumen ↑) <strong>und</strong> Herzminutenvolumens (Schlagvolumen<br />
u. Herzfrequenz ↑) bis zu 40-50 %<br />
§ Zunahme der venösen Kapazität<br />
§ labiles Blutdruckverhalten
Veränderungen im weiblichen Organismus<br />
durch Schwangerschaft 2<br />
§ erhöhter Sauerstoffbedarf<br />
§ Zunahme des Atemminutenvolumens<br />
§ Hyperventilation<br />
§ verminderte Pufferbasen im Blut<br />
§ raschere Hypoglykämie insbesondere bei Ausdauerbelastung<br />
§ erschwerte Thermoregulation (das werdende Kind verfügt nicht über eigene<br />
Möglichkeiten der Hitzeableitung – temporäre Minderversorgung, Teratogenese,<br />
ZNS-Schädigung)
<strong>Sport</strong> <strong>und</strong> Schwangerschaft:<br />
Allgemeine Empfehlungen<br />
§ Fortführung der bisherigen sportlichen Aktivitäten bei Eintritt in die<br />
Schwangerschaft; allerdings mit einer langsamen Reduzierung zum 2. u. 3.<br />
Trimenon<br />
§ bei Ausdauerbelastungen ist auf eine ausreichende Kohlenhydratzufuhr zu<br />
achten<br />
§ Training nur im aeroben <strong>und</strong> submaximalen Bereich<br />
§ Vermeidung hoher Körpertemperaturen oder <strong>Sport</strong> unter hohen hohen<br />
Außentemperaturen<br />
§ Vermeidung extremer Beschleunigungen oder Stopps sowie Körperdrehungen<br />
um seine Achsen<br />
§ Vermeidung von <strong>Sport</strong>verletzungen (Röntgen, Medikamente, Ruhigstellung)
Geeignete <strong>Sport</strong>arten in der Schwangerschaft<br />
§ zu empfehlen sind besonders <strong>Sport</strong>arten mit aerober Belastung<br />
– Vorbeugung von Thrombosen, Krampfadern<br />
– Verbesserung der Sauerstoffversorgung von Mutter <strong>und</strong> Kind<br />
(geringere Ausschüttung von Stresshormonen unter Belastung<br />
bei trainierten Schwangeren – keine sofortige Vasokonstriktion)<br />
– Abbau von psychischem Stress, der Schwangerschafts- u.<br />
Geburtskomplikationen begünstigt<br />
– Erhöhung der körperlichen Leistungsfähigkeit während der<br />
Schwangerschaft bis in die Zeit der Entbindung <strong>und</strong> des<br />
Wochenbetts
uneingeschränkt<br />
geeignet<br />
Jogging (bis<br />
130/min)<br />
Wandern (bis<br />
2000m Höhe)<br />
Radfahren<br />
Aerobic<br />
Andere Formen von<br />
Gymnastik u. Tanz<br />
<strong>Sport</strong>arten in der Schwangerschaft<br />
mit kontrollierter<br />
Intensität geeignet<br />
Laufen<br />
Rudern<br />
Skilanglauf (bis<br />
1500m Höhe)<br />
Squash<br />
Tennis<br />
Badminton<br />
Tischtennis<br />
Segeln<br />
bedingt<br />
geeignet<br />
bis zur 16.<br />
Woche<br />
Schlittschuh- u.<br />
Rollschuhlaufen<br />
Reiten<br />
Ski alpin (bis<br />
2000m Höhe)<br />
ungeeignet bzw. nur sehr<br />
bedingt erlaubt<br />
Mannschaftsspiel- u.<br />
Kampfsportarten<br />
Wasserski, Geräteturnen,<br />
Surfen<br />
<strong>Sport</strong> über 2000-2500m Höhe<br />
Marathon, Triathlon<br />
Flaschentauchen<br />
Bodybuilding, Gewichtheben<br />
(Pressatmung)<br />
Fallschirmspringen, Bungee-<br />
Jumping, Gleischirmfliegen
Leistungssportlerinnen <strong>und</strong> Schwangerschaft<br />
§ wenn möglich, Schwangerschaft gr<strong>und</strong>sätzlich planen:<br />
– 3 Monate vor Beginn: Reduzierung der maximalen Leistungsfähigkeit auf<br />
70%<br />
§ bei überraschendem Eintritt:<br />
– keine spontane <strong>Sport</strong>aufgabe<br />
– ab der 6. Schwangerschaftswoche (SW) Reduzierung der Intensität u. des<br />
Umfangs bis auf 60% in der 16. SW (3mal wöchentlich à 30min)<br />
– Aufrechterhaltung des Trainings bis zur 26. bis 28. SW<br />
§ Wiederbeginn mit dem Training nach der Geburt:<br />
– Beginn eines systematischen Trainingsaufbaus 4 Wochen nach der<br />
Entbindung<br />
– bei <strong>Sport</strong>arten mit hohen Belastungen von Sehnen, Bändern u. Gelenken<br />
frühestens nach 12 Wochen