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Amtliche Nachrichten der Bundesagentur für Arbeit - Statistik der ...

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Entwicklung <strong>der</strong> registrierten <strong>Arbeit</strong>slosigkeit im Februar von<br />

statistischen Effekten <strong>der</strong> Einführung des SGB II geprägt * )<br />

Die deutsche Wirtschaft ist in <strong>der</strong> zweiten Jahreshälfte 2004 konjunkturell nicht mehr vorangekommen. Das reale Bruttoinlandsprodukt<br />

hat nach aktuellen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes im vierten Quartal 2004 saison- und kalen<strong>der</strong>bereinigt<br />

um 0,2% abgenommen, nach Stagnation im dritten Quartal, aber noch +0,4% im zweiten und +0,5% im ersten<br />

Quartal. Die aktuellen Konjunkturindikatoren sind uneinheitlich: Während die letzten Daten zu den Auftragseingängen und<br />

dem Konsumklima aufwärts gerichtet waren, hat sich <strong>der</strong> ifo-Geschäftsklimaindex zuletzt eingetrübt, liegt aber immer noch<br />

über den Herbstwerten. Für eine grundlegende Besserung am <strong>Arbeit</strong>smarkt reichen die konjunkturellen Kräfte nicht aus. Dass<br />

die Erwerbstätigkeit im Januar saisonbereinigt weiter gestiegen ist, hängt vor allem mit geför<strong>der</strong>ter Selbständigkeit und<br />

neuen Zusatzjobs zusammen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung war dagegen weiter rückläufig, allerdings werden<br />

die Abnahmen kleiner. Die registrierte <strong>Arbeit</strong>slosigkeit hat im Februar saisonbereinigt erneut deutlich zugenommen,<br />

allerdings beruht <strong>der</strong> Anstieg zum weitaus größten Teil auf dem umfassen<strong>der</strong>en Nachweis von <strong>Arbeit</strong>slosigkeit infolge <strong>der</strong><br />

Zusammenlegung von <strong>Arbeit</strong>slosenhilfe und Sozialhilfe. Darüber hinaus dürfte auch das relativ kalte und schneereiche Wetter<br />

im Februar von Einfluss gewesen sein. Stellt man all dies in Rechnung, könnte sich die <strong>Arbeit</strong>slosenzahl im Februar konjunkturell<br />

bedingt in einer Größenordnung von 10.000 bis 20.000 erhöht haben.<br />

Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes<br />

hat die Zahl <strong>der</strong> Erwerbstätigen im Januar saisonbereinigt<br />

um 12.000 zugenommen, nach monatsdurchschnittlich<br />

20.000 im vierten Quartal 2004. Auch <strong>der</strong> jüngste saisonbereinigte<br />

Anstieg beruht auf mehr geför<strong>der</strong>ter Selbständigkeit<br />

in<br />

Mio<br />

40<br />

39<br />

38<br />

Erwerbstätige in Deutschland<br />

Saisonbereinigte Werte Ursprungswerte<br />

37<br />

2002 2003 2004 2005<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (Inlandskonzept)<br />

und mehr Zusatzjobs (<strong>Arbeit</strong>sgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung).<br />

Nicht saisonbereinigt nahm die Erwerbstätigkeit<br />

im Januar aus jahreszeitlichen Gründen um<br />

634.000 auf 38,51 Mio ab. Gegenüber dem Vorjahr gab es<br />

216.000 Erwerbstätige mehr. Die Zunahme beruht vor allem<br />

auf <strong>der</strong> Ausweitung geringfügiger Beschäftigung, geför<strong>der</strong>ter<br />

selbständiger Tätigkeit und Zusatzjobs. So gab es Ende<br />

Dezember nach ersten Hochrechnungen 4,87 Mio ausschließlich<br />

geringfügig Beschäftigte, 322.000 mehr als vor<br />

einem Jahr. Die Zahl <strong>der</strong> Selbständigen (einschließlich mithelfen<strong>der</strong><br />

Familienangehöriger) hat im vierten Quartal um<br />

141.000 auf 4,36 Mio zugenommen. Die voll sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigung verringerte sich dagegen im<br />

Vorjahresvergleich deutlich, nach ersten Hochrechnungen<br />

<strong>für</strong> den Dezember um 259.000 auf 26,49 Mio Beschäftigte.<br />

Im November hatte das Minus aber noch 314.000 und im<br />

Oktober 354.000 betragen. Damit hat sich <strong>der</strong> Rückgang<br />

zuletzt abgeschwächt.<br />

Mit <strong>der</strong> Einführung des Sozialgesetzbuches II (SGB II) än<strong>der</strong>n<br />

sich die Grundlagen wichtiger <strong>Arbeit</strong>smarktstatistiken<br />

in Deutschland. Bisher basierten die <strong>Statistik</strong>en allein auf<br />

den Geschäftsdaten <strong>der</strong> Agenturen <strong>für</strong> <strong>Arbeit</strong>, die nach <strong>der</strong><br />

Zusammenlegung von <strong>Arbeit</strong>slosenhilfe und Sozialhilfe nur<br />

noch <strong>für</strong> einen Teil <strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong>slosen zuständig sind. Als Träger<br />

<strong>der</strong> neuen Grundsicherung <strong>für</strong> <strong>Arbeit</strong>suchende nach dem<br />

SGB II treten mit den <strong>Arbeit</strong>sgemeinschaften von <strong>Arbeit</strong>sagenturen<br />

und Kommunen sowie den zugelassenen kommunalen<br />

Trägern neue Akteure auf den <strong>Arbeit</strong>smarkt. Zur Sicherung<br />

<strong>der</strong> Vergleichbarkeit und Qualität <strong>der</strong> <strong>Statistik</strong> wurde<br />

die <strong>Bundesagentur</strong> <strong>für</strong> <strong>Arbeit</strong> im SGB II beauftragt, die bisherige<br />

<strong>Arbeit</strong>smarktstatistik unter Einbeziehung <strong>der</strong> Grundsicherung<br />

<strong>für</strong> <strong>Arbeit</strong>suchende weiter zu führen. Dabei wird<br />

die Definition <strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong>slosigkeit nach dem SGB III beibehalten.<br />

Es mussten neue Verfahren und Datenlieferungsprozesse<br />

aufgebaut werden, die eine Anlaufzeit brauchen, um<br />

vollständige, hinreichend sichere und differenzierte Daten<br />

bereitstellen zu können. Trotzdem kann über die wesentlichen<br />

Größen, insbeson<strong>der</strong>e über <strong>Arbeit</strong>slosigkeit, gemeldete<br />

Stellen, Empfänger von <strong>Arbeit</strong>slosengeld und <strong>Arbeit</strong>slosengeld<br />

II sowie über Teilnehmer an wichtigen arbeitsmarktpolitischen<br />

Maßnahmen berichtet werden. Die <strong>Statistik</strong>en<br />

<strong>für</strong> den Februar sind jedoch zum Teil vorläufig und enthalten<br />

teilweise Schätzungen, die im Laufe des Jahres durch endgültige<br />

Werte ersetzt werden (vgl. „Wichtige Hinweise ....“<br />

am Ende des Berichts).<br />

Nicht saisonbereinigt hat sich die registrierte <strong>Arbeit</strong>slosigkeit<br />

im Februar um 177.000 auf 5.216.000 erhöht. Ein Teil<br />

<strong>der</strong> Zunahme ist jahreszeitlich üblich und beruht auf <strong>der</strong><br />

anhaltenden Winterpause. Rechnet man die saisonal<br />

bedingten Einflüsse heraus, ergibt sich ein saisonbereinigtes<br />

Plus von 161.000. Da <strong>der</strong> Februar dieses Jahr außergewöhnlich<br />

kalt und schneereich war und das Saisonbereinigungsverfahren<br />

nur übliche saisonale Einflüsse berücksichtigt,<br />

dürfte <strong>der</strong> saisonbereinigte Anstieg um einige zehntausend<br />

überzeichnet sein.<br />

*) Weitere Tabellen im Anhang, unmittelbar hinter dem Text.<br />

ANBA Nr. 3/2005<br />

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