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www.e-health-com.eu Nr. 2 | 2011<br />

MAGAZIN FÜR<br />

GESUNDHEITSTELEMATIK<br />

UND TELEMEDIZIN<br />

PATIENTENSICHERHEIT Was Ärzte<br />

im Pilotentraining lernen können.<br />

BEFRAGUNG Warum Entscheider<br />

auf das »Internet der Dinge« setzen.<br />

IT-SICHERHEIT Wie medizinische<br />

Netze geschützt werden müssen.<br />

EUR 9,60 CHF 15,80<br />

Medizin trifft Luftfahrt:<br />

Verbesserte Prozesse, ein<br />

neues Checklisten-System<br />

und technische Innovationen<br />

sollen dazu beitragen, Fehler<br />

noch gezielter zu vermeiden.


FOTO: LINKS UNTEN: MICHAEL HUDLER; TITEL: SHUTTERSTOCK (M); RECHTS: KKH-ALLIANZ<br />

» Jährlich sterben<br />

rund 17 000 Menschen<br />

durch sogenannte<br />

vermeidbare unerwünschte<br />

Ereignisse.<br />

Die Betonung liegt hier<br />

auf: vermeidbare!«<br />

MARTIN SCHMITZ-KUHL<br />

Chefredakteur<br />

m.schmitz-kuhl@e-health-com.eu<br />

MEDIZIN GEHT IN DIE LUFT<br />

Ä<br />

RZTE SOLLEN VON PILOTEN lernen.<br />

Sicherheitsstandards werden aus der<br />

Luftfahrt in den OP-Bereich übertragen,<br />

kritische Situationen im Vorfeld<br />

trainiert. Und auch der Flugsimulator<br />

steht bei dem Patientensicherheits -<br />

programm der KKH-Allianz auf dem<br />

Lernplan. Ob das mal gut geht? Denn<br />

wenn ich vor einer anstehenden Operation erfahren würde,<br />

dass der Chirurg im Flugsimulator gelernt hat, wäre ich möglicherweise<br />

eher beunruhigt. Was natürlich Unsinn wäre.<br />

Denn aller irrationalen Flugangst zum Trotz ist nüchtern zu<br />

bilanzieren, dass Flugzeugabstürze extrem selten vorkommen.<br />

Zumindest seltener als lebensbedrohliche Fehler im<br />

OP. So geht die EU davon aus, dass jede zehnte Behandlung<br />

in Europa fehlerhaft ist und nach Einschätzung des deutschen<br />

Aktionsbündnisses <strong>für</strong> Patientensicherheit kommen<br />

hierzulande jährlich rund 17 000 Patienten durch „vermeidbare unerwünschte Ereignisse“<br />

ums Leben. Die Betonung liegt hierbei auf „vermeidbar“. Und so fordert<br />

nicht nur der Patientenbeauftragte der Bundesregierung Wolfgang Zöller: „Wo es<br />

um Leben und Tod geht, muss das Fehlerrisiko so weit wie möglich gesenkt werden.“<br />

MEINE KOLLEGIN Nina Schellhase hat das Thema Patientensicherheit deshalb<br />

umfassend recherchiert und die Frage gestellt, was man mit modernen Methoden,<br />

aber eben auch mittels moderner Technik und IT machen kann, um mehr<br />

Sicherheit in der medizinischen Versorgung zu gewährleisten. <strong>Ihre</strong>n Bericht lesen<br />

Sie ab Seite 14. Mehr zum Thema Patientensicherheit können Sie auch auf<br />

der conhIT hören – bei einer Podiumsdiskussion, die wir zusammen mit Health-<br />

TechWire ausrichten (5. April, 13.15– 14.15 Uhr, Networkingbereich; Moderation:<br />

Philipp Grätzel von Grätz).<br />

APROPOS CONHIT: Der „Branchentreff <strong>für</strong> Healthcare IT” lockt auch in diesem<br />

Jahr wieder die ganze Community nach Berlin. So auch uns. Wir freuen uns,<br />

wenn wir Sie an unserem Stand begrüßen dürfen (Halle 1.2, C103). Kommen Sie<br />

einfach spontan vorbei oder vereinbaren Sie vorher telefonisch einen Termin<br />

(069/405-631-103; Marcus Michel). Mehr Informationen zur Veranstaltung sowie<br />

das komplette Programm finden Sie auch in diesem Jahr wieder in unserem beiliegenden<br />

Messeführer, dem E-HEALTH-COMPASS.<br />

EDITORIAL<br />

Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung<br />

Wolfgang Zöller inspizierte im letzten Jahr<br />

den Flugsimulator am Flughafen Hannover.<br />

02/11 EHEALTHCOM 3


4 EHEALTHCOM 02/11<br />

28<br />

Durch das Internet der Dinge sollen intelligente<br />

Objekte möglich werden.<br />

6<br />

7<br />

10<br />

COMPACT<br />

Nachrichten & Fakten<br />

Meldungen<br />

eGK-Rollout, Gesundheitsdatenbank<br />

Niedersachsen, Stroke-Einsatz-Mobil<br />

TEMO, Online-Portal<br />

<strong>für</strong> übergewichtige Jugendliche,<br />

SMS-Studie, Swiss eHealth Barometer,<br />

Digitaler Präventionspreis,<br />

GINA-Rollout, Roboter-<br />

Studie, Missbrauchs prävention<br />

u.v.m.<br />

Dierks antwortet<br />

Die Rechts-Kolumne von Prof.<br />

Christian Dierks aus Berlin.<br />

Diesmal: Welche Regeln gelten<br />

eigentlich <strong>für</strong> Online-Portale, in<br />

denen Ärzte bewertet werden?<br />

Köpfe & Karrieren<br />

Birgit Fischer, Daniel Rausch,<br />

Markus Malizia, Jürgen Reiner,<br />

Annette Eickmeyer-Hehn, Jörn<br />

Richter, Georg F. von Oppen.<br />

14<br />

22<br />

28<br />

32<br />

36<br />

14<br />

Ärzte im Cockpit? In puncto Patientensicherheit hat die Medizin Nachholbedarf und holt sich<br />

Ideen bei der Luftfahrt, wie der Einsatz von Checklisten und Simulatoren zeigt.<br />

COMPLEX<br />

Ereignisse & Entwicklungen<br />

PATIENTENSICHERHEIT<br />

Ready? Go!: Die Medizin orientiert<br />

sich beim Fehler- und Risikomanagement<br />

nun an der Luftfahrt.<br />

MEDIZINTECHNIK + IT<br />

Mit Sicherheit wichtig: Die neue<br />

Norm IEC 80001-01 sorgt <strong>für</strong> einige<br />

Verunsicherung in der Branche.<br />

INTERNET DER DINGE<br />

Intelligent vernetzt: Eine aktuelle<br />

Studie zeigt, wie Gesundheits-IT-<br />

Entscheider den Trend bewerten.<br />

Unified Communications<br />

Kommunikation hoch drei: Wie<br />

verändert UC den Klinikalltag?<br />

Studie Krankenhaus-IT<br />

Aktuelle Marktdaten: Erste Ergebnisse<br />

aus dem VHitG-Branchenbarometer<br />

2011.<br />

38<br />

42<br />

46<br />

48<br />

COMMUNITY<br />

Menschen & Meinungen<br />

Porträt<br />

Auf ein Glas mit ... Peter J.<br />

Kirsch bauer. Hans-Peter Brö -<br />

ckerhoff porträtiert den Vorstandsvorsitzenden<br />

der Inter-<br />

ComponentWare (ICW) AG.<br />

Meinung<br />

Offene Baustellen: Reinhold<br />

Mainz und Dr. Karl A. Stroetmann<br />

zur Gründung eines<br />

Bundesinstituts <strong>für</strong> Gesundheitstelematik.<br />

HIMMS<br />

Nicht nur speichern, nutzen!:<br />

Auf der 50. HIMMS 2011 war<br />

„Meaningful use” Topthema.<br />

Aus den Verbänden<br />

Beiträge von TMF, BMC, BIT-<br />

KOM, ZVEI, VDE, DGTelemed,<br />

ASSteH, SGTMeH und DGG.


22<br />

Die Betreiber von vernetzten Medizinprodukten sind mit der Norm DIN EN 80001 aufgefordert,<br />

ein Risikomanagement in Sachen Datensicherheit zu etablieren.<br />

56<br />

59<br />

COMPETENCE<br />

Wissenschaft & Forschung<br />

Gesundheitsinformation<br />

Qualitative Analyse der Entscheidungsfindung<br />

bei lokal begrenztem<br />

Prostatakarzinom.<br />

Dokumentation<br />

Rechtssichere elektronische Dokumentations-<br />

und Archivie-<br />

62<br />

rungsprozesse im Gesundheitswesen.<br />

Überblick<br />

Kurz & knapp: Wissenschaftliche<br />

Arbeiten aus aller Welt mit<br />

einem Kommentar von Philipp<br />

Grätzel von Grätz.<br />

38<br />

Peter J. Kirschbauer, Vor stands vor sitzender der<br />

InterComponentWare (ICW) AG, im Porträt.<br />

66<br />

70<br />

76<br />

COMPASS<br />

Markt & Service<br />

Firmenverzeichnis<br />

Aus den Unternehmen<br />

Termine<br />

3<br />

78<br />

81<br />

82<br />

INHALT<br />

Standards<br />

Editorial<br />

Bücher und<br />

Website<br />

Findex/<br />

Impressum<br />

Herausgeber-<br />

Kolumne<br />

ANZEIGE<br />

02/11 EHEALTHCOM 5


COMPACT<br />

ROLLOUT RUCKELT AN<br />

Die Drohung mit finanziellen Einbußen zeigt<br />

Wirkung bei den Krankenkassen.<br />

6 EHEALTHCOM 02/11<br />

Ende 2010 schrieb Bundesgesundheitsminister<br />

Philipp Rösler eine<br />

Malusregelung ins Gesetz, die jenen<br />

Krankenkassen finanzielle Einbußen<br />

beschert, die bis Jahresende 2011<br />

nicht mindestens zehn Prozent ihrer Versicherten<br />

mit elektronischen Gesundheitskarten<br />

ausgestattet haben. Die Drohung<br />

zeigt jetzt Wirkung: Nicht nur<br />

haben sich die Spitzenverbände von<br />

Krankenkassen und Kassenärzten Ende<br />

Februar darauf geeinigt, die Arztpraxen<br />

deutschlandweit bis September 2011 mit<br />

den nötigen Lesegeräten auszustatten.<br />

Auch die regionalen Umsetzungsvereinbarungen<br />

nehmen Gestalt an – selbst in<br />

betont eGK-kritischen KV-Bezirken.<br />

So hat die KV Sachsen mitgeteilt, dass<br />

die Ärzte pünktlich ab April die vereinbarten<br />

Pauschalen – 355 Euro <strong>für</strong> stationäre<br />

Terminals, 280 Euro <strong>für</strong> mobile Terminals<br />

und 215 Euro <strong>für</strong> die Installation<br />

– beantragen können. Die KV Niedersachsen<br />

hat die eGK zwar nochmals als<br />

sinnlos bezeichnet, will aber ebenfalls Gewehr<br />

bei Fuß stehen. Die KV Saarland<br />

hatte das schon vorher angekündigt.<br />

Eile tut insofern Not, als die Industrie<br />

Lieferprobleme bekommen dürfte, falls<br />

alle Ärzte erst im September bestellen.<br />

„Wir bitten darum, zu berücksichtigen,<br />

dass Produktionszeiten nicht beliebig<br />

Champion soll im<br />

Gesundheitswesen<br />

punkten<br />

SUPERCOMPUTER Bei dem US-<br />

Spielshowklassiker „Jeopardy“ hat der<br />

IBM-Computer Watson Mitte Februar<br />

zwei menschliche Quiz-Champions vernichtend<br />

geschlagen. Nur einen Tag<br />

nach dem Sieg kündigte IBM zusammen<br />

mit dem Unternehmen Nuance an,<br />

die Analytik-Technologie des<br />

Supercomputers auch im Gesundheits -<br />

we sen einsetzen zu wollen. In einer<br />

Forschungsinitiative sollen die<br />

Watson-Technologie und die Nuance<br />

Spracherkennungslösungen zur klinischen<br />

Fachsprache kombiniert werden.<br />

Das Ziel sei ein schnellerer Zugang zu<br />

benötigten Fachinformationen – und<br />

damit eine bessere Diagnose und<br />

Behandlung.<br />

kurz sein können“, betonte Pablo Mentzinis<br />

vom BITKOM. Vor allem Ärzte, die<br />

ganz spezielle Lesegeräte haben wollen,<br />

sollten früh bestellen, um nicht in die<br />

Röhre zu schauen, wenn ab Oktober die<br />

ersten eGK in den Praxen auftauchen.<br />

Was den weiteren Verlauf des Roll -<br />

outs ab 2012 angeht, will man sich bei<br />

den Krankenkassen nicht festlegen: „Die<br />

Dauer des Gesamtrollouts veranschlagen<br />

wir auf mindestens anderthalb Jahre“,<br />

so eine Sprecherin des GKV-Spitzenverbands.<br />

Ein einheitliches Vorgehen<br />

werde es nicht geben. Krankenkassen<br />

können alle Karten zügig ersetzen. Wer<br />

lieber warten möchte, bis bei den Patienten<br />

die alte KVK ohnehin abläuft, könne<br />

das aber auch tun. Begeisterung<br />

klingt anders.


FOTOS: LINKS: IBM; RECHTS: SHUTTERSTOCK, NINA SCHELLHASE<br />

STANDORTBESTIMMUNG In Braun -<br />

schweig wird künftig die Gesundheitsdatenbank <strong>für</strong> Niedersachsen<br />

ihren Sitz haben.<br />

Wie lautet die Diagnose eines<br />

bestimmten Patienten? Welche<br />

Medikamente hat er erhalten<br />

und welche weiteren Therapiemaßnahmen<br />

sind vorgesehen? Diese<br />

und andere Fragen soll künftig die Gesundheitsdatenbank<br />

in Braunschweig<br />

<strong>für</strong> Patienten in Niedersachsen beantworten.<br />

Ein entsprechender Beschluss<br />

des Beirats des Projekts „eHealth.Braun -<br />

schweig“ zur Gründung einer GmbH<br />

wurde auf dem Forum des Projekts bekannt<br />

gegeben. Die Gesundheitsdatenbank<br />

(GD-Bank) soll Fundament sein<br />

<strong>für</strong> einen verbesserten, schnellen Informationsaustausch<br />

zwischen Haus- und<br />

Fachärzten, Kliniken und Pflegeeinrichtungen.<br />

Die Dantenbank soll sicherstellen,<br />

dass Patientendaten schnell und<br />

ohne Informationsverlust allen behandelnden<br />

Ärzten zur Verfügung stehen.<br />

Zuvor jedoch muss der Patient in die<br />

elektronische Weitergabe eingewilligt<br />

Ticker + + + Der Übertragungsstandard <strong>für</strong> vertraulichen<br />

medizinischen Datentransfer, D2D (Doctor to Doctor), ist ab<br />

dem kommenden Jahr nur noch über KV-SafeNet nutzbar.<br />

Deshalb benötigen D- und H-Ärzte, die via D2D am elektronischen<br />

Datenaustausch mit den gesetzlichen Unfallversicherungsträgern<br />

(DALE-UV) teilnehmen, einen Zugang zum sicheren Netz<br />

der Kassenärztlichen Vereinigungen. + + + IBM und das<br />

DEUTSCHE KREBSFOR SCHUNGS ZENTRUM (DKFZ) haben auf<br />

der CeBIT 2011 einen strategischen Rahmenvertrag unterzeichnet.<br />

Ziel der Vereinbarung ist es, mit smarten IT-Systemen die Analyse<br />

von NextGen-Sequen zierungsdaten voranzutreiben. Auf Basis von<br />

persönlichen Krebsgenomen sollen zukünftig individuelle Therapien<br />

<strong>für</strong> eine effektivere Krebsbehandlung entwickelt werden. + + + Die<br />

HUK-COBURG Krankenversicherung AG bietet ihren Versicherten mit<br />

metabolischem Syndrom ab sofort ein neues Betreuungsprogramm<br />

an, in dem auch Instrumente des Telemonitorings zum Einsatz kommen.<br />

Das <strong>für</strong> die Versicherten kostenfreie Programm PROMED<br />

beinhaltet die regelmäßige telefonische Betreuung durch ausgebildetes<br />

medizinisches Fachpersonal der AnyCare GmbH sowie eine telemedizinische<br />

Überwachung von Messwerten. + + + Auf der CeBIT<br />

hat das Bundesministerium <strong>für</strong> Wirtschaft und Technologie (BMWi)<br />

die Gewinner des BMWi-Technologiewettbewerbs „Sicheres Cloud<br />

Computing <strong>für</strong> Mittelstand und öffentlichen Sektor – Trusted Cloud“<br />

bekannt gegeben. Einer der zwölf Gewinner: Das Projekt HEALTH-<br />

CLOUD, das neue Cloud-Dienste unter anderem zur Wirtschaftlichkeitsprüfung<br />

erstellt, die auf der Sekundärnutzung klinisch-ärztlicher<br />

Routinedaten basieren.+ + +<br />

haben. „Die Partner von eHealth.Braunschweig<br />

eint das Ziel, die medizinische<br />

Versorgungssicherheit aufrechtzuerhalten<br />

und zu verbessern“, sagte Gesundheitsdezernent<br />

Ulrich Markurth. Dies<br />

sei besonders wichtig vor dem Hintergrund<br />

einer älter werdenden Gesellschaft<br />

und steigender Gesundheitskosten.<br />

„Braunschweig ist Modellregion<br />

<strong>für</strong> die Entwicklung elektronischer Anwendungen<br />

im Rahmen der medizinischen<br />

Versorgung und anderer Gesundheitsdienstleistungen“,<br />

erklärt der<br />

städtische Wirtschaftsdezernent Joachim<br />

Roth die Standortwahl.<br />

Die Gesundheitsdatenbank <strong>für</strong><br />

Niedersachsen ist ein Gemeinschaftsprojekt<br />

medizinischer Versorger. Sie<br />

sollen in der Pilotphase zunächst in der<br />

Region Braunschweig vernetzt werden,<br />

bevor in einem zweiten Schritt Teilnehmer<br />

aus ganz Niedersachsen eingebunden<br />

werden.<br />

Mit smarten IT-<br />

Systemen wollen<br />

IBM und das DKFZ<br />

die Genomforschung<br />

fördern.<br />

DIERKS ANTWORTET<br />

Welche Regeln gelten eigentlich <strong>für</strong><br />

Online-Portale, in denen Ärzte<br />

bewertet werden?<br />

Auch die Online-Portale<br />

sind letztlich Ärzteverzeichnisse,<br />

<strong>für</strong> die die gleichen Regeln<br />

gelten wie in der Offline-<br />

Welt mit Druckerschwärze.<br />

Nach dem geltenden Berufsrecht<br />

dürfen sich Ärzte nur in<br />

solche Verzeichnisse aufnehmen<br />

lassen, die allen Ärzten PROF. DR. DR.<br />

CHRISTIAN DIERKS<br />

mit einem kostenlosen Grund- ist Rechtsanwalt und<br />

eintrag offenstehen. Was dem Facharzt <strong>für</strong> Allgemein -<br />

medizin in Berlin.<br />

gedruckten Verzeichnis recht<br />

ist, ist also dem Online-Portal billig. Immer wieder<br />

aber gibt es Versuche, über das Kleingedruck -<br />

te den Ärzten Geld <strong>für</strong> den Grundeintrag abzuknöpfen.<br />

Auf dem<br />

Klageweg lässt sich »Die Information <strong>für</strong> den<br />

das Geld meistens Patienten muss im<br />

zurückholen. Für die Vordergrund stehen.«<br />

Informationen im<br />

Portal gilt, dass auch dort eine berufsrechtswidrige<br />

Werbung verboten ist. Es müssen also alle Angaben<br />

zutreffend sein, Fachgebiet und Schwerpunkt<br />

sowie Zusatzbezeichnungen müssen der<br />

Weiterbildungsordnung entsprechen. Andere Qualifikationen<br />

müssen in einer Weise geführt werden,<br />

dass Verwechslungen mit Qualifikationsbezeichnungen<br />

nach der Weiterbildungsordnung<br />

nicht möglich sind. Übertriebene Anpreisung, Vergleiche<br />

oder Superlative machen die Werbung unsachlich<br />

und rechtswidrig. Faustregel: Die Information<br />

<strong>für</strong> den Patienten muss im Vordergrund<br />

stehen. Bei Verstößen entsteht das Problem weniger<br />

mit den Gerichten als vielmehr mit den lieben<br />

Kollegen: Wettbewerbsrechtliche Abmahnungen<br />

und einstweilige Verfügungen sind oft wesentlich<br />

teurer als die Verwarnungen oder Bußgelder der<br />

Ärztekammern und Gerichte. Auch die Betreiber<br />

der Portale müssen ein Auge auf den Inhalt haben.<br />

Grobe Verstöße gegen die Regeln, unsachliche<br />

Äußerungen oder platzierte Schmähkritik an eingetragenen<br />

Ärzten à la „Spick mich“ können auch<br />

dem Provider der Website auf die Füße fallen. Ohne<br />

Kontrolle geht es auch hier nicht.<br />

02/11 EHEALTHCOM 7


COMPACT<br />

8 EHEALTHCOM 02/11<br />

RÖHRE AUF RÄDERN Geschwindigkeit ist alles beim Schlaganfall. Durch Berlin<br />

kurvt seit Neuestem ein Lastwagen der Berliner Feuerwehr, der nur <strong>für</strong> Schlaganfallpatienten<br />

gedacht ist. Mit an Bord sind ein Computertomograph (CT) und moderne Kommunikationstechnik.<br />

Wenn das neue Stroke-Einsatz-Mobil<br />

(STEMO) durch<br />

die Straßen der Hauptstadt<br />

rast, dann fällt das auf. Zwar sieht das<br />

Gefährt aus wie ein Notarztwagen. Nur<br />

Geräumig: Die mobile Stroke Unit wirkt eher wie ein Unter -<br />

suchungszimmer als wie ein Notarztwagen.<br />

eHealth in der Schweiz<br />

SCHWEIZ Wie steht es um eHealth in der Schweiz? Die ser Frage<br />

geht der 2. Swiss eHealth Barometer nach, dessen Ergebnisse im<br />

Rahmen der InfoSocietyDays 2011 vorgestellt wurden. Er liefert<br />

jährlich einen aktuellen Befund zum Stand und zur Entwick lung<br />

von eHealth in der Schweiz. Im Auftrag der Info Society Days wur-<br />

den 687 Ärzte, 21 eHealth-Verantwortliche auf Ebene der Kantone<br />

und 68 eHealth-Verantwortliche von Spitälern befragt. Ergebnis:<br />

Die große Bedeutung von eHealth angesichts der anstehenden<br />

Veränderungen im Schweizer Ge sund heitswesen stellten die<br />

Befragten nicht infrage. Es gibt auch einzelne Anwen dungen, die<br />

längst Alltag in der ärztlichen Versorgung geworden sind, jedoch<br />

mangelt es an einer systematische Entwicklung von eHealth in der<br />

Schweiz. Eine der Haupt hürden dabei sei die fehlende Unter -<br />

stützung durch die Ärzte, so das Ergebnis des Berichts. Diese hät-<br />

ten zu wenig Vertrauen in eHealth und seien häufig nur unzurei-<br />

chend über den Nutzen aufgeklärt. www.infosocietydays.ch<br />

mit den Dimensionen stimmt was nicht.<br />

Das STEMO ist ein Laster. Innendrin ist<br />

ein Untersuchungszimmer. Und am<br />

Kopfende steht – ein CT-Gerät.<br />

Was die Berliner Feuerwehr da zusammen<br />

mit der Charité und finanziert<br />

aus Fördergeldern auf die Beine gestellt<br />

hat, ist das zweite rollende CT-Gerät in<br />

deutschen Landen. „Die Kollegen aus<br />

Homburg/Saar haben Pionierarbeit geleistet,<br />

auf die wir aufsetzen“, betont<br />

Professor Heinrich Audebert, Ärztlicher<br />

Leiter Neurologie am Charité-Campus<br />

Benjamin Franklin. Das Berliner STE-<br />

MO ist ein voll funktionsfähiger Rettungswagen,<br />

der eine Akutversorgung<br />

von Schlaganfallpatienten inklusive<br />

Transport erlaubt, ohne dass der Patient<br />

umgebettet werden müsste.<br />

In einer Pilotphase rückt das STE-<br />

MO gemeinsam mit einem RTW aus,<br />

wenn in der Leitstelle das Stichwort<br />

Apoplex fällt. Ab Mai fällt der RTW<br />

weg. Eine eventuell nötige Lysetherapie<br />

kann nach Blutungsausschluss im<br />

CT direkt vor Ort begonnen werden. Relevante<br />

Daten zum Patienten werden<br />

außerdem in das aufnehmende Krankenhaus<br />

gefunkt, sodass dort bei Ankunft<br />

des Patienten bereits viele wichtige<br />

Informationen vorliegen.<br />

Projekte zu mobilen Stroke Units<br />

stehen und fallen damit, ob der Wagen<br />

zu den richtigen Patienten geschickt<br />

wird. Nur wenn es gelingt, Schlaganfallpatienten<br />

schon in der Leitstelle möglichst<br />

sicher zu identifizieren, lohnt sich<br />

die Investition. „Wir haben gemeinsam<br />

einen Erkennungsalgorithmus entwi -<br />

ckelt, der sich bewährt hat“, so Audebert.<br />

Er ist deswegen optimistisch, dass<br />

die mobile Stroke Unit in der anstehenden<br />

Evaluationsphase ihren Nutzen unter<br />

Beweis stellen kann.<br />

Preis <strong>für</strong> Prävention<br />

AUSSCHREIBUNG Die AOK will im April 2011 einen speziellen<br />

Präven tionspreis im Bereich Kommunikations- und Informations -<br />

tech nologie ausschreiben. Das kündigte der stellvertretende Vor -<br />

stands vorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Jürgen Graal -<br />

mann, auf der CeBIT in Hannover an. Zum ersten Mal verliehen<br />

wird der Preis im nächsten Jahr auf der CeBIT 2012. Laut<br />

Ausschreibung werden „besonders nutzerorientierte Software-<br />

Entwicklungen <strong>für</strong> den Bereich eHealth, die neben einer Infor -<br />

mationsvermittlung vor allem die nachhaltige gesundheitsför-<br />

dernde und -erhaltende Verhaltensänderung beim Einzelnen zum<br />

Ziel haben“ gesucht. Genau genommen werden sogar zwei<br />

Preise vergeben: Ein Preis <strong>für</strong> die beste IT-basierte Präven -<br />

tionsanwendung, die sich im Alltag bereits bewährt hat, und ein<br />

Förderpreis <strong>für</strong> die überzeugendste technologische Idee zur<br />

Gesundheitsvorsorge. Die Ausschreibungsphase läuft von April<br />

bis Oktober 2011. www.aok.de/bundesweit<br />

FOTOS: CHARITÉ BERLIN; RECHTS: E-HEALTH-COM


FORSCH VORAN Der österreichische Hauptverband der Sozialversicherungsträger<br />

will die Anwendungen der e-card ausweiten. Im Frühjahr sollen drei Testregionen den Pilotbetrieb <strong>für</strong><br />

die elektronische Arzneimittel dokumentation aufnehmen. Die Patienten sehen es pragmatisch.<br />

Die österreichische e-card geht in<br />

die nächste Runde. Parallel<br />

zum Rollout der zweiten Konnektorgeneration,<br />

der „Gesundheits -<br />

InformationsNetzadapter“ (GINA), startet<br />

der Hauptverband der Sozialversiche<br />

rungsträger eine elektronische Arzneimitteldokumentation.<br />

Da die Online-Funktionen der deutschen<br />

eGK noch weit weg sind, interessiert<br />

das Thema Konnektor niemanden.<br />

Anders in Österreich: Hier werden seit<br />

März landesweit 12000 Ärzte, die mit<br />

den e-cards pro Jahr etwa 112 Millionen<br />

Patientenkontakte abwickeln, kostenneutral<br />

mit den neuen GINA-Boxen<br />

ausgestattet.<br />

„Mit der neuen Generation der GI-<br />

NA sind wir auch <strong>für</strong> künftige Anwendungen<br />

im eHealth-Bereich bestens gerüstet“,<br />

betont Volker Schörgdorfer vom<br />

Hauptverband der österreichischen So -<br />

zialversicherungsträger. „Bestens gerüs -<br />

tet“ bedeutet, dass die neuen Konnektoren<br />

technisch leistungsfähiger sind<br />

als die alten Geräte. Ein Atom-Prozessor<br />

von Intel erlaubt bis zu 20 paralle-<br />

le Arbeitssitzungen. Als Betriebssystem<br />

werkelt Linux vor sich hin. Die neue GI-<br />

NA soll länger halten und ein geringeres<br />

Ausfallrisiko bergen.<br />

Derzeit beherrscht die e-card vor allem<br />

das Handling der Versichertenstammdaten,<br />

in etwa das, was in<br />

Deutschland als Online-VSD diskutiert<br />

wird. Hinzukommen soll jetzt die e-Medikation,<br />

eine elektronische Arzneimitteldokumentation.<br />

Geplant ist ein neunmonatiger<br />

Pilotbetrieb in zunächst drei<br />

Testregionen: Wien, Oberösterreich und<br />

Tirol. Sowohl rezeptpflichtige als auch<br />

OTC-Medikamente können in der e-Me-<br />

Jede Zeit hat ihre Methoden<br />

3%<br />

1%<br />

6%<br />

55%<br />

35%<br />

dikation gespeichert werden. Die Daten<br />

liegen im Netz, nicht auf der Karte, und<br />

sind nur <strong>für</strong> autorisierte Ärzte und Apotheker<br />

zugänglich. Ein elektronischer<br />

Zugriff durch den Patienten ist vorerst<br />

nicht vorgesehen. Der Patient wird aber<br />

ermuntert, sich die Arzneimittellisten<br />

von seinem Arzt ausdrucken zu lassen.<br />

gefällt mir sehr gut, halte ich <strong>für</strong> sehr positiv (4.0)<br />

gefällt mir gut, halte ich <strong>für</strong> positiv (3.0)<br />

gefällt mir weniger gut (2.0)<br />

gefällt mir überhaupt nicht (1.0)<br />

keine Angabe<br />

Neun von zehn Österreichern finden<br />

die Idee der e-Medikation sehr gut<br />

oder gut. (Quelle: GfK Austria 2010)<br />

Sicherheits-Checks, die sowohl Ärzte als<br />

auch Apotheker auslösen können, vervollständigen<br />

das Angebot.<br />

Hinweis: Die österreichische eHealth-<br />

Szene trifft sich wieder am 26. und 27.<br />

Mai zur eHEALTH 2011 in Wien. Mehr<br />

unter: www.eHealth2011.at<br />

Spracherkennung ist heute<br />

conhIT 2011<br />

Halle 2.2/Stand A-107 www.nuance.de/healthcare +49 4121 800 48-0 info.healthcare@nuance.com<br />

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COMPACT<br />

1<br />

10 EHEALTHCOM 02/11<br />

2 3 4 5<br />

6<br />

KÖPFE & KARRIEREN<br />

1 BIRGIT<br />

FISCHER wird<br />

zum 1. Mai 2011 neue Hauptgeschäftsführerin des Verbands forschender<br />

Arzneimittelhersteller (vfa). Fischer ist derzeit Vorstandsvorsitzende<br />

der mitgliederstärksten gesetzlichen Krankenkasse,<br />

der Barmer GEK und war in dieser Funktion im letzten<br />

Jahr Gespächspartnerin im Titelinterview von E-HEALTH-COM<br />

(Ausgabe 3/10). Zuvor war sie unter anderem Gesundheits- und<br />

Sozialministerin des Landes Nordrhein-Westfalen sowie Parlamentarische<br />

Geschäftsführerin der SPD-Landtagsfraktion in NRW.<br />

2 Der Heidelberger PACS-Anbieter CHILI hat sein Team verstärkt:<br />

Seit dem 1. Februar des Jahres zeichnet DANIEL RAUSCH<br />

<strong>für</strong> die Bereiche Marketing und Business Development des Unternehmens<br />

verantwortlich. 3 MARKUS MALIZIA wird neuer Director<br />

Marketing & Communications der EMC Computer Systems<br />

AG. Er übernimmt die Nachfolge von Daniel Renggli (50), der seit<br />

2007 Marketingleiter bei EMC Schweiz war und ab 1. April 2011<br />

bei Microsoft eine neue Herausforderung als Leiter Marketing<br />

Großkunden annehmen wird. Markus Malizia wird ab 1. Juni<br />

2011 von Microsoft Schweiz zu EMC stoßen und die Position des<br />

Knochenjob<br />

HAMBURG Im Unfallkrankenhaus Bogen werden<br />

Patienten aufgrund von knochenentzündlichen<br />

Prozessen mit einem besonderen Fixa teur externe,<br />

einer Konstruktion aus Stäben und Drähten,<br />

die von außen an dem gebrochenen Bein angebracht<br />

wird, behandelt. Der Knochen wird im<br />

gesunden Bereich oberhalb des Defek tes durchtrennt.<br />

Dann werden an dem unteren Teil <strong>dieses</strong><br />

Gewebe stückes zwei Drähte angebracht, die aus dem Bein herausgeleitet<br />

und über eine Umlenkrolle zu einer Schraube am oberen<br />

Ende des Fixateurs geführt werden. An dieser muss der<br />

Director Marketing & Communications sowie die Funktion von Renggli<br />

in der Geschäftsleitung übernehmen. 4 Seit Anfang 2011 ist<br />

GEORG F. VON OPPEN als zweiter Geschäftsführer der SHL Telemedizin<br />

GmbH in Düsseldorf im Einsatz und fortan zuständig <strong>für</strong> die<br />

weitere konsequente Stärkung der Geschäftsentwicklung. Er ergänzt<br />

damit Eyal Lewin, der dem Unternehmen bereits seit 2004 als Geschäftsführer<br />

vorsteht. Zusammen mit Lewin ist von Oppen <strong>für</strong> die<br />

weitere systematische Expansion des Geschäfts verantwortlich.<br />

5 ANNETTE EICKMEYER-HEHN übernimmt die Leitung des Fachreferats<br />

524, Demographischer Wandel; Mensch-Technik-Kooperation<br />

im Bundesministerium <strong>für</strong> Bildung und Forschung (BMBF). Das ehemalige<br />

Fachreferat „Mikrosystemtechnik“ ist seit Juni 2010 in „Demographischer<br />

Wandel; Mensch-Technik-Kooperation“ umbenannt. Eick -<br />

meyer-Hehn übernimmt die Aufgaben von Dr. Bernhard Rami. 6 Bei<br />

Nuance Communications verantwortet JÖRN RICHTER ab sofort das<br />

Geschäft mit Diktier- und Bildbearbeitungssoftware in Deutschland,<br />

Österreich und der Schweiz. 7 JÜRGEN REINER übernimmt zum 1.<br />

März 2011 die Geschäftsführung der vision4health Deutschland GmbH<br />

& Co. KG. Reiner war zuletzt Managing Director und COO des Labordiagnostikanbieters<br />

synlab.<br />

Patient täglich drehen, um den Knochen auseinanderzuziehen<br />

und so das Wachstum zu fördern.<br />

Um festzustellen, ob er das auch korrekt macht,<br />

wurden an den Zugseilen, die den Knochen ziehen,<br />

Kraft sensoren angebracht. Durch Anschluss der<br />

Sensoren an einen Computer werden die Kräfte<br />

gemessen, die im Seil und damit in dem neu gebildeten<br />

Knochen seg ment herrschen. Ziel des<br />

Projekts ist es, ein Daten speichergerät zu entwickeln, das die<br />

Kräfte kontinuierlich misst und die Daten per Telemedizin an die<br />

Klinik schickt.<br />

7<br />

FOTOS: LINKS OBEN: VOLKMAR OTTO, CHILI, EMC SCHWEIZ, SHL TELEMEDIZIN,<br />

PRIVAT, NUANCE HEALTHCARE, VISION4HEALTH DEUTSCHLAND


Missbrauchsprävention<br />

HANNOVER In Fällen von Kindes miss -<br />

handlung oder -missbrauch ist nicht sel-<br />

ten der Kinderarzt der erste, der einen<br />

Verdacht schöpft. Doch ohne Gewissheit<br />

ist ein Eingreifen sehr schwierig. Um<br />

Kollegen künftig besser zu unterstützen,<br />

hat das Institut <strong>für</strong> Rechtsmedizin der<br />

Medizinischen Hochschule Hannover<br />

(MHH) das „Projekt Kinderschutz“ und die<br />

„Kinderschutzambulanz" gestartet. Dabei<br />

handelt es sich um ein Beratungsangebot<br />

an niedergelassene und klinische Ärztin-<br />

nen und Ärzte. Das Projekt besteht aus<br />

mehreren Bausteinen: Neben einer<br />

Telefon-Hotline, Fortbildungsangeboten<br />

und einem Untersuchungsangebot gibt es<br />

auch die Möglichkeit, Fotos, Röntgen -<br />

aufnahmen oder Befunde über das Inter -<br />

net <strong>für</strong> ein Telekonsil an die Rechts -<br />

mediziner zu senden. Diese sichten und<br />

bewerten die eingehenden Informationen<br />

und helfen so bei der Interpretation von<br />

Verletzungsmustern, Rekonstruktion von<br />

Tatabläufen oder der Zuordnung von<br />

Tatwerkzeugen zu Verletzungen. Der<br />

Datenaustausch passiert in Zusammen -<br />

arbeit mit der Kassenärztlichen Ver -<br />

einigung Niedersachsen, und zwar über<br />

den bundesweit einmaligen Online-Dienst<br />

„Forensikon“. Der Online-Dienst kann von<br />

den Mitgliedern der Kassen ärztlichen<br />

Vereinigung der Fach richtungen<br />

Allgemeinmedizin und Kinder- und<br />

Jugendmedizin unter www.kvn.de genutzt<br />

werden. Das Projekt Kinder schutz -<br />

ambulanz wird vom Land Niedersachsen<br />

<strong>für</strong> drei Jahre mit 285 000 Euro gefördert.<br />

www.bitmarck.de<br />

Ein modernes Kassenmanagement<br />

setzt eine innovative IT voraus.<br />

Unsere Leistung – Ihr Erfolg!


COMPACT<br />

PER INTERNET GEGEN DEN SPECK In Bayern gehen Kinderärzte<br />

mit ihren übergewichtigen Patienten auch im Internet deren Gewichtsprobleme an. Das interaktive<br />

Portal SynX soll den Jugenlichen helfen, ihren Lebensstil zu verändern.<br />

Bayerische Kinderärzte begeben<br />

sich ins Internet, um dem zunehmenden<br />

Leibesumfang ihrer<br />

Klientel Herr zu werden. Das vom<br />

Bayerischen Verband der Kinder- und<br />

Ran an den Speck – auch im Cyberspace. Das Onlineportal SynX<br />

bezieht Kinderärzte, ihre übergewichtigen Patienten und deren<br />

Eltern bei der Änderung des Lebensstils ein.<br />

12 EHEALTHCOM 02/11<br />

Künftig werden zunehmend<br />

Haushaltsroboter und automatisierte<br />

Lösungen <strong>für</strong> ältere Menschen<br />

in die Haushalte einziehen und<br />

auch Pflege aufgaben übernehmen.<br />

Zu diesem Schluss kommt die neue<br />

VDE-Studie „Mein Freund der Roboter“.<br />

„Unsere Experten erwarten im Bereich<br />

Servicerobotik attraktive ökonomische<br />

Wachstumsraten, die zu neuen<br />

Arbeitsplätzen führen“, erklärt VDE-<br />

Präsidiumsmitglied Dr. Kurt Bettenhausen.<br />

Außerdem trügen die Roboter bei,<br />

die Lücke zwischen der alternden Bevölkerung,<br />

der rückläufigen Erwerbsbevölkerung<br />

und dem Pflegekräftemangel<br />

zu schließen. Vor allem im Bereich<br />

Jugendärzte (BVKJ) gemeinsam mit den<br />

Unternehmen Microsoft und Business<br />

Systemhaus entwickelte Onlineportal<br />

SynX soll den Lebensstil der „Generation<br />

PlayStation“ verbessern, und zwar<br />

unter Einbindung des Kinderarztes und<br />

wenn möglich der Eltern.<br />

SynX ist eine cloudbasierte Lösung<br />

auf der Grundlage der Plattformtechnologie<br />

Azure von Microsoft. „Cloud“<br />

heißt, dass die Kunden keine eigene Serverinfrastruktur<br />

anschaffen müssen,<br />

sondern sich auf die Rechenzentren des<br />

Industriepartners verlassen. „Das senkt<br />

einerseits die Investitionskosten und<br />

ermöglicht andererseits nahezu beliebige<br />

Skalierungen“, sagt Christian Köth,<br />

Geschäftsbereichsleiter Gesundheitswirtschaft<br />

bei Microsoft.<br />

Letzteres könnte <strong>für</strong> das von der<br />

bayerischen Staatsregierung geförderte<br />

SynX-Portal durchaus relevant werden.<br />

Denn der BVKJ plant mit großen<br />

der Rehabilitationsrobotik, wie zum<br />

Beispiel intelligente Rollstühle, kleine<br />

Roboterarme oder neuartige Beinprothesen,<br />

erwartet der VDE in naher Zukunft<br />

große Fortschritte. Einen kommenden<br />

Boom sieht der Verband in der<br />

Entwicklung von menschenähnlichen<br />

Robotern als Haushaltshelfer <strong>für</strong> komplexe<br />

Aufgaben oder als persönlichen<br />

Assistent <strong>für</strong> ältere Menschen.<br />

Aber mal ehrlich: So ein Roboter als<br />

Mitbewohner ist doch nicht nur etwas<br />

<strong>für</strong> ältere Menschen – wer würde sich<br />

nicht gerne nach einem langen harten<br />

Arbeitstag von seinem Roboter ein kühles<br />

Blondes servieren lassen?<br />

www.vde.com<br />

Zahlen. „In einer Pilotphase wollen wir<br />

2 000 Kinder <strong>für</strong> eine Studie rekrutieren.<br />

Später könnten es durchaus 70 000<br />

sein“, betonte der Kinderarzt und<br />

SynX-Initiator Dr. Gerald Hofner, der<br />

das Portal bei der CeBIT in Hannover<br />

vorstellte.<br />

Konkret ist geplant, dass die bayerischen<br />

Kinderärzte übergewichtige Kinder<br />

und Jugendliche auf das Portal ansprechen<br />

und sie zum Mitmachen<br />

animieren. Das Portal verfügt über eine<br />

Reihe von interaktiven Modulen, in<br />

denen Informationen und Tipps gegeben<br />

und erfolgreiche Lebensstiländerungen<br />

durch Credit Points belohnt werden.<br />

Der Arzt wird regelmäßig über den<br />

Zwischenstand informiert. Die Jugendlichen<br />

können außerdem (freiwillig)<br />

Elternbriefe initiieren, wenn beispielsweise<br />

Frühstück oder Abendessen verändert<br />

werden sollten.<br />

www.projekt-synx.de<br />

ALS FREUND HINZUFÜGEN Laut einer VDE-Studie halten in den nächsten<br />

Jahren immer mehr Serviceroboter Einzug in die Haushalte. Auch, um Pflegeaufgaben wahrzunehmen<br />

Wird der Care-O-bot bald in jedem<br />

Haushalt zum Inventar gehören?<br />

FOTOS: LINKS OBEN:SHUTTERSTOCK; LINKS UNTEN: BERND MÜLLER; RECHTS: SCHUTTERSTOCK (M)


ALLES GUT BEI IHNEN?<br />

Eine große SMS-Studie soll klären: Kann das<br />

Handy Alkoholikern helfen, abstinent zu bleiben?<br />

Alkoholismus ist eine chronisch-rezidivierende Erkrankung.<br />

Die Herausforderung besteht darin, nach einer<br />

oft unproblematischen Entgiftung Rückfälle zu vermeiden.<br />

Hier setzt eine offene, randomisiert-kontrollierte<br />

Großstudie mit angestrebt 468 Patienten an, die von der Klinik<br />

<strong>für</strong> Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Greifswald<br />

initiiert wurde. Speziell geschulte Therapeuten sollen<br />

den alkoholkranken Menschen nach Entlassung aus einer<br />

Fachklinik als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Ein<br />

automatisiertes SMS-System soll dabei gewährleisten, dass<br />

der logistische und finanzielle Aufwand überschaubar bleibt.<br />

Die Studie, die Mitte des Jahres starten und bis zum Jahr<br />

2014 laufen soll, wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

mit 949 200 Euro gefördert. Der Interventionszeitraum<br />

liegt jeweils bei zwölf Monaten. Als Vergleichsgruppe dienen<br />

Patienten, die konventionell ohne SMS-Triage versorgt werden.<br />

Ziel ist die Erhöhung der Abstinenzraten und die Senkung<br />

des Alkoholkonsums nach qualifizierter Entgiftung.<br />

Konkret funktioniert das System so: Ein Computer verschickt<br />

mehrmals pro Woche automatisch eine SMS an die<br />

teilnehmenden Patienten. In der SMS steht beispielsweise:<br />

„Lieber Herr XY, brauchen Sie Hilfe?“ Der Teilnehmer hat<br />

dann 24 Stunden Zeit, zu antworten. Bei einem „Nein“ erhält<br />

der Betreffende ein positives SMS-Feedback und die Sache<br />

ist bis zur nächsten SMS erledigt. Nur bei einem „Ja“ oder einer<br />

ausbleibenden Antwort wird der Therapeut informiert<br />

und meldet sich dann per Telefon. „Wir werden als Ansprechpartner<br />

<strong>für</strong> einen längeren Zeitraum bereitstehen, falls wir<br />

per SMS ein Hilfesignal vom Patienten erhalten“, betont Studienleiter<br />

Privatdozent Dr. Michael Lucht.<br />

In einer Vorstudie mit 80 Patienten aus dem Jahr 2009<br />

zeigte sich ein positiver Trend <strong>für</strong> eine Verringerung<br />

des Alkoholkonsums und eine hohe<br />

Teilnahmetreue von 90 Prozent. In acht<br />

Wochen wurden mehrere Tausend SMS<br />

automatisch prozessiert, also ohne dass<br />

der Therapeut auch nur informiert wurde.<br />

Verglichen mit einer „konventionellen“<br />

Betreuung per Telefon wird<br />

hier also einiges an Ressourcen eingespart<br />

– wenn es denn funktioniert.<br />

SMS-Meldungen wie diese sollen<br />

helfen, Alkoholiker von der<br />

Flasche fernzuhalten.<br />

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COMPLEX | PATIENTENSICHERHEIT<br />

READY? GO!<br />

ÜBER DEN WOLKEN WIRD SICHERHEIT<br />

GROSSGESCHRIEBEN. UND IM OP? IN<br />

PUNCTO PA TIENTENSICHERHEIT GIBT<br />

ES NACHHOLBEDARF. DA IST ES NUR<br />

LOGISCH, DASS SICH DIE MEDIZIN IN<br />

SACHEN FEHLERMANAGEMENT AN<br />

DER LUFTFAHRT ORIENTIERT. AUCH<br />

eHEALTH HAT DAZU<br />

EINIGES ZU BIETEN.<br />

TEXT: NINA SCHELLHASE<br />

14 EHEALTHCOM 02/11<br />

Wer demnächst in den OP der Nordstadtklinik<br />

in Hannover tritt, könnte meinen, er habe<br />

sich in der Tür geirrt. Der Dialog zwischen<br />

Operateur und Anästhesist könnte<br />

sich hier bald anhören wie einer aus dem<br />

Cockpit eines Flugzeugs. Identitätskrise beim OP-Team? Ganz<br />

und gar nicht. Die Klinik nimmt als erste in Deutschland am<br />

Projekt „Patientensicherheit“ der KKH-Allianz teil, bei dem<br />

im Operationssaal (OP) Checklisten nach dem Vorbild der<br />

Luftfahrt genutzt werden. Das erklärte Ziel: Patientensicherheit<br />

erhöhen, Leben retten.<br />

Zwei Hochrisikobereiche, ein Konzept. Die Idee, dass Ärzte<br />

von Piloten lernen ist dabei nicht neu. Bereits im Jahr 2009<br />

hat die WHO eine Checkliste <strong>für</strong> den OP veröffentlicht, die<br />

sich an der Luftfahrt orientiert. Die Liste wurde weltweit in<br />

><br />

acht Städten getestet. Das Ergebnis: Die Rate schwerwiegender<br />

Komplikationen bei chirurgischen Eingrif-<br />

FOTO: KARL STORZ GMBH


Von der Luftfahrt lernen: Anhand<br />

von Checklisten und Simulatoren<br />

üben Ärzte <strong>für</strong> den Ernstfall. Ziel<br />

des Ganzen ist die Erhöhung der<br />

Patientensicherheit.


Der SmartPilot<br />

View stellt den<br />

aktuellen und<br />

prognostizierten<br />

künftigen<br />

Narkoseverlauf<br />

zweidimensional<br />

dar.<br />

16 EHEALTHCOM 02/11<br />

fen nahm um ein Drittel ab. Die Zahl<br />

der Todesfälle sank um 40 Prozent.<br />

Die Checkliste der WHO ist letztlich<br />

ein Datensatz auf Papier, der vor der<br />

Narkose, vor dem ersten Schnitt und<br />

schließlich nach der Operation abgefragt<br />

wird. Einige Klinikgruppen in<br />

wird (siehe Kasten, Seite 18). Das von<br />

der KKH-Allianz initiierte Projekt „Patientensicherheit“,<br />

das jetzt an der Hannoveraner<br />

Klinik angelaufen ist, geht<br />

konzeptionell weit über den Einsatz der<br />

Checkliste im OP hinaus. So umfasst es<br />

auch klinisches Risikomanagement, Per-<br />

Checklisten können da<strong>für</strong><br />

sorgen, dass die Qualitäts -<br />

kontrolle effektiver wird.<br />

Deutschland wie Sana und Helios setzen<br />

das Instrument seit einiger Zeit ein<br />

– mit Erfolg, wie sie sagen. Die Karl<br />

Storz GmbH hat zudem eine Lösung<br />

entwickelt, bei der die Checkliste schon<br />

als digitale Version im OP eingesetzt<br />

sonalentwicklung und das Training am<br />

Patientensimulator. Hier wird also nicht<br />

nur das Instrument eingeführt, sondern<br />

zuvor auch die bestehende Struktur im<br />

Rahmen einer Ist-Analyse kritisch überprüft,<br />

die Mitarbeiter werden in ihren<br />

neu definierten Rollen geschult und die<br />

Luftfahrt, also der Bereich, von dem gelernt<br />

werden soll, wird im Zuge einer<br />

Flugsimulation im Cockpit hautnah<br />

erlebt.<br />

Die Faktenlage beim Thema Patientensicherheit<br />

scheint eindeutig: Bereits<br />

im Jahr 1999 kam das Institute of Medicine<br />

in seinem Bericht „to err is human“<br />

zu dem Ergebnis, dass in den USA<br />

jedes Jahr 98 000 Menschen durch Fehler<br />

im Behandlungsablauf ums Leben<br />

kommen und mehr als eine Million<br />

Menschen verletzt werden. Die EU geht<br />

davon aus, dass jede zehnte Behandlung<br />

in Europa fehlerhaft ist und nach Einschätzung<br />

des deutschen Aktionsbündnisses<br />

<strong>für</strong> Patientensicherheit kommen<br />

jährlich 17 000 Patienten durch vermeidbare<br />

unerwünschte Ereignisse ums<br />

Leben. Dabei wenden sich nur ein<br />

Bruchteil der Patienten oder deren Angehörige<br />

an eine offizielle Stelle und beklagen<br />

einen Schaden. Eine hohe Dunkelziffer<br />

ist also neben den aktenkun-<br />

FOTO: DRÄGER


digen Fällen anzunehmen. Ist in Krankenhäusern<br />

kein Patient mehr sicher?<br />

Sicher nicht.<br />

„In der Regel kommen multimorbide<br />

Patienten zu Schaden, die alt oder<br />

schwer krank sind. Meist Patienten, die<br />

täglich eine hohe Anzahl an unterschiedlichsten<br />

Medikamenten einnehmen<br />

müssen“, sagt Dr. Jörg Lauterberg<br />

vom Aktionsbündnis <strong>für</strong> Patientensicherheit.<br />

Bei einem solchen „Cocktail“<br />

von Wirkstoffen fällt es manchmal<br />

schwer, den Fehler überhaupt als solchen<br />

zu erkennen. Aus der Sicht von<br />

Lauterberg ist die Arzneimitteltherapie<br />

möglicherweise die größte aller Fehlerquellen.<br />

Auch das Thema Hygiene kennzeichnet<br />

er als großes Problemfeld. Nach<br />

Einschätzung der Krankenhäuser liegt<br />

die größte Fehlerquelle bei den „Schnittstellen“,<br />

also Krankenhausaufnahme,<br />

Entlassung, Abteilungs- und Schichtwechsel:<br />

Rein ins Krankenhaus, raus<br />

aus dem Krankenhaus, von der Station<br />

in den OP, vom OP in die Nachbehandlung<br />

auf der Station. Können Programme<br />

zur Patientensicherheit wie etwa das<br />

der KKH-Allianz hier überhaupt etwas<br />

ausrichten? „Insbesondere in den operativen<br />

Disziplinen können sich solche<br />

Programme positiv auswirken“, so Lauter<br />

berg. Auch in der Notfallmedizin sei<br />

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ihr Einsatz sinnvoll. Darüber hinaus ist<br />

er zurückhaltend mit seinen Prognosen.<br />

Studien, die einen Erfolg solcher Programme<br />

eindeutig belegen, gäbe es bisher<br />

kaum.<br />

DER ERFOLG eines Projektes, so<br />

Lauterberg, hänge zudem nicht allein<br />

von den Programmen ab: „Eine Checkliste<br />

allein bringt gar nichts, wenn die<br />

Strukturen und das Klima nicht entsprechend<br />

verändert werden.“ Theoretisch<br />

müssten beim Team-Time-Out, also unmittelbar<br />

bevor die Operation losgeht<br />

und man die Checkliste durchgeht, alle<br />

Beteiligten im OP sein. In der Praxis<br />

komme der Operateur allerdings nicht<br />

selten erst dann dazu, wenn die Prüf -<br />

liste vom Anästhesisten und anderen<br />

Teammitgliedern bereits abgearbeitet<br />

ist. Zeitmangel, Personalmangel, Geldmangel<br />

– bekannte Größen im deutschen<br />

Gesundheitssystem. Ist es also<br />

unmöglich, Strukturen zu ändern? Lauterbergs<br />

Fazit: „Ein Wandel zu einer<br />

wirklichen Sicherheitskultur braucht<br />

Jahre, wenn nicht Jahrzehnte. Kein<br />

Sprint, sondern ein Marathon.“<br />

In den Krankenhäusern ist das Thema<br />

Patientensicherheit inzwischen in<br />

aller Munde. „Als ich vor zwei Jahren<br />

mit den Flugsimulationen <strong>für</strong> Ärzte an-<br />

fing, war die Skepsis groß. In den letzten<br />

Monaten habe ich mit niemandem<br />

gesprochen, der nicht zumindest darüber<br />

nachdenken würde“, sagt Martin<br />

Dutschek, der Projektleiter „Patientensicherheit“<br />

vom Medizinischen Dienst<br />

der Krankenversicherung Niedersachsen.<br />

Er begleitet die Ärzte in Hannover<br />

in den Flugsimulator und sieht vor Ort,<br />

wie das Programm ankommt. Eine simple<br />

und dennoch wirkungsvolle Regel<br />

bei den Checklisten besteht darin, dass<br />

jedes Detail und jeder Arbeitsschritt<br />

Punkt <strong>für</strong> Punkt durchgegangen wird.<br />

Gibt es an einer Stelle Unklarheiten,<br />

muss der gesamte Durchgang wiederholt<br />

werden. Der nächste Schritt wird<br />

also niemals eingeleitet, wenn die Bedingungen<br />

der vorangegangenen nicht<br />

erfüllt sind. Das hört sich zeitaufwendig<br />

an, ist aber extrem effektiv. Dutschek<br />

macht klar: „Es geht nicht darum, dass<br />

bei einem Fehler immer gleich ein Menschenleben<br />

bedroht ist. Aber wenn ein<br />

Instrument falsch angereicht wird, weil<br />

der „Springer“ den Auftrag nicht richtig<br />

verstanden hat, entstehen schnell<br />

mal Kosten von Hunderten von Euro,<br />

denn die einmal ausgepackten, sterilen<br />

Instrumente wandern trotz Nichtgebrauch<br />

in den Papierkorb.“ Fehler, die<br />

einfach zu vermeiden sind, indem man<br />

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COMPLEX | PATIENTENSICHERHEIT<br />

Karl Storz GmbH<br />

Die Karl Storz GmbH hat im<br />

letzten Jahr gemeinsam mit<br />

klinischen Partnern eine<br />

Software-Applikation entwickelt,<br />

die eine elektronische<br />

Begleitung chirurgischer<br />

Eingriffe in Form von<br />

Checklisten ermöglicht: Die<br />

„Karl Storz OR1 Checklist“.<br />

Die per Touchscreen oder Maus und Tastatur bedienbare Anwendung<br />

macht die üblichen handschriftlich durchgeführten Arbeitsschritte<br />

auf Papier obsolet. Die Lösung soll der Verbesserung der Patientensicherheit<br />

dienen. Die Software erstellt anhand der Ergebnisse der<br />

während der OP ausgefüllten Checkliste einen Bericht über die Ar-<br />

Dräger SmartPilot View<br />

18 EHEALTHCOM 02/11<br />

jede Ansage wiederholt. Auch so eine<br />

Regel der Checkliste.<br />

Das Thema Patientensicherheit lässt<br />

sich indes längst nicht auf den OP und<br />

dort eingesetzte Checklisten beschränken.<br />

Stichworte wie Critical Incident<br />

Reporting Systems, also anonyme Fehlermeldesysteme,<br />

Clinical Physician Order<br />

Entry Systems, elektronische Systeme,<br />

die Ärzte bei der oft komplexen und<br />

vor allem fehleranfälligen Arzneimitteltherapie<br />

unterstützen, oder das Thema<br />

Krankenhaushygiene, in denen eHealth<br />

ebenfalls eine Rolle spielen, gehören<br />

dazu. Doch dazu später.<br />

Zurück nach Hannover und Prof. Dr.<br />

Emilio Dominguez, der das Projekt Patientensicherheit<br />

in der Klinik angestoßen<br />

hat. Der Leiter der Chirurgie bemüht<br />

sich seit Jahren erfolgreich um<br />

das Thema Critical Incident Reporting<br />

System, kurz CIRS. Vom Projekt Patien-<br />

Risiken frühzeitig erkennen und ihnen ausweichen.<br />

So lautet das Motto des „Dräger SmartPilot<br />

View“, einer Software, die eine zweidimensionale<br />

Darstellung eines kalkulierten aktuellen Narkoselevels<br />

und des prognostizierten Narkoseverlaufs<br />

bietet. Ähnlich wie ein GPS-Gerät zeigt die<br />

Software dem Anästhesisten in Echtzeit den er-<br />

beitsabläufe. Der Bericht kann nach der OP zur weiteren Bearbeitung<br />

gespeichert oder ausgedruckt werden.<br />

Auch der MI-Report des Medizintechnik-Herstellers unterstützt die<br />

im Rahmen der WHO-Initiative „Safe Surgery Saves Lives“ entstandenen<br />

Checklisten <strong>für</strong> eine Erhöhung der Patientensicherheit. Die Neuheit:<br />

Der Operateur kann das System mithilfe eines „Handtrackers“<br />

berührungslos vom OP-Tisch aus nutzen und steuern. Quasi mit einem<br />

Fingerzeig ruft er die <strong>für</strong> ihn relevanten Checklisten oder Patientendaten<br />

auf. Die Daten können über eine standardisierte Schnittstelle<br />

sowohl interne Quellen wie KIS oder PACS nutzen, als auch Daten von<br />

mobilen Datenträgern extrahieren. Daten, wie etwa ausgewertete<br />

Checklisten, können schon während der OP wieder in das Kliniknetzwerk<br />

eingespeist werden.<br />

Link: www.mi-report.com (Hier gibt es auch einen kurzen Demo-Film.)<br />

tensicherheit verspricht sich Dominguez<br />

einiges. Auch er sieht die größten<br />

Herausforderungen an den Schnittstellen<br />

etwa zwischen Station und OP: Sicher,<br />

der Operateur sehe seinen Patienten<br />

am Vortag und mache sich vielleicht<br />

sogar ein Kreuzchen auf der zu operierenden<br />

Seite. Das Team, das den Patienten<br />

im OP entgegennimmt, kennt ihn<br />

meist nicht. Deshalb sei entscheidend,<br />

dass alle relevanten Informationen wie<br />

Patientenunterlagen, Laborwerte oder<br />

Blutkonserven, rechtzeitig zur Verfügung<br />

stünden. Im Moment werde hier<br />

noch häufig hin und her telefoniert. „Die<br />

Checklisten können künftig da<strong>für</strong> sorgen,<br />

dass die Qualitätskontrolle effektiver<br />

wird“, betont Dominguez. Für den<br />

Erfolg des Projekts sei es indes entscheidend,<br />

dass die Checklisten von allen akzeptiert<br />

und in die Arbeitsabläufe integriert<br />

würden. „Man muss die Men-<br />

rechneten Grad der Narkose an. Sie unterstützt<br />

somit den Anästhesisten, Unter- oder Überdosierungen<br />

von Medikamenten im Vorfeld zu erkennen<br />

und zu vermeiden. Die exakte Dosierung der<br />

Narkose ist nicht nur wichtig <strong>für</strong> den Erfolg des<br />

Eingriffs, sondern auch relevant <strong>für</strong> die Sicherheit<br />

des Patienten.<br />

schen abholen und Neuerungen nicht<br />

einfach anordnen.“ Zunächst soll das<br />

Projekt in seiner Klinik bis zum Sommer<br />

laufen. Die eigenen Erfahrungen<br />

und eine parallel stattfindende wissenschaftliche<br />

Evaluation werden den weiteren<br />

Weg anzeigen.<br />

UND eHEALTH? Theoretisch gibt<br />

es zwischen eHealth und Patientensicherheit<br />

zahlreiche Schnittstellen. In<br />

der Regel geht es hier um die Kommunikation.<br />

Und diese funktioniert am effektivsten<br />

und sicher, wenn alle Daten<br />

schnell und vollständig <strong>für</strong> alle verfügbar<br />

sind – ein Kerngebiet von eHealth-<br />

Lösungen. Doch wie so oft stecken die<br />

Entwicklungen hier noch in den Kinderschuhen<br />

oder entstehen auf einsamen<br />

Inseln der Innovation. „Wenn man<br />

die Softwarehersteller fragt, haben die<br />

schon viel gemacht. Die entscheidende >


Gesundheits-IT: Mehr<br />

Si cher heit <strong>für</strong> Patienten?<br />

Auf der conhIT-Diskussionsrunde zum Thema<br />

Patientensicherheit dis ku tieren Aussteller die<br />

Aus wir kungen ihrer Lö sun gen auf die Qualität<br />

der medizinischen Versorgung.<br />

Die Sicherheit von Patienten im Krankenhaus wird unter anderem<br />

durch Fehlmedikation, Dokumentenübertragungsfehler oder<br />

Weitergabe bzw. Zuordnung falscher Daten gefährdet. Viele dieser<br />

„unerwuünschten Ereignisse“ sind vermeidbar. Moderne Informationstechnologien<br />

können zur Verbesserung der Patientensicherheit<br />

während des Krankenhaus auf ent haltes beitragen. Oft entstehen Fehler<br />

bei der Behandlung an Schnittstellen, beispielsweise bei der Verlegung<br />

eines Patienten von der Intensiv- auf die Normalstation und<br />

der damit verbundenen (Daten-)Übergabe an das nächste Pflegeteam.<br />

Die elektronische Dokumentation kann solche Fehlerquellen verringern<br />

und somit die Folgebehandlung verbessern. Intelligente Assis -<br />

tenzsysteme, etwa im Bereich Arzneimittel, können zudem Dosierungsfehler<br />

erkennen oder vor Kontraindikationen warnen.<br />

Auch in anderen Klinikbereichen kann der Einsatz von IT-Anwendungen<br />

dazu beitragen, die Qualität der Patientenversorgung zu<br />

steigern. Durch IT-gestützte Vorbereitung von Operationen in z.B. der<br />

Chirurgie oder Kardiologie können Operations- und Narkosezeiten<br />

deutlich verkürzt werden. Relevante Patientendaten werden vorab<br />

zusammengetragen und die Planung des Eingriffs sowie dessen Risiken<br />

können mithilfe von 3D-Simulationen aufgezeigt werden. Moderne<br />

Lösungen zur Überwachung der Patienten- und Apparatelogis -<br />

tik optimieren nicht nur den OP-Plan, sondern verhindern im<br />

Extremfall auch fehlerhafte Eingriffe.<br />

Richtig umgesetzte IT-Anwendungen können im Krankenhaus<br />

also die Patientensicherheit erhöhen. Trotzdem steht die Sicherheit<br />

nur selten im Vordergrund, wenn neue Lösungen eingeführt werden.<br />

Viele Hersteller reden lieber über Prozessoptimierung und über die<br />

Verfügbarkeit von Information als über den Patienten selbst. Sollte<br />

es hier ein Umdenken geben? Und wenn ja, welche Voraussetzungen<br />

muss eine Lösung erfüllen, um von sich sagen zu können, dass sie die<br />

Patientensicherheit tatsächlich erhöht? Wie viel medizinische Evidenz<br />

gibt es, wie viel Evidenz sollte es geben <strong>für</strong> die Gesundheits-IT?<br />

Die Diskussionsrunde findet am Dienstag, dem 5.4. um 13.15 Uhr<br />

im Networkingbereich in Halle 1.2 statt. Veranstaltet wird sie von<br />

HealthTech Wire in Kooperation mit E-HEALTH-COM.


COMPLEX | PATIENTENSICHERHEIT<br />

20 EHEALTHCOM 02/11<br />

»Es fehlt in vielen Bereichen an einer Fehlerkultur«<br />

Patientensicherheit durch eHealth-Lösungen ist ein vielversprechender Ansatz. Ein Gespräch mit Prof.<br />

Dr. Uvo Hoelscher, Leiter des Zentrums <strong>für</strong> Medizin technik und Ergonomie an der FH Münster und<br />

des Fachausschusses „Ergonomie“ der Deutschen Gesellschaft <strong>für</strong> Biomedizinische Technik im VDE.<br />

In <strong>Ihre</strong>m kürzlich beim VDE veröffentlichten<br />

Positionspapier „Ergo -<br />

nomie in der Medizintechnik –<br />

Pa tientensicherheit beim Einsatz<br />

von Medizinprodukten“ machen<br />

Sie deutlich, dass es so viele<br />

Alarm signale im OP gibt, dass die<br />

entscheidenden oft zu lange überhört<br />

werden. Ist der Patient trotz<br />

ausgereifter Medizintechnik nicht<br />

sicher?<br />

Unerwünschte Ereignisse sind in allen Bereichen existent,<br />

auch in der medizinischen Versorgung. Patientensicherheit<br />

ist das Ergebnis verschiedener Faktoren – sichere Anwendung,<br />

sichere Medizinprodukte, sichere Umgebung und Risikokultur<br />

– von denen keiner gravierende Defizite aufweisen darf.<br />

Trotz der hohen Inzidenzrate von unerwünschten Ereignissen<br />

fehlt es in vielen Bereichen an einer Risiko- oder Fehlerkultur.<br />

So wird zwar sehr viel Forschungsförderung <strong>für</strong> neue<br />

Diagnose- und Therapieverfahren ausgeschüttet. Die Untersuchung<br />

der prinzipiellen Mechanismen von unerwünschten<br />

Ereignissen, der Aufbau von Datenbanken zu fehlerförderlichen<br />

Situationen, Konstellationen und Medizin pro dukt-Gestaltungsmerkmalen<br />

und die Erarbeitung von Musterprozes-<br />

Frage aber ist, ob die Anwendungen im<br />

Krankenhausalltag angekommen sind“,<br />

sagt Bernd Behrend, stellvertretender<br />

Vorsitzender des Verbands der Krankenhaus<br />

IT-Leiter. Sicher gibt es einzelne<br />

Lösungen zu elektronischen CPOE oder<br />

CIRS. Aber werden die im Krankenhaus<br />

genutzt? „Entwicklungen kommen in<br />

der Regel mit einer Verzögerung von<br />

zehn Jahren in der Praxis an“, so Behrend.<br />

Aus seiner Sicht müsse es deshalb<br />

vor allem darum gehen, bestehende Sys -<br />

teme zu nutzen: „Man muss Inhalte wie<br />

Patientensicherheit in ohnehin implementierte<br />

Krankenhaussysteme integrieren“,<br />

so Behrend. Zum Beispiel in-<br />

sen ist aber ein Stiefkind. Im föderalen Deutschland ist die Medizinprodukt-Vigilanz<br />

auf mehr als 50 Behörden verteilt. Aus<br />

meiner Sicht können bei uns also auch noch strukturelle Maßnahmen<br />

zur Verbesserung der Patientensicherheit greifen.<br />

Wie kann Patientensicherheit mithilfe von Medizintechnik<br />

und eHealth verbessert werden?<br />

Wenn wie gefordert eine gute Datenbasis <strong>für</strong> Ursachen<br />

und Maßnahmen gegen unerwünschte Ereignisse aufgebaut<br />

wäre, könnte per eHealth die Risikoinformation und Überwachung<br />

von Gefährdungen deutlich ausgebaut werden. Künftig<br />

wird es dazu viele neue Anwendungen und Erweiterungen<br />

bestehender eHealth-Anwendungen geben.<br />

Wenn die Patientensicherheit mittels eHealth-Lösungen verbessert<br />

werden kann, warum halten diese dann so schleppend<br />

Einzug in die Praxis?<br />

Neue Behandlungsverfahren sind spektakulärer als sicherheitsförderliche<br />

Verbesserungen in Prozessen oder Produktgestaltungen.<br />

Das Problem der Patientensicherheit ist in der<br />

Öffentlichkeit noch zu wenig bewusst. Unerwünschte Ereignisse<br />

werden häufig mehr skandalisiert als dass sie als Quelle<br />

<strong>für</strong> Systemverbesserungen begriffen werden. Das ist das Gegenteil<br />

von Risikokultur.<br />

dem man Checklisten in bestehende klinische<br />

Arbeitsplatzsys teme integriert,<br />

statt eine neue Lösung aufzusetzen. Eine<br />

weitere Idee: Man könne die Dokumentation<br />

der einzelnen Fachabteilungen<br />

auf IT übertragen, um sie schneller<br />

<strong>für</strong> alle verfügbar zu machen. „Hier<br />

könnte man auch ein Formular zur Patientensicherheit<br />

entwickeln.“ Ein<br />

Schritt in Richtung mehr Patientensicherheit<br />

sieht der Informatiker auch in<br />

der novellierten Fassung des Medizinproduktegesetzes.<br />

Hier werde versucht,<br />

die Patientensicherheit durch Qualitätskontrolle<br />

der eingesetzten Software zu<br />

erhöhen.<br />

DURCH DEN START des Projekts<br />

Patientensicherheit in Hannover rückt<br />

das Thema einmal mehr in den Fokus<br />

der Öffentlichkeit. Bis das Thema die<br />

eHealth-Community nicht nur erreicht,<br />

sondern sich auch in den Krankenhäusern<br />

und Versorgungsstationen etabliert,<br />

könnte es noch einige Jahre dauern.<br />

NINA SCHELLHASE<br />

Die Journalistin aus<br />

Frankfurt am Main<br />

ist Redak teurin bei<br />

E-HEALTH-COM.<br />

Kontakt: n.schellhase<br />

@e-health-com.eu


Vision und Wirklichkeit –<br />

Integration in Perfektion<br />

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COMPLEX | MEDIZINTECHNIK + IT<br />

MIT SICHERHEIT WICHTIG Im<br />

Medizintechnik-Bereich sorgt eine<br />

neue Norm <strong>für</strong> Verunsicherung. Die<br />

IEC 80001-01 verpflichtet Betreiber<br />

von medizinischen Netzwerken, <strong>für</strong><br />

die Sicherheit ihrer IT-Systeme von<br />

nun an selbst zu sorgen. Das heißt:<br />

Für Kliniken steht damit das Thema<br />

Risikomanagement ganz oben auf<br />

der Agenda.<br />

TEXT: ARMIN GÄRTNER<br />

22 EHEALTHCOM 02/11<br />

Die Integration von Medizinprodukten in ein<br />

IT-Netzwerk eines Krankenhauses kann zu Gefahren<br />

und Gefährdungen führen, die die Sicherheit<br />

und Funktionsfähigkeit des integrierten<br />

Medizinproduktes erheblich stören können.<br />

Dadurch können Patient, Anwender und Dritte beeinträchtigt<br />

oder geschädigt werden. Daher ist es nötig, die Sicherheit<br />

und den Schutz von Medizinprodukten, die in IT-<br />

Netzwerke integriert werden, sowohl auf Hersteller- als<br />

auch auf Betreiberseite permanent zu verbessern.<br />

Um ein Medizinprodukt in Verkehr zu bringen, definiert<br />

ein Hersteller <strong>für</strong> das vorgesehene Produkt eine medizinische<br />

Zweckbestimmung gemäß § 3 Abs. 10 des Medizinproduktegesetzes<br />

(MPG). Diese stellt die Basis <strong>für</strong><br />

die Risikoklassifizierung und <strong>für</strong> den Einsatz des Produktes<br />

durch den Betreiber dar und beinhaltet damit auch<br />

prinzipiell die vorgesehene Vernetzung.<br />

><br />

Zum Nachweis der Konformität eines Medizinproduktes<br />

mit der zutreffenden EG-Richtlinie muss<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK


Mit der Norm ist die Sicherheit der<br />

medizinischen Netzwerke und der<br />

damit verbundenen Aufgaben <strong>für</strong><br />

Betreiber (und Hersteller) klar in den<br />

Fokus des Interesses getreten.


COMPLEX | MEDIZINTECHNIK + IT<br />

24 EHEALTHCOM 02/11<br />

der Hersteller die grundlegenden Anforderungen<br />

nachweislich erfüllen. Daraus<br />

ergeben sich umfangreiche Informationsverpflichtungen<br />

<strong>für</strong> Hersteller.<br />

DIE DIN EN 80001 definiert einen<br />

(Risikomanagement-)Prozess, mit dem<br />

der Betreiber seine Sorgfaltspflichten<br />

beim Betrieb vernetzter Medizinprodukte<br />

in einem IT-Netzwerk bezüglich<br />

der Sicherheit und des Schutzes von Patienten,<br />

Anwendern und Dritter nachkommen<br />

und belegen kann. Dazu benötigt<br />

der Betreiber entsprechende<br />

Informationen vom Hersteller eines zu<br />

integrierenden Medizinproduktes.<br />

Die Norm richtet sich weitestgehend<br />

an den Betreiber von vernetzbaren Medizinprodukten,<br />

der aktiv werden muss,<br />

die Normenanforderungen umzusetzen.<br />

Dennoch entlässt sie den Hersteller<br />

nicht völlig aus der Verantwortung,<br />

indem sie diesem vorgibt, dem Betreiber<br />

Informationen zur Verfügung zu<br />

stellen, die er zum sicheren Betrieb vernetzbarer<br />

Medizinprodukte in einem<br />

medizinischen Netzwerk braucht. Kapitel<br />

3.5 der Norm konkretisiert diese<br />

Anforderungen. Diese Angaben referenzieren<br />

auf die Zweckbestimmung<br />

des Medizinproduktes, auf die Leis -<br />

tungsmerkmale und Konfiguration des<br />

IT-Netzwerkes bis hin zu möglichen Angaben<br />

des Routings durch das Betreiber-Netzwerk.<br />

Weder die DIN EN 80001 noch die<br />

Norm DIN EN 60601-1 3rd mit Kapitel<br />

14.13 mit Anhang H.6 enthalten konkrete<br />

Informationen bezüglich produktspezifischer<br />

Informationen. Sie können<br />

sich von Produktkategorie zu<br />

Produktkategorie sehr unterscheiden.<br />

Art und Umfang der notwendigen<br />

Informationen <strong>für</strong> die Integration eines<br />

Medizinproduktes in ein IT-Netzwerk<br />

hängen also von der Produktkategorie<br />

und auch von dem medizinischen bzw.<br />

technischen Anforderungsprofil des Betreibers<br />

ab. Dies bedeutet, dass Hersteller<br />

und Betreiber sich im Rahmen der<br />

von der DIN EN 80001 vorgeschlagenen<br />

Zuständigkeitsvereinbarung ver-<br />

Die Norm definiert ein IT-Netzwerk als jedes Mittel, das zum Senden oder zum Empfangen<br />

von Informationen zu oder von anderen Geräten entsprechend den Spezifikationen des<br />

Herstellers eingesetzt wird.<br />

ständigen können, welche zusätzlichen<br />

Informationen ausgetauscht beziehungsweise<br />

zur Verfügung gestellt werden<br />

müssen.<br />

IM LAUFE DER Entwicklung des<br />

Normenentwurfes hat sich herausgestellt,<br />

dass Kapitel 14.13 der DIN EN<br />

60601-1 3rd als eine Basis <strong>für</strong> die von<br />

der DIN EN 800001 vorgeschlagenen<br />

Informationen eines Herstellers angesehen<br />

wird. Kapitel 14.13 und vor allem<br />

der informative Anhang H.6 Netzwerk/<br />

Datenverbund der Norm enthalten Beispiele<br />

von Informationen und Angaben,<br />

die ein Hersteller von Medizinprodukten<br />

zur Verfügung stellen muss beziehungsweise<br />

auf die sich der Betreiber<br />

vor der Beschaffung eines vernetzbaren<br />

Medizinproduktes beziehen sollte.<br />

Die Norm definiert ein IT-Netzwerk<br />

als jedes Mittel, das zum Senden oder<br />

zum Empfangen von Informationen zu<br />

oder von anderen Geräten entsprechend<br />

den Spezifikationen des Herstellers eingesetzt<br />

wird. Wird ein Medizinprodukt<br />

mit anderen Geräten durch ein IT-Netzwerk<br />

oder einen Datenverbund verbunden,<br />

das außerhalb der Verantwortung<br />

des Medizinprodukte-Herstellers liegt,<br />

muss die technische Beschreibung des<br />

Herstellers folgende inhaltliche Angaben<br />

und Hinweise enthalten:<br />

1. Ein Hersteller muss die notwendigen<br />

Anforderungen an das Netzwerk<br />

des Betreibers definieren, damit das zu<br />

vernetzende Medizinprodukt seine<br />

Zweckbestimmung erfüllen kann.<br />

2. Er muss Risiken beschreiben, die<br />

auftreten können, wenn das Betreiber-<br />

IT-Netzwerk nicht in der Lage ist, die<br />

notwendigen Leistungen zu erbringen.<br />

3. Er muss den Betreiber darauf hinweisen,<br />

dass die Integration eines Medizinproduktes<br />

in ein IT-Netzwerk, das<br />

auch andere Geräte enthält, zu neuen,<br />

vorher nicht bekannten Gefährdungen<br />

<strong>für</strong> den Patienten, Anwender oder Dritte<br />

führen könnte.<br />

4. Er muss den Betreiber darauf hinweisen,<br />

dass dieser <strong>für</strong> die Gefährdungen<br />

ein Risikomanagement durchführen<br />

sollte und dass jede weitere Ände-<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK


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COMPLEX | MEDIZINTECHNIK + IT<br />

26 EHEALTHCOM 02/11<br />

rung zu neuen Gefährdungen führen<br />

und daher zusätzliche Risikoanalysen<br />

erfordern kann.<br />

5. Als Änderungen eines IT-Netzwerkes<br />

werden aus Sicht der Norm folgende<br />

Maßnahmen und Aktivitäten<br />

gesehen:<br />

Änderungen an der Konfiguration<br />

des IT-Netzwerkes;<br />

Anschließen zusätzlicher Komponenten<br />

an das IT-Netzwerk;<br />

Entfernen von Geräten und/oder<br />

Komponenten aus dem IT-Netzwerk;<br />

„Software/Hardware-Update“ von<br />

Geräten, die mit dem IT-Netzwerk verbunden<br />

sind;<br />

„Software/Hardware-Upgrade“ von<br />

Geräten, die mit dem IT-Netzwerk verbunden<br />

sind.<br />

ES IST ABER jedem Betreiber freigestellt,<br />

im Rahmen einer Beschaffungsmaßnahme<br />

mit dem beziehungsweise<br />

den Anbieter(n) von Medizinprodukten<br />

zu vereinbaren, weitere Informationen<br />

zur Verfügung zu stellen, die über<br />

die genannten Mindestanforderungen<br />

hinausgehen. Dazu schlägt der Normentwurf<br />

eine vertragliche Vereinbarung<br />

vor, mit der die beiden Parteien eine Zuständigkeits-/Verantwortlichkeitsvereinbarung<br />

beziehungsweise Informationsvereinbarung<br />

treffen.<br />

Die DIN EN 80001 sieht eine Zuständigkeitsvereinbarung<br />

zwischen Hersteller<br />

und Betreiber vor, mit der Verantwortlichkeiten<br />

zum Beispiel durch einen<br />

Vertrag mit einem oder mehreren Herstellern<br />

<strong>für</strong> ein zu integrierendes Medizinprodukt<br />

festgelegt werden können.<br />

Die Norm führt dazu aus, dass eine Zuständigkeitsvereinbarung<br />

ein oder meh-<br />

rere Projekte und/oder Instandhaltungsprojekte<br />

umfassen kann. Sie soll auf diese<br />

Weise die Verantwortlichkeiten <strong>für</strong><br />

alle Aspekte des Lebenszyklus des Medizinproduktes<br />

in einem medizinischen<br />

Netzwerk definieren und die Aufgaben<br />

regeln, um die Schutzziele des medizinischen<br />

Netzwerkes zu erfüllen.<br />

Kapitel 4.3.4 der Norm gibt mehr<br />

allgemeine Inhalte <strong>für</strong> derartige Informationen,<br />

sodass Hersteller und Betreiber<br />

gemeinsam definieren müssen, welche<br />

Ziele und konkreten Inhalte die<br />

Vereinbarung haben sollte. Ein wesentliches<br />

Ziel des Betreibers besteht darin,<br />

sicherzustellen, dass bei Änderungen<br />

die Herstellerkonformität des Produktes<br />

mit der EG-Richtlinie erhalten bleibt.<br />

Eine Zuständigkeitsvereinbarung kann<br />

also die Verpflichtung umfassen, dass<br />

Mit der Norm ist die Sicherheit<br />

der medizinischen Netzwerke<br />

klar in den Fokus getreten.<br />

der Hersteller über sämtliche Weiterentwicklungen,<br />

Aktualisierungen, Sicherheitsinformationen<br />

des zu beschaffenden<br />

Medizinproduktes beziehungsweise<br />

Medizinproduktesystems im Rahmen<br />

der Hersteller-Konformität informiert.<br />

DER BETREIBER MUSS seine Prozesse<br />

der Beschaffung und Instandhaltung<br />

von vernetzbaren Medizinprodukten<br />

verändern und weiterentwickeln,<br />

um die definierten Schutzziele der Norm<br />

80001 auf der Basis des Medizinproduktegesetzes<br />

und der Medizinproduktebetreiberverordnung<br />

innerhalb seiner Organisation<br />

bewältigen zu können. Zum<br />

anderen bedingt die Norm eine aktive<br />

Diskussion und Einbindung von Herstellern<br />

in die Prozesse des sicheren und<br />

geschützten Betriebs von medizinischen<br />

Netzwerken in Krankenhäusern. Der Be-<br />

treiber sollte jedoch zuvor seine Strategie<br />

und die daraus resultierenden Anforderungen<br />

an die Sicherheit, den<br />

Schutz und die Effizienz eines medizinischen<br />

Netzwerkes klären.<br />

MIT DER NORM ist die Sicherheit<br />

der medizinischen Netzwerke und der<br />

damit verbundenen Aufgaben <strong>für</strong> Betreiber<br />

(und Hersteller) klar in den Fokus<br />

des Interesses getreten. Die DIN EN<br />

80001 stellt eine Möglichkeit dar, mit<br />

der Betreiber ihre Sorgfaltspflichten beziehungsweise<br />

Obliegenheitspflichten<br />

beim Betrieb von vernetzten Medizinprodukten<br />

erfüllen und nachweisen<br />

können.<br />

Die dazu notwendigen Prozesse des<br />

Informationsaustausches zwischen Herstellern<br />

und Betreibern werden sich mit<br />

Erscheinen des Weißdruckes der Norm<br />

deutlich entwickeln. Die noch zu spürende<br />

Verunsicherung auf beiden Seiten<br />

wird sich im Laufe der Zeit legen,<br />

wenn beide Partner die Norm als Chance<br />

sehen, voneinander zu lernen, wie<br />

die Sicherheit und der Schutz medizinischer<br />

Netzwerke aufgebaut und weiterentwickelt<br />

werden kann. Die Frage,<br />

wer welche Hol- und Bringschuld übernimmt,<br />

wird sich klären, vor allem,<br />

wenn die Betreiber ihre Sicherheitsstrategie<br />

bei der Integration von Medizinprodukten<br />

in medizinische IT-Netz -<br />

werke und die daraus resultierenden<br />

Konsequenzen definiert haben.<br />

Eine Langfassung <strong>dieses</strong> Beitrags<br />

steht <strong>für</strong> Sie zum Download bereit auf<br />

www.e-health-com.eu/aktuelleausgabe/<br />

downloads<br />

ARMIN GÄRTNER<br />

ist Diplom-Ingenieur und<br />

öffentlich bestellter und<br />

vereidigter Sachver stän -<br />

diger <strong>für</strong> Medizintechnik<br />

und Telemedizin in<br />

Erkrath.<br />

Kontakt: armin.gaertner@<br />

t-online.de


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COMPLEX | INTERNET DER DINGE<br />

INTELLIGENT VERNETZT Mit dem<br />

»Internet der Dinge« werden Geräte,<br />

Gegenstände und Nutzer miteinander<br />

vernetzt. Ziel ist, dass die Objekte mit<br />

ihrer Umwelt möglichst selbstständig<br />

kommunizieren. Der Einsatz von RFID-<br />

Systemen in der Krankenhauslogistik<br />

ist ein Beispiel <strong>für</strong> diese Entwicklung.<br />

Eine Befragung zeigt,<br />

wie IT-Entscheider<br />

den Trend bewerten. D<br />

TEXT: CLEMENS KOOB UND TOBIAS KRETSCHMER<br />

28 EHEALTHCOM 02/11<br />

ie Vernetzung von physikalischer und virtueller<br />

Welt wird das Gesundheitswesen verändern. Die<br />

Mehrheit der Organisationen im Gesundheitssektor<br />

wird in Zukunft auf Technologien wie RFID<br />

setzen, um die Sicherheit und Qualität des Behandlungsprozesses<br />

zu verbessern, Wartezeiten von Patienten zu<br />

reduzieren und Kosten zu senken. Das „Internet der Dinge“<br />

wird dabei nicht nur denen, die unsere Erkrankungen heilen,<br />

bei ihrer täglichen Arbeit helfen, sondern auch dazu beitragen<br />

eine Umgebung zu schaffen, die Patienten in ihrem eigenen<br />

Haushalt unterstützt. Eine Studie des Marktforschungsund<br />

Strategieberatungsunternehmens zehnvier und des Instituts<br />

<strong>für</strong> Strategie, Technologie und Organisation der Ludwig-Maximilians-Universität<br />

München zeigt, dass sowohl<br />

Kosten- als auch Qualitätsüberlegungen den verstärkten Einsatz<br />

des Internets der Dinge vorantreiben. Es wird im Gesundheitssektor<br />

als besonders bedeutender Trend gesehen, der<br />

noch vor Themen wie „Cloud Computing“ oder „Enterprise<br />

Mobility“ rangiert.<br />

In der Studie wurden im Jahr 2010 IKT-Entscheider<br />

aus Unternehmen mit mehr als 1 000 Mitarbeitern zu<br />

><br />

FOTO: SHUTTERSTOCK


Intelligente Objekte, die<br />

selbstständig mit ihrer<br />

Umwelt kommunizieren<br />

und Prozesse auslösen –<br />

Vernetzung durch das<br />

Internet der Dinge.


COMPLEX | INTERNET DER DINGE<br />

ZUR STUDIE<br />

Die Daten wurden im Rahmen<br />

der LIFE-2-Studie erhoben.<br />

LIFE 2 beschäftigt sich mit allgemeinen<br />

IKT-Trends in der<br />

Arbeitswelt sowie mit IKT-<br />

Trends in einzelnen Branchen.<br />

Die Publikation der Studie<br />

wurde von der Deutschen<br />

Telekom AG unterstützt. Die<br />

hier präsentierten Meinungen<br />

und Ergebnisse stellen nicht<br />

unbedingt die Meinung der<br />

Deutschen Telekom AG dar.<br />

Link zur Studie LIFE 2:<br />

www.studie-life.de/dtag/cms/<br />

content/LIFE/de/935888<br />

30 EHEALTHCOM 02/11<br />

Stellenwert des „Internet der Dinge“<br />

zukünftigen Entwicklungen im Bereich<br />

der Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

befragt. Zu dieser Zielgruppe<br />

zählen Personen, die in ihrem<br />

Unternehmen maßgeblich an der Einkaufsentscheidung<br />

<strong>für</strong> InformationsundKommunikationstechnologie(Compu-<br />

terhardware, Software<br />

und Telekommunikation)<br />

beteiligt sind<br />

oder zumindest ein<br />

Mitentscheidungsrecht<br />

an solchen Kaufentscheiden<br />

haben. Die<br />

Befragten stammen<br />

aus unterschiedlichen<br />

Ländern – Deutschland,<br />

Frankreich, Großbritannien,<br />

Spanien<br />

und den USA – sowie<br />

verschiedenen Branchen.<br />

Für den vorliegenden Beitrag<br />

wurden die Aussagen der 145 Entscheider,<br />

die im Gesundheitssektor tätig<br />

sind, gesondert ausgewertet. Speziell<br />

analysiert wurden auch die Angaben<br />

von 1 336 Konsumenten, die ebenfalls<br />

zur künftigen Rolle von Informationsund<br />

Kommunikationstechnologien befragt<br />

wurden.<br />

Neue IT-Anwendungen und IT-basierte<br />

Innovationen können die Weiterentwicklung<br />

ganzer Branchen beeinflussen.<br />

Große Veränderungen werden<br />

dabei nach vorherrschender Meinung<br />

vor allem auf das Gesundheitswesen zukommen.<br />

Insgesamt rechnen 58 Prozent<br />

der befragten Entscheider aus dem<br />

Gesundheitsbereich damit, dass neue<br />

Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

in den nächsten fünf Jahren<br />

zu großen Veränderungen oder gar<br />

echten Umbrüchen im Gesundheitswesen<br />

führen werden. Dieser Prozentsatz<br />

liegt deutlich höher als in vielen anderen<br />

Branchen. Im Einzelhandel beispielsweise<br />

rechnen lediglich 45 Prozent<br />

der Entscheider mit Umbrüchen,<br />

im produzierenden Gewerbe erwarten<br />

48 Prozent und im Automobilsektor 51<br />

Prozent tiefgreifende Veränderungen.<br />

INTERESSANT IST vor diesem<br />

Hintergrund zu sehen, welche technologischen<br />

Trends genau die Entscheider<br />

im Gesundheitssektor <strong>für</strong> die Zukunft<br />

als besonders einflussreich<br />

bewerten. Fast jeder Sechste sieht dabei<br />

im Internet der Dinge den wichtigs -<br />

ten IT-Trend der nächsten Jahre. Damit<br />

liegt die erwartete künftige Bedeutung<br />

von vernetzten Geräten, Gegenständen<br />

und Nutzern zwar hinter Themen wie<br />

„IT-Sicherheit“ oder „Green IT“, die von<br />

20 beziehungsweise 17 Prozent der Entscheider<br />

als wichtigster IT-Trend genannt<br />

werden, aber vor anderen vieldiskutierten<br />

Themen wie „Virtuelle<br />

Zusammenarbeit“, „Enterprise Mobility“<br />

oder „Cloud Computing“.<br />

DIE HOHE ERWARTETE künftige<br />

Bedeutung der Vernetzung von physikalischer<br />

und virtueller Welt ist damit<br />

im Zusammenhang zu sehen, dass sie<br />

gerade im Gesundheitswesen viele Möglichkeiten<br />

bietet. In Krankenhäusern<br />

lässt sich mit RFID-Systemen der<br />

Lebenszyklus von OP-Bestecken oder<br />

Sterilisationscontainern lückenlos nachvollziehen<br />

und automatisch dokumentieren.<br />

In der Labordiagnostik können<br />

Proben unabhängig von ihrer Ausrichtung<br />

und ohne optische Verfahren eindeutig<br />

identifiziert und Ergebnisse sicher<br />

zugeordnet werden. Auch die<br />

Temperaturüberwachung von Medikamenten<br />

oder Blutbeuteln ist mit RFID<br />

möglich. Im klinischen Alltag ist zudem<br />

Schnelligkeit gefragt. Mithilfe von Funkmodulen,<br />

die an Blutkonserven oder<br />

mobilem medizinischen Gerät angebracht<br />

sind, kann das Blut- und Gerätemanagement<br />

verbessert werden. Elektronisch<br />

vernetzte Gegenstände, „smarte<br />

Dinge“, die miteinander beziehungsweise<br />

mit den Nutzern kommunizieren,<br />

bieten also einen Weg, Prozesse zu optimieren<br />

und die Qualität zu verbessern.<br />

Vorzüge können auch in Zeiter spar -<br />

nissen und Kos tensenkungen liegen.<br />

Darüber hinaus kann der Einsatz<br />

von Technologien des Internets der Dinge<br />

die Voraussetzung <strong>für</strong> ein „Ambient<br />

Assisted Living“ schaffen – das heißt<br />

da<strong>für</strong>, dass der häusliche Bereich in das<br />

Gesundheitssystem integriert wird.<br />

Durch sensorbasierte Umgebungen und<br />

die Vernetzung von mit RFID ausgestatteten<br />

Objekten lassen sich gesundheitliche<br />

Risiken, Gefahren- und Notfallsituationen<br />

aus der Ferne erkennen.<br />

„Mitdenkende“, miteinander vernetzte<br />

Produkte erlauben intelligente teleme-


dizinische Systeme. Damit wird es möglich,<br />

kranke oder gebrechliche Personen<br />

in ihrem gewohnten Umfeld zu unterstützen.<br />

Die Studie zeigt, dass die Entscheider<br />

im Gesundheitswesen die potentiellen<br />

Vorteile des Internets der Dinge bereits<br />

mehrheitlich erkannt haben. Das<br />

zeigt sich darin, dass 67 Prozent und damit<br />

zwei von drei Entscheidern aus dem<br />

Gesundheitsbereich sagen, dass das<br />

Inter net der Dinge künftig generell einen<br />

(sehr) hohen Stellenwert haben<br />

wird. Die deutliche Mehrheit der Entscheider<br />

geht auch davon aus, dass die<br />

zugehörigen Technologien in der eigenen<br />

Organisation verstärkt genutzt werden:<br />

59 Prozent der Befragten sind überzeugt,<br />

dass die Bedeutung des Internets<br />

der Dinge <strong>für</strong> ihre eigene Organisation<br />

in fünf Jahren sehr hoch oder hoch sein<br />

wird. Der statistisch signifikante Unterschied<br />

zwischen der erwarteten Bedeutung<br />

<strong>für</strong> andere und das eigene Unternehmen<br />

deutet allerdings auf eine „Wait<br />

and See“-Strategie hin: Unternehmen<br />

wollen die Entwicklung zunächst in der<br />

Branche beobachten, bevor sie im eigenen<br />

Unternehmen einen Umbruch einleiten.<br />

DIE VORRANGIGEN MOTIVE <strong>für</strong><br />

den Einsatz von Technologien des Internets<br />

der Dinge sind: Kosteneinsparungen<br />

durch optimierte Prozesse (wichtigster<br />

Vorteil <strong>für</strong> 43 Prozent der befragten<br />

Entscheider), erhöhte Transparenz, zum<br />

Beispiel in der Warenlogis tik von Krankenhäusern<br />

(22 Prozent) und ein erhöhter<br />

Schutz <strong>für</strong> Patienten, zum Beispiel<br />

durch weniger Auszeichnungsfehler bei<br />

Blutprodukten (19 Prozent). Damit wird<br />

deutlich, dass im Internet der Dinge ein<br />

Weg gesehen wird, um den dauernden<br />

Spagat zwischen Qualitätssteigerung<br />

und Kostensenkung besser meistern zu<br />

können. Genau dies erwarten sich übrigens<br />

auch die Konsumenten vom vermehrten<br />

Technologieeinsatz im Gesundheitswesen:<br />

55 Prozent der Verbraucher<br />

sehen Kosteneinsparungen und 36 Prozent<br />

eine qualitativ bessere Versorgung<br />

als einen Hauptvorteil.<br />

Die Studie macht aber auch die größten<br />

Herausforderungen deutlich, die der<br />

Einsatz der Technologien des Internets<br />

der Dinge mit sich bringt. An vorders -<br />

ter Front stehen Datenschutz und Datensicherheit<br />

– sie sind <strong>für</strong> 62 Prozent<br />

der befragten Entscheider mit deutlichem<br />

Abstand die größte Herausforderung.<br />

Diese Themen begleiten bereits<br />

seit geraumer Zeit die Debatte um den<br />

Einsatz von RFID-Systemen. Zu Recht,<br />

denn die Studie zeigt, dass Sicherheitsbedenken<br />

der größte Vorbehalt der Verbraucher<br />

sind, wenn es um den Technologieeinsatz<br />

geht. Als ernst zu<br />

nehmende Herausforderung wird von<br />

den Entscheidern im Gesundheits -<br />

sektor außerdem die Umweltfreundlichkeit<br />

des Internets der Dinge gesehen.<br />

Der „eWaste“, den die Integration<br />

von RFID-Chips in „smarte Dinge“ mit<br />

sich bringt, hält jeder Sechste <strong>für</strong> problematisch.<br />

Insgesamt weisen die Studienresultate<br />

also in eine deutliche Richtung: Im<br />

Gesundheitssektor ist die Vernetzung<br />

von Gegenständen, Geräten und Nutzern<br />

auf dem Vormarsch. Allerdings<br />

müssen die Verantwortlichen aufgrund<br />

der Bedeutung von Datenschutz, Datensicherheit<br />

und Umweltfreundlichkeit<br />

abwägen, welche der technisch verfügbaren<br />

Lösungen schon wirklich sicher<br />

und nachhaltig sind.<br />

PROF. DR. TOBIAS KRETSCHMER<br />

ist Direktor des Instituts<br />

<strong>für</strong> Strategie, Technologie<br />

und Organisation an der<br />

LMU München und Leiter<br />

der Abteilung „Industrie -<br />

ökono mik und neue<br />

Techno lo gien“ am<br />

Münchner ifo Institut.<br />

Kontakt:<br />

t.kretschmer@lmu.de<br />

PROF. DR. CLEMENS<br />

KOOB<br />

ist Managing Director von<br />

zehnvier und Professor<br />

<strong>für</strong> Marktforschung und<br />

strategisches Management<br />

an der FH Erding.<br />

Kontakt:<br />

clemens.koob@zehnvier.ch<br />

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02/11 EHEALTHCOM 31


COMPLEX | UNIFIED COMMUNICATIONS<br />

KOMMUNIKATION HOCH DREI Zunehmend wird Unified<br />

Communications als das Kommunikationsmittel der Zukunft gehandelt. Verspricht es doch die Integration<br />

der verschiedensten Kommunikationsmedien. Die Industrie bietet vielfältige Standard lösungen an, die<br />

jedoch selten auf das Gesundheitswesen und speziell die Kliniken ausgerichtet sind.<br />

32 EHEALTHCOM 02/11<br />

TEXT: WOLFGANG RIEDEL<br />

Unified Communications“<br />

(UC) beschreibt die Integration<br />

von Kommunikationsmedien<br />

in einer einheitlichen<br />

Anwendungsumgebung. Die<br />

Idee hinter Unified Communications<br />

ist es, durch eine Zusammenführung<br />

aller Kommunikationsdienste und die<br />

Integration mit Präsenzfunktionen die<br />

Erreichbarkeit von Kommunikationspartnern<br />

in verteilter Arbeit zu verbessern<br />

und so geschäftliche Prozesse zu<br />

beschleunigen. UC kann als Erweiterung<br />

von Unified Messaging verstanden<br />

werden.<br />

Unified Communications ermöglicht<br />

die übersichtliche Zusammenführung<br />

von Telefonie, E-Mail und anderen<br />

Kommunikationsanwendungen<br />

wie Web-/Video-Konferenzen in einer<br />

Benutzeroberfläche. Darüber hinaus<br />

macht UC transparent, ob und auf welchem<br />

Kommunikationsweg Kommunikationspartner<br />

erreichbar sind – zeitraubende<br />

vergebliche Anrufe und<br />

Ausprobieren des besten Kommunikationskanals<br />

sollen der Vergangenheit<br />

angehören. UC beinhaltet die Konvergenz<br />

von Sprach-, Video- und Datenkommunikation.<br />

DIESE GRUNDFUNKTIONEN werden<br />

bisher primär mit Unified Communications<br />

in Verbindung gebracht.<br />

UC ist aber mehr als nur die Zu -<br />

sammenführung von Kom mu ni ka ti -<br />

ons anwendungen. Gerade die Prozessanwendungen<br />

im Krankenhausbereich<br />

sind ein lohnendes Ziel von UC und bisher<br />

viel zu wenig untersucht worden.<br />

Immer mehr Firmen setzen UC ein,<br />

um die Effizienz ihres Personals zu erhöhen.<br />

Krankenhäuser gehen bisher<br />

sehr zögerlich mit dem Einsatz von UC<br />

um. Oft fehlen die technischen Voraussetzungen<br />

<strong>für</strong> einen sinnvollen Einsatz.<br />

Die wenigsten Krankenhäuser verfügen<br />

bereits über integrierte IP-Plattformen,<br />

um die bisher voneinander isolierten<br />

Kommunikationsmittel wie<br />

Telefon, Fax, E-Mail, Audio- und Video-<br />

Konferenzen unter UC zu integrieren.<br />

UC kann in Krankenhäusern in zwei<br />

unterschiedlichen Bereichen eingesetzt<br />

werden:<br />

Administration (Verwaltung)<br />

Medizin und Pflege (Ärzte, Pflege)<br />

Beide Bereiche haben völlig unterschiedliche<br />

Anforderungen an UC. Eine<br />

sorgfältige Analyse der Kommunikationsprozesse<br />

ist die Basis <strong>für</strong> einen<br />

effektiven Einsatz. Es fehlt bislang an<br />

typischen Standardprozessen, die durch<br />

UC unterstützt werden können. Hier<br />

liegt ein Forschungsgebiet, dem sich das<br />

Institut <strong>für</strong> Krankenhauswesen (IfK)<br />

Braunschweig verstärkt widmet. Erst<br />

wenn UC das Personal wie Ärzte und<br />

Pflegekräfte sinnvoll unterstützt und<br />

ihnen Nutzen bringt, wird es sich in den<br />

Kliniken durchsetzen. Daran mangelt<br />

es aber bisher.<br />

Krankenhäuser können umfangreiche<br />

UC-Projekte nicht aus eigener Kraft<br />

entwickeln und einführen. Das Vorhandensein<br />

von Tools oder Software zu UC<br />

reicht überhaupt nicht aus, es müssen<br />

zunächst Ziele definiert und Prozesse<br />

ausgewählt werden, die durch UC optimiert<br />

werden sollen. Auch neue Prozesse<br />

zum Besispiel im Zusammenspiel<br />

von Ärzten unterschiedlicher Disziplinen<br />

beziehungsweise Standorte lassen<br />

einen Nutzen durch UC erwarten.<br />

Die am Markt erhältlichen Systeme<br />

<strong>für</strong> UC gelten als ausgereift und hoch<br />

entwickelt. Sie konzentrieren sich naturgemäß<br />

auf Standardprozesse, die in<br />

vielen Unternehmen vorkommen. Klinische<br />

Prozesse sind dabei bisher völlig<br />

ausgenommen, hier liegt eine große<br />

Herausforderung.<br />

IP-NETZE SIND im administrativen<br />

Bereich von Krankenhäusern bereits<br />

Standard und damit mit dem Umfeld<br />

anderer Unternehmen vergleichbar. Im<br />

klinischen Bereich sind flächende -<br />

ckende IP-Netze im Entstehen, auch im<br />

Patientenumfeld. Dies behindert derzeit<br />

die Verbreitung von UC im Krankenhausbereich.<br />

In vielen Krankenhäusern<br />

fehlen die Plattformen, um<br />

UC-Lösungen zu implementieren. Auch<br />

viele Anwendungslösungen im Healthcarebereich<br />

sind <strong>für</strong> UC-Integration<br />

nicht vorbereitet und müssen oft erst<br />

angepasst werden. Hier wären die Anbieter<br />

gefordert, ihre Lösungen „UC-fähig“<br />

zu machen und UC zu integrieren.<br />

Bei den Lösungen sollten offene<br />

Standards bevorzugt werden, sowohl<br />

bei der Architektur als auch bei der<br />

Technik. Als Endgeräte <strong>für</strong> UC verbrei-


FOTO: CISCO SYSTEMS<br />

ten sich derzeit mobile Geräte wie<br />

Smartphones oder Handhelds auf<br />

Touchbasis wie das iPad und seine Konkurrenten.<br />

Diverse Anbieter von UC-<br />

Lösungen bieten eigene mobile Endgeräte<br />

mit integrierten UC-Funktionen<br />

an. Die Anwender sollten darüber nachdenken,<br />

über welche Kanäle sie derzeit<br />

intern und extern kommunizieren und<br />

wo dabei Probleme auftreten. Eine genaue<br />

vorherige Kommunikationsanalyse<br />

kann hier hilfreich sein. Dann wird<br />

meist schnell klar, dass die Lösung weiter<br />

reicht als die Integration einzelner<br />

Funktionalitäten. Werden Lösungen<br />

wie Instant Messaging oder Präsenzinformationen<br />

partiell und losgelöst von<br />

der gesamten IT- und Kommunikationsstruktur<br />

eingeführt, ist der zu erwartende<br />

Nutzen eher gering.<br />

Neben den Standardfunktionen von<br />

UC (E-Mail, Telefonie, Präsenzanzeige)<br />

gehören zunehmend prozessorientierte<br />

Funktionen der Zusammenarbeit<br />

(Kollaboration) zu den interessanten<br />

weil lohnenden Anwendungen von UC.<br />

Die Integration bekannter Funktionen<br />

wie Application-Sharing, Web-/Videokonferenzen<br />

sind <strong>für</strong> die am Behandlungsprozess<br />

Beteiligten wichtige Funktionen,<br />

um schneller zu kommunizieren.<br />

Der zeitnahe Austausch von Befunden<br />

und die Absprache von Diagnosen<br />

und Therapien werden wichtige<br />

Merkmale optimaler Klinikprozesse.<br />

Hier kann UC sinnvolle Dienste leisten.<br />

UM UNIFIED COMMUNICATIONS<br />

nicht als isolierte Applikation nutzen<br />

zu müssen, sollte UC in die gängigen<br />

klinischen Anwendungen integriert<br />

sein. Das Stichwort hierzu heißt CEBP<br />

– Communication Enabled Business<br />

Process. Untersuchungs- und Behand-<br />

lungsabläufe <strong>für</strong> Patienten lassen sich<br />

deutlich beschleunigen, indem die Prozesse<br />

kommunizieren. CEBP stellt die<br />

Erweiterung von Geschäftsprozessen<br />

um Kommunikationsfähigkeiten dar<br />

und ist ein wichtiger Schritt auf dem<br />

Weg zum „intelligenten Krankenhaus“.<br />

Die Ziele von CEBP sind die Verringerung<br />

von Latenzzeiten in der Patientensteuerung<br />

und eine höhere operative<br />

Effektivität.<br />

Häufig entstehen kritische Situationen,<br />

weil Entscheidungsträger wie<br />

Fachärzte nicht verfügbar sind, Behandlungsprozesse<br />

aufgrund fehlender Informationen<br />

angehalten werden müssen<br />

oder Personen nicht erreichbar<br />

sind. Kommunikationsunterstützte Prozesse<br />

beheben diese Probleme. Nach<br />

vorheriger Analyse der relevanten Prozesse<br />

werden in den bestehenden klinischen<br />

Applikationen – beispielswei-<br />

UC ermöglicht<br />

die Zusammenführungverschiedener<br />

Anwendungen<br />

in einer Benutzeroberfläche.<br />

><br />

02/11 EHEALTHCOM 33


COMPLEX | UNIFIED COMMUNICATIONS<br />

34 EHEALTHCOM 02/11<br />

QUELLE: FIEBIG+TEAM<br />

VERANSTALTUNGSHINWEIS<br />

Auf der diesjährigen conhIT<br />

wird Prof. Dr. Riedel zusammen<br />

mit Guido Burkhardt die<br />

Publikumsdiskussion und das<br />

Get-together der Xing-Gruppe<br />

KIS moderieren zum Thema:<br />

Wie verändert „Unified Com -<br />

mu nications“ den Kranken haus -<br />

alltag der kommenden Jahre?<br />

Datum: Mittwoch, 6. April 2011<br />

Zeit: 14:00–15:00 Uhr<br />

Ort: conhIT-Networkingbereich<br />

se in einem klinischen Arbeits platzsystem,<br />

der Labor-EDV oder der Radiologie-Anwendung<br />

– Funktionen integriert,<br />

die eine Überwachung und Echt -<br />

zeitkommunikation ermöglichen (Informationsintegration).<br />

Die Abbildung (sie-<br />

he oben) zeigt ein Lösungsbeispiel,<br />

bei dem<br />

ein sogenannter Event<br />

Processor die Geschäftsprozesse<br />

fortlaufend<br />

überwacht und analysiert.<br />

Komplexe Ereignisse<br />

oder ungewöhnliche<br />

Mus ter werden<br />

von ihm in Echtzeit erkannt<br />

und interpretiert.<br />

Tritt ein wichtiges Ereignis ein, so<br />

löst er die Benachrichtigung über den<br />

Communications Process Manager aus.<br />

Relevante Daten werden hierbei u.a.<br />

dem Business Warehouse (BW) oder einem<br />

LDAP-Sys tem entnommen. Der<br />

Communications Process Manager<br />

Communication Enabled Business Process<br />

wählt die geeigneten Personen und Benutzergruppen<br />

aus und bringt sie dank<br />

der zugrunde liegenden Mehrkanalkommunikationsinfrastruktur<br />

(Unified<br />

Communication und Contact Center)<br />

zusammen. Die Kommunikation wird<br />

dabei nahtlos über einen oder mehrere<br />

Kanäle hergestellt, zum Beispiel per E-<br />

Mail, per SMS, einen Anruf auf einem<br />

Office- oder Mobiltelefon oder durch<br />

Einleiten einer Telefon- beziehungsweise<br />

Webkonferenz.<br />

EINSATZSZENARIEN der Communication<br />

Enabled Business Processes<br />

sind in Kliniken überall dort, wo in kritischen<br />

Situationen Entscheidungen<br />

schnell gefällt werden müssen oder der<br />

Einsatz von Experten (Ärzten) notwendig<br />

ist. CEBP stellt ein einheitliches Sys -<br />

tem dar. Es ist standardbasierend, bietet<br />

einen hohen Investitionsschutz und<br />

erweitert bestehende Prozesse. CEBP<br />

ist krankenhausweit und durchgängig<br />

integrierbar – auch bis hin zu anderen<br />

Kliniken, Zuweisern und externen Partnern.<br />

Durch den Einsatz werden Diagnose-<br />

und Behandlungszeiten verringert<br />

und die Servicequalität verbessert.<br />

Der IP-Kommunikation im Krankenhausbereich<br />

gehört die Zukunft.<br />

Der Ersatz der alten Telefonanlagen<br />

und der Ausbau der IP-Netze sowie die<br />

Investition in universelle Mobilgeräte<br />

<strong>für</strong> Telefonie und Zusammenarbeit<br />

(Kollaboration) sind dabei die wesentlichen<br />

Aufgaben <strong>für</strong> den Ausbau der<br />

Infrastruktur als Basis <strong>für</strong> eine UC-Nutzung.<br />

Online-Zusammenarbeit in Echtzeit<br />

auf Basis von UC wird den Klinikalltag<br />

der Zukunft bestimmen.<br />

PROF. DR.-ING.<br />

WOLFGANG RIEDEL<br />

ist Leiter des Instituts <strong>für</strong><br />

Krankenhauswesen<br />

Braunschweig<br />

Kontakt: info@ifk-bs.de


Europas größte<br />

Healthcare-IT Veranstaltung<br />

16 – 19 Nov 2011<br />

Düsseldorf • Germany<br />

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Tel. +49(0)211/45 60-01<br />

Fax +49(0)211/45 60-6 68<br />

www.messe-duesseldorf.de


COMPLEX | STUDIE KRANKENHAUS-IT<br />

AKTUELLE MARKTDATEN Mit dem Branchen ba rometer 2011<br />

veröffentlicht der Verband der Hersteller von IT-Lösungen im Gesundheitswesen (VHitG) e.V. auf der<br />

conhIT 2011 die mit tler weile dritte Marktstu die zum Einsatz von IT im Krankenhaus. In einer gesonderten<br />

Untersuchung – der „Effectiv-IT“-Studie – wurde auch nach dem Nutzen <strong>für</strong> die Anwender gefragt.<br />

Ergebnisse der<br />

Studie „Effectiv-<br />

IT“ des VHitG-<br />

Branchenbarometers<br />

2011.<br />

TEXT: ALEXANDRA GERSING<br />

In Zeiten wirtschaftlicher Herausforderungen<br />

spielt der IT-Bereich<br />

im Krankenhaus eine immer<br />

wesentlichere Rolle. Durch den Einsatz<br />

von IT soll die Dokumentation<br />

erleichtert, die Effizienz der Arbeitsabläufe<br />

gesteigert und die Kommunikation<br />

verbessert werden. Kurz: Moderne<br />

IT-Lösungen im Gesundheitswesen sollen<br />

die Produktivität der Leistungserbringer<br />

erhöhen.<br />

Auf der conhIT 2011 veröffentlicht<br />

der Verband der Hersteller von IT-Lösungen<br />

im Gesundheitswesen (VHitG)<br />

e.V. nun zum dritten Mal das VHitG-<br />

Branchenbarometer, bei dem eine stärkere<br />

ökonomische Betrachtung im<br />

Fokus der Auswertung stand. Das Branchenbarometer<br />

2011 wurde zudem zum<br />

zweiten Mal um eine Managementbe-<br />

fragung unter den Geschäftsführern und<br />

Managern der VHitG-Unternehmen ergänzt.<br />

Die dabei erhobenen Strukturdaten<br />

der Unternehmen ermöglichen es,<br />

ergänzende Marktdaten und konjunkturelle<br />

Aspekte in die Gesamtbewertung<br />

einfließen zu lassen.<br />

Für die Erhebung der Marktzahlen<br />

wurde unter den VHitG-Mitgliedsunternehmen<br />

die Anzahl der in 2010 installierten<br />

Produkte in allen 2 030 Krankenhäusern<br />

in Deutschland abgefragt.<br />

Der VHitG deckt je nach Produktsegment<br />

circa 90 Prozent des Marktes in<br />

den deutschen Praxen und Krankenhäusern<br />

ab, weshalb eine repräsentative<br />

Bewertung gegeben ist.<br />

Für eine klarere Vorstellung vom<br />

Nutzen der heute existierenden IT-Lösungen<br />

untersuchte die Fachhochschu-<br />

Wie unterstützen IT-Systeme <strong>Ihre</strong> tägliche Arbeit?<br />

36 EHEALTHCOM 02/11<br />

le Dortmund in einer bundesweiten Studie<br />

zusammen mit dem VHitG die Zusammenhänge<br />

zwischen Investitionsbereitschaft<br />

in IT, IT-Projektmanagement<br />

sowie den wahrgenommenen Wert der<br />

eingesetzten Lösungen. Bei der von der<br />

FH Dortmund unter Leitung von Professor<br />

Dr. Britta Böckmann durchgeführten<br />

Studie „Effectiv-IT“ standen folgende Fragen<br />

im Mittelpunkt:<br />

Welchen Wertbeitrag liefert die IT <strong>für</strong><br />

den Gesamterfolg des Krankenhauses?<br />

Werden die Prioritäten bei der Auswahl<br />

und Einführung der Systeme richtig<br />

gesetzt?<br />

Wo liegen Hemmnisse, wo ungenutzte<br />

Chancen?<br />

Ein spannendes Ergebnis der Befragung:<br />

Nach Einschätzung der Befragten<br />

ist eine Steigerung des IT-Nutzens nicht<br />

vordergründig durch Investitionen in<br />

diese zu erreichen. Vielmehr hemmen<br />

fehlende Kommunikation, intransparente<br />

Prozesse und mangelhafte Einbindung<br />

der Betroffenen die Umsetzung von IT-<br />

Projekten und schmälern somit den Nutzen<br />

der im Großen und Ganzen doch<br />

nützlichen Lösungen.<br />

Das „Branchenbarometer 2011“, das<br />

alle drei genannten Erhebungen zu -<br />

sam menführt, finden Sie zum kostenlosen<br />

Download auf:<br />

www.conhit.de bzw. www.vhitg.de<br />

ALEXANDRA<br />

GERSING<br />

ist zuständig <strong>für</strong> die<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

des VHitG.<br />

Kontakt: alexandra.<br />

gersing@vhitg.de


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COMMUNITY | PORTRÄT<br />

AUF EIN GLAS MIT…<br />

DEM VORSTANDSVORSITZENDEN DER<br />

WALLDORFER INTERCOMPONENTWARE<br />

AG (ICW) PETER J. KIRSCHBAUER<br />

TEXT: HANS-PETER BRÖCKERHOFF<br />

38 EHEALTHCOM 02/11<br />

E<br />

s ist – zumindest aus Meteorologensicht<br />

– Frühlingsanfang,<br />

als ich durch die Innenstadt<br />

des nordbadischen Städtchens<br />

Walldorf zum vereinbarten<br />

Treffpunkt, Ristorante Riviera, gehe.<br />

Das Wetter stimmt: Sonnenschein und<br />

erste milde Temperaturen lassen tatsächlich<br />

den Frühling erahnen. Dass es im<br />

folgenden Gespräch ebenfalls um eine<br />

Art Frühlingser-<br />

wachen geht, ist<br />

mir in dem Moment<br />

allerdings<br />

noch nicht klar.<br />

Aber von Anfang<br />

an: Ich bin<br />

„auf ein Glas mit“<br />

Peter J. Kirschbauer verabredet, der seit<br />

gut einem Jahr Vorstandsvorsitzender<br />

der InterComponentWare AG ist. Die<br />

ICW ist seit Jahren ein viel beachteter<br />

Player in der eHealth-Branche, um den<br />

es in der letzten Zeit allerdings eher ruhig<br />

geworden war. Dass bei der ICW<br />

ein tiefgreifender Prozess der Umgestaltung<br />

und Neuorientierung stattfindet,<br />

ist in der Community bekannt, zumal<br />

Kirschbauers Berufung schon die<br />

»Ein solches Unterneh -<br />

men als CEO zu führen,<br />

war schon eine interessante<br />

Herausforderung.«<br />

zweite Umgestaltung der Führungsspitze<br />

in kurzer Zeit war. Hinter vorgehaltener<br />

Hand wurde sogar schon mal das<br />

Gerücht über eine bevorstehende Abwicklung<br />

weitergegeben. Aber wie es<br />

um das Unternehmen genau steht, wohin<br />

es sich neu ausrichtet und wie es<br />

dabei vorankommt, ist bisher weitgehend<br />

unbekannt.<br />

EINIGE MONATE ZUVOR hieß es<br />

noch, die Zeit sei noch nicht reif <strong>für</strong> ein<br />

Gespräch, jetzt klappt’s. Das macht<br />

mich besonders gespannt auf das, was<br />

ich zu hören bekommen werde. Und<br />

gespannt bin ich auch auf den Menschen,<br />

der den Auftrag übernommen<br />

hat, den Turnaround bei ICW voranzutreiben.<br />

Denn Peter J. Kirschbauer<br />

kommt nicht aus der eHealth-Branche<br />

und ist deshalb hier noch ein weitgehend<br />

„unbeschriebenes Blatt“.<br />

Mich begrüßt ein schlanker „Zweimetermann“,<br />

der mit freundlichem<br />

Smalltalk hilft, das Einrichten des Aufnahmegeräts<br />

und das kleine Fotoshooting<br />

zu überbrücken. Als Ruhe einkehrt<br />

und ich auf seinen beruflichen Werdegang<br />

zu sprechen komme, sagt er zu<br />

meinem Erstaunen, es sei eher zufällig<br />

dazu gekommen, dass er die neue Aufgabe<br />

als CEO von ICW übernommen<br />

habe. Im Herbst 2009 habe er Dietmar<br />

Hopp, den SAP-Mitgründer und heutigen<br />

Hauptaktionär der ICW am Rande<br />

einer Veranstaltung getroffen. Der<br />

habe ihn dann nach einem langen Gespräch<br />

gefragt, ob ihn die Aufgabe nicht<br />

reize. Er habe damals, nach 28 Jahren<br />

bei der SAP, sowieso nochmal eine neue<br />

Herausforderung gesucht, dabei allerdings<br />

ganz andere Optionen in Sinn gehabt.<br />

Aber die Aufgabe hat ihn gereizt,<br />

denn: „Ein Unternehmen dieser Bedeutung<br />

und Größe verantwortlich als Vorstandsvorsitzender<br />

zu führen, war<br />

schon eine interessante Herausforderung,<br />

auch wenn ich zum eHealth-<br />

Markt bis dahin keinen wirklichen Bezug<br />

hatte.“<br />

Allerdings bringt Kirschbauer langjährige<br />

Managementerfahrung aus anderen<br />

IT-Märkten mit. 1982 fing er –<br />

interessanterweise auch nach einem<br />

Vorstellungsgespräch mit Dietmar<br />

Hopp – bei SAP an. Der heutige Weltkonzern<br />

hatte damals gerade einmal<br />

80 Mitarbeiter. Er übernahm<br />

><br />

ILLUSTRATION: KATHARINA DOERING


COMMUNITY | PORTRÄT<br />

40 EHEALTHCOM 02/11<br />

im Laufe der Zeit verantwortliche<br />

Aufgaben in verschiedenen<br />

Teilmärkten auf nationaler<br />

und internationaler Ebene<br />

(zum Beispiel in der Versorgungswirtschaft,<br />

der Telekommunikation,<br />

im Einzelhandel<br />

oder der Medienbranche) und<br />

kümmerte sich dabei sehr stark um<br />

kundenindividuelle Lösungen. Sein<br />

Weg führte ihn bis in den erweiterten<br />

Vorstand des Konzerns.<br />

Mittlerweile ist auch der Wein in<br />

Gläsern, ein schöner Pinot Grigio aus<br />

dem Friaul, und wir wenden uns der<br />

heutigen Situation der ICW zu. Kirschbauer<br />

beschreibt diese mit durchaus<br />

klaren Worten. Er nimmt den Begriff<br />

„Turnaround“ selbst in den Mund und<br />

verdeutlicht das Ausmaß der Veränderungen<br />

mit einer kleinen Geschichte:<br />

Auf der letzten Aufsichtsratssitzung,<br />

auf der das vergangene Jahr eingeschätzt<br />

wurde, habe einer der Mitglieder<br />

gesagt, man müsse ja wohl schon<br />

von ICW 3.0 reden, so viel habe sich<br />

verändert.<br />

Was sind denn die wichtigsten Veränderungen?<br />

„Man sieht es noch nicht<br />

so sehr, weil wir oft noch durch Verträge<br />

und sonstige Commitments gebunden<br />

sind“, antwortet Kirschbauer,<br />

„aber wir verabschieden uns von fast<br />

allem, was die ICW in der Vergangenheit<br />

ausgemacht hat.“ Ob die Gesundheitsakte<br />

LifeSensor, sowohl in Forschungsprojekten<br />

mit verschiedenen<br />

AUF EIN GLAS MIT…<br />

Unter diesem Titel stellt E-HEALTH-COM-<br />

Herausgeber Hans-Peter Bröckerhoff interessante<br />

Unternehmer und Manager der eHealth-<br />

Branche vor. Die Beiträge <strong>für</strong> diese neue Reihe<br />

entstehen, anders als beim normalen Interview<br />

oder Porträt, auf der Basis eines ausführlichen Ge -<br />

sprächs in entspannter, nicht vom alltäglichen Termin -<br />

druck gekennzeichneter Atmosphäre – eben bei einem<br />

Glas Wein oder vielleicht auch einem guten Essen. Denn<br />

so lässt sich mehr von dem Menschen, seinem Denken<br />

und Tun erfahren, den es vorzustellen gilt. Bei „Auf ein<br />

Glas mit ...” geht es nicht unbedingt um ein aktuelles<br />

Thema oder ein bestimmtes Projekt. Es geht vielmehr<br />

um die Bandbreite der Aktivitäten und Meinungen, die<br />

den jeweiligen Gesprächs partner charakterisieren – und<br />

natürlich auch um den Menschen selbst.<br />

Krankenkassen als auch im Businessto-Consumer-Einsatz,<br />

oder auch die<br />

Software <strong>für</strong> Selektivverträge – alles<br />

sei auf den Prüfstand gekommen, mit<br />

dem Ergebnis, dass „wir diese Geschäftsfelder<br />

<strong>für</strong> uns nicht mehr als<br />

zukunftsträchtig erachten.“<br />

JE MEHR WIR über die Gründe <strong>für</strong><br />

diese radikale Kehrtwende reden, des -<br />

to mehr ist bei meinem Gegenüber die<br />

Enttäuschung über die Rahmenbedingungen<br />

und Hürden im deutschen Gesundheitswesen<br />

zu spüren, die eine<br />

Entwicklung tragfähiger Geschäftsmodelle<br />

oft unmöglich machen. Allerdings<br />

lässt er dabei nie den Eindruck entstehen,<br />

als wolle er die Situation, in die<br />

die ICW graten ist, allein mit den<br />

schlechten Rahmenbedingungen begründen.<br />

Deutlich benennt er auch<br />

interne Faktoren. Er spricht von zu vielen<br />

Projekten und Angeboten, gar von<br />

Verzettelung und mangelnder projekt-<br />

»Wir verabschieden uns<br />

von fast allem, was die ICW<br />

in der Vergangenheit ausgemacht<br />

hat.«<br />

übergreifender Zusammenarbeit im<br />

Unternehmen. Er nennt den bisherigen<br />

Hang, alles selbst zu machen, wenig<br />

sinnvoll und bestätigt, dass <strong>dieses</strong><br />

Vorgehen nur allzu oft unnötige Fronten<br />

und Konkurrenzsituationen erzeugt<br />

habe. „Wichtige Schlussfolgerungen<br />

waren deshalb auch“, erklärt<br />

Kirschbauer, „dass wir unsere Arbeit<br />

mehr fokussieren und dabei viel mehr<br />

auch die Zusammenarbeit mit anderen<br />

Unternehmen suchen.“ Das neue<br />

Leistungsangebot und erste Kooperationsvereinbarungen<br />

sowie viele positive<br />

Gespräche mit weiteren möglichen<br />

Kooperationspartnern bestätigten <strong>dieses</strong><br />

Vorgehen schon jetzt.<br />

Und wohin geht die Reise konkret?<br />

Mit welchen Aktivitäten und Angeboten<br />

will die ICW zu einem langfristig<br />

profitablen Unternehmen werden?<br />

„Wir bündeln die Technologien“, erklärt<br />

Kirschbauer, „die wir über die Jahre<br />

hinweg entwickelt haben, unsere<br />

fachlichen Erfahrungen und die Expertise<br />

im Gesundheitswesen in einer sogenannten<br />

eHealth-Plattform. Das ist<br />

die Infrastruktur, die uns erlaubt,<br />

Mehrwertangebote <strong>für</strong> die ganze Versorgungskette<br />

zu entwickeln und anzubieten<br />

– ganz im Sinne unseres etwas<br />

neudeutsch formulierten Mottos:<br />

connect. manage. personalize.“ ICW<br />

setze damit auf die Unterstützung der<br />

Prozesse und Anwendungen, die in einem<br />

funktionierenden sektorenübergreifenden<br />

Versorgungsmanagement<br />

entstehen und an die vielfältigen neuen<br />

Anwendungen, bis hin zu Telemedizin,<br />

die daran angedockt werden<br />

könnten. Zum Schluss – sozusagen am<br />

Ende der Entwicklungskette – könnten<br />

dann im Übrigen auch Patientenund<br />

Gesundheitsakten ihren wirklichen<br />

Mehrwert erweisen.<br />

UNSERE ZIELGRUPPEN“, fährt<br />

Kirschbauer fort, „sind dann auch nicht<br />

mehr unbedingt Ärzte, Anbieter von<br />

Praxisverwaltungssystemen oder einzelne<br />

Krankenhäuser, sondern Organisationen,<br />

die umfassendere Versorgungsprozesse<br />

steuern müssen.“ Diese<br />

seien in Deutschland noch rar, in den<br />

USA jedoch gäbe es sie schon in stärkerem<br />

Maße. Zum Beispiel seien dies<br />

die Accountable Care Organizations<br />

und Independent Delivery Networks,<br />

also Organisationen, die Versicherung<br />

und Leistungserbringung unter einem<br />

Dach organisieren. Zudem gäbe es auch<br />

gute Gespräche mit der MedTech- und<br />

der Pharmaindustrie, um über neue<br />

Modelle der Gestaltung der Beziehungen<br />

von Patient, Arzt und Lifescience-<br />

Unternehmen nachzudenken. In der<br />

Richtung habe ICW zum Beispiel<br />

schon ein gemeinsames Projekt mit<br />

Roche Diagnostics. „Alles zusammengenommen“,<br />

schätzt Kirschbauer ein,<br />

„sehen wir <strong>für</strong> uns eine gute Mischung<br />

von neuen Geschäftsideen und -möglichkeiten.“


Wird die ICW stärker als bisher ein<br />

internationales Unternehmen werden?<br />

„Auf jeden Fall“, ist die klare Antwort.<br />

Dabei spiele die USA eine besondere<br />

Rolle. Denn dort gäbe es durch die bestehende<br />

Niederlassung, ein gutes Image<br />

und bereits entwickelte Projekte und<br />

Angebote besonders gute Chancen. Dazu<br />

komme noch, dass dort zurzeit durch<br />

Obamas Konjunkturprogramm, das die<br />

eHealth-Entwicklung deutlich unterstützt,<br />

auch sehr viel Geld bei den potentiellen<br />

Kunden vohanden sei. „Wir<br />

haben übrigens“, setzt er hinzu, „schon<br />

im letzten Jahr fast die Hälfte unseres<br />

Umsatzes in den USA gemacht.“<br />

UND DIE MITARBEITER, wie sind<br />

die den Weg der Neuorientierung mitgegangen?<br />

Das sei <strong>für</strong> viele sicher nicht<br />

einfach gewesen, räumt Kirschbauer ein.<br />

Mit Restrukturierungsmaßnahmen sei<br />

die Mitarbeiterzahl deutlich reduziert<br />

worden. Und darüber hinaus hätten leider<br />

auch manche Mitarbeiter von sich<br />

aus das Unternehmen verlassen, beschreibt<br />

er die komplizierte Situation<br />

und fügt hinzu: „So manchen davon hätten<br />

wir gerne behalten.“ Auch die Art der<br />

Zusammenarbeit hätte oft neu gestaltet<br />

werden müssen – viel fokussierter auf<br />

Kunden und Projekte und weg von alten<br />

Gewohnheiten. Hier sei man im letzten<br />

Jahr schon sehr gut vorangekommen.<br />

„Dabei hat, glaube ich, geholfen“, fügt<br />

mein Gegenüber hinzu, „dass ich einen<br />

eher kooperativen Führungsstil habe.“<br />

Und der drücke sich in viel Information<br />

und Kommunikation aus. „Wir haben“,<br />

erklärt er, „unterschiedliche Anlässe und<br />

Formate geschaffen, die ganz konkret<br />

den Austausch fördern und eine möglichst<br />

große Transparenz schaffen.“ Neben<br />

den normalen Formaten, wie zum<br />

Beispiel der Mitarbeiterversammlung,<br />

seien dabei auch ungewöhnlichere Formen<br />

gewählt worden, etwa ein mehrtägiger<br />

„ICW-Summit“, auf dem vier neue<br />

Projekte von den daran arbeitenden Mitarbeitern<br />

selbst vorgestellt wurden.<br />

Offenheit <strong>für</strong> den Dialog sei wichtig,<br />

betont Kirschbauer. So habe er zum Beispiel<br />

ein halbes Jahr lang – so lange, wie<br />

es Nachfrage nach diesem Gesprächsangebot<br />

gab – regelmäßig zum „Frühstück<br />

mit dem CEO“ eingeladen. Bei dieser Gelegenheit<br />

konnten die Mitarbeiter ihre<br />

Fragen, Einschätzungen und Anregungen<br />

unmittelbar formulieren und mit<br />

dem Vorstandsvorsitzenden diskutieren.<br />

„Und ich selbst“, fügt er hinzu, noch immer<br />

spürbar überzeugt vom Nutzen die-<br />

»Das Jahr 2010 hat den<br />

Turnaround eingeleitet, der<br />

allerdings noch lange nicht<br />

abgeschlossen ist.«<br />

ser Frühstücksrunden, „konnte dabei<br />

auch viel erfahren, was ich sonst vielleicht<br />

gar nicht mitbekommen hätte.“<br />

Haben sich die ganzen Anstrengungen<br />

denn auch schon gelohnt? „Ich denke<br />

schon“, antwortet Kirschbauer. „Wir<br />

haben alle Ziele <strong>für</strong> 2010, die durchaus<br />

ambitioniert waren, erreicht. Ich glaube“,<br />

fügt er mit einem kleinen Lachen<br />

hinzu, „es ist sogar das erste Mal in der<br />

Geschichte der ICW, dass Budgets und<br />

Umsatzplanungen auch eingehalten<br />

wurden.“ Das sei ein gutes Zeichen <strong>für</strong><br />

die Mitarbeiter, die jetzt sehen könnten,<br />

dass es vorangehe. Es werde deutlich,<br />

dass ICW auch ein wirtschaftlich erfolgreiches<br />

Unternehmen sein könne und<br />

nicht nur ein hochinnovatives<br />

und<br />

-dynamisches. „Ich<br />

denke“, beschließt<br />

er seine Antwort,<br />

„das Jahr 2010 ist<br />

ein Meilenstein. Es<br />

hat den Turnaround<br />

eingeleitet,<br />

der noch lange<br />

nicht abgeschlossen<br />

ist. Uns stehen<br />

noch weitere hochinteressante<br />

Jahre<br />

bevor – mit guten<br />

Chancen, die uns<br />

alle recht zuversichtlich<br />

machen.“<br />

Bei dieser Aussage kommt mir die<br />

Parallele zum Frühlingsanfang in den<br />

Sinn – vielleicht zusätzlich angeregt<br />

durch die frischen Erdbeeren, die uns<br />

der Wirt gerade als Dessert hinstellt: Das<br />

erste Grün sprießt, die neue Saat geht<br />

auf und die Natur erwacht wieder, aber<br />

bis zur Ernte dauert es doch noch eine<br />

lange und arbeitsame Zeit – so wohl auch<br />

<strong>für</strong> die ICW und ihren neuen Chef.<br />

MEIN GESPRÄCHSPARTNER er -<br />

weckt den Eindruck, dass er diese Zeit<br />

mit der gleichen unaufgeregten Beharrlichkeit<br />

angehen wird, die aus seinen Berichten<br />

über das erste Jahr des Turnarounds<br />

herauszuhören ist. Dieser<br />

Ein druck wird noch bestärkt, als er zum<br />

Abschluss verrät, dass er sich bei aller<br />

Arbeit auch ganz bewusst Zeit <strong>für</strong> die Familie<br />

und <strong>für</strong> sportliche Aktivitäten reserviert.<br />

Ihm machten ganz unterschiedliche<br />

Sportarten Spaß, aber seit einiger<br />

Zeit habe er insbesondere das Rennradfahren<br />

wieder entdeckt. „Als mich einige<br />

Freunde das erste Mal auf ihre Tour<br />

mitnahmen“, erzählt er und schmunzelt,<br />

„war ich ganz schön fertig. Die fuhren eine<br />

Strecke, die ich mir früher bestenfalls<br />

als Tagestour vorgenommen habe, mal<br />

so eben am Sonntagvormittag.“ Aber<br />

heute halte er mit und es mache ihm so<br />

viel Spaß, dass er sein altes Peugeot-<br />

Rennrad sogar gegen eine neue „Hightechmaschine“<br />

eingetauscht habe.<br />

„Auf ein Glas mit ...” im Walldorfer Restaurant Riviera: Peter J. Kirschbauer (l.) und<br />

E-HEALTH-COM-Herausgeber Hans-Peter Bröckerhoff<br />

02/11 EHEALTHCOM 41


COMMUNITY | MEINUNG<br />

OFFENE BAUSTELLEN Im letzten Jahr haben Dr. Goetz und Prof. Haas<br />

die Gründung eines „Bundesinstituts <strong>für</strong> Gesundheitstelematik“ angeregt („Patient Telematik“, Ausg.<br />

4/2010). Nun wagen REINHOLD MAINZ und DR. KARL A. STROETMANN mit Blick auf internationale<br />

und deutsche eHealth-Entwicklungen eine Analyse und leiten daraus Vorschläge ab.<br />

42 EHEALTHCOM 02/11<br />

E<br />

»eHealth-Lösungen bieten<br />

lediglich eine Chance,<br />

sie produzieren<br />

nicht per se Vorteile.«<br />

TEXT: REINHOLD MAINZ UND KARL A. STROETMANN<br />

Health-Lösungen bieten lediglich<br />

eine Chance <strong>für</strong> eine Verbesserung<br />

der medizinischen<br />

Versorgung, sie produzieren<br />

nicht per se Vorteile. Dies bedeutet,<br />

dass IKT-gestützte Lösungen einem<br />

gesundheitspolitischen oder betriebswirtschaftlichen<br />

Ziel dienen<br />

müssen.<br />

Andernfalls führt eHealth zu Minderwert,<br />

wenn suboptimale Versor -<br />

gungsstrukturen zementiert oder Abläufe<br />

so gestaltet werden, dass Nutzer in<br />

ihrer Arbeit behindert werden. Erinnert<br />

sei an die Fehlschlä-<br />

ge des „Connecting<br />

for Health Programme“<br />

des englischen<br />

Gesundheitssystems<br />

oder den Neuanfang<br />

<strong>für</strong> das „Dossier<br />

Médical Personnel<br />

(DMP)“ in Frankreich. Fast alle der weltweit<br />

durchgeführten Telemedizinexperimente<br />

fallen in diese Kategorie der Erzeugung<br />

eines Minderwerts. Wenn nicht<br />

endlich aus diesen Experimenten gelernt<br />

wird, bleibt die Gefahr, dass der Einsatz<br />

von IKT zum Nutzen der Gesundheitssysteme<br />

noch mehr in Misskredit gerät.<br />

DIE ERFAHRUNGEN der vergangenen<br />

Jahre führen zu der These, dass eHealth<br />

so lange keinen Mehrwert in der<br />

Breite erbringen wird, wie es nicht gelingt,<br />

das Gesundheitssystem und seine<br />

Teilsysteme in seinen Strukturen und<br />

Prozessen weiterzuentwickeln. Ein Paradigmenwechsel<br />

ist in zwei Richtungen<br />

unumgänglich: Umgestaltung des Gesundheitssystems<br />

hin zu einer ganzheitlichen<br />

Erbringung von Gesundheitsleis -<br />

tungen im Sinne einer umfassenden<br />

integrierten Versorgung sowie Ausrichtung<br />

aller Dienstleistungen auf den mündigen<br />

Bürger, das heißt Patientenzentrierung<br />

und Einbindung in die Therapie,<br />

wenn und soweit sinnvoll möglich. Dies<br />

bedeutet die Aufgabe eines Systems, welches<br />

primär auf isoliert am jeweiligen<br />

Patienten handelnde Akteure ausgerichtet<br />

ist, hin zu einem System (virtueller)<br />

Teamarbeit. eHealth-Lösungen erlauben<br />

die jederzeitige Verfügbarkeit des Behandlungsplanes<br />

und -ablaufes sowie<br />

aktueller Diagnose- und Therapieergebnisse.<br />

Erst dadurch wird eine effiziente,<br />

nahtlose Kooperation möglich. Alle können,<br />

je nach Berechtigung, auf die zweckbezogen<br />

aufbereiteten Informationen<br />

zugreifen. Medizinische Ergebnis-, Service-<br />

und Prozessqualität können gemessen<br />

werden, jeder kann sich selbst mit<br />

anderen in anonymisierten Statistiken<br />

vergleichen und daraus lernen. Entscheidungsunterstützung<br />

kann hoch selektiv<br />

zur Verfügung gestellt werden. Das zukunftsträchtige<br />

eHealth-Paradigma ist<br />

nicht die elektronische Gesundheitsakte,<br />

sondern die patientenzentrierte, wissensgestützte<br />

Behandlungsprozess -<br />

unterstützung.<br />

Bei intelligent gestaffelten Fallpauschalen<br />

orientiert am Mehrwert würden<br />

sich zum Beispiel wirklich effiziente Telemedizin-Anwendungen<br />

ganz von alleine<br />

durchsetzen, eine gesonderte Abrechnung<br />

würde sich erübrigen. Um den<br />

gesamtgesellschaftlichen Nutzen zu optimieren,<br />

müssen unter Umständen betriebswirtschaftliche<br />

Nachteile <strong>für</strong> einzelne<br />

Akteure ausgeglichen werden.<br />

UNSERE GESUNDHEITS-Systeme<br />

haben sich zu hochkomplexen, adaptiven<br />

Systemen entwickelt, bei denen nahezu<br />

jeder Eingriff zu unerwünschten,<br />

nicht vorhersehbaren (Neben-)Wirkungen<br />

führt. Die internationale Erfahrung<br />

zeigt, dass dort, wo gesundheitspolitische<br />

Ziele die Richtung vorgeben und<br />

professionelle Nutzer, wie Krankenschwestern<br />

und Ärzte, bereits bei der<br />

Konzipierung von eHealth-Systemen<br />

eine zentrale Rolle übernehmen, der Erfolg<br />

wahrscheinlicher ist. Vor staatlichen<br />

Eingriffen sollte eine Regulierungsfolgenabschätzung<br />

durchgeführt<br />

werden.<br />

Öffentliche Infrastruktur- und Architekturvorgaben<br />

sind unabdingbar. Darüber<br />

hinaus sollte jedoch jegliche zentralistische<br />

Tendenz mit Zurückhaltung<br />

verfolgt werden. In einem dezentral organisierten<br />

Gesundheitssystem wird ein<br />

Top-down-Ansatz, der nicht auf regional<br />

vorhandenen Strukturen aufbaut, zum<br />

Scheitern verurteilt sein. Allerdings führt<br />

auch ein Bottom-up-Ansatz nicht zu einem<br />

raschen Ergebnis, da die notwendigen<br />

Standards sowie Infrastrukturkomponenten<br />

wegen Marktversagens zentral<br />

vorgegeben werden müssen.<br />

Bleibt der „Middle-out“-Ansatz: Es<br />

gibt gute Gründe <strong>für</strong> unterschiedliche,<br />

den jeweiligen regionalen oder örtlichen<br />

Gegebenheiten angepasste, jedoch<br />

FOTO: KARL STORZ GMBH


eng verzahnte eHealth-Systeme. Diese<br />

können über standardisierte Datenmodelle<br />

miteinander gekoppelt werden.<br />

Dies sichert den regionalen Netzen einen<br />

hohen Grad an Flexibilität und Adaptierbarkeit.<br />

Es erlaubt ihnen, sich<br />

weitgehend unabhängig voneinander<br />

und im Wettbewerb zu entwickeln. Auf<br />

nationaler Ebene bedarf es „nur“ der Regelung<br />

geeigneter Rahmenbedingungen,<br />

die Interoperabilität letztendlich<br />

garantieren.<br />

Wo aber siedelt man nationale Kompetenz<br />

an? Wer prüft Komponenten, Produkte<br />

und Lösungen auf Interoperabili-<br />

tät– und wie prüft man dies effizient?<br />

Wer betreut eine eHealth-Open-Source-<br />

Community? Wer sorgt <strong>für</strong> Transparenz<br />

in der nationalen Entwicklung?<br />

Wer fördert und koordiniert die Zusammenarbeit?<br />

DOCH ZUERST eine Analyse der<br />

Situation in Deutschland:<br />

1. Die elektronische Erfassung medizinischer<br />

Daten und die innerärztliche<br />

Kommunikation auf Basis vernetzter Sys<br />

teme ist weitgehend unerprobt; deshalb<br />

wird es zunächst kaum klinische Daten<br />

geben, die von den Beteiligten bei einer<br />

übergreifenden elektronischen Kommunikation<br />

benutzt werden können. Hinzu<br />

kommt, dass Teamarbeit im ärztlichen<br />

Alltag nicht besonders ausgeprägt ist. In<br />

dieser Situation wird die Vision einer<br />

umfassenden elektronischen Dokumentation<br />

zur Nutzung durch unbekannte<br />

Dritte (möglicherweise in anderen<br />

Sprach- und Kulturkreisen) nicht akzeptiert,<br />

weil sie zusätzliche Arbeit bedeutet,<br />

die nicht vergütet wird, und von der<br />

erst andere im Behandlungsprozess oder<br />

bei Verwaltungsaufgaben profitieren. In<br />

einer Aufbauphase müsste es zudem zu<br />

einer Umwandlung der bereits vorhan-<br />

><br />

02/11 EHEALTHCOM 43


COMMUNITY | MEINUNG<br />

»Es sollte ein<br />

Think Tank zur<br />

Gesundheitstelematik<br />

gebildet werden.«<br />

44 EHEALTHCOM 02/11<br />

denen Papier- und Bilddokumentation<br />

in elektronische Formate kommen. Auch<br />

dieser Anfangsaufwand muss vergütet<br />

– und geleistet – werden.<br />

2. Regeln und Modelle <strong>für</strong> die interoperable<br />

Speicherung von medizinischen<br />

Daten, die Basis einer übergreifenden<br />

Kommunikation sein müssen, liegen<br />

in einer allgemein akzeptierbaren Form<br />

(noch) nicht vor. We-<br />

gen der Fülle medizinischer<br />

Daten und deren<br />

ständiger Fortschreibung<br />

müssen Datenmodelle<br />

nach und nach<br />

mit dem (Gesamt-)Projekt<br />

„wachsen“. Damit<br />

überhaupt eine sinnvolle Kommunikation<br />

zu medizinischen Sachverhalten<br />

stattfinden kann, werden anfangs vor allem<br />

elektronische Dokumente, Freitexte,<br />

Bilder und „Screenshots“ ausgetauscht<br />

werden, statt einer Übermittlung oder,<br />

besser noch, des gemeinsamen Zugriffs<br />

auf einheitlich kodierte Daten.<br />

3. Eine Abgrenzung der medizinischen<br />

(Pflicht-)Dokumentation von der<br />

persönlichen Dokumentation des Patienten<br />

sowie ein Konzept <strong>für</strong> das Zusam-<br />

menwirken dieser Dokumentationen<br />

liegt nicht vor. Stattdessen wird ein „Patientenfach“<br />

der elektronischen Gesundheitskarte<br />

beschrieben, dessen Rolle,<br />

Aufgabe, Funktionalität und Nutzbarkeit<br />

sowie dessen Verwirklichung unklar<br />

bleiben.<br />

4. Zur medizinischen Dokumentation<br />

muss auch von den nichtärztlichen<br />

Berufen im Gesundheitssystem beigetragen<br />

werden. In einem umfassenden<br />

Konzept sind diese, vor allem die pflegenden<br />

Personen, zu berücksichtigen.<br />

5. Es gibt keine klaren Vorstellungen<br />

über informationstechnische Serviceleis -<br />

tungen etwa <strong>für</strong> niedergelassene Ärzte<br />

und kleinere Kliniken im Sinne typischer<br />

Rechenzentrumsleistungen beziehungsweise<br />

eines Outsourcing und keinen klaren<br />

Rechtsrahmen hier<strong>für</strong>. Die Professionalisierung<br />

von Informationstechnik<br />

im Gesundheitssystem wird aber zur Folge<br />

haben, dass zunehmend Informationstechnik<br />

als Auftragsdatenverarbeitung<br />

durchgeführt wird.<br />

6. Das Konzept der elektronischen<br />

Gesundheitskarte trennt nicht zwischen<br />

Werkzeugen und Datenhaltung. Die Gesundheitskarte<br />

ist zunächst lediglich ein<br />

geeignetes Werkzeug zur Benutzung<br />

asymmetrischer kryptografischer Schlüssel<br />

und dient der Identifizierung einer<br />

Person und deren Autorisierung in elektronischen<br />

Prozessen. Sie eignet sich<br />

nicht besonders zur Datenspeicherung<br />

und bietet dem Besitzer keine Bedienoberfläche<br />

(zum Beispiel Display, Tastatur).<br />

In einem innovationsoffenen Konzept<br />

sollte die elektronische Gesundheitskarte<br />

daher nur ein wählbares Werkzeug<br />

sein; Alternativen könnten zum<br />

Beispiel mobile Geräte sein.<br />

7. Zentral ist die Frage nach der Akzeptanz:<br />

Ein Projekt wie der Aufbau einer<br />

flächendeckenden Infrastruktur mit<br />

den zugehörigen „Schuhlöffelanwendungen“<br />

kann nur erfolgreich sein, wenn es<br />

die unmittelbar Betroffenen, das heißt<br />

die Nutzer der Lösungen, in den Gestaltungsprozess<br />

so einbezieht, dass diese<br />

sich die Ergebnisse zu eigen machen. Daher<br />

sollte das Projekt vornehmlich als<br />

ein Projekt der Ärzteschaft durchgeführt<br />

werden, sofern es um medizinisch-inhaltliche<br />

Fragen der Ausgestaltung geht.<br />

WIR SCHLAGEN FOLGENDE Maßnahmen<br />

vor, die zunächst inhaltlicher<br />

und bewusst nicht organisatorischer Art<br />

sind:<br />

Es sollte ein „Think Tank“ zur Gesundheitstelematik<br />

gebildet werden, der sein<br />

Know-how allen Organisationen des Gesundheitssystems<br />

zur Verfügung stellt.<br />

Dieser „Think Tank“ sollte ein Telematik-Labor<br />

betreiben und hierbei in ei -<br />

nem vorgegebenen Rahmen frei agieren<br />

können.<br />

Bei Entwicklungs- oder Implementierungsaufträgen,<br />

zum Beispiel an die gematik,<br />

sollte streng zwischen den Rollen<br />

Auftraggeber und Auftragnehmer unterschieden<br />

werden. Auftraggeber müssen<br />

sich auf die Vorgabe (Lastenheft) und die<br />

Endkontrolle (Abnahme) beschränken.<br />

Dabei ist der Auftragnehmer gut beraten,<br />

das Know-how des Auftraggebers<br />

im Sinne einer Beratungsleistung einzubeziehen.<br />

Das Management der gematik sollte<br />

vorrangig die Interessen der gematik vertreten<br />

und daher strukturell so zusam-<br />

FOTO: KARL STORZ GMBH


mengesetzt sein, dass möglichst geringe<br />

Einflussnahmen auf die Gesellschaftspolitik<br />

aus der Durchführung<br />

von Aufträgen <strong>für</strong> die Kunden der<br />

gematik erfolgen.<br />

Die kompetente und kontinuierliche<br />

Mitarbeit in Standardisierungs- und<br />

Normungseinrichtungen muss ebenso<br />

geregelt werden wie die Mitarbeit in<br />

europäischen Projekten, die der Erprobung<br />

von Interoperabilitätsbedingungen<br />

dienen.<br />

Eine enge Zusammenarbeit mit der<br />

Industrie zur Definition von Interoperabilitätsbedingungen<br />

und zur Schaffung<br />

geeigneter Prüf- und Zulassungsverfahren<br />

ist unabdingbar.<br />

Für die Vorgabe von Rahmenbedingungen,<br />

Konzepten, Architekturprinzipien<br />

und Infrastrukturelementen, die<br />

unabhängig von einzelnen Lösungen<br />

festgelegt werden müssen, muss eine Instanz<br />

bestimmt werden; diese muss sich<br />

dabei europäischer (und ggf. international<br />

vereinbarter) Regelungen bedienen.<br />

Diese Instanz sollte durch Prüfverfahren<br />

die Interoperabilität von Komponenten<br />

und Lösungen garantieren.<br />

Es sollte ein „Wiki Gesundheitstelematik“<br />

etabliert werden, in dem dezentral<br />

und jeweils autonom unter gegenseitiger<br />

Qualitätskontrolle das „Wissen“<br />

um die Herstellung interoperabler Diens<br />

te, Komponenten und Lösungen aufbereitet<br />

wird. Ergänzend hierzu sollte<br />

eine offene Datenbank mit technischen<br />

Dokumenten gepflegt werden. Im Rahmen<br />

eines solchen „Wiki Gesundheitstelematik“<br />

kann auch die Mitarbeit an<br />

Open-Source-Software organisiert werden.<br />

Auf nationaler Ebene sollten regelmäßig<br />

Expertenworkshops zu aktuellen<br />

Themen der Gesundheitstelematik<br />

durchgeführt werden, die dem Erfahrungsaustausch<br />

regional bezogener Projekte<br />

dienen. Außerhalb dieser Workshops<br />

sollte das fachbezogene „Networking“<br />

zwischen den Experten durch<br />

elektronische Medien unterstützt werden.<br />

In einer jährlichen Telematik-Konferenz<br />

<strong>für</strong> Experten sollte der aktuelle<br />

„Wissensstand“ jeweils transparent gemacht<br />

werden.<br />

Jährlich sollte ein „Fortschrittsbericht“<br />

zur Gesundheitstelematik geschrieben<br />

werden, der der Optimierung und Erfolgskontrolle<br />

dient.<br />

WIR SEHEN EINE FÜLLE zu leis -<br />

tender Aufgaben, deren Zuordnung zu<br />

gematik, DIMDI, den Spitzenorganisationen<br />

des deutschen Gesundheitssys -<br />

tems oder neu zu definierenden organisatorischen<br />

Konstrukten der weiteren<br />

Betrachtung bedarf. Informations- und<br />

Kommunikationstechniken gestatten<br />

es, in einem dezentral organisierten Gesundheitssys<br />

tem Dienstleistungen auf<br />

den Bürger in einem Maße auszurichten,<br />

wie dies ohne solche Techniken undenkbar<br />

wäre. Dies rüttelt dann an bestehenden<br />

Strukturen und Abläufen. Ein<br />

solches „Rütteln“ ist keine Aufgabe von<br />

Experten der Gesundheitstelematik, sondern<br />

bedarf der Steuerung durch politisch<br />

legitimierte Repräsentanten und<br />

Institutionen. Das Lernen von ausländischen<br />

Erfahrungen und Fehlern könnte<br />

hierbei sowohl zeit- als auch ressourcensparend<br />

sein.<br />

Eine Langfassung des Beitrags<br />

finden Sie auf unserer Website unter:<br />

www.e-health-com.eu/aktuelleausgabe/downloads<br />

REINHOLD MAINZ<br />

ist Diplom-In for ma ti ker<br />

und war bei der KBV<br />

tätig. Dabei koordinierte<br />

er <strong>für</strong> das BMG europäische<br />

und internationale<br />

eHealth-Aktivitäten.<br />

Nun ist er als Experte<br />

in von der Europäischen<br />

Kom mis sion mitfinanzierten<br />

Projekten tätig.<br />

DR. KARL A.<br />

STROETMANN<br />

ist „Senior Research<br />

Associate” bei empirica<br />

und leitet dort inter dis -<br />

ziplinäre Pro jekt teams,<br />

u. a. im Themenfeld<br />

eHealth/TeleGesundheit.<br />

Lichtruf + IP-Netzwerke<br />

sicher integriert.<br />

Das funktioniert! Live erleben<br />

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© 2011 Honeywell International Inc. Alle Rechte vorbehalten.


COMMUNITY | HIMSS<br />

NICHT NUR SPEICHERN, NUTZEN! Ende<br />

Februar fand in Orlando (Florida, USA) die 50. HIMSS statt. Auf der internationalen Leitmesse <strong>für</strong><br />

IT-Anwendungen im Gesundheits wesen war ein neuer Begriff in aller Munde: „meaningful use“.<br />

Über 31000 Teil -<br />

nehmer lockte<br />

die diesjährige<br />

HIMSS ins<br />

Orange County<br />

Convention<br />

Center Orlando.<br />

46 EHEALTHCOM 02/11<br />

TEXT: GÜNTER STEYER<br />

Die HIMSS (Healthcare Information<br />

and Management<br />

Systems Society) ist die internationale<br />

Leitmesse <strong>für</strong><br />

IT-Anwendungen im Gesundheitswesen.<br />

In diesem Jahr fand<br />

sie vom 20. bis 24. Februar im Orange<br />

County Convention Center Orlando<br />

(OCCC) statt. Im Rahmen einer selbst<br />

organisierten Informationsreise gehörte<br />

auch die Entscheiderfabrik zu den Besuchern<br />

der 50. HIMSS. Beeindruckt<br />

wurden die über 31 000 Teilnehmer von<br />

mehr als 900 Ausstellern und durch eine<br />

perfekte Organisation, ein umfang-<br />

reiches Kongressprogramm mit „Pre-<br />

Conference Program“, zum Beispiel einem<br />

CIO-Forum, sowie insgesamt über<br />

300 Vorträge als Education Sessions,<br />

Roundtables, E-Sessions und zahlreiche<br />

Foren <strong>für</strong> Networking.<br />

SEIT DER DIREKTIVE von George<br />

W. Bush im April 2004 und seiner Ankündigung,<br />

„…most Americans will have<br />

electronic health records within the<br />

next ten years“, haben die USA eine Ini -<br />

tiative <strong>für</strong> ein nationales Gesundheitsnetz<br />

„Nationwide Health Information<br />

Network (NHIN)“ mit einem überregio-<br />

nalen (landesweiten) Electronic Health<br />

Record (EHR) gestartet. Zur Realisierung<br />

des internetbasierten NHIN wurde<br />

2004 das „Office of the National Coordinator<br />

for Health Information Technology<br />

(ONC)“ geschaffen, <strong>für</strong> dessen Leitung<br />

nach Dr. David Brailer und Dr. Robert<br />

M. Kolodner 2009 von der Obama-<br />

Administration der renommierte Harvard-Professor<br />

Dr. David Blumenthal<br />

berufen wurde. Dabei setzt das ONC,<br />

dem im Rahmen der Gesundheitsreform<br />

<strong>für</strong> die Health Information Technology<br />

(HIT) ein Budget von 19,5 Mrd.<br />

USD zur Verfügung steht, von Beginn<br />

FOTO: STEYER


an konsequent auf Standards und Zusammenarbeit<br />

mit IHE.<br />

Deshalb bestimmten die Themen<br />

EHR, Integration und Interoperabilität<br />

in diesem Jahr deutli-<br />

cher als in den Vorjahren<br />

die HIMSS. Der<br />

IHE-Stand „Interoperability<br />

Showcase“ füllte<br />

die gesamte Halle E des<br />

Convention Centers<br />

und hatte ein nahezu<br />

durchgängiges Vortrags-,<br />

Demo- und Führungsprogramm<br />

zu<br />

den Themen „Healthcare Information<br />

Exchange (HIE)“, Connectivity, Interoperabilität<br />

und IHE.<br />

Mit besonderer Spannung wurde<br />

von mehr als 2000 Zuhörern auch die<br />

gemeinsame Keynote der amerikanischen<br />

Gesundheitsministerin Kathleen<br />

Sebelius und des als Nationaler Koordinator<br />

<strong>für</strong> das NHIN ausscheidenden<br />

David Blumenthal verfolgt. Beide verteidigten<br />

das NHIN-Programm mit fachlichen<br />

und ökonomischen Argumenten<br />

und appellierten an Industrie und Verbände,<br />

im Rahmen der HITECH Agenda,<br />

die Teil des Gesetzes zur amerikanischen<br />

Gesundheitsreform ist, vor allem<br />

die Entwicklung und Zertifizierung des<br />

EHR weiter voranzutreiben.<br />

DAS IST SICHER AUCH Grund da<strong>für</strong>,<br />

dass die HIMSS zusammen mit anderen<br />

Verbänden den Verband „Electronic<br />

Health Record Association“ gegründet<br />

hat, der ebenfalls auf dem IHE-Stand<br />

vertreten war. In enger Abstimmung<br />

mit diesem Verband hat das ONC einen<br />

neuen Begriff, „meaningful use“, <strong>für</strong> die<br />

Einführung und Anwendungs-Beurteilung<br />

des EHR geprägt („sinnvoller Einsatz<br />

des EHR“).<br />

Es war nicht nur bemerkenswert,<br />

dass „meaningful use“ auch die Keynote<br />

von David Blumenthal dominierte,<br />

sondern dass dieser relativ neue Begriff<br />

auf der HIMSS schon in aller Munde<br />

Bemerkenswert ist,<br />

dass die amerikanische<br />

Zertifizierungs -<br />

behörde <strong>für</strong> „meaningful<br />

use“ schon<br />

Kriterien definiert hat.<br />

war und die amerikanische Zertifizierungsbehörde<br />

„Certification Commission<br />

for Health Information Technology<br />

(CCHIT)“ da<strong>für</strong> bereits Kriterien<br />

definiert hat.<br />

Dabei spielt die EHR-<br />

Interoperabilität der unterschiedlichenIT-Systeme<br />

und RHIOs (Regional<br />

Health Information Organizations)<br />

mit dem<br />

NHIN eine entscheidende<br />

Rolle. Die Entwicklung<br />

von CONNECT, ein<br />

gemeinsames Projekt<br />

von ONC, Medizinischem Dienst des<br />

Verteidigungsministeriums (DoD) und<br />

der Kriegsveteranen (VA) sowie zahlreicher<br />

Verbände und der Industrie,<br />

soll das sicherstellen. In Vorträgen und<br />

auf dem IHE-Stand konnte man sich<br />

detailliert über <strong>dieses</strong> Interoperabilitäts-Projekt<br />

informieren. Weitere<br />

Schwerpunkte der HIMSS 2011, die<br />

mit innovativen Lösungen beeindruckten,<br />

waren mobile Systeme am Krankenbett<br />

(Tablet-PCs, PDAs und IT-<br />

Visitenwagen) sowie eHealth- Anwendungen<br />

<strong>für</strong> Homecare und Ambient<br />

Assisted Living (AAL) als Monitoring<br />

bei chronischen Erkrankungen und zur<br />

nachstationären Überwachung.<br />

Motiviert durch den Erkenntnisgewinn<br />

des Messebesuchs plant die Entscheiderfabrik<br />

auch im kommenden<br />

Jahr eine Informationsreise zur HIMSS,<br />

die vom 20. bis 24. Februar in Las Vegas<br />

stattfinden wird. Die Organisation<br />

obliegt wie in diesem Jahr dem Autor.<br />

Weitere Informationen dazu sind ab<br />

Mai auf www.GuiG.org verfügbar.<br />

PD DR. GÜNTER<br />

STEYER<br />

1. Vorsitzender der<br />

Deutschen Gesell schaft<br />

<strong>für</strong> Gesund heits tele -<br />

matik – Forum <strong>für</strong><br />

eHealth und Ambient<br />

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Bundesverband<br />

Managed Care e.V. (BMC)<br />

Friedrichstraße 136<br />

D - 10117 Berlin<br />

www.bmcev.de<br />

48 EHEALTHCOM 02/11<br />

BMC-KONGRESS 2011 SETZT ZEICHEN<br />

Der Vorstand des Bundesverband Managed Care e.V. (BMC) hat ein Positionspapier zum geplanten<br />

Versorgungsgesetz des Bundesgesundheitsministeriums verabschiedet.<br />

Mit seinem Jahreskongress hat<br />

der BMC ein dickes Ausrufezeichen<br />

in die gesundheitspolitische<br />

Landschaft gesetzt. Das Thema<br />

war „Neue Versorgungsformen auf dem<br />

Prüfstand – Impulse <strong>für</strong> ein zukunftsfähigesGesundheitssystem“.<br />

Über 50 Referenten<br />

und etwa<br />

450 Teilnehmer beteiligten<br />

sich an den Podiumsdiskussionen<br />

und insgesamt neun<br />

thematischen Foren.<br />

Die Inhalte decken<br />

die gesamte Palette<br />

des deutschen Gesundheitswesens<br />

ab.<br />

„Wir haben mit der<br />

Veranstaltung einen Nerv getroffen. Die<br />

Akteure wollen mehr Wettbewerb und<br />

mehr Kooperation“, freut sich BMC-Chef<br />

Professor Volker Amelung. Am 24. und<br />

25. Januar 2012 lädt der BMC zu seinem<br />

nächsten Kongress ein.<br />

Zwei herausragende Key-Note-Speaker<br />

konnte der BMC am 31. Januar und<br />

1. Februar 2011 in Berlin begrüßen. Professor<br />

Jörg Debatin, Ärztlicher Direktor<br />

des Universitätsklinikums Hamburg-<br />

500 Gesundheitsexperten waren zum BMC-Kongress ins Langen -<br />

beck-Virchow-Haus nach Berlin gekommen.<br />

Eppendorf, nahm mögliche Versorgungsstrukturen<br />

des Jahres 2020 unter die<br />

Lupe. Aus Boston angereist war Professor<br />

Joel Weissman von der Harvard Medical<br />

School. Sein Thema: „Putting the<br />

Patient first: Patient-Centered Primary<br />

Care and Health Reform”. Daniel Bahr,<br />

Parl. Staatssekretär beim Bundesgesundheitsminister,<br />

eröffnete den Kongress.<br />

Ein hochkarätig besetztes Podium<br />

diskutierte Zukunftsmodelle von Selektivverträgen<br />

und die Belastbarkeit des<br />

Kollektivvertrags. In den Foren ging<br />

es neben Themen wie „IT-Strategien <strong>für</strong><br />

sektorenübergreifende Versorgungskonzepte“,<br />

„Populationsorientierte integrierte<br />

Versorgung“ oder „Sektorenübergreifende<br />

Konzepte von Kranken-<br />

häusern“ um Gesundheitsanalytik, erfolgreiche<br />

Konzepte in der Prävention,<br />

Medizinische Versorgungszentren, Ver-<br />

sorgungsmanagement in Krankenkas<br />

sen und Best-Practice-Beispiele des<br />

Patienten-Coachings.<br />

Der BMC-Kongress war getragen<br />

von der festen Überzeugung, dass an<br />

sektorenübergreifenden und koopera -<br />

tiven Modellen über Berufsfelder<br />

hin weg kein Weg vorbeiführt. Auf<br />

Ba sis der konstruktiven Diskussionen<br />

hat der BMC-Vor -<br />

stand seine qua -<br />

litativen An for de -<br />

rungen an ein Ver -<br />

sor gungs gesetz formuliert<br />

(siehe auch<br />

www.bmcev.de). Die<br />

Sicher stel lung der<br />

medizinischen Ver -<br />

sor gung in Deutsch -<br />

land muss auf brei -<br />

tere Füße ge stellt<br />

werden. Es braucht<br />

sek toren über grei -<br />

fen de Ent schei dungs me cha nis men, die<br />

den regional unter schied lichen Versorgungsrealitäten<br />

Rechnung tragen. Dezentrale<br />

und wettbewerbsorientier te Problemlösungen,<br />

wie zum Beispiel<br />

Ausschreibungen, sind zentra listischen<br />

Ansätzen vorzuziehen. Die Vergütung<br />

muss sich an der regionalen Versorgungsrealität<br />

orientieren. Sie muss flexibler<br />

aus gestaltet wer den und sich stärker<br />

an der Ergeb nisqualität aus richten<br />

(Pay for Per formance). Die ak tuelle Versor<br />

gungslandschaft wird weder den<br />

Be dürf nissen der nach wachsenden Arzt -<br />

ge ne ration noch künf tigen Ver sor gungs -<br />

heraus for de run gen ge recht. Die Aufgaben<br />

medizinischer Berufe sind neu zu<br />

ordnen und interprofessionelle Kooperationen<br />

zu stärken. Die 50+1-Regelung<br />

<strong>für</strong> MVZ zuguns ten der Ärzte be schränkt<br />

die Trägervielfalt ohne sachlichen Grund.<br />

Die Sorge, dass die Qualität der Versorgung<br />

Profitdenken geopfert würde, ist<br />

angesichts der zulassungsrechtlichen Anforderungen<br />

unbegründet.<br />

Der BMC hält an seiner Forderung<br />

nach einem Innovationsfonds zur Forcierung<br />

neuartiger Versorgungskonzepte<br />

und -produkte fest. Die umfassende<br />

Evaluation innovativer Versorgungsmodelle<br />

ist Grundvoraussetzung. Selektivverträge<br />

haben sich als Instrument <strong>für</strong><br />

mehr Effizienz, mehr Qualität und<br />

mehr Kostenbewusstsein etabliert. Vor<br />

dem Hintergrund besserer intersektoraler<br />

Kooperation und der Prävention<br />

von Pflegebedürftigkeit gilt es, neue<br />

Möglichkeiten zu finden und diese<br />

durch stärkere institutionelle und personelle<br />

Verzahnungen auszubauen.<br />

RALF BREITGOFF<br />

Geschäftsführer und Pressesprecher des<br />

Bundesverbands Managed Care e.V. (BMC)<br />

FOTO RECHTS: BMC; GRAFIK LINKS: BITKOM


DAS GESUNDHEITSWESEN DER ZUKUNFT<br />

CeBIT-Sonderschau FutureCare 2011 erhält Auszeichnung „Ausgewählter Ort 2011“. Der Gesundheitsparcours<br />

präsentierte Use Cases der Telemedizin und Vernetzung.<br />

Wie die Vernetzung des Gesundheitswesens<br />

in Deutschland<br />

funktionieren kann und<br />

welchen Beitrag Telemedizin und Vernetzungslösungen<br />

hierzu beisteuern können,<br />

führte die Sonderschau FutureCare<br />

auf der CeBIT 2011 ihren über 1 000 Besuchern<br />

vor Augen. Bereits zum dritten<br />

Mal organisierte die BITKOM in Kooperation<br />

mit der Deutschen Messe und 20<br />

Partnerunternehmen den Gesundheitsparcours.<br />

In diesem Jahr gewann er den<br />

Innovationswettbewerb „365 Orte im<br />

Land der Ideen“. BITKOM-Präsident Prof.<br />

Dr. August-Wilhelm Scheer freute sich<br />

über diese Entscheidung: „Wir sind stolz<br />

auf diese Auszeichnung und fühlen uns<br />

in unserem Bestreben bestärkt, uns <strong>für</strong><br />

zukunftsfähige Innovationen im Gesundheitsbereich<br />

aus Deutschland auch weiterhin<br />

stark zu machen.“<br />

Der Gesundheitsparcours stellt die<br />

wesentlichen Stationen des Gesundheitswesens<br />

szenisch dar. In moderierten<br />

Rundgängen wurden den Besuchern<br />

die medizinisch relevanten Use Cases<br />

erläutert. Die Fallbeispiele zeigten unter<br />

anderem, wie die elektronische Gesundheitskarte<br />

und der Heilberufsausweis,<br />

elektronische Patienten- und<br />

Gesundheitsakten, die elektronische Fallakte,<br />

telemedizinische Checkups in der<br />

Apotheke und der Patientenkontakt zur<br />

Krankenkasse über das Internet in der<br />

Gesundheitsversorgung konkret angewendet<br />

werden. Bei den jeweils 20-minütigen<br />

Rundgängen konnten die<br />

Besucher folgenden Szenarien live verfolgen:<br />

Rundgang 1 : Primärprävention<br />

Rundgang 2: Krankenhaus<br />

Rundgang 3: Der akute Notfall<br />

Rundgang 4: TeleCheck<br />

Unter den Teilnehmern der Future-<br />

Care-Rundgänge waren wie in den Vorjahren<br />

Spitzenvertreter aus der Politik<br />

wie EU-Kommissar John Dalli (Gesundheit<br />

und Verbraucherschutz), EU-Kommissarin<br />

Neelie Kroes (Digitale Agenda)<br />

und die Staatssekretäre Stefan Kapferer<br />

(Bundesministerium <strong>für</strong> Gesundheit),<br />

Hans-Joachim Otto (Bundesministerium<br />

<strong>für</strong> Wirtschaft und Technologie) und Cornelia<br />

Rogall-Grothe (Staatssekretärin im<br />

Bundesministerium des Innern und Beauftragte<br />

der Bundesregierung <strong>für</strong> Informationstechnik)<br />

sowie Dr. Rainer Hess,<br />

Vorsitzender des Gemeinsamen Bundesausschusses<br />

der Selbstverwaltung. Die<br />

Schirmherrschaft <strong>für</strong> die FutureCare hatten<br />

erneut das Bundesgesundheitsministerium<br />

und das Bundeswirtschaftsministerium<br />

übernommen.<br />

Ausschlaggebend <strong>für</strong> die Auszeichnung<br />

als „Ausgewählter Ort 2011“ waren<br />

zum einen die hohe gesellschaftliche<br />

Bedeutung von Telemedizin und<br />

Vernetzung <strong>für</strong> das deutsche Gesund-<br />

heitssystem und andererseits der Umstand,<br />

dass bei FutureCare Wettbewerber<br />

gemeinsam entsprechende Lösungen<br />

präsentieren. Der Wettbewerb „365<br />

Orte im Land der Ideen“ rückt unter der<br />

Schirmherrschaft des Bundespräsidenten<br />

Ideen und Projekte<br />

in den Mittelpunkt,<br />

mit denen die<br />

Zukunft Deutschlands<br />

aktiv gestaltet<br />

werden kann.<br />

Damit ist Future-<br />

Care einer von 365<br />

Preisträgern, die jedes<br />

Jahr von der Ini -<br />

tiative prämiert werden.<br />

Aus 2 600<br />

eingreichten Bewerbungen<br />

überzeugte<br />

FutureCare die unabhängige<br />

Jury und re-<br />

präsentiert mit seiner zukunftsfähigen<br />

Idee Deutschland als das „Land der<br />

Ideen“.<br />

Mit thematischen Rundgängen veranschaulicht der Gesundheits parcours den Einsatz von<br />

Telematik-Anwendungen im Gesundheitswesen der Zukunft.<br />

Bundesverband<br />

Informa tions wirtschaft,<br />

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02/11 EHEALTHCOM 49


COMMUNITY | AUS DEN VERBÄNDEN<br />

ZVEI-Fachverband<br />

Elektromedizi nische<br />

Technik, Lyoner Straße 9<br />

D-60528 Frankfurt am Main<br />

50 EHEALTHCOM 02/11<br />

ALTERSGERECHTES WOHNEN<br />

Für die Verbreitung technischer Assistenzsysteme in den eigenen vier Wänden fehlt es an tragfähigen<br />

Geschäfts- und Finanzierungsmodellen. Die Anreize müssen erst geschaffen werden.<br />

Bundesgesundheitsminister<br />

Phi lipp Rösler hat die künftige<br />

Ausgestaltung der Pflegeversicherung<br />

als das dominierende Thema<br />

<strong>für</strong> 2011 bezeichnet. Derzeit lädt Rösler<br />

Verbände, Kostenträger und Leis tungserbringer<br />

zu meh re -<br />

ren Pflegegipfeln ein,<br />

um sich ein Bild über<br />

die drängendsten<br />

Herausforderungen<br />

zu machen. Die Koa-<br />

lition hat angekündigt,<br />

noch die ses Jahr<br />

eine um fassende Reform<br />

verabschieden<br />

zu wollen.<br />

Angesichts der<br />

Prognosen kann es<br />

bei der Suche nach Lösungen, nicht nur<br />

um die Ausgestaltung der Finanzierung<br />

der Pflegeversicherung gehen. Die Frage<br />

der Leistungen in der Pflegeversicherung<br />

und der drohende Mangel an qualifiziertem<br />

Pflegepersonal rücken das<br />

Thema „Die Wohnung als Ort der Gesundheitsversorgung“<br />

weiter in den Fokus.<br />

Ziel ist, Einweisungen in Pflegeheime<br />

so weit wie möglich zu vermeiden<br />

beziehungsweise zu verzögern. Damit<br />

werden nicht nur Kosten reduziert, sondern<br />

vor allem die Lebensqualität der<br />

Patienten erhöht. Der demografische<br />

Wandel erlaubt es nicht, Möglichkeiten<br />

und Wege zu vernachlässigen, die pflegebedürftigen<br />

Personen ein längeres,<br />

selbstbestimmtes Leben in den eigenen<br />

vier Wänden ermöglichen.<br />

Die ZVEI-Mitglieder decken dabei<br />

ein breites Spektrum an bereits heute<br />

verfügbaren Systemen und Komponenten<br />

ab, die den Patienten unterstützen<br />

und ihm Kontroll- und Steueraufgaben<br />

abnehmen. Dazu gehören neben Anla-<br />

gen zur Gesundheitsüberwachung auch<br />

Sicherheitssysteme und Komponenten<br />

der Haustechnik, beispielsweise Haus -<br />

notrufsysteme, die Steuerung von elek -<br />

tronischen Haushaltsgeräten oder Hausund<br />

Wohnungsfunktionen. Gesundheitswirtschaft<br />

geht somit in Zukunft<br />

über die Kranken- und Pflegeversorgung<br />

im engeren Sinne hinaus und<br />

sorgt <strong>für</strong> eine längere, unabhängige<br />

Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.<br />

Die Hürden <strong>für</strong> die Verbreitung von<br />

technischen Assistenzsystemen sind<br />

vielfältig. Die künstliche Trennung von<br />

Gesundheits- und Pflegeversicherung<br />

sorgt da<strong>für</strong>, dass Investitionen in die<br />

technische Infrastruktur einer Wohnung<br />

nicht durch die Erstattungssysteme der<br />

Sozialversicherungen abge deckt sind.<br />

Maßnahmen, die ver hindern, dass chronisch<br />

Kranke stationär pflegebedürftig<br />

werden, lassen sich nicht zuordnen, obwohl<br />

dies die Kassen insgesamt deutlich<br />

entlasten würde. Das häusliche Umfeld<br />

ist noch nicht ausreichend als<br />

Gesundheits- und Pflegestandort anerkannt.<br />

Noch komplizierter wird es bei<br />

präventiven Maßnahmen <strong>für</strong> Personen,<br />

die gesund sind. Die Kassen sind hier<br />

nicht zuständig. Seniorenpolitik liegt<br />

im Geschäftsbereich des Bundesminis -<br />

teriums <strong>für</strong> Familie, Senioren, Frauen<br />

und Jugend. Für das Thema Wohnen<br />

im Alter und Infrastrukturmaßnahmen<br />

am Bau wiederum ist das Bundesminis -<br />

terium <strong>für</strong> Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

zuständig.<br />

Bisher sind daher breit angelegte,<br />

tragfähige Geschäftsmodelle <strong>für</strong> technische<br />

Unterstützungssysteme in Privathaushalten<br />

noch selten. Die meisten<br />

Lösungen sind zwar zeitnah umzusetzen<br />

und lieferbar, die Entwicklung von<br />

Finanzierungsmodellen gestaltet sich<br />

Intelligentes Wohnen soll Pflege be dürf ti gen<br />

ein Leben im eigenen Heim ermöglichen.<br />

jedoch schwierig. Einige der Anschaffungen<br />

stellen <strong>für</strong> Bauherren aufgrund<br />

der zusätzlichen Investitionskosten eine<br />

hohe Hürde dar, zumal es konkurrierende<br />

Maßnahmen wie die politisch<br />

geförderte energetische Gebäudesanierung<br />

gibt. Die Tatsache, dass der Inves -<br />

tor häufig nicht auch der Nutznießer<br />

der Maßnahmen ist, erschwert die<br />

Situation zusätzlich. Bisher sind allein<br />

Wohnungseigentümer <strong>für</strong> die Finanzierung<br />

der Infrastruktur zuständig, ohne<br />

aus dem finanziellen Mehraufwand<br />

einen Ertrag ziehen zu können.<br />

Es ist daher Aufgabe der Politik, Anreize<br />

zu schaffen, die Verbreitung von<br />

technischen Assistenzsystemen zu fördern<br />

und die Anerkennung der Wohnung<br />

als dritten Standort der Gesundheits-<br />

und Pflegeversorgung zu unter-<br />

stützen. Der ZVEI wird seine Vorschläge<br />

zur Förderung technischer Unterstützungsmaßnahmen<br />

und zur Entwick -<br />

lung der Gesundheitswirtschaft in die<br />

politische Diskussion der nächsten<br />

Monate einbringen.


FOTOS: RECHTS: VDE<br />

AUS DER FORSCHUNG IN DEN MARKT<br />

Rund 800 Experten diskutierten auf dem 4. Deutschen Kongress „Ambient Assisted Living“ von BMBF<br />

und VDE den ökonomischen Nutzen von technischen Assistenzsystemen.<br />

Bis ins hohe Alter eigenständig<br />

leben und gleichzeitig rundum<br />

versorgt sein – der technologische<br />

Fortschritt bietet viele Möglichkeiten,<br />

das Leben älterer Menschen einfacher<br />

und sicherer zu machen. Auf dem<br />

4. Deutschen Kongress „Ambient Assis -<br />

ted Living“ (AAL) Ende Januar im Berliner<br />

Congress Centrum diskutierten<br />

Forscher, Produzenten, Dienstleister<br />

und Politik darüber, wie Herausforderungen<br />

des demografischen Wandels<br />

mithilfe technischer Assistenzsysteme<br />

gemeistert werden können. Der Kongress<br />

war eine gemeinsame Veranstaltung<br />

des Bundesministeriums <strong>für</strong> Bildung<br />

und Forschung (BMBF) und des<br />

VDE. Längst gilt er als Leitkongress im<br />

Innovationsfeld „Assistenzsysteme im<br />

Dienste des Menschen“. „Wir müssen<br />

mit den Menschen reden und genau zuhören,<br />

welche Assistenzsysteme den<br />

Alltag von Senioren tatsächlich erleichtern“,<br />

sagte Thomas Rachel, Parlamentarischer<br />

Staatssekretär im BMBF bei<br />

der Eröffnung des Kongresses.<br />

Dieses Jahr lag der Schwerpunkt<br />

auf ökonomischen Fragestellungen.<br />

Experten präsentierten Geschäftsmodelle,<br />

Arten der Finanzierung sowie<br />

Märkte, in denen sich Produkte und<br />

Dienstleistungen zukünftig etablieren<br />

könnten. „AAL und Smart Home sind<br />

ein innovatives Feld, in dem Deutschland<br />

eine wichtige Rolle spielt, das großes<br />

wirtschaftliches Potential <strong>für</strong> die<br />

Elektroindustrie, das Elektrohandwerk<br />

und den Export eröffnet und das gesellschaftlichen<br />

Fortschritt bringt:<br />

mehr Lebensqualität, Sicherheit und<br />

Gesundheit“, so VDE-Vorstandsvorsitzender<br />

Dr.-Ing. Hans Heinz Zimmer.<br />

Auch Aspekte wie Ethik und Datenschutz<br />

sowie Nutzerbedürfnisse stan-<br />

den im Fokus. Beim Technik-Senioren-<br />

Tag konnten Senioren Produkte und<br />

Dienstleistungen testen und bewerten.<br />

Die Herausforderungen werden immer<br />

klarer: Der größte Teil der Senioren,<br />

rund 95 Prozent, wollen auch im<br />

Alter im eigenen Haushalt bleiben. Single-Haushalte<br />

sind die am schnellsten<br />

wachsende demografische Gruppe in<br />

Deutschland. In der Konsequenz ergibt<br />

sich eine erhebliche Belastung <strong>für</strong> die<br />

familiäre Pflege, wobei immer mehr<br />

Familien <strong>für</strong> eine Person sorgen müssen,<br />

die nicht in der Familienwohnung<br />

lebt. Vor diesem Hintergrund sind<br />

alle „Player“ im Gesundheitssektor gefordert,<br />

an Lösungen <strong>für</strong> das selbständige<br />

und selbstbestimmte Leben im Alter<br />

mitzuwirken.<br />

Auch Siemens Healthcare arbeitet<br />

an Technologie-, Geschäfts- und Betriebsmodellen<br />

<strong>für</strong> AAL. Sensoren messen<br />

Vitaldaten wie beispielsweise Pulsfrequenz,<br />

Blutdruck und Körperge-<br />

wicht, gepaart mit Verhaltensparame-<br />

Thomas Rachel, Parlamentarischer Staats -<br />

sekretär im BMBF, auf dem AAL-Kongress<br />

tern wie Alltagsaktivitäten, körperliche<br />

Betätigung und Bewegung. So lassen<br />

sich Verhaltensmodelle definieren, die<br />

kurzfristige Situationsbewertungen erlauben<br />

wie das Erkennen von Notfällen.<br />

Langfristig kann aus einer Verhaltensüberwachung<br />

das<br />

Abweichen von normalen<br />

Mustern erkannt<br />

werden beziehungsweise<br />

ein<br />

untypisches Verhalten<br />

festgestellt werden.<br />

Berücksichtigt<br />

werden dabei auch<br />

Nutzerdaten wie individuelleVorerkrankungen,<br />

physische<br />

Beeinträchtigungen<br />

und nutzertypische Vergleichswerte. Siemens<br />

hat sogenannte Smart Senior Szenarien<br />

entwickelt. Beispiel „Sicher unterwegs<br />

sein“: Hierzu gehört die Erhö hung<br />

von objektiver und subjektiver Sicherheit,<br />

eine erweiterte Notfall-Assistenz<br />

mit Übertragung von Vitaldaten, eine<br />

sichere Nothalte-Funktion im Automobil<br />

sowie erweiterte Ortungssysteme.<br />

Die Wohnungswirtschaft stellt sich<br />

ebenfalls vermehrt den Erfordernissen<br />

der alternden Gesellschaft. „Aktuell gibt<br />

es sieben AAL-Projekte mit Beteiligung<br />

der Wohnungswirtschaft, die immer<br />

mehr begreift, dass ältere Menschen<br />

gute Mieter sind, die pünktlich zahlen,<br />

keinen Lärm machen und keine Graffiti<br />

sprayen“, sagt Dr. Armin Hartmann<br />

von der Smart Living GmbH & Co. KG.<br />

Die alternde Gesellschaft wird noch<br />

mehr Erkenntnisse dieser Art hervorbringen<br />

und daraus neue Geschäftsmodelle<br />

entwickeln.<br />

KLAUS JOPP<br />

Kontakt: Birgid Eberhardt<br />

E-Mail: aal@ vde.com<br />

02/11 EHEALTHCOM 51


COMMUNITY | AUS DEN VERBÄNDEN<br />

52 EHEALTHCOM 02/11<br />

GRENZEN ÜBERWINDEN – CONTINUITY OF CARE<br />

Erstmals in der Geschichte der<br />

eHealth wird ein gemeinsamer<br />

internationaler Workshop durch<br />

die ASSTeH mit ihrer Partnergesellschaft<br />

DGTelemed e.V. organisiert und<br />

im Rahmen der „eHealth2011“ durchgeführt.<br />

Die eHealth2011 wird unter<br />

dem Motto „Health Informatics meets<br />

eHealth – von der Wissenschaft zur Anwendung<br />

und zurück“ am 26. und 27.<br />

Mai 2011 erneut in Wien stattfinden.<br />

Im Mittelpunkt des gemeinsamen<br />

Workshops werden telemedizinische<br />

Praxisbeispiele aus Deutschland und<br />

Österreich stehen, die bereits im medizinischen<br />

Alltag eingesetzt und durchgeführt<br />

werden. Den Workshopteilnehmern<br />

werden medizinische, rechtliche<br />

und wirtschaftliche Rahmenbedingun-<br />

Der Schweizer Bevölkerung stehen<br />

landesweit telemedizinische<br />

Konsultationszentren kos -<br />

tenlos zur Verfügung. Die Möglichkeit<br />

medizinischer Konsultationen per Telefon<br />

wird zunehmend in Anspruch genommen.<br />

Diese allgemeinmedizinischen<br />

Erstkonsultationen leisten zu<br />

jeder Tages- und Nachtzeit einen wichtigen<br />

Beitrag zur Gesundheitsversorgung.<br />

Angesichts dieser Entwicklung<br />

sind professionelle Qualitätsstandards<br />

unabdingbar. Deshalb hat die SGTMeH<br />

in Zusammenarbeit mit der FMH die<br />

notwendigen Standards erarbeitet.<br />

Aus rechtlicher Sicht gelten <strong>für</strong> eine<br />

Telekonsultation dieselben Vorschrif-<br />

Österreichische Wissen schaft liche<br />

Gesellschaft <strong>für</strong> Tele medizin<br />

u. eHealth (ASSTeH)<br />

E-Mail: peter.soegner@aon.at<br />

www.assteh.org<br />

gen aufgezeigt, die einen Einsatz telemedizinischer<br />

Anwendungen im klinischen<br />

Alltag ermöglichen. Mitglieder<br />

der beiden Gesellschaften <strong>für</strong> Telemedizin<br />

– beide Gesellschaften arbeiten<br />

seit mehreren Jahren im Rahmen der<br />

DACH-Kooperation zusammen – präsentieren<br />

aktuelle beispielhafte Anwendungen<br />

und Projekte.<br />

Das vorläufige Programm der<br />

eHealth2011, die in diesem Jahr wieder<br />

im Tagungszentrum des Schlosses<br />

Schönbrunn in Wien stattfindet, ist online<br />

unter www.ehealth2011.at veröffentlicht.<br />

Neben zahlreichen wissenschaftlichen<br />

Sessions ist auch ein<br />

Bundesländer-Benchmarking unter dem<br />

Vorsitz der Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft<br />

Elektronische Ge-<br />

ten wie <strong>für</strong> eine normale medizinische<br />

Konsultation. Eine wichtige Anforderung<br />

an die Telekonsultationszentren<br />

stellt deren Unabhängigkeit dar: Sie<br />

müssen finanziell, personell und räumlich<br />

unabhängig sein von Unternehmen<br />

des Gesundheitswesens (Heilmittelindustrie,<br />

Versicherer etc.) und müssen<br />

die Patienten offen und sachgerecht<br />

über das Angebotsprofil sowie über die<br />

zu erwartende Qualität informieren.<br />

Eine wichtige organisatorische Voraussetzung<br />

stellt auch die medizinische<br />

Qualifikation dar: Ein Telekonsultationszentrum<br />

muss unter ärztlicher Leitung<br />

mit angemessener medizinischer<br />

und insbesondere telemedizinischer<br />

sundheitsakte (ELGA), Frau Dr. Herbek,<br />

geplant. Die Veranstalter sowohl des<br />

Kongresses als auch des gemeinsamen<br />

Workshops laden alle interessierten Telemediziner<br />

sehr herzlich nach Wien in<br />

die wunderschönen „kaiserlichen“ Tagungsräumlichkeiten<br />

ein.<br />

Motto und Programm der Konferenz<br />

zielen darauf ab, eine gedankliche<br />

Brücke von der Forschung zur Anwendung<br />

von Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

im Gesundheitswesen<br />

zu schlagen. Dazu tragen sowohl<br />

eingereichte Präsentationen und Poster<br />

als auch eingeladene Vorträge und<br />

Workshops bei.<br />

WOLFGANG LOOS, DGTelemed<br />

DR. PETER SÖGNER, ASSTeH<br />

QUALITÄTSSTANDARDS FÜR TELEKONSULTATION IN DER SCHWEIZ<br />

Qualifikation stehen, ebenso das ärztliche<br />

oder nicht-ärztliche Beratungspersonal,<br />

mitsamt angemessener Zertifizierung<br />

und Weiterbildung. Großes<br />

Gewicht wird auch darauf gelegt, dass<br />

eine Konsultation soweit möglich standardisierten<br />

klinischen Konsultationsprozessen<br />

folgt.<br />

In einem nächsten Schritt sollen die<br />

Standards weiterentwickelt werden, um<br />

Institutionen wie beispielsweise Notfalldienstzentralen,<br />

die den Patienten<br />

ebenfalls medizinische Telekonsultationen<br />

anbieten, mit angemessenen Qualitätsanforderungen<br />

einzubinden.<br />

DR. MARTIN DENZ, SGTMeH<br />

Deutsche Gesellschaft <strong>für</strong><br />

Telemedizin e.V.<br />

E-Mail: info@dgtelemed.de<br />

www.dgtelemed.de


GRENZÜBERSCHREITENDE eHEALTH-DIENSTE IN REGELVERSORGUNG<br />

Am 28. Februar 2011 hat der Europäische<br />

Rat die Richtlinie <strong>für</strong><br />

Patientenrechte bei der grenzüberschreitendenGesundheitsversorgung<br />

endgültig angenommen. Die Mitgliedsstaaten<br />

müssen nun mit einer<br />

Frist von 30 Monaten <strong>für</strong> die Umsetzung<br />

sorgen.<br />

Der Europäische Rat folgte dabei<br />

dem Kompromiss, den das Europäische<br />

Parlament am 19. Januar in 2. Lesung<br />

verabschiedet hatte. eHealth war als<br />

Thema gesetzt. Bei den diesbezüglichen<br />

Beratungen wurde allerdings hart um<br />

die Abgrenzung der nationalstaatlichen<br />

und der europäischen Zuständigkeiten<br />

gerungen. An die Stelle von EU-weiten<br />

Vorgaben ist nicht zuletzt auf Wunsch<br />

Deutschlands schließlich ein freiwilli-<br />

Kernelemente einer europaweit gültigen Medikamentenverordnung.<br />

Schweizerische Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> Telemedizin und eHealth<br />

E-Mail: sekretariat@sgtm.ch<br />

www.sgtm.ch<br />

ges Netzwerk der Mitgliedsstaaten getreten,<br />

das folgende Aufgaben hat:<br />

Schaffung der Interoperabilität von<br />

eHealth-Anwendungen zur Unterstützung<br />

der Kontinuität medizinischer Behandlung<br />

und <strong>für</strong> einen optimalen Zugang<br />

zur Versorgung;<br />

Festlegen eines europaweiten klinischen<br />

Datensatzes, ebenfalls im Diens -<br />

te einer kontinuierlichen und sicheren<br />

(und dabei ggf. grenz überschreitenden)<br />

Versorgung;<br />

Sekundärnutzung von Patientendaten<br />

<strong>für</strong> Public Health und medizinische<br />

Forschung.<br />

Die Datenübermittlung <strong>für</strong> grenzüberschreitende<br />

Gesundheitsversor -<br />

gung soll durch europaweit abge -<br />

stimmte Identifizierungs- und Authen-<br />

tifizierungsmaßnahmen abgesichert<br />

werden.<br />

Die Querverbindung dieser Ziele mit<br />

den Ideen unter anderem der Digitalen<br />

Agenda <strong>für</strong> Europa ist unverkennbar.<br />

Möglicherweise könnten jedoch einige<br />

der enthaltenen Teilregelungen eine<br />

starke Eigendynamik entwickeln, die<br />

das zentrale Ziel der Richtlinie – die<br />

Schaffung von verlässlichen Vergütungsregelungen<br />

bei Auslandsbehandlungen<br />

– in den Hintergrund drängen<br />

könnten: So soll endlich die Einlösung<br />

von Verordnungen im Ausland auf eine<br />

verlässliche Grundlage gestellt und<br />

eine europäische Minimalvorgabe <strong>für</strong><br />

Rezepte – gleich ob in Papier- oder elektronischer<br />

Form – entwickelt werden.<br />

Auch wenn sehr sorgsam Bestandsschutz<br />

<strong>für</strong> alle nationalen Verbote von<br />

Internet- und Versandapotheken formuliert<br />

wurde, könnte dies sowohl<br />

einen grenzüberschreitenden Arzneimittelmarkt<br />

wie auch eine flächendekkende,<br />

europaweite Einführung des<br />

elektronischen Rezepts stark beschleunigen.<br />

In die gleiche Richtung weist<br />

die Schaffung von umfassenden digitalen<br />

Informationsangeboten <strong>für</strong> Patienten<br />

und Bürger.<br />

Die DGG erkennt in der neuen<br />

europäischen Richtlinie maßgebliche<br />

Unterstützung <strong>für</strong> ihre zentralen Zielsetzungen<br />

wie den Aufbau einer umfassenden<br />

Kommunikations- und<br />

Sicherheitsinfrastruktur <strong>für</strong> das Gesundheitswesen<br />

und die Schaffung von<br />

alltagsnahen eHealth-Services wie<br />

eRezept und EPA.<br />

DR. STEPHAN H. SCHUG, DGG<br />

Deutsche Gesellschaft <strong>für</strong><br />

Gesundheitstelematik - Forum <strong>für</strong> eHealth<br />

und Ambient Assisted Living - e.V.<br />

E-Mail: Schug@dgg-info.de<br />

www.dgg-info.de<br />

02/11 EHEALTHCOM 53


COMMUNITY | AUS DEN VERBÄNDEN<br />

TMF e.V.<br />

Neustädtische Kirchstr. 6<br />

D - 10117 Berlin<br />

Tel.: + 49 - (0)30 - 310119 50<br />

E-Mail: info@tmf-ev.de<br />

www.tmf-ev.de<br />

54 EHEALTHCOM 02/2011<br />

EPA-DATEN FÜR DIE<br />

FORSCHUNG NUTZEN<br />

Den Prototypen einer standardisierten<br />

Schnittstelle, die den Da -<br />

tenaustausch aus einer elek -<br />

tronischen Patientenakte (EPA) mit den<br />

Systemen der Versorgung und der Forschung<br />

möglich macht, prä sentieren<br />

das Fraunhofer ISST und die TMF bei<br />

der conhIT 2011 in Halle 2.2 an Stand<br />

B-10.<br />

Wie Daten einer EPA nach § 291a<br />

SGB V <strong>für</strong> Anwendungsfälle<br />

der Forschung<br />

und Versorgung<br />

genutzt werden<br />

können, untersuchen<br />

die Fraunhofer-Insti-<br />

tute ISST und SIT gemeinsam<br />

mit der<br />

TMF bereits seit 2009<br />

in einem vom Bundesgesundheitsministerium<br />

geförderten Projekt.<br />

Ausgangspunkt ist dabei das<br />

Konzept einer EPA, die als Medium <strong>für</strong><br />

dezentrale Speicherung in der Hand des<br />

Patienten verbleibt. Als assoziierte Partner<br />

wirken an dem Projekt auch die Bundesärztekammer,<br />

die Deutsche Krankenhausgesellschaft,<br />

die gematik und die<br />

Universitätsmedizin Göttingen mit.<br />

Um den Datenaustausch zwischen<br />

den Dokumentationssystemen der Leis -<br />

tungserbringer und der Forschung hoch<br />

sicher zu gestalten, basiert die Architektur<br />

der Lösung auf dem generischen Datenschutzmodell<br />

der TMF. Persönliche<br />

Daten werden dabei nicht nur verschlüsselt,<br />

sondern auch räumlich getrennt<br />

von den medizinischen Daten abgelegt.<br />

Die elektronische Patientenakte nach<br />

§ 291a SGB V ist auch Thema einer Dis -<br />

kussion, die Projektleiter Dr. Jörg Caumanns<br />

und TMF-Geschäftsführer Sebastian<br />

C. Semler am 6. April 2011 um<br />

13 Uhr in der Networking-Area der conhIT<br />

(Halle 1) moderieren werden.<br />

Mehr Probanden <strong>für</strong> klinische Studien<br />

Prof. Dr. Martin Dugas im Gespräch über die Nutzung von<br />

Patientendaten aus Krankenhausinformati ons systemen (KIS)<br />

<strong>für</strong> die Rekrutierung von Teilnehmern an klinischen Studien.<br />

Professor Dugas leitet das vom Bun des -<br />

ministerium <strong>für</strong> Bildung und For schung<br />

(BMBF) geförderte Verbundprojekt zur KISbasierten<br />

Patienten rekrutierung <strong>für</strong> klinische<br />

Studien. Bei einem Workshop im Rahmen<br />

der conhIT-Satellitenveranstaltung am<br />

4. April 2011 in Berlin wird er gemeinsam mit<br />

TMF-Geschäftsführer Sebastian C. Semler<br />

die ersten Projektergebnisse vorstellen.<br />

Herr Professor Dugas, bislang ge -<br />

lingt es nur bei etwa einem Drittel<br />

der klinischen Studien, die vorgesehene<br />

Anzahl von Patienten im<br />

geplanten Zeitraum zu rekrutieren.<br />

Wie sehr lässt sich diese Quote<br />

durch KIS-Patientenrekrutierung<br />

verbessern?<br />

2008 haben wir mit einer Pilotinstallation<br />

in Münster über einen Zeit -<br />

raum von zehn Monaten <strong>für</strong> insgesamt<br />

sieben Studien bis zu 40 Prozent<br />

bessere Rekrutierungsraten erreicht.<br />

Welche Schwierigkeiten tauchen<br />

auf, wenn man KIS-Daten <strong>für</strong> die Patientenrekrutierung<br />

nutzen will?<br />

Klinische Studien werden in<br />

Krankenhäusern an verschiedenen<br />

Standorten mit unterschiedlichen KIS<br />

durchgeführt, da<strong>für</strong> braucht man<br />

Schnittstellen. Die Auswertung von<br />

klinischen Patientendaten wirft zudem<br />

datenschutzrechtliche und ethische<br />

Fragen auf.<br />

Wie wird die im Projekt erarbeitete<br />

Lösung hier<strong>für</strong> aussehen?<br />

Anhand von fünf echten klinischen<br />

Studien in Düsseldorf, Erlangen,<br />

Heidelberg, Gießen und Münster<br />

werden wir analysieren, welche relevanten<br />

Daten in welcher Qualität vor-<br />

handen sind. Dann werden wir ein<br />

datenschutzkonformes Konzept unter<br />

Berücksichtigung von Standards<br />

wie CDISC und HL7 erarbeiten.<br />

Mit welchen klinischen Arbeitsplatzsystemen<br />

haben Sie bislang<br />

im Projekt gearbeitet?<br />

Das sind die in Deutschland verbreiteten<br />

Systeme ORBIS von Agfa,<br />

Soarian von Siemens, medico//s von<br />

Siemens, i.s.h.med von Siemens/T-<br />

Systems sowie zum Vergleich eine<br />

KAS-Eigenentwicklung in Gießen.<br />

Wir haben analysiert, was diese Sys -<br />

teme <strong>für</strong> die Patientenrekrutierung<br />

leisten können und welche Funktionen<br />

noch fehlen. Bei dem conhIT-<br />

Workshop wollen wir die Ergebnisse<br />

mit Experten diskutieren und von<br />

den KIS-Herstellern erfahren, ob unsere<br />

Anforderungen <strong>für</strong> sie umsetzbar<br />

sind.<br />

Was tut sich gegenwärtig auf europäischer<br />

Ebene zum Thema „KIS-<br />

Patientenrekrutierung“?<br />

Auch auf europäischer Ebene ist<br />

das ein wichtiges Thema. Dort gibt<br />

es aktuell das Großprojekt EHR4CR<br />

(www.ehr4cr.eu).<br />

Informationen und Anmeldung zum<br />

Work shop unter: www.gmds.de/<br />

veranstaltungen/conhIT_2011.php<br />

PROF. DR. MARTIN<br />

DUGAS<br />

Institut <strong>für</strong> Medizinische<br />

Informatik, Westfälische<br />

Wilhelms-Universität<br />

Münster


COMPETENCE WISSENSCHAFT<br />

56<br />

59<br />

62<br />

GESUNDHEITSINFORMATION Qualitative Analyse der<br />

Entscheidungsfindung bei lokal begrenztem Prostata -<br />

kar zinom<br />

Online-Foren ermöglichen einen regen Austausch zwischen Patienten. Die Analyse<br />

eines großen Prostatakrebs-Forums belegt die Bedeutung des Internets <strong>für</strong> die<br />

Entscheidungsfindung.<br />

DR. MED. DR. PHIL. JOHANNES HUBER, TIM PETERS, ANJA KESSLER, ANDREAS<br />

IHRIG, CHRISTIAN HUBER, BORIS HADASCHIK, SASCHA PAHERNIK, MARKUS<br />

HOHENFELLNER<br />

DOKUMENTATION Rechtssichere elektronische<br />

Dokumentations-, Kommunikations- und<br />

Archivierungsprozesse im Gesundheitswesen<br />

Die elektronische Signatur ist im Gesundheitswesen auf Dauer unverzichtbar.<br />

Demnächst werden Prozessempfehlungen zu Arztbriefschreibung, Pflege -<br />

dokumentation und Therapieplanung vorgelegt. Die Einführung digitaler<br />

Signaturen im Krankenhaus gewinnt (langsam) an Fahrt.<br />

PROF. DR. PAUL SCHMÜCKER, JUDITH BALFANZ, ANTJE BRANDNER<br />

ÜBERBLICK Kurz & knapp: Wissenschaftliche Arbeiten<br />

aus aller Welt<br />

MIT EINEM KOMMENTAR VON PHILIPP GRÄTZEL VON GRÄTZ<br />

UND FORSCHUNG<br />

2 | 2011<br />

02/11 EHEALTHCOM 55


COMPETENCE | GESUNDHEITSINFORMATION<br />

Qualitative Analyse der Entscheidungsfindung<br />

bei lokal begrenztem Prostatakarzinom<br />

Online-Foren ermöglichen einen regen Austausch zwischen Patienten. Die Analyse eines großen<br />

Prostatakrebs-Forums belegt die Bedeutung des Internets <strong>für</strong> die Entscheidungsfindung.<br />

56 EHEALTHCOM 02/11<br />

TEXT: JOHANNES HUBER, TIM PETERS, ANJA KESSLER, ANDREAS IHRIG, CHRISTIAN HUBER, BORIS HADASCHIK,<br />

SASCHA PAHERNIK, MARKUS HOHENFELLNER<br />

V<br />

Die meisten User ver -<br />

mitteln, dass sie den Rat -<br />

suchenden nicht zu einer<br />

bestimmten Therapie<br />

überreden wollen.<br />

erglichen mit anderen Krebserkrankungen gibt<br />

es beim lokal begrenzten Prostatakarzinom eine<br />

Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten mit<br />

kurativem Ansatz. Die Spannweite reicht von verschiedenen<br />

Arten der operativen oder Strahlentherapie<br />

bis hin zur Active surveillance. [15] Dabei lässt sich<br />

die <strong>für</strong> den einzelnen Patienten individuell „richtige“ Therapieentscheidung<br />

häufig nicht allein aus der medizinischen<br />

Konstellation ableiten. [15, 29] Der Entscheidungsfindungsprozess<br />

in den auf die Erstdiagnose folgenden Monaten kann<br />

<strong>für</strong> den einzelnen Patienten extrem belastend sein. [7] Da im<br />

Umfeld der Entscheidungsfindung sehr<br />

persönliche und intime Fragen zu klären<br />

sind [5, 14] , ist der Austausch mit dem sozialen<br />

Umfeld und anderen Betroffenen in<br />

dieser Phase von besonderer Bedeutung. [1]<br />

Bisher ist über diese wichtige Kommunikation<br />

unter Laien nur sehr wenig bekannt.<br />

Die einzige institutionalisierte und<br />

daher auch relativ gut untersuchte Form<br />

stellen konventionelle Selbsthilfegruppen dar. [12] Internet-<br />

Foren bieten hier eine hervorragende Möglichkeit, die Kommunikation<br />

von Patient zu Patient genauer kennenzulernen.<br />

Die meisten Untersuchungen hierzu konzentrieren sich bislang<br />

jedoch auf formale und stilistische Aspekte. [11, 25] Die Auswirkungen<br />

einer Beratung von Patient zu Patient kennt man<br />

nur unzureichend. [24]<br />

Um den Austausch zwischen Betroffenen genauer beurteilen<br />

zu können, entschieden wir uns, das größte deutschsprachige<br />

Online-Forum zur Prostatakrebs-Selbsthilfe zu<br />

untersuchen (http://forum.prostatakrebs-bps.de), das unter<br />

der Schirmherrschaft des Bundesverbands Prostatakrebs<br />

Selbsthilfe e.V. betrieben wird. Zum Zeitpunkt der Datenerhebung<br />

waren hier 1 479 User registriert, die insgesamt 33 073<br />

Beiträge verfasst hatten.<br />

Stichprobe: Wir analysierten das thematisch einschlägige<br />

Unterforum „Erste Hilfe/Erster Rat“ und screenten alle<br />

501 Threads, die innerhalb <strong>dieses</strong> Zeitraums begonnen hatten<br />

und bei denen seit mindestens 30 Tagen keine weitere<br />

Aktivität zu verzeichnen war. Eingeschlossen wurden Threads<br />

zur Entscheidungsfindung, die von Patienten mit neudia -<br />

gnostiziertem lokal begrenztem Prostatakarzinom initiiert<br />

wurden. Letztendlich wurden 16,4 Prozent (82/501) der Threads<br />

in die Studie aufgenommen. Diese 82 Threads bestanden<br />

aus 1 630 Postings, wobei hiervon 24,5 Prozent (399/1 630)<br />

von den Ratsuchenden selbst stammten. Bezogen auf die<br />

Anzahl der Postings untersuchten wir somit fünf Prozent<br />

(1 630/33 073) des gesamten Forums.<br />

Studienprotokoll und qualitative Datenauswertung:<br />

Die vorliegende Studie war Teil des Projekts „Beratungsangebot<br />

bei der Diagnose Prostatakrebs“ (Deutsches Register<br />

Klinischer Studien; DRKS00000296). In Anlehnung an Methoden<br />

der Grounded Theory [10] werteten zwei Mitglieder<br />

der Arbeitsgruppe unabhängig voneinander die gesamte<br />

Stichprobe interpretativ aus bis jeweils eine theoretische Sättigung<br />

erreicht war. „Theoretische Sättigung“ bezeichnet hier<br />

den Zeitpunkt im Verlauf einer Analyse, ab dem die zusätzliche<br />

Auswertung von empirischem Material keine neuen<br />

Kategorien oder Eigenschaften mehr liefert. [10] Da der Austausch<br />

in Online-Foren eine konzeptionelle Nähe zur mündlichen<br />

Kommunikation aufweist, konnten ergänzend methodische<br />

Verfahren der linguistischen Gesprächsanalyse [2]<br />

Anwendung finden.<br />

Ergebnisse<br />

Behandlungsempfehlungen: Die meisten User vermitteln,<br />

dass sie den Ratsuchenden nicht zu einer bestimmten<br />

Therapie überreden möchten. Sie schildern ihre persönlichen<br />

Erfahrungen und leiten daraus eine subjektive Empfehlung<br />

ab. Operative Therapieoptionen werden gemessen an der relativen<br />

Häufigkeit der positiven Urteile kritischer gesehen. [19]<br />

Dieser Eindruck findet sich auch qualitativ bestätigt: User,<br />

die sich <strong>für</strong> eine radikale Prostatektomie entschieden haben,<br />

fühlen sich mitunter sogar diskriminiert. Insbesondere bei<br />

dem Für und Wider einer operativen Therapie entwickeln<br />

sich häufig Diskussionen, die ein gewisses Lagerdenken zeigen.<br />

Hier prallen immer wieder dieselben User mit gegensätzlichen<br />

Meinungen aufeinander. Trotz der regen Diskus-


sionen wird stets betont, dass der<br />

Ratsuchende die erhaltenen<br />

Empfehlungen gewichten und<br />

letztlich selbst entscheiden muss.<br />

Urologen als Diskussionsteilnehmer:<br />

Unter den Usern des<br />

Forums sind auch einige Urologen,<br />

die sich aktiv an den Diskussionen<br />

beteiligen und konkrete<br />

Empfehlungen aussprechen. Dabei<br />

zeugt die kommunikative Direktheit<br />

bei der Beurteilung bereits<br />

gegebener Ratschläge von<br />

der beruflich gewohnten Rolle.<br />

Die Forumsteilnehmer reagieren<br />

sehr unterschiedlich auf die ärztliche<br />

Beteiligung. Während einige<br />

die fachlich fundierten Urteile<br />

begrüßen, sind andere User<br />

eher ambivalent bis ablehnend<br />

eingestellt. Die Grundhaltung<br />

gegenüber der Ärzteschaft ist insgesamt eher kritisch, Urologen<br />

werden oft als „operationswütig“ dargestellt. Außerdem<br />

wird die bekannte Tendenz zur Empfehlung der fachspezifischen<br />

Behandlungsoption [9] oft als fehlende Neutralität<br />

der ärztlichen Beratung erlebt.<br />

Sprachliche Tabuisierung: Hochemotionale und gesellschaftlich<br />

tabuisierte Themen treffen im Online-Forum auf<br />

die prinzipielle Öffentlichkeit des Internets. Dies zeigt sich<br />

neben der anonymisierenden Verwendung von „nicknames“<br />

auch in Form einer sprachlichen Tabuisierung. Beispielsweise<br />

vermeiden besonders neue Benutzer die Nennung der Diagnose<br />

„Prostatakrebs“. Hierzu wird auf Abkürzungen zurück -<br />

gegriffen („PK“), es werden Synonyme und Ersatzkonstruktionen<br />

verwendet („Probleme in urologischer Hinsicht“; „das<br />

beschriebene Problem“) oder die Erkrankung wird gar nicht<br />

benannt („Jetzt hat es mich auch erwischt...“; „meinen bisherigen<br />

Werdegang“). Gleichzeitig ist die Nutzung von professionellen<br />

Kategorisierungen wie „Prostatakarzinom“ oder<br />

„positive Biopsie“ ungewöhnlich häufig, insbesondere bei<br />

sehr aktiven und langjährigen Beratern. Die Bezeichnung<br />

„Krebs“ fällt dagegen erstaunlich selten, wenngleich sie doch<br />

unter Laien am gebräuchlichsten sein sollte. Dass mit dem<br />

Rückzug auf Fachtermini zugleich eine beträchtliche<br />

Unsicher heit verbunden ist, wird bereits an kleinen formalen<br />

Fehlern deutlich.<br />

Vorgaben durch Forumsregeln: Ein Teil der sprachlichen<br />

Disziplin beruht jedoch auch auf bewussten und funktionalen<br />

formalen Vorgaben innerhalb des Forums. Beispielsweise<br />

hat jeder User die Möglichkeit, ein persönliches Profil zu erstellen,<br />

in dem Daten zur Person und zum Krankheitsverlauf<br />

hinterlegt sind. Die <strong>für</strong> eine Beratung relevanten Daten sollen<br />

als sogenannte PK-Historie strukturiert sein, wobei sich<br />

Abb. 1 – Beispiel <strong>für</strong> eine Antwort auf die Anfrage eines Users<br />

<strong>für</strong> ihre Gestaltung eine detaillierte Anleitung findet. Im Forum<br />

wird häufig darauf gedrängt, möglichst viele klinische<br />

Daten im Profil anzugeben, damit eine gezielte individuelle<br />

Beratung erfolgen kann. Dies kann eher indirekt („Ich vermisse<br />

in Deinem Profil“) oder in maßregelndem Ton geschehen<br />

(„bevor hier irgendwer Ratschläge erteilt, ist Dein Alter<br />

und Dein gesundheitlicher Allgemeinzustand (…) von Bedeutung.“).<br />

Bedeutung <strong>für</strong> Betroffene: Die meisten Ratsuchenden<br />

schätzen vor allem die Meinungsvielfalt im Online-Forum<br />

sehr und empfinden sie als hilfreich. Ihnen ist bewusst, dass<br />

das Forum ohne eine repräsentative Auswahl aller Therapiemodalitäten<br />

seine Informationsvielfalt und dadurch auch<br />

seinen Nutzen verlieren würde („Schade, dass soviele erfolgreich<br />

Operierte <strong>dieses</strong> Forum so schnell wieder verlassen.“).<br />

Neben Behandlungsempfehlungen spielt vor allem die emotionale<br />

Unterstützung eine sehr große Rolle. Die User ermutigen<br />

und beruhigen sich gegenseitig. Dass insbesondere der<br />

Austausch mit anderen Betroffenen sehr wichtig ist, heben<br />

viele Ratsuchende explizit hervor. Die subjektive Wirksamkeit<br />

<strong>dieses</strong> Austausches belegen viele positive Rückmeldungen.<br />

Diskussion<br />

Das Online-Forum spielt <strong>für</strong> die Ratsuchenden subjektiv<br />

eine bedeutende Rolle bei der Entscheidungsfindung und<br />

auch <strong>für</strong> die große Anzahl passiver <strong>Leser</strong> [19] ist ein hoher Stellenwert<br />

zu vermuten. [30] Ohne die Notwendigkeit eines direkten<br />

persönlichen Kontakts erhalten die Nutzer zeitnah<br />

Informationen, Ratschläge und emotionale Unterstützung.<br />

Dabei wirkt die soziale Interaktion als Katalysator <strong>für</strong> den<br />

Entscheidungsprozess und erleichtert es dem Patienten, hierbei<br />

eine aktive Rolle zu übernehmen. Ob die ausgesproche- ><br />

02/11 EHEALTHCOM 57


COMPETENCE | GESUNDHEITSINFORMATION<br />

Abb. 2 – Beispielhaftes User-Profil<br />

58 EHEALTHCOM 02/11<br />

nen Empfehlungen tatsächlich die endgültige Therapieentscheidung<br />

beeinflussen, bleibt aufgrund des deskriptiv-analytischen<br />

Ansatzes ungeklärt.<br />

Der Prozess der Entscheidungsfindung wird an den untersuchten<br />

Beispielen indirekt nachvollziehbar und die verschiedenen<br />

Erfahrungsberichte und Empfehlungen stellen <strong>für</strong> die<br />

Ratsuchenden trotz möglicher Gefahren eine wertvolle Hilfestellung<br />

dar. Die insgesamt zu beobachtende deutlich kritischere<br />

Stimmungslage gegenüber der operativen Therapie<br />

zeigte sich auch in der quantitativen Analyse: Der Anteil positiver<br />

Bewertungen betrug <strong>für</strong> die radikale Prostatektomie<br />

nur 67 Prozent, während er sich <strong>für</strong> die Strahlentherapie auf<br />

82 Prozent belief. [19] Hierbei verzerrt möglicherweise die ungleiche<br />

Beteiligung der Forumsteilnehmer das Meinungsbild.<br />

Wenige Personen beeinflussen das Spektrum der vertretenen<br />

Positionen sehr stark, wodurch sich unter anderem<br />

auch der Trend zu medizinisch nicht indizierter Diagnostik<br />

erklären kann. Dies dürfte insbesondere der Grund da<strong>für</strong><br />

sein, dass allgemein wenig bekannte Verfahren wie die DNA-<br />

Zytometrie [23] relativ häufig empfohlen werden. Diese möglichen<br />

negativen Effekte einer Beratung durch Laien stellen<br />

auch einen bekannten Kritikpunkt gegenüber klassischen<br />

Selbsthilfegruppen dar. [8, 28] Als Korrektiv wirken hier einige<br />

Urologen, die <strong>für</strong> den rationalen Einsatz diagnostischer Maßnahmen<br />

plädieren. Diese Rolle bildete sich in der quantitativen<br />

Analyse [19] nicht ab.<br />

Via Internet erscheint insgesamt ein erfolgreicher sozialer<br />

Austausch möglich, der einen integralen Bestandteil der<br />

Entscheidungsfindung und auch der Krankheitsbewältigung<br />

bilden kann. [6] Dabei sind insbesondere Online-Foren gut als<br />

Kommunikationsplattform geeignet: Aufgrund der Anonymität<br />

[13] ist die Hemmschwelle zur aktiven Teilnahme gering<br />

und die asynchrone Kommunikation gewährleistet eine ständige<br />

Verfügbarkeit. Die große Bedeutung von Online-<br />

Ressourcen <strong>für</strong> unsere uroonkologischen Patienten konnten<br />

wir bei einer Befragung (n=107) im Rahmen ihrer präoperativen<br />

Vorbereitung nachvollziehen [18] , wobei wir unter anderem<br />

die während der präoperativen Entscheidungsfindung<br />

genutzten Informationsquellen erhoben: Die behandelnden<br />

Ärzte stellen zwar mit 92 Prozent die bedeutendste Beratungsinstanz<br />

dar, sie waren jedoch nur <strong>für</strong> zwölf Prozent die<br />

ausschließliche Informationsquelle. Bereits an zweiter Stelle<br />

folgt das Internet mit 64 Prozent – deutlich vor dem übrigen<br />

sozialen Umfeld und anderen Medien. Eine vergleichbare<br />

Dimension <strong>für</strong> die Internetnutzung bei Gesund heitsfragen<br />

fand sich in einer repräsentativen europäischen Erhebung,<br />

wobei sich außerdem über die Jahre eine kontinuierliche Steigerung<br />

zeigte. [22] Mit all seinen Vor- und Nachteilen prägt das<br />

Internet also zunehmend den Umgang mit gesundheitlichen<br />

Fragen. Folgerichtig findet dieser Aspekt seit etwa einem Jahr-<br />

[6, 16]<br />

zehnt wissenschaftliche Beachtung.<br />

Von zentraler Bedeutung erscheint angesichts dieser Entwicklung,<br />

dass unsere Patienten die Vertrauenswürdigkeit<br />

der rezipierten Information korrekt einschätzen können.<br />

Fazit <strong>für</strong> die Praxis: Etwa zwei Drittel unserer onkologischen<br />

Patienten informieren sich während ihrer Entscheidungsfindung<br />

im Internet. [18] Online-Foren ermöglichen hierbei<br />

einen regen Austausch zwischen Betroffenen, der zugleich<br />

Informationsvermittlung und emotionale Unterstützung leis -<br />

tet. Die Bedürfnisse und Sorgen unserer Patienten lassen sich<br />

dort aus einer ungewohnten Perspektive erfahren und es<br />

wird deutlich, dass sich ein wesentlicher Anteil der Entscheidungsfindung<br />

außerhalb des Arzt-Patienten-Verhältnisses<br />

ereignet. [17] Um mögliche negative Effekte dieser Entwicklung<br />

antizipieren zu können und damit dauerhaft eine gute Beratung<br />

unserer Patienten zu gewährleisten, ist die Kenntnis<br />

dieser Online-Angebote hilfreich.<br />

Dieser Text erschien in etwas längerer Fassung ursprünglich in der<br />

Zeitschrift „Der Urologe“, Springer-Verlag Heidelberg (Urologe 2010;<br />

49:1377-1384)<br />

DR. MED. DR. PHIL. JOHANNES HUBER (Foto)<br />

Urologische Universitätsklinik Heidelberg<br />

D-69120 Heidelberg<br />

E-Mail: johannes.huber@med.uni-heidelberg.de<br />

Coautoren: ANJA KESSLER, BORIS<br />

HADASCHIK, SASCHA PAHERNIK, MARKUS<br />

HOHENFELLNER (wie J. Huber)<br />

TIM PETERS (Instititut <strong>für</strong> Medizinische<br />

Ethik und Ge schichte der Medizin, Ruhr-<br />

Universität Bochum)<br />

ANDREAS IHRIG (Klinik <strong>für</strong> Allgemeine<br />

Innere Medizin und Psychosomatik,<br />

Universitätsklinik Heidelberg)<br />

CHRISTIAN HUBER (Zentrum <strong>für</strong> Psycho -<br />

soziale Medizin, Universitätsklinik Hamburg-<br />

Eppendorf)<br />

Literaturhinweise zu dieser Arbeit unter<br />

www.e-health-com.eu/aktuelle-ausgabe


Die elektronische Dokumentation und Archivierung<br />

von Patientenunterlagen und anderen digitalen Informationen<br />

nehmen im Gesundheitswesen fortlaufend<br />

zu. Des Weiteren wird in § 67 Sozialgesetzbuch<br />

Fünftes Buch (SGB V) gefordert, dass so bald<br />

und so umfassend wie möglich die Kommunikation zwischen<br />

den Leistungserbringern in elektronischer Form durchgeführt<br />

werden soll. Nun stehen die Kliniken und sonstigen Einrichtungen<br />

des Gesundheitswesens immer häufiger vor der Frage,<br />

wie sie die konkrete Umsetzung der elektronischen Dokumentation,<br />

Kommunikation und Archivierung unter Berücksichtigung<br />

aller gesetzlichen Vorschriften und optimaler Behandlungsabläufe<br />

realisieren können. Der Einsatz elektronischer<br />

Signaturen und Zeitstempel spielt dabei eine zentrale Rolle.<br />

Wird mit qualifizierten elektronischen Signaturen gearbeitet,<br />

<strong>für</strong> deren Erzeugung und Verifikation der Signaturschlüssel<br />

und der Signaturprüfschlüssel von einem eingetragenen Trustcenter<br />

bereitgestellt werden, kann die notwendige Beweissicherheit<br />

gewährleistet werden, andernfalls besteht ein finanzielles<br />

Restrisiko im Falle von Rechtsstreitigkeiten.<br />

Der Einsatz von elektronischen Dokumentenmanagementund<br />

Archivierungssystemen (eDMAS) ist zwischenzeitlich in<br />

Deutschland weitverbreitet. In dem letzten Jahrzehnt sind diese<br />

Systeme nicht nur funktionsfähig, sondern auch finanzierbar<br />

geworden. Dies bestätigen die geschätzten Installationszahlen<br />

in Krankenhäusern und Großpraxen: ca. 600 eDMAS<br />

<strong>für</strong> Patientenakten, ca. 250 eDMAS <strong>für</strong> Verwaltungsakten und<br />

ca. 500 Archivierungssysteme <strong>für</strong> den Bildbereich, sogenannte<br />

Bildarchivierungs- und Bildkommunikationssysteme (PACS).<br />

Die Dokumentenarchivierung wird inzwischen nicht nur <strong>für</strong><br />

Patientenakten eingesetzt, sondern auch im Rechnungswesen,<br />

Personalmanagement, Vertragsmanagement etc.<br />

Die elektronische Signatur haben dagegen bisher nur wenige<br />

Krankenhäuser in Deutschland (z.B. Universitätsklinikum<br />

Hamburg-Eppendorf, Klinikum Braunschweig, Universitätsklinikum<br />

Tübingen, ETHIANUM Heidelberg) eingeführt, obwohl<br />

eine Einführung aus Beweisgründen zwingend erforderlich<br />

ist. Gesetzliche Regelungen wie § 126 Abs. 3 Bürgerliches<br />

Gesetzbuch (BGB) und § 371a Zivilprozessordnung (ZPO) stel-<br />

DOKUMENTATION | COMPETENCE<br />

Rechtssichere elektronische Dokumentations-,<br />

Kommunikations- und Archivierungsprozesse<br />

im Gesundheitswesen<br />

Die elektronische Signatur ist im Gesundheitswesen auf Dauer unverzichtbar. Demnächst werden<br />

Prozessempfehlungen zu Arztbriefschreibung, Pflegedokumentation und Therapieplanung vorgelegt.<br />

Die Einführung digitaler Signaturen im Krankenhaus gewinnt (langsam) an Fahrt.<br />

TEXT: PAUL SCHMÜCKER, JUDITH BALFANZ, ANTJE BRANDNER<br />

len qualifiziert signierte elektronische Dokumente den Papierdokumenten<br />

mit Unterschrift (Urkunden) gleich. Die qualifizierte<br />

elektronische Signatur ist demnach eine Grundvoraussetzung<br />

<strong>für</strong> die elektronische Dokumentation. Viele Einrichtungen<br />

planen, die Einführung der elektronischen Signatur<br />

mit der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte<br />

zu verbinden. Ob diese Zurückhaltung sinnvoll ist, ist fraglich.<br />

In anderen Branchen haben sich qualifizierte elektronische<br />

Signaturen und Zeitstempel längst zu einer etablierten Technologie<br />

zur Kostenreduktion und Sicherstellung der Beweissicherheit<br />

entwickelt. So versenden und empfangen Unternehmen<br />

der Telekommunikations-, Chemie-,<br />

Pharma-, Energie- und Dienstleistungsbranche<br />

(z.B. der Pharmakonzern Roche) seit Jahren<br />

qualifiziert signierte elektronische Rechnungen.<br />

Zum Einsatz kommen dabei nicht<br />

nur in Konzernen, sondern auch in kleinen<br />

und mittelständischen Unternehmen zentral<br />

implementierte Signatur- und Zeitstempelkomponenten.<br />

Diese vereinfachen die Prozessgestaltung<br />

und sparen Kosten <strong>für</strong> die aufwendige Distribution und Verarbeitung<br />

von Papierrechnungen.<br />

In dem Verbundprojekt „ArchiSig – Beweiskräftige und sichere<br />

Langzeitarchivierung digital signierter Dokumente“ [2]<br />

wurde gezeigt, dass digitale Archive beweissicher aufgebaut<br />

und betrieben werden können. Jedoch stellt die konkrete Umsetzung<br />

der elektronischen Signatur in Prozessen der Patientenversorgung<br />

eine Herausforderung <strong>für</strong> die Kliniken dar. Nur<br />

langsam, aber stetig entwickeln sich im Gesundheitswesen IT-<br />

Strukturen und -Abläufe, die den Einsatz von elektronischen<br />

Signaturen unterstützen. Insbesondere müssen die klinischen<br />

Prozesse benutzerfreundlich, einfach und wirtschaftlich in den<br />

DV-Lösungen abgebildet werden. Deshalb wird eine Lösung<br />

zur optimalen Bearbeitung von Dokumenten benötigt.<br />

Abbildung 1 zeigt das Basisstatusmodell <strong>für</strong> den Einsatz<br />

elektronisch erzeugter und signierter Dokumente. In seinem<br />

Lifecycle befindet sich ein Dokument immer in genau einem<br />

Basisstatus, nämlich „Not Existent“, „Existent“, „Edit“, „Signed“<br />

oder „Archived“. Um ein elektronisches Dokument erstellen,<br />

Der Einsatz von eDMA-<br />

Systemen ist zwischenzeitlich<br />

in Deutschland<br />

weitverbreitet.<br />

><br />

02/11 EHEALTHCOM 59


COMPETENCE | DOKUMENTATION<br />

60 EHEALTHCOM 02/11<br />

bearbeiten und nutzen zu können, sind zehn Dokumentoperationen<br />

erforderlich. Diese überführen ein Dokument von einem<br />

Ausgangsbasisstatus in einen Folgestatus, wobei diese<br />

identisch sein können. Im Einzelnen gibt es die Operationen<br />

„Create“, „Modify“, „Sign“, „Verify“, „View“, „Print“, „Send“, „Archive“,<br />

„Renewal“ und „Delete“. Von diesen weitgehend selbsterklärenden<br />

Operationen sind insbesondere die Signaturoperationen<br />

zu erläutern: Nach der Erzeugung der elektronischen<br />

Signatur (Sign) muss eine Möglichkeit gegeben sein, elektronische<br />

Signaturen auf ihre Korrektheit zu überprüfen (Verify).<br />

Da die in den elektronischen Signaturen verwendeten Algorithmen<br />

(z.B. Hashfunktion SHA-256, Verschlüsselungsalgorithmus<br />

RSA 2048) ihre Sicherheitseignung verlieren können,<br />

muss eine Signaturerneuerung der elektronisch signierten Dokumente<br />

möglich sein (Renewal). Die Gültigkeitszeiträume<br />

von Signatur- und Hashalgorithmen werden von der Bundesnetzagentur<br />

(BNetzA) veröffentlicht. Diese garantiert <strong>für</strong><br />

akkredi tierte Zertifizierungsdiensteanbieter (ZDA/Trustcenter)<br />

eine Verfügbarkeit der Zertifikate und Signaturschlüssel von<br />

mindestens 30 Jahren, sodass während dieser Zeit stets eine<br />

Verifikation von einmal erzeugten elektronischen Signaturen<br />

möglich ist.<br />

Bei der Einführung der elektronischen Signatur gibt das<br />

Competence Center <strong>für</strong> die elektronische Signatur im Gesundheitswesen<br />

e.V. (CCESigG, Internet:<br />

www.ccsigg. de) den Kliniken und Einrichtungen<br />

des Gesundheitswesens eine<br />

wertvolle Hilfestellung. Mit dem Leitfaden<br />

„Empfehlungen <strong>für</strong> den Einsatz<br />

elektronischer Signaturen und Zeitstempel<br />

in Versorgungseinrichtungen<br />

des Gesundheitswesens“ [3] möchte das<br />

CCESigG Kliniken, Arztpraxen und sonstigen Institutionen<br />

des Gesundheitswesens Empfehlungen <strong>für</strong> eine pragmatische,<br />

praktikable und die rechtlichen Rahmenbedingungen berück -<br />

sichtigende Umsetzung des notwendigen Maßes an Rechtskonformität<br />

und Beweissicherheit <strong>für</strong> ihre Dokumente an die<br />

Hand geben. In diesem Leitfaden wurde eine Systematik <strong>für</strong><br />

die Dokumente der Einrichtungen des Gesundheitswesens im<br />

Hinblick auf die zu verwendende Signatur geschaffen. Dabei<br />

werden die verschiedenen Dokumenttypen zu Klassen zusammengefasst<br />

und diese hinsichtlich der Signaturnotwendigkeit<br />

bewertet. Die Empfehlungen erstrecken sich von der<br />

„Verwendung eines geeigneten Authentifizierungsverfahrens“<br />

bis hin zur „Anwendung einer qualifizierten elektronischen<br />

Signatur mit Anbieterakkreditierung“. In vielen Fällen (z.B. bei<br />

Röntgenbildern, Signalen, technischen Aufzeichnungen) ist<br />

keine Signatur erforderlich, in anderen Fällen sind geeignete<br />

Authentifizierungsverfahren ausreichend, die eine Person einer<br />

bestimmten Dokumentation zuordnen. Bei Dokumenten,<br />

<strong>für</strong> die gesetzliche Regelungen die Schriftform fordern, die <strong>für</strong><br />

die externe Verwendung bestimmt sind oder intern einen besonders<br />

hohen Stellenwert (z.B. Beweisinteresse) haben, soll-<br />

Es werden Empfehlungen<br />

<strong>für</strong> benutzerfreundliche<br />

und wirtschaftliche<br />

Signaturprozesse erarbeitet.<br />

te mindestens eine qualifizierte elektronische Signatur bzw.<br />

ein qualifizierter Zeitstempel vorgesehen werden. Dies gilt insbesondere<br />

<strong>für</strong> Dokumente, von deren Inhalt beim externen<br />

und internen Empfänger ärztliche Entscheidungen <strong>für</strong> die Patientenbehandlung<br />

abhängig gemacht werden können. Dokumente<br />

externer Einsender sollten mindestens mit einem qualifizierten<br />

elektronischen Zeitstempel versehen werden.<br />

Bei der Einführung von digitalen Archivlösungen sollten<br />

die Grundsätze zur Langzeitsicherung elektronisch erzeugter<br />

und signierter Dokumente (ArchiSig-Konformität [1, 2] , Braunschweiger<br />

Regeln [3] ) beachtet werden. Nach diesen sollten unter<br />

anderem möglichst nur archivgeeignete standardisierte Da-<br />

Abb. 1 – Der Lifecycle von Dokumenten<br />

teiformate (z.B. TIFF, PDF/A, JPEG, DICOM) und Signatur -<br />

standards (z.B. PKCS #7, CMS) verwendet werden. Maßnahmen<br />

zum Erhalt elektronischer Signaturen (Hash- und Zeitstempelerneuerungen)<br />

sollten gemäß den Vorgaben der Bundesnetzagentur<br />

erfolgen. Elektronische Dokumente sollten<br />

inklusive Protokoll- und Verifikationsdaten zeitnah in einem<br />

revisionssicheren Archiv mit einem akkreditierten Zeitstempel,<br />

in jedem Fall innerhalb von maximal 24 Stunden nach Erstellung<br />

oder Erhalt, archiviert werden.<br />

Derzeit erarbeitet das CCESigG Empfehlungen <strong>für</strong> benutzerfreundliche<br />

und wirtschaftliche Signaturprozesse. Aktuell<br />

werden die Prozesse der Arztbriefschreibung, der Pflegedokumentation<br />

am Beispiel von Intensivstationen sowie der Diagnostik<br />

und Therapieplanung am Beispiel der Strahlentherapie<br />

untersucht. Die Ergebnisse sollen verallgemeinert werden.<br />

Charakteristisch ist <strong>für</strong> die Arztbriefschreibung, dass in der<br />

Regel mehrere Ärzte am Erstellungs-, Korrektur- und Freigabeprozess<br />

beteiligt sind. Beim abschließenden Dokument der<br />

stationären oder ambulanten Behandlung stehen die verantwortlichen<br />

Ärzte mit ihren Unterschriften <strong>für</strong> die Vollständig-


keit und Richtigkeit der beinhalteten Informationen ein. Würde<br />

man den herkömmlichen Prozess mit elektronischen<br />

Signaturen umsetzen, müssten alle am Erstellungs-, Korrektur-<br />

und Freigabeprozess beteiligten Ärzte den Arztbrief signieren.<br />

In Diskussion steht daher die Möglichkeit, die am<br />

Prozess beteiligten Ärzte über geeignete Authentifizierungsverfahren<br />

zu erfassen und das Dokument nur durch einen Gesamtverantwortlichen<br />

signieren zu lassen. Bei einer komplett<br />

elektronischen Umsetzung der Dokumentenerstellung, also<br />

auch der Integritäts- und Authentizitätssicherung mittels<br />

elektronischer Sicherungsmechanismen, müssen konkrete organisatorische<br />

Festlegungen (z.B. bei der Freigabe, in Vertretungsfällen<br />

und bei der Unterschriftenregelung) definiert und<br />

da<strong>für</strong> technische Umsetzungsmöglichkeiten gefunden werden.<br />

Abschließende Empfehlungen zu den untersuchten Prozessen<br />

werden in den nächsten Wochen erwartet.<br />

Rechtliche Unsicherheiten gibt es noch beim Scannen von<br />

Papierdokumenten. Elektronische Signaturen, mit denen Dokumente<br />

beim Scannen versehen werden, können lediglich zu<br />

Prüfungen herangezogen werden, ob Veränderungen an den<br />

gescannten Dokumenten nach dem Scanvorgang vorgenommen<br />

worden sind. Somit besteht eine rechtliche Lücke, wenn<br />

man nicht mehr auf die ursprünglichen Papierdokumente zugreifen<br />

kann. Um der Unsicherheit in den Krankenhäusern<br />

und Arztpraxen entgegenzuwirken, ist somit eine gesetzliche<br />

Regelung erforderlich, die zur Anerkennung der nachträglich<br />

digitalisierten Dokumente vor Gericht führt und die aktuell bestehende<br />

Rechtslücke beim ersetzenden Scannen aufhebt. Entsprechende<br />

Ausnahmeregelungen gibt es bereits z.B. im Bereich<br />

der Sozialversicherungen (§ 110 SBG IV), in der<br />

Röntgenverordnung (§ 28) und im Handelsgesetzbuch (§§ 239<br />

und 257). Zur Gewährleistung der Beweis- und IT-Sicherheit<br />

kann ein Regelwerk <strong>für</strong> das ersetzende Scannen von Papierdokumenten<br />

und die ordnungsgemäße und revisionssichere<br />

Aufbewahrung der gescannten Dokumente [4] dienen.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt des CCESigG ist die Integration<br />

der digitalen Dokumentenmanagement-, Signatur- und Archivierungssysteme<br />

in die komplexen Informationssysteme der<br />

Krankenhäuser. Besondere Berücksichtigung findet dabei die<br />

Klärung und Darstellung der Prozesse und Dienste <strong>für</strong> die Signaturerzeugung<br />

und Archivierung im Zusammenspiel mit den<br />

einzelnen Komponenten des Krankenhausinformationssys -<br />

tems. Abbildung 2 zeigt beispielhaft ein Krankenhaus A mit<br />

seinen drei typischen Komponenten zur Erzeugung, Signierung<br />

und Archivierung von beweis- und revisionssicheren<br />

elektronischen Unterlagen. Das Dokumentenverwaltungssys -<br />

tem (DMS) ist sowohl <strong>für</strong> die Erzeugung und Verwaltung von<br />

Dokumenten als auch <strong>für</strong> deren Übernahme von anderen Anwendungssystemen<br />

zuständig. Sofern es rechtlich erforderlich<br />

ist, ermöglicht ein Signaturdienst im Anschluss an die Freigabe<br />

von Dokumenten deren Signierung. Dokumente, die<br />

längerfristig aufbewahrt werden müssen, speichert der Archivierungsdienst<br />

in einem zentralen digitalen Archiv. Das DMS<br />

Abb. 2 – Dienste zum Dokumentieren, Verwalten,<br />

Scannen, Signieren und Archivieren von Dokumenten<br />

kommuniziert daher sowohl mit dem Archivierungsdienst als<br />

auch mit dem Signaturdienst. Es existieren jedoch auch weniger<br />

modularisierte Lösungen, in denen sich der Archivierungsdienst<br />

selbst um die Signierung der elektronischen Dokumente<br />

kümmert. Hinzu kommt, dass zwangsweise nicht beide<br />

Dienste innerhalb des Krankenhauses installiert sind, sondern<br />

auch als externe Dienstleistungen in Anspruch genommen<br />

werden können. In dieser Form ist meist der Scandienstleister<br />

anzutreffen. Üblicherweise wird dieser mit alten Papieraktenbeständen<br />

der Krankenhäuser beliefert und führt dann<br />

eine Transformation, Indexierung und Signierung der Dokumente<br />

durch, um diese und die zugehörigen Metadaten dann<br />

schließlich in elektronischer Form wieder an das Krankenhaus<br />

zurückzusenden. Dort werden diese in das digitale Archiv übernommen.<br />

Eine effektive Integration setzt die Nutzung von<br />

Standards wie IHE, DICOM, HL7 etc. voraus.<br />

Bei den bisherigen Realisierungen handelt es sich primär<br />

um dokumentenorientierte Lösungen. Ein Teil von diesen sind<br />

reine Scanlösungen. Unbefriedigend ist die nur geringfügige<br />

Auswertbarkeit der digitalen Archive. Aus dieser Situation<br />

kann der Ausbau der elektronischen Dokumentationsverfahren<br />

führen, insbesondere wenn strukturierte Konzepte wie z.B.<br />

der VHitG-Arztbrief Anwendung in der Praxis finden.<br />

PROF. DR. PAUL SCHMÜCKER (Foto)<br />

Hochschule Mannheim<br />

Institut <strong>für</strong> Medizinische Informatik<br />

E-Mail: p.schmuecker@hs-mannheim.de<br />

Coautoren: JUDITH BALFANZ<br />

AuthentiDate International AG, Düsseldorf<br />

ANTJE BRANDNER,<br />

Universitätsklinikum Heidelberg<br />

Zentrum <strong>für</strong> Informations- und Medizintechnik<br />

[1]-[4] Literaturhinweise zu dieser Arbeit unter<br />

www.e-health-com.eu/aktuelle-ausgabe<br />

02/11 EHEALTHCOM 61


COMPETENCE | STUDIENÜBERBLICK<br />

PA-Sensor reduziert Rehospitalisierungsrate bei<br />

Herzinsuffizienz<br />

Die Fachzeitschrift „The Lancet“ hat jetzt die im Sommer 2010 erstmals vorgestellten Ergebnisse der CHAMPION-<br />

Studie veröffentlicht. Es handelt sich um eine Telemonitoringstudie bei herzinsuffizienten Patienten unter Einsatz<br />

eines implantierbaren Sensors.<br />

62 EHEALTHCOM 02/11<br />

Das in der Studie eingesetzte Implantat war das<br />

CardioMEMS-Implantat, das den Druck in der<br />

Pulmonalarterie misst. Es wird in einen absteigenden<br />

Ast der Lungenarterien eingesetzt und<br />

verbleibt dort. Per Funk übermittelt es die Resultate<br />

der Druckmessungen im Lungenkreislauf nach außen.<br />

Eine eigene Batterie ist nicht notwendig.<br />

CHAMPION war eine randomisiert-kontrollierte Studie<br />

mit 550 Patienten. Allen Patienten wurde das Implantat eingesetzt.<br />

Nur bei der Hälfte wurde es „scharf“ geschaltet. Die<br />

Hypothese war, dass die Therapiesteuerung über den PA-<br />

Druck der Therapiesteuerung anhand klinischer Parameter<br />

überlegen ist.<br />

Im Ergebnis gab es im Kontrollarm innerhalb von sechs<br />

Monaten 120 mit der Herzinsuffizienz im Zusammenhang<br />

stehende Klinikeinweisungen, oder 0,44 pro Patient. Im Interventionsarm<br />

bei Einsatz des Implantats waren es 83 oder<br />

0,31 pro Patient. Das ist beim primären Endpunkt eine relative<br />

Risikoreduktion von 30 Prozent. Über das Gesamt-Follow-up<br />

von im Mittel 15 Monaten lag die Hospitalisierungsquote<br />

sogar 39 Prozent niedriger.<br />

Unerwünschte Wirkungen, die auf den Sensor zurückzuführen<br />

seien, traten bei 1,4 Prozent der Patienten auf. Studienleiter<br />

William Abraham von der Ohio State University<br />

schlussfolgert deswegen, dass der PA-Druck das Management<br />

von Herzinsuffizienzpatienten deutlich verbessere.<br />

WILLIAM ABRAHAM ET AL, The Lancet 2011, 9766:658-666<br />

Kommentar: Telemonitoring innovativ?<br />

Nach der Vorstellung der TIM-HF-Studie und anderer Studien<br />

zum konventionellen Telemonitoring bei Herzinsuffizienz<br />

wurde die Frage gestellt, ob und wie das Herzinsuffizienz-Telemonitoring<br />

weiterentwickelt werden sollte. Die Verknüpfung<br />

der Gewichts- und Blutdruckmessung mit einer Telefonleitung<br />

muss nicht zwangsläufig die Grenze des Vorstellbaren sein.<br />

Die CHAMPION-Studie hat einen Ansatz gewählt, der auf<br />

den ersten Blick waghalsig anmutet: Für die Implantation<br />

eines PA-Sensors wird ein Rechtsherzkatheter benötigt. Das<br />

Ganze geschah in der CHAMPION-Studie unter Durchleuchtung,<br />

heißt mit Strahlenbelastung. Warum, so fragt man sich<br />

erst einmal, soll man einem Patienten ein invasives Verfahren<br />

und einen Fremdkörper in der Lungenzirkulation zumuten,<br />

wenn es auch anders geht?<br />

Diese Haltung ignoriert freilich, welche Zielgruppe der<br />

PA-Sensor ansteuert: Es geht um die kardialen Hochrisikopatienten,<br />

um die, die mehrfach dekompensieren. Diese Patienten<br />

haben meist einen Herzkatheter hinter sich. Die Invasivität<br />

der Maßnahme relativiert sich vor diesem<br />

Hintergrund doch ein wenig.<br />

In „Konkurrenz“, falls man in diesem Stadium überhaupt<br />

schon davon sprechen kann, steht das PA-Druck-Implantat zu<br />

Methoden, die ICD-Systeme oder biventrikuläre Schrittmacher<br />

als Sensor <strong>für</strong> beispielsweise Impedanzmessung nutzen. Der<br />

Vorteil: Viele Patienten haben ohnehin ein ICD/CRT-Gerät im<br />

Körper. Hier wäre ein zusätzlicher Sensor kein Aufwand. Viele<br />

andere haben aber kein ICD/CRT-Gerät im Körper. Und hier<br />

besteht die Gefahr, dass der Sensor zu einem Argument <strong>für</strong> ein<br />

Gerät wird, das medizinisch vielleicht gar nicht indiziert wäre.<br />

Unabhängig davon wird sich einiges an der Sensitivität<br />

und am positiv prädiktiven Wert der unterschiedlichen Sensorsysteme<br />

entscheiden. Ein Sensor macht nur Sinn, wenn<br />

er das, was er vorhersagen soll, auch hinreichend zuverlässig<br />

vorhersagt. Die PA-Druck-Messung hat hier den Vorteil,<br />

dass es sich um ein seit Jahrzehnten etabliertes Verfahren<br />

handelt. Das Neue an dem US-Implantat aus der CHAMPION-<br />

Studie ist lediglich, dass es so klein ist. Bei der Impedanzmessung<br />

ist die Erfahrung weniger umfangreich. Hier werden<br />

gerade viele Daten zusammengetragen, die bald ein<br />

genaueres Bild über die Qualität dieser Art der Sensorik erlauben<br />

dürften. Das Feld bleibt interessant.<br />

PHILIPP GRÄTZEL VON GRÄTZ<br />

ist freier Fachautor im Gesundheitswesen<br />

und Redakteur bei E-HEALTH-COM. Nach<br />

dem Medizinstudium hat er unter anderem<br />

als Arzt in der kardiovaskulären<br />

Intensivmedizin gearbeitet.


Kurz & knapp: wissenschaftliche<br />

Arbeiten aus aller Welt<br />

HERZINSUFFIZIENZ<br />

Japaner mögen Fernabfrage<br />

von ICD-Systemen<br />

Japanische Kardiologen vom Kokura Memorial Hospital<br />

haben die Funktionsfähigkeit und die Akzeptanz der ICD-<br />

Fernabfrage unter den Bedingungen des japanischen Gesundheitswesens<br />

untersucht und kommen zu einem positiven Ergebnis.<br />

203 Patienten, die über das CareLink-Network von<br />

Medtronic überwacht wurden, nahmen an der Untersuchung<br />

teil. Sie übertrugen Daten einen und drei Monate nach Implantation.<br />

Die Telekonsultation ersetzte dabei den Arztbesuch<br />

komplett.<br />

Insgesamt wurden 470 Datenübertragungen veranlasst.<br />

Patienten und Ärzte wurden per Fragebogen zu ihren Erfahrungen<br />

befragt. Dabei gaben 87 Prozent der Patienten an,<br />

dass der Monitor leicht zu bedienen sei. Und praktisch alle<br />

Ärzte äußerten sich zufrieden mit dem Interface.<br />

Ohne Fernabfrage brauchten die Patienten im Schnitt<br />

168 Minuten <strong>für</strong> den Arztbesuch zur Gerätekontrolle. Die<br />

Fernabfrage ging dagegen im Mittel in 13 Minuten über die<br />

Bühne. Die Ärzte sparten durch die Fernabfrage knapp drei<br />

Minuten pro Patient. Sie müssen demnach vorher schon recht<br />

schnell gewesen sein.<br />

KENJI ANDO ET AL; International Heart Journal 2011,<br />

52(1):39-43<br />

SCHLAGANFALL<br />

Finnen bestätigen Daten aus<br />

deutschen Telemedizinstudien<br />

Die Telemedizin beim Schlaganfall wird immer stärker<br />

mit Daten unterfüttert. Nachdem die Gleichwertigkeit von<br />

konventioneller und telemedizingestützter Schlaganfallversorgung<br />

in mehreren Studien, nicht zuletzt aus Deutschland,<br />

belegt worden ist, erreichen uns jetzt zunehmend Daten auch<br />

aus anderen Ländern.<br />

Über eine relativ große Kohorte berichten finnische Neurologen<br />

jetzt in der Fachzeitschrift Neurology. 106 konsekutive<br />

Schlaganfallpatienten aus fünf kleineren Krankenhäusern<br />

wurden zwischen 2007 und 2009 mit telemedizinischer<br />

Unterstützung der Experten im Helsinki University Central<br />

Hospital versorgt. 61 davon wurden einer Thrombolyse zugeführt.<br />

Als Vergleichsgruppe dienten 985 Patienten, die direkt<br />

in Helsinki thrombolysiert worden waren. Die Ergebnisse<br />

legen erneut nahe, dass es keine größeren Unterschiede<br />

zwischen beiden Ansätzen gibt. Die Dauer der Konsultationen<br />

lag bei 25 Minuten. Symptomatische Blutungen gab es<br />

bei 6,7 Prozent der Patienten. Die Hälfte der Patienten hatte<br />

ein gutes Outcome, mit einem Score auf der modified Ranking<br />

Scale (mRS) von 0 bis 2. Jeder dritte Patient (29,4 Prozent)<br />

landete bei einem mRS-Wert von 0 oder 1.<br />

Im Schlaganfallzentrum in Helsinki waren die Outcome-<br />

Quoten jeweils geringfügig, aber nicht signifikant besser.<br />

58,1 Prozent der Patienten mit Lyse hatten dort ein gutes,<br />

36,8 Prozent ein sehr gutes Outcome.<br />

TIINA SAIRANEN ET AL; Neurology 2011, elektronisch vorveröffentlicht<br />

am 2. März 2011<br />

HIV<br />

Telehomecare bei HIV-<br />

Infizier ten effektiv und sicher<br />

Die HIV-Infektion ist in den Industrienationen mittlerweile<br />

von einer ursprünglich tödlichen zu einer chronischen<br />

Erkrankung geworden – mit entsprechenden Anforderungen<br />

an ein kontinuierliches Follow-up-Schema. HIV-Experten<br />

der Universität Barcelona haben vor diesem Hintergrund<br />

eine „Virtual Hospital“ genannte internetbasierte<br />

Home care-Lösung entwickelt, über die das komplette Management<br />

der chronischen HIV-Patienten abgewickelt werden<br />

kann.<br />

In einer auf zwei Jahre angelegten, randomisierten Studie<br />

wurden 83 HIV-Infizierte entweder „virtuell“ oder nach<br />

üblichem Schema mit regulären Arztbesuchen betreut. Nach<br />

einem Jahr wurde ein Crossover vorgenommen. Zu den über<br />

das Portal angebotenen Diensten gehörten virtuelle Konsultationen,<br />

das Medikationsmanagement, ein virtuelles Infozentrum<br />

und eine Community zum Austausch der Betroffenen<br />

untereinander. Die Ergebnisse sind vielversprechend,<br />

wenn auch nicht besonders überraschend. 85 Prozent der Patienten<br />

gaben an, dass sie die neue Plattform schätzten und<br />

02/11 EHEALTHCOM 63


COMPETENCE | STUDIENÜBERBLICK<br />

64 EHEALTHCOM<br />

mit dem Videokonferenzsystem klarkamen. Weder klinisch<br />

noch laborchemisch gab es zwischen den beiden Gruppen<br />

irgendwelche Unterschiede. Die CD4+-T-Lymphozyten-Titer<br />

und der Anteil der Patienten mit nicht nachweisbarer Virus-<br />

RNA waren in beiden Gruppen gleich.<br />

Auch die Arzneimittelcompliance unterschied sich nicht.<br />

Das mag auf den ersten Blick überraschen. Die Compliance<br />

ist bei HIV-Infizierten traditionell sehr hoch, weil Non-Compliance<br />

relativ schwerwiegende Folgen haben kann. Die Autoren<br />

schlussfolgern, dass eine teilweise virtualisierte Betreuung<br />

von HIV-Infizierten möglich und ohne Risiko <strong>für</strong> die<br />

Betroffenen durchführbar ist.<br />

AGATA LEÓN ET AL, PLOS ONE 2011, 6(1):E1451<br />

BRUSTKREBS<br />

Mehr Patienten als bei<br />

Facebook gibt es nirgends<br />

Bei Facebook findet man Freunde, heißt es. Nicht nur. Patienten<br />

können beim größten sozialen Netzwerk im Internet<br />

auch Leidensgenossen finden. Und überhaupt gibt es im Zusammenhang<br />

mit Erkrankungen an zahlreichen Stellen einen<br />

Vernetzungsbedarf, der Infrastruktur benötigt.<br />

Wissenschaftler vom Centre for Global eHealth Innovation<br />

in Toronto haben sich jetzt einmal etwas genauer bei<br />

Face book umgesehen und dort nach (englischsprachigen)<br />

Gruppen gesucht, die sich zum Thema Brustkrebs austauschen.<br />

620 Facebook-Gruppen kümmern sich ausschließlich<br />

um <strong>dieses</strong> Thema. Insgesamt haben diese Gruppen fast 1,1<br />

Millionen Mitglieder.<br />

Wer jetzt glaubt, die Industrie habe das soziale Netz komplett<br />

unterwandert, der kann durchaus Hinweise finden, die<br />

diese These untermauern. Immerhin 61,9 Prozent der Gruppen<br />

geht es darum, bestimmte Produkte oder Dienstleistungen<br />

zu bewerben, freilich oft verknüpft mit Charity-Aktivi -<br />

täten wie etwa Spenden <strong>für</strong> Brustkrebskampagnen zu<br />

generieren oder das Bewusstsein in Sachen Brustkrebs zu<br />

schärfen. Rat und Hilfestellungen <strong>für</strong> Patienten und/oder deren<br />

Angehörige boten 46,7 Prozent der Gruppen.<br />

Wie bei allen anderen Themen, so geht es auch beim Brustkrebs<br />

häufig nur um die schiere Präsenz. 85 Prozent aller<br />

Gruppen hatten weniger als 25 Einträge von Besuchern oder<br />

Mitgliedern auf ihrer „Pinnwand“. Hochfrequentierte Gruppen<br />

sind also die Ausnahme. Wenig überraschend herrschte<br />

bei jenen Gruppen, die Ratschläge <strong>für</strong> Patienten und Angehörige<br />

boten, die meiste Aktivität. Interessant: Fast die<br />

Hälfte dieser „Rat und Tat“-Gruppen wurde von Studenten<br />

gegründet.<br />

JACQUELINE BENDER ET AL, Journal of Medical Internet<br />

Research 2011, 13(1):e16<br />

Wissenschaftsticker<br />

+ + + Indien gilt als eine der Hochburgen der Ge sund -<br />

heits-IT und auch der Telemedizin. Es ist außerdem<br />

Euro pas liebster Partner in Sachen IT-Outsourcing.<br />

Trotzdem sind medizinische (IT-)Kooperationen zwischen<br />

der EU und Indien rar, bedauert RUPA CHANDA vom<br />

Indian Institute of Management in Bangalore in der<br />

Zeitschrift Global Health (2011, 7(1):1). Nach 26 Telefon -<br />

interviews konstatiert er etwas frustriert, dass es schwierig<br />

sein dürfte, die europäischen Vorbehalte auf kurze<br />

Sicht aufzubrechen, solange die Gesundheits systeme so<br />

staatlich und marktfeindlich sind, wie sie eben sind in<br />

der alten Welt. + + + Ein, nennen wir es einmal „Tremometer“<br />

beschreibt der brasilianische Ingenieur MÁRIO<br />

BARROSO in der Zeitschrift BioMedical Engineering<br />

OnLine (2011; 10(1):14). Das Gerät ermöglicht die Auf -<br />

zeichnung und Übertragung von Tremorsymptomen bei<br />

Parkinson-Patienten. Tremor ja oder nein ist dabei nicht<br />

die Frage. Es geht um diffizile Tremordetails wie<br />

Frequenz, Amplitude, Schlagstärke im niedrigen und<br />

hohen Frequenzbereich und Weiteres mehr. Für die<br />

Auswertung braucht es dann natürlich nicht einen konventionellen<br />

Neurologen, sondern einen Tremologen.<br />

Der wird jetzt auch noch erfunden. + + + Vancomycin<br />

gehört zu den Antibiotika, bei denen man nicht unbedingt<br />

eine falsche Dosis bekommen möchte. KRISTI<br />

TRAUGOTT vom Ochsner Health System in New<br />

Orleans berichtet im American Journal of Health-System<br />

Pharmacy (2011, 68:347) über ein CPOE-System, das<br />

Hinweise zum laborchemischen Monitoring von Vanco -<br />

mycin-Plasmaspiegeln gibt, sobald dieser Wert von<br />

einem Arzt angefordert wird. Es geht hier vor allem um<br />

das genaue Timing der Blutabnahme. In einer Vorher-<br />

Nachher-Analyse wurden 200 Patienten ausgewertet.<br />

Die Quote vorschriftsmäßiger Abnahmen stieg signifikant<br />

von 58 auf 68 Prozent. + + + <strong>Sehr</strong> kritisch äußert<br />

sich ASHLY BLACK vom Imperial College London in<br />

einem Übersichtsartikel zum Einfluss von eHealth auf<br />

Qualität und Sicherheit der Medizin. Den Beitrag hat sie<br />

immerhin in PLoS Medicine (2011; 8(1):e1000387) untergebracht.<br />

Es gebe eine ganz erhebliche Divergenz zwischen<br />

postulierten und tatsächlich demonstrierten Effek -<br />

ten von eHealth-Technologien, so Black. Es gebe auch<br />

ein deutliches Defizit an Forschungsarbeiten zu Risiken<br />

und Kosteneffektivität von Healthcare-IT-Lösungen. So<br />

ganz Unrecht hat sie da ja nicht… + + + Slowenische<br />

Wissenschaftler um MATIC MEGLIC vom Primorska<br />

Institute of Nature Science and Technology haben eine<br />

Pilotstudie gemacht, in der sie den eHealth-Service<br />

Improvehealth.eu evaluiert haben, der sich an depressive<br />

Menschen richtet. Der Dienst bietet eine Mischung<br />

aus Information, Kommunikationsmöglichkeiten und<br />

direkter Hilfe. Im Journal of Medical Internet Research<br />

(2010; 12(5):e63) berichtet Meglic von Daten zu 46 Pa -<br />

tienten, von denen 21 die eHealth-Intervention durchliefen.<br />

Die Resultate geben Hinweise auf ein besseres<br />

Outcome und eine höhere Arzneimittelcompliance bei<br />

allerdings großen Konfidenzintervallen. + + +


Kommunikation nach Maß<br />

<strong>für</strong> Kunden mit Anspruch<br />

Ob Corporate Communication im Allgemeinen oder Corporate Publishing im Besonderen:<br />

Bei uns bekommen Sie Produkte und Dienstleistungen, die optimal auf <strong>Ihre</strong> Zielgruppe<br />

zugeschnitten sind. Bitte kontaktieren Sie uns unter: HEALTH-CARE-COM GmbH Hanauer<br />

Landstraße 135-137 / 60314 Frankfurt a.M. / Annette Scholz / a.scholz@health-care-com.de /<br />

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HEALTH HEALTHCARECOM COM<br />

VERLAG & AG ENTUR


COMPASS | FIRMENVERZEICHNIS<br />

66 EHEALTHCOM 02/11<br />

3M Health Information Systems<br />

Hammfelddamm 11<br />

D - 41460 Neuss<br />

Tel.: + 49 - (0)2131 - 14 4240<br />

Fax: + 49 - (0)2131 - 14 4242<br />

E-Mail: drg-info@mmm.com<br />

www.3m.de/his<br />

almeda GmbH<br />

Rosenheimer Straße 116a<br />

D - 81669 München<br />

Tel.: +49 - (0)89 - 48059 - 0<br />

Fax: +49 - (0)89 - 48059 - 499<br />

E-Mail: info@almeda.com<br />

www.almeda.com<br />

atacama | Software GmbH<br />

Anne-Conway-Str. 10<br />

D - 28359 Bremen<br />

Tel.: +49-(0)421 - 223010<br />

Fax: +49-(0)421 - 2238285<br />

E-Mail: info@atacama.de<br />

www.atacama.de<br />

BITMARCK Holding GmbH<br />

Brunnenstr. 15 – 17<br />

D - 45128 Essen<br />

Tel.: +49 - (0)201 - 89069 - 000<br />

Fax: +49 - (0)201 - 89069 - 199<br />

E-Mail: info@bitmarck.de<br />

www.bitmarck.de<br />

Robert Bosch Healthcare GmbH<br />

Stuttgarter Str. 130<br />

D - 71332 Waiblingen<br />

Tel.: +49 - (0)711- 811-0<br />

Fax: +49 - (0)711- 811-5184974<br />

Info-Bosch-healthcare@bosch.com<br />

www.bosch-telemedizin.de<br />

Brainworks GmbH<br />

Meiereifeld 2b<br />

D - 14532 Kleinmachnow<br />

Tel.: +49 - (0)800 - 5 45 45 09<br />

Fax: +49 - (0)800 - 5 45 45 07<br />

E-Mail: info@brainworks-gmbh.de<br />

www.brainworks-gmbh.de<br />

Carestream Health Deutschland GmbH<br />

Hedelfinger Straße 60<br />

D - 70327 Stuttgart<br />

Tel.: +49 - (0)180 - 32 54 361<br />

Fax: +49 - (0)711 - 20 70 77 77<br />

E-Mail: de-csh-med-info@<br />

carestreamhealth.com<br />

www.carestreamhealth.de<br />

CCV Deutschland GmbH<br />

Celectronic eHealth Division<br />

Bachstraße 34<br />

D - 41352 Korschenbroich<br />

Tel.: +49 - (0)2182 - 37 52<br />

Fax: +49 - (0)2182 - 1 84 48<br />

E-Mail: vertrieb@celectronic.de<br />

www.celectronic.de<br />

CHILI GmbH<br />

Digital Radiology<br />

Burgstraße 61<br />

D - 69121 Heidelberg<br />

Tel.: +49 - (0)6221 - 180 79 - 10<br />

Fax: +49 - (0)6221 - 180 79 - 11<br />

E-Mail: info@chili-radiology.com<br />

www.chili-radiology.com<br />

DMI GmbH & Co. KG<br />

Otto-Hahn-Straße 11-13<br />

D - 48161 Münster<br />

Tel.: + 49 - (0)25 34 - 800 - 50<br />

Fax: + 49 - (0)25 34 - 800 - 520<br />

E-Mail: info@dmi.de<br />

www.dmi.de<br />

3M Health Information Systems bietet clevere Software-Ergänzungen<br />

zum Krankenhausinformationssystem (KIS), sowie <strong>für</strong> das<br />

Krankenhausmanagement, das Medizincontrolling und das<br />

Qualitätsmanagement und schafft damit die Basis <strong>für</strong> exzellente<br />

medizinische Qualität, reibungslose Prozesse und gesicherte<br />

Erlöse.<br />

Als Qualitätsanbieter <strong>für</strong> Assistance und Gesundheitsservices<br />

bedient almeda nationale und internationale Unternehmen der<br />

Versicherungsbranche, im Gesundheitswesen und der Industrie<br />

mit integrierten Dienstleistungen. Über 350 erfahrene Mitarbeiter<br />

geben rund um die Uhr Hilfestellung bei gesundheitlichen Fragen<br />

oder im Notfall. Solide Planung, operative Exzellenz und fundierte<br />

Evaluation zeichnen almeda aus.<br />

atacama | Software fördert mit innovativen webbasierten Software-<br />

Lösungen die Transparenz und Effizienz bei Krankenkassen sowie in<br />

Akut- und Langzeitpflege. Die wissensbasierte Software apenio®<br />

<strong>für</strong> Pflegeplanung und -dokumentation wird erfolgreich in Kliniken<br />

und Pflegeeinrichtungen eingesetzt. Die atacama | GKV Suite unter -<br />

stützt das Fallmanagement in Krankenkassen mit mehr als 20 Mio.<br />

Mitgliedern.<br />

BITMARCK ist der starke Partner der GKV. Wir bieten unseren<br />

Kunden Komplettlösungen <strong>für</strong> den operativen Bereich, <strong>für</strong> den<br />

Datenaustausch mit Leistungserbringern und <strong>für</strong> die Einführung<br />

der elektronischen Gesundheitskarte. Das Produktportfolio umfasst<br />

Rechenzentrumsleistungen, den Betrieb von Netzen, Fachberatung,<br />

Schulung und IT-Consulting. BITMARCK erbringt IT-Leistungen <strong>für</strong><br />

ca. 46 000 Arbeitsplätze in der GKV.<br />

Bosch Healthcare arbeitet mit Kostenträgern und Leistungser brin -<br />

gern daran, Telemedizin erfolgreich umzusetzen – <strong>für</strong> eine bessere<br />

Versorgung chronisch Kranker und ein nachhaltiges Gesundheits -<br />

wesen. Die Erfolge unseres Systems resultieren aus der Verbes -<br />

serung des Selbstmanagements und der Therapietreue, erreicht<br />

durch aktive Patientenbegleitung in Form von täglichen Therapie -<br />

programmen auf Basis des Bosch Model of Care.<br />

Die Brainworks GmbH gehört zu den führenden Anbietern digitaler<br />

Diktier-Management-Lösungen und Spracherkennungssysteme.<br />

Neben großen und renommierten Versicherungsunternehmen,<br />

Finanzämtern und Krankenhäusern setzen bundesweit auch kleine<br />

und mittelständische Unternehmen seit Jahren auf die Soft- und<br />

Hardware des Berliner Unternehmens, dem strategischen Partner<br />

von Nuance in Deutschland.<br />

Carestream Health ist ein führender Anbieter von Produkten,<br />

Serviceleistungen und IT-Lösungen auf dem medizinischen und<br />

zahnmedizinischen Sektor. Zur umfangreichen Produktpalette<br />

gehören Bildarchivierungs- und Kommunikationssysteme (PACS),<br />

Radiologie-Informationssysteme (RIS), eHealth und Information-<br />

Management-Lösungen, Speicherfolien-Systeme (CR), digitale<br />

Radiographie-Systeme (DR) und Lösungen <strong>für</strong> die Mammographie.<br />

Celectronic ist bereits seit 1993 mit Chipkartenlesern kontinuierlich<br />

im Markt präsent und war 2006 der erste Anbieter eines <strong>für</strong> die eGK<br />

entwickelten, migrationsfähigen Terminals. Derzeit werden zwei stationäre<br />

und ein mobiles CARD STAR Gerät angeboten, die den Er -<br />

stattungsrichtlinien der Leistungsträger entsprechen. Auch die seit<br />

2006 ausgelieferten Geräte werden nach einem Werksupdate erstattungsfähig.<br />

Die CHILI GmbH in Heidelberg entwickelt PACS- und Teleradio lo -<br />

giesysteme. Mehr als 500 Systeme sind in Deutschland, der<br />

Schweiz, Belgien, China, Grönland, Korea und in den USA installiert.<br />

CHILI PACS ist modular und einfach skalierbar. Es umfasst<br />

neben dem Langzeitarchiv verschiedene Workstations, Import- und<br />

Export-Arbeitsplätze, die webbasierte Bildverteilung, verschiedene<br />

Teleradiologie-Systeme und eine Telemedizinakte.<br />

Seit über 40 Jahren ist DMI Partner <strong>für</strong> Archivierung. Mehr als 450<br />

Krankenhäuser vertrauen uns ihre sensiblen wie umfangreichen<br />

Dokumente/Daten an und machen uns zum Marktführer in Deut sch -<br />

land. Vom Scannen, Indexieren und Integrieren bis hin zur Archiv -<br />

auslagerung – mit uns archivieren unsere Partner revisions- und<br />

langzeitsicher! DMI steht <strong>für</strong> zertifizierte Archivlösungen <strong>für</strong> heute<br />

und morgen.<br />

– DRG-Software zur<br />

Kodierung und Analyse<br />

– Software <strong>für</strong> das<br />

Qualitätsmanagement<br />

– Veranstaltungen<br />

– Gesundheits-<br />

Coaching<br />

– Versorgungsmanagement<br />

– Telemedizinische<br />

Services<br />

– Digitale Pflegeplanung<br />

und -dokumentation<br />

– Software <strong>für</strong> Kliniken<br />

und Langzeitpflegeeinrichtungen<br />

– Klinische Arbeitsplatz-<br />

systeme, Befundmanage -<br />

ment/mobile Visite<br />

– ISKV, iskv_21c<br />

– Telematik<br />

– RZ-Leistungen<br />

– Telemonitoring<br />

– Auswertungssoftware<br />

<strong>für</strong> medizinische<br />

Betreuer<br />

– Therapieprogramme/<br />

Therapiemanagement<br />

– Brainworks-<br />

Diktiersystem<br />

– ProDictate<br />

– Digitale<br />

Radiographie<br />

– PACS/RIS/<br />

Archivierung<br />

– Mammographie<br />

– Zulassung als<br />

eHealth-BCS und MKT+<br />

– mit einem oder<br />

zwei Kartenslots<br />

– stationär und mobil<br />

– PACS und<br />

Bildverteilung<br />

– Radiologische<br />

Workstations<br />

– Teleradiologie/<br />

Telemedizin<br />

– Service<br />

– Storage<br />

– Application


ID Information und<br />

Dokumentation im<br />

Gesundheitswesen<br />

Dorner GmbH & Co. KG<br />

Hacher Straße 7<br />

D - 79379 Müllheim (Baden)<br />

Tel.: + 49 - (0)76 31 - 36 76- 0<br />

Fax: + 49 - (0)76 31 - 36 76 - 36<br />

E-Mail: info@dorner.de<br />

www.dorner.de<br />

Erne Consulting AG<br />

Bahnhofstrasse 4<br />

CH - 3073 Gümligen<br />

Tel.: +41 - (0)31 - 311 12 21<br />

Fax: +41 - (0)31 - 318 38 55<br />

E-Mail: admin@polypoint.ch<br />

www.polypoint.ch<br />

FUJIFILM Deutschland<br />

Niederlassung der FUJIFILM Europe<br />

Heesenstraße 31<br />

D - 40549 Düsseldorf<br />

Tel.: +49 - (0)211- 5089-0<br />

Fax: +49 - (0)211- 5089- 344<br />

E-Mail: medical@fujifilm.de<br />

www.fujifilm.de<br />

GMC Systems – Gesellschaft <strong>für</strong><br />

medizinische Computersysteme mbH<br />

Albert-Einstein-Str. 3<br />

D - 98693 Ilmenau<br />

Tel.: +49 - (0)3677- 46 76 00<br />

Fax: +49 - (0)3677- 46 76 02<br />

E-Mail: info@gmc-systems.de<br />

www.gmc-systems.de<br />

Health-Comm GmbH<br />

Dachauer Str. 11<br />

D - 80335 München<br />

Tel.: +49 - (0)89 - 5 99 88 76 - 0<br />

Fax: +49 - (0)89 - 5 99 88 76 -11<br />

E-Mail: Info@health-comm.de<br />

www.health-comm.de<br />

InterComponentWare AG (ICW)<br />

Altrottstraße 31<br />

D - 69190 Walldorf (Baden)<br />

Tel.: +49 - (0)6227- 385 - 100<br />

Fax: +49 - (0)6227- 385 - 199<br />

E-Mail: info@icw-global.com<br />

www.icw-global.com<br />

ID GmbH & Co. KGaA<br />

Platz vor dem Neuen Tor 2<br />

D - 10115 Berlin<br />

Tel.: +49 - (0)30 - 24626- 0<br />

Fax: +49 - (0)30 - 24626 - 111<br />

E-Mail: info@id-berlin.de<br />

www.id-berlin.de<br />

InterSystems GmbH<br />

Hilpertstr. 20a<br />

D - 64295 Darmstadt<br />

Tel.: + 49 - (0)6151-1747- 0<br />

Fax: + 49 - (0)6151 - 1747- 11<br />

E-Mail: info@InterSystems.de<br />

www.InterSystems.de<br />

iSOFT Health GmbH<br />

Am Exerzierplatz 14<br />

D - 68167 Mannheim<br />

Tel.: + 49 - (0)621 3928-0<br />

Fax: + 49 - (0)621 3928-101<br />

E-Mail: info-de@isofthealth.com<br />

www.isoft.de<br />

ITH icoserve technology<br />

for healthcare GmbH<br />

Innrain 98<br />

A - 6020 Innsbruck<br />

Tel.: +43 - (0)50- 8648-4500<br />

Fax: +43 - (0)50- 8648-4539<br />

E-Mail: office@ith-icoserve.com<br />

www.ith-icoserve.com<br />

Lösungen zu entwickeln, welche die Arbeit im Gesundheitswesen<br />

unterstützen und stets auf wechselnde Anforderungen flexibel reagieren,<br />

das ist die Stärke von DORNER. Seit fast 30 Jahren profitieren<br />

unsere Kunden deshalb von nachhaltig entwickelten Lösungen<br />

im Bereich der Sektorübergreifenden Vernetzung, der Anforde -<br />

rungs- und Befundkommunikation, der Abrechnung, des<br />

Controllings sowie von Lösungen aus den Bereichen Labor- /<br />

Portallösungen und der medizinischen Dokumentation etc.<br />

Die Erne Consulting AG befasst sich mit Entwicklung, Vertrieb<br />

und Dienstleistungen rund um die Produktpalette POLYPOINT.<br />

Unsere Lösungen decken sämtliche Planungs- und Dokumenta -<br />

tions bedürfnisse im Gesundheitswesen ab. Mit rund 600 Installa -<br />

tionen in Europa erfreut sich POLYPOINT einer breiten Instal la -<br />

tionsbasis. Zum Kundenkreis gehören Akutspitäler, Rehakliniken<br />

und Alten heime.<br />

FUJIFILM Medical Systems bietet komplette Systeme, die die<br />

digitale Bilderzeugung bis hin zur krankenhausweiten Bildver tei -<br />

lung abdecken. Ergänzend zum klassischen PACS <strong>für</strong> den Einsatz<br />

in Kliniken und Krankenhäusern wird AXON PACS als effektive<br />

Archiv lösung <strong>für</strong> kleine bis mittlere Praxen und Praxis gemein -<br />

schaften angeboten. FUJIFILM ist Erfinder der digitalen Radio -<br />

graphie und auf diesem Sektor Weltmarktführer.<br />

GMC Systems bietet mit der Entwicklung und Be treu ung von<br />

Informations- und Kommu nika tionssystemen <strong>für</strong> das Gesundheits -<br />

wesen Lösungen <strong>für</strong> den Einsatz in EDV-Infrastrukturen an. Mit den<br />

Systemen <strong>für</strong> QM, eDMP und sektorübergreifender Versorgung<br />

liefern wir hochwertige Softwarekomponenten zur Ergänzung und<br />

Erweiterung von Praxis- und Klinik-EDV.<br />

Health-Comm berät Krankenhäuser bei der Integration von DV-<br />

Anwendungen und unterstützt die Nachrichtenformate HL7, XML,<br />

CDA und DICOM. Health-Comm bietet den Kommunikationsserver<br />

Cloverleaf ® – auch in Kooperation mit Partnern – und den DICOM<br />

Adapter IDeal sowie eine MPI-Lösung <strong>für</strong> die Zusammenführung<br />

von Kliniken an. Inzwischen werden ca. 350 Anwender betreut.<br />

ICW entwickelt eHealth-Lösungen, die Akteure vernetzen (connect),<br />

Versorgung organisieren (manage) und Patienten mit in den Be -<br />

handlungsprozess einbeziehen (personalize). Das Herz sämtlicher<br />

ICW Lösungen bildet die ICW eHealth Platform. Sie umfasst leis -<br />

tungsstarke Technologiekomponenten, die den schnellen Aufbau<br />

von eHealth-Lösungen und die flexible Umsetzung von Integra -<br />

tionsszenarien unterstützen.<br />

ID entwickelt seit 1985 Qualitätswerkzeuge <strong>für</strong> medizinische Dokumentation<br />

und Gesundheitsökonomie in Kliniken, Versicher ungen,<br />

Berufsgenossenschaften und Forschungs einrichtungen. Mit dem<br />

Terminologieserver ID LOGIK® stellt ID Dienste bereit, die der<br />

Modellierung, Steuerung und Analyse von Prozesswissen unter<br />

Nutzung des etablierten Referenzwissens in ID MACS ®<br />

dienen.<br />

Seit mehr als drei Jahrzehnten ist InterSystems spezialisiert auf<br />

Daten und Prozesse im Gesundheitswesen, Vernetzung und Integration,<br />

Menschen und ihren Zugriff auf relevante Informa tionen.<br />

Die Bandbreite der erfolgreichen Projekte reicht dabei von der<br />

schnel len und kostengünstigen Vernetzung von Abteilungs syste -<br />

men bis zu nationalen Gesundheitsnetzen.<br />

InterSystems, wenn es um Daten geht.<br />

iSOFT entwickelt moderne Systemlösungen <strong>für</strong> die Gesundheits -<br />

wirtschaft, die die Arbeitseffizienz in Krankenhäusern und Arzt -<br />

praxen erhöhen, administrative Prozesse unterstützen und Ent -<br />

scheidungshilfe bei Diagnostik und Therapie geben. Zum Portfolio<br />

zählen Krankenhausinformationssysteme, Portalanwendungen,<br />

Termin- und Ressourcenmanagementlösungen sowie Spezial -<br />

lösungen <strong>für</strong> Labor, Radiologie und Telemedizin.<br />

ITH icoserve ist Spezialist <strong>für</strong> eHealth und Archivierung. icoserve<br />

AIM Advanced Image Management ist die Universalarchivlösung,<br />

die DICOM, Non-DICOM, Multimedia oder gescannte und elektronische<br />

Patientenakten patientenzentriert speichert und hausweit<br />

verteilt. sense – smart ehealth solutions – ist die IHE-XDS-konforme<br />

eHealth-Lösung <strong>für</strong> den Austausch von Dokumenten und<br />

Bildern haus- und regionsübergreifend.<br />

– Portallösung<br />

– Sektorübergreifende<br />

Vernetzung<br />

– Anforderungs- und<br />

Befundkommunikation<br />

– Integrierte<br />

Planungssysteme<br />

– Skalierbares<br />

Informationssystem<br />

– Elektronische<br />

Patientenakte<br />

– Digitale Radiographie/<br />

Mammographie<br />

– PACS (Synapse/Axon/<br />

Kardio) Archivierung<br />

– Hardcopy- und Film-<br />

Folien-Systeme<br />

– IT <strong>für</strong> Praxis-<br />

und Klinik-EDV<br />

– Intergrierte<br />

Versorgung<br />

– Telemedizin<br />

– Kommunikationsserver<br />

– Master Patient Index<br />

(MPI)<br />

– DICOM<br />

– IHE konforme<br />

Vernetzungslösungen<br />

– Versorgungssteuerung<br />

– Personal Health<br />

Solutions<br />

– Diagnosencodierung<br />

– Dienste <strong>für</strong> eHealth<br />

– AMTS<br />

– Ensemble<br />

– HealthShare<br />

– Health Information<br />

Framework (HIF)<br />

– Portalanwen dun gen,<br />

Telemedizin<br />

– Patientenlogistik<br />

Termin- und Ressour-<br />

cenmanagement<br />

– KIS, RIS, LIS<br />

– der eHealth-Spezialist<br />

– IHE-XDS-konforme<br />

Gesundheitsvernet -<br />

zungslösungen<br />

– Patientenzentrierte<br />

Archivlösung <strong>für</strong><br />

DICOM, Multimedia<br />

und Dokumente<br />

02/11 EHEALTHCOM 67


COMPASS | FIRMENVERZEICHNIS<br />

68 EHEALTHCOM 02/11<br />

Kontron AG<br />

Oskar-von-Miller-Str. 1<br />

D - 85386 Eching / München<br />

Tel.: + 49 - (0)8165 - 77- 777<br />

Fax: +49 - (0)8165 - 77- 279<br />

E-Mail: sales@kontron.com<br />

www.kontron.com<br />

Schweizer Zentrum <strong>für</strong> Telemedizin<br />

MEDGATE<br />

Gellertstrasse 19, Postfach<br />

CH - 4020 Basel<br />

Tel.: +41 - (0)61 - 377 88 44<br />

Fax: +41 - (0)61 - 377 88 20<br />

E-Mail: info@medgate.ch<br />

www.medgate.ch<br />

Medizinische Medien Informations<br />

GmbH<br />

Am Forsthaus Gravenbruch 7<br />

D - 63263 Neu-Isenburg<br />

Tel.: +49 - (0)6102-502-0<br />

Fax: +49 - (0)6102 -53779<br />

E-Mail: info@mmi.de<br />

www.mmi.de<br />

NEXUS AG<br />

Auf der Steig 6<br />

D - 78052 Villingen-Schwenningen<br />

Tel.: + 49 - (0)7721 - 8482 - 0<br />

Fax: + 49 - (0)7721 - 8482 - 888<br />

E-Mail: info@nexus-ag.de<br />

www.nexus-ag.de<br />

Olympus Deutschland GmbH<br />

Medical Systems<br />

Wendenstraße 14 – 18<br />

D - 20097 Hamburg<br />

Tel.: + 49 - (0)40 - 23773 -3366<br />

Fax: + 49 - (0)40 - 23773 - 5773<br />

E-Mail: endo.sales@olympus.de<br />

www.olympus.de<br />

promedtheus Informationssysteme<br />

<strong>für</strong> die Medizin AG<br />

Scheidt 1<br />

D - 41812 Erkelenz<br />

Tel.: + 49 - (0)2431 - 94 84 38 -0<br />

Fax: + 49 - (0)2431 - 94 84 38 - 9<br />

E-Mail: info@promedtheus.de<br />

www.promedtheus.de<br />

RZV GmbH<br />

Grundschötteler Straße 21<br />

D - 58300 Wetter<br />

Tel.: + 49 - (0)2335 - 638 - 0<br />

Fax: + 49 - (0)2335 - 638 - 699<br />

E-Mail: info@rzv.de<br />

www.rzv.de<br />

sbr HEALTH IT GmbH<br />

Am Wiesenbusch 2<br />

D - 45966 Gladbeck<br />

Tel.: + 49 - (0)2043 - 944 150<br />

Fax: + 49 - (0)2043 - 944 156<br />

E-Mail: info@health-it.de<br />

www.health-it.de<br />

Sectra Medical Systems GmbH<br />

Gustav-Heinemann-Ufer 74c<br />

D - 50968 Köln<br />

Tel.: + 49 - (0)221- 47 457-0<br />

Fax: + 49 - (0)221- 47 457-100<br />

E-Mail: info.de@sectra.com<br />

www.sectra.com/medical<br />

S/F/G Forderungsmanagement GmbH<br />

Bolzstr. 4<br />

D - 70173 Stuttgart<br />

Tel.: + 49 - (0)711 - 22863 - 0<br />

Fax: + 49 - (0)711 - 22863 - 99<br />

E-Mail: info@sfg-inkasso.de<br />

www.sfg-europa.de<br />

Kontron entwickelt und fertigt sowohl standardbasierte als auch kundenspezifische<br />

embedded Computer-Lösungen <strong>für</strong> OEMs und Systemintegratoren<br />

in verschiedensten Marktsegmenten. Zusätz lich bietet<br />

Kontron seinen Kunden im Medizinbereich einige spezielle Serviceangebote<br />

wie Zertifizierungen nach EN60601 im eigenen akkreditierten<br />

Prüflabor und weltweiten Produktions stand orten, die gemäß ISO<br />

9001, 13485, 14001, 18001 zertifiziert bzw. FDA-registriert sind.<br />

Das Schweizer Zentrum <strong>für</strong> Telemedizin MEDGATE ist der führende<br />

Anbieter telemedizinischer Dienstleistungen in der Schweiz<br />

und betreut rund um die Uhr Patienten mit medizinischen An lie -<br />

gen per Telefon, Internet, Video sowie Telebiometrie. Als Gate -<br />

keeper und Koordinator in integrierten Managed-Care-Modellen<br />

trägt Medgate zu einer effizienten Patientensteuerung bei.<br />

MMI Medizinische Medien Informations GmbH ist ein führendes<br />

Kommunikationsunternehmen im Gesundheits we sen. Den Schwer -<br />

punkt seiner Tätigkeit setzt das 1970 gegründete Unterneh men in die<br />

Entwicklung und den Vertrieb von Arzneimittel informations-Syst emen<br />

und IT-Lösungen zur Arzneimittel therapie sicherheit. Seine bekanntes -<br />

ten Produkte sind die GELBE LISTE PHARMINDEX und die Sof t ware -<br />

lösungen MMI PHARMINDEX PLUS und OntoDrug® AMTS.<br />

NEXUS hat das NEXUS/KIS konsequent auf die One-Click to<br />

Information-Philosophie ausgerichtet. Damit ist das Klinikinforma -<br />

tionssystem einfach in der Bedienung und sehr anwenderfreundlich.<br />

Funktional ist es das „vollständigste“ KIS am Markt mit allen<br />

wesentlichen fachlichen Ausprägungen und interdisziplinärem<br />

Workflow (Administration und Medizin/Pflege) Software-architektonisch<br />

ist sind die NEXUS-Lösungen auf dem neuesten technischen<br />

Stand (3-Schicht-Architektur).<br />

Olympus ist weltweit einer der führenden Hersteller opto-digitaler<br />

Produkte und setzt mit leistungsstarken flexiblen/starren Endoskopen<br />

sowie zukunftsweisenden Systemlösungen u. Serviceangeboten<br />

immer wieder Maßstäbe in der Medizin. Mit ENDOALPHA bietet<br />

Olympus sowohl integrierte Systemlösungen <strong>für</strong> die Endoskopie und<br />

den OP als auch Glas- und Lichtkonzepte, um digitale Räume der<br />

Zukunft gestalten zu können.<br />

Die promedtheus AG erbringt seit über 11 Jahren eine neutrale/<br />

herstellerunabhängige IT-Beratung im Gesundheitswesen, insbesondere<br />

<strong>für</strong> Krankenhäuser und zu folgenden Schwerpunkten:<br />

IT-Strategie-Entwicklung, Ausschreibungs- / -vertragsmanagement,<br />

KIS-Konzeption, Digitale Archivierung und Signatur, IT in der<br />

Radiologie. Es wurden inzwischen mehr als 150 Beratungsprojekte<br />

erfolgreich durchgeführt.<br />

RZV GmbH: Unsere Kompetenz ist die Informationsverarbeitung<br />

und die damit verbundene Dienstleistung <strong>für</strong> das Gesundheits -<br />

wesen und den sozialen Bereich. Zu unseren Aufgaben gehören<br />

u.a. betriebswirtschaftliche, organisatorische und technische IT-<br />

Beratung, Realisierung von integrierten Gesamtsystemen, Inte -<br />

gration von Subsystemen und Outsourcing sowie individuelle<br />

Informationsverarbeitung, Schulungen und Seminare.<br />

Die Core-Kompetenzen der sbr HEALTH IT GmbH liegen einerseits<br />

in einer kundenindividuellen Betreuung sämtlicher SAP Module eines<br />

Krankenhauses und andererseits in Konzeption und Rollout unserer<br />

Aktenlösung ARCHIMEDIS. Auf Basis der EASY DMS Software haben<br />

wir eine spezifische Aktenlösung <strong>für</strong> das Gesundheitswesen konzipiert,<br />

von der EPA über die Personalakte bis hin zum Vertrags -<br />

management.<br />

Sectra Medical Systems ist einer der weltweit führenden Anbieter <strong>für</strong><br />

innovative Hardware und IT-Systeme in der Radiologie. Damit bietet<br />

das Unternehmen seinen Kunden zuverlässige, zukunftssichere und<br />

effektive Lösungen im Bereich PACS, digitaler Mammographie und<br />

Orthopädie. Mit über 500 Mitarbeitern ist Sectra in 11 Ländern vertreten<br />

und arbeitet darüber hinaus international mit diversen Partnern<br />

zusammen.<br />

Mit Anwaltsinkasso, einem Produkt der RAe BAYH & FINGERLE, im<br />

Auftrag der SFG, werden erfolgreich offene Patientenrechnungen eingezogen.<br />

Klinikinkasso: Transparent und immer Online-Zugriff auf alle<br />

Vorgänge, Kosten und Erfolgsstatistiken. Über Schnittstellen barrierefrei<br />

und direkt, auf Knopfdruck, überfällige Forderungen und<br />

Informationen austauschen. Auskünfte/Bonität und Adress-<br />

Ermittlungen online.<br />

– Innovation (neueste<br />

Technologien, kundenspezifisches<br />

Design)<br />

– Langzeitverfügbarkeit<br />

(Lifecycle-, Logistik-<br />

und Fertigungs -<br />

management)<br />

– Telemedizinischer<br />

Service (Telefon-,<br />

Internet-, Videokonsu l -<br />

tation, Telebiometrie)<br />

– Partnernetzwerk <strong>für</strong><br />

eine integrierte medizinische<br />

Versorgung<br />

– Klinikinformationssystem<br />

– Software <strong>für</strong> Kliniken<br />

und Krankenhäuser<br />

– Elektronische<br />

Patientenakte<br />

– Diagnostisches<br />

Informationssystem<br />

– Integrationslösungen<br />

<strong>für</strong> Endoskopie/OP<br />

– Steuerung medizinischer<br />

Geräte/<br />

Peripheriesysteme<br />

– Dokumentation u.<br />

Videomanagement<br />

– Kompetent<br />

– Erfahren<br />

– Neutral<br />

– Krankenhausinformationssystem<br />

– Outsourcing<br />

– Beratung<br />

– SAP Betreuung<br />

– ARCHIMEDIS – DMS/<br />

Archivierung<br />

– Healthcare-Beratung,<br />

Projektmanagement<br />

– Sectra PACS<br />

– Digitale MicroDosis<br />

Mammographie<br />

– Orthopädie-Lösung<br />

– Klinikinkasso<br />

– Anwaltsinkasso<br />

– Patientenrechnungen


Kongress<br />

K o n g r e s s<br />

Siemens Deutschland<br />

Healthcare Sector<br />

Christina Burnes<br />

Karlheinz-Kaske Straße 2<br />

D - 91052 Erlangen<br />

E-Mail: christina.burnes@siemens.com<br />

www.siemens.de/krankenhaus-it<br />

Stollmann Entwicklungs- und<br />

Vertriebs-GmbH<br />

Mendelssohnstraße 15D<br />

D - 22761 Hamburg<br />

Tel.: + 49 - (0)40 - 890 88 -0<br />

Fax: + 49 - (0)40 - 890 88 - 444<br />

E-Mail: info@stollmann.de<br />

www.stollmann.de<br />

KARL STORZ GmbH & Co. KG<br />

Mittelstraße 8<br />

D - 78532 Tuttlingen<br />

Tel.: +49 - (0)7461 - 708 - 0<br />

Fax: +49 - (0)7461 - 708 - 105<br />

E-Mail: info@karlstorz.de<br />

www.karlstorz.com<br />

synedra IT GmbH<br />

Feldstr. 1/13<br />

A - 6020 Innsbruck<br />

Tel.: + 43 - (0)512 - 58 15 05<br />

Fax: + 43 - (0)512 - 58 15 05 -111<br />

E-Mail: office@synedra.com<br />

www.synedra.com<br />

Tieto Deutschland GmbH<br />

Healthcare<br />

Mauritiusstr. 102-104<br />

D - 50226 Frechen<br />

Tel.: +49 - (0)2234 - 9119 - 0<br />

Fax: +49 - (0)2234 - 9119 - 436<br />

E-Mail: info.healthcare.de@tieto.com<br />

www.tieto.de/healthcare<br />

VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut<br />

GmbH<br />

Merianstraße 2<br />

D - 63069 Offenbach<br />

Tel.: +49 - (0)69 - 8306 - 663<br />

E-Mail: Heiko.Sattler@vde.com<br />

www.vde.com<br />

23. - 25. Mai 20 2011, 011, Würzburg<br />

Siemens Healthcare ist weltweit einer der größten Anbieter im<br />

Gesundheitswesen und führend in der medizinischen Bildgebung,<br />

Labordiagnostik und Krankenhaus-Informationstechnologie.<br />

Siemens bietet Produkte und Lösungen <strong>für</strong> die gesamte Patienten -<br />

versorgung unter einem Dach. Das umfassende Healthcare-IT-<br />

Portfolio von Siemens sorgt <strong>für</strong> eine Optimierung der klinischen<br />

Arbeitsabläufe.<br />

Stollmann ist ein Entwicklungshaus <strong>für</strong> Kommunikationstechno -<br />

logien wie Bluetooth, ISDN, und NFC. Stollmann integriert<br />

Kommunikationslösungen in medizinische Geräte. Dazu bieten<br />

wir portable Software-Protokollstacks und qualifizierte Hardware-<br />

Module an. Ferner haben wir einen ressourcensparenden IEEE<br />

11073 Stack <strong>für</strong> Sensorgeräte entwickelt, um Geräte schnell und<br />

einfach Continua-konform zu machen.<br />

KARL STORZ ist weltweit einer der führenden Anbieter im Bereich<br />

der Endoskopie <strong>für</strong> alle Anwendungsbereiche. Das Familien unter -<br />

nehmen mit über 60-jähriger Tradition ist <strong>für</strong> seine Innovationen<br />

und qualitativ hochwertigen Produkte bekannt.<br />

Mit dem KARL STORZ OR1 ist der visionäre Entwurf eines<br />

integrierten OP Konzepts <strong>für</strong> die minimalinvasive Chirurgie<br />

Wirklichkeit geworden.<br />

PACS, Bild- und Videodokumentation sowie Dokumenten-Management<br />

sind die Kernkompetenzen von synedra. Unser Produkt<br />

synedra AIM vereint diese Bereiche in nur einem System und<br />

erfüllt damit die Anforderungen der gesamten Gesundheits ein -<br />

richtung. Referenzen von der radiologischen Praxis bis hin zum<br />

Universitätsklinikum beweisen die Leistungsfähigkeit von synedra<br />

AIM.<br />

Tieto ist in Skandinavien der führende Anbieter von ICT?Lösungen<br />

<strong>für</strong> das Gesundheitswesen und bedient in Deutschland über 200<br />

Kunden als KIS-Anbieter. Dabei basiert das Tieto-KIS iMedOne auf<br />

einer neuen, serviceorientierten Architektur (SOA), die mit Hilfe<br />

einheitlicher Standards den Einstieg in integrierte Versorgungs -<br />

modelle ermöglicht.<br />

Der VDE ist ein Ansprechpartner <strong>für</strong> schnelle, effiziente Zertifi zie -<br />

rung von aktiven Medizinprodukten und QM-Systemen. Produkt -<br />

prüfungen sowie Zertifizierung von aktiven Medizin pro dukten.<br />

Prüfungen <strong>für</strong> den nordamerikanischen Markt (UL und CSA).<br />

Weltweiter Zugang in andere Länder mithilfe des CB Zertifikates.<br />

QM-System Zertifizierung <strong>für</strong> Hersteller von aktiven Medizin pro -<br />

dukten (CAMCAS zugelassene Auditoren).<br />

– Sektorübergreifende<br />

Vernetzung<br />

– KIS/RIS/PACS/<br />

Archivierung<br />

– Business Intelligence<br />

– Standard Bluetooth-<br />

Module mit HDP<br />

– Bluetooth<br />

Protokollstack<br />

– IEEE 11073 Agent<br />

Protokollstack<br />

– Integrierter<br />

Operationssaal<br />

– Dokumentation<br />

– Endoskopie<br />

–PACS<br />

– Bilder, Videos<br />

Dokumente<br />

– Universalarchiv<br />

– Krankenhaus-<br />

informationssystem<br />

(KIS)<br />

– Klinische Pfade<br />

– Medizinische<br />

Dokumentation<br />

– Produktprüfung<br />

– QM-System zertifi-<br />

zierung<br />

– Benannte Stelle nach<br />

93/42/EWG 5<br />

Angewandte AA<br />

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Kliniken Klii<br />

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www.wuemek.org<br />

02/11 EHEALTHCOM 69


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COMPASS | AUS DEN UNTERNEHMEN<br />

CERNER: Mobile IT am<br />

Point of Care<br />

Krankenhausinformationssysteme<br />

erfüllen heutzutage verschiedenste Anforderungen.<br />

Sie unterstützen Fachabteilungen<br />

und bereiten Best Practices<br />

durch Workflowsteuerung den Weg.<br />

Aber erst die durchgängige Nutzbarkeit<br />

bietet den Vorteil größtmöglicher Zeit -<br />

ersparnis.<br />

Die klinische Erfahrung hat<br />

gezeigt, dass jede Art von Dokumentation<br />

am besten immer gleich<br />

am Point of Care erledigt wird. Also<br />

keine Nachdokumentation der<br />

täglichen Pflege, kein Übertragen<br />

aus Notizsammlungen, sondern Dokumentation<br />

im Moment der ärztlichen<br />

und pflegerischen Handlung.<br />

Doch häufig ist das IT-System,<br />

auch bei fachspezifischen Lösungen,<br />

<strong>für</strong> mobile Endgeräte zu umfangreich.<br />

Das IT-System stellt zu viele Funktionen<br />

bereit, während der Workflow auf<br />

der Station vielleicht nur vier bis fünf<br />

Eingaben erfordert.<br />

Container <strong>für</strong> verschiedene Aufgaben<br />

Für die hier gewünschte und sinnvolle<br />

Reduktion hat Cerner die Lösung<br />

MPages geschaffen. MPages ist eine<br />

webbasierte Plattform, die es ermög-<br />

Medienpartner:<br />

licht, individuelle Ansichten <strong>für</strong> die im<br />

Cerner Millennium KIS gespeicherten<br />

Daten zu erstellen. Wenn <strong>für</strong> die Erledigung<br />

einer Arbeit eine individuell passend<br />

zugeschnittene Sicht auf Daten benötigt<br />

wird, kann dies der Kunde mit<br />

MPages selbst zusammenstellen. Dazu<br />

stellt er sich die benötigte Benutzeroberfläche<br />

aus einer Auswahl vorgefertigter<br />

Module, sogenannte Container, zusammen.<br />

Ein Container erfüllt jeweils eine<br />

Aufgabe wie zum Beispiel die Anzeige<br />

von Temperaturwerten sowie deren Eingabe<br />

oder Dokumentation. Diese Lösung<br />

kann auch auf Stations-Notebooks<br />

und Tablet-PCs verwendet werden. Die-<br />

se Container gibt es <strong>für</strong> ganz unterschiedliche<br />

Bereiche, die Möglichkeiten<br />

sind damit umfassend und gehen über<br />

Abteilungsgrenzen hinaus.<br />

Das KIS auf dem mobilen Endgerät<br />

MPages Mobile bringt diese Lösung auf<br />

kleinere Systeme wie zum Beispiel das<br />

iPhone. MPages Mobile verwendet dazu<br />

die verbreiteten Standards HTML,<br />

JavaScript, CSS und CCL. Für Übersichten,<br />

das Abrufen von Daten aus verschiedenen<br />

Funktionsbereichen und<br />

das Eingeben von Daten auf mobilen<br />

Geräten stehen fertige, funktionstragende<br />

Container zur Verfügung, die je nach<br />

Bedarf in einem 2D-Layout angeordnet<br />

werden können. Diese können „eingeklappt“,<br />

also bei Bedarf stark verkleinert<br />

werden. Der so frei werdende Platz<br />

kommt anderen Containern zugute, die<br />

zu diesem Zeitpunkt mehr Platz benötigen.<br />

Cerner Deutschland GmbH<br />

Cunoweg 1<br />

65510 Idstein<br />

Tel.: 06126-952-0<br />

E-Mail: informationen@cerner.com<br />

www.cerner.de<br />

ZVEI-Jahreskongress 2011<br />

Vernetzt(e) Welten gestalten.<br />

Zukunft sichern.<br />

8. und 9. Juni 2011 | Berlin<br />

www.zvei.org/2011<br />

FOTOS: LINKS: APPLE IPHONE. © APPLE INC., ©BLACKBERRY: RESEARCH IN MOTION (RIM)


SYNEDRA: Viele Wünsche<br />

– eine Lösung<br />

Entdecken Sie synedra auf der conhIT!<br />

Als besonderes Highlight präsentiert<br />

synedra auf der conhIT 2011 eine<br />

weitere Innovation: die Unterstützung<br />

digitaler Signaturen.<br />

Die Wünsche und Anforderungen<br />

moderner Gesundheitseinrichtungen<br />

hinsichtlich der IT sind vielfältig. Doch<br />

im Zentrum stehen stets die Patienten<br />

und deren Daten in unterschiedlichen<br />

Formaten. Genau aus diesem Grund hat<br />

synedra das medizinische Universalarchiv<br />

synedra AIM <strong>für</strong> alle Abteilungen<br />

einer Gesundheitseinrichtung konzipiert.<br />

Als Kunde bestimmen Sie selbst,<br />

was synedra AIM <strong>für</strong> Sie leisten soll:<br />

Medizinisches Universalarchiv <strong>für</strong><br />

patientenbezogene Bilder, Multimedia,<br />

Dokumente, Signale, ...<br />

Multimediales PACS <strong>für</strong> die Radiologie<br />

und andere Bereiche mit Bildgebung<br />

Plattform <strong>für</strong> Bild- und Befundverteilung<br />

und andere eHealth-Anwendungen<br />

Video-Dokumentation und Foto-Dokumentation<br />

<strong>für</strong> alle Fachbereiche<br />

Rechtssichere Archivierung von eingescannten<br />

Patientenakten und Dokumenten<br />

aus dem KIS und anderen Anwendungen.<br />

Für all diese Bereiche können Sie<br />

synedra AIM einsetzen – oder auch nur<br />

<strong>für</strong> einzelne Teilaufgaben. Sie können<br />

synedra AIM mit bestehenden Lösungen<br />

kombinieren und in beliebigen<br />

Schritten ausbauen. So bestimmen Sie<br />

das Tempo der Digitalisierung selbst.<br />

Als besonderes Highlight präsentiert<br />

synedra auf der conhIT 2011 eine<br />

weitere Innovation: Mit der Unterstützung<br />

digitaler Signaturen und elektronischer<br />

Zeitstempel lässt sich synedra<br />

AIM nun auch als rechtssicheres Dokumentenarchiv<br />

einsetzen. Weil synedra<br />

AIM zudem gesamtheitlich als Medizinprodukt<br />

der Klasse IIb zertifiziert<br />

ist, gehen Sie damit – unabhängig vom<br />

Einsatzbereich – stets auf Nummer sicher.<br />

Das macht synedra AIM einzigartig<br />

in der Vielfalt der Nutzungsmöglichkeiten.<br />

synedra versteht sich jedoch nicht<br />

nur als Softwarelieferant, sondern als<br />

langfristiger Partner. Deshalb können<br />

unsere Kunden auf folgende Punkte vertrauen:<br />

Alle Prozesse von synedra sind nach<br />

EN ISO 9001 sowie EN ISO 13485 zertifiziert.<br />

Das Headquarter in Österreich und<br />

die Tochtergesellschaften in Deutschland<br />

und in der Schweiz garantieren<br />

v.l.n.r.: Dr. Thomas Pellizzari (CEO), Dr. Andreas Keizers (synedra Deutschland), Daniel Wälti<br />

(synedra Schweiz)<br />

Besuchen Sie uns auf der conhIT:<br />

Halle 2, Stock 2, Stand D 114<br />

Kundennähe und unterstützen Sie mit<br />

länderspezifischem Fachwissen.<br />

Die synedra Support-Hotline steht<br />

unseren Kunden 24 Stunden am Tag, 7<br />

Tage die Woche zur Verfügung.<br />

Um die Schulung und um die Anliegen<br />

<strong>Ihre</strong>r Endanwender kümmert sich<br />

das erfahrene Team unserer Anwenderbetreuung.<br />

Unsere Experten beraten Sie kompetent<br />

und unabhängig bei Entscheidungen<br />

bezüglich Hardware und bei Fragen<br />

zur Systemarchitektur.<br />

Der Anspruch von synedra ist es,<br />

dem Kunden in jeder Projektphase tatkräftig<br />

zur Seite zu stehen – vom Erstkontakt<br />

bis hin zur Betreuung im laufenden<br />

Betrieb. Lassen auch Sie sich von<br />

den Vorteilen von synedra AIM überzeugen<br />

und besuchen Sie uns auf der<br />

conhIT. Unser Team freut sich bereits<br />

auf Ihr Kommen.<br />

synedra GmbH<br />

office@synedra.de<br />

www.synedra.com<br />

02/11 EHEALTHCOM 71


ANZEIGE<br />

COMPASS | AUS DEN UNTERNEHMEN<br />

KARL STORZ: Neues Be -<br />

sucherzentrum eröffnet<br />

Am 01. Februar 2011 feierte KARL<br />

STORZ Endoskope mit knapp 200 inund<br />

ausländischen Gästen aus Politik,<br />

Wirtschaft und Medizin die Einweihung<br />

eines neuen Kundenzentrums<br />

am Stammsitz in Tuttlingen. Auf 1 400<br />

Quadratmetern werden vollständige<br />

Prozessketten abgebildet – von der Diagnose<br />

bis zum Ressourcenmanagement,<br />

der Bewirtschaftung des Operationsinstrumentariums<br />

bis hin zur<br />

endoskopischen Ausstattung der Operationssäle.<br />

Das Besucherzentrum ist<br />

Ausdruck einer am Workflow orientierten<br />

Sichtweise, in der effiziente Prozesse<br />

rund um den Operationssaal genauso<br />

wichtig sind wie hochqualitative<br />

Medizinprodukte.<br />

Auch Oberbürgermeister Michael<br />

Beck, Landrat Guido Wolf, Bundestagsabgeordneter<br />

Volker Kauder und Mi-<br />

Nutzen Sie unseren Frühbucher-Rabatt!<br />

Bei Anmeldung bis zum 15. August 2011<br />

kostet eine Tageskarte nur 79,- €!<br />

nisterialdirektor Klaus Tappeser vom<br />

Ministerium <strong>für</strong> Wissenschaft, Forschung<br />

und Kunst Baden-Württemberg<br />

waren bei der Eröffnung dabei. Die Besucher<br />

lernten nicht nur das Gebäude,<br />

sondern auch die Produkt- und System -<br />

innovationen, die in diesem Gebäude<br />

zur KARL STORZ Konzeptklinik Hos -<br />

pital1 ® zusammengefasst wurden,<br />

kennen.<br />

Mit 18 Fachbereichsportalen wird<br />

zusätzlich die Produktwelt von KARL<br />

STORZ präsentiert. Jedes Portal bietet<br />

umfassende Informationen sowie Exponate<br />

aus der aktuellen Kollektion<br />

und ermöglicht einen interaktiven Dialog<br />

mit Touch-Tables, die Zugriff auf<br />

Publikationen, Kataloge und Filme geben<br />

– einfach per Handbewegung,<br />

denn Tastatur und Maus gehören hier<br />

der Vergangenheit an.<br />

Mit der Eröffnung des KARL STORZ<br />

Besucherzentrums, in dem zukünftig<br />

Kunden aus der ganzen Welt erwartet<br />

werden, setzt das Unternehmen einen<br />

weiteren entscheidenden Akzent in<br />

der erfolgreichen Unternehmensgeschichte.<br />

Regina Stern<br />

r.stern@karlstorz.de<br />

www.karlstorz.com<br />

Save the Date: 21. September 2011 in Essen<br />

7. IT-Fachkongress <strong>für</strong> die Gesundheitswirtschaft<br />

Congress Center Süd, Messe Essen<br />

Die IT-Trends Medizin/Health Telematics hat sich als wichtigster IT-Fachkongress in der Gesundheitswirtschaft<br />

in NRW etabliert und auch bundesweit eine hohe Relevanz erlangt. Der Kongress<br />

führt jährlich rund 500 Fachbesucherinnen und -besucher nach Essen.<br />

Mit einer Vielzahl innovativer Themen baut die IT-Trends am Mittwoch, dem 21. September<br />

2011, ihre Funktion als zentrale Informations- und Networking-Plattform <strong>für</strong> Anwender aus allen<br />

medizinischen Bereichen sowie Experten aus Industrie, Politik und Selbstverwaltung aus. In<br />

attraktivem Rahmen bietet die Begleitausstellung Gelegenheit, über Trends und Innovationen zu<br />

diskutieren. Zu den Top-Themen in diesem Jahr zählen:<br />

� Future-Trends: eHealth der Zukunft<br />

� MIT: Ressourcen teilen, Synergien nutzen<br />

� Mobile Health/Gesundheitsapps: Gesundheit unterwegs<br />

� Ambient Assisted Living: Allein im Alter?<br />

Die neuen Räumlichkeiten im Congress Center Süd der Messe Essen lassen ein noch stärker nach<br />

Zielgruppen differenziertes Programm zu und bieten attraktive Ausstellungsflächen. Haben Sie Interesse,<br />

in der Begleitausstellung 2011 mit <strong>Ihre</strong>n aktuellen Themen, Produkten oder Dienstleistungen<br />

präsent zu sein? Dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf!<br />

Informationen und Registrierung unter:<br />

www.it-trends-medizin.de<br />

Das neue Besucher zentrum bietet eine<br />

beeindruckende Leistungs schau des<br />

Produkt portfolios von KARL STORZ.


SIEMENS IT SOLUTIONS<br />

AND SERVICES:<br />

Per Mausklick im<br />

(Krankheits-)Bilde<br />

Ob Allergien, Unverträglichkeiten<br />

oder Vorerkrankungen – Ärzte in<br />

Kranken häusern kennen häufig nur<br />

einen Bruchteil dieser wichtigen Patientendaten.<br />

Auch können die Mediziner<br />

privat ermittelte Messwerte, etwa<br />

von täglichen Blutdruckmessungen,<br />

aufgrund mangelnder Dokumentation<br />

nur selten bei der Behandlung berück -<br />

sichtigen. Das ändert sich mit den vielseitigen<br />

Partneranwendungen auf der<br />

Gesundheitsplattform Assignio von<br />

Siemens IT Solutions and Services.<br />

Wie die E-Health-Plattform funktioniert<br />

und über eine Schnittstelle mit<br />

Krankenhaus-Informationssystemen<br />

(KIS) kommuniziert, zeigt Siemens IT<br />

Solutions and Services auf der diesjährigen<br />

conhIT in Halle 2.2, Stand B-102.<br />

Assignio erfüllt zwei wichtige Funktionen:<br />

Zum einen ist die Plattform ein<br />

sicherer, elektronischer Datenspeicher,<br />

in dem sich von Geburt an alle gesund-<br />

heitsrelevanten Informationen archivieren<br />

und verwalten lassen. Zum anderen<br />

ermöglicht die eHealth-Lösung<br />

Kliniken, Ärzten oder Versicherern,<br />

über spezielle Anwendungen den<br />

Patienten ihre Dienstleistungen bereitzustellen.<br />

Die Anbieter von Gesundheitsleistungen<br />

haben bei Einverständnis<br />

des Patienten die Möglichkeit, über<br />

zertifizierte Anwendungen auf seine<br />

Daten online zuzugreifen einschließlich<br />

eines Datentransfers in das KIS.<br />

Elektronische Dokumentenübergabe<br />

Die Informationsübergabe funktioniert<br />

aber auch in die andere Richtung:<br />

So können Ärzte oder Kliniken im KIS<br />

gespeicherte Daten und Dokumente<br />

wie Laborergebnisse oder Arztbriefe<br />

elektronisch an das Assignio-Konto des<br />

Patienten senden. Dieser kann die Dokumente<br />

jederzeit einsehen und ausdrucken<br />

lassen.<br />

Um die Herkunft der Informationen<br />

zu dokumentieren und ihre Integrität<br />

zu schützen, können die <strong>für</strong><br />

Assignio zugelassenen Anwendungen<br />

Neben den Privatanwendern profitieren auch Ärzte, Krankenhäuser und andere Einrich tun -<br />

gen von Assignio Partneranwendungen.<br />

und Geräte erhobene Daten signieren.<br />

Damit ist ersichtlich, ob die Dateneingabe<br />

durch ein zertifiziertes Gerät, einen<br />

Arzt im Krankenhaus oder den<br />

Patienten selbst erfolgt ist. Zusätzlich<br />

erfasst Assignio jede Ablage und Änderung<br />

einzelner Informationen.<br />

Fehlerquellen ausschalten<br />

Die umfangreichen Informationen<br />

aus der persönlichen Assignio-Datenbank<br />

des Patienten können sich auf die<br />

Qualität der medizinischen Versorgung<br />

spürbar auswirken. Mit bereits erfass -<br />

ten Daten und Messwerten lässt sich eine<br />

Anamnese sicherer erstellen, mit<br />

Wissen zur Krankheitsgeschichte oder<br />

Allergien besser auf die spezifische Situation<br />

des Patienten eingehen. Auch<br />

das Risiko von Fehlmedikationen sinkt,<br />

wenn die Medikationshistorie und medizinische<br />

Besonderheiten auf Assignio<br />

gespeichert sind.<br />

Zudem können Kliniken durch das<br />

frühzeitige Einbinden des Patienten und<br />

die Möglichkeit, auf vorhandene Daten<br />

und Befunde zuzugreifen, den Aufnahme-<br />

und Entlassprozess optimieren.<br />

Aufgrund der Datenportabilität zwischen<br />

verschiedenen Anwendungen <strong>für</strong><br />

Ärzte des Krankenhauses, der Reha, der<br />

Hausärzte sowie der häuslichen Pflege<br />

ist eine verbesserte ganzheitliche Patientenversorgung<br />

möglich. Außerdem<br />

verstärkt sich die Kundenbindung dank<br />

patientenorientierter, mit dem Namen<br />

des Krankenhauses verknüpfter Webanwendungen.<br />

Siemens IT Solutions<br />

and Services GmbH<br />

Adrian Reimering<br />

adrian.reimering@siemens.com<br />

www.siemens.com/it-solutions<br />

02/11 EHEALTHCOM 73


COMPASS | AUS DEN UNTERNEHMEN<br />

INTERSYSTEMS:<br />

IT braucht Rückgrat<br />

Mit den neuen Kommunikationsgeräten,<br />

von Smartphones bis zu Tablet-PCs,<br />

eröffnen sich <strong>für</strong> die medizinische Betreuung<br />

völlig neue Möglichkeiten. Gleichzeitig<br />

verändert die anhaltende Notwendigkeit<br />

zur Kostensenkung die Arten der<br />

Zusammenarbeit in der Gesundheitsversorgung.<br />

Vernetzte Kommunikation wird<br />

immer wichtiger. Damit diese Ansätze ihre<br />

Stärken auch zur Geltung bringen können,<br />

braucht es eine leistungsstarke Infrastruktur,<br />

ein IT-Rückgrat.<br />

Ein solches bilden moderne Kommunikationsserver<br />

wie InterSystems<br />

Ensemble ® . Sie leisten heutzutage viel<br />

mehr, als nur Datenpakete zwischen einzelnen<br />

Applikationen zu transportieren.<br />

Ein Kommunikationsserver wie Ensemble<br />

bietet, dank seiner Fähigkeit Daten<br />

zu persistieren, unter anderem die Möglichkeit,<br />

Repositories gemäß den eigenen<br />

Anforderungen aufzubauen, Rechtssicherheit<br />

im Bereich Nachrichtenübermittlung<br />

zu schaffen oder mit seiner<br />

Vielzahl an Schnittstellen Investitionsschutz<br />

zu gewährleisten.<br />

Dazu bedarf es sowohl der Unterstützung<br />

aller <strong>für</strong> das Gesundheitswesen<br />

74 EHEALTHCOM 02/11<br />

wichtigen Standards als auch der Fähigkeit,<br />

zentrale Lösungen führender Hersteller<br />

schnell und einfach zu integrieren.<br />

Deshalb beherrscht Ensemble nicht<br />

nur HL7, DICOM oder xDT sondern<br />

auch BAPI, HCM und IDoc. Auf diese<br />

Art schafft Ensemble als Rückgrat ihrer<br />

Gesundheits-IT eine zukunftssichere Basis<br />

<strong>für</strong> die Anforderungen von heute und<br />

die Herausforderungen von morgen.<br />

Auf sich allein gestellt, reicht ein technologischer<br />

Ansatz allerdings nicht aus.<br />

Es sind die Vorgaben aus Medizin und<br />

Verwaltung, die Ideen und Konzepte <strong>für</strong><br />

ein modernes Gesundheitswesen, die den<br />

technischen Möglichkeiten Leben einhauchen.<br />

Dann kann ein Kommunikationsserver<br />

seinem Namen gerecht werden<br />

und mit all seinen Optionen dem<br />

Nachrichtenaustausch dienen.<br />

Für InterSystems bietet die conhIT<br />

die ideale Plattform, um nicht nur mit<br />

IT-Verantwortlichen über Spezifika und<br />

Protokolle zu reden, sondern das Gespräch<br />

mit allen Entscheidungsträgern<br />

zu suchen. Eine Plattform, um über die<br />

Möglich keiten zu diskutieren, die sich<br />

Gesundheitseinrichtungen heute mittels<br />

moderner IT eröffnen. Die zentrale Frage<br />

dabei, wie Peter Mengel, Marketing<br />

Director CEE bei InterSystems erklärt,<br />

ist die nach dem „Was“.<br />

„Was verbessert die Qualität der Versorgung<br />

in meinem Krankenhaus? Was<br />

macht meine Einrichtung wirtschaftlich<br />

erfolgreicher? Was braucht es, um lokale<br />

oder regionale Zusammenarbeit zu<br />

stärken? Was kann ich tun, um Ambient<br />

Assisted Living (AAL) in mein Angebot<br />

zu integrieren? Wie immer die Frage<br />

lautet“, so Mengel, „es geht uns um die<br />

spezifischen Herausforderungen unserer<br />

Partner, um dann gemeinsam Lösungsansätze<br />

zu entwerfen. Vielleicht<br />

ein individuell gestalteter und automatisch<br />

aktualisierter Informationspool,<br />

wie ihn ein Repository darstellt, vielleicht<br />

ein Health Information Framework<br />

(HIF). Solange es gelingt die Herausforderung<br />

wirtschaftlich sinnvoll zu<br />

lösen, ist das „Wie“ nachrangig.“<br />

InterSystems GmbH<br />

info@InterSystems.de<br />

www.InterSystems.de<br />

InterSystems<br />

Ensemble® als<br />

Rückgrat eines<br />

Health Information<br />

Frameworks (HIF)


eHealth im Fokus von SwissDRG und integrierter Versorgung<br />

11. Schweizerischer eHealthcare Kongress<br />

Mittwoch / Donnerstag, 21. / 22. September 2011, GZI Seminar- und Kongresshotel, Nottwil LU<br />

Meet the future of Healthcare – meet the leaders<br />

Jetzt anmelden unter www.ehealthcare.ch<br />

Leading Partner<br />

an event of the<br />

ANZEIGEN<br />

02/11 EHEALTHCOM 75


COMPASS | SERVICE<br />

TERMINE<br />

KONGRESSE UND MESSEN<br />

Hospital Build Europe 2011 – Fachmesse<br />

<strong>für</strong> Krankenhausbau und -betrieb<br />

4. – 6. April 2011<br />

Nürnberg<br />

conhIT 2011<br />

5. – 7. April 2011<br />

Berlin<br />

Euro ID<br />

5. – 7. April 2011<br />

Berlin<br />

Med-e-Tel 2011<br />

6. – 8. April 2011<br />

Luxemburg<br />

18. Deutscher Krankenhaus-Controller-Tag<br />

7. – 8. April 2011<br />

Berlin<br />

BGF – Das Gesundheits-Forum<br />

8. – 9. April 2011<br />

München<br />

FTD Konferenz Gesundheitswirtschaft<br />

11. – 12. April 2011<br />

Berlin<br />

Altenpflege 2011<br />

12. – 14. April 2011<br />

Nürnberg<br />

KH-IT Frühjahrstagung 2011<br />

4. – 5. Mai 2011<br />

Karlsruhe<br />

eHealth Week 2011 / WoHit Conference &<br />

Exhibition<br />

10. – 12. Mai 2011<br />

Budapest, Ungarn<br />

Hauptstadtkongress Medizin und<br />

Gesundheit 2011<br />

11. – 13. Mai 2011<br />

Berlin<br />

eHealth Forum Freiburg<br />

14. Mai 2011<br />

Freiburg<br />

76 EHEALTHCOM 02/11<br />

Mit Kongressen, Plenarsitzungen und Workshops will die Hospital<br />

Build Europe Conference and Exhibition Healthcare-Lösungen anbieten<br />

und als Netzwerk <strong>für</strong> die Wünsche und Bedürfnisse von<br />

Krankenhausmanagern dienen.<br />

Zum vierten Mal wird die conhIT, der Branchentreff <strong>für</strong> Healthcare IT,<br />

auf dem Berliner Messegelände stattfinden und zeigen, wie IT-<br />

Lösungen den Leistungserbringern helfen können, die Effizienz und<br />

Qualität der Gesundheitsversorgung zu verbessern.<br />

Die 7. Internationale Fachmesse und Wissensforum <strong>für</strong> automatische<br />

Identifikation – EURO ID 2011 geht in diesem Jahr nach Berlin.<br />

Themen der Messe sind die neuesten Trends bei RFID, Sensorik, 2D-<br />

Code, Biometrie, Barcodes, sichere Identität und Kartensysteme.<br />

Die neunte Med-e-Tel, veranstaltet von der International Society for<br />

Telemedicine & eHealth (ISfTeH), bietet unter den Bereichen „Edu -<br />

cation“, „Networking“ und „Business“ wieder eine internationale Platt -<br />

form <strong>für</strong> Experten aus Industrie, Politik und Gesundheitswesen.<br />

Die Veranstaltung findet unter dem Motto „Gute Zeiten / Schlechte<br />

Zeiten – Wo steht die deutsche Gesundheitswirtschaft ?“ unter der<br />

Schirmherrschaft der Bundesministerin <strong>für</strong> Arbeit und Soziales,<br />

Dr. Ursula von der Leyen, statt.<br />

Der zweitägige Kongress gliedert sich in zwei Bereiche: „Management<br />

meets Politics“ und „Management meets Management“. Thematisch<br />

steht beim 9. BGF – Das Gesundheits-Forum die Frage „Versorgungs -<br />

management und Pay for Performance – ein Widerspruch?“ im Fokus.<br />

Die Veranstaltung findet unter dem Motto: „Wachsen in der Krise: Wie<br />

sich der Gesundheitsmarkt in der Wirtschaftsflaute verändert“ statt.<br />

Dieses Jahr stellt sich die ALTENPFLEGE mit Fachforen in den<br />

Messehallen, einem begleitenden Fachkongress zur Messe und der<br />

neu konzipierten Sonderschau aveneo, unter anderem zum Thema<br />

„Ambient Assisted Living“, dar.<br />

Der Kongress bietet eine Plattform zum Austausch über neueste Ent -<br />

wicklungen im Bereich der Radiologie in Europa und darüber hinaus.<br />

Die eHealth Week 2011 wird von der Europäischen Kommission,<br />

HIMSS Europe und dem Ungarischen Vorsitz im EU-Rat organisiert.<br />

Sie integriert die WoHIT, die sich <strong>dieses</strong> Jahr dem Thema „eHealth in<br />

an Age of Austerity: Achieving Maximum Benefit“ widmet.<br />

Der 14. Hauptstadtkongress, in dessen Mittelpunkt die aktuelle Ent -<br />

wicklung der neuen Gesundheitsreform steht, vereint unter seinem<br />

Dach drei Fachkongresse <strong>für</strong> die großen Berufsgruppen des Ge sund -<br />

heitswesens – Ärzte, Pflege und Krankenhausmanagement.<br />

Auf der Auftaktveranstaltung des neu gegründeten eHealth Forum<br />

Freiburg werden Problemstellungen aus der Schnittstelle von Ge sund -<br />

heitswesen / MedTech / ITK diskutiert, kreative Lösungen mit Experten<br />

erarbeitet und innovative Ideen und Produkte vorgestellt.<br />

NürnbergMesse<br />

www.hospitalbuildeurope.com<br />

Messe Berlin<br />

www.conhit.de<br />

Messe Berlin<br />

www.euro-id-messe.de<br />

Luxexpo<br />

www.medetel.eu<br />

Kongresshotel Potsdam<br />

www.dvkc.de<br />

Leonardo Royal Hotel Munich<br />

www.bgm.ag/kongress<br />

Bertelsmannrepräsentanz<br />

www.ftd-gesundheitswirtschaft.de<br />

NürnbergMesse<br />

www.altenpflege-messe.de<br />

Städtisches Klinikum Karlsruhe<br />

www.kh-it.de<br />

Syma Event Centre<br />

www.worldofhealthit.org<br />

ICC Berlin<br />

www.hauptstadtkongress.de<br />

Haus der Ärzte Freiburg<br />

www.ehealth-forum-freiburg.de


3. Schweizerischer Kongress<br />

immoHealthCare.ch<br />

17. – 18. Mai 2011<br />

Nottwil, Schweiz<br />

WÜMEK Kongress <strong>für</strong> Technologien in<br />

der Medizin und Energieeffizienz in<br />

Kliniken<br />

23. – 25. Mai 2011<br />

Würzburg<br />

eHealth2011<br />

26. – 27. Mai 2011<br />

Wien<br />

92. Deutscher Röntgenkongress 2011<br />

1. – 4. Juni 2011<br />

Hamburg<br />

Weitere Termine zum Thema eHealth finden Sie auf unserer Internet-Seite www.e-health-com.eu<br />

Partnerland der conhIT 2011:<br />

GOLD<br />

Partner<br />

SILBER<br />

Partner<br />

BRONZE<br />

Partner<br />

Konferenz und Fachausstellung zum Thema Immobilienmanagement<br />

und Supportprozesse im Gesundheitswesen. Dabei geht es unter<br />

anderem auch um den Bereich AAL. Das Motto der Veranstaltung lautet:<br />

„Die Immobilie im Gesundheitswesen – eine Führungsaufgabe“.<br />

Die Konferenz <strong>für</strong> angewandte Technik in der Medizin bietet vielfältige<br />

Fachthemen und Informationen <strong>für</strong> die berufliche Fort- und Weiter bil -<br />

dung und Aktualisierung des Fach wis sens und richtet sich an Füh -<br />

rungs kräfte aus der Gesundheits- und Energiewirtschaft.<br />

Die österreichische Konferenz eHealth2011 steht unter der Leitidee:<br />

„Health Informatics meets eHealth – von der Wissenschaft zur An -<br />

wen dung und zurück“. Motto und Programm der Konferenz wollen<br />

eine Brücke von der Forschung zur Anwendung von In for ma tionsund<br />

Kommunikationstechnologie im Gesundheitswesen schlagen.<br />

Der 92. Deutsche Röntgenkongress findet erstmals in Hamburg statt.<br />

Thematisch befasst er sich mit den neuesten Trends, Erkenntnissen<br />

und Lösungen in der Radiologie.<br />

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Industrie-Messe<br />

Kongress<br />

GZI Seminar- und<br />

Kongresshotel Nottwil, LU<br />

http://immohealthcare.ch<br />

Congress Centrum<br />

Würzburg<br />

http://wuemek.org<br />

Tagungszentrum Schloss<br />

Schönbrunn<br />

www.ehealth2011.at<br />

Congress Centrum<br />

Hamburg<br />

www.roentgenkongress.de<br />

Akademie<br />

www.conhit.de<br />

„Auch aus wissenschaftlicher Sicht ist die conhIT die Plattform <strong>für</strong><br />

Translation – in jeder Hinsicht: Ideen, Konzepte, Lösungen und<br />

Erfahrungen.“<br />

Prof. Dr. Peter Haas, Fachhochschule Dortmund, University of Applied Sciences<br />

and Arts / GMDS e.V.<br />

Networking<br />

Veranstalter Organisation<br />

In Kooperation mit<br />

ANZEIGE<br />

Unter Mitwirkung von


COMPASS | SERVICE<br />

BÜCHER<br />

WWW<br />

78 EHEALTHCOM 02/2011<br />

SICHER – ABER WIE?<br />

Die Sicherheit von Healthcare-IT-Sys -<br />

temen ist eines der ganz großen The -<br />

men bei der Digitalisierung des Ge -<br />

sund heitswesens. Datenschutz und<br />

Datensicherheit in einem verteilten<br />

Netzwerk mit multiplen Identitäten<br />

und unterschiedlichsten Zugangs -<br />

berechtigungen zu gewährleisten, ist<br />

alles andere als trivial. Drei Experten<br />

von der britischen Infonomics<br />

Society, vom Dublin Institute of Tech -<br />

no logy und von der neuseeländischen<br />

Massey University versuchen in einer<br />

aktuellen Publikation, ein wenig<br />

Struktur in das Thema zu bringen. Sie<br />

liefern in einer sieben Kapitel um -<br />

fassenden Monographie einen Über -<br />

blick über wichtige Themen kom plexe<br />

unter Bezugnahme auf zahlreiche<br />

konkrete Beispiele aus aller Welt, dar-<br />

MITREDEN BEIM THEMA<br />

TELEMEDIZIN<br />

Welche Gesundheit wollen wir? Die -<br />

se Frage steht im Mittelpunkt des<br />

ers ten Bürgerdialogs des Bun des mi -<br />

unter nationale Projekte wie das<br />

Danish Health Data Network, das norwegische<br />

E-Health-Projekt oder den<br />

britischen Service NHS Direct Online,<br />

nis teriums <strong>für</strong> Bildung und For -<br />

schung (BMBF), der sich dem Thema<br />

Hightech-Medizin widmet. Dabei<br />

wer den die Themen Telemedizin,<br />

Neu ronale Implantate sowie In ten -<br />

siv- und Palliativmedizin beleuchtet.<br />

Das Forum soll einen Austausch darüber<br />

zwischen Bür gern, Wissen -<br />

schaft und Politik schaffen. Im Bür -<br />

gerdialog Zu kunfts technolo gien, den<br />

das Bundesforschungs minis te rium<br />

Anfang März eröffnet hat, werden<br />

Chancen und mögliche Risiken von<br />

Zukunfts tech no logien diskutiert. Er -<br />

geb nis die ses Prozesses sollen kon -<br />

kre te Em pfeh lungen sein, die die be -<br />

teilig ten Bür ger an Ver ant wortliche<br />

aber auch auf privat initiierte Projekte<br />

wie Google Health und HealthVault.<br />

Herausgearbeitet werden dabei in un -<br />

terschiedlichen Kapi teln Bedro hung s -<br />

szenarien, rechtliche Rahmen be din -<br />

gun gen in zahlreichen Ländern und<br />

die fundamentalen Ele mente einer<br />

Sicherheits archi tektur. Ein Schwer -<br />

punkt des Buchs befasst sich schließlich<br />

mit der Frage, wie sich der Daten -<br />

schutz und die Daten sicher heit von<br />

eHealth- Lösungen einheitlich evaluieren<br />

lassen.<br />

(Grätzel)<br />

Electronic Healthcare Information<br />

Security<br />

Charles A. Shoniregun, Kudakwashe<br />

Dube, Fredrick Mtenzi<br />

Springer, New York 2010<br />

85,55 Euro<br />

aus Po li tik, Wis sen schaft, Wirtschaft<br />

und Gesell schaft übergeben und mit<br />

ihnen diskutieren. Das Portal bietet<br />

neben der Mög lich keit zum mo de -<br />

rier ten Online-Dialog zahl reiche Hin -<br />

ter grund information en zum Thema<br />

Hightech-Medizin. Am Bür ger dialog<br />

nehmen auch Wis sen schaft ler teil,<br />

die auf Fra gen ant wor ten. Die ganz -<br />

tägigen Bür ger kon fe ren zen werden<br />

ab An fang Mai statt finden. <strong>Ihre</strong> Er -<br />

geb nisse werden nach den Som mer -<br />

ferien bei einem zen tra len Bür ger -<br />

gipfel in Berlin zu einem Bürger-<br />

Report gebündelt.<br />

www.buergerdialog-bmbf.de


WISSEN IST MACHT<br />

Das Gesundheitswesen ist komplex –<br />

nicht nur in seiner Struktur, auch in<br />

seiner Terminologie. Dabei müssen<br />

sich Begriffe gar nicht kompliziert anhören,<br />

um nicht verstanden zu werden.<br />

Die Kunst besteht darin, ihre Be -<br />

deutung im fachspezifischen Kon text<br />

zu kennen. Zusammen mit zahlreichen<br />

Autoren aus Universitäten,<br />

Hoch schulen und Einrichtungen des<br />

Gesundheitswesen hat Prof. Dr. Heiko<br />

Burchert im „Lexikon Ge sundheits -<br />

manage ment“ 600 Be grif fe aufgegriffen,<br />

die <strong>für</strong> ein Studium des Ge sund -<br />

heitsmanage ments relevant sind.<br />

Institutionen, Ziele, Leistungen und<br />

Aufgaben werden hier aus betriebswirtschaftlicher<br />

Sicht erläutert und<br />

Themengebieten zugeordnet. Aber<br />

auch Krankheitsbilder, ge setz liche<br />

Rahmen bedingungen, Modelle, Ins -<br />

tru mente und Konzepte haben ihren<br />

Platz im Lexikon erhalten, in so fern<br />

sie von gesundheits öko no mi scher Be -<br />

deutung sind. Selbstver ständ lich fehlen<br />

auch einschlägige Schlag wor te<br />

wie eHealth, Gesundheits tele ma tik<br />

und Telemedizin dabei nicht.<br />

Mit seiner leicht verständlichen<br />

Spra che ist das Lexikon eine nützliche<br />

Hil fe auf dem Weg durch das Gesund -<br />

heits wesen. Die Autoren geben sich<br />

nicht mit schlichten Definitionen zufrieden,<br />

sondern liefern – wo möglich<br />

– Hinweise auf interessante In ter net-<br />

Seiten und weiterführende Literatur.<br />

Kurze historische Abrisse zum Bei -<br />

spiel zu Institutionen lassen Or ga ni -<br />

sa tion, Aufgabe und Ziele der Ein rich -<br />

tung deutlich werden und stellen den<br />

Kontext zum System her. Ein hilfreiches<br />

Lexikon <strong>für</strong> alle, die mitreden<br />

und dabei wissen wollen, wovon sie<br />

sprechen. (Scholz)<br />

Lexikon Gesundheitsmanagement<br />

Heiko Burchert (Hrsg.)<br />

NWB Verlag, Herne 2011<br />

19,80 Euro<br />

NEUERSCHEINUNGEN<br />

AAL/VDE/BMBF<br />

Demographischer Wandel –<br />

Assistenzsysteme aus der<br />

Forschung in den Markt<br />

4. Deutscher AAL-Kongress mit<br />

Ausstellung, CD-ROM<br />

VDE-Verlag<br />

Berlin 2011<br />

159 Euro<br />

Uwe Fachinger,<br />

Klaus-Dirk Henke (Hrsg.)<br />

Der private Haushalt als<br />

Gesundheitsstandort<br />

Theoretische und empirische<br />

Analysen<br />

Nomos Verlagsgesellschaft<br />

Baden Baden 2011<br />

59 Euro<br />

Heinz Naegler<br />

Management der sozialen Ver -<br />

antwortung im Krankenhaus<br />

Medizinisch Wissenschaftliche<br />

Verlagsgesellschaft<br />

Berlin 2011<br />

59,95 Euro<br />

FTD-Konferenz<br />

FTD-KKonferenz<br />

Gesundheits-<br />

Gesun n dh eits eits-<br />

wirtschaft wirtschhaft<br />

2011<br />

11. und 12. Apr April il 2011<br />

Bertelsmann-Re<br />

Bertelsmann-Repräsentanz epräsentanz<br />

Unter den Linden Lindeen<br />

| Berlin<br />

Themenschwerpunkte Themenschwerppunkte<br />

u.<br />

a.:<br />

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Infos IInfos und und Anmeldung Anmeldung gunt un un unter unte<br />

nntter<br />

tee<br />

www.ftd-gesundheitswirtschaft.de<br />

www.ftd- www -gesundheitswirtschaft.d<br />

esundheitswirts<br />

sundheitswi de<br />

Refe Referenten erenten<br />

u.<br />

a.:<br />

Dr. Maximilian MMaximilian<br />

MMaximilian<br />

Ga<br />

Gaßner, aßner aßner,<br />

Dr. Dr Dr. Philipp Rösler Rösler,<br />

,<br />

Bundesversicherungsamt<br />

nd desversicheruungsamt<br />

Bu Bundesminister undesminister <strong>für</strong><br />

Ge Gesundheit esundheit<br />

Veranstalter Ve eranstalter<br />

KKno<br />

Knowledge wledge PPartner<br />

artner


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COMPASS | SERVICE<br />

BÜCHER<br />

FÜR DEN DURCHBLICK<br />

Mehr Wettbewerb sorgt <strong>für</strong> bessere<br />

medizinische Qualität – das ist schon<br />

zur Zauberformel des deutschen Ge -<br />

sundheitswesens in den letzten Jah ren<br />

avanciert. Folgerichtig, dass sich der<br />

jährlich erscheinende Kran ken haus-<br />

Report in seiner diesjährigen Aus gabe<br />

mit Schwerpunkt dem Zu sam men -<br />

hang von Qualität und Wett be werb in<br />

der deutschen Kran ken haus landschaft<br />

widmet.<br />

Der Band des Wissenschaftlichen<br />

Instituts der AOK beleuchtet eingehend<br />

den Stellenwert der Qualität in<br />

der stationären Ver sorg ung: So gibt<br />

er den aktuellen Stand der Qualitäts -<br />

sicherung wieder, analysiert gegenwärtige<br />

und künftige Entwicklungen<br />

und befasst sich mit der Bedeutung<br />

der Qualität als Wett bewerbs para -<br />

DIE FACHMESSE FÜR KRANKENHAUSBAU UND -BETRIEB<br />

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4–6 April 2011 NürnbergMesse, Germany<br />

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meter der Kranken häu ser. Und Qua -<br />

litätsaspekte werden fortan eine noch<br />

größere Rolle spielen, wenn es um<br />

die Fra ge der Vergütung geht: im<br />

Veranstalter:<br />

Rahmen von Pay-for-Performance-<br />

Ansätzen, durch die Berück sich ti -<br />

gung in Ver sor gungs v erträgen oder<br />

bei der Krankenhaus planung.<br />

Krankenhaus ma nagern, Gesund -<br />

heit spolitikern und -ökonomen sowie<br />

leitenden Klinik-Ärzten bietet das<br />

Werk eine solide Diskussions- und<br />

Hand lungs grundlage. Der Statistik -<br />

teil enthält wie jedes Jahr detaillierte<br />

Daten und ausführliche Analysen zur<br />

Ent wick lung des Kranken haus mark -<br />

tes. Fazit: Ein guter Überblick. (Wolf)<br />

Krankenhaus-Report 2011<br />

Schwerpunkt: Qualität durch<br />

Wettbewerb<br />

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Friedrich, Jürgen Wasem (Hrsg.)<br />

Schattauer, Stuttgart 2011<br />

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Eröffnung der Messe durch<br />

Dr. Markus Söder<br />

Bayerischer Staatsminister<br />

<strong>für</strong> Umwelt und Gesundheit<br />

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FINDEX<br />

Namen<br />

Abraham, William 62<br />

Amelung, Volker 48<br />

Audebert, Heinrich 8<br />

Bahr, Daniel 48<br />

Barroso, Mario 64<br />

Behrend, Bernd 20<br />

Bettenhausen, Kurt 12<br />

Black, Ashly 64<br />

Blumenthal, David 46<br />

Böckmann, Britta 36<br />

Caumanns, Jörg 54<br />

Chandra, Rupa 64<br />

Debatin, Jörg 48<br />

Dominguez, Emilio 18<br />

Dugas, Martin 54<br />

Dutschek, Martin 17<br />

Eickmeyer-Hehn, Annette 10<br />

Fischer, Birgit 10<br />

Graalmann, Jürgen 8<br />

Hartmann, Armin 51<br />

Hoelscher, Uvo 20<br />

Hofner, Gerald 12<br />

Kirschbauer, Peter J. 38 ff<br />

Köth, Christian 12<br />

Lauterberg, Jörg 17<br />

Lewin, Eyal 10<br />

Lucht, Michael 13<br />

Mainz, Reinhold 42 ff<br />

Malizia, Markus 10<br />

Markurth, Ulrich 7<br />

Meglic, Matic 64<br />

Mentzinis, Pablo 6<br />

Rachel, Thomas 51<br />

Rausch, Daniel 10<br />

Reiner, Jürgen 10<br />

Renggli, Daniel 10<br />

Richter, Jörn 10<br />

Riedel, Wolfgang 34<br />

Rösler, Philipp 6<br />

Roth, Joachim 7<br />

Scheer, August-Wilhelm 49<br />

Schörgdorfer, Volker 9<br />

Sebelius, Kathleen 47<br />

Semler, Sebastian C. 54<br />

Stroetmann, Karl A. 42 ff<br />

Traugott, Kristi 64<br />

von Oppen, Georg F. 10<br />

Weissman, Joel 48<br />

Zimmer, Hans Heinz 51<br />

Zöller, Wolfgang 3<br />

Firmen & Organisationen<br />

AnyCare 7<br />

AOK 8<br />

ASSTeH 52<br />

Averbis 7<br />

Barmer GEK 10<br />

BITKOM 6 / 49<br />

BMC 48<br />

Business Systemhaus 12<br />

BVKJ 12<br />

Charité Berlin 8<br />

CHILI 10<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft 13<br />

Deutsche Telekom 30<br />

Deutsches Krebsforschungszentrum 7<br />

DGBMT 20<br />

DGG 53<br />

DGTelemed 52<br />

Dräger 18<br />

EMC Computer Systems 10<br />

FH Dortmund 36<br />

Fraunhofer ISST 54<br />

gematik 44<br />

GKV Spitzenverband 6<br />

Helios 16<br />

HUK Coburg 7<br />

IBM 6 / 7<br />

ICW 38 ff<br />

Imperial College London 64<br />

Indian Institute of Management 64<br />

ISTO 28 ff<br />

Karl Storz 16 /18<br />

KH-IT 20<br />

Klinikum Braunschweig 59<br />

KKH-Allianz 14<br />

Kokura Memoria Hospital, Lapan 63<br />

LMU München 28 ff<br />

Medizinische Hochschule Hannover 11<br />

Microsoft 12<br />

Nordstadtklinik Hannover 14 ff<br />

Nuance 6 /10<br />

Ochsner Health System 64<br />

Roche 59<br />

Sana 16<br />

SGTMeH 53<br />

SHL Telemedizin 10<br />

Siemens Healthcare 51<br />

Smart Living 51<br />

synlab 10<br />

TMF 54<br />

Unfallkrankenhaus UK Bogen 10<br />

Uniklinik Hamburg-Eppendorf 59<br />

Uniklinik Heidelberg 56 ff<br />

Uniklinik Tübingen 59<br />

Universität Barcelona 63<br />

Universität Greifswald 13<br />

VDE 12 / 51<br />

vfa 10<br />

VHitG 36<br />

vision4health 10<br />

zehnvier 28 ff<br />

Zentrum <strong>für</strong> Medizintechnik u. Ergonomie 20<br />

ZVEI 50<br />

IMPRESSUM<br />

E-HEALTH-COM<br />

Magazin <strong>für</strong> Gesundheitstelematik und Telemedizin<br />

www.e-health-com.eu<br />

HERAUSGEBER:<br />

Hans-Peter Bröckerhoff<br />

CHEFREDAKTEUR:<br />

Martin Schmitz-Kuhl, v.i.S.d.P.<br />

REDAKTION:<br />

Philipp Grätzel von Grätz, Miriam Mirza,<br />

Nina Schellhase, Annette Scholz,<br />

Silke Weidner (Korrektorat), Anne Wolf<br />

REDAKTIONSASSISTENZ:<br />

Hanne Holm Tel.: + 49 - (0)69 - 405 631 -157<br />

WEITERE AUTOREN DIESER AUSGABE:<br />

Judith Balfanz, Antje Brandner, Ralf Breitgoff,<br />

Dr. Martin Denz, Prof. Dr. Dr. Christian Dierks,<br />

Armin Gärtner, Alexandra Gersing, Boris Hadaschik,<br />

Markus Hohenfellner, Christian Huber, Dr. Dr. Johannes<br />

Huber, Andreas Ihrig, Klaus Jopp, Anja Kessler,<br />

Prof. Dr. Clemens Koob, Prof. Dr. Tobias Kretschmer,<br />

Wolfgang Loos, Reinhold Mainz, Sascha Pahernik,<br />

Tim Peters, Prof. Dr. Wolfgang Riedel, Prof. Dr. Paul<br />

Schmücker, Dr. Stephan H. Schug, Dr. Peter Sögner,<br />

PD Dr. Günter Steyer, Dr. Karl A. Stroetmann<br />

GRAFIK:<br />

Katharina Doering, Susanne Lindner, Martin Wolczyk<br />

ANSCHRIFT REDAKTION UND VERLAG:<br />

HEALTH-CARE-COM GmbH<br />

Hanauer Landstraße135–137, D - 60314 Frankfurt am Main<br />

Tel.: + 49 - (0)69 - 405 631-157, Fax: + 49 - (0)69 - 405 631-105<br />

E-Mail: redaktion@e-health-com.eu<br />

ABOSERVICE:<br />

Per Internet: www.e-health-com.eu<br />

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PREIS:<br />

Einzelheft 9,60 Euro/CHF 15,80 plus Versand,<br />

Jahresabon nement 57,60 Euro/CHF 95 plus 6,- Euro<br />

Porto (Deutsch land) bzw. 11,- Euro Porto (Österreich)<br />

und CHF 18,10 (Schweiz)<br />

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Marcus Michel<br />

Tel.: + 49 - (0)69 - 405 361 - 103<br />

Fax: + 49 - (0)69 - 405 361 - 105<br />

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Bessemerstraße 83–91<br />

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dem Urheberrechtsgesetz nichts anderes ergibt.


PERSPEKTIVEN<br />

DIALOG DER WELTEN<br />

Es wird immer deutlicher, dass es zwischen Medizintechnik und eHealth zunehmend mehr Berührungspunkte und<br />

Verbindungen gibt. Eine gemeinsame Themen- und Diskussions-Welt der Medizintechnik-Branche und der „klassischen“<br />

eHealth-Community scheint es allerdings oft noch nicht zu geben.<br />

E<br />

HANS-PETER BRÖCKERHOFF<br />

ist Herausgeber <strong>dieses</strong> Magazins.<br />

hp.broeckerhoff@e-health-com.eu<br />

82 EHEALTHCOM 02/2011<br />

S SIND DOCH NOCH ZWEI WELTEN“, dachte<br />

ich, als ich mich im gut gefüllten Konferenzsaal<br />

des Steigenberger Airport Hotels in Frankfurt<br />

umsah. Fast kein mir bekanntes Gesicht<br />

war unter den Teilnehmern der Veranstaltung<br />

– immerhin einer Konferenz, die den Begriff<br />

„eHealth“ im Titel trug, bundesweit ausgeschrieben<br />

war und von einem renommierten Verband<br />

organisiert wurde. Es war die 13. eHealth-Konferenz des<br />

Bundesverbands Medizintechnologie (BVMed), die sich Ende<br />

Februar vor allem mit dem Dachthema „Optimierung der Prozesse<br />

zwischen Krankenhäusern und Lieferanten durch elektronische<br />

Kommunikation“ beschäftigte.<br />

Die „zwei Welten“, die der Medizintechnik und die der Health<br />

IT, Gesundheitstelematik und Telemedizin,<br />

die „klassische“ eHealth-Welt sozusagen,<br />

haben zunehmend Berührungspunkte,<br />

Überschneidungen und Verflechtungen.<br />

Aber so richtig in einem gemeinsamen Dis -<br />

kussionsprozess verbunden sind sie (noch)<br />

nicht. Das wurde auch bei der BVMed-Veranstaltung<br />

deutlich. Auf der einen Seite beschäftigte<br />

sich der Großteil der Vorträge,<br />

dem Konferenzthema folgend, mit Fragen<br />

der Logistik und der Verbesserung des Technik-<br />

und Materialeinkaufs der Krankenhäuser<br />

– und zwar vornehmlich aus betriebswirtschaftlicher<br />

und technischer Sicht. Auf<br />

der anderen Seite gingen einige Referenten<br />

(die zu den wenigen „bekannten Gesichtern“<br />

aus der „klassischen“ eHealth-Welt gehörten)<br />

auf die Vernetzung der medizinischen<br />

Versorgung ein und auf das Zusammenspiel von Medizintechnik<br />

und Health IT. Eine wirklich gemeinsame Themen- und<br />

Diskussions-Ebene schien hier noch nicht zu bestehen.<br />

Umso interessanter war dann der letzte Vortrag der Veranstaltung,<br />

in dem der Vorstandsvorsitzende des BVMed, Dr.<br />

Meinrad Lugan, die künftige Entwicklung zu einer vernetzten<br />

Gesundheitsversorgung beschrieb. Er tat das mit viel Enthusiasmus<br />

und einem solchen Nachdruck, als wolle er den anwesenden<br />

Vertretern seiner Mitgliedsunternehmen empfehlen,<br />

» Eine noch stärkere<br />

Beschäftigung mit den<br />

Auswirkungen der<br />

eHealth-Entwicklung<br />

auf die Medizintechnik<br />

und den Anforderungen<br />

der Technik an die<br />

eHealth-Diskussion<br />

ist notwendig.«<br />

sich stärker mit diesem Zukunftsthema<br />

zu beschäftigen,<br />

und als wolle er die Mitglieder<br />

der „klassischen“ eHealth-Welt<br />

zum verstärkten Dialog einladen.<br />

So kam die Botschaft seiner<br />

Rede zumindest bei mir an und<br />

veranlasste mich dazu, direkt ein<br />

Interview mit ihm <strong>für</strong> eine der<br />

kommenden Ausgaben von E-<br />

HEALTH-COM zu vereinbaren.<br />

Nun ist es nicht so, dass unser<br />

Magazin nicht schon seit<br />

Längerem immer wieder auch die Thematik Medizintechnik<br />

und IT behandelt. In dieser Ausgabe sind es sogar zwei große<br />

Beiträge, die sich mit diesem Themenbereich beschäftigen (siehe<br />

Seiten 22 und 28). Und mit dem VDE und dem ZVEI berichten<br />

zudem auch schon zwei Institutionen, die das Thema<br />

eHealth stark aus der Sicht der Medizintechnik betrachten, auf<br />

unseren Verbandsseiten regelmäßig über ihre Aktivitäten.<br />

MEHR DIALOG und eine noch stärkere Beschäftigung mit<br />

den Auswirkungen der eHealth-Entwicklung auf die Medizintechnik<br />

und den Anforderungen der Medizintechnik an die<br />

eHealth-Diskussion sind dennoch sinnvoll und notwendig.<br />

E-HEALTH-COM wird sich deshalb der Thematik noch stärker<br />

zuwenden – mit dem angesprochenen Interview, einer öffentlichen<br />

Diskussionsrunde auf der diesjährigen conhIT, die<br />

in der nächsten Ausgabe dokumentiert werden wird, und mit<br />

vielfältigen weiteren Beiträgen.<br />

Wichtig erscheint dabei, weiter zu gehen, als es bisher bei<br />

der Beschäftigung mit dem Thema meist geschieht. Der Blick<br />

richtet sich oft nur auf die Vernetzung und ihre Auswirkungen.<br />

Die Medizintechnik als solche und die einzelnen Produkte<br />

bleiben dabei aus eHealth-Sicht meist „Fremdkörper“. Es<br />

dürfte sich lohnen diese Produkte an sich, mit ihrer Vernetzbarkeit<br />

und Vernetzungsnotwendigkeit, zu betrachten – und<br />

vor allem mit ihrem Beitrag zur Optimierung der Versorgungsprozesse.<br />

Eine solche Herangehensweise an die Diskussion<br />

könnte dazu beitragen, dass sich die Frage der „zwei Welten“<br />

irgendwann gar nicht mehr stellt.

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