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NR. 04 - MAI 2010
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Ein wahrer Meister mitten
Nach den Tagen am Leichenverbrennungsplatz von Varanasi ziehe ich weiter fl ussaufwärts.
Vorbei an Haridvar, wo noch immer die Kumbha Mela gefeiert wird, vorbei
auch an Rishikesh, wo sich wie immer Yogis aus der ganzen Welt tummeln. Schließlich
lande ich in Kalimath, einem kleinen, verschlafenen Ort mitten im Himalaya.
Es gibt Menschen in Indien,
die Jahre auf dem
Shmashana, dem Verbrennungsplatz
verbringen. Ich gehöre
nicht zu dieser Gattung,
mir reicht es schon nach ein
paar Tagen. Außerdem wird die
Sonne immer ungemütlicher,
es ist immer öfter drückend
heiß, und so ziehe ich in die
Berge. Zunächst lande ich (wie
üblich könnte ich fast sagen) in
Rishikesh. Der Ort pulsiert. Nur
Der Spielberger Thomas Tkadletz mit dem Chefpriester des 2000
Jahre alten Kali-Tempels in Kalimath.
30 Kilometer von Haridvar entfernt,
wo man noch immer die
Kumbha Mela, das größte religiöse
Fest der Welt, feiert, fühlt
es sich an wie zu potenzierten
Weihnachten. Pilger strömen
tagein tagaus durch den Ort,
die Menschen sind fröhlich.
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Nach kurzer Zeit aber fahre ich
weiter. Eine Tagesreise nördlich
gelange ich an den letzten
Punkt meiner Reise: Kalimath,
ein verschlafenes, heiliges Nest
mitten im Himalaya.
Kalimath liegt im Quellgebiet
der Ganga. Zentrum des Ortes
ist ein uralter Kalitempel. 2000
Jahre alt sei dieser Tempel, sagt
man. Kalidasa habe hier gelebt,
der größte Dichter Indiens, der
auch schon unseren guten, alten
Goethe inspiriert hatte.
Ein paar Häuser, in denen die
Brahmanen, die Tempelpriester
leben, ein Dharamshala (eine
Pilgerherberge), ein paar Läden,
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