Handreichung Personalführung an der Aargauer ... - Schulen Aargau
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BKS<br />
<strong>H<strong>an</strong>dreichung</strong><br />
<strong>Personalführung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong><strong>Aargau</strong>er</strong> Volksschule<br />
eleitete<br />
Schule1<br />
EinlEitung<br />
BILDUNG
Inhaltsverzeichnis<br />
Zu diesem H<strong>an</strong>dbuch 5<br />
Einleitung 6<br />
Teil A Personalgewinnung 8<br />
1. Personalpl<strong>an</strong>ung 8<br />
1.1 Qu<strong>an</strong>titative aspekte <strong>der</strong> Personalpl<strong>an</strong>ung 9<br />
1.2 Qualitative aspekte <strong>der</strong> Personalpl<strong>an</strong>ung 10<br />
2. Personalsuche 12<br />
3. Personalauswahl 13<br />
3.1 vorselektion 13<br />
3.2 Bewerbungsgespräch 14<br />
3.3 referenzen einholen 15<br />
3.4 ungeeignete Personen 15<br />
3.5 auswahl <strong>der</strong> lehrperson 16<br />
3.6 ausstellen des <strong>an</strong>stellungsvertrags 16<br />
4. Einführung von neuen lehrpersonen 18<br />
4.1 Massnahmen zur Einführung von neuen lehrpersonen 19<br />
5. literatur 21<br />
Zusatzinformationen – A Personalgewinnung 23<br />
Merkblatt <strong>an</strong>stellungsverträge für lehrpersonen <strong>an</strong> <strong>der</strong> volksschule 24<br />
Instrumente – A Personalgewinnung 25<br />
ablauf qu<strong>an</strong>titativer Pl<strong>an</strong>ung für das kommende schuljahr 26<br />
Erfassung <strong>der</strong> <strong>an</strong>zahl Kin<strong>der</strong> bzw. <strong>der</strong> schülerzahlen 27<br />
Erhebung <strong>der</strong> absichten und Wünsche <strong>der</strong> lehrpersonen<br />
für das kommende schuljahr 28<br />
Beispiel eines einfachen stellenpl<strong>an</strong>s 30<br />
Übersichtsblatt Kompetenzen / Qualifikationen <strong>der</strong> lehrpersonen 31<br />
stellenbeschreibung (grundlage: Berufsauftrag) 32<br />
<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofil 33<br />
verfassen eines stelleninserates 35<br />
Übersicht Bewerbungen 37<br />
<strong>an</strong>alyse <strong>der</strong> Bewerbungsunterlagen 38<br />
leitfaden Bewerbungsgespräch 41<br />
Protokollbogen aufgrund des gesprächsleitfadens 44<br />
Protokollbogen aufgrund des <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofils 47<br />
Ermächtigung zum Einholen von referenzauskünften 49<br />
Einholen von referenzen 50<br />
vergleichsbogen aufgrund des gesprächsleitfadens 52<br />
vergleichsbogen aufgrund des <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofils 53<br />
Einführungskonzept für neue lehrpersonen 54<br />
Einführungs- und Eintrittsgespräche 55<br />
Patensystem 57<br />
100-tage-gespräch 58<br />
2<br />
inhaltsvErzEichnis
Inhaltsverzeichnis<br />
Teil B <strong>Personalführung</strong> 61<br />
1. <strong>Personalführung</strong> allgemein 62<br />
2. gespräche 63<br />
2.1 gesprächsformen 64<br />
2.2 grundsätzliches zum thema gespräche führen 64<br />
2.3 regelmässige Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräche 64<br />
2.4 Konfliktbearbeitungsgespräche 68<br />
3. Personalerhaltung 72<br />
3.1 Motivation / zufriedenheit 73<br />
3.2 <strong>an</strong>reizsysteme 74<br />
3.3 Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterzufriedenheit 76<br />
4. Personalentwicklung 77<br />
4.1 individuelle Weiterbildung 79<br />
4.2 Weiterbildung im team / Kollegium 80<br />
4.3 nachhaltigkeit sichern 81<br />
5. gesundheitsm<strong>an</strong>agement 82<br />
5.1 Prävention 83<br />
5.2 intervention 85<br />
5.3 case M<strong>an</strong>agement 86<br />
5.4 arbeitsrechtliche aspekte 86<br />
6. literatur 87<br />
Zusatzinformationen – B <strong>Personalführung</strong> 91<br />
Übersicht gesprächstypen und ihre Funktion 92<br />
techniken «aktives zuhören» und «ich-Botschaften» 94<br />
Klassische Personalentwicklungsinstrumente 95<br />
Instrumente – B <strong>Personalführung</strong> 96<br />
gespräche vorbereiten, durchführen, reflektieren 97<br />
Bil<strong>an</strong>z- und st<strong>an</strong>dortbestimmungsgespräch 100<br />
st<strong>an</strong>dortbestimmungs- und zielvereinbarungsgespräch 104<br />
Jährliches Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräch<br />
mit zielvereinbarungen (Mag) 108<br />
Kriterienraster zur vorbereitung <strong>der</strong> Mag nach tätigkeiten 112<br />
Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräche durchführen 114<br />
Mag nach Kompetenzen 115<br />
Kriterienraster zur vorbereitung <strong>der</strong> Mag nach Kompetenzen 119<br />
Konflikt-<strong>an</strong>alyse 121<br />
Konfliktbearbeitung nach gordon 122<br />
Konfliktbearbeitung nach dem harvard-Konzept 123<br />
Konsolidierung <strong>der</strong> Konfliktbearbeitung 126<br />
Durchführung einer Befragung <strong>der</strong> Mitarbeitenden 127<br />
Erstellung eines Fragebogens 128<br />
Persönliches Portfolio in Bezug auf Weiterbildung 129<br />
ablaufpl<strong>an</strong>ung Weiterbildung im Kollegium 130<br />
Kollegiale Beratung / intervision 131<br />
Professionelle lerngemeinschaft 132<br />
ideensammlung zur Dokumentation und zum austausch<br />
von Wissen aus Weiterbildungen innerhalb des teams / Kollegiums 133<br />
<strong>an</strong>regungen für eine bessere arbeitsorg<strong>an</strong>isation 134<br />
ideensammlung verhältnisprävention 135<br />
vorgehen bei gesundheitszirkel 136<br />
gesprächsleitfaden sucht 137<br />
vorbeugung von Burn out 139<br />
unterstützungs<strong>an</strong>gebote 141<br />
3<br />
inhaltsvErzEichnis
Inhaltsverzeichnis<br />
Teil C Personaltrennung 142<br />
1. Kündigungen 142<br />
1.1 allgemeine rechtliche aspekte <strong>der</strong> Personaltrennung 142<br />
1.2 Ordentliche Kündigung aufgrund<br />
von «Mängeln in <strong>der</strong> leistung o<strong>der</strong> im verhalten» 147<br />
1.3 Ordentliche Kündigung<br />
aus «org<strong>an</strong>isatorischen o<strong>der</strong> wirtschaftlichen gründen» 148<br />
1.4 Än<strong>der</strong>ungskündigung 151<br />
2. verschiedene Formen von zeugnissen 151<br />
2.1 arbeitsbestätigung 152<br />
2.2 arbeitszeugnis 152<br />
2.3 zwischenzeugnis 153<br />
2.4 referenzen 153<br />
2.5 Personalakten 154<br />
3. austrittsgespräch 155<br />
4. literatur 156<br />
Zusatzinformationen – C Personaltrennung 158<br />
Kündigungsschutz 159<br />
gründe fristloser vertragsauflösung<br />
grobablauf:<br />
160<br />
Kündigung aufgrund von «Mängeln in <strong>der</strong> leistung o<strong>der</strong> im verhalten» 161<br />
Detaillierter ablauf Kündigung:<br />
interventionsstufen bei Qualitätsdefiziten 162<br />
Instrumente – C Personaltrennung 164<br />
Diverse rechtsmittelbelehrungen<br />
Beispiel einer vereinbarung<br />
165<br />
bei «Mängeln in <strong>der</strong> leistung o<strong>der</strong> im verhalten»<br />
Beispiel einer Mahnung<br />
167<br />
bei «Mängeln in <strong>der</strong> leistung o<strong>der</strong> im verhalten»<br />
Beispiel einer Kündigung<br />
168<br />
bei «Mängeln in <strong>der</strong> leistung o<strong>der</strong> im verhalten» 169<br />
Möglicher Kriterienkatalog zum abbau von stellen 170<br />
Merkpunkte eines Kündigungsgesprächs 171<br />
vorbereitung eines Kündigungsgesprächs 172<br />
verlauf eines Kündigungsgesprächs<br />
Beispiel einer Kündigung<br />
174<br />
aus «org<strong>an</strong>isatorischen o<strong>der</strong> wirtschaftlichen gründen» 176<br />
Merkpunkte und Beispiele von arbeitsbestätigungen 177<br />
Merkpunkte eines arbeitszeugnisses 178<br />
Beispiel eines sehr guten arbeitszeugnisses 179<br />
Beispiel eines guten arbeitszeugnisses 180<br />
rechtsmittelbelehrung arbeitszeugnis 181<br />
checkliste austritt 182<br />
Merkpunkte eines austrittsgesprächs 183<br />
Fragebogen austrittsgespräch 184<br />
Kurzinterview austrittsgespräch 187<br />
austrittsgespräch mit Fragekarten 191<br />
4<br />
inhaltsvErzEichnis
Zu diesem H<strong>an</strong>dbuch<br />
Interaktive PDF-Datei<br />
Zusatzinformation<br />
Instrumente<br />
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Dieser hinweis mit <strong>der</strong> rechts aufgeführten illustration zeigt <strong>an</strong>,<br />
dass zum entsprechenden thema im Kapitel «zusatzinformationen»<br />
ergänzende informationen zu finden sind.<br />
Dieser hinweis mit <strong>der</strong> rechts aufgeführten illustration zeigt <strong>an</strong>,<br />
dass zum entsprechenden thema im Kapitel «instrumente» ein<br />
arbeitsinstrument in Form von arbeitsblättern und Formularen<br />
zu finden ist.<br />
Dieses h<strong>an</strong>dbuch ist nur elektronisch erhältlich unter<br />
www.schulen-aargau.ch/personalfuehrung<br />
aktualisierte version Dezember 2012<br />
5<br />
zu DiEsEM h<strong>an</strong>DBuch
Einleitung<br />
Das Departement Bildung, Kultur und sport (BKs) des K<strong>an</strong>tons aargau stellt den schulleiterinnen<br />
und schulleitern des K<strong>an</strong>tons aargau diese «h<strong>an</strong>dreichung <strong>Personalführung</strong> <strong>an</strong><br />
<strong>der</strong> aargauer volksschule» zur verfügung.<br />
Diese h<strong>an</strong>dreichung enthält kurz gefasste theoretische grundlagen. Ein <strong>an</strong>gebot von instrumenten<br />
zur umsetzung <strong>der</strong> <strong>Personalführung</strong> o<strong>der</strong> weiterführende grundlagen sind als<br />
hyperlink in den text eingefügt.<br />
Weiterführende literatur ist jeweils am Ende <strong>der</strong> Kapitel zu finden.<br />
Diese <strong>Personalführung</strong>sinstrumente sind Elemente <strong>der</strong> <strong>Personalführung</strong>, die in das eigene<br />
Personalkonzept einer schule eingebaut werden können. <strong>Personalführung</strong> ist nicht<br />
statisch, son<strong>der</strong>n ein Prozess, deshalb sind die vorgeschlagenen instrumente als grundgerüste<br />
gedacht. sie dürfen und sollen den spezifischen Bedürfnissen und Bedingungen<br />
einer schule <strong>an</strong>gepasst und dementsprechend abgeän<strong>der</strong>t werden. schulleitungen sollen<br />
ihre Erfahrungen einfliessen lassen und die instrumente weiterentwickeln, sodass die<br />
h<strong>an</strong>dreichung zu einem persönlichen instrumentarium wird.<br />
<strong>Personalführung</strong> ist eine aufgabe <strong>der</strong> schulleitung. <strong>Personalführung</strong> soll im zusammenh<strong>an</strong>g<br />
mit Qualitätsentwicklung und -sicherung <strong>an</strong> <strong>der</strong> aargauischen volksschule (QuEs)<br />
gesehen werden und dient <strong>der</strong> Weiterentwicklung und Erhaltung <strong>der</strong> Qualität des unterrichts.<br />
Mit unterrichtsentwicklung ist Personal-, team- und Org<strong>an</strong>isationsentwicklung verbunden.<br />
Die Personalarbeit basiert grundsätzlich auf einer Kultur des gegenseitigen vertrauens und<br />
einer wertschätzenden, wohlwollenden grundhaltung Menschen gegenüber. Das äussert<br />
sich in einem kooperativen Führungsstil und einer entwicklungsorientierten, g<strong>an</strong>zheitlichen<br />
<strong>Personalführung</strong>.<br />
Der aufbau <strong>der</strong> «h<strong>an</strong>dreichung <strong>Personalführung</strong>» beruht auf einem Kreislaufprinzip.<br />
Teil A n widmet sich <strong>der</strong> Personalpl<strong>an</strong>ung und -gewinnung<br />
Teil B n wendet sich den aufgaben <strong>der</strong> <strong>Personalführung</strong> während<br />
<strong>der</strong> <strong>an</strong>stellungszeit zu: Personalbeurteilung, Personalerhaltung,<br />
Personalentwicklung<br />
Teil C n befasst sich mit den verschiedenen arten <strong>der</strong> Personaltrennung<br />
6<br />
EinlEitung
Diese aufgaben greifen zum teil inein<strong>an</strong><strong>der</strong> über und sind nicht immer klar vonein<strong>an</strong><strong>der</strong><br />
abgrenzbar.<br />
Die <strong>Personalführung</strong>sinstrumente basieren auf den rechtlichen grundlagen des K<strong>an</strong>tons<br />
aargau (gesetz über die <strong>an</strong>stellung von lehrpersonen gal, Dekret über die <strong>an</strong>stellung<br />
<strong>der</strong> lehrpersonen lDlP, verordnung über die <strong>an</strong>stellung und löhne <strong>der</strong> lehrpersonen<br />
vall) und dem Datenschutzgesetz des Bundes.<br />
Die «h<strong>an</strong>dreichung <strong>Personalführung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> aargauer volksschule» wurde in zusammenarbeit<br />
mit dem institut Weiterbildung und Beratung, nachdiplomkurs schulleitung, <strong>der</strong><br />
Pädagogischen hochschule, <strong>der</strong> FhnW abteilung aarau erarbeitet.<br />
Ein grosser D<strong>an</strong>k geht <strong>an</strong> die schulleitungen, welche ihr Know-how und ihre Erfahrung zur<br />
verfügung gestellt haben. Dies sind die schulleitungen aus folgenden gemeinden:<br />
n Baden n Mutschellen<br />
n Birmenstorf n suhr<br />
n Jonen<br />
n lenzburg<br />
n Wettingen<br />
Personalgewinnung<br />
Personaltrennung <strong>Personalführung</strong><br />
7<br />
EinlEitung
A Personalgewinnung<br />
im Kapitel Personalgewinnung werden folgende themen bearbeitet:<br />
1. Personalpl<strong>an</strong>ung<br />
n Die qu<strong>an</strong>titativen und qualitativen aspekte<br />
<strong>der</strong> Personalpl<strong>an</strong>ung<br />
n Die Personalsuche<br />
n Die einzelnen schritte <strong>der</strong> Personalauswahl<br />
n Die Einführung von neuen lehrpersonen<br />
zur erfolgreichen Führung des schulbetriebs gehört eine<br />
möglichst breit abgestützte Personalpl<strong>an</strong>ung. Diese erlaubt<br />
den sinnvollen Einsatz <strong>der</strong> lehrpersonen im folgenden<br />
schuljahr sowie Prognosen über den stellenbedarf in den<br />
kommenden Jahren. Das Kommunizieren und Offenlegen<br />
<strong>der</strong> Personalpl<strong>an</strong>ung ermöglicht den schulleitungen sowie<br />
den lehrpersonen, Än<strong>der</strong>ungen frühzeitig abzuschätzen und<br />
adäquate vorbereitungen und Massnahmen zu pl<strong>an</strong>en.<br />
Die Personalpl<strong>an</strong>ung soll gewährleisten, dass genügend lehrpersonen mit den erfor<strong>der</strong>lichen<br />
Qualifikationen zur richtigen zeit zur verfügung stehen. Damit sollen die aktuellen<br />
und künftigen sowie die auf die strategischen ziele ausgerichteten Bedürfnisse <strong>der</strong> schule<br />
abgedeckt werden. sie zeigt auf, ob Personaltrennungsmassnahmen ( siehe teil c Personaltrennung)<br />
bzw. Personalgewinnungsmassnahmen nötig werden. Die Personalauswahl<br />
beeinflusst die schulqualität und soll deshalb in Übereinstimmung mit <strong>der</strong> Qualitätsentwicklung<br />
und -sicherung <strong>an</strong> <strong>der</strong> aargauischen volksschule (QuEs) durchgeführt werden.<br />
zur Personalpl<strong>an</strong>ung eignen sich zahlengestützte (qu<strong>an</strong>titative) und inhaltliche (qualitative)<br />
abklärungen. Diese beiden Pl<strong>an</strong>ungsarten können Überschneidungen im Bereich <strong>der</strong><br />
Wahl- bzw. Wahlpflichtfächer aufweisen.<br />
Die Personalpl<strong>an</strong>ung k<strong>an</strong>n sehr komplex sein. sie hängt ab von grösse, stufe, Einzugsgebiet,<br />
Wahlfächer<strong>an</strong>gebot, teilzeitstellen usw. <strong>der</strong> schule.<br />
Eine unterstützung durch eine geeignete software empfiehlt sich. Die folgenden Darstellungen<br />
und instrumente unterstützen die schulleitungen. <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d einfacher Beispiele zeigen<br />
sie den Prozess <strong>der</strong> Personalpl<strong>an</strong>ung exemplarisch auf.<br />
8<br />
a PErsOnalgEWinnung
1.1 Qu<strong>an</strong>titative Aspekte <strong>der</strong> Personalpl<strong>an</strong>ung<br />
Die qu<strong>an</strong>titative Pl<strong>an</strong>ung beginnt für das kommende schuljahr bereits Mitte des laufenden<br />
schuljahres.<br />
Instrument ablauf qu<strong>an</strong>titativer Pl<strong>an</strong>ung für das kommende schuljahr<br />
n Kurzfristige qu<strong>an</strong>titative Pl<strong>an</strong>ung<br />
Die kurzfristige qu<strong>an</strong>titative Pl<strong>an</strong>ung wird für den zeitraum von einem Jahr bis vier Jahren<br />
erstellt und dient <strong>der</strong> Bestimmung <strong>der</strong> <strong>an</strong>zahl stellen.<br />
Diese Pl<strong>an</strong>ung basiert auf dem kontinuierlichen Erfassen <strong>der</strong> schülerzahlen im Einzugsgebiet<br />
<strong>der</strong> schule sowie auf <strong>der</strong> verordnung über die schülerzahlen <strong>der</strong> abteilungen und die<br />
zuteilung <strong>der</strong> lektionen <strong>an</strong> <strong>der</strong> volksschule vom 12. J<strong>an</strong>uar 2005, die unter www.ag.ch/sar<br />
einsehbar ist (sar 421.336).<br />
Die aktuellen schülerzahlen bestimmen, wie viele stellenprozente bzw. lektionen vom<br />
K<strong>an</strong>ton für das kommende schuljahr effektiv zur verfügung gestellt werden (soll-Best<strong>an</strong>d).<br />
Durch das interpretieren <strong>der</strong> aktuellen und voraussichtlichen zahlen lassen sich Prognosen<br />
in <strong>der</strong> Entwicklung des stellenpl<strong>an</strong>s erstellen. Diese Prognosen werden fundierter,<br />
wenn die zahlen <strong>der</strong> nichtschulpflichtigen Kin<strong>der</strong> des Einzugsgebietes ebenfalls erfasst<br />
werden. Daher drängt sich eine zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Einwohnerkontrolle in den gemeinden<br />
auf.<br />
Instrument Erfassung <strong>der</strong> <strong>an</strong>zahl Kin<strong>der</strong> bzw. <strong>der</strong> schülerzahlen<br />
nebst den schülerzahlen sind auch die Wünsche und absichten <strong>der</strong> lehrpersonen für das<br />
kommende schuljahr (ist-Best<strong>an</strong>d) zu erfassen. Dies k<strong>an</strong>n im rahmen <strong>der</strong> Mag ( siehe<br />
teil B regelmässige Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräche) o<strong>der</strong> durch einen spezifischen<br />
Fragebogen erhoben werden.<br />
Instrument Erhebung <strong>der</strong> absichten und Wünsche <strong>der</strong> lehrpersonen für das<br />
kommende schuljahr<br />
9<br />
a PErsOnalgEWinnung
Der h<strong>an</strong>dlungsbedarf wird durch den vergleich des soll- und ist-Best<strong>an</strong>des aufgezeigt. Bei<br />
einem Überschuss müssen Personal- o<strong>der</strong> Pensenreduktionsmassnahmen ( siehe teil c<br />
Personaltrennung) ergriffen werden. Bei einem M<strong>an</strong>ko sind Personalgewinnungsmassnahmen<br />
<strong>an</strong>gezeigt.<br />
<strong>an</strong>h<strong>an</strong>d dieser abklärungen (soll-ist-vergleich) k<strong>an</strong>n ein stellenpl<strong>an</strong> erstellt werden. Ein<br />
stellenpl<strong>an</strong> ist ein verzeichnis aller stellen und k<strong>an</strong>n auskunft geben über die<br />
n <strong>an</strong>zahl stellen,<br />
n die Funktionen,<br />
n die stelleninhabenden,<br />
n welche Klassen geführt werden,<br />
n wer welche Klasse übernimmt,<br />
n eventuelle nachfolger o<strong>der</strong> nachfolgerinnen.<br />
Instrument Beispiel eines einfachen stellenpl<strong>an</strong>s<br />
n Längerfristige Pl<strong>an</strong>ung<br />
Die längerfristige Pl<strong>an</strong>ung umfasst den zeitraum von vier bis zehn Jahren. sie gibt informationen<br />
für die strategische Pl<strong>an</strong>ung. Dazu gehören periodische Erhebungen von zahlenmaterial<br />
(Einwohnerkontrolle, schülerzahlen <strong>der</strong> umliegenden gemeinden usw.) sowie<br />
das Beobachten von Entwicklungen im umfeld (Bautätigkeit, arbeits<strong>an</strong>gebot in <strong>der</strong> region,<br />
infrastruktur, schul<strong>an</strong>gebot <strong>der</strong> nachbargemeinden usw.). Damit sind Prognosen für<br />
die nächsten Jahre sowie entsprechende szenarien möglich.<br />
1.2 Qualitative Aspekte <strong>der</strong> Personalpl<strong>an</strong>ung<br />
Die qualitative Pl<strong>an</strong>ung hält die in <strong>der</strong> schule vorh<strong>an</strong>denen<br />
sowie die zu erwerbenden Qualifikationen fest, welche benötigt<br />
werden, um aktuelle aufgaben lösen, um die strategischen<br />
ziele umsetzen und um <strong>an</strong>stehende Entwicklungen<br />
realisieren zu können. Dieser Bedarf <strong>an</strong> Kompetenzen k<strong>an</strong>n<br />
einerseits intern durch das nutzen und Weiterentwickeln des<br />
vorh<strong>an</strong>denen Potenzials ( siehe teil B Personalentwicklung),<br />
<strong>an</strong><strong>der</strong>erseits durch neu einzustellende lehrpersonen,<br />
welche diese Kompetenzen mitbringen, abgedeckt werden.<br />
Die instrumente Übersichtsblatt über die Kompetenzen / Qualifikationen <strong>der</strong> lehrpersonen,<br />
stellenbeschreibung und <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofil sind hilfreich bei <strong>der</strong> qualitativen Pl<strong>an</strong>ung.<br />
Diese instrumente bilden zudem die grundlage <strong>der</strong> Personalsuche.<br />
10<br />
a PErsOnalgEWinnung
n Übersicht Qualifikationen<br />
lehrpersonen haben eine ihrer stufe entsprechende grundausbildung. sie haben sich<br />
aber unterschiedlich weitergebildet und spezialisiert. Ein Übersichtsblatt über die Qualifikationen<br />
<strong>der</strong> lehrpersonen erleichtert <strong>der</strong> schulleitung das optimale verteilen <strong>der</strong> Pensen<br />
und lektionen entsprechend den stärken und Wünschen <strong>der</strong> lehrpersonen. zudem k<strong>an</strong>n<br />
festgestellt werden, in welchen Bereichen genügend Qualifikationen und in welchen Bereichen<br />
Qualifikationen durch Weiterbildung auf- o<strong>der</strong> ausgebaut werden sollten, damit die<br />
spezifischen Bedürfnisse <strong>der</strong> schule abgedeckt sind.<br />
Instrument Übersichtsblatt Kompetenzen / Qualifikationen <strong>der</strong> lehrpersonen<br />
n Stellenbeschreibung<br />
Die stellenbeschreibung gibt auskunft zur Frage: «Was macht diese Person <strong>an</strong> dieser<br />
stelle?» Die stellenbeschreibung definiert einen generellen rahmen für die aufgaben <strong>der</strong><br />
stelle; sie ist personenunabhängig und öffentlich.<br />
in <strong>der</strong> stellenbeschreibung können zudem aus dem leitbild abgeleitete, grundsätzliche<br />
<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen formuliert werden.<br />
Instrument stellenbeschreibung<br />
n Anfor<strong>der</strong>ungsprofil<br />
Das <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofil gibt <strong>an</strong>twort auf die Frage «Was muss die Person mitbringen,<br />
damit sie die aktuellen und künftigen aufgaben erfolgreich ausführen k<strong>an</strong>n?» Das <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofil<br />
bezieht sich auf die konkret ausgeschriebene stelle. Diese <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen<br />
können gewichtet und eingeteilt werden in absolut erfor<strong>der</strong>liche und erwünschte <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen.<br />
Die gesuchte lehrperson soll diesen möglichst gut entsprechen.<br />
Das <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofil stellt häufig die grundlage für eine stellenausschreibung dar.<br />
Instrument <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofil<br />
Die stellenbeschreibung und das <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofil basieren auf den gesetzlichen grundlagen:<br />
schulgesetz, gal, vall, lDlP (siehe unter www.ag.ch/sar ).<br />
11<br />
a PErsOnalgEWinnung
2. Personalsuche<br />
Für eine korrekte und Erfolg versprechende Personalsuche müssen einige Punkte bedacht<br />
werden.<br />
n Interne und/o<strong>der</strong> externe Suche<br />
um unsicherheiten, gerüchte o<strong>der</strong> falsche Erwartungen im Kollegium zu vermeiden, soll<br />
die schulleitung offen legen, ob die lehrpersonen für die zu vergebenden Pensen intern<br />
o<strong>der</strong> extern gesucht werden.<br />
Wenn <strong>der</strong> Bedarf intern gedeckt werden soll, sind das instrument «Erhebung <strong>der</strong> absichten<br />
und Wünsche <strong>der</strong> lehrpersonen für das kommende schuljahr» ( siehe teil a Qu<strong>an</strong>titative<br />
Pl<strong>an</strong>ung) sowie informationen aus dem Mag hilfreich.<br />
intern rekrutierte lehrpersonen bieten die vorteile, dass sie die schule mit ihren abläufen,<br />
Prozessen und Werthaltungen bereits kennen. zudem sind die suche und die Einarbeitung<br />
weniger aufwändig.<br />
Extern rekrutierte Personen hingegen bringen oftmals neue impulse und ideen ein, da sie<br />
einen <strong>an</strong><strong>der</strong>en Blickwinkel haben.<br />
n Gesetzliche Bestimmung <strong>der</strong> Ausschreibung<br />
gemäss §9 vall muss die <strong>an</strong>stellungsbehörde offene stellen ausschreiben. Ein verzicht<br />
ist möglich, wenn es sich um ein befristetes <strong>an</strong>stellungsverhältnis h<strong>an</strong>delt o<strong>der</strong> wenn <strong>der</strong><br />
Beschäftigungsgrad <strong>der</strong> unbefristeten stelle 20% nicht übersteigt.<br />
Die ausschreibung erfolgt mindestens einmal im auftrag <strong>der</strong> <strong>an</strong>stellungsbehörde durch<br />
das Departement Bildung, Kultur und sport unter www.schulen-aargau.ch/stellen.<br />
Den <strong>an</strong>stellungsbehörden steht es für alle stellen und teilpensen frei, neben <strong>der</strong> gesetzlich<br />
vorgegebenen ausschreibung durch das BKs <strong>an</strong><strong>der</strong>e K<strong>an</strong>äle zu nutzen wie<br />
n homepage <strong>der</strong> gemeinde<br />
n homepage <strong>der</strong> schule<br />
n lokale o<strong>der</strong> regionale zeitungen<br />
n Pädagogische hochschule<br />
n internetadressen<br />
(Bsp. – www.ag.ch/lehrpersonenboerse zur Einsicht<br />
– in Bewerbungsdaten von lehrpersonen<br />
– www.vikariate.ch für stellvertretungen)<br />
n ...<br />
Die Platzierung <strong>der</strong> ausschreibung bestimmt zu einem gewissen teil, welche gruppen von<br />
lehrpersonen <strong>an</strong>gesprochen werden.<br />
n Inserat<br />
Wenn die stellenausschreibung – sei es in Form eines inserates, eines aush<strong>an</strong>gs o<strong>der</strong><br />
eines textes auf einer homepage – <strong>an</strong>sprechend wirken soll, gilt es, einige Punkte zu beachten.<br />
Instrument verfassen eines stelleninserates<br />
12<br />
a PErsOnalgEWinnung
3. Personalauswahl<br />
Die Personalauswahl ist ein formales, mehrstufiges vorgehen, in dem das Persönlichkeitsprofil<br />
<strong>der</strong> Bewerbenden mit dem <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofil <strong>der</strong> zu besetzenden stelle verglichen<br />
wird. Dabei soll diejenige Person eruiert werden, welche am besten zum <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofil<br />
passt.<br />
Damit die Personalauswahl möglichst objektiv ist, sollten mindestens zwei Personen<br />
(schulpflege als <strong>an</strong>stellungsbehörde und schulleitung) <strong>an</strong> diesem Prozess beteiligt sein.<br />
gemäss §5 vall haben die schulleitungen das recht und die Pflicht, bei Entscheiden <strong>der</strong><br />
<strong>an</strong>stellungsbehörden mitzuwirken, welche die ihnen unterstellten lehrpersonen betreffen.<br />
Eventuell k<strong>an</strong>n eine vertretung aus dem Kollegium mit einbezogen werden. Weiter<br />
braucht es eine eindeutige rollen- und aufgabenklärung im Prozess <strong>der</strong> Personalauswahl<br />
wie beispielsweise:<br />
3.1 Vorselektion<br />
n Wer koordiniert den Prozess?<br />
n Wer ist <strong>an</strong>sprechperson?<br />
n Wer mo<strong>der</strong>iert die interviews?<br />
n Wer hat welche Beobachtungsaufgaben?<br />
n ...<br />
alle Bewerbenden sollten eine Eing<strong>an</strong>gsbestätigung ihrer Bewerbung erhalten.<br />
Die eingeg<strong>an</strong>genen Bewerbungen werden gesichtet, auf vollständigkeit geprüft und <strong>an</strong>alysiert.<br />
Die erste sichtung hilft einen ersten Überblick über alle Bewerbungen zu erhalten, sodass<br />
bereits klar ungeeignete Bewerbungen aussortiert und mit einer absage retourniert werden<br />
können. Die absage soll freundlich formuliert und mit einem absagegrund versehen<br />
sein.<br />
Instrument Übersicht Bewerbungen<br />
zu einer vollständigen Bewerbung gehören Bewerbungsschreiben, lebenslauf, ausbildungszeugnisse,<br />
arbeitszeugnisse ( siehe teil c Personaltrennung). immer häufiger<br />
wird den Bewerbungsunterlagen ein persönliches Portfolio <strong>der</strong> lehrperson beigelegt.<br />
Instrument <strong>an</strong>alyse <strong>der</strong> Bewerbungsunterlagen<br />
aufgrund <strong>der</strong> <strong>an</strong>alyse <strong>der</strong> Bewerbungsunterlagen können die am besten qualifizierten<br />
lehrpersonen eruiert werden. Diese kommen in die engere auswahl.<br />
Bei mehreren valablen Bewerbungen k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> Kreis <strong>der</strong> Bewerbenden eingeschränkt<br />
werden, indem eine nochmalige <strong>an</strong>alyse <strong>der</strong> Bewerbungsunterlagen stattfindet o<strong>der</strong> eine<br />
erste runde mit Kurzinterviews durchgeführt wird. Es sollten pro ausgeschriebene stelle<br />
nicht mehr als fünf lehrpersonen in die engere Wahl kommen.<br />
um sich ein genaueres Bild <strong>der</strong> Bewerbenden machen zu können, wird ein Bewerbungsgespräch<br />
geführt. Dabei können Fragen und unklarheiten, welche sich aus <strong>der</strong> <strong>an</strong>alyse <strong>der</strong><br />
Bewerbungsunterlagen ergeben haben, aufgegriffen und <strong>an</strong>gesprochen werden.<br />
13<br />
a PErsOnalgEWinnung
3.2 Bewerbungsgespräch<br />
im Bewerbungsgespräch sollen Entscheidungsgrundlagen für die schulleitung, die <strong>an</strong>stellungsbehörde<br />
sowie für die Bewerbenden geschaffen werden.<br />
Das persönliche gespräch erlaubt es <strong>der</strong> schulleitung bzw. <strong>der</strong> schulpflege, die Persönlichkeit,<br />
die Fähigkeiten, Eigenschaften, stärken und schwächen <strong>der</strong> bewerbenden Person<br />
genauer kennen zu lernen. Diese sollte ebenfalls genügend informationen über die schule<br />
erhalten, damit sie entscheiden k<strong>an</strong>n, ob sie dort arbeiten möchte.<br />
Die Bewerbungsgespräche sollen als Dialog geführt werden, wobei sich hauptsächlich die<br />
bewerbende Person aktiv einbringen und präsentieren soll. Mit offenen Fragestellungen,<br />
biografischen Fragen, szenariofragen o. ä. k<strong>an</strong>n die selbstdarstellung <strong>der</strong> Bewerbenden<br />
unterstützt und gesteuert werden.<br />
Instrument leitfaden Bewerbungsgespräch<br />
Die Bewerbungsgespräche brauchen eine gewisse strukturierung, damit ein späterer vergleich<br />
<strong>der</strong> einzelnen Bewerbenden möglich ist.<br />
in einem Bewerbungsgespräch sind Fragen zulässig, welche für die arbeit relev<strong>an</strong>t sind.<br />
Dies sind beispielsweise Fragen zur ausbildung, zu Erfahrungen, zu beruflichen zielen.<br />
unzulässig sind Fragen aus Bereichen wie politische gesinnung, religiöse zugehörigkeit,<br />
sexualität, Familienpl<strong>an</strong>ung, Fin<strong>an</strong>zen, gesundheit, wenn diese zur Erfüllung <strong>der</strong> aufgaben<br />
nicht relev<strong>an</strong>t sind. Fragen, welche nicht arbeitsplatzrelev<strong>an</strong>t sind, müssen nicht be<strong>an</strong>twortet<br />
werden. Die Bewerbenden haben in solchen situationen auch ein «notwehrrecht<br />
<strong>der</strong> lüge». Die Frage beispielsweise, ob eine Bewerberin schw<strong>an</strong>ger sei, darf nicht<br />
gestellt werden. Diese Frage ist nicht arbeitsrelev<strong>an</strong>t, schw<strong>an</strong>gere lehrerinnen können<br />
unterrichten.<br />
Ein st<strong>an</strong>dardisierter Protokollbogen erleichtert das vergleichen <strong>der</strong> notizen <strong>der</strong> einzelnen<br />
Bewerberinnen und Bewerber. Dieser k<strong>an</strong>n aufgrund des gesprächsleitfadens o<strong>der</strong> des<br />
<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofils erstellt werden.<br />
Instrument Protokollbogen aufgrund des gesprächsleitfadens<br />
Instrument Protokollbogen aufgrund des <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofils<br />
Die notizen des Bewerbungsgesprächs sollten <strong>an</strong>schliessend vervollständigt werden, sol<strong>an</strong>ge<br />
die Eindrücke noch frisch und nicht überlagert sind.<br />
14<br />
a PErsOnalgEWinnung
3.3 Referenzen einholen<br />
referenzen sind mündliche zeugnisse und müssen wie schriftliche<br />
zeugnisse beh<strong>an</strong>delt werden ( siehe teil c verschiedene<br />
Formen von zeugnissen). Diese auskünfte stellen eine wichtige<br />
zusätzliche Entscheidungshilfe dar und werden vorzugsweise<br />
bei ehemaligen vorgesetzten o<strong>der</strong> beim zuständigen inspektorat<br />
und nicht bei Privatpersonen eingeholt.<br />
Es ist zu beachten, dass referenzen nur mit dem Einverständnis<br />
<strong>der</strong> Bewerbenden eingeholt werden dürfen ( siehe teil c referenzen).<br />
Wenn im Bewerbungsschreiben o<strong>der</strong> im lebenslauf<br />
referenzen <strong>an</strong>gegeben werden, gilt dies als Einverständnis. sind keine referenzen <strong>an</strong>gegeben,<br />
muss das Einverständnis schriftlich eingeholt werden.<br />
Instrument Ermächtigung zum Einholen von referenzauskünften<br />
Die referenzauskünfte müssen sich auf das arbeitszeugnis beziehen und sollen vertiefte<br />
informationen zu aspekten <strong>der</strong> selbst- und sozialkompetenz wie beispielsweise Einsatzbereitschaft,<br />
teamfähigkeit usw. geben.<br />
Instrument Einholen von referenzen<br />
Die schulleitung soll darauf achten, dass die auskunftsperson weiss, worum es bei <strong>der</strong><br />
neuen stelle geht und welche <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungskriterien vorausgesetzt bzw. erwünscht sind.<br />
3.4 Ungeeignete Personen<br />
lehrpersonen, <strong>der</strong>en name auf <strong>der</strong> liste über lehrpersonen ohne unterrichtsberechtigung<br />
<strong>der</strong> EDK stehen, dürfen nicht <strong>an</strong>gestellt werden. Entsprechende <strong>an</strong>fragen <strong>an</strong> die<br />
EDK können immer gestellt werden. Eine solche <strong>an</strong>frage ist d<strong>an</strong>n dringend zu empfehlen,<br />
wenn in einem Bewerbungsdossier o<strong>der</strong> bei einer referenzauskunft Fragen offen bleiben.<br />
D<strong>an</strong>n haben die schulleitungen bzw. schulpflegen eine <strong>an</strong>frage in schriftlicher Form <strong>an</strong><br />
folgende adresse zu richten:<br />
schweizerischen Konferenz <strong>der</strong> k<strong>an</strong>tonalen Erziehungsdirektoren, «schwarze liste», Postfach<br />
660, 3000 Bern 7.<br />
Damit die für den lehrberuf ungeeigneten Personen erfasst werden können, ist im schulgesetz<br />
eine Meldepflicht ver<strong>an</strong>kert (§ 50a). Die <strong>an</strong>stellungsbehörde muss dem zuständigen<br />
Departement alle lehrpersonen melden, <strong>der</strong>en persönliche o<strong>der</strong> fachliche Eignung für das<br />
unterrichten in Frage gestellt ist. Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e d<strong>an</strong>n, wenn die lehrpersonen<br />
ihre h<strong>an</strong>dlungsfähigkeit verloren haben, sie wegen eines schwerwiegenden Deliktes verurteilt<br />
worden sind, ihr wie<strong>der</strong>holtes verhalten die sicherstellung des ordentlichen schulbetriebes<br />
ernsthaft gefär<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> sie offensichtlich unfähig sind, genügenden unterricht<br />
zu erteilen.<br />
15<br />
a PErsOnalgEWinnung
3.5 Auswahl <strong>der</strong> Lehrperson<br />
Die Protokollbogen <strong>der</strong> Bewerbungsgespräche können in einem vergleichsbogen zusammengefasst<br />
und ein<strong>an</strong><strong>der</strong> gegenübergestellt werden. Daraus wird ersichtlich, welche lehrperson<br />
dem <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofil dieser stelle am besten entspricht. Bei gleichwertigen Bewerbenden<br />
k<strong>an</strong>n die gewichtung <strong>der</strong> einzelnen <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen eine präzisere Beurteilung<br />
ermöglichen.<br />
Instrument vergleichsbogen aufgrund des gesprächsleitfadens<br />
Instrument vergleichsbogen aufgrund des <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofils<br />
Die ausgewählte lehrperson wird kontaktiert und <strong>an</strong>gefragt, ob sie noch interesse <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />
stelle habe. sobald <strong>der</strong> <strong>an</strong>stellungsvertrag unterschrieben ist, können den <strong>an</strong><strong>der</strong>en Bewerbenden<br />
absagen geschrieben und ihnen die Dossiers zurückgeschickt werden.<br />
3.6 Ausstellen des Anstellungsvertrags<br />
Ein <strong>an</strong>stellungsvertrag ist grundsätzlich ein verh<strong>an</strong>delbares abkommen. Ein vertrag<br />
kommt nur im gegenseitigen Einverständnis zust<strong>an</strong>de, k<strong>an</strong>n also nicht einseitig verfügt<br />
werden.<br />
Je nach ausgeschriebener stelle wird ein entsprechen<strong>der</strong> vertrag vereinbart und dementsprechend<br />
ausgestellt. Die schulpflege unterschreibt den von <strong>der</strong> schulleitung vorbereiteten<br />
vertrag.<br />
n Grundsätzlich gibt es vier Arten von Verträgen.<br />
Unbefristeter Vertrag Befristeter Vertrag<br />
Fixer vertrag X X<br />
rahmenvertrag X X<br />
Fixe Verträge<br />
Diese werden über eine genaue <strong>an</strong>zahl von lektionen ausgestellt.<br />
Rahmenverträge<br />
gemäss §13 abs. 1 und 2 vall werden rahmenverträge bei Funktionen abgeschlossen,<br />
die während des semesters o<strong>der</strong> von semester zu semester von stark schw<strong>an</strong>kenden<br />
unterrichtsverpflichtungen beeinflusst werden und bei denen die Festlegung eines durchschnittlichen<br />
Beschäftigungsgrads deshalb von vornherein unmöglich ist. Dabei werden<br />
eine minimale und eine maximale <strong>an</strong>zahl zu unterrichtende lektionen definiert.<br />
Die Differenz zwischen dem vom arbeitgeber beziehungsweise von <strong>der</strong> arbeitgeberin<br />
gar<strong>an</strong>tierten minimalen Beschäftigungsgrad und dem von <strong>der</strong> lehrperson zu leistenden<br />
maximalen Beschäftigungsgrad darf umgerechnet auf die unterrichtszeit nicht mehr als<br />
8 unterrichtslektionen betragen. Für diese 8 lektionen braucht es keinen Än<strong>der</strong>ungsvertrag.<br />
rahmenverträge können, je nach unterrichteten lektionen, lohnschw<strong>an</strong>kungen bewirken.<br />
16<br />
a PErsOnalgEWinnung
Unbefristete Verträge<br />
Diese sind gemäss §12 abs. 1 vall die regel.<br />
Befristete Verträge<br />
Diese sind nur in begründeten Fällen zulässig (§12 abs. 2 vall) wie<br />
n bei stellvertretungen<br />
n bei <strong>der</strong> <strong>an</strong>stellung von lehrpersonen, die noch nicht über die<br />
erfor<strong>der</strong>liche Qualifikation für die entsprechende lehrtätigkeit<br />
verfügen<br />
n wenn erwartet werden muss, dass die betreffende stelle in<br />
<strong>der</strong> betreffenden schule mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht<br />
mehr über ein schuljahr hinaus gesichert ist.<br />
gemäss §3 abs. 2 gal k<strong>an</strong>n eine lehrperson die umw<strong>an</strong>dlung eines befristeten <strong>an</strong>stellungsverhältnisses<br />
in ein unbefristetes verl<strong>an</strong>gen, sofern dieses während 5 Jahren ohne<br />
unterbruch best<strong>an</strong>d und weitergeführt würde. Das Pensum des unbefristeten <strong>an</strong>stellungsverhältnisses<br />
darf nicht kleiner sein als das während 5 Jahren erteilte Mindestpensum.<br />
n Rechtliche Unterschiede zwischen befristeten und unbefristeten Verträgen<br />
Unbefristeter Vertrag Befristeter Vertrag<br />
n Kündigung ist aufgrund<br />
sachlicher gründe gestützt<br />
auf §11 gal möglich.<br />
n lohnfortzahlungs<strong>an</strong>spruch<br />
besteht gemäss art. 324a<br />
Or mit allfälliger verlängerung<br />
<strong>der</strong> Kündigungsfrist<br />
gemäss art. 336c Or<br />
( siehe teil c zusatzinformationKündigungsschutz).<br />
n Keine Kündigung bis<br />
zum ablauf des vertrags<br />
möglich, sofern kein<br />
Kündigungsvorbehalt<br />
vereinbart wurde<br />
(§14 lit. d und §16 vall).<br />
n lohnfortzahlungs-<br />
<strong>an</strong>spruch besteht gemäss<br />
art. 324a Or, jedoch<br />
lediglich bis ablauf des<br />
vertrags.<br />
n Bietet keine gewähr auf<br />
Wie<strong>der</strong><strong>an</strong>stellung<br />
Die unterschiede wirken sich auf die Kündigungsbestimmungen und auf die lohnfortzahlung<br />
aus.<br />
n Pensumsausgleich bei Pensenschw<strong>an</strong>kungen<br />
gemäss §35 abs. 2 vall k<strong>an</strong>n die <strong>an</strong>stellungsbehörde im rahmen <strong>der</strong> ihr zur verfügung<br />
gestellten personellen ressourcen ohne Än<strong>der</strong>ungen des Beschäftigungsgrads punktuelle<br />
unterrichtsentlastung vornehmen o<strong>der</strong> ein im vergleich zum normalpensum um bis<br />
zu vier Wochenlektionen erhöhtes o<strong>der</strong> herabgesetztes Pensum festlegen, wenn ein ausgleich<br />
innerhalb von vier Jahren gepl<strong>an</strong>t ist.<br />
um diesen ausgleich zu ermöglichen, werden beide seiten, arbeitgebende und arbeitnehmende,<br />
in Pflicht genommen. Es wird empfohlen, mit einem erhöhten Pensum zu beginnen.<br />
17<br />
a PErsOnalgEWinnung
n Ausstellung<br />
Das ausstellen von befristeten verträgen bzw. rahmenverträgen sowie das vereinbaren<br />
von Pensenausgleich sollte gut durchdacht werden. Einerseits ermöglichen diese<br />
<strong>der</strong> schule eine gewisse Flexibilität, vor allem bei <strong>der</strong> Pensenzuteilung von Wahl- bzw.<br />
Wahlpflichtfächern. <strong>an</strong><strong>der</strong>erseits müssen die Folgen für die lehrpersonen (lohnfortzahlungs-<strong>an</strong>sprüche<br />
im Falle unverschuldeter unmöglichkeit <strong>der</strong> arbeitsleistung, Kündigungsschutz,<br />
auswirkung auf die Pensionskasse, <strong>an</strong>häufung von Minusstunden bei Pensenausgleich<br />
usw.) ebenfalls in Betracht gezogen werden. in <strong>der</strong> regel sind unbefristete<br />
verträge auszustellen.<br />
Zusatzinformation Merkblatt <strong>an</strong>stellungsverträge<br />
für lehrpersonen <strong>an</strong> <strong>der</strong> volksschule<br />
Mit dem unterschreiben des vertrags beginnt die Einführungsphase <strong>der</strong> lehrperson.<br />
4. Einführung von neuen Lehrpersonen<br />
Die Einführung neuer lehrpersonen soll einerseits die Bedürfnisse<br />
<strong>der</strong> lehrpersonen nach aufnahme im Kollegium, informationen<br />
sowie sicherheit und aufbau von vertrautheit erfüllen.<br />
<strong>an</strong><strong>der</strong>erseits sollen die Bedürfnisse <strong>der</strong> schule abgedeckt<br />
werden, indem die neuen lehrpersonen mit dem leitbild, den<br />
strategischen zielen und <strong>der</strong>en umsetzungsmassnahmen sowie<br />
dem schulinternen Qualitätsm<strong>an</strong>agement <strong>der</strong> schule vertraut<br />
gemacht werden.<br />
Bei <strong>der</strong> Pl<strong>an</strong>ung <strong>der</strong> Einführung neuer lehrpersonen sollen mögliche<br />
reaktionen des Kollegiums in Betracht gezogen werden.<br />
neubesetzungen von stellen können Ängste und Wi<strong>der</strong>stände<br />
bei einzelnen lehrpersonen o<strong>der</strong> im team auslösen, da bestehende Beziehungsnetze neu<br />
geknüpft, bestehende Werte und normen hinterfragt werden o<strong>der</strong> Konkurrenzgefühle entstehen<br />
können. Diese reaktionen werden verstärkt, wenn die neu <strong>an</strong>gestellte lehrperson<br />
eine geschätzte o<strong>der</strong> eine entlassene lehrperson ersetzt.<br />
Die erlebten schwierigkeiten und die erlebte unterstützung bestimmen, wie erfolgreich<br />
<strong>der</strong> Einstieg in die lehrtätigkeit <strong>an</strong> einer schule ist. Beide Bereiche k<strong>an</strong>n die schulleitung<br />
in einem gewissen Mass steuern.<br />
Eine umsichtige Personalpl<strong>an</strong>ung k<strong>an</strong>n den Einstieg erleichtern, indem beispielsweise neu<br />
eintretende lehrpersonen nicht die schwierigsten, grössten Klassen o<strong>der</strong> den ungünstigsten<br />
stundenpl<strong>an</strong> erhalten.<br />
unterstützungs<strong>an</strong>gebote sollen von <strong>der</strong> schulleitung so gepl<strong>an</strong>t werden, dass die neu eingetretenen<br />
lehrpersonen auf folgenden Ebenen gut betreut werden:<br />
Administration<br />
Sozialisation<br />
Pädagogik<br />
lehrpersonen werden in die Org<strong>an</strong>isation <strong>der</strong> schule mit ihren<br />
abläufen, Prozessen, ver<strong>an</strong>staltungen usw. eingeführt. Die schulleitung<br />
stellt eine <strong>an</strong>lauf- und auskunftsstelle sicher.<br />
lehrpersonen werden in die schulkultur mit ihren vorstellungen,<br />
normen, rechten und Pflichten, zusammenarbeit usw.<br />
eingeführt. Ein sehr wichtiger aspekt bildet die aufnahme und<br />
integration ins Kollegium.<br />
Die lehrpersonen werden in <strong>der</strong> Erfüllung ihres Berufsauftrags<br />
unterstützt, speziell in Fragen zur Klassenführung, zur unterrichtsgestaltung,<br />
zur zusammenarbeit mit externen stellen <strong>der</strong><br />
schule.<br />
18<br />
a PErsOnalgEWinnung
huberm<strong>an</strong>n (1991) hat aufgrund einer empirischen untersuchung einen typischen verlauf<br />
<strong>der</strong> beruflichen Entwicklung von lehrpersonen dargestellt. Dieser zeigt auf, dass Junglehrerinnen<br />
und Junglehrer oft einen «Praxisschock» erleben. Erst nachdem sie die ersten<br />
drei Berufsjahre, die Phase des «Überlebens» und «Entdeckens», durchlaufen haben, tritt<br />
eine stabilisierung ein. Diese jungen lehrpersonen wünschen in <strong>der</strong> regel eine intensivere<br />
Betreuung als lehrpersonen, die <strong>an</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en schulen bereits Erfahrungen gesammelt<br />
haben.<br />
Berufsjahre Themen / Phasen<br />
1–3 Berufseinstieg:<br />
«Überleben» und<br />
«Entdecken»<br />
4–6<br />
7–18<br />
19–30<br />
Experimente /<br />
«aktivismus»<br />
gelassenheit /<br />
Dist<strong>an</strong>z<br />
stabilisierung<br />
31–40 Disengagement<br />
«gelassenheit»<br />
o<strong>der</strong> «Bitterkeit»<br />
Quelle: huberm<strong>an</strong>n (1991) in E. terhardt<br />
4.1 Massnahmen zur Einführung von neuen Lehrpersonen<br />
neubewertung /<br />
«selbstzweifel»<br />
Konservatismus<br />
Es ist die aufgabe <strong>der</strong> schulleitungen im rahmen von QuEs, ein auf die schule zugeschnittenes<br />
Konzept zur Einführung neuer lehrpersonen zu erstellen. Die Massnahmen<br />
zur Einführung richten sich nach den bereits bestehenden gefässen von gegenseitiger<br />
unterstützung und zusammenarbeit und weisen schnittstellen mit <strong>der</strong> Personalentwicklung<br />
auf ( siehe teil B <strong>Personalführung</strong>).<br />
Die erlebte unterstützung ist für eine neu eingetretene lehrperson sehr wichtig. Die schulleitung<br />
soll in <strong>der</strong> ersten zeit kurze, informelle sowie formelle gespräche suchen, sodass<br />
ein direkter Kontakt entstehen k<strong>an</strong>n. Weitere Betreuungsaufgaben k<strong>an</strong>n die schulleitung<br />
<strong>an</strong> einzelne lehrpersonen (Patin bzw. Pate) o<strong>der</strong> <strong>an</strong> das team (stufenteam, lerngemeinschaft<br />
o. ä.) übertragen.<br />
Instrument Einführungskonzept für neue lehrpersonen<br />
19<br />
a PErsOnalgEWinnung
am <strong>an</strong>f<strong>an</strong>g je<strong>der</strong> <strong>an</strong>stellung steht das Einführungsgespräch. Es findet idealerweise vor<br />
schuljahresbeginn statt, sodass die neue lehrperson im Kollegium und eventuell den<br />
künftigen Klassen vorgestellt werden k<strong>an</strong>n. Das Einführungsgespräch soll einen ersten<br />
Einblick in die schule geben.<br />
Damit die lehrperson nicht mit zu vielen informationen überhäuft wird, k<strong>an</strong>n beim Einführungsgespräch<br />
eine informationsbroschüre, ein «Wegweiser», «unsere schule von<br />
a – z» o. ä. abgegeben werden. Darin sind die gesammelten informationen über die schule<br />
aufgelistet von<br />
A wie abwesenheit über<br />
P wie Parkkarte bis<br />
Z wie ziele<br />
Instrument Einführungs- und Eintrittsgespräche<br />
Während des Einstellungsgesprächs k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> neuen lehrperson eine Patin o<strong>der</strong> ein Pate<br />
vorgestellt werden. Diese Betreuungsperson hat ihren auftrag offiziell von <strong>der</strong> schulleitung<br />
erhalten und wird von <strong>der</strong> schulleitung so ausgewählt, dass sie zur neuen lehrperson<br />
«passt». Der neu eingetretenen lehrperson ist es freigestellt, das <strong>an</strong>gebot <strong>der</strong> Patin<br />
o<strong>der</strong> des Paten zu nutzen.<br />
Instrument Patensystem<br />
zusätzlich zur unterstützung durch eine Person (Patensystem) ist eine unterstützung in<br />
<strong>der</strong> gruppe sehr wirksam. Dazu eignet sich eine Kollegiale Beratung / intervision, in welcher<br />
schwierige unterrichtssituationen besprochen werden ( siehe teil B Personalentwicklung).<br />
Je nachdem, wie sich die lehrperson eingelebt und eingearbeitet hat, können verschiedene<br />
gespräche durchgeführt werden, in welchen die Eigen- und die Fremdeinschätzung<br />
bezüglich <strong>der</strong> Befindlichkeit und <strong>der</strong> arbeit <strong>der</strong> lehrperson besprochen werden. Weiter<br />
können erste Eindrücke <strong>der</strong> schule thematisiert werden. Diese Eindrücke können wertvolle<br />
hinweise auf schwachstellen <strong>der</strong> institution schule geben.<br />
Der erste Monat <strong>der</strong> <strong>an</strong>stellung gilt gemäss §11 vall als Probezeit, wobei vereinbart werden<br />
k<strong>an</strong>n, auf die Probezeit zu verzichten o<strong>der</strong> diese auf 3 Monate zu verlängern. Während<br />
<strong>der</strong> Probezeit k<strong>an</strong>n das <strong>an</strong>stellungsverhältnis beidseitig je<strong>der</strong>zeit mit einer Frist von<br />
7 tagen gekündigt werden. Bei unsicherheiten o<strong>der</strong> Fragezeichen empfiehlt sich ein Probezeitgespräch,<br />
das ähnlich wie das 100-tage-gespräch o<strong>der</strong> das Bil<strong>an</strong>z- und st<strong>an</strong>dortbestimmungsgespräch<br />
( siehe teil B <strong>Personalführung</strong>) aufgebaut ist, wobei allerdings <strong>der</strong><br />
Fokus bei den unsicherheiten liegt.<br />
Instrument 100-tage-gespräch<br />
Instrument Bil<strong>an</strong>z- und st<strong>an</strong>dortbestimmungsgespräch ( siehe teil B)<br />
20<br />
a PErsOnalgEWinnung
<strong>an</strong>schliessend <strong>an</strong> das 100-tage-gespräch k<strong>an</strong>n die schulleitung den Prozess <strong>der</strong> Personalgewinnung<br />
<strong>an</strong>h<strong>an</strong>d folgen<strong>der</strong> Fragen kritisch hinterfragen<br />
n Bewährt sich die neue lehrperson?<br />
n stimmen die aus dem auswahlverfahren gewonnenen Eindrücke<br />
mit den aktuellen Eindrücken überein?<br />
n Wurden die richtigen Fragen gestellt?<br />
n Wurden die wichtigen Bereiche erfragt?<br />
n sind die stellenbeschreibung und das <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofil<br />
tauglich?<br />
n ...<br />
<strong>an</strong>h<strong>an</strong>d <strong>der</strong> <strong>an</strong>tworten k<strong>an</strong>n das vorgehen <strong>der</strong> Personalgewinnung bei Bedarf optimiert<br />
werden.<br />
Je nach lehrperson und situation geht die Einführungsphase früher o<strong>der</strong> später in die<br />
eigentliche <strong>Personalführung</strong> über.<br />
5. Literatur<br />
n Beck, r. & schwarz, g.:<br />
Personalentwicklung. Führen – För<strong>der</strong>n – For<strong>der</strong>n. Strategien – Tools – Materialien.<br />
augsburg: ziel, 2004<br />
n Bildung, Kultur und sport (BKs):<br />
Broschüre: Geleitete Schule.<br />
Orientierungshilfe zum Berufsauftrag und zur Arbeitszeit <strong>der</strong> Lehrerinnen und Lehrer.<br />
www.ag.ch/geleiteteschule, 2005<br />
n Buhren, c. & rolff, h.:<br />
Personalentwicklung in <strong>Schulen</strong>.<br />
Weinheim, Basel: Beltz, 2002<br />
n Bruppacher, M. & lüscher, J.:<br />
Gesucht: Schulleitung. Ein Dossier für Schulbehörden zur Suche, Auswahl<br />
und Anstellung von Personal für die Schulleitung.<br />
aarau: Fachhochschule aargau, Pädagogische hochschule, institut schule & Weiterbildung,<br />
2005<br />
n Fuhrer, F.:<br />
Mitarbeiter führen. Grundlagen und Impulse aus <strong>der</strong> Praxis.<br />
altstätten: tobler, 2001<br />
n häuserm<strong>an</strong>n, P.:<br />
Arbeitszeugnisse – wahr, klar und fair.<br />
zürich: sPEKtramedia, 2003<br />
n herm<strong>an</strong>n, M. & Pifko, c.:<br />
Personalm<strong>an</strong>agement. Theorie und zahlreiche Beispiele aus <strong>der</strong> Praxis.<br />
zürich: compendio, 2002<br />
n hilb, M.:<br />
Integriertes Personalm<strong>an</strong>agement. Ziele – Strategien – Instrumente.<br />
neuwied: luchterh<strong>an</strong>d, 2004<br />
21<br />
a PErsOnalgEWinnung
n huberm<strong>an</strong>n, M.<br />
Der berufliche Lebenszyklus von Lehrern:<br />
Ergebnisse einer empirischen Untersuchung.<br />
in E. terhart (hrsg.), unterrichten als Beruf. neuere amerik<strong>an</strong>ische und englische arbeiten<br />
zur Berufskultur und Berufsbiographie von lehrerinnen und lehrern<br />
(s. 249–267).<br />
Köln, Wien: Böhlau-verlag, 1991<br />
n informative seite zur Personalarbeit mit Beispielen:<br />
www.now.ch<br />
n riesen, M.:<br />
Personalentwicklung als Führungsaufgabe in Bildungsorg<strong>an</strong>isationen.<br />
luzern, zürich: aEB akademie für Erwachsenenbildung, 1999<br />
n schweizerische Konferenz <strong>der</strong> k<strong>an</strong>tonalen Erziehungsdirektoren (EDK).:<br />
Berufseinführung von Lehrerinnen und Lehrern. Dossier 40A.<br />
Bern: sekretariat EDK, 1966<br />
n steiger, t. & lippm<strong>an</strong>n, E.:<br />
H<strong>an</strong>dbuch <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dte Psychologie für Führungskräfte.<br />
Berlin, heidelberg: springer, 2003<br />
n thom, n. & ritz, a.:<br />
Public M<strong>an</strong>agement, Innovative Konzepte zur Führung im öffentlichen Sektor.<br />
Wiesbaden: gabler, 2000<br />
n verordnung über die schülerzahlen <strong>der</strong> abteilungen und die zuteilung<br />
<strong>der</strong> lektionen <strong>an</strong> <strong>der</strong> volksschule vom 12. J<strong>an</strong>uar 2005.<br />
sar 421.336<br />
22<br />
a PErsOnalgEWinnung
Zusatzinformationen – A Personalgewinnung<br />
23
Merkblatt Anstellungsverträge für Lehrpersonen <strong>an</strong> <strong>der</strong> Volksschule<br />
1. Unbefristeter Anstellungsvertrag<br />
<strong>an</strong>stellungen von lehrpersonen sind in <strong>der</strong> regel als unbefristete <strong>an</strong>stellungsverhältnisse<br />
zu vereinbaren (§12 abs. 1 <strong>der</strong> verordnung über die <strong>an</strong>stellung und löhne <strong>der</strong> lehrpersonen<br />
[vall] vom 13. Oktober 2004). Der unbefristete vertrag k<strong>an</strong>n auch d<strong>an</strong>n zur <strong>an</strong>wendung<br />
gel<strong>an</strong>gen, wenn die entsprechende abteilung nur für eine zeitdauer von einem<br />
schuljahr sichergestellt ist. Wird die stelle im darauf folgenden Jahr aus org<strong>an</strong>isatorischen<br />
o<strong>der</strong> wirtschaftlichen gründen aufgehoben und k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> lehrperson keine <strong>an</strong><strong>der</strong>e<br />
zumutbare und ihren Fähigkeiten entsprechende stelle <strong>an</strong>geboten werden, ist ihr unter<br />
Einhaltung <strong>der</strong> gesetzlichen Fristen zu kündigen. Es ist zur Einhaltung <strong>der</strong> bewilligten ressourcen<br />
nicht zwingend, dass <strong>der</strong>jenigen lehrperson gekündigt werden muss, welche die<br />
aufzuhebende stelle innehat. Die <strong>an</strong>stellungsbehörde wird unter abwägung aller umstände<br />
entscheiden müssen, welche verträge sie aus welchen gründen kündigt.<br />
Der unbefristete <strong>an</strong>stellungsvertrag gibt den <strong>an</strong>gestellten lehrpersonen die sicherheit des<br />
rechtsschutzes und bringt ihnen die gebührende Wertschätzung entgegen.<br />
2. Befristeter Anstellungsvertrag<br />
gemäss §12 abs. 2 (vall) ist die Befristung eines vertrags und dessen verlängerung nur<br />
in begründeten Fällen zulässig. namentlich sind dies die folgenden gründe:<br />
n bei stellvertretungen<br />
n bei <strong>der</strong> <strong>an</strong>stellung von lehrpersonen, die noch nicht über die<br />
erfor<strong>der</strong>liche Qualifikation für die entsprechende lehrtätigkeit<br />
verfügen<br />
n wenn erwartet werden muss, dass die betreffende stelle in<br />
<strong>der</strong> betreffenden schule mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht<br />
mehr über ein schuljahr hinaus gesichert ist<br />
Der befristete vertrag darf nicht als disziplinarische Massnahme o<strong>der</strong> zur umgehung <strong>der</strong><br />
Begründungspflicht bei einer sich abzeichnenden vertragsauflösung verwendet werden.<br />
3. Rahmenvertrag<br />
Der rahmenvertrag soll gemäss §13 abs. 1 (vall) nur für jene lehrtätigkeiten abgeschlossen<br />
werden, die während des semesters o<strong>der</strong> von semester zu semester von stark<br />
schw<strong>an</strong>kenden unterrichtsverpflichtungen beeinflusst werden und bei denen die Festlegung<br />
eines durchschnittlichen Beschäftigungsgrads deshalb von vornherein unmöglich<br />
ist. Dabei sind ein minimaler und ein maximaler Beschäftigungsgrad zu definieren, <strong>der</strong>en<br />
Differenz nicht mehr als 8 unterrichtslektionen betragen darf.<br />
rahmenverträge ausserhalb dieser Bestimmungen können nur im gegenseitigen ausdrücklichen<br />
Einverständnis <strong>der</strong> lehrperson abgeschlossen werden. Die lehrperson muss<br />
sich bewusst sein, dass sie sich für die g<strong>an</strong>ze lektionenzahl zur verfügung halten muss<br />
und dass für die lektionen innerhalb des rahmens keine Kündigungsfrist besteht.<br />
24<br />
zusatzinFOrMatiOnEn<br />
a PErsOnalgEWinnung
Instrumente – A Personalgewinnung<br />
25
www.schulen-aargau.ch/<br />
personalfuehrung<br />
instruMEntE – a PErsOnalgEWinnung<br />
Ablauf qu<strong>an</strong>titativer Pl<strong>an</strong>ung<br />
für das kommende Schuljahr<br />
Die qu<strong>an</strong>titative Pl<strong>an</strong>ung hat Einfluss auf die Personalsuche bzw.<br />
auf die Personaltrennung und k<strong>an</strong>n wie folgt aussehen:<br />
W<strong>an</strong>n Was Bemerkung<br />
Dezember Erste Übersicht <strong>der</strong> Prognosezahlen <strong>der</strong> schülerinnen<br />
und schüler:<br />
n Kin<strong>der</strong>garteneintritte<br />
n Primarschuleintritte<br />
n Übertritte Mittelstufe- Oberstufe<br />
n Übertritte aus Privatschulen<br />
n ...<br />
Dezember /<br />
J<strong>an</strong>uar<br />
J<strong>an</strong>uar /<br />
Februar<br />
Februar /<br />
März<br />
absichten <strong>der</strong> lehrpersonen aufnehmen durch<br />
Mag o<strong>der</strong> Fragebogen:<br />
n stellenwechsel<br />
n urlaub<br />
n Pensenreduktionswünsche<br />
n Pensenerhöhungswünsche<br />
n grössere Weiterbildungsvorhaben<br />
(Folgen: absenzen, evtl. spätere Kün-<br />
digung, <strong>an</strong><strong>der</strong>er Einsatz in <strong>der</strong> schule ...)<br />
n stufenwechsel<br />
n Funktionswechsel<br />
n <strong>an</strong>stehende Pensionierungen<br />
n ...<br />
Provisorischer stellenpl<strong>an</strong> erstellen:<br />
n Prognosezahlen und absichten <strong>der</strong> lehr-<br />
personen vergleichen<br />
n Klassen und Pensen provisorisch zuteilen<br />
Klassenpl<strong>an</strong>ung / Personalpl<strong>an</strong>ung <strong>an</strong> aktuelle<br />
zahlen <strong>an</strong>passen<br />
abteilungen und Pensen bewilligen lassen<br />
Pensenreduktionsmassnahmen vorbereiten bzw.<br />
lösungen suchen<br />
Klassenpl<strong>an</strong>ung / Personalpl<strong>an</strong>ung mit<br />
lehrpersonen besprechen (einzeln und/o<strong>der</strong><br />
im Kollegium)<br />
Einschätzen: abweichungen zum Bisherigen?<br />
n Klassen eröffnen<br />
n Klassen aufheben<br />
n kurzfristige schulraummassnahmen nötig<br />
Einschätzen:<br />
n stellen Pensenbe<strong>an</strong>tragung vorbereiten<br />
n Eingaben <strong>an</strong> BKs im März<br />
Überschuss <strong>an</strong> lehrpersonen:<br />
n lösungsmöglichkeiten abklären<br />
n Möglichkeit von freiwilligen Pensen-<br />
reduktionen abklären<br />
n Personaltrennungsmassnahmen vorbereiten<br />
M<strong>an</strong>ko <strong>an</strong> lehrpersonen:<br />
n qualitative Personalpl<strong>an</strong>ung und Personalsuche<br />
vorbereiten<br />
sobald zahlen definitiv:<br />
n abteilungen und Pensen im BKs be<strong>an</strong>tragen<br />
n nach Bewilligung Pensen ausschreiben:<br />
– internet<br />
– schulblatt<br />
– evtl. tageszeitung<br />
– amtliches Publikationsorg<strong>an</strong><br />
– <strong>der</strong> gemeinde<br />
– ...<br />
n Personaltrennungsmassnahmen einleiten:<br />
– evtl. Än<strong>der</strong>ungsvertrag<br />
– stelle in <strong>an</strong><strong>der</strong>em schulkreis <strong>an</strong>bieten<br />
– ähnliche stelle <strong>an</strong>bieten<br />
– Jobsharing<br />
– Kündigung (bis 30. april)<br />
– ...<br />
26<br />
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personalfuehrung<br />
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Erfassung <strong>der</strong> Anzahl Kin<strong>der</strong> bzw. <strong>der</strong> Schülerzahlen<br />
grundsätzlich wird dasselbe zahlenmaterial verschieden dargestellt, damit die<br />
entsprechenden tendenzen besser abgeleitet werden können.<br />
Erfassen <strong>der</strong> Anzahl Kin<strong>der</strong><br />
in diesem Beispiel wurde im Jahre 1997 mit dem Erfassen <strong>der</strong> schülerzahlen<br />
begonnen. Das Erfassen <strong>der</strong> <strong>an</strong>zahl Kin<strong>der</strong> in einer gemeinde bedingt eine zusammenarbeit<br />
mit <strong>der</strong> Einwohnerkontrolle <strong>der</strong> gemeinden. Diese sollten die<br />
benötigten zahlen zur verfügung stellen. <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d <strong>der</strong> zahlen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> im vorschulalter<br />
lässt sich eine tendenz <strong>der</strong> künftigen schülerzahlen ableiten.<br />
schulstufe alter /<br />
Jahr<br />
97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08<br />
0 17 15 17 15 14 12 13 9 8 6<br />
1 20 16 15 17 15 14 12 13 9 9<br />
2 26 21 16 14 17 16 14 11 13 8<br />
3 24 24 21 16 15 18 16 15 11 12<br />
4 23 25 21 17 15 18 16 15 11<br />
Kg 5 23 26 22 17 15 18 16 15<br />
Kg 6 24 26 22 16 16 17 16<br />
1. Primar 7 25 27 21 15 16 16<br />
2. Primar 8 25 26 19 15 15<br />
3. Primar 9 25 27 20 16<br />
4. Primar 10 25 26 20<br />
5. Primar 11 26 25<br />
Erfassen <strong>der</strong> Schülerzahlen<br />
Die schülerzahlen sind nur aussagekräftig, wenn Mutationen laufend aufgenommen<br />
werden.<br />
Jahr K-garten 1. Primar 2. Primar 3. Primar 4. Primar 5. Primar<br />
<strong>an</strong>zahl<br />
stellen%<br />
<strong>an</strong>zahl<br />
stellen%<br />
<strong>an</strong>zahl<br />
stellen%<br />
<strong>an</strong>zahl<br />
stellen%<br />
<strong>an</strong>zahl<br />
stellen%<br />
2003 15/16 21 26 25<br />
2004 18/16 15 19 27 25<br />
2005 16/17 16 15 20 26 26<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
15/16 16 15 16 20 25<br />
<strong>an</strong>zahl = schülerzahlen<br />
stellen% = <strong>an</strong>zahl bewilligter lektionen bzw. stellenprozente<br />
<strong>an</strong>zahl<br />
27<br />
stellen%<br />
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Erhebung <strong>der</strong> Absichten und Wünsche<br />
<strong>der</strong> Lehrpersonen für das kommende Schuljahr<br />
name, vorname<br />
stufe, Funktion<br />
Datum<br />
Für die Pl<strong>an</strong>ung des kommenden schuljahres sind wir auf deine<br />
<strong>an</strong>gaben <strong>an</strong>gewiesen und bitten dich, die folgenden Punkte auszufüllen<br />
und bis zu retournieren. Besten D<strong>an</strong>k für deine Mitarbeit.<br />
Absicht / Wunsch für das kommende Schuljahr<br />
Keine Än<strong>der</strong>ung stellenwechsel<br />
urlaub stufenwechsel<br />
Pensenreduktion Funktionswechsel<br />
Pensenerhöhung<br />
grössere Weiterbildungsvorhaben<br />
28<br />
Blatt 1<br />
(Folgen wie absenzen, evtl. spätere Kündigung, <strong>an</strong><strong>der</strong>er Einsatz <strong>an</strong> unserer schule,<br />
Pensum aktuelles Schuljahr<br />
<strong>an</strong>zahl lektionen:<br />
Fächer:<br />
Gewünschtes Pensum kommendes Schuljahr<br />
Keine Än<strong>der</strong>ung<br />
um flexibler pl<strong>an</strong>en zu können:<br />
Welche Fächer würdest du im abtausch unterrichten?<br />
Welche Fächer würdest du unter keinen umständen im abtausch übernehmen?<br />
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)
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Erhebung <strong>der</strong> Absichten und Wünsche<br />
<strong>der</strong> Lehrpersonen für das kommende Schuljahr<br />
Pensenerhöhung<br />
<strong>an</strong>zahl lektionen: optimal: minimal: maximal:<br />
gewünschte Fächer:<br />
Pensenreduktion<br />
<strong>an</strong>zahl lektionen: optimal: minimal: maximal:<br />
Fächer, die abgegeben werden möchten:<br />
Absicht / Wunsch für die nächsten Jahre<br />
wie aktuelles Jahr<br />
wie kommendes Jahr<br />
neu:<br />
Ich wünsche ein Gespräch mit <strong>der</strong> Schulleitung<br />
Ja nein<br />
Bemerkungen:<br />
Ort, Datum<br />
unterschrift<br />
Blatt<br />
29<br />
2<br />
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Beispiel eines einfachen Stellenpl<strong>an</strong>s<br />
2005 Aktueller Stellenpl<strong>an</strong> Klassenlehrpersonen<br />
Stellen /<br />
Klasse<br />
Bewill.<br />
Lektionen<br />
Wunsch<br />
Pensum<br />
Funktion Stelleninhaber/in Bemerkungen<br />
1. us 29 100% Klassenlehrperson/us Frau Meier –<br />
2. us 29 100% Klassenlehrperson/us herr Müller –<br />
3. us 29 100% Klassenlehrperson/us herr huber –<br />
4. Ms 29 80%<br />
20%<br />
Klassenlehrperson/Ms<br />
teilzeitlehrperson/Ms<br />
Frau Koch<br />
Frau vogt<br />
5. Ms 29 100% Klassenlehrperson/Ms Frau hilfiker –<br />
2006 Voraussichtlicher Stellenpl<strong>an</strong> Klassenlehrpersonen<br />
Stellen /<br />
Klassen<br />
Bewill.<br />
Lektionen<br />
Wunsch<br />
Pensum<br />
? Pension 07<br />
max. 40%<br />
Funktion Stelleninhaber/in Bemerkungen<br />
1. us 29 100% Klassenlehrperson/us herr huber –<br />
2. us 29 100% Klassenlehrperson/us Frau Meier –<br />
3. us 29 100% Klassenlehrperson/us herr Müller ein Jahr<br />
urlaub 07<br />
stellvertretung<br />
evtl. Frau l<strong>an</strong>g<br />
4. Ms 29 100% Klassenlehrperson/Ms Frau hilfiker –<br />
5. Ms 29 80%<br />
20%<br />
Klassenlehrperson/Ms<br />
teilzeitlehrperson/Ms<br />
2007 Voraussichtlicher Stellenpl<strong>an</strong> Klassenlehrpersonen<br />
Stellen /<br />
Klassen<br />
Bewill.<br />
Lektionen<br />
Wunsch<br />
Pensum<br />
Frau Koch<br />
Frau vogt<br />
? Pension 07<br />
max. 40%<br />
Funktion Stelleninhaber/in Bemerkungen<br />
1. us 29 100% Klassenlehrperson/us stv. Frau l<strong>an</strong>g urlaub<br />
herr Müller<br />
2. us 29 100% Klassenlehrperson/us herr huber 80% ab 08<br />
3. us 29 100% Klassenlehrperson/us Frau Meier ? Pension 09<br />
4. Ms 29 60%<br />
40%<br />
Klassenlehrperson/Ms<br />
teilzeitlehrperson/Ms<br />
Frau Fürst<br />
Frau vogt<br />
5. Ms 29 100% Klassenlehrperson/Ms Frau hilfiker –<br />
–<br />
–<br />
30<br />
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Übersichtsblatt Kompetenzen /<br />
Qualifikationen <strong>der</strong> Lehrpersonen<br />
Qualifi-<br />
kation<br />
lehrpersonen<br />
grund-<br />
ausbildung<br />
Werken<br />
Bildnerisches<br />
gestalten<br />
r. Meier Q Q B K<br />
P. l<strong>an</strong>g Q B Q Q<br />
s. Widmer Q I B Q<br />
i. Müller Q K Q<br />
legende:<br />
Musik<br />
Q Qualifikation<br />
B spezielle Begabung und interesse am Fach<br />
i ausgeprägtes interesse am Fach<br />
K kein interesse am Fach<br />
± grundkenntnisse<br />
+ gute Kenntnisse<br />
++ sehr gute Kenntnisse<br />
informatik<br />
Fremsprachen<br />
Fr<strong>an</strong>z.<br />
++<br />
Englisch<br />
+<br />
Alb<strong>an</strong>isch<br />
±<br />
Mediation<br />
Q<br />
31<br />
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I
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Stellenbeschreibung (Grundlage: Berufsauftrag)<br />
Eine stellenbeschreibung enthält in <strong>der</strong> regel folgende Elemente<br />
und k<strong>an</strong>n wie folgt formuliert werden:<br />
Elemente Beispiel<br />
1. Bezeichnung <strong>der</strong> Stelle Primarlehrperson<br />
2. Position / Funktion<br />
Stellenumf<strong>an</strong>g<br />
Klassenlehrperson <strong>an</strong> <strong>der</strong> Mittelstufe<br />
100% (gemäss <strong>an</strong>stellungsvertrag)<br />
3. Abteilung schulhaus 1, Primarschule Musterlingen<br />
4. Stelleninhaber/in Frau <strong>an</strong>drea Muster<br />
5. Vorgesetzte/r schulleitung bzw. schulhausleitung<br />
6. Unterstellte Stellen –<br />
7. Ziele <strong>der</strong> Stelle Bestmögliche schulung, För<strong>der</strong>ung und Erziehung <strong>der</strong> schülerinnen und<br />
schüler, Entwicklung und sicherung <strong>der</strong> schulqualität sowie zusammenarbeit<br />
mit schulhausinternen und externen stellen<br />
8. Aufgaben / Tätigkeiten <strong>der</strong> Stelle<br />
(gemäss §24 GAL, §36 VALL)<br />
Während <strong>der</strong> Unterrichtszeit<br />
n unterricht inklusive kurzfristiger vor- und nachbereitung<br />
n <strong>an</strong>gemessene lehr- und lernarr<strong>an</strong>gements<br />
n differenzierte lernbegleitung<br />
n korrekte Klassenführung<br />
n Beratung, För<strong>der</strong>ung und tr<strong>an</strong>sparente Beurteilung<br />
<strong>der</strong> schülerinnen und schüler<br />
n Erziehen <strong>der</strong> schülerinnen und schüler<br />
im rahmen <strong>der</strong> grundsätze von verfassung und gesetz<br />
n Pausenaufsicht<br />
Während <strong>der</strong> frei gestaltbaren Arbeitszeit<br />
n individuelle Pl<strong>an</strong>ung, vorbereitung und auswertung des unterrichts<br />
n aus <strong>der</strong> lehrtätigkeit sich ergebende org<strong>an</strong>isatorische und<br />
administrative aufgaben und Kontakte<br />
n zusammenarbeit in <strong>der</strong> schule<br />
– mit wechselnden Projektteams im schulhaus<br />
– mit Eltern<br />
– mit Behörden<br />
– mit aussenstellen<br />
n individuelle Weiterbildung<br />
Während <strong>der</strong> gemeinsamen Arbeitszeit<br />
n gemeinsame Weiterbildung<br />
n teamarbeit<br />
n teilnahme <strong>an</strong> Konferenzen<br />
n Mitarbeit <strong>an</strong> <strong>der</strong> gestaltung und Entwicklung <strong>der</strong> schule<br />
n Mitarbeit <strong>an</strong> schul<strong>an</strong>lässen<br />
n Evaluation <strong>der</strong> arbeit <strong>an</strong> <strong>der</strong> schule<br />
9. Generelle Anfor<strong>der</strong>ungen Die lehrpersonen <strong>der</strong> Primarschule Musterlingen verfügen<br />
über die grundausbildung.<br />
sie identifizieren sich mit dem Profil <strong>der</strong> schule Musterlingen und setzen<br />
sich für das Wohl <strong>der</strong> schülerinnen und schüler dieser schule ein. sie<br />
sind offen für verän<strong>der</strong>ungen, tragen die schulentwicklung mit und<br />
bilden sich regelmässig weiter.<br />
10. Spezielle Anfor<strong>der</strong>ungen siehe <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofil<br />
11. Kompetenzen und Ver<strong>an</strong>twortung<br />
(Rechte und Pflichten)<br />
12. Erstellungsdatum 1. august 2005<br />
selbstständiges ausführen <strong>der</strong> aufgaben aufgrund des schulgesetzes,<br />
gal und vall.<br />
Diese stellenbeschreibung erhebt keinen <strong>an</strong>spruch auf vollständigkeit und<br />
k<strong>an</strong>n bei Bedarf, insbeson<strong>der</strong>e auf grund verän<strong>der</strong>ter k<strong>an</strong>tonaler regelungen,<br />
<strong>an</strong>gepasst werden.<br />
inhaltliche grundlage: Broschüre des BKs aargau: geleitete schule.<br />
Orientierungshilfe zum Berufsauftrag und zur arbeitszeit <strong>der</strong> lehrerinnen und lehrer (2005)<br />
32<br />
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Anfor<strong>der</strong>ungsprofil<br />
Vorbereitung zur Erstellung eines Anfor<strong>der</strong>ungsprofils<br />
Ebene<br />
Schule<br />
Ebene<br />
Schulteam<br />
Ebene<br />
Unterricht<br />
Die <strong>an</strong>tworten zu folgenden Fragen ermöglichen das Erstellen<br />
eines spezifischen <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofils.<br />
Gegenwart Zukunft<br />
Was zeichnet uns aus?<br />
Wir haben ein gewaltpräventionskonzept.<br />
Wir sind eine isF-schule (integrative<br />
schulungsform).<br />
Welche schwächen, Defizite, lücken haben<br />
wir zurzeit?<br />
Die streitschlichter/innen brauchen mehr<br />
Know-how frem<strong>der</strong> Kulturen.<br />
Das informatik-Know-how ist unterdotiert.<br />
Wir haben wenige lehrpersonen mit<br />
musischen Begabungen.<br />
Wie sieht die zusammensetzung des schulteams<br />
aus? (geschlecht, alter, Denkweise<br />
und lernstile, Qualifikationen, ressour-<br />
cen …)<br />
– Klassenlehrpersonen:<br />
4 weiblich, 2 männlich<br />
3 Junglehrpersonen<br />
2 lehrpersonen mit viel Erfahrung<br />
– schulische heilpädagogin<br />
– Jobsharing, teamteaching<br />
– mehrheitlich eher zurückhaltende,<br />
überlegte Personen, wenig reisser o<strong>der</strong><br />
Macher, homogenes team<br />
– Fachlehrpersonen:<br />
6 weiblich, 2 männlich<br />
Für welche Klasse, stufe, unterrichts- und<br />
Erziehungsaufgaben brauchen wir jem<strong>an</strong>den?<br />
Für Mittelstufe<br />
Übernahme von stunden / aufgaben im informatikbereich,<br />
evtl. im musischen Bereich.<br />
Quelle: riesen (1999)<br />
Welche vision von schule haben wir?<br />
Wir wollen eine friedliche schule.<br />
Wir wollen die integration leben und<br />
weiterentwickeln.<br />
Wir wollen unsere schule <strong>an</strong>s netz<br />
<strong>an</strong>schliessen.<br />
auf welche ziele wollen wir uns in nächster<br />
zeit konzentrieren?<br />
Die integration soll gefestigt und weiter-<br />
entwickelt werden.<br />
Die informatik soll geför<strong>der</strong>t werden.<br />
Wie wird sich die zusammensetzung des<br />
schulteams in nächster zeit verän<strong>der</strong>n?<br />
Pensionierung einer Klassenlehrerin mit<br />
informatik-Know-how steht im kommenden<br />
schuljahr <strong>an</strong>.<br />
Eine Junglehrperson möchte sich in den<br />
nächsten Jahren weiterbilden.<br />
Wie wird sich <strong>der</strong> unterrichts- und Erziehungsauftrag<br />
<strong>an</strong> unserer schule entwickeln?<br />
Es wird mehr auslän<strong>der</strong>kin<strong>der</strong> geben, was<br />
mehr integrationsaufgaben und einen individualisierenden<br />
unterrichtsstil bedeutet.<br />
Die Betreuungs<strong>an</strong>gebote müssen überdacht<br />
und evtl. erweitert werden.<br />
33<br />
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Anfor<strong>der</strong>ungsprofil<br />
aufgrund <strong>der</strong> Überlegungen zur gegenwart und zur zukunft <strong>der</strong> schule k<strong>an</strong>n folgendes<br />
individuelle <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofil erstellt werden.<br />
zu besetzende stelle<br />
Eintrittsdatum<br />
Kompetenz-<br />
bereiche<br />
Fach-<br />
kompetenz<br />
Methodenkompetenz<br />
Sozialkompetenz<br />
Selbstkompetenz<br />
Arbeitsverhalten<br />
Absolut erfor<strong>der</strong>liche Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
(Must)<br />
– Entsprechende Primarlehrpersonen-<br />
ausbildung*<br />
– Eine <strong>der</strong> erwünschten <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen<br />
(informatikkenntnisse, musische<br />
Begabung, Kenntnis frem<strong>der</strong> Kulturen)<br />
– individualisieren<strong>der</strong> und differenzieren<strong>der</strong><br />
unterricht<br />
– hohe Bereitschaft zur zusammenarbeit<br />
mit heilpädagogin, schulpsycho-<br />
logischem Dienst, Eltern usw.<br />
– Konfliktfähigkeit<br />
– teamfähigkeit*<br />
– Offene, tr<strong>an</strong>sparente Kommunikation<br />
– lernbereitschaft<br />
– regelmässiges Weiterbilden im team<br />
und individuell*<br />
– identifikation mit dem Profil <strong>der</strong> schule*<br />
– identifikation mit den grundsätzen<br />
<strong>der</strong> isF-schule<br />
– Einsatzbereitschaft*<br />
– vertretung <strong>der</strong> schule gegen aussen<br />
– Offen für verän<strong>der</strong>ungen*<br />
– grosser Einsatz für das Wohl <strong>der</strong> schülerinnen<br />
und schüler*<br />
– nebenaufgaben / Ämter übernehmen<br />
– schul<strong>an</strong>lässe (Feste, lager, usw.)<br />
mitorg<strong>an</strong>isieren und durchführen*<br />
– Belastbarkeit<br />
– Mittragen <strong>der</strong> team- und Qualitäts-<br />
entwicklung*<br />
– Erarbeiten und umsetzen gemeinsamer<br />
zielsetzungen und pädagogischer grundsätze<br />
* generelle <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen aus <strong>der</strong> stellenbeschreibung<br />
Erwünschte Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
(Nice to have)<br />
– informatikausbildung<br />
– Musische ausbildung / Begabung<br />
– Kenntnis frem<strong>der</strong> Kulturen, Fremd-<br />
sprachen, vorzugsweise türkisch,<br />
evtl. serbisch, Kroatisch<br />
– toler<strong>an</strong>z, aufgeschlossensein gegenüber<br />
<strong>an</strong><strong>der</strong>en Kulturen<br />
– vermittlungsgeschick<br />
– Machertyp<br />
– ruhiges agieren unter stress<br />
Blatt<br />
34<br />
2<br />
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Verfassen eines Stelleninserates<br />
Inhaltliche Checkliste<br />
stelleninserate sind immer auch eine visitenkarte einer schule und haben Wirkung<br />
auf die Öffentlichkeit.<br />
Der inhalt, die gestalterischen und die formalen aspekte können mit hilfe <strong>der</strong><br />
checkliste sowie <strong>der</strong> beiden «zauberformeln» aiDa und giuliO formuliert<br />
werden.<br />
Die Punkte <strong>der</strong> checkliste stellen eine Orientierungshilfe dar, damit keine wichtigen<br />
informationen vergessen gehen. Diese sollten nicht einfach aufgezählt,<br />
son<strong>der</strong>n in einen <strong>an</strong>sprechenden text umformuliert werden.<br />
Inhalte Beispiele<br />
Schule Wir sind n kleine l<strong>an</strong>dschule<br />
n Kreisschule<br />
n isF-schule<br />
n tagesschule<br />
n zentrale lage<br />
n ...<br />
Stelle Wir suchen n Primarlehrperson<br />
n sekundarlehrperson<br />
n Fachlehrperson für<br />
n Pensum<br />
n Primarlehrerin mit heilpädagogischer<br />
zusatzausbildung<br />
n arbeitsbeginn<br />
n ...<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen Wir erwarten<br />
(absolut erfor<strong>der</strong>liche und<br />
erwünschte <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen<br />
des <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofils)<br />
n entsprechende ausbildung<br />
n Weiterbildung informatik<br />
n aufgeschlossenheit gegenüber <strong>an</strong><strong>der</strong>en Kulturen<br />
n Konfliktfähigkeit<br />
n vermittlungsgeschick<br />
n ...<br />
Anreiz Wir bieten n lohn gemäss k<strong>an</strong>tonalem Dekret<br />
n vernetzte Klassenzimmer<br />
n professionelle schulleitung<br />
n aufgeschlossenes, innovatives team<br />
n supervision<br />
n ...<br />
Bewerbungsmodalität ihre Bewerbung richten sie n <strong>an</strong> schulleitung<br />
n per Mail<br />
n via chiffre<br />
n mit vollständigen Bewerbungsunterlagen<br />
bis am 20. März 06<br />
n <strong>an</strong> <strong>an</strong>sprechperson<br />
n ...<br />
35<br />
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Verfassen eines Stelleninserates Blatt 2<br />
AIDA-Formel<br />
GIULIO-Formel<br />
Die aiDa-Formel hilft, das inserat <strong>an</strong>sprechend zu gestalten. Dabei sollte beachtet werden,<br />
dass die gestaltung des inserates zur schule passen sollte.<br />
A Aufmerksamkeit<br />
(attention)<br />
I Interesse<br />
(interest)<br />
D Dr<strong>an</strong>g, Wunsch<br />
(desire)<br />
A Aktion<br />
(action)<br />
Das inserat soll auffallen (reizwort, spruch, Farbe, logo …)<br />
interesse wecken, neugierig machen<br />
Wünsche wecken<br />
zur Bewerbung bringen, h<strong>an</strong>dlung auslösen<br />
Mit <strong>der</strong> giuliO-Formel werden die formalen aspekte des inserates beachtet.<br />
G Glaubwürdigkeit Der inhalt muss ehrlich sein.<br />
I Information Es soll ausgewogen informiert werden.<br />
U Unverwechselbarkeit Die inserate einer schule evtl. gemeinde sollen einheitlich sein.<br />
L Lesbarkeit Es soll verständlich formuliert sein.<br />
I Identität Der Bezug zur schule sollte vorh<strong>an</strong>den sein.<br />
O Optik Die grösse und gestaltung sollen <strong>an</strong>sprechen.<br />
Quelle: in <strong>an</strong>lehnung <strong>an</strong> herm<strong>an</strong>n und Pifko (2002).<br />
36<br />
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Übersicht Bewerbungen<br />
Name,<br />
Adresse,<br />
Jahrg<strong>an</strong>g<br />
in einem ersten schritt wird eine grobsortierung vorgenommen. Klar ungeeigneten<br />
Bewerbenden wird das Dossier mit einer freundlichen absage retourniert.<br />
Aktuelle<br />
Tätigkeit<br />
Anerk<strong>an</strong>nte<br />
erfor<strong>der</strong>liche<br />
Ausbildung<br />
Zusätzliche<br />
Qualifikationen<br />
Laufende<br />
Weiter-<br />
bildung<br />
Berufs-<br />
erfahrung<br />
Vollständigkeit,<br />
Sauberkeit<br />
<strong>der</strong> Unterlagen<br />
Dossier<br />
retour-<br />
nieren<br />
37<br />
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Analyse <strong>der</strong> Bewerbungsunterlagen<br />
Die <strong>an</strong>alyse <strong>der</strong> Bewerbungsunterlagen ergibt vor allem informationen über den<br />
beruflichen Werdeg<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Bewerbenden. Die aussage dieser informationen<br />
k<strong>an</strong>n erhöht werden, wenn einzelne Elemente wie beispielsweise zeugnisse,<br />
ausbildungserfolge und arbeitsleistungen in zusammenh<strong>an</strong>g gesetzt werden.<br />
Die Erkenntnisse, schlüsse o<strong>der</strong> unklarheiten aus <strong>der</strong> <strong>an</strong>alyse <strong>der</strong> Bewerbungsunterlagen<br />
können im Bewerbungsgespräch thematisiert werden.<br />
Die Bewerbungsunterlagen können <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d folgen<strong>der</strong> aspekte genauer untersucht<br />
werden:<br />
Die Bewerbungsunterlagen<br />
sind generell<br />
vollständig<br />
übersichtlich<br />
<strong>an</strong>gemessen<br />
<strong>an</strong>sprechend<br />
...<br />
+<br />
Bewertung<br />
± –<br />
Bemerkungen<br />
Das Bewerbungsschreiben + ± – Bemerkungen<br />
enthält inhaltlich<br />
ist formal<br />
den Bezug auf die stellenausschreibung<br />
die wichtigsten informationen<br />
über die Bewerberin, den Bewerber<br />
die Motive für die Bewerbung<br />
....<br />
klar, übersichtlich<br />
logisch geglie<strong>der</strong>t<br />
sprachlich korrekt<br />
argumentativ überzeugend<br />
...<br />
ist sprachlich-stilistisch<br />
einheitlich, flüssig<br />
differenziert<br />
verständlich<br />
st<strong>an</strong>dardsprachlich<br />
...<br />
Das Foto + ± – Bemerkungen<br />
gibt einen Eindruck zur<br />
selbstrepräsentation<br />
Kleidung, Frisur<br />
Körperhaltung<br />
...<br />
38<br />
Blatt 1<br />
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Analyse <strong>der</strong> Bewerbungsunterlagen<br />
Der Lebenslauf + ± – Bemerkungen<br />
enthält<br />
vollständige Personalien<br />
schulische ausbildung<br />
berufliche ausbildung<br />
Diplome, auszeichnungen<br />
Weiterbildung<br />
berufliche tätigkeit<br />
berufliche Fähigkeiten<br />
berufliche Erfahrung<br />
...<br />
gibt aufschluss über<br />
herkunft, soziales umfeld<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Persönlichkeit<br />
«lebensmotto», leitmotive<br />
grundhaltung, Werte<br />
arbeitsplatzwechsel<br />
Kontinuität, Beständigkeit, zeitlücken<br />
Erfahrung<br />
...<br />
Die Ausbildungszeugnisse + ± – Bemerkungen<br />
geben auskunft über<br />
Fachwissen<br />
berufliche Weiterbildung und Entwicklung<br />
Prognose für Weiterentwicklung<br />
...<br />
Die Arbeitszeugnisse + ± – Bemerkungen<br />
werden <strong>an</strong>alysiert bezüglich<br />
gemeinsamkeiten <strong>der</strong> zeugnisse<br />
roter Faden<br />
Übereinstimmung <strong>der</strong> aussagen des<br />
arbeitszeugnisses mit den persönlichen<br />
aussagen <strong>der</strong> Bewerbenden bezüglich:<br />
– sozialkompetenz<br />
– selbstkompetenz<br />
arbeitsaufgaben<br />
arbeitsleistung<br />
gründe für stellenwechsel<br />
...<br />
Blatt<br />
39<br />
2<br />
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Analyse <strong>der</strong> Bewerbungsunterlagen Blatt 3<br />
Das Einholen von Referenzen + ± – Bemerkungen<br />
ist geklärt<br />
schriftliches Einverständnis<br />
ist vorh<strong>an</strong>den<br />
auskunftspersonen sind bek<strong>an</strong>nt<br />
schriftliches Einverständnis<br />
muss eingeholt werden<br />
auskunftspersonen noch unbek<strong>an</strong>nt<br />
...<br />
Das Portfolio + ± – Bemerkungen<br />
belegt<br />
Weiterbildung<br />
umsetzung <strong>der</strong> Weiterbildung<br />
...<br />
Quelle: in <strong>an</strong>lehnung <strong>an</strong> herm<strong>an</strong>n, Pifko (2002, s. 105–117) und thom, ritz (2000, s. 285–287)<br />
40<br />
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Leitfaden Bewerbungsgespräch<br />
in <strong>der</strong> regel bereitet die schulleitung den gesprächsleitfaden mit den entsprechenden<br />
Fragen <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d des <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofils vor und führt durch die Bewerbungsgespräche.<br />
Die vertretung <strong>der</strong> schulpflege und evtl. des Kollegiums<br />
übernehmen Beobachtungs- und Protokollierungsaufgaben.<br />
Das Bewerbungsgespräch verläuft in <strong>der</strong> regel in 6 Phasen. Diese können durch<br />
verschiedene Fragearten gestaltet werden.<br />
Damit <strong>der</strong> zeitrahmen des gesprächs eingehalten werde k<strong>an</strong>n, ist es sinnvoll,<br />
zuerst die Fragen zu den wichtigsten <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen zu stellen.<br />
Die Fragen zur Phase 4, «abfragen <strong>der</strong> <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen», beziehen sich auf das<br />
«Beispiel eines <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofils».<br />
Phasen Beobachtungen<br />
1. Kontakt herstellen<br />
Die schulleitung stellt allgemeine Fragen, um eine entsp<strong>an</strong>nte<br />
situation herzustellen.<br />
n Sind Sie gut gereist?<br />
n Haben Sie unser Schulhaus gut gefunden?<br />
n Kennen Sie die Umgebung?<br />
n …<br />
2. Schule und Stelle beschreiben<br />
Die schulleitung stellt die schule und die stelle kurz vor.<br />
n Kurzer Abriss <strong>der</strong> «Geschichte <strong>der</strong> Schule»<br />
n Leitbild, Visionen<br />
n Org<strong>an</strong>igramm<br />
n Zahlen, Fakten zur Schule<br />
n Stellenbeschreibung<br />
n Anfor<strong>der</strong>ungsprofil <strong>der</strong> Stelle<br />
n ...<br />
3. Präsentation <strong>der</strong> Lehrperson<br />
Die lehrperson stellt sich als individuum und als lehrperson<br />
vor. <strong>an</strong>schlussfragen aus <strong>der</strong> <strong>an</strong>alyse <strong>der</strong> Bewerbungsunterlagen<br />
können gestellt werden.<br />
n Wir würden Sie gerne kennen lernen.<br />
Bitte erzählen Sie uns etwas über sich.<br />
n Erzählen Sie uns bitte drei Ereignisse<br />
in Ihrem Leben, die Sie nachhaltig beeindruckt<br />
bzw. Ihr Leben beeinflusst haben.<br />
n Was hat Sie bewogen, Lehrerin bzw. Lehrer<br />
zu werden?<br />
n Wie stellen Sie sich die ideale Schule vor?<br />
n Könnten Sie uns Ihren Unterrichtsstil<br />
beschreiben?<br />
n Welches sind Ihre wichtigsten Ziele / Anliegen<br />
als Lehrperson?<br />
n Beim Lesen Ihres Lebenslaufes ist mir aufgefallen,<br />
dass Sie einmal ein Jahr l<strong>an</strong>g nicht berufstätig<br />
waren. Können Sie mir dazu etwas sagen?<br />
n ...<br />
Wie geben sich die Bewerbenden?<br />
Wie ist <strong>der</strong> spont<strong>an</strong>e Eindruck?<br />
(locker, gesp<strong>an</strong>nt, nervös, selbstbewusst ...)<br />
Wie nimmt diese Person Kontakt auf?<br />
sind die Bewerbenden gelöst?<br />
zeigen sie interesse?<br />
hören sie passiv zu o<strong>der</strong> werden sie<br />
bereits aktiv?<br />
Werden bereits Fragen gestellt?<br />
Welche Kenntnisse haben sie bereits von<br />
<strong>der</strong> schule?<br />
41<br />
Blatt 1<br />
Welche themenbereiche, situationen werden<br />
beschrieben?<br />
Mit welchen Emotionen werden diese<br />
situationen erzählt?<br />
Waren die reaktionen <strong>an</strong>gemessen?<br />
Wie präsentiert sich die bewerbende<br />
lehrperson?<br />
Wie wirkt die Person? (natürlich, autoritär,<br />
verträumt, hilflos ...)<br />
Wie drückt sich die lehrperson aus?<br />
Welche ideen, Werte vertritt die lehrperson?<br />
Welche stärken bzw. schwächen beschreibt sie?<br />
in welchem verhältnis steht die subst<strong>an</strong>z<br />
<strong>der</strong> inhaltlichen informationen zur Dauer<br />
<strong>der</strong> <strong>an</strong>tworten?<br />
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Leitfaden Bewerbungsgespräch Blatt 2<br />
Phasen Beobachtungen<br />
4. Abfragen <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
Dreiecksfragen<br />
Das ausführliche Erörtern erlebter situationen<br />
gibt am ehesten aufschluss, wie eine Person ist<br />
und in zukunft h<strong>an</strong>deln wird. Durch Dreiecksfragen<br />
k<strong>an</strong>n verg<strong>an</strong>genes verhalten und h<strong>an</strong>deln<br />
zu den erfor<strong>der</strong>lichen und erwünschten <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungskriterien<br />
erfragt werden.<br />
1. Was?<br />
Frage nach <strong>der</strong> situation, in <strong>der</strong> das erfor<strong>der</strong>liche verhalten<br />
gezeigt wurde.<br />
Beschreiben Sie eine konkrete Situation, in <strong>der</strong> Sie<br />
n einen Konflikt hatten<br />
n etwas org<strong>an</strong>isieren mussten<br />
n im Kollegium eine Idee durchsetzen wollten<br />
n ein schwieriges Gespräch führen mussten<br />
n sich zu einer Weiterbildung entschlossen hatten<br />
n in einer verfahrenen Situation vermitteln<br />
mussten<br />
n ihre Teamfähigkeit gefor<strong>der</strong>t war<br />
n eine Aufgabe nicht <strong>an</strong>nehmen wollten<br />
n <strong>an</strong> Ihre Grenzen stiessen<br />
n etwas vertreten mussten, das nicht Ihrer<br />
Überzeugung entsprach<br />
n ...<br />
Wie ist es dazu gekommen?<br />
Wer war beteiligt?<br />
2. Wie?<br />
Frage nach dem vorgehen in obiger situation.<br />
Wie sind Sie vorgeg<strong>an</strong>gen?<br />
Wie haben Sie reagiert?<br />
3. Ergebnis?<br />
Frage nach <strong>der</strong> auswirkung, die das verhalten bewirkt hat.<br />
Welches waren die Folgen Ihres Vorgehens?<br />
Wie hat das Umfeld reagiert?<br />
Wie würden Sie heute h<strong>an</strong>deln?<br />
Welches ist Ihr Fazit?<br />
Entsprechen die Beschreibungen den<br />
gefor<strong>der</strong>ten <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen?<br />
Würden diese vorgehensweisen eine<br />
Bereicherung für das Kollegium darstellen?<br />
Entsprechen die beschriebenen h<strong>an</strong>dlungen<br />
<strong>der</strong> grundhaltung <strong>der</strong> schule?<br />
Erscheinen die Beschreibungen realistisch?<br />
Wie persönlich sind die erzählten<br />
Beschreibungen?<br />
Wie erzählen die Bewerbenden? (präzise,<br />
<strong>an</strong>schaulich, ausführlich, überzeugend ...)<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
Konfliktfähigkeit<br />
Org<strong>an</strong>isationsfähigkeit<br />
Durchsetzungsfähigkeit, Motivationsfähigkeit<br />
Empathie, Kooperation<br />
Weiterbildung, offen für verän<strong>der</strong>ungen<br />
vermittlungsgeschick, gesprächsführung<br />
teamfähigkeit<br />
Einsatzbereitschaft, zusatzaufgaben<br />
Belastbarkeit<br />
loyalität, integrität<br />
42<br />
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Leitfaden Bewerbungsgespräch Blatt 3<br />
Phasen Beobachtungen<br />
Szenariofragen<br />
Problemlösestrategien und geistesgegenwart<br />
können durch verschiedenste szenariofragen<br />
erfasst werden.<br />
n Beim Überqueren des Pausenplatzes bahnt<br />
sich eine schlägerei <strong>an</strong>.<br />
Wie reagieren Sie?<br />
n Eine Familie will ihren sohn nicht ins<br />
Klassenlager reisen lassen.<br />
Was unternehmen Sie?<br />
n Ein Kind begreift eine aufgabe auch nach<br />
mehrmaligem Erklären nicht.<br />
Wie gehen Sie vor?<br />
n ...<br />
5. Weitere Fragen<br />
Die lehrperson sowie die schulleitung bzw.<br />
die schulpflege erhalten gelegenheit, Fragen<br />
zu klären. Es sollen alle unklarheiten beseitigt<br />
sein, damit eine Entscheidungsgrundlage für alle<br />
beteiligten Personen vorh<strong>an</strong>den ist.<br />
6. Weiteres Vorgehen<br />
Die schulleitung bed<strong>an</strong>kt sich für das gespräch<br />
und vereinbart das weitere vorgehen mit den<br />
Bewerbenden.<br />
Das Einholen <strong>der</strong> referenzen ist geklärt<br />
(Ermächtigung schriftlich eingeholt).<br />
Wie überzeugend lösen die Bewerbenden<br />
die aufgaben?<br />
Welche strategien wenden sie <strong>an</strong>?<br />
Wie <strong>an</strong>schaulich wird erzählt?<br />
reagieren die lehrpersonen eher konventionell?<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
Durchsetzungsvermögen, verh<strong>an</strong>dlungsgeschick,<br />
Einsatzbereitschaft<br />
verständnis für ungewohnte Einstellungen<br />
lösungsorientiertes vorgehen<br />
Motivation, didaktisches vorgehen<br />
Quelle: in <strong>an</strong>lehnung <strong>an</strong> hilb (2004, s. 74, 75) und herm<strong>an</strong>n und Pifko (2002)<br />
Welche art von Fragen stellt die lehrperson?<br />
Wirkt sie interessiert?<br />
43<br />
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Protokollbogen aufgrund des Gesprächsleitfadens<br />
name, vorname<br />
stufe, Funktion<br />
Datum<br />
Der Protokollbogen eignet sich, um notizen während und nach dem gespräch<br />
aufzuschreiben und <strong>an</strong>schliessend zu vergleichen.<br />
Dieser Protokollbogen bezieht sich auf das Beispiel «leitfaden Bewerbungs-<br />
gespräch».<br />
Phasen Bemerkungen<br />
0. Qualifikationen<br />
Erfor<strong>der</strong>liche Fachkompetenz<br />
(aus Bewerbungsunterlagen)<br />
1. Kontakt herstellen<br />
n Sind Sie gut gereist?<br />
n Haben Sie unser Schulhaus gut<br />
gefunden?<br />
n Kennen Sie die Umgebung?<br />
n …<br />
2. Schule und Stelle beschreiben<br />
n Kurzer abriss <strong>der</strong> «geschichte <strong>der</strong><br />
schule»<br />
n leitbild, visionen<br />
n Org<strong>an</strong>igramm<br />
n zahlen, Fakten zur schule<br />
n stellenbeschreibung <strong>der</strong> stelle<br />
n <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofil <strong>der</strong> stelle<br />
n ...<br />
3. Präsentation <strong>der</strong> Lehrperson<br />
n Wir würden Sie gerne kennen lernen.<br />
Bitte erzählen Sie uns etwas über sich.<br />
n Erzählen Sie uns bitte drei Ereignisse<br />
in Ihrem Leben, die Sie nachhaltig<br />
beeindruckt bzw. Ihr Leben beeinflusst<br />
haben.<br />
n Was hat Sie bewogen, Lehrerin<br />
bzw. Lehrer zu werden?<br />
n Wie stellen Sie sich die ideale Schule<br />
vor?<br />
n Könnten Sie uns Ihren Unterrichtsstil<br />
beschreiben?<br />
n Welches sind Ihre wichtigsten Ziele /<br />
Anliegen als Lehrperson?<br />
n Beim Lesen Ihres Lebenslaufes ist mir<br />
aufgefallen, dass Sie einmal ein Jahr<br />
l<strong>an</strong>g nicht berufstätig waren. Können<br />
Sie mir dazu etwas sagen?<br />
n …<br />
Eindruck, Kontaktaufnahme<br />
interesse, Kenntnis <strong>der</strong> schule,<br />
aktivität<br />
themen, Präsentation, Emotionen,<br />
Wirkung, Werte …<br />
44<br />
Blatt 1<br />
Bewertung<br />
+ / ± / –<br />
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Protokollbogen aufgrund des Gesprächsleitfadens Blatt 2<br />
Phasen Bemerkungen<br />
4. Abfragen <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
Dreiecksfragen<br />
Was? Wie? Ergebnis?<br />
Beschreiben Sie eine konkrete Situation,<br />
in <strong>der</strong> Sie<br />
Entsprechen die schil<strong>der</strong>ungen<br />
den <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen?<br />
n einen Konflikt hatten Konfliktfähigkeit<br />
n etwas org<strong>an</strong>isieren mussten Org<strong>an</strong>isationsfähigkeit<br />
n im Kollegium eine Idee durchsetzen<br />
wollten<br />
n ein schwieriges Gespräch führen<br />
mussten<br />
n sich zu einer Weiterbildung<br />
entschlossen hatten<br />
n in einer verfahrenen Situation<br />
vermitteln mussten<br />
n ... ...<br />
Szenariofragen<br />
n Beim Überqueren des Pausenplatzes<br />
bahnt sich eine Schlägerei <strong>an</strong>.<br />
n Eine Familie will ihren Sohn nicht ins<br />
Klassenlager reisen lassen.<br />
n Ein Kind begreift eine Aufgabe auch<br />
nach mehrmaligem Erklären nicht.<br />
n … ...<br />
Durchsetzungsfähigkeit / Motivations-<br />
fähigkeit<br />
Empathie, Kooperation<br />
regelmässige Weiterbildung,<br />
offen für verän<strong>der</strong>ungen<br />
vermittlungsgeschick, gesprächsführung<br />
Durchsetzungsvermögen, verh<strong>an</strong>dlungsgeschick,<br />
Einsatzbereitschaft<br />
verständnis für ungwewohnte Einstellungen,<br />
lösungsorientiertes vorgehen<br />
Motivationsfähigkeit,<br />
didaktisches vorgehen<br />
Bewertung<br />
+ / ± / –<br />
45<br />
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Protokollbogen aufgrund des Gesprächsleitfadens<br />
Phasen Bemerkungen<br />
5. Weitere Fragen<br />
6. Weiteres Vorgehen<br />
Die lehrperson sowie die schulleitung<br />
bzw. die schulpflege erhalten gelegenheit,<br />
Fragen zu klären.<br />
Die schulleitung bed<strong>an</strong>kt sich für das<br />
gespräch und vereinbart das weitere<br />
vorgehen mit den Bewerbenden.<br />
referenzen:<br />
1. auskunftsperson<br />
2. auskunftsperson<br />
3. auskunftsperson<br />
interesse, Eindruck<br />
Datum, zeit , per telefon …<br />
Blatt<br />
Bewertung<br />
+ / ± / –<br />
46<br />
3<br />
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Protokollbogen aufgrund des Anfor<strong>der</strong>ungsprofils<br />
name, vorname<br />
stufe, Funktion<br />
Datum<br />
Der Protokollbogen wird <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d <strong>der</strong> stellenbeschreibung und des <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofils<br />
erstellt. Dieser eignet sich, um notizen während und nach dem gespräch aufzuschreiben<br />
und <strong>an</strong>schliessend zu vergleichen.<br />
Dieser Protokollbogen bezieht sich auf das «Beispiel eines <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofils».<br />
Kompetenzbereiche Bemerkungen<br />
Erfor<strong>der</strong>liche Fachkompetenz<br />
(aus Bewerbungsunterlagen)<br />
Primarlehrpersonen-<br />
ausbildung<br />
gute informatikkenntnisse<br />
Erwünschte Fachkompetenz<br />
Musische Begabung /<br />
ausbildung<br />
Kenntnis frem<strong>der</strong> Kulturen /<br />
sprachen<br />
Erfor<strong>der</strong>liche<br />
Methodenkompetenz<br />
individualisieren<strong>der</strong>, differenzieren<strong>der</strong><br />
unterricht<br />
Erfor<strong>der</strong>liche<br />
Sozialkompetenz<br />
hohe Bereitschaft<br />
zur zusammenarbeit<br />
Konfliktfähigkeit<br />
teamfähigkeit<br />
Offene Kommunikation<br />
lernbereitschaft<br />
regelmässige Weiterbildung<br />
47<br />
Blatt 1<br />
Bewertung<br />
+ / ± / –<br />
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Protokollbogen aufgrund des Anfor<strong>der</strong>ungsprofils Blatt 2<br />
Kompetenzbereiche Bemerkungen<br />
Erwünschte<br />
Sozialkompetenz<br />
toler<strong>an</strong>z<br />
aufgeschlossenheit gegenüber<br />
<strong>an</strong><strong>der</strong>en Kulturen<br />
Erfor<strong>der</strong>liche<br />
Selbstkompetenz<br />
identifikation mit Profil<br />
<strong>der</strong> schule<br />
identifikation mit isF-schule<br />
Einsatzbereitschaft<br />
vertretung <strong>der</strong> schule<br />
gegen aussen<br />
Offen für verän<strong>der</strong>ungen<br />
Erwünschte<br />
Sozialkompetenz<br />
Machertyp<br />
Erfor<strong>der</strong>liches<br />
Arbeitsverhalten<br />
Einsatz für das Wohl <strong>der</strong><br />
schülerinnen und schüler<br />
nebenaufgaben übernehmen<br />
schul<strong>an</strong>lässe mitorg<strong>an</strong>isieren<br />
Belastbarkeit<br />
Mittragen <strong>der</strong> team- und<br />
Qualitätsentwicklung<br />
gemeinsame ziele erarbeiten<br />
und umsetzen<br />
Erwünschtes<br />
Arbeitsverhalten<br />
ruhiges agieren unter stress<br />
Referenzen<br />
1. auskunftsperson<br />
2. auskunftsperson<br />
3. auskunftsperson<br />
48<br />
Bewertung<br />
+ / ± / –<br />
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instruMEntE – a PErsOnalgEWinnung<br />
Ermächtigung zum Einholen von Referenzauskünften<br />
Ermächtigung für Referenzauskünfte<br />
ich ermächtige die<br />
schulpflege / schulleitung<br />
bei den von mir nachstehend gen<strong>an</strong>nten Personen referenzauskünfte einzuholen:<br />
vorname name telefon-nummer Funktion<br />
Diese Ermächtigung steht im zusammenh<strong>an</strong>g mit meiner Bewerbung für folgende stelle:<br />
Ort, Datum unterschrift<br />
name<br />
vorname<br />
Jahrg<strong>an</strong>g<br />
Quelle: inspektorat aargau, abteilung volksschule<br />
49<br />
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Einholen von Referenzen<br />
Allgemeine Fragen<br />
Welche Funktion<br />
nahm herr / Frau X<br />
in ihrer schule wahr?<br />
Welche aufgaben,<br />
Beson<strong>der</strong>heiten gehörten<br />
zu seinem / ihrem arbeitsbereich?<br />
Welches waren seine /<br />
ihre stärken bzw.<br />
schwächen?<br />
Warum verliess<br />
herr / Frau X die stelle<br />
<strong>an</strong> ihrer schule?<br />
War die stelle<br />
mit herrn / Frau X<br />
optimal besetzt?<br />
Würden sie<br />
herrn / Frau X wie<strong>der</strong><br />
einstellen?<br />
gab es Probleme<br />
bezüglich Disziplin<br />
o<strong>der</strong> absenzen?<br />
Die referenzauskünfte dienen <strong>der</strong> Überprüfung <strong>der</strong> Eindrücke bezüglich <strong>der</strong><br />
sozial- und selbstkompetenz <strong>der</strong> Bewerbenden. Es lohnt sich, die relev<strong>an</strong>ten<br />
Fragen vorzubereiten.<br />
name, vorname<br />
<strong>der</strong> Bewerberin /<br />
des Bewerbers<br />
vormalige / neue stellenbezeichnung<br />
/ Funktion<br />
name, vorname<br />
auskunftsperson<br />
schule, Funktion<br />
o<strong>der</strong> Privatperson<br />
referenz eingeholt am durch<br />
50<br />
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Einholen von Referenzen Blatt 2<br />
Anfor<strong>der</strong>ungsspezifische Fragen<br />
Die einzelnen Punkte des <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofils werden aufgelistet<br />
und mit <strong>der</strong> referenzperson besprochen. Beispielsweise:<br />
War herr / Frau X<br />
teamfähig?<br />
Wie beurteilen sie<br />
die Einsatzbereitschaft<br />
von herrn / Frau X?<br />
hat herr / Frau X<br />
vermittlungsgeschick<br />
gezeigt?<br />
War herr / Frau X<br />
kritikfähig?<br />
...<br />
gibt es sonst noch<br />
etwas, was ich über<br />
herrn / Frau X wissen<br />
muss?<br />
Auswertung <strong>der</strong> Referenzauskunft<br />
ist die referenzauskunft<br />
aussagekräftig?<br />
stimmen die referenzauskünfte<br />
mit unseren Eindrücken<br />
überein?<br />
sprechen die auskünfte<br />
für / gegen eine Einstellung?<br />
(Begründung)<br />
Quelle: in <strong>an</strong>lehnung <strong>an</strong> häuserm<strong>an</strong>n (2003, s. 18)<br />
51<br />
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Vergleichsbogen aufgrund des Gesprächsleitfadens<br />
im vergleichsbogen werden die Bewertungen <strong>der</strong> Bewerbenden ein<strong>an</strong><strong>der</strong><br />
gegenübergestellt. Dieser vergleichsbogen bezieht sich auf den «leitfaden<br />
Bewerbungsgespräch».<br />
Name Bewerber bzw. Bewerberin<br />
Phasen<br />
0. Qualifikationen<br />
Erfor<strong>der</strong>liche Fachkompetenz<br />
(aus Bewerbungsunterlagen)<br />
1. Kontakt herstellen<br />
Eindruck, Kontaktaufnahme<br />
2. Schule und Stelle beschreiben<br />
interesse, Kenntnis <strong>der</strong> schule, aktivität<br />
3. Präsentation <strong>der</strong> Lehrperson<br />
themen, Präsentation, Emotionen, Wirkung,<br />
Werte ...<br />
4. Abchecken <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
Dreiecks- Konfliktfähigkeit<br />
fragen<br />
Org<strong>an</strong>isationsfähigkeit<br />
Durchsetzungsfähigkeit, Motivationsfähigkeit<br />
Empathie, Kooperation<br />
regelmässige Weiterbildung<br />
Offen für verän<strong>der</strong>ungen<br />
vermittlungsgeschick<br />
gesprächsführung<br />
teamfähigkeit<br />
...<br />
Szenario- Durchsetzungsvermögen<br />
fragen<br />
verh<strong>an</strong>dlungsgeschick<br />
Einsatzbereitschaft<br />
verständnis für ungewohnte Einstellungen<br />
lösungsorientiertes vorgehen<br />
...<br />
5. Weitere Fragen<br />
interesse<br />
Eindruck<br />
...<br />
6. Referenzauskünfte<br />
1. auskunftsperson<br />
2. auskunftsperson<br />
3. auskunftsperson<br />
7. Auswertung<br />
Total + / ± / –<br />
……….. ............ ………. ……….. ……….<br />
Bewertung<br />
+ / ± / –<br />
Bewertung<br />
+ / ± / –<br />
Bewertung<br />
+ / ± / –<br />
Bewertung<br />
+ / ± / –<br />
52<br />
Bewertung<br />
+ / ± / –<br />
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Vergleichsbogen aufgrund des Anfor<strong>der</strong>ungsprofils<br />
im vergleichsbogen werden die Bewertungen <strong>der</strong> Bewerbenden ein<strong>an</strong><strong>der</strong><br />
gegenübergestellt. Dieser vergleichsbogen bezieht sich auf das «Beispiel eines<br />
<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofils».<br />
Name Bewerber bzw. Bewerberin<br />
Kompetenzbereiche<br />
Erfor<strong>der</strong>liche Fachkompetenz<br />
(aus Bewerbungsunterlagen)<br />
Primarlehrpersonausbildung<br />
gute informatikkenntnisse<br />
Erwünschte Fachkompetenz<br />
Musische Begabung / ausbildung<br />
Kenntnis frem<strong>der</strong> Kulturen / sprachen<br />
Erfor<strong>der</strong>liche Methodenkompetenz<br />
individualisieren<strong>der</strong>, differenzieren<strong>der</strong><br />
unterricht<br />
Erfor<strong>der</strong>liche Sozialkompetenz<br />
hohe Bereitschaft zur zusammenarbeit<br />
Konfliktfähigkeit<br />
teamfähigkeit<br />
Offene Kommunikation<br />
lernbereitschaft<br />
regelmässige Weiterbildung<br />
Erwünschte Sozialkompetenz<br />
toler<strong>an</strong>z<br />
aufgeschlossenheit<br />
gegenüber <strong>an</strong><strong>der</strong>en Kulturen<br />
Erfor<strong>der</strong>liche Selbstkompetenz<br />
identifikation mit Profil <strong>der</strong> schule<br />
identifikation mit isF-schule<br />
Einsatzbereitschaft<br />
vertretung <strong>der</strong> schule gegen aussen<br />
Offen für verän<strong>der</strong>ungen<br />
Erwünschte Sozialkompetenz<br />
Machertyp<br />
Erfor<strong>der</strong>liches Arbeitsverhalten<br />
Einsatz für das Wohl<br />
<strong>der</strong> schülerinnen und schüler<br />
nebenaufgaben übernehmen<br />
schul<strong>an</strong>lässe mitorg<strong>an</strong>isieren<br />
Belastbarkeit<br />
Mittragen <strong>der</strong> teamund<br />
Qualitätsentwicklung<br />
gemeinsame ziele erarbeiten und umsetzen<br />
Erwünschtes Arbeitsverhalten<br />
ruhiges agieren unter stress<br />
Referenzauskünfte<br />
1. auskunftsperson<br />
2. auskunftsperson<br />
3. auskunftsperson<br />
Auswertung<br />
Total + / ± / –<br />
……….. ............ ………. ……….. ……….<br />
Bewertung<br />
+ / ± / –<br />
Bewertung<br />
+ / ± / –<br />
Bewertung<br />
+ / ± / –<br />
Bewertung<br />
+ / ± / –<br />
53<br />
Bewertung<br />
+ / ± / –<br />
instruMEntE a – PErsOnalgEWinnung
www.schulen-aargau.ch/<br />
personalfuehrung<br />
instruMEntE – a PErsOnalgEWinnung<br />
Einführungskonzept für neue Lehrpersonen<br />
Eine mögliche Einführung könnte aus folgenden Elementen bestehen:<br />
W<strong>an</strong>n Was Ziele Wer<br />
Juni Einführungs- /<br />
Eintrittsgespräch<br />
Juni / Juli Einladung zur schuljahresschlussfeier<br />
verschicken von<br />
sitzungsprotokollen<br />
n Mitteilen schulspezifischer<br />
informationen<br />
n abgabe informationsbroschüre<br />
«Wegweiser» o. ä.<br />
n vorstellen im Kollegium, Klasse,<br />
hauswart usw.<br />
n Erledigen administrativer arbeiten<br />
n Beziehung zur schule herstellen<br />
n aufbau von informationen, Wissen<br />
über die schule<br />
Ab August Patensystem n unterstützung in täglichen<br />
org<strong>an</strong>isatorischen unterrichts-<br />
bezogenen Fragen durch regelmässige<br />
gespräche / treffen<br />
Nach 1–4<br />
Schulwochen<br />
Nach<br />
2 Schulwochen<br />
informelle / formelle<br />
schulbesuche<br />
Evtl. Probezeit-<br />
gespräch<br />
n unterricht <strong>der</strong> lehrperson und<br />
umg<strong>an</strong>g mit <strong>der</strong> Klasse kennen<br />
lernen<br />
n <strong>an</strong>sprechen von unsicherheiten,<br />
Fragezeichen<br />
Ab August gespräch(e) n Befindlichkeit und Bedürfnisse<br />
erheben<br />
n Frühwarnsystem<br />
Ab August intervision n reflexion von<br />
unterrichtssituationen<br />
Ab November 100-tage-gespräch n st<strong>an</strong>dortbestimmung sowie<br />
Erheben und auswerten <strong>der</strong><br />
Erfahrungen <strong>der</strong> neuen lehr-<br />
personen (<strong>an</strong><strong>der</strong>e Perspektiven)<br />
schulleitung /<br />
schulsekretariat<br />
54<br />
schulleitung /<br />
Pate o<strong>der</strong> Patin /<br />
schulsekretariat<br />
Patin o<strong>der</strong> Pate<br />
Evtl. team<br />
schulleitung<br />
schulleitung<br />
schulleitung /<br />
Patin o<strong>der</strong> Pate<br />
team /<br />
Kollegium<br />
schulleitung<br />
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personalfuehrung<br />
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Einführungs- und Eintrittsgespräche<br />
name, vorname<br />
stufe, Funktion<br />
Datum<br />
Je nach zeitpunkt dieses gesprächs k<strong>an</strong>n es sinnvoll sein, die Bereiche administration<br />
und Übergabe von <strong>der</strong> vorgängerin o<strong>der</strong> dem vorgänger erst kurz vor<br />
stellen<strong>an</strong>tritt durchzuführen.<br />
Checkliste Einführungs- / Eintrittsgespräch<br />
Schulspezifische Informationen erklären beachtet<br />
n Beschreibung <strong>der</strong> schule<br />
n Einbettung in gemeinde<br />
n leitbild<br />
n stellenpl<strong>an</strong>, <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofil abgeben<br />
n gemeinsame arbeitszeit<br />
n frei gestaltbare arbeitszeit<br />
n Patensystem<br />
n abgabe informationsbroschüre «Wegweiser» o. ä.<br />
n Feiertage<br />
n spezielle ver<strong>an</strong>staltungen<br />
n stundenpl<strong>an</strong><br />
n Materialbezug<br />
n ...<br />
Schulhaus-Rundg<strong>an</strong>g machen beachtet<br />
n schulzimmer<br />
n lehrer/innenzimmer<br />
n turnhalle<br />
n Bibliothek<br />
n sammlung<br />
n ...<br />
55<br />
Blatt 1<br />
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Einführungs- und Eintrittsgespräche Blatt 2<br />
Vorstellungsrunde pl<strong>an</strong>en beachtet<br />
n gesamtes Kollegium<br />
n stufenteam<br />
n künftige Klasse<br />
n vorgänger o<strong>der</strong> vorgängerin<br />
(Datum <strong>der</strong> Übergabe fixieren)<br />
n Pate o<strong>der</strong> Patin vorstellen<br />
n hauswart<br />
n sekretariat<br />
n ...<br />
Administratives beachtet<br />
n schlüsselübergabe<br />
n inventar (unmittelbar vor o<strong>der</strong> kurz nach stellen<strong>an</strong>tritt)<br />
n hausordnung<br />
n Pc-Passwort erteilen<br />
n Parkkarte<br />
n Kundenkärtchen<br />
n automatenschlüssel (Kaffeeautomat, Kopierer…)<br />
n ...<br />
Übergabe von Vorgängerin o<strong>der</strong> Vorgänger beachtet<br />
n arbeitsplatz, Klassenzimmer<br />
n unterlagen Klasse (Klassenlisten, informationen,<br />
lehrmittel, Material …)<br />
n unterlagen nebenämter (Budgetlimite, Kosten-<br />
abrechnungen, Einführung in spezielle Pc-Programme,<br />
abläufe ...)<br />
n ...<br />
56<br />
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Patensystem<br />
Während des Einstellungsgesprächs k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> neuen lehrperson eine Patin o<strong>der</strong><br />
ein Pate vorgestellt werden. Diese Betreuungsperson hat ihren auftrag offiziell<br />
von <strong>der</strong> schulleitung erhalten. Der neu eingetretenen lehrperson ist es freigestellt,<br />
das <strong>an</strong>gebot <strong>der</strong> Patin o<strong>der</strong> des Paten zu nutzen.<br />
Der auftrag k<strong>an</strong>n aufgaben enthalten wie<br />
n integration ins Kollegium för<strong>der</strong>n<br />
n formelle und informelle regeln aufzeigen<br />
n administrative aufgaben erklären<br />
n regelmässige gespräche<br />
n bei alltäglichen Fragen auskunft geben<br />
n situationsspezifische Problemlösungen unterstützen<br />
n umg<strong>an</strong>g mit täglichen Konfliktsituationen reflektieren<br />
n Elternzusammenarbeit pl<strong>an</strong>en<br />
n gespräche mit Eltern und schülerinnen und schülern vorbereiten<br />
n lernpartnerschaften<br />
n t<strong>an</strong>dem<br />
n hospitation, (gegenseitige) schulbesuche<br />
n ...<br />
Falls in <strong>der</strong> schule eine teamzusammenarbeit etabliert ist, werden einige <strong>der</strong><br />
oben aufgelisteten aufgaben vom team wahrgenommen.<br />
57<br />
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100-Tage-Gespräch<br />
Dieses gespräch soll kein abfragen, son<strong>der</strong>n ein Dialog sein, welcher eine erste st<strong>an</strong>dortbestimmung<br />
ist. Dabei können die selbst- und die Fremdeinschätzung verglichen werden. Weiter<br />
können erste Eindrücke von neuen lehrpersonen hinweise auf schwachstellen <strong>der</strong> Org<strong>an</strong>isation<br />
schule geben.<br />
name, vorname<br />
stufe, Funktion<br />
Eintritt<br />
Datum<br />
Befindlichkeit<br />
Wie hast du dich in <strong>der</strong><br />
region eingelebt?<br />
Wie fühlst du dich<br />
<strong>an</strong> unserer schule?<br />
Kommst du gerne<br />
zur arbeit?<br />
Wie empfindest du<br />
die unterstützung?<br />
Wie fühlst du dich im<br />
team, im Kollegium?<br />
Arbeitsfeld<br />
Wie kommst du mit <strong>der</strong><br />
infrastruktur zurecht?<br />
(zimmereinrichtung, Bibliothek,<br />
Kopierer, Pc usw.)<br />
Was vermisst du?<br />
Was ist hilfreich?<br />
58<br />
Blatt 1<br />
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100-Tage-Gespräch Blatt 2<br />
Wie gefällt dir die arbeit<br />
mit <strong>der</strong> Klasse?<br />
Was bereitet dir schwierigkeiten<br />
beim unterrichten?<br />
Wie könnte dir geholfen<br />
werden?<br />
Wie gefällt dir die zusammenarbeit<br />
im team?<br />
Welche <strong>an</strong>regungen hast<br />
du, um die zusammen-<br />
arbeit weiterzuentwickeln?<br />
Welche Kontakte hast du<br />
bereits geknüpft? (Eltern,<br />
inspektorat, Beratungsstellen<br />
o. ä.)<br />
Brauchst du zusätzliche<br />
informationen o<strong>der</strong> unterstützung?<br />
Führung<br />
Wie empfindest du den<br />
Führungsstil <strong>der</strong> schul-<br />
leitung?<br />
Was fällt dir <strong>an</strong> diesem<br />
Führungsstil auf?<br />
Wie beurteilst du deinen<br />
h<strong>an</strong>dlungsspielraum?<br />
Wie empfindest du<br />
das informationsverhalten<br />
<strong>der</strong> schulleitung?<br />
59<br />
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100-Tage-Gespräch Blatt 3<br />
Wie beurteilst du<br />
deine Mitsprache-<br />
möglichkeit?<br />
Schule<br />
inwiefern entspricht<br />
das arbeitsfeld deinen<br />
idealvorstellungen?<br />
Was fällt dir <strong>an</strong> unserer<br />
schule speziell auf?<br />
Was gefällt dir<br />
beson<strong>der</strong>s gut?<br />
Was gefällt dir<br />
nicht beson<strong>der</strong>s gut?<br />
Was würdest du<br />
als Erstes än<strong>der</strong>n?<br />
Allgemein<br />
gibt es noch Bemer-<br />
kungen, <strong>an</strong>regungen,<br />
Wünsche o. ä.?<br />
Ort, Datum Ort, Datum<br />
unterschrift lehrperson unterschrift schulleitung<br />
60<br />
instruMEntE a – PErsOnalgEWinnung
B <strong>Personalführung</strong><br />
im Kapitel <strong>Personalführung</strong> werden folgende themen bearbeitet:<br />
n Die ziele und aufgaben <strong>der</strong> <strong>Personalführung</strong> in <strong>der</strong> geleiteten<br />
schule und das Führungsverständnis<br />
n verschiedene Formen von gesprächen, die sich für bestimmte<br />
themen eignen, beson<strong>der</strong>s für die gestufte Einführung <strong>der</strong><br />
Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräche<br />
n Die Personalerhaltung und die aufrechterhaltung <strong>der</strong> zufriedenheit<br />
<strong>der</strong> Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
n Das thema Personalentwicklung und seine Bezüge zur unterrichts-,<br />
team- und Org<strong>an</strong>isationsentwicklung<br />
61<br />
B PErsOnalFÜhrung
1. <strong>Personalführung</strong> allgemein<br />
Das Bild <strong>der</strong> lehrpersonen als Einzelkämpferinnen und Einzelkämpfer<br />
wird abgelöst durch ein Bild <strong>der</strong> lehrpersonen,<br />
die vermehrt in teams arbeiten. neben Klassenzielen verfolgen<br />
lehrpersonen auch ziele <strong>der</strong> schule. Das bringt neue<br />
aufgaben für die lehrpersonen und die schulleitungen mit<br />
sich, insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> <strong>Personalführung</strong>.<br />
<strong>Personalführung</strong> hat hauptsächlich zum ziel, Motivation, zufriedenheit und leistungsbereitschaft<br />
<strong>der</strong> lehrpersonen zu erhalten und zu entwickeln. Die aufgaben <strong>der</strong> <strong>Personalführung</strong><br />
beschreiben, wie diese ziele erreicht werden können. Der Weg, wie diese ziele<br />
erreicht werden, k<strong>an</strong>n je nach schulkultur verschieden sein.<br />
Ziele<br />
Aufgaben<br />
Qualitätssicherung und Weiterentwicklung des unterrichts<br />
n leistungsbereitschaft <strong>der</strong> Mitarbeitenden erhalten<br />
und entwickeln<br />
n Motivation <strong>der</strong> Mitarbeitenden erhalten und entwickeln<br />
n arbeitsklima und zufriedenheit <strong>der</strong> Mitarbeitenden<br />
erhalten und entwickeln<br />
n lehrpersonen beraten, betreuen und unterstützen<br />
n lehrpersonen for<strong>der</strong>n, för<strong>der</strong>n und beurteilen<br />
n Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräche führen<br />
n leistungsziele vereinbaren und kontrollieren<br />
n gute rahmenbedingungen und eine gute atmosphäre<br />
schaffen<br />
n Fort- und Weiterbildung <strong>an</strong>regen und sicherstellen<br />
n tr<strong>an</strong>sparente information und Kommunikation sicherstellen<br />
n vertrauenskultur aufbauen<br />
n Die schulpflege bei <strong>der</strong> Einstellung neuer lehrpersonen<br />
beraten<br />
n neue lehrpersonen und Mitarbeitende einführen und<br />
betreuen<br />
n Führungsstil <strong>der</strong> situation <strong>an</strong>passen<br />
n ...<br />
Diese aufgaben werden je nach Führungsstil und situation vor Ort unterschiedlich ausgeführt.<br />
in je<strong>der</strong> Personalarbeit ist die gesprächsführung von grosser Bedeutung. D<strong>an</strong>eben<br />
gehört auch die Dokumentation als wichtige tätigkeit dazu. gesprächsformulare sind dabei<br />
eine hilfe für die Durchführung und die Dokumentation <strong>der</strong> gespräche.<br />
n Führungsverständnis<br />
<strong>Personalführung</strong> beruht auf Werthaltungen und muss im leitbild und in <strong>der</strong> schulkultur<br />
eingebettet sein.<br />
Das Führungsverständnis in geleiteten schulen im K<strong>an</strong>ton aargau basiert auf dem grundsatz<br />
eines positiven Menschenbildes, das auf Wertschätzung, Wohlwollen, vertrauen und<br />
toler<strong>an</strong>z aufbaut. Ein weiterer grundsatz besteht in einer ausgewogenen Kombination von<br />
M<strong>an</strong>agementaufgaben (Bestehendes optimieren) und lea<strong>der</strong>ship (visionen, Werte schaffen<br />
und leben). Dazu eignet sich eine kooperative Führung.<br />
62<br />
B PErsOnalFÜhrung
Eine kooperative Führung ermöglicht, die ziele <strong>der</strong> <strong>Personalführung</strong> zu erreichen. Kooperative<br />
Führung umfasst einen partizipativ-situativen Führungsstil, eine zielvereinbarungskultur<br />
und eine Delegationskultur.<br />
Das wirksame h<strong>an</strong>deln <strong>der</strong> schulleiterin o<strong>der</strong> des schulleiters hängt ab vom persönlichen<br />
Führungsstil und den spezifischen Kontextfaktoren einer schule. Die haltung <strong>der</strong> lehrpersonen<br />
bestimmt zu einem gewissen teil, welche leitung und Führung sie zulassen (und)<br />
wollen. Das heisst, «schulleitung machen» geschieht gemeinsam durch die schulleitungspersonen<br />
und lehrpersonen. Für das Führen gibt es keine rezepte, nur Bausteine, die den<br />
Kontextfaktoren entsprechend umgesetzt werden.<br />
Partizipativ-situativer<br />
Führungsstil<br />
Ziele vereinbaren<br />
Delegation<br />
2. Gespräche<br />
n Die lehrpersonen sind <strong>an</strong> den Entscheidungs- und gestaltungsprozessen<br />
beteiligt (partizipativ). somit übernehmen<br />
sie eine gewisse Mitver<strong>an</strong>twortung, die für die umsetzung<br />
<strong>der</strong> Entscheide för<strong>der</strong>lich ist. Das Entscheiden selbst liegt bei<br />
<strong>der</strong> gemäss Funktionendiagramm zuständigen stelle.<br />
n Die schulleitung soll einen Führungsstil ausbilden, <strong>der</strong> je<br />
nach situation (situativ) eine eher demokratische Beteiligung<br />
ermöglicht o<strong>der</strong> ein eher direktives Führen erlaubt. nicht je<strong>der</strong><br />
<strong>an</strong>stehende Entscheid braucht dasselbe vorgehen.<br />
n Das Kollegium und die einzelnen lehrpersonen orientieren<br />
sich <strong>an</strong> den gemeinsam und individuell vereinbarten zielen<br />
und aufgaben <strong>der</strong> schule.<br />
n lehrpersonen haben neben dem Kerngeschäft zusätzliche<br />
aufgabenbereiche. Damit diese erfüllt werden können, verfügen<br />
sie über die nötigen Kompetenzen. sie übernehmen<br />
die ver<strong>an</strong>twortung für die ausführung dieser aufgabenbereiche.<br />
Führung geschieht zu einem sehr grossen teil über information<br />
und Kommunikation.<br />
sprache ist dementsprechend ein wichtiges Medium. Dieses<br />
wird täglich mehr o<strong>der</strong> weniger reflektiert <strong>an</strong>gewendet. Mit<br />
sprache können wir uns austauschen, verständlich machen,<br />
aber auch verletzen und versöhnen.<br />
«verst<strong>an</strong>den werden» gibt sicherheit und «verständigung» verringert<br />
Missverständnisse und Konflikte. gespräche können je<br />
nach situation und absicht gezielt eingesetzt werden.<br />
Bei unvorsichtigen o<strong>der</strong> unüberlegten Formulierungen k<strong>an</strong>n es schnell passieren, dass<br />
sich eine Person verletzt o<strong>der</strong> beleidigt fühlt. Das k<strong>an</strong>n unerwünschte reaktionen wie aggression,<br />
resignation o<strong>der</strong> sozialen rückzug bewirken. Bei gesprächen, welche die schulleitung<br />
leitet, sind das bewusste Besinnen auf den grundsatz des positiven Menschenverständnisses<br />
und eine sorgfältige vorbereitung unerlässlich.<br />
63<br />
B PErsOnalFÜhrung
2.1 Gesprächsformen<br />
Es gibt eine vielzahl von periodischen und/o<strong>der</strong> <strong>an</strong>lassbezogenen gesprächen:<br />
Periodische<br />
Gespräche<br />
Anlassbezogene<br />
Gespräche<br />
n st<strong>an</strong>dort- und Perspektivengespräche<br />
n Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräche<br />
n zielvereinbarungsgespräche<br />
n leitungsfeedbackgespräche<br />
n ...<br />
n Beratungs- und Problemlösegespräche<br />
n Konfrontations- und Konfliktgespräche<br />
n Qualifikationsgespräche<br />
n <strong>an</strong>erkennungs- und Feedbackgespräche<br />
n ...<br />
Zusatzinformation Übersicht gesprächstypen und ihre Funktion<br />
neben diesen formellen gesprächen sind auch die informellen gespräche (tür-und-<strong>an</strong>gel-gespräche,<br />
M<strong>an</strong>agement by walking around) sehr wichtig. Diese ersetzen die formellen<br />
gespräche aber nicht.<br />
allgemein gilt, dass gespräche je<strong>der</strong> art zu je<strong>der</strong> zeit verl<strong>an</strong>gt werden dürfen, sei es von<br />
<strong>der</strong> schulleitung o<strong>der</strong> von <strong>der</strong> lehrperson.<br />
2.2 Grundsätzliches zum Thema Gespräche führen<br />
um gespräche konstruktiv zu gestalten, müssen allgemein gültige regeln und gewisse<br />
Überlegungen beachtet werden, welche die vorbereitung und den ablauf betreffen. Es<br />
ist für die schulleitung sinnvoll, das gespräch für sich selbst auszuwerten und zu reflektieren.<br />
Instrument gespräche vorbereiten, durchführen, reflektieren<br />
im Folgenden werden zwei gesprächsformen, das Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräch<br />
sowie das Konfliktbearbeitungsgespräch, ausführlicher beleuchtet.<br />
2.3 Regelmässige Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräche<br />
Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräche gehören in den aufgabenbereich je<strong>der</strong> Führungsperson.<br />
Dieses Personalgespräch wird nach einem st<strong>an</strong>dardisierten ablauf geführt,<br />
damit eine gewisse Objektivität und vergleichbarkeit erreicht wird. trotzdem soll es ein<br />
persönliches gespräch sein. Für die schulleitung besteht die herausfor<strong>der</strong>ung darin, eine<br />
Bal<strong>an</strong>ce zwischen einem persönlichen und einem st<strong>an</strong>dardisierten gespräch zu finden.<br />
64<br />
B PErsOnalFÜhrung
n Ziele <strong>der</strong> Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräche<br />
im schulbetrieb sind Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräche vielerorts neu. sie bedürfen<br />
einer sorgfältigen Einführung. Diese gespräche sind eine Massnahme <strong>der</strong> <strong>Personalführung</strong><br />
und dienen den oben beschriebenen, übergeordneten zielen: leistungsbereitschaft,<br />
Motivation und zufriedenheit <strong>der</strong> Mitarbeitenden zu erhalten und zu entwickeln.<br />
Mit den Personalgesprächen können verschiedene teil-ziele verfolgt werden. sie können<br />
je nach intention <strong>der</strong> Durchführenden <strong>der</strong> st<strong>an</strong>dortbestimmung, <strong>der</strong> Beurteilung, <strong>der</strong> zielvereinbarung,<br />
<strong>der</strong> zukunftspl<strong>an</strong>ung, <strong>der</strong> laufbahnpl<strong>an</strong>ung o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Personalentwicklung<br />
dienen.<br />
n Einführung <strong>der</strong> Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräche<br />
um eine akzept<strong>an</strong>z und den vollen nutzen zu erreichen, ist eine klare und tr<strong>an</strong>sparente<br />
Kommunikation über den sinn und zweck von Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergesprächen<br />
unerlässlich. Es lohnt sich, das Kollegium bei <strong>der</strong> Entwicklung einzubeziehen, insbeson<strong>der</strong>e,<br />
weil dieses gespräch einen beurteilenden aspekt enthält, <strong>der</strong> Ängste auslösen<br />
k<strong>an</strong>n. Dementsprechend ist auch die Einführung umsichtig zu pl<strong>an</strong>en sowie offen zu kommunizieren.<br />
Mögliche Fragen wie<br />
n Warum werden Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräche<br />
durchgeführt?<br />
n Welche Möglichkeiten bieten sich dadurch?<br />
n Welche Konsequenzen haben sie?<br />
n Was passiert mit den gesprächsprotokollen?<br />
n Wie sind die gespräche inhaltlich und methodisch<br />
aufgebaut?<br />
n Wer hat dar<strong>an</strong> interesse?<br />
n Wie stellt sich die schulleitung die Einführung vor?<br />
n ...<br />
sollen in Konferenzen dargelegt und diskutiert werden.<br />
Es wird empfohlen, das jährliche Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräch gestuft einzuführen,<br />
damit die gemachten Erfahrungen in die nächste stufe des Personalgesprächs<br />
eingebaut werden können. somit wird das instrument partizipativ entwickelt und erhält<br />
eine Form, welche in <strong>der</strong> entsprechenden schule akzeptiert ist und institutionalisiert werden<br />
k<strong>an</strong>n.<br />
Eine mögliche Einführung k<strong>an</strong>n wie folgt aussehen:<br />
1. Jahr n Bil<strong>an</strong>z- und st<strong>an</strong>dortbestimmungsgespräch<br />
2. Jahr<br />
3. Jahr<br />
Instrument<br />
n Bil<strong>an</strong>z- und st<strong>an</strong>dortbestimmungsgespräch<br />
mit zielvereinbarung<br />
n Bil<strong>an</strong>z- und st<strong>an</strong>dortbestimmungsgespräch<br />
mit zielvereinbarung und zielüberprüfung (Mag)<br />
zu den drei gesprächsrastern gehört jeweils<br />
<strong>der</strong> Kriterienraster nach tätigkeiten.<br />
65<br />
B PErsOnalFÜhrung
Die gesprächsform des 3. Jahres ist unter diversen namen wie Mitarbeitergespräch, jährliches<br />
Mitarbeitergespräch, Personalgespräch, Jahresgespräch usw. bek<strong>an</strong>nt. in dieser<br />
h<strong>an</strong>dreichung wird dafür <strong>der</strong> name «Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräch mit zielvereinbarung»<br />
(Mag) verwendet. Dieses wird im Folgenden genauer beleuchtet.<br />
n Inhalt des jährlichen Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergesprächs<br />
mit Zielvereinbarung (MAG)<br />
Das jährliche Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräch mit zielvereinbarung (Mag) reflektiert<br />
das verg<strong>an</strong>gene schuljahr (verg<strong>an</strong>genheit), erstellt eine aktuelle Best<strong>an</strong>desaufnahme<br />
(gegenwart) und formuliert l<strong>an</strong>g- o<strong>der</strong> kurzfristige ziele (zukunft).<br />
Für lehrpersonen wird ein jährliches Mag <strong>an</strong>gestrebt, das <strong>der</strong> Qualitätssicherung und<br />
-entwicklung des unterrichts, <strong>der</strong> Klärung <strong>der</strong> zusammenarbeit, <strong>der</strong> Beurteilung sowie <strong>der</strong><br />
Personalentwicklung dienen k<strong>an</strong>n. im institutionalisierten Mag werden folgende Komponenten<br />
empfohlen:<br />
n Zielerreichung<br />
n Bil<strong>an</strong>z ziehen / Zielerreichung<br />
Bezug zur verg<strong>an</strong>genheit<br />
n St<strong>an</strong>dortbestimmung<br />
– Kompetenzen feststellen<br />
– Stärken und Schwächen bestimmen<br />
Bezug zur gegenwart<br />
n Ziele vereinbaren, Massnahmen festlegen<br />
Bezug zur zukunft<br />
Die zielerreichung nimmt Bezug auf das letztjährige Mag. Die schulleitung und die lehrperson<br />
besprechen das ausmass, die Qualität und die umstände <strong>der</strong> zielerreichung (sollist-vergleich).<br />
Die ziele werden eventuell neu formuliert, den sich verän<strong>der</strong>nden umständen<br />
<strong>an</strong>gepasst o<strong>der</strong> es werden neue, weiterführende ziele vereinbart.<br />
n Bil<strong>an</strong>z ziehen und St<strong>an</strong>dortbestimmung<br />
Bil<strong>an</strong>z ziehen und st<strong>an</strong>dortbestimmung werden im Protokollbogen des Mag unter dem<br />
stichwort situations<strong>an</strong>alyse zusammengefasst. Die arbeitsbereiche «unterricht und Klassenführung»,<br />
«zusammen- und Mitarbeit im team», «Beziehungen zu Eltern, Behörden,<br />
Öffentlichkeit» und «lehrperson als individuum» werden über den zeitraum von einem<br />
Jahr reflektiert und beurteilt. Das nachdenken über die gesamte Dauer des schuljahres<br />
zeigt auf, wie sich die aktuelle situation entwickelt hat und wo die lehrperson moment<strong>an</strong><br />
steht. Kompetenzen, stärken und schwächen in <strong>der</strong> arbeit <strong>der</strong> lehrperson können definiert<br />
und festgehalten werden.<br />
zur vorbereitung <strong>der</strong> reflexion k<strong>an</strong>n die schulleitung <strong>der</strong> lehrperson den Protokollbogen<br />
und einen Kriterienraster mit einer vielzahl von möglichen Kriterien abgeben, was eine<br />
selbst- und Fremdeinschätzung ermöglicht. Es k<strong>an</strong>n vereinbart werden, dass alle Punkte<br />
reflektiert werden und/o<strong>der</strong> dass ein Fokus auf eine auswahl <strong>der</strong> Kriterien gerichtet wird.<br />
Die Einschätzung <strong>der</strong> schulleitung basiert auf kriterienorientierten Beobachtungen während<br />
des g<strong>an</strong>zen schuljahres und nicht nur auf Eindrücken <strong>der</strong> letzten zwei bis drei Wochen<br />
vor dem Mag. Es empfiehlt sich, während des Jahres Beobachtungen (positive und<br />
negative) zu notieren und zu beschreiben, dies ermöglicht eine gewisse Objektivität.<br />
66<br />
B PErsOnalFÜhrung
Falls vorh<strong>an</strong>den und vorgängig vereinbart, können weitere unterlagen beigezogen werden,<br />
die beispielsweise im zusammenh<strong>an</strong>g mit QuEs aargau entst<strong>an</strong>den sind. Mitarbeitende<br />
können Ergebnisse aus dem kollegialen Feedback, aus dem 360°-Feedback, ein Portfolio,<br />
ein unterrichtsdossier o<strong>der</strong> ein Journal mitbringen.<br />
n Zielvereinbarung<br />
in <strong>der</strong> zielvereinbarung werden alle vorgesehenen verän<strong>der</strong>ungen als konkrete und überprüfbare<br />
ziele festgehalten. sie sind von <strong>der</strong> schulleitung und <strong>der</strong> lehrperson im Dialog<br />
gemeinsam für das nächste schuljahr zu vereinbaren. Die ziele sollen <strong>der</strong> sMart-regel<br />
entsprechen:<br />
Sie sind<br />
S spezifisch, situations<strong>an</strong>gepasst<br />
M messbar, beobachtbar<br />
A attraktiv, motivierend<br />
R realistisch, erreichbar<br />
T terminiert<br />
Es soll darauf geachtet werden, dass persönliche ziele (aus <strong>der</strong> situations<strong>an</strong>alyse) und<br />
team-/schulziele (aus den strategischen zielen <strong>der</strong> schule) ausgewogen vereinbart werden<br />
und nicht im Wi<strong>der</strong>spruch stehen. grund<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen (Bsp. stellenbeschreibung,<br />
<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofil siehe teil a) sind nicht verh<strong>an</strong>delbar und werden vorausgesetzt.<br />
Die schulleitung spricht mit <strong>der</strong> lehrperson ab, welche Massnahmen zur Erreichung <strong>der</strong><br />
zielvereinbarung benötigt werden. Diese vereinbarten ziele bilden schwerpunkte, auf<br />
welche sich die lehrpersonen neben den laufenden aufgaben konzentriert.<br />
Instrument Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräche durchführen<br />
n Option<br />
Das Mag k<strong>an</strong>n auch auf den 3 Kompetenzen: Fach-, sozial- und selbstkompetenz, aufgebaut<br />
werden.<br />
Instrument Mag nach Kompetenzen<br />
Instrument Kriterienraster Mag nach Kompetenzen<br />
n Dokumentation<br />
Der inhalt des Mag wird im Protokollbogen festgehalten und ist vertraulich. Die unterschrift<br />
unter dem Protokollbogen bestätigt lediglich, dass das gespräch stattgefunden hat<br />
und richtig protokolliert wurde. Das Original wird im Personaldossier aufbewahrt und die<br />
lehrperson erhält eine Kopie. Falls eine lehrperson nicht einverst<strong>an</strong>den ist, k<strong>an</strong>n sie <strong>an</strong><br />
die nächsthöhere inst<strong>an</strong>z gel<strong>an</strong>gen, in <strong>der</strong> regel <strong>an</strong> die schulpflege.<br />
Bei fachlichen Differenzen k<strong>an</strong>n die schulleitung o<strong>der</strong> die lehrperson das inspektorat beiziehen.<br />
Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräche sind vielschichtig und betreffen auch die Persönlichkeit<br />
<strong>der</strong> Mitarbeiterin o<strong>der</strong> des Mitarbeiters. Es kommt vor, dass die <strong>an</strong>sichten nicht<br />
übereinstimmen und ein Konflikt entsteht.<br />
im folgenden Kapitel werden theoretische grundlagen zum thema Konflikte und zwei<br />
mögliche interventionsmodelle beschrieben.<br />
67<br />
B PErsOnalFÜhrung
2.4 Konfliktbearbeitungsgespräche<br />
Konflikte kommen in allen lebenssituationen vor. Meistens werden sie negativ empfunden,<br />
weil sie <strong>an</strong>gstbesetzt sind und das soziale gefüge bedrohen. Konflikte können aber<br />
auch eine ch<strong>an</strong>ce sein: Wenn m<strong>an</strong> sich mit dem Konflikt ausein<strong>an</strong><strong>der</strong> setzt, sucht m<strong>an</strong><br />
nach lösungen, was eine Än<strong>der</strong>ung, eine Entwicklung ermöglicht. Konflikte können auch<br />
Problemfel<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Fehler in einer Org<strong>an</strong>isation aufdecken. Dies k<strong>an</strong>n für verbesserungen<br />
genutzt werden. so gesehen ist es sinnvoll, mit Konflikten leben zu lernen und einen konstruktiven<br />
umg<strong>an</strong>g mit ihnen zu pflegen.<br />
im Folgenden werden diverse arten von Konflikten, das Eskalationsmodell nach glasl, die<br />
haltung <strong>der</strong> schulleitung in Konfliktsituationen sowie die Durchführung von Konfliktbearbeitungsgesprächen<br />
beschrieben.<br />
Verteilungskonflikte<br />
Zielkonflikte<br />
Normenkonflikte<br />
Informationsdefizitkonflikte<br />
Beziehungskonflikte<br />
n Eskalationsmodell (nach Glasl)<br />
n Arten von Konflikten<br />
Für eine Konfliktbearbeitung ist es von vorteil, wenn <strong>der</strong> Konflikt<br />
zuerst <strong>an</strong>alysiert wird. Dazu braucht es möglichst objektive Beobachtungen<br />
aus verschiedenen Perspektiven. Wenn <strong>der</strong> Konflikt<br />
beschrieben und klassifiziert werden k<strong>an</strong>n, lassen sich das vorgehen<br />
und die Massnahmen gezielter vorbereiten.<br />
Eine übliche und nützliche art, Konflikte zu klassifizieren, geht<br />
von den ursachen aus:<br />
Die benötigten Mittel übersteigen die vorh<strong>an</strong>denen Mittel.<br />
Es werden verschiedene ziele verfolgt, die im Wi<strong>der</strong>spruch<br />
stehen.<br />
Es leben nicht alle Personen nach denselben ethischen,<br />
moralischen o<strong>der</strong> religiösen normen beziehungsweise<br />
Überzeugungen.<br />
unterschiedlicher informationsst<strong>an</strong>d o<strong>der</strong> unterschiedliche<br />
interpretation <strong>der</strong> informationen führen zu Missverständnissen.<br />
Konflikte ohne rationale gründe basieren häufig auf sympathie-/<strong>an</strong>tipathiegefühlen,<br />
rivalitäten o<strong>der</strong> Macht<strong>an</strong>sprüchen.<br />
Diese werden allerdings oft kaschiert und als Konflikte auf <strong>der</strong><br />
sachebene ausgetragen.<br />
gemäss dem Eskalationsmodell von glasl verlaufen Konflikte stufenförmig. Jede stufe<br />
zeigt ihre speziellen Merkmale mehr o<strong>der</strong> weniger deutlich. häufig greifen die einzelnen<br />
stufen inein<strong>an</strong><strong>der</strong> über. trotzdem ist dieses Eskalationsmodell eine gute hilfe, um Konflikte<br />
zu lokalisieren, grob einzuordnen und eine entsprechende interventionsmethode auszuwählen.<br />
Es hilft zu entscheiden, ob eine externe Beratung nötig ist. Je mehr die schulleitung involviert<br />
ist, je unsicherer sie sich fühlt und je fortgeschrittener <strong>der</strong> Konflikt ist, desto eher<br />
braucht es eine intervention o<strong>der</strong> Beratung von aussen.<br />
zudem zeigt dieses Modell, dass in den stufen 1–3 noch eine Konsenslösung (Win-winsituation)<br />
möglich ist. in den stufen 4–6 gibt es einen sieger und einen verlierer (win-lose)<br />
und in den letzten drei stufen gibt es nur verlierer (lose-lose).<br />
68<br />
B PErsOnalFÜhrung
Eskalationsstufen interventionsmethoden gewinnende /<br />
verlierende<br />
1. Verhärtung<br />
2. Polarisation<br />
Debatte<br />
3. Taten statt Worte<br />
4. Koalitionen<br />
5. Gesichtsverlust<br />
6. Drohstrategien<br />
7. Begrenzte Vernichtungsschläge<br />
8. Zersplitterung<br />
9. Gemeinsam<br />
in den Abgrund<br />
Mo<strong>der</strong>ation<br />
schieds-<br />
verfahren<br />
Quelle: nach glasl in steiger und lippm<strong>an</strong>n (1999)<br />
Prozess-<br />
begleitung<br />
Macht-<br />
eingriff<br />
vermittlung<br />
Win-win-<br />
situation<br />
Win-lose-<br />
situation<br />
lose-lose-<br />
situation<br />
n Haltung in Konfliktsituationen<br />
grundsätzlich gilt, dass sich die schulleitung neutral verhält und den Konfliktparteien mit<br />
Wertschätzung und Empathie begegnet. Dazu sind die techniken «aktives zuhören» und<br />
«ich-Botschaften» hilfreich.<br />
Aktives Zuhören<br />
Ich-Botschaften<br />
n Die schulleitung achtet darauf, dass sie und die Beteiligten<br />
genau verstehen, was die Einzelnen aussagen wollen.<br />
sie sind dreiteilig und beschreiben<br />
n den tatbest<strong>an</strong>d o<strong>der</strong> ein verhalten,<br />
n die Folgen, die das oben beschriebene verhalten für mich<br />
hat,<br />
n die gefühle, welche dabei bei mir ausgelöst werden.<br />
trotz korrektem Formulieren von ich-Botschaften können Personen verletzt reagieren. Die<br />
schulleitung muss eine solche situation mit aktivem zuhören auff<strong>an</strong>gen.<br />
Zusatzinformation techniken «aktives zuhören» und «ich-Botschaften»<br />
69<br />
B PErsOnalFÜhrung
n Durchführung von Konfliktbearbeitungsgesprächen<br />
Die Durchführung von Konfliktbearbeitungsgesprächen verläuft in drei Phasen:<br />
ziel jedes Konfliktbearbeitungsgesprächs sollte <strong>der</strong> Konsens sein. Das ist nicht immer<br />
realistisch, m<strong>an</strong>chmal k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> sich dem Konsens nur in teilschritten nähern o<strong>der</strong> die<br />
Beteiligten müssen sich mit einer Kompromisslösung zufrieden geben.<br />
n Konflikt-Analyse<br />
Die schulleitung muss sich vorgängig ein Bild des Konfliktes machen und sich dabei möglichst<br />
auf Beobachtungen abstützen. Eine Befragung <strong>der</strong> Konfliktparteien im voraus könnte<br />
die neutralität <strong>der</strong> gesprächsleitung in Frage stellen. Die schulleitung soll auf das «Wie»<br />
(Beziehungsebene) und das «Was» (inhalt) achten.<br />
Das «Wie» k<strong>an</strong>n herausgefunden werden, indem die schulleitung ihre Wahrnehmung<br />
auch auf das unausgesprochene (Körpersprache, Übereinstimmung inhaltliche-mimische<br />
aussage usw.) richtet. Das k<strong>an</strong>n wertvolle informationen geben, worum es im Konflikt<br />
wirklich geht. sachliche Konflikte entpuppen sich häufig als persönliche Konflikte.<br />
Das «Was» und <strong>der</strong> inhalt des Konfliktes k<strong>an</strong>n mit hilfe einer reihe von Fragen <strong>an</strong>alysiert<br />
werden.<br />
Instrument Konflikt-<strong>an</strong>alyse<br />
n Intervention<br />
Konflikt-<strong>an</strong>alyse intervention Konsolidierung<br />
Die eigentliche intervention richtet sich nach dem Eskalationsmodell und verl<strong>an</strong>gt je nach<br />
situation ein <strong>an</strong><strong>der</strong>es vorgehen.<br />
Es gibt verschiedene interventionsmethoden, die hier nicht alle beschrieben werden können.<br />
Es werden zwei Modelle vorgestellt, welche sich in ihrer Einfachheit bewährt haben<br />
und jeweils eine Win-win-situation <strong>an</strong>streben. sie eignen sich bei Konflikten zwischen<br />
individuen und zwischen gruppen. Diese Modelle können nicht nur bei den lehrpersonen<br />
<strong>an</strong>gewendet werden, son<strong>der</strong>n auch bei weiteren <strong>an</strong>sprechpersonen <strong>der</strong> schule wie Eltern,<br />
schülerinnen und schülern, nachbarn usw.<br />
70<br />
B PErsOnalFÜhrung
Konstruktive Konfliktgesprächsführung (nach Gordon)<br />
Diese beschreibt einen sechsstufigen Prozess, um zu einer Problemlösung zu kommen.<br />
Instrument Konfliktbearbeitung nach gordon<br />
Harvard-Konzept<br />
Es beschreibt, wie sachgerecht und vernünftig verh<strong>an</strong>delt werden k<strong>an</strong>n. Es basiert auf<br />
dem grundged<strong>an</strong>ken, dass von Positionen zu interessen zu gel<strong>an</strong>gen ist. Dazu sind vier<br />
grundsätze massgebend:<br />
n Menschen und Probleme getrennt vonein<strong>an</strong><strong>der</strong> beh<strong>an</strong>deln<br />
n auf interessen und nicht auf Positionen konzentrieren<br />
n Entscheidungsmöglichkeiten (Optionen) entwickeln<br />
n neutrale Beurteilungskriterien verwenden<br />
Instrument Konfliktbearbeitung nach dem harvard-Konzept<br />
n Konsolidierungsphase<br />
nach einer intervention geht es darum, die Ergebnisse zu vertiefen, zu festigen und zu begleiten.<br />
Die normalisierung <strong>der</strong> Beziehung zwischen den Parteien soll überwacht werden,<br />
sodass <strong>der</strong> Konflikt längerfristig entschärft o<strong>der</strong> gelöst bleibt und sich nicht wie<strong>der</strong> zuspitzt<br />
und eskaliert. Dazu hält m<strong>an</strong> die vereinbarten Massnahmen schriftlich fest und setzt einen<br />
nächsten termin, <strong>an</strong> welchem die Effektivität <strong>der</strong> Massnahmen überprüft wird.<br />
Instrument Konsolidierung <strong>der</strong> Konfliktbearbeitung<br />
Es ist abzuwägen, wie viele Konsolidierungsgespräche es braucht. nicht alle Konflikte können<br />
tief gehend gelöst werden. häufig müssen sich die Beteiligten mit einer Kompromisslösung<br />
zufrieden geben.<br />
71<br />
B PErsOnalFÜhrung
3. Personalerhaltung<br />
Mit Massnahmen im Bereich Personalerhaltung soll dafür gesorgt<br />
werden, dass die Fluktuation im Kollegium nicht zu hoch<br />
ist. somit k<strong>an</strong>n das system schule eine gewisse stabilität entwickeln<br />
und erhalten. Ein stabiles system verkraftet abgänge<br />
von lehrpersonen und k<strong>an</strong>n neuzugänge integrieren.<br />
Eine mo<strong>der</strong>ate Fluktuation weist darauf hin, dass lehrpersonen<br />
gerne <strong>an</strong> dieser schule arbeiten. zufriedene lehrpersonen, die<br />
sich wohl fühlen und geschätzt werden, setzen sich motiviert<br />
zum Wohle <strong>der</strong> schülerinnen und schüler und für die ziele <strong>der</strong><br />
schule ein. zwei wichtige Elemente <strong>der</strong> Personalerhaltung sind<br />
die Motivation und die arbeitszufriedenheit <strong>der</strong> Mitarbeitenden,<br />
welche in einem engen zusammenh<strong>an</strong>g stehen. Motivation und<br />
arbeitszufriedenheit können durch <strong>an</strong>reizsysteme erhalten und geför<strong>der</strong>t werden. regelmässige<br />
umfragen bei den Mitarbeitenden zur arbeitszufriedenheit geben <strong>an</strong>haltspunkte<br />
zur gezielten verbesserung.<br />
72<br />
B PErsOnalFÜhrung
3.1 Motivation / Zufriedenheit<br />
in <strong>der</strong> Fachliteratur werden zwei Motivationsarten unterschieden. Die Motivationsfaktoren<br />
(satisfiers, Kontentfaktoren) und die hygienefaktoren (Dissatisfiers, Kontextfaktoren). Beide<br />
Faktoren haben einen Einfluss auf die arbeitszufriedenheit.<br />
n Motivationsfaktoren / Intrinsische Motivation<br />
Diese Faktoren stehen in direktem zusammenh<strong>an</strong>g mit <strong>der</strong> arbeit selbst und tragen zu Motivation<br />
und zufriedenheit bei. Wenn die Bedürfnisse <strong>der</strong> Mitarbeitenden nach selbstverwirklichung<br />
und <strong>an</strong>erkennung befriedigt werden, sind sie wirklich motiviert und erbringen<br />
höchstleistungen.<br />
n Hygienefaktoren / Extrinsische Motivation<br />
Diese Faktoren stehen nicht in direktem zusammenh<strong>an</strong>g mit <strong>der</strong> arbeit selbst und führen<br />
zu unzufriedenheit. hygienefaktoren beziehen sich auf die arbeitsumgebung. Die Mitarbeitenden<br />
erachten diese Faktoren von <strong>an</strong>f<strong>an</strong>g <strong>an</strong> o<strong>der</strong> bald nach dem Erhalten als selbstverständlich.<br />
Motivationsfaktoren<br />
n interess<strong>an</strong>te aufgabe / Weiterentwicklung<br />
n Möglichkeit, etwas zu leisten / ver<strong>an</strong>twortung<br />
n <strong>an</strong>erkennung<br />
unzufriedenheit nicht-unzufriedenheit<br />
Hygienefaktoren<br />
n arbeitsbedingungen / soz. Beziehungen<br />
n Führungsstil / sicherheit am arbeitsplatz<br />
n gehalt, sozialleistungen<br />
Quelle: nach herzberg (1966) in steiger und lippm<strong>an</strong>n (2003, s. 137)<br />
nicht-zufriedenheit zufriedenheit<br />
in <strong>der</strong> Führungsarbeit sollten beide Motivationsarten berücksichtigt werden. hygienefaktoren<br />
alleine bewirken keine dauerhafte zufriedenheit. sie verringern die unzufriedenheit<br />
und steigern die leistungen kurzfristig. Eine nachhaltige zufriedenheit stellt sich ein, wenn<br />
hygienefaktoren und Motivationsfaktoren erfüllt sind.<br />
73<br />
B PErsOnalFÜhrung
3.2 Anreizsysteme<br />
<strong>an</strong>reizsysteme, wie sie die Wirtschaft kennt, werden für die schulen <strong>an</strong>gepasst und entwickelt.<br />
Dabei sind Komponenten wie leistungs<strong>an</strong>teil des lohnes (ist im K<strong>an</strong>ton aargau<br />
zurzeit nicht vorgesehen) o<strong>der</strong> hierarchische aufstiegsmöglichkeiten eher von geringer<br />
Bedeutung.<br />
Materielle <strong>an</strong>reizsysteme werden kontrovers diskutiert. Kritiker bemängeln, dass <strong>an</strong>reize<br />
l<strong>an</strong>gfristig gesehen demotivierend wirken, weil sich die Mitarbeitenden <strong>an</strong> die «Belohnungen»<br />
gewöhnen und ihre ursprüngliche Motivation vergessen. Die Kritiker sehen die<br />
Führungsaufgabe im schaffen einer arbeitsumgebung, die sinn stiftet, welche die Kompetenzen<br />
stärkt, die zugehörigkeit sichert und für Würdigung sorgt.<br />
Das folgende <strong>an</strong>reizsystem-Modell nimmt Bezug auf die intrinsische bzw. extrinsische<br />
Motivation und gibt einen Überblick über mögliche <strong>an</strong>reize für lehrpersonen. Diese arbeiten<br />
immer mehr in teams, deshalb sollten vermehrt auch team<strong>an</strong>reize berücksichtigt<br />
werden.<br />
Materielle Anreize<br />
(fin<strong>an</strong>zielle)<br />
Direkt<br />
fin<strong>an</strong>zielle<br />
<strong>an</strong>reize<br />
Extrinsische Motivation<br />
indirekt<br />
fin<strong>an</strong>zielle<br />
<strong>an</strong>reize<br />
n Prämien n Freiwillig<br />
erbrachte<br />
leistungen<br />
<strong>der</strong> institutionen<br />
(z. B. staat,<br />
gemeinde)<br />
n Bildungsurlaub<br />
n Weiterbildungs<strong>an</strong>gebote<br />
Immaterielle Anreize<br />
soziale<br />
<strong>an</strong>reize<br />
n <strong>an</strong>erkennung<br />
durch schulleitung<br />
n gruppenmitgliedschaft<br />
n gutes<br />
Kollegium<br />
n unterstützende<br />
soziale<br />
Beziehungen<br />
n Kooperativer<br />
Führungsstil<br />
Org<strong>an</strong>isatorische<br />
<strong>an</strong>reize<br />
n grösse <strong>der</strong><br />
schule<br />
n Org<strong>an</strong>isation<br />
<strong>der</strong> schule<br />
n schulst<strong>an</strong>dort<br />
n schulkultur<br />
n image <strong>der</strong><br />
schule<br />
n arbeitszeitregelungen<br />
n Entwicklungsmöglichkeiten<br />
n arbeitsplatzsicherheit<br />
Quelle: in <strong>an</strong>lehnung <strong>an</strong> steiner und ritz in thom, steiner und ritz (2002, s. 234)<br />
Intrinsische<br />
Motivation<br />
Die arbeit selbst<br />
n arbeitsinhalt<br />
n tätigkeitsspielraum<br />
n arbeitsvielfalt<br />
n ver<strong>an</strong>twortungübernehmen<br />
n Weiterentwicklung<br />
n selbstständigkeit<br />
74<br />
B PErsOnalFÜhrung
schulleitungen können materielle <strong>an</strong>reize meist wenig beeinflussen, diese sind k<strong>an</strong>tonal<br />
o<strong>der</strong> kommunal geregelt.<br />
Die Weiterbildung o<strong>der</strong> Weiterentwicklung ist ein sehr wichtiger <strong>an</strong>reiz. Weiterbildung<br />
k<strong>an</strong>n ein indirekt fin<strong>an</strong>zieller <strong>an</strong>reiz, ein org<strong>an</strong>isatorischer <strong>an</strong>reiz sowie ein intrinsischer<br />
Motivationsfaktor sein und wird im Kapitel Personalentwicklung beschrieben.<br />
Die sozialen <strong>an</strong>reize, einige org<strong>an</strong>isatorische <strong>an</strong>reize und die intrinsische Motivation sind<br />
Elemente, die im Einflussbereich <strong>der</strong> schulleitung (Führungsverständnis) liegen und als<br />
Personalerhaltungsmassnahmen genutzt werden sollen.<br />
im Folgenden werden die zwei <strong>an</strong>reize Prämien und <strong>an</strong>erkennung erläutert.<br />
n Prämien<br />
seit <strong>der</strong> Einführung von gal besteht im K<strong>an</strong>ton aargau die Möglichkeit einer Prämienausschüttung.<br />
Prämien können in Form von geldzahlungen, besoldetem urlaub, naturalien o<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en<br />
Personalentwicklungsmassnahmen ausgerichtet werden. Die Prämie k<strong>an</strong>n aufgrund<br />
ausserordentlicher leistungen, spezieller arbeiten o<strong>der</strong> für beson<strong>der</strong>e Einsätze gewährt<br />
werden, die in <strong>der</strong> Freizeit und ausserhalb des Berufsauftrags zugunsten <strong>der</strong> schule geleis-<br />
tet wurden. Prämien können <strong>an</strong> einzelne lehrpersonen o<strong>der</strong> <strong>an</strong> arbeitsteams gehen. Die<br />
gewährung von Prämien richtet sich nach<br />
n lohndekret lehrpersonen lDlP § 16 (sar 411.210)<br />
n verordnung über die <strong>an</strong>stellung und löhne <strong>der</strong> lehrpersonen<br />
vall § 48 (sar 411.211)<br />
n Budgetbeschluss grosser rat des K<strong>an</strong>tons aargau<br />
Es ist eine strategische aufgabe <strong>der</strong> schule, Kriterien zur vergabe <strong>der</strong> Prämien festzulegen.<br />
Diese Kriterien werden mit vorteil von <strong>der</strong> schulpflege und <strong>der</strong> schulleitung gemeinsam<br />
erarbeitet.<br />
n Anerkennung<br />
<strong>an</strong>erkennung und lob ist für jeden Menschen sehr wichtig, sie<br />
geben Bestätigung und för<strong>der</strong>n das selbstwertgefühl, die zufriedenheit<br />
und die Motivation. <strong>an</strong>erkennung wirkt nur positiv,<br />
wenn sie echt gemeint und authentisch ist. Führungskräfte entwickeln<br />
Formen von <strong>an</strong>erkennung, die ihrem Führungsstil und<br />
<strong>der</strong> schulhauskultur entsprechen.<br />
Formen von <strong>an</strong>erkennung reichen von beiläufig ausgesprochenem<br />
lob, über explizites verd<strong>an</strong>ken guter leistungen, über<br />
Feiern von gelungenen <strong>an</strong>lässen bis zur Überreichung eines<br />
kleinen geschenks bei Jubiläen. Der F<strong>an</strong>tasie <strong>der</strong> schulleitung<br />
sind dabei höchstens fin<strong>an</strong>zielle grenzen gesetzt. Es ist sinnvoll, einen Budgetposten für<br />
<strong>an</strong>erkennungspräsente zu schaffen.<br />
Es ist wichtig, dass grundsätzlich allen Mitarbeitenden <strong>an</strong>erkennung gezeigt wird, dies ist<br />
eine Form <strong>der</strong> Wertschätzung für die arbeit und die Person.<br />
75<br />
B PErsOnalFÜhrung
3.3 Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterzufriedenheit<br />
Die zufriedenheit <strong>der</strong> Mitarbeitenden ist nicht immer auf den ersten<br />
Blick klar ersichtlich. Es lohnt sich, genauere informationen zur<br />
zufriedenheit zu erheben.<br />
Das Mag ist ein instrument, mit dem die schulleitung im persönlichen<br />
gespräch ein Feedback einholen k<strong>an</strong>n. Die schulleitung<br />
muss sich bewusst sein, dass während dieser gespräche, welche<br />
Beurteilungscharakter haben, die lehrpersonen vorsichtige Formulierungen<br />
wählen könnten.<br />
Die Mitarbeiterbefragung ist ein instrument, welches das arbeitsklima<br />
im schulhaus wi<strong>der</strong>spiegelt sowie ein offenes und ehrliches<br />
Feedback ermöglicht, da <strong>der</strong> Fragebogen <strong>an</strong>onym ausgefüllt wird.<br />
Die Befragung gibt aufschluss, in welchen Bereichen die arbeitszufriedenheit<br />
hoch ist und in welchen Bereichen, aus sicht <strong>der</strong> Mitarbeitenden,<br />
h<strong>an</strong>dlungsbedarf besteht.<br />
Eine Befragung sollte im gesamtkonzept von QuEs eingebettet sein, damit diese zum<br />
richtigen zeitpunkt erhoben wird, die gründe zur Befragung nachvollziehbar sind, die<br />
Kommunikation sichergestellt ist, die nötige Qualität gewährleistet wird, die relev<strong>an</strong>ten<br />
aspekte befragt werden sowie unrealistische Erwartungen vermieden werden.<br />
Der Präsentation <strong>der</strong> Ergebnisse muss eine interpretation <strong>der</strong> Ergebnisse und ein vorstellen<br />
<strong>der</strong> getroffenen Massnahmen folgen, wenn die Befragung glaubwürdig und motivierend<br />
wirken soll.<br />
Diese Massnahmen können in Form einer Kurzumfrage, im nächsten Mag o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong><br />
nächsten Mitarbeiterbefragung auf ihre Wirksamkeit geprüft werden. Die Evaluation – <strong>der</strong><br />
aus <strong>der</strong> umfrage abgeleiteten Massnahmen – ist sehr wichtig, wenn die Mitarbeiterbefragung<br />
nicht zu einer alibiübung werden soll.<br />
Die Beteiligung <strong>an</strong> <strong>der</strong> Befragung soll keine Pflicht, son<strong>der</strong>n ein recht <strong>der</strong> Mitarbeitenden<br />
sein.<br />
Instrument Durchführung einer Befragung <strong>der</strong> Mitarbeitenden<br />
Instrument Erstellung eines Fragebogens<br />
Eine regelmässige Durchführung im rahmen einer internen Evaluation im zusammenh<strong>an</strong>g<br />
mit QuEs empfiehlt sich.<br />
76<br />
B PErsOnalFÜhrung
4. Personalentwicklung<br />
im obigen Kapitel wurde Personalentwicklung als ein wichtiger <strong>an</strong>reiz im rahmen <strong>der</strong><br />
Personalerhaltungsmassnahmen beschrieben, welche <strong>der</strong> Erhaltung o<strong>der</strong> steigerung <strong>der</strong><br />
Motivation und zufriedenheit dienen.<br />
zudem soll die Personalentwicklung die umsetzung <strong>der</strong> strategischen ziele <strong>der</strong> schule<br />
sowie die sicherung und Entwicklung <strong>der</strong> Qualität des unterrichts unterstützen.<br />
Personalentwicklung umfasst nicht nur die Entwicklung <strong>der</strong> lehrperson. Personalentwicklung<br />
hat ebenfalls Einfluss auf die Entwicklung <strong>der</strong> teams und die Entwicklung <strong>der</strong> Org<strong>an</strong>isation.<br />
Diese drei aspekte hängen vonein<strong>an</strong><strong>der</strong> ab und beeinflussen ein<strong>an</strong><strong>der</strong>. Eine<br />
Personalentwicklungsmassnahme bewirkt immer eine verän<strong>der</strong>ung. Eine teamentwicklungsmassnahme<br />
beispielsweise hat auswirkungen sowohl auf die persönliche Entwicklung<br />
<strong>der</strong> lehrpersonen als auch auf die Org<strong>an</strong>isation.<br />
n Personalentwicklung umfasst<br />
Perspektive<br />
Lehrpersonen<br />
Perspektive Team<br />
Perspektive<br />
Org<strong>an</strong>isation<br />
n individuelle Weiterbildung nach interessen und Fähigkeiten<br />
(Professionalisierung) unterstützen<br />
n neue aufgaben infolge neuer Qualifikationen übernehmen<br />
n Motivation und zufriedenheit erhalten und entwickeln<br />
n ...<br />
n zusammenarbeit effektiv und effizient gestalten,<br />
nutzen sowie weiterentwickeln<br />
n ressourcen im team nutzen<br />
n Motivation und zufriedenheit erhalten und entwickeln<br />
n ...<br />
n Fach-, sozial- und selbstkompetenz <strong>der</strong> Mitarbeitenden zur<br />
sicherung und Weiterentwicklung <strong>der</strong> unterrichts- und<br />
schulqualität för<strong>der</strong>n<br />
n strategische ziele umsetzen<br />
n abläufe und Prozesse verbessern<br />
n ausreichende <strong>an</strong>zahl von lehrpersonen mit den benötigten<br />
Qualifikationen <strong>an</strong>streben<br />
n vorh<strong>an</strong>dene Qualifikationen koordinieren<br />
n lehrpersonen befähigen, aktuelle und zukünftige <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen<br />
optimal auszuführen<br />
n Org<strong>an</strong>isationsziele und individuelle ziele <strong>der</strong> lehrpersonen<br />
in Übereinstimmung bringen<br />
n Motivation und zufriedenheit <strong>der</strong> lehrpersonen erhalten<br />
und entwickeln<br />
n ...<br />
77<br />
B PErsOnalFÜhrung
n Umsetzung<br />
zur umsetzung <strong>der</strong> Personalentwicklung besteht eine vielfalt von instrumenten, die schnittstellen<br />
mit <strong>an</strong><strong>der</strong>en Bereichen <strong>der</strong> <strong>Personalführung</strong> aufweisen. Diese Personalentwicklungsmassnahmen<br />
werden dementsprechend im teil a Personalgewinnung / Einführung<br />
<strong>der</strong> lehrpersonen beziehungsweise im teil c Personaltrennung / Kündigung beh<strong>an</strong>delt.<br />
Diese tabelle zeigt eine auswahl möglicher Personalentwicklungsmassnahmen. Die zuteilung<br />
<strong>der</strong> einzelnen Massnahmen in die entsprechenden Kategorien ist nicht immer eindeutig,<br />
zudem sind sich gewisse instrumente ähnlich.<br />
along the job<br />
n laufbahnpl<strong>an</strong>ung<br />
n Potenzial<strong>an</strong>alyse<br />
n nachfolgepl<strong>an</strong>ung<br />
n Portfolio*<br />
into the job on the job out of the job<br />
n Praktika<br />
n Einführung neuer<br />
Mitarbeitenden<br />
n Einführung Berufseinsteigende<br />
n Jobenlargement*<br />
n Jobenrichment*<br />
n Jobrotation*<br />
n teamarbeit<br />
n unterstützende gesprächsformen<br />
n coaching<br />
n För<strong>der</strong>gespräche<br />
n Mag<br />
n computergestützte lernprogramme<br />
n Kompetenzbeurteilung<br />
near the job off the job<br />
n intervision*<br />
n teamcoaching<br />
n Feedbackkultur<br />
n lerngemeinschaft*<br />
n Q-gruppen<br />
n Projektarbeit<br />
n Kollegiales<br />
Beratungsgespräch<br />
n schulhausinterne<br />
Weiterbildung*<br />
n Externe Kurse*<br />
n ausbildung / schulung<br />
n Workshops<br />
n Weiterbildung<br />
n Klassische Fortbildung<br />
mit <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nten<br />
abschlüssen<br />
n Besichtigungen<br />
n Externe Jobrotation<br />
(austausch ausserhalb<br />
<strong>der</strong> schule)<br />
n Besuche von<br />
ausstellungen und<br />
Messen<br />
Quelle: in <strong>an</strong>lehnung <strong>an</strong> thom und ritz (2000, s. 317)<br />
* auf diese instrumente wird in den folgenden Kapiteln genauer eingeg<strong>an</strong>gen.<br />
n Outplacement<br />
n newplacement<br />
n Pensionierungsvorbereitung<br />
Weitere spezifische instrumente und verfahren wie 360° Feedback, Q-gruppe, umfragen<br />
usw. können und sollen im rahmen von QuEs selbst entwickelt werden.<br />
im Folgenden werden die individuelle Weiterbildung, die Weiterbildung im team sowie<br />
das sichern <strong>der</strong> nachhaltigkeit <strong>der</strong> Weiterbildung beschrieben.<br />
78<br />
B PErsOnalFÜhrung
4.1 Individuelle Weiterbildung<br />
laut Berufsauftrag des K<strong>an</strong>tons aargau sind die lehrpersonen im rahmen <strong>der</strong> Jahresarbeitszeit<br />
zur Weiterbildung verpflichtet. sie haben sich persönlich darum zu bemühen.<br />
(vgl. § 25 gal)<br />
Es liegt im interesse <strong>der</strong> schulleitung, die individuelle Weiterbildung gemeinsam mit <strong>der</strong><br />
lehrperson zu vereinbaren, wobei neben «along/near/off the job»-Massnahmen auch «on<br />
the job»-Massnahmen von Bedeutung sind.<br />
Zusatzinformation Klassische Personalentwicklungsinstrumente<br />
n Angebote<br />
zum zweck <strong>der</strong> individuellen Weiterbildung wird jedes Jahr im Kursheft <strong>der</strong> lehrerinnen-<br />
und lehrerweiterbildung «weiter bilden» des instituts Weiterbildung und Beratung <strong>der</strong> Pädagogischen<br />
hochschule ein vielfältiges <strong>an</strong>gebot von Kursen ausgeschrieben. Für Kurse<br />
<strong>an</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en institutionen k<strong>an</strong>n ein gesuch um Kostenbeteiligung durch den K<strong>an</strong>ton <strong>an</strong> die<br />
abteilung volksschule gestellt werden (siehe unter www.schulen-aargau.ch > Org<strong>an</strong>isation<br />
und struktur > aus- und Weiterbildung > Kursbeitrag für Weiterbildung lehrpersonen<br />
be<strong>an</strong>tragen).<br />
n Pl<strong>an</strong>ung<br />
Die Pl<strong>an</strong>ung <strong>der</strong> individuellen Weiterbildung soll auf die persönlichen ziele <strong>der</strong> lehrperson<br />
und die ziele <strong>der</strong> Org<strong>an</strong>isation ausgerichtet sein. Dies lässt sich beispielsweise im rahmen<br />
des Mag absprechen.<br />
zur individuellen Pl<strong>an</strong>ung <strong>der</strong> Weiterbildung sei auf die Publikation «auf Kurs. hinweise<br />
zur gestaltung <strong>der</strong> individuellen Weiterbildung» verwiesen, welche unter www.fhnw.ch/<br />
ph/iwb/publikationen/auf-kurs bezogen werden k<strong>an</strong>n.<br />
Die Dokumentation <strong>der</strong> Weiterbildung ist nicht nur für die weitere individuelle Weiterbildung<br />
<strong>der</strong> lehrpersonen nützlich, son<strong>der</strong>n auch für die schulleitung. Die Qualifikationen<br />
<strong>der</strong> lehrpersonen bilden eine grundlage <strong>der</strong> qualitativen und qu<strong>an</strong>titativen Personalpl<strong>an</strong>ung,<br />
die in teil a beschrieben ist. zur Dokumentation <strong>der</strong> Weiterbildung bietet sich ein<br />
persönliches Portfolio in Bezug auf Weiterbildung <strong>an</strong>.<br />
Instrument Persönliches Portfolio in Bezug auf Weiterbildung<br />
79<br />
B PErsOnalFÜhrung
4.2 Weiterbildung im Team / Kollegium<br />
Weiterbildung im team / Kollegium gehört in den Bereich «gemeinsame<br />
arbeitszeit» <strong>der</strong> Jahresarbeitszeit <strong>der</strong> lehrpersonen, die in<br />
<strong>der</strong> Broschüre «leitfaden zum Berufsauftrag» beschrieben ist. Diese<br />
Broschüre steht unter www.schulen-aargau.ch > schulführung > <strong>Personalführung</strong><br />
> Personaleinsatz zur verfügung. Mit <strong>der</strong> verlagerung<br />
eines teils <strong>der</strong> gemeinsamen arbeitszeit in die schulferien können die<br />
lehrpersonen wichtige vorarbeiten (Pl<strong>an</strong>en, vorbereiten usw.) leisten<br />
und können somit während <strong>der</strong> schulwochen entlastet werden. Es ist<br />
für eine <strong>an</strong>stellungsbehörde möglich, bis zu zwei schulferienwochen<br />
für obligatorische aktivitäten im rahmen des Berufsauftrags zu belegen.<br />
Diese sind mindestens ein Jahr im voraus provisorisch und<br />
sechs Monate im voraus definitiv <strong>an</strong>zukündigen (§ 39 vall).<br />
neben <strong>der</strong> sicherung und <strong>der</strong> Weiterentwicklung <strong>der</strong> Qualität des unterrichts k<strong>an</strong>n die<br />
Weiterbildung im team bzw. im Kollegium spezifisch auf die umsetzung <strong>der</strong> strategischen<br />
ziele <strong>der</strong> schule vor Ort ausgerichtet sein.<br />
Wenn die obengen<strong>an</strong>nten aspekte <strong>der</strong> Weiterbildung im team berücksichtigt werden sollen,<br />
ist eine l<strong>an</strong>gfristige Mehrjahrespl<strong>an</strong>ung <strong>der</strong> Weiterbildung im team / Kollegium durch<br />
die schulleitung zwingend.<br />
Für ausführlichere informationen und weitere instrumente sei auf die Broschüre «schulinterne<br />
Weiterbildung – eine Orientierung mit Werkzeugen» verwiesen, die unter<br />
www.fhnw.ch/ph/weiterbildung bezogen werden k<strong>an</strong>n.<br />
Instrument ablaufpl<strong>an</strong>ung Weiterbildung im Kollegium<br />
Die Weiterbildung im team / Kollegium hängt ebenfalls mit <strong>der</strong> Qualitätsentwicklung und<br />
-sicherung <strong>der</strong> aargauischen volksschule (QuEs) zusammen. Die teamentwicklungsinstrumente<br />
sollen im rahmen von QuEs erarbeitet werden und im QuEs-Konzept <strong>der</strong> einzelnen<br />
schulen integriert sein.<br />
Die im rahmen von QuEs entwickelten Weiterbildungsmassnahmen werden hier nicht<br />
beschrieben.<br />
im Folgenden werden exemplarisch zwei st<strong>an</strong>dardinstrumente zur teamentwicklung und<br />
Weiterbildung im team / Kollegium vorgestellt. Weitere ausführliche informationen können<br />
<strong>der</strong> Broschüre «lernpartnerschaften. im t<strong>an</strong>dem und in gruppen gemeinsam lernen»<br />
entnommen werden, die unter www.fhnw.ch > institute > Pädagogische hochschule > institut<br />
Weiterbildung und Beratung > Publikationen > lernpartnerschaften bezogen werden<br />
k<strong>an</strong>n.<br />
Instrument Kollegiale Beratung / intervision<br />
Instrument Professionelle lerngemeinschaft<br />
80<br />
B PErsOnalFÜhrung
4.3 Nachhaltigkeit sichern<br />
Damit Weiterbildung einen nutzen zeigt, müssen das gelernte und die umsetzung reflektiert<br />
und ausgewertet werden. Dies hat wie<strong>der</strong>um einen Einfluss auf die weitere Pl<strong>an</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Weiterbildung.<br />
Das persönliche Portfolio in Bezug auf Weiterbildung (Kap. 4.1) eignet sich ebenfalls als<br />
instrument zur nachbereitung <strong>der</strong> Weiterbildung. Die spalte reflexion erlaubt ein abschätzen<br />
des nutzens <strong>der</strong> Weiterbildung.<br />
Ein weiterer aspekt <strong>der</strong> nachhaltigkeit k<strong>an</strong>n im «Öffentlichmachen» und «zurverfügungstellen«<br />
des Wissens bestehen (Wissensm<strong>an</strong>agement). Das gelernte soll dem team, dem<br />
Kollegium zugänglich gemacht werden, sodass alle davon profitieren können.<br />
Instrument ideensammlung zur Dokumentation und zum austausch von<br />
Wissen aus Weiterbildungen innerhalb des teams / Kollegiums<br />
81<br />
B PErsOnalFÜhrung
5. Gesundheitsm<strong>an</strong>agement<br />
Die schaffung eines guten sozialen schulklimas, das für alle Beteiligten<br />
mehr Wohlbefinden und zufriedenheit, mehr gesundheit und<br />
damit mehr leistungsfähigkeit ermöglicht, ist das ziel gesundheitsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong><br />
Massnahmen. Denn nur lehrkräfte, die sich mit ihrem<br />
Beruf identifizieren und sich <strong>an</strong> ihrer schule wohl fühlen, können<br />
wirksame pädagogische arbeit leisten.<br />
unter gesundheit wird ein Kontinuum zwischen abwesenheit von<br />
Kr<strong>an</strong>kheit und Beschwerden bis hin zur <strong>an</strong>wesenheit von körperlichem<br />
und psychischem Wohlbefinden verst<strong>an</strong>den. Doch ist gesundheit<br />
immer auch eine subjektive grösse, denn insbeson<strong>der</strong>e im<br />
Bereich des psychischen Wohls bestimmen die individuellen lebensweisen<br />
und lebensbedingungen die Wahrnehmung. Dementsprechend unterschiedlich<br />
werden auch die arbeitsbedingungen wahrgenommen, die von einigen als eine Belastung<br />
und von <strong>an</strong><strong>der</strong>n als eine reizvolle herausfor<strong>der</strong>ung <strong>an</strong>gesehen werden.<br />
aufgrund dieser individuellen Wahrnehmungen muss ein gesundheitsm<strong>an</strong>agement flexibel<br />
gestaltet werden, um auf die individuellen Bedürfnisse eingehen zu können. schliesslich<br />
sind auch die einzelnen schulst<strong>an</strong>dorte grundverschieden, so dass eine Patentlösung<br />
zur flächendeckenden gesundheitsför<strong>der</strong>ung nicht möglich ist. Die schulleitungen sind<br />
gefor<strong>der</strong>t, ein gesundheitsm<strong>an</strong>agement für ihre schule und ihre lehrpersonen zu konzipieren.<br />
Damit ist ein Prozess verbunden, <strong>der</strong> geduld erfor<strong>der</strong>t, einen Werte- und Kulturw<strong>an</strong>del<br />
auslösen und verän<strong>der</strong>ungen auf verhaltens- und verhältnisebenen nach sich<br />
ziehen k<strong>an</strong>n.<br />
Eine nachhaltige strategie des gesundheitsm<strong>an</strong>agements sollte dazu führen, dass die<br />
themen <strong>der</strong> gesundheit und <strong>der</strong> Kr<strong>an</strong>kheit innerhalb des lehrerkollegiums offen diskutiert<br />
werden können. gesundheitsm<strong>an</strong>agement ist ein Best<strong>an</strong>dteil des Führungs- und<br />
h<strong>an</strong>dlungskonzept, welches alle Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> schulgemeinschaft mit ihrer jeweils eigenen<br />
ver<strong>an</strong>twortung und zuständigkeit einschliesst. voraussetzung für ein erfolgreiches<br />
gesundheitsm<strong>an</strong>agement ist eine wertschätzende und positive haltung gegenüber den<br />
Mitmenschen. vor diesem hintergrund kommt dem Führungsstil <strong>der</strong> schulleitung grosse<br />
Bedeutung zu. <strong>an</strong>erkennung und interesse <strong>an</strong> <strong>der</strong> geleisteten arbeit, die Pflege <strong>der</strong><br />
persönlichen Beziehung zu den Mitarbeitenden, Partizipation, tr<strong>an</strong>sparenz und Offenheit<br />
sowie soziale unterstützung in belastenden situationen sind wichtige Elemente einer gesunden<br />
arbeitskultur.<br />
gesundheitsför<strong>der</strong>nde Massnahmen richten sich einerseits <strong>an</strong> die einzelnen Personen<br />
und <strong>der</strong>en verhalten, <strong>an</strong><strong>der</strong>erseits <strong>an</strong> die allgemeinen arbeitsbedingungen innerhalb einer<br />
schule. unhabhängig von diesen zwei unterschiedlichen zielgruppen beinhalten die<br />
Massnahmen folgende themenbereiche:<br />
n Prävention<br />
n intervention<br />
n case M<strong>an</strong>agement<br />
n arbeitsrechtliche aspekte<br />
82<br />
B PErsOnalFÜhrung
5.1 Prävention<br />
unter Prävention sind alle vorbeugenden aktivitäten zu verstehen, die negative gesundheitliche<br />
Entwicklungen zu verhüten helfen. Prävention richtet sich <strong>an</strong> einzelne Personen<br />
o<strong>der</strong> <strong>an</strong> bestimmte risikogruppen (z.B. lehrpersonen). ihr ziel ist die Erhaltung <strong>der</strong> gesundheit<br />
und/o<strong>der</strong> die reduktion von Kr<strong>an</strong>kheiten und risiken.<br />
Präventive gesundheitsför<strong>der</strong>ung in den schulen lässt sich in zwei Bereiche unterteilen:<br />
n Verhaltensprävention<br />
Die Mitarbeitenden sollen die Eigenver<strong>an</strong>twortung für ihre gesundheit erhöhen. Damit<br />
sind unter umständen verhaltensverän<strong>der</strong>ungen verbunden, die durch Empowerment<br />
(strategien und Massnahmen zur Erhöhung <strong>der</strong> selbstbestimmung) aktiviert werden. Dabei<br />
h<strong>an</strong>delt es sich um einen Prozess, durch den die lehrpersonen eine grössere Kontrolle<br />
über gesundheitsrelev<strong>an</strong>te Entscheidungen und h<strong>an</strong>dlungen gewinnen. im weitesten<br />
sinne ist darunter die sicherung <strong>der</strong> selbstkompetenz zu verstehen. zu denken ist beispielsweise<br />
<strong>an</strong> die sorge und den Erhalt <strong>der</strong> beruflichen Motivation, das Bemühen um<br />
ein positives selbstbild, die aktive und konstruktive Bewältigung von physischen und psychischen<br />
Belastungen etc. Den schulleitungen kommt die aufgabe zu, die lehrpersonen<br />
zu befähigen und dazu aufzufor<strong>der</strong>n, gesundheitsför<strong>der</strong>liches verhalten aktiv zu praktizieren.<br />
geeignete Mittel dazu sind sensibilisierungsmassnahmen (Posteraktionen, informationen,<br />
gespräche etc.) und h<strong>an</strong>dlungs<strong>an</strong>leitungen (Weiterbildungen, schulungen, supervision<br />
etc.).<br />
neben den verhaltenspräventiven Massnahmen, welche durch die schulleitung initiiert<br />
werden können, stehen den einzelnen lehrkräften auch verschiedene Möglichkeiten offen,<br />
ihr Wohlbefinden aus eigener initiative zu steigern. Dazu gehört insbeson<strong>der</strong>e ein präventiver<br />
umg<strong>an</strong>g mit stress. Möglichkeiten hierfür bieten eine klare arbeitsorg<strong>an</strong>isation,<br />
eine zweckmässige Einrichtung des arbeitsplatzes und eine durchdachte zeiteinteilung.<br />
Weitere präventive Massnahmen können im unterricht ergriffen werden: sammeln von<br />
Übungen zum Beruhigen eines unruhigen Klimas, aufstellen von regeln und ritualen,<br />
Methodenvariation etc.<br />
Instrument <strong>an</strong>regung für eine bessere arbeitsorg<strong>an</strong>isation<br />
83<br />
B PErsOnalFÜhrung
n Verhältnisprävention<br />
Durch fl<strong>an</strong>kierende Massnahmen k<strong>an</strong>n die arbeitsplatzsituation so eingerichtet werden,<br />
dass die physischen und psychischen Belastungen reduziert werden. Diese Massnahmen<br />
betreffen vor allem die gestaltung des arbeitsplatzes und <strong>der</strong> arbeitsplatzumgebung, org<strong>an</strong>isatorische<br />
abläufe und die allgemeinen arbeitsbedingungen. Darauf k<strong>an</strong>n die schulleitung<br />
Einfluss nehmen, in dem sie beispielsweise<br />
n die arbeit <strong>der</strong> lehrpersonen vermehrt wertschätzt,<br />
n für eine verbindliche Führung mit gutem arbeitsklima sorgt,<br />
n offene schulzimmer für gegenseitigen Besuch und austausch<br />
<strong>an</strong>regt,<br />
n eine Feedback-Kultur, soziale unterstützung und den Wissenstr<strong>an</strong>sfer<br />
för<strong>der</strong>t,<br />
n nach Möglichkeit ruheräume einrichtet,<br />
n falls möglich für mehr raum und Platz sorgt und<br />
n Entlastungen <strong>der</strong> lehrpersonen durch team-teaching <strong>an</strong>strebt.<br />
Instrument ideensammlung verhältnisprävention<br />
nebst den erwähnten präventiven Massnahmen zur vermeidung o<strong>der</strong> verhütung von<br />
Kr<strong>an</strong>kheiten und Kr<strong>an</strong>kheitsrisiken hat sich in den letzten Jahren ein weiteres gesundheitsför<strong>der</strong>ndes<br />
Konzept verbreitet: Die so gen<strong>an</strong>nte salutogenese (im gegensatz zu Pathogenese)<br />
lehrt, mit psychischen und physischen stressoren «in harmonie» zu leben und fragt<br />
nicht, was uns kr<strong>an</strong>k macht, son<strong>der</strong>n was uns gesund hält. heilung wird als alltägliche<br />
aktualisierung <strong>der</strong> gesundheit verst<strong>an</strong>den. im zentrum stehen demnach die verbesserung<br />
<strong>der</strong> gesundheit und die gesundheitlichen ressourcen <strong>der</strong> Menschen. grundsätzlich arbeitet<br />
die salutogenese mit folgenden Fragen:<br />
n Wie entsteht gesundheit?<br />
n Wie können Menschen gestärkt werden, um sich gesund zu<br />
entwickeln?<br />
n Welche verhältnisse müssen geschaffen werden, damit Menschen<br />
gesund bleiben, können und wollen?<br />
n Welche voraussetzungen tragen dazu bei, dass alle <strong>an</strong> einer<br />
schule tätigen Personengruppen sich <strong>an</strong> ihrem lern- bzw. arbeitsort<br />
wohl fühlen?<br />
gesundheitsför<strong>der</strong>nde Massnahmen können innerhalb eines schulhauses im team erarbeitet<br />
werden. in <strong>der</strong> Fachliteratur wird dabei oft von einem gesundheitszirkel gesprochen.<br />
Darunter ist eine zeitlich befristete gruppe von lehrpersonen zu verstehen, die ihr<br />
spezifisches Know-how einbringen, um die gesundheitsprobleme <strong>der</strong> eigenen arbeit zu<br />
besprechen und durch selbst entwickelte lösungen die gesundheit und die arbeitsqualität<br />
zu verbessern. auf <strong>der</strong> Basis einer eingehenden ist-zust<strong>an</strong>ds-<strong>an</strong>alyse werden ziele<br />
formuliert wie reduzieren von kr<strong>an</strong>kheitsbedingten absenzen, die vermin<strong>der</strong>ung von ungünstigen<br />
arbeitsbelastungen, das verän<strong>der</strong>n von betrieblichen Bedingungen, welche zu<br />
stress führen, die verbesserung des arbeitsklimas und <strong>der</strong> Motivation <strong>der</strong> lehrpersonen<br />
etc. zur Erreichung dieser ziele werden umsetzungsvorschläge erarbeitet, dem Kollegium<br />
präsentiert und nach Möglichkeit realisiert.<br />
84<br />
B PErsOnalFÜhrung
Ein gesundheitszirkel macht nur d<strong>an</strong>n sinn, wenn er nicht zu einer Mehrbelastung für die<br />
Beteiligten führt. lehrpersonen fühlen sich durch die verschiedenen schulischen reformen<br />
und die damit verbundene involvierung in arbeitsgruppen oft überlastet und möchten<br />
nicht noch in zusätzlichen tätigkeitsfel<strong>der</strong>n aktiv werden. Erachten die schulleitung und<br />
die Mehrheit <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> schulgemeinschaft die Massnahme aber als sinnvoll und<br />
notwendig, ist es wichtig, genügend zeitliche ressourcen zur verfügung zu stellen. allenfalls<br />
sind weniger wichtige geschäfte zurückzustellen.<br />
Instrument ablaufschema gesundheitszirkel<br />
5.2 Intervention<br />
gezielte interventionen richten sich <strong>an</strong> lehrpersonen, <strong>der</strong>en gesundheitszust<strong>an</strong>d die ausführung<br />
<strong>der</strong> pädagogischen arbeit beeinträchtigt. Darunter fallen vor allem psychosomatische<br />
Kr<strong>an</strong>kheitsbil<strong>der</strong> wie stress, Ermüdungen, <strong>an</strong>sätze von Burnout etc. verschiedene<br />
ausprägungen von suchtverhalten erfor<strong>der</strong>n ebenfalls professionelle interventionen. in<br />
akuten Fällen reichen die bisher skizzierten, l<strong>an</strong>gfristig <strong>an</strong>gelegten Massnahmen nicht aus.<br />
gefragt sind sofortinterventionen, welche sich <strong>an</strong> den jeweils spezifischen Kr<strong>an</strong>kheitsbil<strong>der</strong>n<br />
und den Bedürfnissen <strong>der</strong> Betroffenen orientieren. Diese interventionen konzentrieren<br />
sich auf coachings, stressm<strong>an</strong>agements und supervisionen. triagen zu Beratungs<strong>an</strong>geboten<br />
und ärztlichen bzw. psychologischen o<strong>der</strong> psychiatrischen Diensten können<br />
ebenfalls in Betracht gezogen werden.<br />
Die Fragen, wie ein Kr<strong>an</strong>kheitszust<strong>an</strong>d erk<strong>an</strong>nt werden k<strong>an</strong>n und auf<br />
welche art und Weise eine intervention erfolgen soll, sind nicht einfach<br />
zu be<strong>an</strong>tworten. auch <strong>der</strong> geeignete zeitpunkt zur thematisierung eines<br />
offenkundigen Problems einer lehrperson ist oft schwierig abzuschätzen.<br />
hierzu muss <strong>an</strong>gemerkt werden, dass es vorgefertigte rezepte<br />
und h<strong>an</strong>dlungs<strong>an</strong>weisungen nicht gibt. vielmehr muss sich die schulleitungsperson<br />
auf ihre Beobachtung und ihre subjektiven Wahrnehmungen<br />
verlassen. Wichtig dabei ist die persönliche Beziehung, welche<br />
die schulleitung zu den lehrkräften in <strong>der</strong> verg<strong>an</strong>genheit aufgebaut hat.<br />
Diese ermöglicht ihr, verän<strong>der</strong>ungen frühzeitig zu erkennen und heikle<br />
themen <strong>an</strong>zusprechen. Dadurch wird ein unkomplizierter zug<strong>an</strong>g zu <strong>der</strong><br />
betroffenen lehrpersonen möglich, so dass eine möglichst frühzeitige intervention nicht<br />
als ein persönlicher Eingriff in die intimsphäre, son<strong>der</strong>n als <strong>an</strong>teilnahme und hilfe verst<strong>an</strong>den<br />
wird. Einen guten Kontakt zu den lehrpersonen k<strong>an</strong>n die schulleitung auch mit<br />
hilfe <strong>der</strong> Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräche herstellen. Durch <strong>der</strong>en regelmässige<br />
Durchführung k<strong>an</strong>n die schulleitung verän<strong>der</strong>ungen beobachten und entsprechend<br />
reagieren.<br />
Instrument gesprächsleitfaden sucht<br />
Instrument vorbeugung von Burn out<br />
85<br />
B PErsOnalFÜhrung
5.3 Case M<strong>an</strong>agement<br />
trotz allen präventiven Massnahmen wird es immer wie<strong>der</strong> lehrerinnen und lehrer geben,<br />
die für längere zeit kr<strong>an</strong>k werden und ausfallen. Eine genaue richtlinie, in welchen<br />
Fällen eine unterstützung dieser lehrpersonen <strong>an</strong>gezeigt ist, gibt es nicht. in <strong>der</strong> Privatwirtschaft<br />
geht m<strong>an</strong> davon aus, dass bei einem ausfall von mehr als 30 tagen o<strong>der</strong> immer<br />
wie<strong>der</strong>kehrenden kr<strong>an</strong>kheitsbedingten absenzen das gespräch gesucht werden sollte.<br />
unter umständen k<strong>an</strong>n es hilfreich sein, bereits beim auftreten <strong>der</strong> ersten symptome mit<br />
einem case M<strong>an</strong>agement zu intervenieren.<br />
Das case M<strong>an</strong>agement beinhaltet primär eine st<strong>an</strong>dortbestimmung mit dem ziel <strong>der</strong><br />
möglichst raschen reintegration in den arbeitsalltag. Das case M<strong>an</strong>agement basiert auf<br />
einem partnerschaftlichen umg<strong>an</strong>g mit den lehrpersonen. sie werden hinsichtlich <strong>der</strong><br />
verbesserung ihres gesundheitszust<strong>an</strong>des und <strong>der</strong> lebensqualität unterstützt. Das case<br />
M<strong>an</strong>agement sollte durch eine externe Fachperson durchgeführt werden. Die unterstützung<br />
durch diese Beraterin bzw. durch diesen Berater geht folgenden zielen nach:<br />
n verbesserung <strong>der</strong> arbeitssituation bei Kr<strong>an</strong>kheit / unfall sowohl<br />
für die betroffenen lehrpersonen wie auch für die involvierten<br />
schulleitungen, das lehrerteam, die <strong>an</strong>stellungsbehörden<br />
und <strong>der</strong> schulkin<strong>der</strong>.<br />
n sicherstellung eines möglichst l<strong>an</strong>gen verbleibs von erkr<strong>an</strong>kten<br />
o<strong>der</strong> verunfallten lehrpersonen im arbeitsprozess.<br />
n vermeiden einer biografischen negativwirkung durch eine<br />
iv-rente.<br />
n senkung <strong>der</strong> Kosten von l<strong>an</strong>gzeitabsenzen und (teil-)invalidisierungen.<br />
Instrument unterstützungs<strong>an</strong>gebote<br />
5.4 Arbeitsrechtliche Aspekte<br />
unabhängig vom case M<strong>an</strong>agement gilt, dass bei arbeitsunfähigkeit infolge Kr<strong>an</strong>kheit<br />
und unfall <strong>der</strong> lohn während 6 Monaten in vollem umf<strong>an</strong>g ausgerichtet wird. Der arbeitgeber<br />
stellt bei Kr<strong>an</strong>kheit und unfall die lohnersatzleistung für weitere 18 Monate im umf<strong>an</strong>g<br />
des durchschnittlichen nettolohns <strong>der</strong> letzten 12 Monate bei voller arbeitsleistung<br />
sicher (§ 19 + 19a Dekret über die löhne von lehrpersonen, lDlP, sar 411.210).<br />
Dauert die arbeitsunfähigkeit infolge Kr<strong>an</strong>kheit bzw. unfall länger als 3 tage, muss die<br />
lehrperson <strong>der</strong> <strong>an</strong>stellungsbehörde (schulpflege) unaufgefor<strong>der</strong>t ein arztzeugnis einreichen<br />
(§ 50 abs. 3 verordnung über die <strong>an</strong>stellung und löhne <strong>der</strong> lehrpersonen, vall,<br />
sar 411.211).<br />
gemäss Obligationenrecht art. 336c k<strong>an</strong>n einer lehrperson, die mit einem unbefristeten<br />
vertrag <strong>an</strong>gestellt und kr<strong>an</strong>k ist, im 1. Dienstjahr frühestens nach 30 tagen, ab dem 2. bis<br />
und mit 5. Dienstjahr frühestens nach 90 tagen und ab dem 6. Dienstjahr frühestens nach<br />
180 tagen gekündigt werden. in diesen Fällen empfiehlt sich zuerst die <strong>an</strong>ordnung einer<br />
vertrauensärztlichen untersuchung. Die lehrkräfte können dazu verpflichtet werden, auch<br />
wenn sie sich ärztlich nicht untersuchen lassen wollen.<br />
Erkr<strong>an</strong>kungen von lehrpersonen erfor<strong>der</strong>n nicht nur die unterstützung <strong>der</strong> betroffenen<br />
lehrpersonen. Die schulleitung muss zusätzlich dafür besorgt sein, dass <strong>der</strong> unterricht<br />
dennoch stattfinden k<strong>an</strong>n. Bei kurzzeitigen ausfällen ist gemäss § 32 lohndekret lDlP<br />
(sar 411.210) jede lehrperson verpflichtet, <strong>an</strong> ihrer schule im sinne einer sofortmassnahme<br />
zur aufrechterhaltung des schulbetriebs vorübergehend eine weitere abteilung zu<br />
übernehmen o<strong>der</strong> zusätzliche unterrichtslektionen zu erteilen. Die schulleitung sorgt für<br />
den entsprechenden teaminternen ausgleich. solche internen stellvertretungen begründen<br />
keinen <strong>an</strong>spruch auf eine spezielle lohnzulage. Fällt eine lehrperson voraussichtlich<br />
länger als eine Woche aus, ist eine externe stellvertretung einzusetzen.<br />
86<br />
B PErsOnalFÜhrung
6. Literatur<br />
Literatur zu den Themen <strong>Personalführung</strong> allgemein, Gespräche sowie<br />
Konfliktbearbeitung<br />
n Bartz, a. & Eikenbusch, g.:<br />
Schulleitung – (k)eine Welt für sich<br />
Pädagogik, 56, 38–42, 2004<br />
n Buchen, h.:<br />
Schulleitung und <strong>Schulen</strong>twicklung. Erfahrungen, Konzepte, Strategien<br />
Berlin, zürich: raabe, 1994<br />
n conrad, B., Jacob, B. & schnei<strong>der</strong>, P.:<br />
Konflikt-Tr<strong>an</strong>sformation. Konflikte werden gelöst – Unterschiede bleiben bestehen!<br />
Pa<strong>der</strong>born: Junferm<strong>an</strong>n, 2003<br />
n Datenschutzgesetz:<br />
http://www.admin.ch/ch/d/sr/c235_1.html<br />
http://www.admin.ch/ch/d/sr/c235_11.html<br />
n Eidgenössischer Datenschutzbeauftragter:<br />
www.edsb.ch<br />
n Dubs, r.:<br />
Die Führung einer Schule<br />
zürich: verlag des schweizerischen Kaufmännischen verb<strong>an</strong>des, 1994<br />
n glasl, F.:<br />
Konfliktm<strong>an</strong>agement. Ein H<strong>an</strong>dbuch für Führungskräfte, Beraterinnen und Berater<br />
Bern: haupt, 2004<br />
n gordon, t.:<br />
Familienkonferenz<br />
München: heyne, 1999<br />
n hilb, M.:<br />
Integriertes Personalm<strong>an</strong>agement. Ziele – Strategien – Instrumente<br />
neuwied: luchterh<strong>an</strong>d, 2004<br />
n hösl, g.:<br />
Mediation, die erfolgreiche Konfliktlösung. Grundlagen und praktische Anwendung<br />
München: Kösel, 2002<br />
n huber, s. & nie<strong>der</strong>huber, s.:<br />
Schulleitung aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Lehrkräfte<br />
Pädagogik, 56, 44–47, 2004<br />
n K<strong>an</strong>ton aargau:<br />
https://www.schulen-aargau.ch/personalfuehrung<br />
n Philipp, E. & rademacher, h.:<br />
Konfliktm<strong>an</strong>agement im Kollegium<br />
Weinheim, Basel: Beltz, 2002<br />
87<br />
B PErsOnalFÜhrung
n riesen, M.:<br />
Personalentwicklung als Führungsaufgabe in Bildungsorg<strong>an</strong>isationen<br />
luzern, zürich: aEB akademie für Erwachsenenbildung, 1999<br />
n schratz, M.:<br />
Schulleitung braucht Lea<strong>der</strong>ship<br />
Pro schule, Jahrg<strong>an</strong>g unbek<strong>an</strong>nt, 15–17, 2004<br />
n steiger, t. & lippm<strong>an</strong>n, E.:<br />
H<strong>an</strong>dbuch <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dte Psychologie für Führungskräfte<br />
Berlin, heidelberg: springer, 1999<br />
n strittmatter, a. & En<strong>der</strong>, B.:<br />
Personalentwicklung als Schulleitungsaufgabe<br />
Biel: Pa lch, 2002<br />
Literatur zum Thema Personalerhaltung<br />
n herm<strong>an</strong>n, M. & Pifko, c.:<br />
Personalm<strong>an</strong>agement. Theorie und zahlreiche Beispiele aus <strong>der</strong> Praxis<br />
zürich: compendio Bildungsmedien, 2002<br />
n Dubs, r.:<br />
Die Führung einer Schule<br />
zürich: schweizerischer Kaufmännischer verb<strong>an</strong>d, 1994<br />
n Petz, M. F.:<br />
Führen – För<strong>der</strong>n – Coachen<br />
Wien: Überreuter, 1997<br />
n sprenger, r.:<br />
Mythos Motivation. Wege aus einer Sackgasse<br />
Fr<strong>an</strong>kfurt: campus verlag, 2002<br />
n steiger, t. & lippm<strong>an</strong>n, E.:<br />
H<strong>an</strong>dbuch <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dte Psychologie für Führungskräfte<br />
Berlin, heidelberg: springer, 2003<br />
n strittmatter, a. & En<strong>der</strong>, B.:<br />
Personalentwicklung als Schulleitungsaufgabe<br />
Biel: Pa lch, 2002<br />
n thom, n., ritz, a. & steiner, r.:<br />
Effektive Schulführung. Ch<strong>an</strong>cen und Risiken des Public M<strong>an</strong>agements im Bildungswesen<br />
Bern, stuttgart, Wien: haupt, 2002<br />
88<br />
B PErsOnalFÜhrung
Literatur zum Thema Personalentwicklung<br />
n acherm<strong>an</strong>n, E.:<br />
Schulinterne Weiterbildung – eine Orientierung mit Werkzeugen<br />
aarau: Fachhochschule aargau, Pädagogik, institut schule und Weiterbildung, 2003<br />
n acherm<strong>an</strong>n, E., gautschi, P. & rüegsegger, r.:<br />
Lernpartnerschaften. Im T<strong>an</strong>dem und in Gruppen gemeinsam lernen<br />
aarau: Fachhochschule aargau, Pädagogik, institut schule und Weiterbildung, 2000<br />
n Buhren, c. & rolff, h.:<br />
Personalentwicklung in <strong>Schulen</strong><br />
Weinheim, Basel: Beltz, 2002<br />
n Burkard, ch. & Eikenbusch, g.:<br />
Praxish<strong>an</strong>dbuch Evaluation in <strong>der</strong> Schule<br />
Berlin: cornelsen, 2000<br />
n Fröhlich, E. & thierstein, c.:<br />
Fortbildung individuell gestalten<br />
aarau: Fachhochschule aargau, Pädagogik, institut schule und Weiterbildung, 1999<br />
n Jungen, t.:<br />
Leitfaden für Lehrkräfte zur prozessorientierten Portfolioarbeit<br />
Bern: Berner lehrmittel- und Medienverlag, 2001<br />
n st<strong>an</strong>desregeln des lch:<br />
www.lso.ch > Dokumente > st<strong>an</strong>desregeln für lehrerinnen und lehrer<br />
n l<strong>an</strong>dwehr, n.:<br />
Grundlagen zum Aufbau einer Feedback-Kultur<br />
Bern: h.e.p. verlag, 2003<br />
n Miller, r.:<br />
Schulinterne Lehrerfortbildung. Der SCHILF-Wegweiser<br />
Weinheim: Beltz, 1995<br />
n strittmatter, a. & En<strong>der</strong>, B.:<br />
Personalentwicklung als Schulleitungsaufgabe<br />
Biel: Pa lch, 2002<br />
n thom, n. & ritz, a.:<br />
Public M<strong>an</strong>agement, Innovative Konzepte zur Führung im öffentlichen Sektor<br />
Wiesbaden: gabler, 2000<br />
Literatur zum Thema Gesundheitsm<strong>an</strong>agement<br />
n BuhrBenien K.:<br />
Schwierige Gespräche führen.<br />
reinbek bei hamburg: 3. auflage 2005<br />
n Kretschm<strong>an</strong>n r. (hrsg.):<br />
Stressm<strong>an</strong>agement für Lehrerinnen und Lehrer – Ein Trainingsbuch<br />
mit Kopiervorlagen<br />
Weinheim und Basel: Beltz verlag, 2. auflage 2001<br />
89<br />
B PErsOnalFÜhrung
n aregger, K.; lattm<strong>an</strong>n, P.u. (hrsg.):<br />
Gesundheitsför<strong>der</strong>nde Schule - eine Utopie? Konzepte, Praxisbeispiele, Perspektiven<br />
Oberentfelden, aarau: sauerlän<strong>der</strong>, 2003<br />
n hillert, a.; schmitz, E. (hrsg.):<br />
Psychosomatische Erkr<strong>an</strong>kungen bei Lehrerinnen und Lehrern<br />
stuttgart, new York: schattauer, 2003<br />
n Und die Gesundheit <strong>der</strong> LehrerInnen? Lehrpersonen stark machen!<br />
impulstagung - samstag, 17. november 2001.<br />
in: schweizerisches netzwerk gesundheitsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong> schulen,<br />
rundbrief nr. 19, März 2002<br />
n rudow, B.:<br />
Gesundheitsm<strong>an</strong>agement, Arbeitsschutz und Personalpflege in Org<strong>an</strong>isationen<br />
München, Wien: r. Oldenbourg verlag, 2004<br />
n huwiler, h.; Martens, a.:<br />
Gesundheitsm<strong>an</strong>agement. Eine Investition ins Hum<strong>an</strong>kapital<br />
zürich: sektramedia, 2003<br />
n gretler Bon<strong>an</strong>omi, s.:<br />
Gesundheitsför<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> Grundausbildung von Lehrerinnen und Lehrern<br />
(Dossier 46A)<br />
Bern: EDK, , 1997<br />
n ulich, E.; Wülser, M.:<br />
Gesundheitsm<strong>an</strong>agement in Unternehmen - Arbeitpsychologische Perspektiven<br />
Wiesbaden: Betriebswirtschaftlicher verlag, 2004<br />
n Freitag, M.:<br />
Was ist eine gesunde Schule? Einflüsse des Schulklimas auf Schüler- und<br />
Lehrergesundheit<br />
Weinheim und München: Juventa verlag, 1998<br />
n Internetadressen:<br />
www.gesunde-schulen.ch<br />
www.ag.ch > Dgs > gesundheit > gesundheitsför<strong>der</strong>ung und Prävention > schule<br />
www.kmu-vital.ch/default2.asp<br />
www.gesundheitsfoer<strong>der</strong>ung.ch<br />
www.seco.admin.ch/themen/00385/01908/01927/index.html?l<strong>an</strong>g=de<br />
http://www.add.rlp.de/schulen/Projekt-lehrergesundheit/<br />
Merkblatt suchtprobleme<br />
(www.ag.ch/personalentwicklung > interne Personalarbeit im K<strong>an</strong>ton > Merkblätter ><br />
suchtprobleme)<br />
90<br />
B PErsOnalFÜhrung
Zusatzinformationen – B <strong>Personalführung</strong><br />
91
Übersicht Gesprächstypen und ihre Funktion<br />
(Quelle: nach Martin riesen,1999)<br />
Gesprächsform Funktion Ziele / Inhalte Rolle <strong>der</strong> Schulleitung<br />
Regelgespräch(e)<br />
Jahres(mitarbeiterinnen)gespräch<br />
St<strong>an</strong>dort- und Perspektivengespräch<br />
Beurteilungs-<br />
gespräch<br />
auf <strong>der</strong> Basis vor<strong>an</strong>geg<strong>an</strong>generzielvereinbarungen<br />
Zielvereinbarungs-<br />
gespräch<br />
für die folgende<br />
Periode<br />
n ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>-<br />
setzung mit<br />
<strong>der</strong> persönlichen<br />
Berufssituation<br />
und mit laufbahnperspektiven<br />
n Burnout-Prävention<br />
n Einschätzung und<br />
Bewertung <strong>der</strong><br />
Erreichung von<br />
gemeinsam vereinbarten<br />
zielen<br />
n gemeinsame<br />
vereinbarung von<br />
Wachstums-, verbesserungs-<br />
o<strong>der</strong><br />
Erhaltungszielen,<br />
die qu<strong>an</strong>titativ,<br />
qualitativ, zeitlich<br />
und bedingungsmässig<br />
möglichst<br />
klar formuliert<br />
sind<br />
reflexion <strong>der</strong> eigenen<br />
tätigkeit unter<br />
aspekten wie:<br />
n Wohlbefinden<br />
n sinngebung /<br />
identifikation<br />
n «Energiehaushalt»<br />
n Entwicklungsinteressen<br />
n laufbahnperspektiven<br />
n rückmeldung,<br />
stellungnahme<br />
und <strong>an</strong>alyse zu<br />
leistungen und<br />
verhaltensweisen<br />
auf dem hintergrund<br />
gemeinsam<br />
vereinbarter ziele<br />
n realistische situationseinschätzungen<br />
und damit<br />
we<strong>der</strong> Über- noch<br />
unterfor<strong>der</strong>ung<br />
des / <strong>der</strong> Mitarbeiterin<br />
sind wichtige<br />
Durchführungs-<br />
und Erfolgskriterien<br />
sl als <strong>an</strong> Wachstum<br />
und Entwicklung<br />
interessierte gesprächspartner/in<br />
und<br />
<strong>an</strong>wält/in einer<br />
«gesunden» schule<br />
mit «gesunden» Mitarbeitern/-innen<br />
sl als Feedbackgeber/in,<br />
als «kritischer<br />
Freund»<br />
sl als ver<strong>an</strong>twortliche<br />
für die ausarbeitung<br />
von zielsetzungen, die<br />
<strong>der</strong> Weiterentwicklung<br />
<strong>der</strong> Mitarbeitenden<br />
sowie den interessen<br />
<strong>der</strong> schule als g<strong>an</strong>zes<br />
dienen<br />
92<br />
zusatzinFOrMatiOnEn<br />
B PErsOnalFÜhrung
Gesprächsform Funktion Ziele / Inhalte Rolle <strong>der</strong> Schulleitung<br />
Anlassbedingte Gespräche<br />
Anerkennungsgespräch<br />
/ Schulleitungsfeedback<br />
En-pass<strong>an</strong>t-<br />
Gespräche<br />
zwischen tür und<br />
<strong>an</strong>gel<br />
Beratungs- und<br />
Problemlöse-<br />
gespräch<br />
Konfrontations-<br />
bzw. Interven-<br />
tionsgespräch<br />
(Konflikt-<br />
gespräch)<br />
Qualifikations-<br />
gespräch<br />
Abschluss- und<br />
Zwischenzeugnisbesprechung<br />
n Wahrnehmung und<br />
Wertschätzung von<br />
für die schulgemeinschaft<br />
und schulentwicklung<br />
erbrachten<br />
leistungen<br />
n Klärung / verh<strong>an</strong>dlung<br />
gegenseitiger<br />
Erwartungen zur<br />
Optimierung <strong>der</strong><br />
zusammenarbeit<br />
n <strong>an</strong>teilnahme <strong>an</strong><br />
<strong>der</strong> täglichen arbeit<br />
n am «Puls»<br />
<strong>der</strong> schule bleiben<br />
n lösung kleinerer<br />
Probleme<br />
n Mit ideen «hausieren»<br />
n Problemlösung in<br />
Bezug auf eine ad<br />
hoc auftauchende<br />
Fragestellung o<strong>der</strong><br />
schwierigkeit<br />
n hilfe zur selbsthilfe<br />
n Kontrolle <strong>der</strong> Mindestst<strong>an</strong>dards<br />
n Benennen problematischer(abweichen<strong>der</strong>)<br />
verhaltens-<br />
weisen<br />
n interventions- o<strong>der</strong><br />
Konfliktlösegespräch<br />
einleiten<br />
n leistungsbeurteilung<br />
und -bewertung auf<br />
dem hintergrund<br />
eines stellen- bzw.<br />
<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofils<br />
bei <strong>der</strong> (definitiven)<br />
<strong>an</strong>stellung von Mitarbeitenden<br />
n Erarbeitung eines<br />
zeugnisses gemeinsam<br />
mit <strong>der</strong> o<strong>der</strong><br />
dem Mitarbeitenden<br />
Beitrag zur schulentwicklung:<br />
n Übernahme gemeinschaftlicheraufgaben,<br />
beson<strong>der</strong>er<br />
Ämter<br />
n Mitarbeit in Konferenzen,<br />
arbeits- und<br />
Projektgruppen<br />
n Engagement im rahmen<br />
<strong>der</strong> Qualitätsentwicklung<br />
n Mitarbeit <strong>an</strong> gemeinschafts<strong>an</strong>lässen<br />
n aktuelle <strong>an</strong>liegen,<br />
die <strong>an</strong> die schulleitung<br />
her<strong>an</strong>getragen<br />
werden<br />
n Kommunikation<br />
von visionen, ideen,<br />
Wertvorstellungen<br />
<strong>der</strong> schulleitung<br />
zum Beispiel:<br />
n schwieriges Elterngespräch<br />
n unterrichtsprojekt<br />
n Persönliche Fragen<br />
(z. B. Pl<strong>an</strong>ung eines<br />
Bildungsurlaubs)<br />
n alles, was als «problematisch»wahrgenommen<br />
wird<br />
n Qualität <strong>der</strong> beruflichen<br />
arbeit, beurteilt<br />
in relation zu <strong>an</strong><strong>der</strong>enstellenbewerbenden<br />
n ausstellen eines<br />
zwischenzeugnisses<br />
(auf Wunsch des<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Mitarbeitenden),<br />
abgabe eines<br />
abschlusszeugnisses<br />
am schluss eines<br />
<strong>an</strong>stellungsverhältnisses<br />
Kooperationsbeziehung<br />
zwischen sl und Mitarbeitenden<br />
schulleitung «ist da»,<br />
zeigt interesse <strong>an</strong> den<br />
Mitarbeitenden (Wertschätzung),<br />
verbreitet<br />
ideen / visionen<br />
sl als coach in einer<br />
partnerschaftlichen<br />
Beziehung<br />
sl als vorgesetzte<br />
Person, mit <strong>der</strong> ver<strong>an</strong>t-<br />
wortung, gesetze, verordnungen<br />
und intern<br />
vereinbarte normen<br />
durchzusetzen, sowie<br />
als <strong>an</strong>wält/in <strong>der</strong> schulqualität<br />
(Mo<strong>der</strong>ation bei Konflikten,<br />
wenn sl nicht<br />
selbst teil des Konflikts<br />
ist.)<br />
sl als Beurteiler/in<br />
sl als inform<strong>an</strong>t/in für<br />
zukünftige arbeitgeber/<br />
innen<br />
93<br />
zusatzinFOrMatiOnEn<br />
B PErsOnalFÜhrung
Techniken «Aktives Zuhören» und «Ich-Botschaften»<br />
n Aktives Zuhören<br />
aktives zuhören eignet sich, wenn die gesprächsteilnehmenden ein Problem haben.<br />
Die schulleitung achtet darauf, dass sie und die Beteiligten genau verstehen, was die einzelnen<br />
Personen aussagen wollen.<br />
Beim aktiven zuhören versucht die schulleitung zu verstehen, was die<br />
einzelnen Personen empfinden und aussagen wollen. Dazu wie<strong>der</strong>holt die<br />
schulleitung die aussage <strong>der</strong> Einzelnen kurz in eigenen Worten und meldet<br />
somit ihr verständnis <strong>der</strong> aussage zurück. Das erlaubt den teilnehmenden,<br />
ihre aussagen wenn nötig zu präzisieren. Missverständnisse können so<br />
vermieden werden. Das g<strong>an</strong>ze gespräch verl<strong>an</strong>gsamt sich und die einzelnen<br />
Personen fühlen sich in die situation <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en Personen ein.<br />
Die schulleitung verzichtet beim aktiven zuhören auf das senden eigener Botschaften und<br />
sendet we<strong>der</strong> ein urteil noch eine eigene Meinung o<strong>der</strong> einen rat zurück. Die schulleitung<br />
meldet nur zurück, wie die Botschaft des sen<strong>der</strong>s verst<strong>an</strong>den wurde.<br />
n Ich-Botschaften<br />
ich-Botschaften eignen sich, wenn die schulleitung ein Problem <strong>an</strong>sprechen will.<br />
Bei einer Konfrontation meinen wir, dass wir etwas über unsere <strong>an</strong>sichten, gefühle und<br />
Wünsche aussagen. Bei genauerem hinhören stellt sich heraus, dass wir ein urteil über<br />
die <strong>an</strong><strong>der</strong>e Person abgeben o<strong>der</strong> ihr verhalten interpretieren.<br />
Bsp.: Du bist unorg<strong>an</strong>isiert, du gibst die unterlagen nie zur zeit ab.<br />
Das ist eine so gen<strong>an</strong>nte Du-Botschaft. Diese Botschaften sind wertend, beschuldigend,<br />
vorwurfsvoll o<strong>der</strong> moralisierend. Dies löst abwehr aus und die Person fühlt sich <strong>an</strong>gegriffen<br />
und provoziert.<br />
ich-Botschaften sind dreiteilig und beschreiben einen tatbest<strong>an</strong>d o<strong>der</strong> ein verhalten, die<br />
Folgen, die das oben beschriebene verhalten für mich hat, und die gefühle, die dabei bei<br />
mir ausgelöst werden.<br />
Bsp.:<br />
Tatbest<strong>an</strong>d<br />
Folgen<br />
Gefühl<br />
Du gibst die unterlagen häufig zu spät ab,<br />
das bedeutet für mich einen zusätzlichen zeitaufw<strong>an</strong>d<br />
und ich fühle mich von dir nicht ernst genommen.<br />
ich-Botschaften enthalten keine urteile, keine Wertungen und keine <strong>an</strong>gebote von lö-<br />
sungen.<br />
trotz korrektem Formulieren von ich-Botschaften reagieren viele Personen verletzt. Die<br />
schulleitung muss eine solche situation mit aktivem zuhören auff<strong>an</strong>gen.<br />
(in <strong>an</strong>lehnung <strong>an</strong> gordon, 1999)<br />
94<br />
zusatzinFOrMatiOnEn<br />
B PErsOnalFÜhrung
Klassische Personalentwicklungsinstrumente<br />
n Horizontale Karriere<br />
Die aufstiegsmöglichkeiten in <strong>der</strong> schule sind begrenzt. als alternative bietet sich eine horizontale<br />
Karriere <strong>an</strong>, welche durch die instrumente Jobenlargement und Jobenrichment<br />
geför<strong>der</strong>t werden k<strong>an</strong>n.<br />
Jobenlargement<br />
Der aufgabenbereich einer lehrperson k<strong>an</strong>n durch die Übernahme von zusätzlichen Funktionen<br />
erweitert werden wie<br />
n Praxislehrperson<br />
n götti o<strong>der</strong> gotte für Junglehrerinnen und Junglehrer<br />
n Elternarbeit und Elternbildung<br />
n Mitarbeit in Projektteams o<strong>der</strong> in steuergruppen<br />
n Mitarbeit in Berufsorg<strong>an</strong>isationen<br />
n Mitarbeit bei <strong>der</strong> Entwicklung von lehrmitteln<br />
n Ämter im schulhaus<br />
n ...<br />
Jobenrichment<br />
Der aufgabenbereich einer lehrperson k<strong>an</strong>n durch tätigkeiten bereichert werden wie<br />
n unterrichtsprojekt pl<strong>an</strong>en<br />
n neue unterrichtsformen praktizieren<br />
n neue rollen im Kollegium übernehmen<br />
n Mit den schülerinnen und schülern lernberichte erarbeiten<br />
n schul<strong>an</strong>lässe org<strong>an</strong>isieren<br />
n ...<br />
Pädagogische spezialfunktionen (Experte o<strong>der</strong> Expertin in bestimmten gebieten wie beispielsweise<br />
gesundheitsför<strong>der</strong>ung, gewaltprävention o. ä.) gemäss Berufsauftrag übernehmen.<br />
n Weitere Möglichkeit<br />
Jobrotation<br />
Damit <strong>der</strong> Blickwinkel nicht einseitig wird, bietet das instrument <strong>der</strong> Jobrotation die Möglichkeit<br />
eines Perspektivenwechsels. somit k<strong>an</strong>n das verständnis für abläufe und <strong>an</strong>liegen<br />
<strong>an</strong><strong>der</strong>er gruppen geför<strong>der</strong>t werden.<br />
Der aufgabenbereich einer lehrperson k<strong>an</strong>n durch einen temporären aufgabentausch mit<br />
Kolleginnen und Kollegen geän<strong>der</strong>t werden wie<br />
n stufe wechseln<br />
n Fächer abtauschen<br />
n neue Fächer übernehmen<br />
n leitungsfunktionen übernehmen<br />
n Funktion mit Mitarbeitenden <strong>der</strong> schulverwaltung tauschen<br />
n ...<br />
95<br />
zusatzinFOrMatiOnEn<br />
B PErsOnalFÜhrung
Instrumente – B <strong>Personalführung</strong><br />
96
www.schulen-aargau.ch/<br />
personalfuehrung<br />
instruMEntE – B PErsOnalFÜhrung<br />
Gespräche vorbereiten, durchführen, reflektieren<br />
1. Vorbereitung <strong>der</strong> Gespräche<br />
Die vorbereitungen beginnen etwa zwei Wochen im voraus.<br />
Org<strong>an</strong>isatorisch vorbereitet<br />
rahmenbedingungen:<br />
n Wer nimmt am gespräch teil?<br />
n neutralen Ort bestimmen, reservieren<br />
n störungen (telefon usw.) ausschalten<br />
n zeitpunkt festlegen<br />
n Dauer des gesprächs festlegen<br />
n vorbereitungsunterlagen bereitstellen und zukommen<br />
lassen<br />
n hilfsmittel (unterlagen, hellraumprojektor, Flip-chart<br />
o. ä.) bereitstellen<br />
n Einladung verschicken<br />
Inhaltlich vorbereitet<br />
n sinn, zweck, ziele des gesprächs klären<br />
n rollenklärung<br />
(beratend, konfrontierend, unterstützend, beurteilend,<br />
klärend, motivierend, vermittelnd, initiierend welches<br />
Machtgefälle besteht zwischen den gesprächsteilnehmenden?)<br />
n ablauf des gesprächs mittels leitfragen pl<strong>an</strong>en<br />
n nach vorurteilen, <strong>an</strong>tipathien suchen und bewusst eine<br />
wertschätzende grundhaltung einnehmen<br />
n Wahrnehmungsfehler beachten<br />
(Werden gewisse verhalten auf das gegenüber projiziert?<br />
Überstrahlt ein Merkmal die <strong>an</strong><strong>der</strong>en o<strong>der</strong> verzerrt<br />
ein auffälliges Merkmal die <strong>an</strong><strong>der</strong>en?)<br />
n sich in die situation <strong>der</strong> gesprächsteilnehmenden hineinversetzen<br />
und mögliche argumentationen überlegen<br />
n gespräche auf <strong>der</strong> sachlichen Ebene führen<br />
n gerüchte und Fakten klar trennen<br />
n Konfliktbearbeitungsgespräch in einem neutralen raum<br />
abhalten<br />
(alle Parteien haben die gleiche ausg<strong>an</strong>gslage)<br />
97<br />
Blatt 1<br />
instruMEntE – B ErsOnalFÜhrung<br />
P
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personalfuehrung<br />
instruMEntE – B PErsOnalFÜhrung<br />
Gespräche vorbereiten, durchführen, reflektieren<br />
2. Durchführung, Ablauf <strong>der</strong> Gespräche<br />
Die gespräche verlaufen in <strong>der</strong> regel nach folgendem schema:<br />
Einleitung beachtet<br />
n Persönlichen Kontakt schaffen<br />
n <strong>an</strong>genehmes gesprächsklima schaffen<br />
n gesprächsteilnehmende «abholen», einstimmen<br />
Hauptteil beachtet<br />
n ziel und grund des gesprächs kurz definieren<br />
n zeitrahmen bek<strong>an</strong>nt geben<br />
n Mit den leitfragen durch das gespräch führen<br />
n zielgerichtetes Führen des gesprächs, ohne stur am leitfaden<br />
festzuhalten<br />
n Den Dialog för<strong>der</strong>n, keine Monologe führen<br />
Abschluss beachtet<br />
n gespräch zusammenfassen<br />
n notieren von Ergebnissen, abmachungen,<br />
offenen Punkten<br />
n Weiteres vorgehen festlegen<br />
n ablage des Dokumentes festlegen<br />
n Feedback geben<br />
(Was war gut/nicht so gut am gespräch?)<br />
n Für das gespräch d<strong>an</strong>ken<br />
n gespräch möglichst in einer positiven atmosphäre<br />
beenden<br />
Blatt<br />
98<br />
2<br />
instruMEntE – B ErsOnalFÜhrung<br />
P
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personalfuehrung<br />
instruMEntE – B PErsOnalFÜhrung<br />
Gespräche vorbereiten, durchführen, reflektieren<br />
3. Reflexion <strong>der</strong> Gespräche<br />
Die reflexion <strong>der</strong> gespräche gibt hinweise, was gut verlief und/o<strong>der</strong> was<br />
verbessert werden könnte.<br />
Reflexion reflektiert<br />
n sind die ziele des gesprächs erreicht worden?<br />
Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?<br />
n Wie kam ein Konsens zu st<strong>an</strong>de?<br />
Warum kam er nicht zu st<strong>an</strong>de?<br />
n Wie war das gesprächsklima?<br />
Konnte es beeinflusst werden?<br />
n Was war erfolgreich?<br />
Was war nicht erfolgreich?<br />
n Was hätte im gespräch besser gemacht werden<br />
können?<br />
n gibt es Erkenntnisse bezüglich <strong>der</strong> gesprächsführung<br />
und/o<strong>der</strong> des Führungsverhaltens für die schulleitung?<br />
Blatt<br />
99<br />
3<br />
instruMEntE – B ErsOnalFÜhrung<br />
P
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personalfuehrung<br />
instruMEntE – B PErsOnalFÜhrung<br />
Bil<strong>an</strong>z- und St<strong>an</strong>dortbestimmungsgespräch<br />
gesprächsdatum<br />
lehrperson name<br />
Funktion<br />
stufe / Klasse Pensum %<br />
Dienstjahre gesamt <strong>an</strong> unserer schule<br />
schulleitung<br />
Schule<br />
Gesprächsinhalte<br />
A – Befindlichkeit<br />
Das Bil<strong>an</strong>z- und st<strong>an</strong>dortbestimmungsgespräch bietet gelegenheit, die berufliche<br />
situation in einem strukturierten und vertraulichen gespräch zu reflektieren.<br />
Das gespräch ermöglicht es, sich gegenseitig besser kennen zu lernen,<br />
ged<strong>an</strong>ken auszutauschen sowie die zusammenarbeit, Erwartungen und Wünsche<br />
zu klären.<br />
100<br />
Blatt 1<br />
A Befindlichkeit<br />
B Reflexion <strong>der</strong> Arbeit durch Selbst- und Fremdeinschätzung<br />
(situations<strong>an</strong>alyse: Bil<strong>an</strong>z- und st<strong>an</strong>dortbestimmung)<br />
n unterricht und Klassenführung<br />
n zusammen- und Mitarbeit im team<br />
n Beziehung zu Eltern, Behörden, Öffentlichkeit<br />
n lehrperson als individuum<br />
C Erwartungen und Wünsche<br />
D Feedback zum Gespräch<br />
Der Protokollbogen und <strong>der</strong> Kriterienraster dienen <strong>der</strong> schulleitung und <strong>der</strong> lehrperson zur<br />
gesprächsvorbereitung und als hilfe für die selbst- und Fremdeinschätzung.<br />
n Wie fühlst du dich im Kollegium?<br />
n Was bereitet dir Freude? n Was ärgert dich?<br />
n Was ist dir wichtig? n Was möchtest du än<strong>der</strong>n?<br />
n Wie empfindest du das arbeitsklima? n Wie empfindest du die Führung?<br />
instruMEntE – B ErsOnalFÜhrung<br />
P
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personalfuehrung<br />
instruMEntE – B PErsOnalFÜhrung<br />
Bil<strong>an</strong>z- und St<strong>an</strong>dortbestimmungsgespräch Blatt 2<br />
Schule<br />
B – Reflexion <strong>der</strong> Arbeit (Situations<strong>an</strong>alyse)<br />
Überlege zu den 4 Bereichen:<br />
n unterricht und Klassenführung<br />
n zusammen- und Mitarbeit im team<br />
n Beziehungen zu Eltern, Behörden, Öffentlichkeit<br />
n lehrperson als individuum<br />
Was gel<strong>an</strong>g mir gut? Was gel<strong>an</strong>g mir nicht so gut?<br />
Welches waren meine highlights? Welches waren meine lowlights?<br />
Welches sind meine stärken? Wo liegen meine schwächen?<br />
Was läuft gut? Was läuft nicht so gut?<br />
als Orientierungshilfe dient <strong>der</strong> Kriterienraster.<br />
Unterricht und Klassenführung<br />
n Wie bin ich mit <strong>der</strong> Qualität meines unterrichts zufrieden (fachlich, pädagogisch,<br />
lernergebnisse)?<br />
n Wie gehe ich mit den schülerinnen und schülern um?<br />
n Welche verbesserungs- o<strong>der</strong> verän<strong>der</strong>ungsmöglichkeiten gibt es?<br />
Zusammen- und Mitarbeit im Team<br />
n Engagiere ich mich in <strong>der</strong> teamarbeit? n Bringe ich mein Wissen ein?<br />
n verhalte ich mich kooperativ? n trage ich zu einer guten atmosphäre bei?<br />
101<br />
instruMEntE – B ErsOnalFÜhrung<br />
P
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personalfuehrung<br />
instruMEntE – B PErsOnalFÜhrung<br />
Bil<strong>an</strong>z- und St<strong>an</strong>dortbestimmungsgespräch Blatt 3<br />
Schule<br />
Beziehungen zu Eltern, Behörden, Öffentlichkeit<br />
n Wie verläuft die zusammenarbeit mit den Eltern bzw. den Behörden?<br />
n Bin ich offen für die <strong>an</strong>liegen <strong>der</strong> Eltern bzw. <strong>der</strong> Behörden?<br />
n Kenne ich die <strong>an</strong>liegen und Erwartungen <strong>der</strong> Öffentlichkeit <strong>an</strong> die schule?<br />
Lehrperson als Individuum<br />
n identifiziere ich mich mit <strong>der</strong> schule?<br />
n Wie verhalte ich mich in stresssituationen?<br />
n K<strong>an</strong>n ich meine Potenziale nutzen?<br />
102<br />
instruMEntE – B ErsOnalFÜhrung<br />
P
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personalfuehrung<br />
instruMEntE – B PErsOnalFÜhrung<br />
Bil<strong>an</strong>z- und St<strong>an</strong>dortbestimmungsgespräch Blatt 4<br />
Schule<br />
C – Erwartungen und Wünsche<br />
n Was wünsche ich mir <strong>an</strong> unserer schule?<br />
n Wie sehe ich meine zukunft?<br />
n Was erwarte und erhoffe ich von <strong>der</strong> schulleitung?<br />
n Was könnte verbessert werden?<br />
D – Feedback zum Gespräch<br />
n Wie empf<strong>an</strong>d ich das gespräch?<br />
n Bin ich mit dem gesprächsverlauf zufrieden (Offenheit, Fairness ...)?<br />
n habe ich noch Fragen?<br />
Ort, Datum Ort, Datum<br />
unterschrift lehrperson unterschrift schulleitung<br />
Verteiler n Kopie <strong>an</strong> lehrperson<br />
n Original <strong>an</strong> schulleitung (wird im Personaldossier verschlossen abgelegt<br />
und ist nur für den internen gebrauch bestimmt)<br />
103<br />
instruMEntE – B ErsOnalFÜhrung<br />
P
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personalfuehrung<br />
instruMEntE – B PErsOnalFÜhrung<br />
St<strong>an</strong>dortbestimmungs- und Zielvereinbarungsgespräch<br />
gesprächsdatum<br />
lehrperson name<br />
Schule<br />
Funktion<br />
stufe / Klasse Pensum %<br />
Dienstjahre gesamt <strong>an</strong> unserer schule<br />
104<br />
Blatt 1<br />
schulleitung<br />
Das st<strong>an</strong>dortbestimmungs- und zielvereinbarungsgespräch bietet gelegenheit, die berufliche<br />
situation in einem strukturierten und vertraulichen gespräch zu reflektieren. Es soll <strong>der</strong><br />
Qualitätssicherung und -entwicklung des unterrichts sowie <strong>der</strong> beruflichen und persönlichen<br />
Entwicklung <strong>der</strong> lehrperson dienen.<br />
Durch den vergleich <strong>der</strong> selbsteinschätzung durch die lehrperson und <strong>der</strong> Fremdeinschätzung<br />
durch die schulleitung k<strong>an</strong>n eine st<strong>an</strong>dortbestimmung erfolgen, woraus sich konkrete<br />
ziele (persönliche und schulische) für das nächste schuljahr ableiten lassen.<br />
Gesprächsinhalte<br />
A – Befindlichkeit<br />
A. Befindlichkeit<br />
B Reflexion <strong>der</strong> Arbeit durch Selbst- und Fremdeinschätzung<br />
(situations<strong>an</strong>alyse)<br />
n unterricht und Klassenführung<br />
n zusammen- und Mitarbeit im team<br />
n Beziehungen zu Eltern, Behörden, Öffentlichkeit<br />
n lehrperson als individuum<br />
C Zielvereinbarung<br />
D Feedback zum Gespräch<br />
Der Protokollbogen und <strong>der</strong> Kriterienraster dienen <strong>der</strong> schulleitung und <strong>der</strong> lehrperson zur<br />
gesprächsvorbereitung und als hilfe für die selbst- und Fremdeinschätzung.<br />
n Wie fühlst du dich im Kollegium? n Wie fühlst du dich mit deinen Klassen?<br />
n Was bereitet dir Freude? n Was ärgert dich?<br />
n Was ist dir wichtig? n Was möchtest du än<strong>der</strong>n?<br />
n Wie empfindest du das arbeitsklima? n Wie empfindest du die Führung?<br />
n Wo siehst du dich in 2 bzw. 5 Jahren?<br />
instruMEntE – B ErsOnalFÜhrung<br />
P
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personalfuehrung<br />
instruMEntE – B PErsOnalFÜhrung<br />
St<strong>an</strong>dortbestimmungs- und Zielvereinbarungsgespräch Blatt 2<br />
Schule<br />
B – Reflexion <strong>der</strong> Arbeit (Situations<strong>an</strong>alyse)<br />
Überlege zu den 4 Bereichen:<br />
n unterricht und Klassenführung<br />
n zusammen- und Mitarbeit im team<br />
n Beziehungen zu Eltern, Behörden, Öffentlichkeit<br />
n lehrperson als individuum<br />
Was gel<strong>an</strong>g mir gut? Was gel<strong>an</strong>g mir nicht so gut?<br />
Welches waren meine highlights? Welches waren meine lowlights?<br />
Welches sind meine stärken? Wo liegen meine schwächen?<br />
Was läuft gut? Was läuft nicht so gut?<br />
als Orientierungshilfe dient <strong>der</strong> Kriterienraster.<br />
Unterricht und Klassenführung<br />
n Wie bin ich mit <strong>der</strong> Qualität meines unterrichts zufrieden (fachlich, pädagogisch,<br />
lernergebnisse)?<br />
n Wie gehe ich mit den schülerinnen und schülern um?<br />
n Welche verbesserungs- o<strong>der</strong> verän<strong>der</strong>ungsmöglichkeiten gibt es?<br />
Zusammen- und Mitarbeit im Team<br />
n Engagiere ich mich in <strong>der</strong> teamarbeit? n Bringe ich mein Wissen ein?<br />
n verhalte ich mich kooperativ? n trage ich zu einer guten atmosphäre bei?<br />
105<br />
instruMEntE – B ErsOnalFÜhrung<br />
P
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personalfuehrung<br />
instruMEntE – B PErsOnalFÜhrung<br />
St<strong>an</strong>dortbestimmungs- und Zielvereinbarungsgespräch Blatt 3<br />
Schule<br />
Beziehungen zu Eltern, Behörden, Öffentlichkeit<br />
n Wie verläuft die zusammenarbeit mit den Eltern bzw. den Behörden?<br />
n Bin ich offen für die <strong>an</strong>liegen <strong>der</strong> Eltern bzw. <strong>der</strong> Behörden?<br />
n Kenne ich die <strong>an</strong>liegen und Erwartungen <strong>der</strong> Öffentlichkeit <strong>an</strong> die schule?<br />
Lehrperson als Individuum<br />
n identifiziere ich mich mit <strong>der</strong> schule?<br />
n Wie verhalte ich mich in stresssituationen?<br />
n K<strong>an</strong>n ich meine Potenziale nutzen?<br />
106<br />
instruMEntE – B ErsOnalFÜhrung<br />
P
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personalfuehrung<br />
instruMEntE – B PErsOnalFÜhrung<br />
St<strong>an</strong>dortbestimmungs- und Zielvereinbarungsgespräch Blatt 4<br />
C – Zielvereinbarungen<br />
Zielsetzungen<br />
n Welche zielsetzungen ergeben sich aufgrund <strong>der</strong> situations<strong>an</strong>alyse?<br />
n Welche ziele leite ich für mich aus den Jahreszielen <strong>der</strong> schule ab?<br />
n Welche ziele setze ich mir persönlich?<br />
ziele (was soll erreicht werden): Wie und w<strong>an</strong>n werden die ziele überprüft?<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
Schule<br />
Massnahmen zur Umsetzung <strong>der</strong> Ziele<br />
n Was unternehme ich, um die ziele zu erreichen?<br />
n Welche unterstützung wünsche ich mir von <strong>der</strong> schulleitung?<br />
n Welche schwierigkeiten könnten auftreten?<br />
D – Feedback zum Gespräch<br />
n Wie empf<strong>an</strong>d ich das gespräch?<br />
n Bin ich mit dem gesprächsverlauf zufrieden (Offenheit, Fairness ...)?<br />
n habe ich noch Fragen?<br />
Ort, Datum Ort, Datum<br />
unterschrift lehrperson unterschrift schulleitung<br />
Verteiler n Kopie <strong>an</strong> lehrperson<br />
n Original <strong>an</strong> schulleitung (wird im Personaldossier verschlossen abgelegt<br />
und ist nur für den internen gebrauch bestimmt)<br />
107<br />
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P
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personalfuehrung<br />
instruMEntE – B PErsOnalFÜhrung<br />
Jährliches Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräch<br />
mit Zielvereinbarungen (MAG)<br />
gesprächsdatum<br />
lehrperson name<br />
Funktion<br />
stufe / Klasse Pensum %<br />
Dienstjahre gesamt <strong>an</strong> unserer schule<br />
letztes Mag<br />
schulleitung<br />
Schule<br />
Gesprächsinhalte<br />
A – Befindlichkeit<br />
108<br />
Blatt 1<br />
Das jährliche Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräch bietet gelegenheit, die berufliche<br />
situation in einem strukturierten und vertraulichen gespräch zu reflektieren. Es soll <strong>der</strong> Qualitätssicherung<br />
und -entwicklung des unterrichts sowie <strong>der</strong> beruflichen und persönlichen<br />
Entwicklung <strong>der</strong> lehrperson dienen.<br />
Durch den vergleich <strong>der</strong> selbsteinschätzung durch die lehrperson und <strong>der</strong> Fremdeinschätzung<br />
durch die schulleitung k<strong>an</strong>n eine st<strong>an</strong>dortbestimmung erfolgen, woraus sich persönliche<br />
ziele und Org<strong>an</strong>isationsziele für das nächste schuljahr ableiten lassen.<br />
A Befindlichkeit<br />
B Zielerreichung<br />
C Reflexion <strong>der</strong> Arbeit durch Selbst- und Fremdeinschätzung (situations<strong>an</strong>alyse)<br />
n unterricht und Klassenführung<br />
n zusammen- und Mitarbeit im team<br />
n Beziehungen zu Eltern, Behörden, Öffentlichkeit<br />
n lehrperson als individuum<br />
D Zielvereinbarung<br />
E Feedback zum Gespräch<br />
Der Protokollbogen und <strong>der</strong> Kriterienraster dienen <strong>der</strong> schulleitung und <strong>der</strong> lehrperson zur<br />
gesprächsvorbereitung und als hilfe für die selbst- und Fremdeinschätzung.<br />
n Wie fühlst du dich im Kollegium? n Wie fühlst du dich mit deinen Klassen?<br />
n Was bereitet dir Freude? n Was ärgert dich?<br />
n Was ist dir wichtig? n Was möchtest du än<strong>der</strong>n?<br />
n Wie empfindest du das arbeitsklima? n Wie empfindest du die Führung?<br />
n Wo siehst du dich in 2 bzw. 5 Jahren?<br />
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Jährliches Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräch<br />
mit Zielvereinbarungen (MAG) Blatt 2<br />
B – Zielerreichung<br />
n in welchem umf<strong>an</strong>g wurden die im letzten Mag vereinbarten ziele<br />
erreicht (übertroffen, erreicht, teilweise erreicht, nicht erreicht)?<br />
n Was war dabei hin<strong>der</strong>lich? Was war för<strong>der</strong>lich?<br />
ziele Erreichungsgrad Begründung<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
Schule<br />
C – Reflexion <strong>der</strong> Arbeit (Situations<strong>an</strong>alyse)<br />
Überlege zu den 4 Bereichen:<br />
n unterricht und Klassenführung<br />
n zusammen- und Mitarbeit im team<br />
n Beziehungen zu Eltern, Behörden, Öffentlichkeit<br />
n lehrperson als individuum<br />
Was gel<strong>an</strong>g mir gut? Was gel<strong>an</strong>g mir nicht so gut?<br />
Welches waren meine highlights? Welches waren meine lowlights?<br />
Welches sind meine stärken? Wo liegen meine schwächen?<br />
Was läuft gut? Was läuft nicht so gut?<br />
als Orientierungshilfe dient <strong>der</strong> Kriterienraster.<br />
Unterricht und Klassenführung<br />
n Wie bin ich mit <strong>der</strong> Qualität meines unterrichts zufrieden (fachlich, pädagogisch,<br />
lernergebnisse)?<br />
n Wie gehe ich mit den schülerinnen und schülern um?<br />
n Welche verbesserungs- o<strong>der</strong> verän<strong>der</strong>ungsmöglichkeiten gibt es?<br />
109<br />
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instruMEntE – B PErsOnalFÜhrung<br />
Jährliches Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräch<br />
mit Zielvereinbarungen (MAG) Blatt 3<br />
Schule<br />
Zusammen- und Mitarbeit im Team<br />
n Engagiere ich mich in <strong>der</strong> teamarbeit? n Bringe ich mein Wissen ein?<br />
n verhalte ich mich kooperativ? n trage ich zu einer guten atmosphäre bei?<br />
Beziehungen zu Eltern, Behörden, Öffentlichkeit<br />
n Wie verläuft die zusammenarbeit mit den Eltern bzw. den Behörden?<br />
n Bin ich offen für die <strong>an</strong>liegen <strong>der</strong> Eltern bzw. <strong>der</strong> Behörden?<br />
n Kenne ich die <strong>an</strong>liegen und Erwartungen <strong>der</strong> Öffentlichkeit <strong>an</strong> die schule?<br />
Lehrperson als Individuum<br />
n identifiziere ich mich mit <strong>der</strong> schule?<br />
n Wie verhalte ich mich in stresssituationen?<br />
n K<strong>an</strong>n ich meine Potenziale nutzen?<br />
110<br />
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P
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instruMEntE – B PErsOnalFÜhrung<br />
Jährliches Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräch<br />
mit Zielvereinbarungen (MAG)<br />
D – Zielvereinbarungen<br />
Zielsetzungen<br />
n Welche neuen zielsetzungen ergeben sich aufgrund <strong>der</strong> situations<strong>an</strong>alyse?<br />
n Welche ziele leite ich für mich aus den Jahreszielen <strong>der</strong> schule ab?<br />
n Welche ziele setze ich mir persönlich?<br />
ziele (was soll erreicht werden): Wie und w<strong>an</strong>n werden die ziele überprüft?<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
Schule<br />
Massnahmen zur Zielerreichung<br />
n Was unternehme ich, um die ziele zu erreichen?<br />
n Welche unterstützung wünsche ich mir von <strong>der</strong> schulleitung?<br />
n Welche schwierigkeiten könnten auftreten?<br />
E – Feedback zum Gespräch<br />
n Wie empf<strong>an</strong>d ich das gespräch?<br />
n Bin ich mit dem gesprächsverlauf zufrieden (Offenheit, Fairness ...)?<br />
n habe ich noch Fragen?<br />
Ort, Datum Ort, Datum<br />
unterschrift lehrperson unterschrift schulleitung<br />
Verteiler n Kopie <strong>an</strong> lehrperson<br />
n Original <strong>an</strong> schulleitung (wird im Personaldossier verschlossen abgelegt<br />
und ist nur für den internen gebrauch bestimmt)<br />
Blatt<br />
111<br />
4<br />
instruMEntE – B ErsOnalFÜhrung<br />
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Kriterienraster zur Vorbereitung <strong>der</strong> MAG nach Tätigkeiten<br />
112<br />
Blatt 1<br />
Dieser Kriterienraster dient den lehrpersonen und <strong>der</strong> schulleitung als reflexionshilfe. zu<br />
den Bereichen des schulalltags «unterricht und Klassenführung», «zusammen- und Mitarbeit<br />
im team», «Beziehungen zu Eltern, Behörden, Öffentlichkeit» und «lehrperson als individuum»<br />
sind eine auswahl <strong>an</strong> Kriterien aufgelistet. sie sollen eine systematische reflexion<br />
ermöglichen, damit eine vertiefte Diskussion möglich wird. Die schulleitung und die lehrperson<br />
vereinbaren im voraus, welche Bereiche im Mag <strong>an</strong>gesprochen werden.<br />
Die Kriterien für «unterricht und Klassenführung» sind vom inspektorat volksschule übernommen<br />
worden.<br />
Unterricht und Klassenführung<br />
lehr- und lernarr<strong>an</strong>gements<br />
n ich orientiere mich <strong>an</strong> den festgelegten lehr- und lernzielen.<br />
n ich formuliere lernziele, welche sach-, sozial- und selbstkompetenz umfassen.<br />
n ich pl<strong>an</strong>e, strukturiere und gestalte den unterricht.<br />
n ich vermittle die inhalte in <strong>an</strong>gemessenen lernarr<strong>an</strong>gements.<br />
n ich sorge für eine geordnete und vorbereitete arbeitsumgebung.<br />
n ich reflektiere die Pl<strong>an</strong>ung und die gestaltung des unterrichts allein o<strong>der</strong> im team (aufgrund<br />
eventuell gemeinsam vereinbarter Massstäbe und Kriterien).<br />
n ich verbessere die Pl<strong>an</strong>ung und gestaltung bei Bedarf.<br />
Differenzierte lernbegleitung<br />
Klassenführung<br />
n ich berücksichtige die individuellen lernmöglichkeiten <strong>der</strong> schülerinnen und schüler.<br />
n ich bin mir <strong>der</strong> leistungsgrenzen <strong>der</strong> schülerinnen und schüler bewusst.<br />
n ich setze differenzierende lernziele.<br />
n ich gestalte individualisierende unterrichtssequenzen.<br />
n ich för<strong>der</strong>e die individuelle Entwicklung <strong>der</strong> schülerinnen und schüler ihren Fähigkeiten<br />
entsprechend.<br />
n ich reflektiere die lernbegleitung allein o<strong>der</strong> im team.<br />
n ich passe die lernbegleitung bei Bedarf <strong>an</strong>.<br />
n ich führe die Klasse sicher.<br />
n ich habe einen wertschätzenden umg<strong>an</strong>g mit den schülerinnen und schülern.<br />
n ich vermittle Werte und verhaltensweisen, welche ein konstruktives zusammenleben<br />
ermöglichen.<br />
n ich bin mir meiner vorbildfunktion bewusst.<br />
n ich schaffe eine <strong>an</strong>genehme lernatmosphäre.<br />
n ich ermögliche motiviertes arbeiten.<br />
n ich nehme störungen und Konflikte wahr und interveniere adäquat.<br />
n ich überprüfe die Klassenführung allein o<strong>der</strong> im team (aufgrund eventuell gemeinsam<br />
vereinbarter Massstäbe und Kriterien).<br />
n ich passe die Klassenführung bei Bedarf <strong>an</strong>.<br />
Beurteilung <strong>der</strong> schülerinnen und schüler<br />
n ich beurteile den formulierten lernzielen entsprechend.<br />
n ich beurteile differenziert.<br />
n ich beurteile tr<strong>an</strong>sparent, nachvollziehbar und gerecht.<br />
n ich beziehe die schülerinnen und schüler in die Beurteilung mit ein.<br />
n ich reflektiere mein Beurteilungssystem allein o<strong>der</strong> im team (aufgrund eventuell gemein-<br />
instruMEntE – B ErsOnalFÜhrung<br />
P<br />
sam vereinbarter st<strong>an</strong>dards).<br />
n ich verbessere meine Beurteilungspraxis, wenn nötig.
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instruMEntE – B PErsOnalFÜhrung<br />
Kriterienraster zur Vorbereitung <strong>der</strong> MAG nach Tätigkeiten<br />
Zusammen- und Mitarbeit im Team<br />
teamarbeit<br />
soziale Ebene<br />
n ich übernehme aufgaben und ver<strong>an</strong>twortung.<br />
n ich bringe meine Fähigkeiten und Potenziale ein.<br />
n ich weiss mit internen und externen ressourcen umzugehen.<br />
n ich unterstütze team- und Projektarbeit mit meinem Wissen.<br />
n ich bin bereit, neues zu lernen.<br />
n ich k<strong>an</strong>n <strong>an</strong>erkennung aussprechen und Kritik entgegennehmen.<br />
n ich kenne die bildungspolitischen themen und Debatten.<br />
n ich kenne die aktuellen schulentwicklungstendenzen.<br />
n ich führe meine arbeit in Übereinstimmung mit den schulrechtlichen Erlassen aus.<br />
n ich gehe mit Konflikten konstruktiv um.<br />
n ich trage zu einer guten atmosphäre bei.<br />
n ich engagiere mich im team.<br />
n ich bin offen für neue ideen und Weiterentwicklungen.<br />
n ich k<strong>an</strong>n meine Bedürfnisse und Wünsche einbringen.<br />
n ich begegne den lehrpersonen im team mit achtung.<br />
n ich bin mir <strong>der</strong> unterschiedlichen rollenerwartungen bewusst.<br />
Beziehungen zu Eltern, Behörden, Öffentlichkeit<br />
n ich begegne den Eltern mit Wertschätzung.<br />
n ich informiere die Eltern umfassend.<br />
n ich beziehe die Eltern in das schulleben mit ein.<br />
n ich arbeite mit den Eltern auf verschiedene Weise zusammen.<br />
n ich weiss, wie ich Konflikte <strong>an</strong>gehen k<strong>an</strong>n.<br />
n ich vertrete die schule gegen aussen.<br />
n ich nehme die Behörden mit ihren Bedürfnissen wahr.<br />
n ich bemühe mich um ein gutes verhältnis mit den Behörden.<br />
n ich kenne die <strong>an</strong>liegen <strong>der</strong> Öffentlichkeit (Politik, Wirtschaft, gesellschaft) <strong>an</strong> die schule.<br />
n ich informiere mich aus diversen Quellen.<br />
Lehrperson als Individuum<br />
n ich bin offen für verän<strong>der</strong>ungen.<br />
n ich pl<strong>an</strong>e meine Weiterbildung in absprache mit <strong>der</strong> schulleitung.<br />
n ich gehe mit meinen eigenen und fremden ressourcen ökonomisch um.<br />
n ich k<strong>an</strong>n mit stress umgehen.<br />
n ich kenne meine Wünsche und Bedürfnisse.<br />
n ich bringe <strong>an</strong><strong>der</strong>en Wertschätzung entgegen.<br />
n ich k<strong>an</strong>n auf <strong>an</strong><strong>der</strong>e Kulturen eingehen.<br />
n ich k<strong>an</strong>n meine interessen zu gunsten einer sachorientierten Problemlösung<br />
zurückstellen.<br />
n ich identifiziere mich mit <strong>der</strong> schule.<br />
n ich verhalte mich loyal.<br />
n ich bin integer.<br />
n ich zeige arbeitseinsatz, ich arbeite n korrekt<br />
n sorgfältig<br />
n zuverlässig<br />
n ökonomisch<br />
Blatt<br />
113<br />
2<br />
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instruMEntE – B PErsOnalFÜhrung<br />
Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräche durchführen<br />
Beim Führen <strong>der</strong> Mag soll die schulleitung neben den grundsätzlichen Punkten<br />
(siehe instrument gespräche vorbereiten, durchführen und reflektieren) weitere<br />
spezifische Punkte beachten.<br />
Teilnehmende informiert<br />
n schulleitung und lehrperson nehmen teil<br />
(Bei wenig direktem Kontakt zur lehrperson k<strong>an</strong>n eine<br />
Drittperson beigezogen werden.)<br />
Zeitlicher Rahmen bestimmt<br />
n Einmal pro Jahr durchführen<br />
n Etwa 60 Minuten einpl<strong>an</strong>en<br />
Vorbereitungen (g<strong>an</strong>zes Schuljahr) vorbereitet<br />
n Kriterienorientierte Beobachtungen während des g<strong>an</strong>zen<br />
schuljahres beschreiben und notieren<br />
n unterrichtsbesuch <strong>an</strong>kündigen<br />
n zusätzliche grundlagen definieren<br />
(Portfolio, unterrichtsdossier, Journal, Feedbackergebnisse,<br />
Kompetenzprofil o. ä., die im zusammenh<strong>an</strong>g mit<br />
QuEs entst<strong>an</strong>den sind.)<br />
n Mögliche ziele notieren<br />
Vorbereitung (2–4 Wochen im Voraus) vorbereitet<br />
n termin bek<strong>an</strong>nt geben<br />
n Ort bestimmen und reservieren (störungen ausschalten)<br />
n Protokollbogen und Kriterienraster zur selbst- bzw.<br />
Fremdeinschätzung abgeben<br />
Durchführung beachtet<br />
n lehrperson begrüssen<br />
n vertraulichkeit bek<strong>an</strong>nt geben<br />
n Mag im Dialog führen<br />
n gespräch <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d des Protokollbogens führen<br />
n Kriterienraster und evtl. zusätzlich definierte grundlagen<br />
einbeziehen<br />
n Mag protokollieren<br />
n Protokollbogen durch schulleitung und lehrperson unterschreiben<br />
lassen<br />
(Die unterschrift bedeutet nicht das Einverständnis mit<br />
dem inhalt des Mag.)<br />
n Kopie <strong>an</strong> lehrperson abgeben<br />
n Original in Personaldossier verschlossen aufbewahren<br />
n Für die arbeit und das gespräch d<strong>an</strong>ken<br />
114<br />
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instruMEntE – B PErsOnalFÜhrung<br />
MAG nach Kompetenzen<br />
gesprächsdatum<br />
lehrperson name<br />
Funktion<br />
stufe / Klasse Pensum %<br />
Dienstjahre gesamt <strong>an</strong> unserer schule<br />
letztes Mag<br />
schulleitung<br />
Schule<br />
Gesprächsinhalte<br />
A – Befindlichkeit<br />
115<br />
Blatt 1<br />
Das jährliche Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräch bietet gelegenheit, die berufliche<br />
situation in einem strukturierten und vertraulichen gespräch zu reflektieren. Es soll <strong>der</strong> Qualitätssicherung<br />
und -entwicklung des unterrichts sowie <strong>der</strong> beruflichen und persönlichen<br />
Entwicklung <strong>der</strong> lehrperson dienen.<br />
Durch den vergleich <strong>der</strong> selbsteinschätzung durch die lehrperson und <strong>der</strong> Fremdeinschätzung<br />
durch die schulleitung k<strong>an</strong>n eine st<strong>an</strong>dortbestimmung erfolgen, woraus sich persönliche<br />
ziele und Org<strong>an</strong>isationsziele für das nächste schuljahr ableiten lassen.<br />
A Befindlichkeit<br />
B Zielerreichung<br />
C Reflexion <strong>der</strong> Arbeit durch Selbst- und Fremdeinschätzung<br />
(Kompetenz<strong>an</strong>alyse)<br />
n Fachkompetenz<br />
n sozialkompetenz<br />
n selbstkompetenz<br />
D Zielvereinbarung<br />
E Feedback zum Gespräch<br />
Der Protokollbogen und <strong>der</strong> Kriterienraster dienen <strong>der</strong> schulleitung und <strong>der</strong> lehrperson zur<br />
gesprächsvorbereitung und als hilfe für die selbst- und Fremdeinschätzung.<br />
n Wie fühlst du dich im Kollegium? n Wie fühlst du dich mit deinen Klassen?<br />
n Was bereitet dir Freude? n Was ärgert dich?<br />
n Was ist dir wichtig? n Was möchtest du än<strong>der</strong>n?<br />
n Wie empfindest du das arbeitsklima? n Wie empfindest du die Führung?<br />
n Wo siehst du dich in 2 bzw. 5 Jahren?<br />
instruMEntE – B ErsOnalFÜhrung<br />
P
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personalfuehrung<br />
instruMEntE – B PErsOnalFÜhrung<br />
MAG nach Kompetenzen<br />
B – Zielerreichung<br />
n in welchem umf<strong>an</strong>g wurden die im letzten Mag vereinbarten ziele<br />
erreicht (übertroffen, erreicht, teilweise erreicht, nicht erreicht)?<br />
n Was war dabei hin<strong>der</strong>lich? Was war för<strong>der</strong>lich?<br />
ziele Erreichungsgrad Begründung<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
C – Reflexion <strong>der</strong> Arbeit (Kompetenz<strong>an</strong>alyse)<br />
Fachkompetenz<br />
Schule<br />
Überlege zu den Fach-, sozial- und selbstkompetenzbereichen:<br />
n Was gel<strong>an</strong>g mir gut? n Was gel<strong>an</strong>g mir nicht so gut?<br />
n Welches waren meine highlights? n Welches waren meine lowlights?<br />
n Welches sind meine stärken? n Wo liegen meine schwächen?<br />
n Was läuft gut? n Was läuft nicht so gut?<br />
als Orientierungshilfe dient <strong>der</strong> Kriterienraster.<br />
n Wie bin ich mit <strong>der</strong> Qualität meines unterrichts zufrieden (fachlich, pädagogisch,<br />
lernergebnisse)?<br />
n Wie bin ich mit <strong>der</strong> Qualität meiner teamarbeit zufrieden?<br />
Blatt<br />
116<br />
2<br />
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MAG nach Kompetenzen Blatt 3<br />
Sozialkompetenz<br />
Selbstkompetenz<br />
Schule<br />
n Wie ist mein verhalten den schülerinnen und schülern, Eltern, Behörden gegenüber?<br />
n verhalte ich mich im team kooperativ?<br />
n Wie verhalte ich mich in schwierigen situationen?<br />
n Wie kommuniziere ich?<br />
n Bin ich <strong>an</strong> allen aspekten <strong>der</strong> arbeit interessiert?<br />
n Bilde ich mich regelmässig weiter?<br />
n Profitiert das team davon?<br />
n Wie bewältige ich stresssituationen?<br />
117<br />
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instruMEntE – B PErsOnalFÜhrung<br />
MAG nach Kompetenzen<br />
D – Zielvereinbarungen<br />
Zielsetzungen<br />
n Welche neuen zielsetzungen ergeben sich aufgrund <strong>der</strong> Kompetenz<strong>an</strong>alyse?<br />
n Welche ziele leite ich für mich aus den Jahreszielen <strong>der</strong> schule ab?<br />
n Welche ziele setze ich mir persönlich?<br />
ziele (was soll erreicht werden): Wie und w<strong>an</strong>n werden die ziele überprüft?<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
Schule<br />
Massnahmen zur Zielerreichung<br />
n Was trage ich zur zielerreichung bei?<br />
n Welche unterstützung wünsche ich mir von <strong>der</strong> schulleitung?<br />
n Welche schwierigkeiten könnten auftreten?<br />
E – Feedback zum Gespräch<br />
n Wie empf<strong>an</strong>d ich das gespräch?<br />
n Bin ich mit dem gesprächsverlauf zufrieden (Offenheit, Fairness ...)?<br />
n habe ich noch Fragen?<br />
Ort, Datum Ort, Datum<br />
unterschrift lehrperson unterschrift schulleitung<br />
Verteiler n Kopie <strong>an</strong> lehrperson<br />
n Original <strong>an</strong> schulleitung (wird im Personaldossier verschlossen abgelegt<br />
und ist nur für den internen gebrauch bestimmt)<br />
Blatt<br />
118<br />
4<br />
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Kriterienraster zur Vorbereitung <strong>der</strong> MAG<br />
nach Kompetenzen<br />
Fachkompetenz<br />
Dieser Kriterienraster dient den lehrpersonen und <strong>der</strong> schulleitung als reflexionshilfe.<br />
zu den Bereichen Fach-, sozial- und selbstkompetenz sind eine auswahl von<br />
Kriterien aufgelistet. sie sollen eine systematische reflexion ermöglichen, damit<br />
eine vertiefte Diskussion möglich wird. Die schulleitung und die lehrperson vereinbaren<br />
im voraus, welche Bereiche im Mag <strong>an</strong>gesprochen werden.<br />
Die Kriterien für die Fachkompetenz sind vom inspektorat volksschule übernommen<br />
worden.<br />
lehr- und lernarr<strong>an</strong>gements<br />
n ich orientiere mich <strong>an</strong> den festgelegten lehr- und lernzielen.<br />
n ich formuliere lernziele, welche sach-, sozial- und selbstkompetenz umfassen.<br />
n ich pl<strong>an</strong>e, strukturiere und gestalte den unterricht.<br />
n ich vermittle die inhalte in <strong>an</strong>gemessenen lernarr<strong>an</strong>gements.<br />
n ich sorge für eine geordnete und vorbereitete arbeitsumgebung.<br />
n ich reflektiere die Pl<strong>an</strong>ung und die gestaltung des unterrichts allein o<strong>der</strong> im team<br />
(aufgrund eventuell gemeinsam vereinbarter Massstäbe und Kriterien).<br />
n ich verbessere die Pl<strong>an</strong>ung und gestaltung bei Bedarf.<br />
Differenzierte lernbegleitung<br />
Klassenführung<br />
119<br />
Blatt 1<br />
n ich berücksichtige die individuellen lernmöglichkeiten <strong>der</strong> schülerinnen und schüler.<br />
n ich bin mir <strong>der</strong> leistungsgrenzen <strong>der</strong> schülerinnen und schüler bewusst.<br />
n ich setze differenzierende lernziele.<br />
n ich gestalte individualisierende unterrichtssequenzen.<br />
n ich för<strong>der</strong>e die individuelle Entwicklung <strong>der</strong> schülerinnen und schüler ihren Fähigkeiten<br />
entsprechend.<br />
n ich reflektiere die lernbegleitung allein o<strong>der</strong> im team.<br />
n ich passe die lernbegleitung bei Bedarf <strong>an</strong>.<br />
n ich führe die Klasse sicher.<br />
n ich vermittle Werte und verhaltensweisen, welche ein konstruktives zusammenleben<br />
ermöglichen.<br />
n ich ermögliche motiviertes arbeiten.<br />
n ich überprüfe die Klassenführung allein o<strong>der</strong> im team (aufgrund eventuell gemeinsam<br />
vereinbarter Massstäbe und Kriterien).<br />
n ich passe die Klassenführung bei Bedarf <strong>an</strong>.<br />
Beurteilung <strong>der</strong> schülerinnen und schüler<br />
teamarbeit<br />
n ich beurteile den formulierten lernzielen entsprechend.<br />
n ich beurteile differenziert.<br />
n ich beurteile tr<strong>an</strong>sparent, nachvollziehbar und gerecht.<br />
n ich beziehe die schülerinnen und schüler in die Beurteilung mit ein.<br />
n ich reflektiere mein Beurteilungssystem allein o<strong>der</strong> im team (aufgrund eventuell gemeinsam<br />
vereinbarter st<strong>an</strong>dards).<br />
n ich verbessere meine Beurteilungspraxis wenn nötig.<br />
n ich übernehme aufgaben und ver<strong>an</strong>twortung.<br />
n ich weiss mit internen und externen ressourcen umzugehen.<br />
n ich unterstütze team- und Projektarbeit mit meinem Wissen.<br />
n ich kenne die bildungspolitischen themen und Debatten.<br />
n ich kenne die aktuellen schulentwicklungstendenzen.<br />
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P<br />
n ich führe meine arbeit in Übereinstimmung mit den schulrechtlichen Erlassen aus.
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personalfuehrung<br />
instruMEntE – B PErsOnalFÜhrung<br />
Kriterienraster zur Vorbereitung <strong>der</strong> MAG<br />
nach Kompetenzen<br />
Eltern, Behörden, Öffentlichkeit<br />
Sozialkompetenz<br />
Klassenführung<br />
teamarbeit<br />
n ich weiss, wie ich Konflikte <strong>an</strong>gehen k<strong>an</strong>n.<br />
n ich kenne die <strong>an</strong>liegen <strong>der</strong> Öffentlichkeit (Politik, Wirtschaft, gesellschaft) <strong>an</strong> die schule.<br />
n ich informiere mich aus diversen Quellen.<br />
n ich habe einen wertschätzenden umg<strong>an</strong>g mit den schülerinnen und schülern.<br />
n ich bin mir meiner vorbildfunktion bewusst.<br />
n ich schaffe eine <strong>an</strong>genehme lernatmosphäre.<br />
n ich nehme störungen und Konflikte wahr und interveniere adäquat.<br />
n ich bringe meine Fähigkeiten und Potenziale ein.<br />
n ich bin bereit, neues zu lernen.<br />
n ich gehe mit Konflikten konstruktiv um.<br />
n ich trage zu einer guten atmosphäre bei.<br />
n ich engagiere mich im team.<br />
n ich begegne den lehrpersonen im team mit achtung.<br />
n ich k<strong>an</strong>n <strong>an</strong>erkennung aussprechen und Kritik entgegennehmen.<br />
n ich bin mir <strong>der</strong> unterschiedlichen rollenerwartungen bewusst.<br />
Eltern, Behörden, Öffentlichkeit<br />
Selbstkompetenz<br />
teamarbeit<br />
n ich begegne den Eltern mit Wertschätzung.<br />
n ich informiere die Eltern umfassend.<br />
n ich beziehe die Eltern in das schulleben mit ein.<br />
n ich arbeite mit den Eltern auf verschiedene Weise zusammen.<br />
n ich nehme die Behörden mit ihren Bedürfnissen wahr.<br />
n ich bin offen für neue ideen und Weiterentwicklungen.<br />
n ich k<strong>an</strong>n meine Bedürfnisse und Wünsche einbringen.<br />
Eltern, Behörden, Öffentlichkeit<br />
n ich vertrete die schule gegen aussen.<br />
n ich bemühe mich um ein gutes verhältnis mit den Behörden.<br />
lehrperson als individuum<br />
n ich bin offen für verän<strong>der</strong>ungen.<br />
n ich pl<strong>an</strong>e meine Weiterbildung in absprache mit <strong>der</strong> schulleitung.<br />
n ich gehe mit meinen eigenen und fremden ressourcen ökonomisch um.<br />
n ich k<strong>an</strong>n mit stress umgehen.<br />
n ich kenne meine Wünsche und Bedürfnisse.<br />
n ich bringe <strong>an</strong><strong>der</strong>en Wertschätzung entgegen.<br />
n ich k<strong>an</strong>n auf <strong>an</strong><strong>der</strong>e Kulturen eingehen.<br />
n ich k<strong>an</strong>n meine interessen zu gunsten einer sachorientierten Problemlösung zurückstellen.<br />
n ich identifiziere mich mit <strong>der</strong> schule.<br />
n ich verhalte mich loyal.<br />
n ich bin integer.<br />
n ich zeige arbeitseinsatz, ich arbeite n korrekt n zuverlässig<br />
n sorgfältig n ökonomisch<br />
Blatt<br />
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Konflikt-Analyse<br />
Der inhalt eines Konfliktes k<strong>an</strong>n mit folgenden Fragen <strong>an</strong>alysiert werden:<br />
Konfliktgegenst<strong>an</strong>d <strong>an</strong>alysiert<br />
n Welches ist <strong>der</strong> Konflikt-, streitgegenst<strong>an</strong>d?<br />
n um welche streitfragen geht es den Konfliktparteien?<br />
n Wie formulieren die Parteien jeweils den Konflikt?<br />
n ist <strong>der</strong> Konflikt offengelegt o<strong>der</strong> ist er codiert?<br />
Konfliktparteien <strong>an</strong>alysiert<br />
n Wer ist am Konflikt beteiligt?<br />
n Wer hat mit wem einen Konflikt?<br />
n gibt es offene o<strong>der</strong> verdeckte alli<strong>an</strong>zen?<br />
n Wie gehen die Parteien grundsätzlich mit Konflikten um?<br />
n Wer ist wie stark involviert?<br />
Beziehung zwischen den Parteien <strong>an</strong>alysiert<br />
n in welcher Beziehung stehen die Parteien zuein<strong>an</strong><strong>der</strong>?<br />
n Wie gehen sie formell/informell mitein<strong>an</strong><strong>der</strong> um?<br />
n stimmen die verbalen und nonverbalen signale überein?<br />
n Welche rolle spielt die Org<strong>an</strong>isation in ihrer Beziehung?<br />
Ziele <strong>an</strong>alysiert<br />
n Was wollen die Konfliktparteien erreichen?<br />
n Worauf wollen sie hinaus?<br />
n Warum o<strong>der</strong> wozu nehmen sie einen Konflikt in Kauf?<br />
n Welchen nutzen haben sie, wenn sie gewinnen?<br />
n Was setzen sie bei diesem Konflikt aufs spiel?<br />
Herg<strong>an</strong>g <strong>an</strong>alysiert<br />
n Wie ist es zum Konflikt gekommen?<br />
n Was ist bis jetzt passiert?<br />
n Wie äussert sich <strong>der</strong> Konflikt moment<strong>an</strong>?<br />
n W<strong>an</strong>n und wie zeigen sich Emotionen?<br />
n Welche Mittel setzen die Beteiligten ein?<br />
Bisherige Lösungsversuche <strong>an</strong>alysiert<br />
n Was wurde bisher zur Konfliktlösung unternommen?<br />
n Was war erfolgreich bzw. nicht erfolgreich?<br />
Lösungsszenarien <strong>an</strong>alysiert<br />
n Was geschieht, wenn nichts passiert?<br />
n Wie sähe die «schlimmste» lösung aus?<br />
n Wie sähe die «ideale» lösung aus?<br />
Rolle <strong>der</strong> Schulleitung <strong>an</strong>alysiert<br />
n Welches ist die rolle <strong>der</strong> schulleitung in diesem Konflikt?<br />
n Welche interessen verfolgt die schulleitung?<br />
n K<strong>an</strong>n die schulleitung in ihrer rolle diesen Konflikt<br />
lösen? Wenn nein, wer könnte beigezogen werden?<br />
121<br />
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Konfliktbearbeitung nach Gordon<br />
Es ist wichtig, dass <strong>der</strong> gesprächseinstieg den Konfliktparteien signalisiert, dass<br />
die schulleitung diese ernst nimmt und <strong>an</strong> einer befriedigenden lösung für alle<br />
Konfliktparteien interessiert ist (Win-win-lösung).<br />
1. Vorbereitung: Definition des Problems, Konflikt<strong>an</strong>alyse<br />
Die schulleitung soll den Konfliktparteien das sechsstufige vorgehen erklären.<br />
Bei <strong>der</strong> Beschreibung des Konfliktes soll die schulleitung aktiv zuhören (in eigenen<br />
Worten wie<strong>der</strong>holen) und damit das Formulieren des eigentlichen Konfliktes<br />
beziehungsweise <strong>der</strong> Bedürfnisse erleichtern. Es soll zwischen Bedürfnissen und<br />
lösungen unterschieden werden. treten mehrere Konfliktpunkte auf, soll m<strong>an</strong> sie<br />
aufschreiben.<br />
2. Sammlung möglicher Lösungen<br />
alle möglichen und unmöglichen arten von lösungen werden in einem Brainstorming<br />
gesucht. vorschläge werden nicht gewertet o<strong>der</strong> kommentiert, nur notiert.<br />
Fragen wie «Wor<strong>an</strong> haben wir bis jetzt noch nicht gedacht?» o<strong>der</strong> «Fallen uns noch<br />
mehr lösungen ein?» können den Prozess nochmals <strong>an</strong>kurbeln.<br />
3. Wertung <strong>der</strong> Lösungsvorschläge<br />
4. Die Entscheidung<br />
«Welche vorschläge finden sie gut o<strong>der</strong> nicht so gut? Was halten sie von den einzelnen<br />
ideen? Welcher vorschlag gefällt ihnen am besten?»<br />
Mit solchen Fragen k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> Bewertungsprozess eingeleitet werden. vorschläge<br />
mit einer negativen Bewertung werden gestrichen. Die schulleitung hört aktiv zu,<br />
damit alle Beteiligten wirklich verstehen, warum jem<strong>an</strong>d einen vorschlag nicht gut<br />
findet. alle Beteiligten sollen sich äussern, damit ein Konsens mit allen <strong>an</strong>gestrebt<br />
werden k<strong>an</strong>n. Die schulleitung soll ihre Meinung in Form von ich-Botschaften<br />
einbringen.<br />
Es k<strong>an</strong>n sein, dass nach schritt drei nur noch eine lösung übrig bleibt, <strong>der</strong> alle Beteiligten<br />
zustimmen.<br />
Es k<strong>an</strong>n aber auch sein, dass nach schritt drei mehrere lösungsvorschläge übrig<br />
bleiben und die Beteiligten sich auf einen vorschlag einigen müssen. Die schulleitung<br />
soll abstimmungen vermeiden, das erzeugt verlierer und gewinner. Es ist<br />
besser, die lösungsvorschläge durchzudenken, dabei zeichnet sich eventuell die<br />
machbarste lösung ab und eine Einigung k<strong>an</strong>n durch Konsens erreicht werden.<br />
Es ist hilfreich zu betonen, dass lösungsmassnahmen versuchsweise eingeführt<br />
werden. Der lösungsvorschlag k<strong>an</strong>n so in <strong>der</strong> Praxis umgesetzt, ausprobiert und<br />
zu einem späteren zeitpunkt evaluiert werden.<br />
Die gemeinsam erarbeitete lösung soll schriftlich festgehalten werden.<br />
5. Die Realisierung <strong>der</strong> Entscheidung<br />
Die realisierung wird eher durchgeführt, wenn <strong>der</strong> zeitrahmen, die ver<strong>an</strong>twortlichkeiten,<br />
das vorgehen, ein aufgabenpl<strong>an</strong> und <strong>der</strong> termin <strong>der</strong> Überprüfung schriftlich<br />
festgehalten werden.<br />
6. Beurteilung des Erfolgs<br />
Bei diesem treffen, das in schritt fünf als termin <strong>der</strong> Überprüfung festgelegt<br />
wurde, wird geschaut, ob <strong>der</strong> Konflikt verschwunden ist, ob die streitigkeiten aufgehört<br />
haben, ob die ehemaligen Konfliktparteien zufrieden sind. Eventuell ist es<br />
nötig, die lösung neu zu überdenken und <strong>an</strong>zupassen, weil sich in <strong>der</strong> umsetzung<br />
schwierigkeiten gezeigt haben o<strong>der</strong> weil sich situationen o<strong>der</strong> Bedürfnisse geän<strong>der</strong>t<br />
haben.<br />
122<br />
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Konfliktbearbeitung nach dem Harvard-Konzept<br />
Es ist wichtig, dass die schulleitung zu Beginn <strong>der</strong> Konfliktbearbeitung den Konfliktparteien<br />
signalisiert, dass sie diese ernst nimmt und <strong>an</strong> einer befriedigenden<br />
lösung für alle Beteiligten interessiert ist (Win-win-lösung).<br />
Dieses instrument eignet sich als vorbereitung für die schulleitung. Es k<strong>an</strong>n auch<br />
den Konfliktparteien im voraus abgegeben werden, dadurch erhalten alle die ch<strong>an</strong>ce,<br />
sich ged<strong>an</strong>ken zum Konflikt zu machen.<br />
im harvard-Konzept sind 4 grundsätze massgebend:<br />
1. Menschen und Probleme getrennt vonein<strong>an</strong><strong>der</strong> beh<strong>an</strong>deln<br />
Bei ernsthaften Konflikten findet eine vermischung zwischen dem Problem und<br />
den beteiligten Personen statt. Die vermischung k<strong>an</strong>n so eng sein, dass die eigentliche<br />
sachfrage in den hintergrund gerät und die Person als das Problem <strong>an</strong>gesehen<br />
wird.<br />
Eine Entmischung findet statt, wenn die aspekte des sachproblems geklärt werden.<br />
Die Beziehungsebene k<strong>an</strong>n d<strong>an</strong>n ins lot gebracht werden, wenn die selbstwertgefühle<br />
<strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en Personen nicht bedroht werden und Wertschätzung<br />
gezeigt wird.<br />
2. Auf Interessen konzentrieren und nicht auf Positionen<br />
häufig werden die eigenen Positionen stur vertreten, sodass eine Einigung nicht<br />
möglich ist. Es ist hilfreich, sich zu überlegen, welche interessen hinter den Positionen<br />
stehen. interessen findet m<strong>an</strong> heraus, wenn m<strong>an</strong> nach dem «Warum» fragt.<br />
interessen sind Bedürfnisse, Wünsche, hoffnungen, Ängste o<strong>der</strong> Befürchtungen.<br />
Es lohnt sich, die eigenen interessen und die interessen <strong>der</strong> gegenpartei aufzulisten<br />
und die gemeinsamen interessen zu suchen. Eine r<strong>an</strong>gierung <strong>der</strong> interessen<br />
zwingt die Beteiligten, sich über die Wichtigkeit <strong>der</strong> interessen ged<strong>an</strong>ken zu<br />
machen.<br />
3. Entscheidungsmöglichkeiten (Optionen) zum bei<strong>der</strong>seitigen Vorteil entwickeln<br />
häufig sind die Beteiligten auf eine lösungsmöglichkeit fixiert. in einem Brainstorming<br />
können viele verschiedene mögliche Optionen gesammelt werden, die für<br />
beide Parteien vorteile aufweisen. Die Optionen dürfen während des Brainstormings<br />
nicht bewertet werden.<br />
verh<strong>an</strong>dlungen können trotz allem scheitern. D<strong>an</strong>n ist es von vorteil, wenn m<strong>an</strong><br />
sich im voraus alternative Möglichkeiten überlegt hat und die so gen<strong>an</strong>nte «Beste<br />
alternative» als lösung <strong>an</strong>streben k<strong>an</strong>n.<br />
4. Auf <strong>der</strong> Anwendung neutraler Beurteilungskriterien bestehen<br />
lösungen, die aufgrund von Willen o<strong>der</strong> durch Druck einer seite entst<strong>an</strong>den sind,<br />
dauern meistens nicht <strong>an</strong>. Es ist wichtig, objektive Kriterien, wie gleichbeh<strong>an</strong>dlung,<br />
gegenseitigkeit, auswirkungen, Kosten, tradition, moralische Kriterien usw. zu vereinbaren,<br />
die für beide Konfliktparteien nachvollziehbar sind.<br />
Wenn diese grundsätze verst<strong>an</strong>den sind, können sie die folgenden Fragen als vorbereitung<br />
auf das Konfliktbearbeitungsgespräch ausfüllen:<br />
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Blatt 1<br />
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Konfliktbearbeitung nach dem Harvard-Konzept<br />
Vorbereitungsbogen: Konfliktbearbeitung nach dem Harvard-Konzept<br />
Bitte be<strong>an</strong>tworten sie die folgenden Fragen, je nachdem aus <strong>der</strong> eigenen Perspektive und /<br />
o<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Perspektive <strong>der</strong> gegenpartei.<br />
1. Menschen und Probleme getrennt vonein<strong>an</strong><strong>der</strong> beh<strong>an</strong>deln<br />
Welches ist das Problem, die eigentliche sachfrage? Welche Beziehung habe ich zur <strong>an</strong><strong>der</strong>en Person?<br />
Wie k<strong>an</strong>n ich die Beziehungsebene neutraler gestalten?<br />
2. Auf Interessen konzentrieren und nicht auf Positionen<br />
Meine interessen Die interessen <strong>der</strong> gegenpartei<br />
(Weitere Möglichkeiten: gemeinsame interessen suchen, gewichtung <strong>der</strong> interessen)<br />
3. Optionen zum bei<strong>der</strong>seitigen Vorteil entwickeln<br />
Welche Optionen sehe ich für mich? Welche Optionen könnte sich die gegenpartei<br />
vorstellen?<br />
Blatt<br />
124<br />
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Konfliktbearbeitung nach dem Harvard-Konzept<br />
Wo liegen meine grenzen, die nicht über-/unterschritten<br />
werden dürfen?<br />
Welche zugeständnisse k<strong>an</strong>n ich machen?<br />
Wenn die verh<strong>an</strong>dlung zu scheitern droht:<br />
Blatt<br />
125<br />
Wo liegen die grenzen <strong>der</strong> gegenpartei, die<br />
nicht über-/unterschritten werden dürfen?<br />
Welche zugeständnisse könnte die gegenpartei<br />
machen?<br />
Welche alternativen kommen für mich in Frage? Welche alternativen kommen für die gegenpartei<br />
in Frage?<br />
Meine «Beste alternative» ist: Die «Beste alternative» für die gegenpartei<br />
könnte sein:<br />
4. Auf <strong>der</strong> Anwendung neutraler Beurteilungskriterien bestehen<br />
Welches sind neutrale Kriterien für eine faire<br />
verh<strong>an</strong>dlung für mich?<br />
Welches sind neutrale Kriterien für eine faire<br />
verh<strong>an</strong>dlung für die gegenpartei?<br />
3<br />
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Konsolidierung <strong>der</strong> Konfliktbearbeitung<br />
Folgende Fragen erleichtern das vorbereiten eines Konsolidierungsgesprächs<br />
und das Festlegen des weiteren vorgehens:<br />
Konsolidierungsgespräch <strong>an</strong>alysiert<br />
n ist <strong>der</strong> Konflikt gelöst?<br />
n Wenn nein, in welchem ausmass besteht er noch?<br />
n haben sich die vereinbarten Massnahmen als nützlich<br />
erwiesen?<br />
n Können sie erneut bestätigt werden?<br />
n Müssen die Massnahmen <strong>an</strong>gepasst werden?<br />
n Braucht es neu zu vereinbarende Massnahmen?<br />
n Braucht es zusätzliche unterstützungs<strong>an</strong>gebote?<br />
n W<strong>an</strong>n ist das nächste Konsolidierungsgespräch?<br />
126<br />
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Durchführung einer Befragung <strong>der</strong> Mitarbeitenden<br />
Das folgende schema zeigt, wie eine Mitarbeiterbefragung gepl<strong>an</strong>t und<br />
durchgeführt werden k<strong>an</strong>n.<br />
Initiative durch Schulleitung o<strong>der</strong> Schulpflege<br />
n information <strong>der</strong> lehrpersonen über ziel und zweck <strong>der</strong> Befragung<br />
n zeitpl<strong>an</strong>ung<br />
n Klärung <strong>der</strong> rollen<br />
Zusammensetzung <strong>der</strong> Projektgruppe<br />
beispielsweise aus:<br />
n Kerngruppe QuEs<br />
n Mitarbeitende aus den diversen teams<br />
n Fachgruppenlehrpersonen (heterogene gruppe ermöglicht eine breite<br />
abstützung)<br />
n Eventuell externe unterstützung<br />
Erarbeiten des Fragebogens<br />
Durchführung<br />
information <strong>der</strong> lehrpersonen über:<br />
n ziel und zweck<br />
n <strong>an</strong>onymität<br />
n Freiwilligkeit<br />
n termine<br />
n auswertung<br />
n Konsequenzen<br />
Auswertung<br />
n Projektgruppe<br />
n Eventuell externe auswertung<br />
Präsentation und Interpretation <strong>der</strong> Ergebnisse<br />
Verbesserungsmassnahmen<br />
n schulleitung, evtl. schulpflege pl<strong>an</strong>t konkrete Massnahmen<br />
n information <strong>der</strong> lehrpersonen bezüglich <strong>der</strong> Massnahmen<br />
n realisieren <strong>der</strong> Massnahmen<br />
Evaluation <strong>der</strong> Massnahmen<br />
Quelle: in <strong>an</strong>lehnung <strong>an</strong> herm<strong>an</strong>n und Pifko (2002, s. 158)<br />
127<br />
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Erstellung eines Fragebogens<br />
Merkpunkte beachtet<br />
n Er umfasst maximal 30 Fragen.<br />
n Er ist übersichtlich gestaltet.<br />
n Die Fragen sind einfach, konkret, neutral und eindeutig<br />
formuliert.<br />
n Eine gerade zahl von <strong>an</strong>twortmöglichkeiten (skala)<br />
verhin<strong>der</strong>t das ausweichen auf die neutrale Mitte.<br />
n Eine abschliessende offene Frage o<strong>der</strong> Platz für<br />
Kommentare und hinweise k<strong>an</strong>n wertvolle<br />
zusatzinformationen liefern.<br />
n Es ist sinnvoll, nur zu jenen Bereichen Fragen zu stellen,<br />
die beeinflusst werden können.<br />
n Die Fragen sollen sich nicht auf Personen,<br />
son<strong>der</strong>n auf die Org<strong>an</strong>isation beziehen.<br />
Mögliche Themenbereiche des Fragebogens: ausgewählt<br />
n Persönliche arbeitssituation:<br />
Was sagt mir zu? Was sagt mir nicht so zu?<br />
n Org<strong>an</strong>isation <strong>der</strong> schule:<br />
Was ist befriedigend und wirkungsvoll? Was nicht?<br />
n information und Kommunikation:<br />
ist die information und Kommunikation effektiv<br />
und effizient?<br />
n verhältnis zur schulleitung/schulpflege:<br />
Wie beurteile ich das Führungsverhalten?<br />
n Entwicklungsmöglichkeiten:<br />
Werde ich meinen Fähigkeiten entsprechend geför<strong>der</strong>t?<br />
n Beurteilung <strong>der</strong> infrastruktur:<br />
Wie bin ich mit <strong>der</strong> Bibliothek, den arbeitsplätzen,<br />
zimmereinrichtungen usw. zufrieden?<br />
n schulklima:<br />
Wie ist das Wohlbefinden?<br />
n Persönliche <strong>an</strong>liegen, verbesserungsvorschläge:<br />
Was ich noch sagen wollte.<br />
n Eventuell Fragen zur teamzugehörigkeit:<br />
Die <strong>an</strong>tworten können den entsprechenden Bereichen<br />
zugeordnet werden.<br />
Der Fragebogen k<strong>an</strong>n eine auswahl dieser themenbereiche enthalten und/o<strong>der</strong> mit selbst definierten<br />
Bereichen ergänzt werden, die im rahmen einer internen Evaluation und im zusammenh<strong>an</strong>g<br />
mit QuEs erarbeitet worden sind. Der Fragebogen k<strong>an</strong>n weiter, wenn vorh<strong>an</strong>den,<br />
auf Führungsgrundsätze Bezug nehmen, die im schulleitungskonzept formuliert sind.<br />
128<br />
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Persönliches Portfolio in Bezug auf Weiterbildung<br />
Rückblickend<br />
Ein Portfolio ist eine Daten- o<strong>der</strong> Materialsammlung, die lernprozesse<br />
sowie erreichte ziele <strong>der</strong> lehrperson dokumentiert und kommentiert. idealer-<br />
weise werden dazu im Portfolio wichtige unterlagen aus den Kursen und<br />
<strong>der</strong> umsetzung im unterricht zusammengestellt.<br />
Das persönliche Portfolio in Bezug auf Weiterbildung dokumentiert die bisherige<br />
Weiterbildung, die umsetzung, die reflexion sowie die Pl<strong>an</strong>ung <strong>der</strong> zukünftigen<br />
Weiterbildung einer lehrperson.<br />
Ziele Massnahmen Umsetzung Reflexion<br />
Was wollte ich<br />
lernen / erreichen?<br />
Welche Kompetenzen<br />
wollte ich<br />
erwerben / stärken?<br />
Zukünftig<br />
termin Kurs<br />
selbststudium<br />
lerngemeischaft<br />
....<br />
Was habe ich<br />
gelernt?<br />
(erworbene<br />
Kompetenzen)<br />
Ziele Massnahmen<br />
Was will ich lernen / erreichen?<br />
Welche Kompetenzen will ich erwerben /<br />
stärken?<br />
Quelle: in <strong>an</strong>lehnung <strong>an</strong> Jungen (2001)<br />
Was habe ich<br />
in <strong>der</strong> schule /<br />
unterricht<br />
umgesetzt?<br />
termin Kurs<br />
selbststudium<br />
lerngemeinschaft<br />
...<br />
129<br />
inwiefern hat die<br />
Weiterbildung die<br />
zielerreichung und<br />
umsetzung unterstützt?<br />
abschätzung von<br />
aufw<strong>an</strong>d und nutzen.<br />
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Ablaufpl<strong>an</strong>ung Weiterbildung im Kollegium<br />
Zielsetzung – Durch schulleitung und/o<strong>der</strong> Kollegium<br />
Mögliche ziele, themen, Entwicklungsbedarf ableiten:<br />
n von strategischen zielen n aus schulalltag<br />
n aus Evaluationen<br />
n aus vorgaben<br />
n aus st<strong>an</strong>dortbestimmungen<br />
Entscheid für ein Thema – Durch schulleitung und/o<strong>der</strong> Kollegium<br />
n ziele klären und definieren n Erste Kontakte zu möglichen<br />
n indikatoren zur Erreichung referentinnen o<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> ziele festlegen referenten (termine)<br />
Abklärungen – Durch schulleitung und/o<strong>der</strong> Kollegium und/o<strong>der</strong> team<br />
n geeignete Form <strong>der</strong> Weiter- n indikatoren können<br />
bildung zur Erreichung<br />
<strong>der</strong> zielsetzung abklären<br />
erfüllt werden<br />
Grobpl<strong>an</strong>ung – Durch schulleitung und/o<strong>der</strong> Kollegium und/o<strong>der</strong> team<br />
n teilnehmende<br />
n leitung<br />
n ziele<br />
n inhalte<br />
n Form<br />
(Kurs, Fallbesprechung, team-,<br />
Org<strong>an</strong>isationsentwicklung,<br />
Krisenintervention)<br />
n termine <strong>der</strong> Weiterbildung<br />
n terminierung <strong>der</strong> Evaluation <strong>der</strong><br />
umsetzung <strong>der</strong> Weiterbildung<br />
n Fin<strong>an</strong>zierung<br />
n Org<strong>an</strong>isation<br />
n Ort<br />
Information – Durch schulleitung und/o<strong>der</strong> Kollegium und/o<strong>der</strong> team<br />
n Kollegium<br />
n schulpflege<br />
n schülerinnen und schüler<br />
n Eltern<br />
n Weitere Betroffene<br />
Feinpl<strong>an</strong>ung – Durch schulleitung und/o<strong>der</strong> Kollegium und/o<strong>der</strong> team<br />
n Punkte <strong>der</strong> grobpl<strong>an</strong>ung n Details org<strong>an</strong>isieren:<br />
org<strong>an</strong>isieren - Pausenverpflegung<br />
- geschenke<br />
- ...<br />
Durchführung<br />
Evaluation/Auswertung – Durch schulleitung, Kollegium, lehrperson<br />
n nachhaltigkeit <strong>der</strong> umsetzung<br />
prüfen und sichern<br />
Quelle: in <strong>an</strong>lehnung <strong>an</strong> acherm<strong>an</strong>n (2003)<br />
n Kriterien zur Erreichung<br />
<strong>der</strong> ziele überprüfen<br />
n Evtl. auswertungsfragebogen<br />
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Kollegiale Beratung / Intervision<br />
n Anliegen<br />
Eine gruppe von lehrpersonen trifft sich regelmässig und bespricht mitein<strong>an</strong><strong>der</strong><br />
schwierige situationen des schulalltags. Durch selbsthilfe (ohne<br />
supervisor/in) werden alltagssituationen besser verst<strong>an</strong>den und <strong>der</strong> h<strong>an</strong>dlungsspielraum<br />
wird erweitert.<br />
n Anleitung<br />
Eine lehrperson leitet die Besprechung nach folgendem ablauf:<br />
1. Rückblick<br />
Die Personen, <strong>der</strong>en thema <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />
letzten sitzung bearbeitet wurde,<br />
erzählen kurz über die in <strong>der</strong> zwischenzeit<br />
gemachten Erfahrungen.<br />
2. Themen sammeln<br />
Jede Person berichtet in wenigen<br />
sätzen über eine situation aus<br />
ihrem unterrichts- o<strong>der</strong> schulalltag<br />
und notiert dazu für alle sichtbar<br />
ein stichwort.<br />
3. Sich auf ein Thema einigen<br />
Die gruppe entscheidet, welches<br />
thema sie heute bearbeiten will.<br />
Entscheidungshilfen: grad <strong>der</strong><br />
Betroffenheit, aktualität, interesse.<br />
4. Die ausgewählte Situation<br />
schil<strong>der</strong>n<br />
Die betroffene Person schil<strong>der</strong>t<br />
konkret und erlebnisnah die situation.<br />
sie k<strong>an</strong>n zur ver<strong>an</strong>schaulichung<br />
hilfsmittel beiziehen. Die<br />
<strong>an</strong><strong>der</strong>n hören zu. sie richten ihre<br />
aufmerksamkeit auf die erzählende<br />
Person, auf den inhalt und auf<br />
die eigenen gefühle, Bil<strong>der</strong> und<br />
ged<strong>an</strong>ken.<br />
5. Sach- und Verständnisfragen<br />
stellen<br />
Die gruppe erfragt Fakten, die<br />
noch fehlen. Keine interpretation<br />
und Diskussion.<br />
6. Die Situation ausbreiten<br />
Die betroffene Person hört zu.<br />
Die <strong>an</strong><strong>der</strong>n äussern ihre gefühle,<br />
Bil<strong>der</strong>, Erfahrungen, ged<strong>an</strong>ken und<br />
sie diskutieren zusammenhänge,<br />
ursachen, Wirkungen. Eventuell<br />
visualisieren.<br />
Quelle: acherm<strong>an</strong>n, gautschi und rüegsegger (2000, s. 48)<br />
7. Die Situation einschränken<br />
und vertiefen<br />
Die betroffene Person kommentiert<br />
das gehörte aus ihrer Warte.<br />
sie betont, was sie jetzt beson<strong>der</strong>s<br />
beschäftigt und in welche richtung<br />
sie das thema vertiefen möchte.<br />
alle diskutieren den Fall gemeinsam<br />
in diese richtung weiter.<br />
8. Lösungsmöglichkeiten<br />
zusammentragen<br />
Die betroffene Person hört zu.<br />
Die <strong>an</strong><strong>der</strong>n schlagen lösungsmöglichkeiten<br />
vor und halten sie<br />
je mit einem stichwort fest.<br />
9. Die Lösungsmöglichkeiten prüfen<br />
Die betroffene Person kommentiert<br />
die lösungsmöglichkeiten.<br />
sie klärt, was für sie warum unbrauchbar,<br />
neu, überraschend und<br />
bedenkenswert ist.<br />
10. Die nächsten Schritte pl<strong>an</strong>en<br />
Die betroffene Person entscheidet<br />
für sich die nächsten schritte und<br />
bespricht mit den <strong>an</strong><strong>der</strong>n:<br />
Was? Wer? Wie? W<strong>an</strong>n? Wo?<br />
11. Gemeinsam abschliessen<br />
in einem Blitzlicht nehmen alle zur<br />
Besprechung und zu ihrer aktuellen<br />
Befindlichkeit kurz stellung.<br />
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Professionelle Lerngemeinschaft<br />
Professionelle lerngemeinschaften sind arbeitsbezogene gruppen<br />
von 3 bis 12 lehrpersonen. sie lernen vonein<strong>an</strong><strong>der</strong> und mitein<strong>an</strong><strong>der</strong>.<br />
Org<strong>an</strong>isation einer professionellen Lerngemeinschaft<br />
1. Lerngemeinschaft bilden<br />
n Die lerngemeinschaften können als Fachgruppe, als Jahrg<strong>an</strong>gsteam o<strong>der</strong><br />
als Kombination <strong>der</strong> beiden gruppen gebildet werden.<br />
2. Vereinbarungen treffen<br />
n Die teilnahme, die häufigkeit und die Dauer <strong>der</strong> treffen werden vereinbart.<br />
3. Ziele formulieren<br />
Die ziele können <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d folgen<strong>der</strong> Fragen erarbeitet werden:<br />
n Was läuft bei uns gut? Was soll weiter ausgebaut werden?<br />
n Was wird unser konkreter Beitrag zur umsetzung<br />
<strong>der</strong> strategischen schulziele sein?<br />
n Was wollen wir im nächsten Jahr konkret erproben, entwickeln<br />
und umsetzen?<br />
n Was möchten wir vonein<strong>an</strong><strong>der</strong> lernen und mitein<strong>an</strong><strong>der</strong> entwickeln?<br />
n Welchen Qualifizierungsbedarf haben wir?<br />
4. Indikatoren für die Zielerreichung formulieren<br />
Die indikatoren können <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d folgen<strong>der</strong> Fragen erarbeitet werden:<br />
n Wor<strong>an</strong> können wir erkennen, dass wir unsere ziele erreicht haben?<br />
n Wor<strong>an</strong> können wir erkennen, dass wir unsere ziele umgesetzt haben?<br />
n Mit welchen konkreten Ergebnissen sind wir zufrieden?<br />
n Wie können wir die erbrachten Ergebnisse messen, beobachten?<br />
5. Aktivitäten festlegen<br />
Folgende aktivitäten eignen sich für lerngemeinschaften:<br />
n Erfahrungsaustausch in <strong>der</strong> eigenen schule<br />
n Entwicklung und austausch von arbeitsmitteln<br />
n Klärung und Überprüfung von leistungsst<strong>an</strong>dards<br />
n austausch und auswertung von Klassenarbeiten<br />
n Erstellen von För<strong>der</strong>plänen<br />
n Erfahrungsaustausch mit lehrpersonen aus <strong>an</strong><strong>der</strong>en schulen<br />
n gemeinsames Pl<strong>an</strong>en und Durchführen von unterrichtssequenzen<br />
sowie gemeinsames auswerten <strong>der</strong> Erfahrungen und Ergebnisse<br />
n Erarbeiten und teilen von zielvorstellungen, Problemsichten und normen<br />
<strong>der</strong> zusammenarbeit<br />
n gemeinsame Fortbildung pl<strong>an</strong>en, absolvieren und auswerten<br />
n Best Practice vorstellen<br />
n o. ä.<br />
6. Entscheide fällen<br />
n Die lerngemeinschaft entscheidet sich für eine o<strong>der</strong> zwei aktivitäten.<br />
7. Protokolle schreiben<br />
n Es wird ein Protokoll geführt und so abgelegt, dass es für die <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />
lehrpersonen des Kollegiums eingesehen werden k<strong>an</strong>n.<br />
n Eventuell werden die Ergebnisse regelmässig in den Konferenzen<br />
vorgestellt.<br />
8. Reflexion, Evaluierung durchführen<br />
n inwiefern wurden die ziele erreicht?<br />
n Die zielerreichung k<strong>an</strong>n mittels <strong>der</strong> vorgängig formulierten indikatoren<br />
überprüft werden.<br />
Quelle: in <strong>an</strong>lehnung <strong>an</strong> Buhren c. und rolff h. (2002, s. 133–141)<br />
132<br />
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Ideensammlung zur Dokumentation und zum Austausch von<br />
Wissen aus Weiterbildungen innerhalb des Teams / Kollegiums<br />
1. Regel- und routinemässige Berichtsrunde als Trakt<strong>an</strong>dum im Rahmen <strong>der</strong> ordentlichen<br />
bzw. pädagogischen Konferenzen o<strong>der</strong> Teamsitzungen:<br />
2. Markt<br />
3. Weiterbildungskiosk<br />
Die lehrpersonen informieren über ihre Weiterbildung <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d<br />
folgen<strong>der</strong> Fragen:<br />
n Wer hat welche Weiterbildung besucht?<br />
n Welches sind die Erkenntnisse dieser Weiterbildung?<br />
n Was k<strong>an</strong>n in schriftlicher o<strong>der</strong> mündlicher Form weitergegeben werden?<br />
n Wo sind diese Ergebnisse abrufbar?<br />
n Welche Erfahrungen sollten vertieft in einem spezialgefäss weitergegeben<br />
werden?<br />
n Warum k<strong>an</strong>n diese Weiterbildung empfohlen bzw. nicht empfohlen werden?<br />
Zeitbedarf: ca. 5 Minuten pro Berichterstattung<br />
n Mehrere teams und/o<strong>der</strong> einzelne lehrpersonen stellen ihre Erkenntnisse<br />
und Erfahrungen aus ihren Weiterbildungen zur verfügung. <strong>an</strong> «Marktständen»<br />
stellen sie die Ergebnisse in einer geeigneten Form vor. Das können<br />
selbstlernmaterialien, ein video über die umsetzung des gelernten in <strong>der</strong><br />
Klasse, ein geleiteter Workshop zu einem thema o<strong>der</strong> Ähnliches sein.<br />
n Diese <strong>an</strong>gebote können während des Marktes wahlweise besucht werden.<br />
Zeitbedarf: 1 /2 bis 1 tag<br />
4. Weiterbildungsbericht<br />
n Das Wissen aus <strong>der</strong> Weiterbildung wird von einer einzelnen lehrperson<br />
o<strong>der</strong> einer gruppe von lehrpersonen in Kursform <strong>an</strong> interessierte lehrpersonen<br />
o<strong>der</strong> <strong>an</strong> das g<strong>an</strong>ze Kollegium weitergegeben.<br />
Zeitbedarf: 1 /2 bis 1 tag o<strong>der</strong> mehrere abende<br />
n Jede lehrperson verfasst einen kurzen Bericht über die besuchte Weiterbildung,<br />
worin <strong>der</strong> inhalt, die Erkenntnisse, die umsetzung und <strong>der</strong> nutzen<br />
beschrieben werden. zur übersichtlichen und einheitlichen gestaltung eignet<br />
sich ein Formular. Diese Berichte werden in einem speziellen, öffentlich<br />
zugänglichen Ordner abgelegt.<br />
n vor dem ablegen erfolgt eine kurze information darüber in <strong>der</strong> Konferenz<br />
o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> teamsitzung.<br />
Quelle: nach En<strong>der</strong> und strittmatter (2002, s. 47)<br />
133<br />
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Anregungen für eine bessere Arbeitsorg<strong>an</strong>isation<br />
lehrpersonen, <strong>der</strong>en gesundheit durch Überbelastung gefährdet ist, können<br />
mit hilfe <strong>der</strong> nachstehenden liste versuchen, ihre arbeitsorg<strong>an</strong>isation zu verbessern.<br />
Die schulleitung soll, sofern sie von den symptomen Kenntnis bzw.<br />
diese erk<strong>an</strong>nt hat, die lehrpersonen auf das Formular aufmerksam machen. Die<br />
vorschläge verstehen sich als <strong>an</strong>regungen - es gibt kein «richtig» o<strong>der</strong> «falsch».<br />
vorschläge Das mache<br />
ich<br />
schon<br />
ich lege <strong>an</strong> meinem häuslichen arbeitsplatz ein sinnvolles Ordnungssystem<br />
<strong>an</strong>. Ordner für umf<strong>an</strong>greiche themen, hängeordner für thematisch<br />
schwer zuzuordnende Einzelvorgänge.<br />
ich nehme mir wenigstens einmal in <strong>der</strong> Woche zeit, um alles, was sich<br />
<strong>an</strong>gesammelt hat, auszusortieren o<strong>der</strong> abzuheften.<br />
ich nehme mir in jeden Ferien wenigstens einen tag zeit, um auszusortieren<br />
(im Kalen<strong>der</strong> eintragen!).<br />
ich nehme jeden vorg<strong>an</strong>g nur einmal in die h<strong>an</strong>d - erledigen, ablegen o<strong>der</strong><br />
wegwerfen, aber nicht herum schieben.<br />
ich schreibe grundsätzlich alles auf, was ich zu erledigen habe.<br />
ich nehme mir jeden tag 5 Minuten zeit, um auf einem Extrazettel/tagespl<strong>an</strong>er<br />
aufzuschreiben, was ich am nächsten tag erledigen will o<strong>der</strong> muss.<br />
ich setze Prioritäten (nummerieren, drei sterne). ich überlege und<br />
entscheide, was am kommenden tag, in <strong>der</strong> kommenden Woche am<br />
dringlichsten ist.<br />
ich streiche jeden tag von meiner liste, was ich bereits erledigt habe.<br />
Wenn ich mit meiner Org<strong>an</strong>isation nicht zurecht komme, arbeite ich meine<br />
liste ‚stur‘ von oben nach unten ab!<br />
ich schütze mich selbst vor ablenkung, indem ich meine tür schliesse und<br />
Bescheid gebe, dass ich jetzt bis … uhr ungestört arbeiten möchte.<br />
Wenn ich nicht gestört werden will, blocke ich eingehende telefon<strong>an</strong>rufe<br />
ab, indem ich das telefon umstelle o<strong>der</strong> den <strong>an</strong>rufbe<strong>an</strong>tworter einschalte.<br />
ich versuche, meinen persönlichen zielvorgaben um wenigstens 1-2 tage<br />
voraus zu sein.<br />
ich pl<strong>an</strong>e mehr zeit für nicht vorhersehbare Ereignisse und notwendige<br />
unterbrechungen ein.<br />
ich lege alles, was ich am nächsten tag benötige, am vortag/vorabend<br />
zurecht.<br />
ich sage auch einmal «nein», wenn alles zu viel wird o<strong>der</strong> ich das gefühl<br />
habe, ausgenutzt zu werden.<br />
ich mache nicht alles allein, son<strong>der</strong>n verschaffe mir arbeitserleichterung<br />
durch gemeinsame vorbereitung von unterrichtsvorhaben mit Kollegen.<br />
ich engagiere eine hilfe für den haushalt.<br />
ich nehme mir zeit für mich – zeiten, in denen ich mich erhole, nachdenke,<br />
meinen interessen nachgehe etc.<br />
als Erstes versuche ich , die folgenden vorschläge zu realisieren:<br />
Damit habe ich bereits gute Erfahrungen gemacht:<br />
Quelle: Kretschm<strong>an</strong>n 2001<br />
Das will<br />
ich noch<br />
konsequenter<br />
tun<br />
Das will<br />
ich versuchen<br />
134<br />
Damit<br />
k<strong>an</strong>n ich<br />
mich<br />
nicht <strong>an</strong>freunden<br />
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Ideensammlung Verhältnisprävention<br />
Die folgenden ideen sind als <strong>an</strong>regungen zur Entlastung von lehrpersonen und<br />
schulleitungen zu verstehen. Durch interne gestaltung von schule und unterricht<br />
k<strong>an</strong>n das Wohlbefinden gesteigert werden.<br />
Kooperative Arbeitsformen<br />
n Feste zeiten für Kooperation, kollegiale Praxisberatung und Kommunikation<br />
einpl<strong>an</strong>en<br />
n gemeinsame Erarbeitung von fächerspezifischen und fächerverbindenden<br />
Jahres-arbeitsplänen<br />
n verständigung über unterrichtsmethoden, leistungs<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen,<br />
leistungsbewertung, verhaltensregeln und s<strong>an</strong>ktionen bei verstössen<br />
n Kollegiale unterrichtsberatung zur reflexion von routinen und bei<br />
schwierigen unterrichtssituationen<br />
Gestaltungselemente von Unterricht<br />
n stärkung musisch-künstlerischer und sportlicher aktivitäten<br />
(z. B. Bewegungspausen etc.)<br />
n <strong>an</strong>erkennungen beson<strong>der</strong>er leistungen von schülerinnen und schülern<br />
n Entzerrung <strong>der</strong> unterrichtlichen Belastungen durch tätigkeitswechsel<br />
z. B. mit <strong>an</strong><strong>der</strong>en lernformen, kreativen inhalten, Erholungsphasen,<br />
rhythmisierung des unterrichts<br />
n sofern möglich: schaffen von Möglichkeiten für projekthaftes und kontinuierliches<br />
arbeiten, z. B. durch zusammenfassung von Fächern mit ein<br />
bis zwei Wochenstunden zu (halb-) tages- Blockunterricht<br />
Ausserunterrichtliche Gestaltungselemente<br />
n Kommunikative gestaltung des lehrerzimmers als Ort des Wohlfühlens<br />
und <strong>der</strong> Erholung<br />
n sinnvolle nutzung von unvermeidlichen zwischenstunden; Einrichtung von<br />
arbeitsplätzen («grossraumbüro») für lehrerinnen und lehrer<br />
n Pausen ohne in<strong>an</strong>spruchnahme <strong>der</strong> lehrerinnen und lehrer durch Eltern<br />
o<strong>der</strong> schüler<br />
n Maßnahmen zur lärmeindämmung, z. B. Einrichtung von ruhezonen;<br />
rituale<br />
n zeitlich befristeter Einsatz von – insbeson<strong>der</strong>e gesundheitlich gefährdeten –<br />
lehrerinnen und lehrern in verwaltung und Org<strong>an</strong>isation bei gleichzeitiger<br />
verpflichtung von vertretungskräften – sofern die arbeitsrechtlichen grundlagen<br />
vorh<strong>an</strong>den sind<br />
n Entlastung gesundheitlich beeinträchtigter lehrpersonen durch günstigen<br />
stundenpl<strong>an</strong>, <strong>der</strong> teamteaching, kollegiale Beratung und hospitation vorsieht<br />
n späterer unterrichtsbeginn für gesundheitlich gefährdete lehrpersonen<br />
Quelle: in <strong>an</strong>lehnung <strong>an</strong> «Projekt lehrergesundheit rheinl<strong>an</strong>d-Pfalz»<br />
(http://www.add.rlp.de/icc/aDD/)<br />
135<br />
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Vorgehen bei Gesundheitszirkel<br />
Zusammensetzung eines Gesundheitszirkels<br />
n alle gruppierungen <strong>der</strong> schule, jedoch nicht mehr als neun Personen.<br />
n Ein teil <strong>der</strong> zirkelmitglie<strong>der</strong> sowie die leitung sollten über grundkenntnisse<br />
<strong>der</strong> stress- und Belastungsforschung verfügen.<br />
n Die leitung sollte für Mo<strong>der</strong>ation ausgebildet sein und nicht zur schule gehören<br />
(sofern verfügbar).<br />
n Kleine schulen können sich zusammenschliessen und gemeinsam Diagnose- und<br />
verän<strong>der</strong>ungsinstrumente entwickeln.<br />
Schulleitung und Gesundheitszirkel<br />
n Einrichtung des gesundheitszirkels muss mit schulleitung abgesprochen o<strong>der</strong><br />
von dieser initiiert werden.<br />
n Ob die schulleitung selbst dabei ist, gilt es abzuwägen. vorteil: Blickwinkel <strong>der</strong> schulleitung<br />
ist wichtige information. nachteile: Mögliche Konfrontation mit schulleitung,<br />
tabuisierung gewisser themen.<br />
n zumindest sollte die schulleitung temporär <strong>an</strong> sitzungen teilnehmen können.<br />
Klärung <strong>der</strong> Verfahrensfragen<br />
n rhythmus und Dauer <strong>der</strong> sitzungen<br />
n Protokollierung<br />
n verbindlichkeit einer regelmässigen teilnahme<br />
n verschwiegenheitspflicht<br />
n Dauer <strong>der</strong> arbeiten<br />
n zusammenarbeit mit <strong>an</strong><strong>der</strong>n arbeitsgruppen<br />
Arbeitsprinzipien<br />
n nur vorhaben in <strong>an</strong>griff nehmen, die mit den Mitteln <strong>der</strong> schule o<strong>der</strong> mit hilfe<br />
von kooperierenden unternehmen umgesetzt werden können.<br />
n nebst den max. 9 zirkelmitglie<strong>der</strong>n gesamtes lehrerpersonal in die arbeit einbeziehen.<br />
n Der gesundheitszirkel ist ein Prozess. im verlaufe <strong>der</strong> arbeit können sich die ziele<br />
än<strong>der</strong>n, weshalb die ausg<strong>an</strong>gsituation sowie die zwischenziele und Projektschritte<br />
dokumentiert werden sollten. Der Prozess wird so kommunizierbar.<br />
n Bildungs- und Erziehungsauftrag hat vorr<strong>an</strong>g.<br />
n zusammenh<strong>an</strong>g zwischen individuellem verhalten und institutionellen arbeitsbedingungen<br />
beachten.<br />
n umfeld <strong>der</strong> schule mit einbeziehen.<br />
Vorgehen<br />
1. vorgespräche, genehmigung des gesundheitszirkels durch schulleitung<br />
2. Einführungsver<strong>an</strong>staltung für alle lehrkräfte<br />
3. teilnehmendenrekrutierung<br />
4. Eröffnungssitzung<br />
5. identifizierung <strong>der</strong> Belastungsfaktoren<br />
6. ausarbeitung von lösungsvorschlägen<br />
7. Präsentation <strong>der</strong> Massnahmenliste<br />
8. Konkretisierung und terminisierung <strong>der</strong> umsetzungsmassnahmen<br />
Umsetzung<br />
n Bereitschaft für verän<strong>der</strong>ung <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d <strong>der</strong> vorgeschlagenen Massnahmen aller Beteiligten<br />
n suche nach unterstützung zur umsetzung nach zuständigen Personen und institutionen<br />
n Betroffene zu Beteiligten machen<br />
Kontrolle<br />
n institutionalisierung des gesundheitszirkels<br />
n Bil<strong>an</strong>zsitzung nach 3-4 Monaten<br />
n Bestimmung <strong>der</strong> Effektivität <strong>der</strong> Massnahen (Evaluation)<br />
136<br />
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Gesprächsleitfaden Sucht<br />
1. Gesprächsvorbereitung<br />
Bei auffälligen verhaltensän<strong>der</strong>ungen<br />
von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
sollte es selbstverständlich sein, dass<br />
vorgesetzte das gespräch suchen,<br />
auch wenn zunächst nicht von einem<br />
zusammenh<strong>an</strong>g mit suchtmitteln<br />
auszugehen ist. liegen jedoch hinweise<br />
auf Missbrauch von suchtmitteln<br />
o<strong>der</strong> auf suchtverhalten vor,<br />
ist <strong>der</strong> vorgesetzte verpflichtet, den<br />
Betroffenen darauf <strong>an</strong>zusprechen. in<br />
beiden Fällen ist es günstig, sich auf<br />
konkrete <strong>an</strong>haltspunkte, Beobachtungen,<br />
vorkommnisse, Beschwerden,<br />
versäumnisse usw. beziehen<br />
zu können. vage <strong>an</strong>deutungen wie<br />
«sie haben sich in letzter zeit verän<strong>der</strong>t»<br />
können zwar unter günstigen<br />
Bedingungen ein «türöffner» sein,<br />
werden aber bei suchtgefährdeten<br />
o<strong>der</strong> suchtabhängigen Personen eher<br />
zu zurückweisung, abstreiten, Empörung<br />
führen und die Basis für weitere<br />
gespräche erschweren. Personen mit<br />
2. Wichtige Aspekte <strong>der</strong> Gesprächsführung<br />
um die gesprächsführung von <strong>an</strong>f<strong>an</strong>g<br />
<strong>an</strong> auf ein solides Fundament<br />
zu stellen, sollten einige grundregeln<br />
beachtet werden: Es ist eine zeitsp<strong>an</strong>ne<br />
von mind. 1 stunde einzupl<strong>an</strong>en,<br />
am besten ohne <strong>an</strong>schlusstermin,<br />
damit es keinen zeitdruck gibt. Eine<br />
authentische gesprächssituation im<br />
stile eines Qualifikationsgespräches<br />
wird dem <strong>an</strong>lass besser gerecht als<br />
ein Plau<strong>der</strong>stündchen mit Kaffee und<br />
Kuchen. Mögliche störungen (z. B.<br />
telefon, Besuche) sollten weitestgehend<br />
vermieden werden. Die schulleitungen<br />
sollten sich bewusst sein, dass<br />
alles auch g<strong>an</strong>z <strong>an</strong><strong>der</strong>s sein k<strong>an</strong>n, als<br />
sie es wahrnehmen. aufmerksames<br />
zuhören sowie das Einnehmen <strong>der</strong><br />
Perspektive des gesprächspartners<br />
sind wichtige Erfolgsgar<strong>an</strong>ten. zunächst<br />
ist allerdings die eigene sicht<br />
darzulegen und die leistungen, das<br />
verhalten und die rolle, welche die<br />
Person im system spielt, zu <strong>an</strong>erkennen.<br />
zu vermeiden sind pauschale<br />
vorwürfe. Kritisiert werden darf nur<br />
das verhalten, nicht aber die Person:<br />
Es ist ein unterschied zu sagen «sie<br />
sind unzuverlässig» o<strong>der</strong> «sie haben<br />
suchtproblemen neigen dazu, in unterschiedlichster<br />
Weise Kritik <strong>an</strong> ihrem<br />
verhalten zu verhin<strong>der</strong>n. zu bedenken<br />
ist jedoch, dass ein solches verhalten<br />
auch dem selbstschutz des/<strong>der</strong> Betroffenen<br />
dient und nicht nur als Wi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>d<br />
o<strong>der</strong> uneinsichtigkeit zu werten<br />
ist. Es ist wichtig, dass er o<strong>der</strong> sie das<br />
«gesicht wahren» k<strong>an</strong>n. auf jeden Fall<br />
sollten sich die vorgesetzten auf die<br />
betroffene Person und <strong>der</strong>en mögliche<br />
reaktionen mental einstellen.<br />
Mit dem/<strong>der</strong> Betroffenen muss<br />
zunächst unter nennung des <strong>an</strong>liegens<br />
ein gesprächstermin vereinbart<br />
werden. Diese terminvereinbarung ist<br />
persönlich zu treffen und nicht etwa<br />
über zettel o<strong>der</strong> die sekretärin. Der<br />
zeitraum muss so gewählt werden,<br />
dass dem gegenüber ebenfalls eine<br />
vorbereitungszeit bleibt. Der/die<br />
Betroffene darf sich von einer vertrauensperson<br />
begleiten lassen.<br />
die und die zusagen gemacht und<br />
nicht eingehalten.» Es gilt zu bedenken:<br />
verg<strong>an</strong>genes ist nicht mehr zu<br />
än<strong>der</strong>n. Es hat allenfalls die Funktion,<br />
für die zukunft daraus zu lernen.<br />
«hätte – wäre – wenn» taugt nicht zur<br />
Bewältigung. <strong>an</strong>schließend ist dem<br />
gesprächspartner gelegenheit zu geben,<br />
dazu stellung zu nehmen, ohne<br />
durch Klarstellungen, gegenrede,<br />
Belehrung usw. zu unterbrechen. Die<br />
vorgesetzten sollten sich darauf einstellen,<br />
dass er/sie versuchen wird, die<br />
Kritik <strong>an</strong> seinem verhalten zu verhin<strong>der</strong>n<br />
und <strong>an</strong><strong>der</strong>e in die ver<strong>an</strong>twortung<br />
zu drängen.<br />
Das weitere gespräch wird eher durch<br />
Fragen als durch Behauptungen gesteuert.<br />
in jedem Fall zu vermeiden sind<br />
Diskussionen ums «rechthaben»;<br />
vielmehr ist die so gen<strong>an</strong>nte «Metaebene»<br />
<strong>an</strong>zusteuern und zu beschreiben,<br />
wie Äusserungen des<br />
gegenübers <strong>an</strong>kommen. verbale und<br />
nonverbale Wi<strong>der</strong>sprüche müssen<br />
<strong>an</strong>gesprochen werden, wenn sich die<br />
betreffende schulleitung dies zutraut.<br />
ruhe muss auch bei emotionalen<br />
137<br />
Blatt 1<br />
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Gesprächsleitfaden Sucht<br />
Provokationen bewahrt werden, geht<br />
es doch in erster linie nicht um die<br />
eigene Person, son<strong>der</strong>n um die jeweilige<br />
ver<strong>an</strong>twortung als Führungskraft.<br />
Massive grenzüberschreitungen<br />
können bestimmt, aber gelassen<br />
zurückgewiesen werden. M<strong>an</strong> sollte<br />
aber in einer solchen situation nicht<br />
zu empfindlich sein.<br />
Wenn sich herausstellt, dass die<br />
schulleitung selbst und ihr verhalten<br />
teil des Problems sind o<strong>der</strong> wenn die<br />
Emotionen zu intensiv werden, sollte<br />
3. Darauf sollte auch noch geachtet werden:<br />
schulleitungspersonen sind Führungskräfte<br />
und nicht Ärzte, sucht-<br />
berater o<strong>der</strong> therapeuten. Das bedeutet<br />
einen Bal<strong>an</strong>ceakt zwischen <strong>der</strong> sicherstellung<br />
des fachlichen auftrages<br />
einerseits und <strong>der</strong> Fürsorge und dem<br />
verständnis für die einzelne Person<br />
<strong>an</strong><strong>der</strong>erseits.<br />
Die gesprächspartnerinnen und<br />
-partner sind für ihr leben, ihre<br />
gefühle, ihre Probleme und für die<br />
auswirkungen ihrer suchtproblematik<br />
in Familie und Beruf selbstver<strong>an</strong>twort-<br />
4. Vorbereitende Notizen:<br />
Für die inhaltliche vorbereitung des<br />
Erst-gespräches und weiterer gespräche<br />
können folgende Fragen<br />
hilfreich sein:<br />
n Was ist <strong>der</strong> <strong>an</strong>lass<br />
für dieses gespräch?<br />
n Was ist das ziel<br />
in diesem gespräch?<br />
IST-St<strong>an</strong>d<br />
n Welche beson<strong>der</strong>en vorkommnisse<br />
gibt es?<br />
n Welches verhalten gibt <strong>an</strong>lass<br />
zur sorge o<strong>der</strong> Be<strong>an</strong>st<strong>an</strong>dung und<br />
wie ässert sich dies?<br />
n Welches verhalten <strong>der</strong>/des Betroffenen<br />
ist nicht akzeptabel? Welche<br />
Entwicklung hat stattgefunden?<br />
n arbeitsverhalten?<br />
n sozialverhalten?<br />
n gesundheitsverhalten/<br />
Erscheinungsbild?<br />
n <strong>an</strong><strong>der</strong>es?<br />
erwogen werden, eine Person bei<strong>der</strong>seitigen<br />
vertrauens als Mediator<br />
hinzuzuziehen.<br />
Es geht um konkrete h<strong>an</strong>dlungsvereinbarungen<br />
und arr<strong>an</strong>gements für<br />
die nahe zukunft sowie um hilfsmöglichkeiten<br />
für die Betroffenen.<br />
Das gespräch sollte daher mit einer<br />
zusammenfassung <strong>der</strong> wichtigsten<br />
Punkte, <strong>der</strong> vereinbarung weiterer<br />
Maßnahmen und Konsequenzen<br />
sowie <strong>der</strong> Festlegung eines nächsten<br />
gesprächstermins beendet werden.<br />
lich; nur sie selbst können sich än<strong>der</strong>n<br />
und müssen ihre Problemlösung deshalb<br />
auch selbst <strong>an</strong> die h<strong>an</strong>d nehmen.<br />
allerdings sind die schulleitungspersonen<br />
gefor<strong>der</strong>t, wenn z. B. org<strong>an</strong>isatorische<br />
o<strong>der</strong> zwischenmenschliche<br />
arbeitsbedingungen verän<strong>der</strong>t werden<br />
müssen.<br />
Bestehende örtliche/regionale Beratungs<strong>an</strong>gebote<br />
und -dienste sollten<br />
den gesprächspartnerinnen und<br />
-partnern kommuniziert werden.<br />
n Welche auswirkungen hat dieses<br />
verhalten auf schülerinnen und<br />
schüler, Eltern, Kollegium, schulleitung?<br />
n Welche Konsequenzen hat es,<br />
wenn <strong>der</strong>/die Betroffene das<br />
verhalten nicht än<strong>der</strong>t?<br />
n Wie sieht <strong>der</strong>/die Betroffene selbst<br />
die <strong>an</strong>gelegenheit?<br />
Zukunft<br />
n Welche verhaltensän<strong>der</strong>ungen<br />
werden erwartet?<br />
n Welche konkreten hilfs<strong>an</strong>gebote<br />
können gemacht werden o<strong>der</strong> sind<br />
bereits gemacht worden?<br />
n Welche Möglichkeit <strong>der</strong> verän<strong>der</strong>ung<br />
sieht <strong>der</strong>/die Betroffene?<br />
n Welche vereinbarungen werden/<br />
wurden abgesprochen?<br />
n termin für das nächste gespräch?<br />
n Was hat sich seit dem letzten<br />
gespräch geän<strong>der</strong>t?<br />
n Wurden die abgesprochenen<br />
vereinbarungen eingehalten?<br />
Blatt<br />
138<br />
2<br />
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Quelle: in <strong>an</strong>lehnung <strong>an</strong> «Projekt lehrergesundheit rheinl<strong>an</strong>d-Pfalz» (http://www.add.rlp.de/icc/aDD/)
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Vorbeugung von Burn out<br />
Schulleitung<br />
Die ursachen für Burn out liegen zum einen beim jeweiligen individuum, zum<br />
<strong>an</strong><strong>der</strong>n sind sie im institutionellen Bereich (z. B. schule) begründet. Die Prävention<br />
konzentriert sich deshalb auf die arbeitsweise <strong>der</strong> schulleitung, auf die<br />
zusammenarbeit mit lehrerkolleginnen und Kollegen sowie auf das betroffene<br />
individuum selbst. Mit <strong>der</strong> nachfolgenden liste können die erwähnten Personen<br />
reflektieren, ob ihre arbeitsweise für sich o<strong>der</strong> für ihre Kolleginnen und Kollegen<br />
ein Burn out-risiko darstellt. Werden bei sich selbst o<strong>der</strong> im unmittelbaren<br />
umfeld <strong>an</strong>zeichen von Burn out festgestellt, ist es in jedem Fall ratsam, eine<br />
Fachperson beizuziehen.<br />
Methoden zur Verringerung des Burn out-Riskos<br />
n Offene Kommunikation pflegen<br />
n aktive Konfliktbewältigung<br />
betreiben<br />
n klare vorgaben / Erwartungen<br />
kommunizieren<br />
n Feedback- und Fehlerkultur leben<br />
n Mitarbeitergespräche führen<br />
n ver<strong>an</strong>twortlichkeiten regeln<br />
n rollenklarheit schaffen<br />
n zusammenarbeit för<strong>der</strong>n<br />
n Weiterbildung, austausch, supervision<br />
ermöglichen<br />
n Belastungserhebung bei lehr-<br />
personen / team durchführen<br />
Zusammenarbeit mit Lehrerkolleginnen und -kollegen<br />
n austausch mit Kolleginnen und<br />
Kollegen suchen<br />
n Berufliches soziales netz aufbauen<br />
und erhalten<br />
n gegenseitiges konstruktives Feedback<br />
geben<br />
n Fachliche Kooperation <strong>an</strong>streben<br />
n herausfor<strong>der</strong>ungen und Entwicklungsmöglichkeiten<br />
schaffen<br />
n Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
als wertvolle ressource betrachten<br />
n Faires und gerechtes (Führungs-)<br />
verhalten<br />
n Berücksichtigung von individuellen<br />
Bedürfnissen<br />
n unterstützung im täglichen<br />
arbeitsleben: <strong>an</strong>erkennung und<br />
Wertschätzung<br />
n selbstver<strong>an</strong>twortung erlauben<br />
(Entscheidungsmöglichkeiten,<br />
Mitbestimmung)<br />
n gemeinsame strategien für<br />
schwierige situationen entwickeln<br />
n gemeinsame Weiterbildungen und<br />
supervisionen besuchen<br />
n Konflikte klären (evtl. einen<br />
schlichter/Mediator beiziehen)<br />
139<br />
Blatt 1<br />
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Vorbeugung von Burn out<br />
Individuum<br />
n Fachkompetenz erweitern<br />
n arbeitsorg<strong>an</strong>isation verbessern<br />
n selbstm<strong>an</strong>agement überprüfen<br />
n sozialkommunikation verbessern<br />
n Einstellungen und Bewertungen<br />
verän<strong>der</strong>n<br />
n Perfektionistische leistungs-<br />
<strong>an</strong>sprüche überprüfen<br />
n Eigene leistungsgrenzen<br />
akzeptieren lernen<br />
n schwierigkeiten aktiv <strong>an</strong>gehen<br />
n sich weniger persönlich mit<br />
aufgaben identifizieren<br />
n innere Dist<strong>an</strong>z wahren<br />
n Perspektiven entwickeln<br />
n stressreaktionen abbauen<br />
n Praktizieren einer Entsp<strong>an</strong>nungstechnik<br />
n sich regelmässig bewegen<br />
n sich gesund ernähren<br />
n Pflegen sozialer Kontakte<br />
n ausgleich durch Freizeitaktivitäten<br />
und hobbys gewährleisten<br />
n genussfähigkeit pflegen<br />
n ausreichend schlafen<br />
n ausreichend Pausen im tages-<br />
ablauf einpl<strong>an</strong>en<br />
n Erwartungshaltung <strong>an</strong> die schüler<br />
revidieren<br />
n Bal<strong>an</strong>ce zwischen arbeit und<br />
Erholung aufbauen<br />
n sport treiben (ohne leistungs<strong>an</strong>spruch!)<br />
n Beziehungen pflegen (Partnerschaft<br />
/ Familie, Freundschaften<br />
etc.)<br />
n Eigene interessen und hobbies<br />
pflegen<br />
n stressbewältigung verbessern:<br />
stressm<strong>an</strong>agement-training (Mentale<br />
techniken und Entsp<strong>an</strong>nungstechniken<br />
lernen)<br />
n sich selbst kritisch hinterfragen<br />
(Perfektionismus-Falle)<br />
n Prioritäten setzen (was ist wirklich<br />
wichtig?)<br />
n zuversichtlich denken<br />
(Optimismus kultivieren)<br />
Blatt<br />
140<br />
2<br />
instruMEntE – B ErsOnalFÜhrung<br />
P
www.schulen-aargau.ch/<br />
personalfuehrung<br />
instruMEntE – B PErsOnalFÜhrung<br />
Unterstützungs<strong>an</strong>gebote<br />
n Lehrpersonenberatung <strong>Aargau</strong><br />
Beratungsdienste für ausbildung und Beruf aargau<br />
herzogstrasse 1<br />
5000 aarau<br />
tel. 062 832 64 50<br />
lb@bdag.ch<br />
www.beratungsdienste-aargau.ch<br />
Ein <strong>an</strong>gebot für lehrpersonen, schulleiterinnen und schulleiter <strong>der</strong><br />
– volksschule alle stufen inkl. Kin<strong>der</strong>garten<br />
– K<strong>an</strong>tonalen schulen<br />
– Berufsschulen<br />
– Fachhochschulen<br />
n Case M<strong>an</strong>agement für Lehrpersonen<br />
case M<strong>an</strong>agement unterstützt von Kr<strong>an</strong>kheit o<strong>der</strong> unfall betroffene lehrpersonen<br />
bei einer raschen, sicheren rückkehr <strong>an</strong> den arbeitsplatz, indem hin<strong>der</strong>nisse<br />
(berufliche, medizinische o<strong>der</strong> soziale) möglichst frühzeitig in zusammenarbeit<br />
mit allen Beteiligten <strong>an</strong>geg<strong>an</strong>gen werden.<br />
<strong>an</strong>sprechperson im BKs ist:<br />
Brigitte Mächler<br />
abt. volksschule<br />
sekt. ressourcen<br />
062 835 21 17<br />
brigitte.maechler@ag.ch<br />
Die Fallbearbeitungen werden von <strong>der</strong> Firma rehawork (ehemals rehafirst)<br />
www.rehawork.ch vorgenommen.<br />
n Beratungsstelle Gesundheitsbildung und Prävention<br />
Pädagogische hochschule<br />
Fachhochschule nordwestschweiz<br />
institut Weiterbildung und Beratung<br />
Küttigerstr. 42<br />
ch-5000 aarau<br />
tel. 062 838 90 35<br />
www.fhnw.ch/ph/iwb/beratung/gesundheit<br />
n K<strong>an</strong>tonsärztlicher Dienst<br />
Departement gesundheit und soziales<br />
K<strong>an</strong>tonsärztlicher Dienst<br />
Bachstrasse 15<br />
5001 aarau<br />
tel. 062 835 29 60<br />
www.ag.ch > Dgs > Über uns > Org<strong>an</strong>isation > K<strong>an</strong>tonsärztlicher Dienst<br />
n Schweizerischen Netzwerk Gesundheitsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong> <strong>Schulen</strong> SNGS<br />
raDiX Kompetenzzentrum für<br />
gesundheitsför<strong>der</strong>ung und Prävention<br />
habsburgerstr. 31<br />
6003 luzern<br />
tel. 041 210 62 10<br />
www.gesunde-schulen.ch/html/kontakt.html<br />
141<br />
instruMEntE – B ErsOnalFÜhrung<br />
P
C Personaltrennung<br />
im Kapitel Personaltrennung werden folgende themen bearbeitet:<br />
1. Kündigungen<br />
n Die rechtlichen und org<strong>an</strong>isatorischen aspekte von Kündigungen,<br />
insbeson<strong>der</strong>e bei Mängeln in <strong>der</strong> leistung und bei<br />
Personalabbau<br />
n verschiedene Formen von zeugnissen<br />
n austrittsgespräch<br />
Eine Kündigung bzw. das auflösen eines arbeitsvertrages und das verlassen eines gewohnten<br />
arbeitsumfeldes stellen meistens einen bedeutenden Einschnitt in das leben<br />
einer Person dar. Die gestaltung eines trennungsprozesses (vor allem eines unfreiwilligen)<br />
soll je nach situation und je nach beteiligten und betroffenen Personen gut durchdacht<br />
und gepl<strong>an</strong>t werden, damit eine trennung in einem möglichst fairen rahmen geschehen<br />
k<strong>an</strong>n.<br />
1.1 Allgemeine rechtliche Aspekte <strong>der</strong> Personaltrennung<br />
Eine trennung muss den rechtlichen vorgaben des K<strong>an</strong>tons aargau entsprechend ablaufen.<br />
Die rechtlichen aspekte basieren auf dem arbeitsvertragsrecht aus dem Bundesgesetz<br />
vom 30. März 1911 betreffend die Ergänzung des schweizerischen zivilgesetzbuchs<br />
(5. teil: Obligationenrecht; Or) und den gesetzen des K<strong>an</strong>tons aargau, insbeson<strong>der</strong>e auf<br />
n dem schulgesetz vom 17. März 1981<br />
sar 401.100<br />
n dem gesetz über die <strong>an</strong>stellung von lehrpersonen (gal)<br />
vom 17. Dezember 2002<br />
sar 411.200<br />
n dem Dekret über die <strong>an</strong>stellung und löhne <strong>der</strong> lehrpersonen<br />
(lDlP) vom 24. august 2004<br />
sar 411.210<br />
n <strong>der</strong> verordnung über die <strong>an</strong>stellung und löhne <strong>der</strong> lehrpersonen<br />
(vall) vom 13. Oktober 2004<br />
sar 411.211<br />
Diese Erlasse können von <strong>der</strong> staatsk<strong>an</strong>zlei in aarau bezogen werden o<strong>der</strong> stehen unter<br />
www.ag.ch/sar zur verfügung.<br />
Das Or ist unter http://www.admin.ch/ch/d/sr/22.html#220 abrufbar.<br />
142<br />
c PErsOnaltrEnnung
n Arten <strong>der</strong> Personaltrennung / Vertragsauflösungen<br />
Es gibt diverse arten von Personaltrennungen. Diese können von einem auslaufen des<br />
arbeitsverhältnisses infolge Pensionierung, über eine Kündigung durch eine lehrperson<br />
bis zu einer Kündigung durch die schulpflege reichen.<br />
Die folgende Übersicht zeigt auf, welche arten von Personaltrennung möglich sind.<br />
In gegenseitigem<br />
Einvernehmen<br />
schriftliche vereinbarung<br />
(gründe müssen nicht<br />
zwingend <strong>an</strong>gegeben<br />
werden, die regionale<br />
arbeitsvermittlung allerdings<br />
verl<strong>an</strong>gt gründe.)<br />
Personaltrennung<br />
Ohne Kündigung Mit Kündigung<br />
ablauf befristete stelle Ordentliche Kündigung<br />
Bei Erreichen<br />
<strong>der</strong> ahv-altersgrenze<br />
Externe stellvertretung,<br />
sobald die vertretene lehrperson<br />
ihre arbeit wie<strong>der</strong><br />
aufnimmt<br />
zum zeitpunkt <strong>der</strong><br />
ausrichtung einer vollen<br />
iv-rente<br />
tod<br />
Mitteilen <strong>der</strong> Trennung<br />
rechtlich:<br />
Keine information nötig<br />
Wertschätzende<br />
<strong>Personalführung</strong>:<br />
mündliche und / o<strong>der</strong><br />
schriftliche information:<br />
D<strong>an</strong>k, Kondolenzschreiben<br />
...<br />
Fristlose auflösung<br />
auflösung infolge dauern<strong>der</strong><br />
arbeitsunfähigkeit wegen<br />
Kr<strong>an</strong>kheit o<strong>der</strong> unfall<br />
lehrpersonen können<br />
mündlich o<strong>der</strong> schriftlich<br />
kündigen.<br />
Die <strong>an</strong>stellungsbehörde<br />
muss schriftlich kündigen.<br />
Die gesetzlichen Fristen<br />
müssen von allen Parteien<br />
eingehalten werden.<br />
Eine Kündigung <strong>der</strong> <strong>an</strong>stellungsbehörde muss schriftlich sein und muss begründet<br />
werden.<br />
Die Kündigung ist eine «empf<strong>an</strong>gsbedürftige Willenserklärung», das heisst, die Kündigung<br />
gilt als ausgesprochen, wenn sie dem Empfänger zugeg<strong>an</strong>gen und quittiert worden ist.<br />
Wird die Kündigung einer lehrperson mündlich mitgeteilt und das Kündigungsschreiben<br />
persönlich überreicht, ist es aus gründen <strong>der</strong> Beweislage empfehlenswert, den Empf<strong>an</strong>g<br />
des Kündigungsbriefes bestätigen zu lassen (hiermit bestätigt herr / Frau ... den Erhalt <strong>der</strong><br />
Kündigung per ... Ort, Datum und unterschrift bei<strong>der</strong> Parteien). Wird die Empf<strong>an</strong>gsbestätigung<br />
durch die lehrperson verweigert, empfiehlt sich <strong>der</strong> Beizug von zwei zeugen, welche<br />
ihrerseits die aushändigung des Kündigungsschreibens unterschriftlich bestätigen.<br />
Wird die Kündigung als eingeschriebener Brief geschickt, ist nicht <strong>der</strong> Poststempel massgebend,<br />
son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> zeitpunkt, zu welchem die gekündigte lehrperson in den Besitz des<br />
Kündigungsbriefes gel<strong>an</strong>gt. Es sollte genügend zeit für die spedition und das abholen des<br />
Kündigungsbriefes einberechnet werden.<br />
143<br />
c PErsOnaltrEnnung
n Fristen bei Vertragsauflösungen<br />
Die entsprechenden Kündigungsfristen bei den unbefristeten verträgen sind genau einzuhalten,<br />
<strong>an</strong><strong>der</strong>nfalls erstreckt sich die Frist auf den nächstmöglichen Kündigungstermin<br />
(vgl. § 10 gal).<br />
Unbefristeter Vertrag<br />
(mit Kündigungsvorbehalt)<br />
Anstellungsdauer Kündigungsfrist<br />
Probezeit umfasst in <strong>der</strong><br />
regel den ersten Monat des<br />
<strong>an</strong>stellungsverhältnisses<br />
(Probezeit k<strong>an</strong>n verkürzt<br />
o<strong>der</strong> auf maximal 3 Monate<br />
verlängert werden)<br />
7 tage<br />
(Kündigungstag plus<br />
7 tage)<br />
Erstes Jahr 30 tage<br />
auf Ende des Monats<br />
ab zweitem Jahr 3 Monate,<br />
auf Ende des schul-<br />
semesters (31. Juli bzw.<br />
3.–5. samstag nach<br />
neujahr, je nach Bezirk)<br />
Befristete verträge sind nur kündbar, wenn im vertrag ein Kündigungsvorbehalt formuliert<br />
ist. im sinne <strong>der</strong> verhältnismässigkeit (aufw<strong>an</strong>d eines Kündigungsverfahrens im verhältnis<br />
zur Dauer <strong>der</strong> <strong>an</strong>stellung) werden befristete verträge in <strong>der</strong> regel nicht gekündigt.<br />
Bei einer trennung in gegenseitigem Einvernehmen fallen die Kündigungsfristen weg, da<br />
sich beide Parteien einig sind. Dies muss schriftlich festgehalten werden.<br />
n Kündigungsschutz<br />
im gegensatz zum privaten recht besteht im öffentlichen recht neben dem Kündigungsschutz<br />
auf sachlicher Ebene (missbräuchliche Kündigungen art. 336 Or) und zeitlicher<br />
Ebene (Kündigung zur unzeit / sperrfristen art. 336c Or: http://www.admin.ch/ch/d/sr/220/<br />
a336c.html) ein zusätzlicher schutz in Bezug auf Kündigungsgründe (Ordentliche Kündigung<br />
§11 gal).<br />
Missbräuchliche Kündigungen sind gültig. allerdings k<strong>an</strong>n die s<strong>an</strong>ktion einer missbräuchlichen<br />
Kündigung nur in einer Entschädigung von bis zu sechs Monatslöhnen zusätzlich<br />
zum lohn bestehen. Der arbeitnehmende muss zur geltendmachung <strong>der</strong> Entschädigung<br />
bei <strong>der</strong> schlichtungskommission Einsprache gegen die Kündigung erheben.<br />
Kündigungen zur Unzeit sind nichtig und lassen das arbeitsverhältnis nicht enden. nach<br />
ablauf <strong>der</strong> sperrfrist muss eine neue Kündigung erfolgen, damit das arbeitsverhältnis<br />
aufgelöst werden k<strong>an</strong>n. Erfolgt die Kündigung vor einer sperrfrist, so wird <strong>der</strong> ablauf unterbrochen<br />
und nach Beendigung <strong>der</strong> sperrfrist fortgesetzt.<br />
144<br />
c PErsOnaltrEnnung
Ordentliche Kündigung<br />
Die Kündigung eines öffentlichrechtlichen <strong>an</strong>stellungsverhältnisses durch die schulpflege<br />
k<strong>an</strong>n nur ausgesprochen werden, wenn einer <strong>der</strong> gesetzlich festgelegten gründe vorliegt.<br />
Diese sind:<br />
n aufhebung <strong>der</strong> stelle aus org<strong>an</strong>isatorischen gründen, insbeson<strong>der</strong>e<br />
aufgrund gesunkener schülerzahlen, o<strong>der</strong> aus<br />
wirtschaftlichen gründen. in diesen Fällen ist den betroffenen<br />
lehrpersonen nach Möglichkeit eine <strong>an</strong><strong>der</strong>e zumutbare<br />
stelle <strong>an</strong>zubieten, die ihren Fähigkeiten, Erfahrungen und<br />
Eignungen entspricht.<br />
n M<strong>an</strong>gelnde Eignung für die im <strong>an</strong>stellungsvertrag vereinbarte<br />
arbeit.<br />
n Mängel in <strong>der</strong> leistung o<strong>der</strong> im verhalten, die sich trotz schriftlicher<br />
Mahnung während <strong>der</strong> <strong>an</strong>gesetzten Bewährungszeit<br />
fortsetzen.<br />
n M<strong>an</strong>gelnde Bereitschaft während o<strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Bewährungszeit,<br />
die im <strong>an</strong>stellungsvertrag vereinbarte arbeit o<strong>der</strong> eine<br />
zumutbare <strong>an</strong><strong>der</strong>e arbeit zu verrichten.<br />
Eine Kündigung k<strong>an</strong>n nur ausgesprochen werden, wenn die verfassungsrechtlichen grundsätze<br />
(verbot <strong>der</strong> Willkür, das gebot von treu und glauben, rechtsgleiche Beh<strong>an</strong>dlung,<br />
verhältnismässigkeit, öffentliches interesse) eingehalten werden.<br />
Zusatzinformation Kündigungsschutz<br />
n Fristlose Vertragsauflösung<br />
Der in <strong>der</strong> umg<strong>an</strong>gssprache übliche Begriff <strong>der</strong> fristlosen Kündigung wird im gesetz nicht<br />
verwendet. Das gesetz spricht von einer fristlosen auflösung.<br />
Eine fristlose vertragsauflösung k<strong>an</strong>n ausgesprochen werden, wenn <strong>der</strong> grund nach<br />
schweizerischem Obligationenrecht als wichtig gilt.<br />
als wichtiger grund gilt namentlich je<strong>der</strong> umst<strong>an</strong>d, bei dessen vorh<strong>an</strong>densein dem Kündigenden<br />
nach treu und glauben die Fortsetzung des arbeitsverhältnisses nicht mehr zugemutet<br />
werden darf (art. 337 Or).<br />
Zusatzinformation gründe fristloser vertragsauflösung<br />
Die fristlose auflösung des arbeitsverhältnisses ist sofort zu erklären, nachdem ein wichtiger<br />
grund o<strong>der</strong> eine verfehlung festgestellt bzw. bek<strong>an</strong>nt wird. Die von <strong>der</strong> gerichtspraxis<br />
<strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nten Bedenkfristen für die arbeitgebenden sind sehr kurz.<br />
Wird eine fristlose Kündigung durch den arbeitgebenden unrechtmässig ausgesprochen,<br />
so hat <strong>der</strong> arbeitnehmende <strong>an</strong>spruch auf schadenersatz.<br />
Eine ungerechtfertigte fristlose Entlassung ist rechtswirksam und bewirkt die Beendigung<br />
des arbeitsverhältnisses.<br />
n Freistellung<br />
Bei einer sofortigen Freistellung einer lehrperson (lehrperson ist bei lohnfortzahlung von<br />
<strong>der</strong> arbeit freigestellt) muss die gemeinde die Kosten übernehmen. Die arbeitnehmenden<br />
haben <strong>an</strong>recht auf lohn, aber nicht auf arbeit. Eine Freistellung soll nur in ausnahmefällen<br />
erwogen werden, wenn es keine <strong>an</strong><strong>der</strong>en Möglichkeiten gibt.<br />
145<br />
c PErsOnaltrEnnung
n Rechtsmittelverfahren bei einer Vertragsauflösung<br />
Jede vertragsauflösung muss mit einer rechtsmittelbelehrung versehen sein. Diese zeigt<br />
den gekündigten Personen auf, welche rechtliche Möglichkeit besteht, die vertragsauflösung<br />
<strong>an</strong>zufechten. Das rechtsmittelverfahren verläuft wie folgt:<br />
Streitigkeiten infolge Vertragsauflösung<br />
durch die Schulpflege<br />
Der Kündigung muss eine rechtsmittelbelehrung beiliegen.<br />
Diese besagt, dass innerhalb von 30 tagen nach Erhalt ein<br />
<strong>an</strong>trag auf abgabe einer Empfehlung <strong>an</strong> die schlichtungskommission<br />
gestellt werden k<strong>an</strong>n.<br />
Schlichtungskommission<br />
Bearbeitet den <strong>an</strong>trag und gibt eine Empfehlung ab. innert<br />
30 tagen nach <strong>der</strong> zustellung <strong>der</strong> Empfehlung stellt die<br />
schulpflege <strong>der</strong> betroffenen Person eine neue verfügung<br />
sowie einen neuen Entscheid aus (Bestätigung o<strong>der</strong> rücknahme),<br />
die den vertrag betreffen. Der schlichtungskommission<br />
wird eine Kopie zugestellt. Der neuen verfügung<br />
bzw. dem neuen vertrag muss die entsprechende rechtsmittelbelehrung<br />
beigefügt sein. Dieses verfahren ist kostenlos.<br />
Verwaltungsgericht<br />
innerhalb <strong>der</strong> in den rechtsmittelbelehrungen <strong>an</strong>gegebenen<br />
Fristen k<strong>an</strong>n eine verwaltungsgerichtliche Beschwerde<br />
bzw. eine verwaltungsgerichtliche Klage eingereicht werden.<br />
Beide verfahren sind mit einem Kostenrisiko für die<br />
unterliegende Partei verbunden.<br />
Instrument Diverse rechtsmittelbelehrungen zu:<br />
vertragsauflösung / Kündigung, neue verfügung, neuer vertrag<br />
im Folgenden wird auf drei Formen von vertragsauflösungen eingeg<strong>an</strong>gen.<br />
146<br />
c PErsOnaltrEnnung
1.2 Ordentliche Kündigung<br />
aufgrund von «Mängeln in <strong>der</strong> Leistung o<strong>der</strong> im Verhalten»<br />
gemäss §11 abs. 1 lit. c gal k<strong>an</strong>n eine <strong>an</strong>stellung durch die <strong>an</strong>stellungsbehörde gekündigt<br />
werden, wenn Mängel in <strong>der</strong> leistung o<strong>der</strong> im verhalten vorliegen.<br />
Eine Kündigung ist die härteste Massnahme für eine lehrperson und darf für diese nicht<br />
überraschend ausgesprochen werden. Eine lehrperson hat <strong>an</strong>recht darauf, zu erfahren,<br />
inwiefern die leistung o<strong>der</strong> das verhalten m<strong>an</strong>gelhaft eingestuft wird. Die lehrperson<br />
muss eine faire ch<strong>an</strong>ce erhalten, ihre leistung und ihr verhalten verbessern zu können,<br />
bevor eine Kündigung erwogen wird. Dazu eignet sich das jährliche Mitarbeiterinnen-<br />
und Mitarbeitergespräch (Mag siehe teil B), in dem ziele und Massnahmen formuliert<br />
sowie die zielüberprüfung festgelegt werden können.<br />
Wenn diese im Mag vereinbarten Massnahmen nicht die gewünschten verbesserungen<br />
zur Folge haben und die leistungen immer wie<strong>der</strong> be<strong>an</strong>st<strong>an</strong>det werden müssen, empfiehlt<br />
es sich, zwischen <strong>der</strong> betroffenen lehrperson und <strong>der</strong> schulleitung eine schriftliche vereinbarung<br />
mit einer Bewährungsfrist zu treffen. Diese soll zeitlich so bemessen sein, dass<br />
eine verbesserung realisiert werden k<strong>an</strong>n.<br />
Falls nach ablauf <strong>der</strong> Bewährungsfrist die leistungen o<strong>der</strong> das verhalten nicht zufriedenstellend<br />
sind, erfolgt durch die schulpflege eine eingeschriebene, schriftliche Mahnung<br />
unter <strong>an</strong>setzung einer Bewährungsfrist mit einer Kündigungs<strong>an</strong>drohung.<br />
um unklarheiten und Formfehler zu vermeiden, ist es wichtig, die be<strong>an</strong>st<strong>an</strong>deten und zu<br />
verbessernden Punkte genau und differenziert zu beschreiben.<br />
Falls die schriftliche Mahnung während <strong>der</strong> Bewährungsfrist keine o<strong>der</strong> ungenügende<br />
Wirkung zeigt, muss die schulpflege die Kündigung aussprechen.<br />
in diesen Fällen empfiehlt sich eine zusammenarbeit mit dem inspektorat<br />
(www.ag.ch/inspektorat).<br />
Zusatzinformation<br />
Zusatzinformation<br />
Instrument<br />
Instrument<br />
Instrument<br />
grobablauf: Kündigung<br />
aufgrund von «Mängeln in <strong>der</strong> leistung o<strong>der</strong> im verhalten»<br />
Detaillierter ablauf Kündigung: interventionsstufen bei<br />
Qualitätsdefiziten von lehrpersonen in <strong>der</strong> volksschule<br />
Beispiel einer vereinbarung<br />
bei «Mängeln in <strong>der</strong> leistung o<strong>der</strong> im verhalten»<br />
Beispiel einer Mahnung<br />
bei «Mängeln in <strong>der</strong> leistung o<strong>der</strong> im verhalten»<br />
Beispiel einer Kündigung<br />
bei «Mängeln in <strong>der</strong> leistung o<strong>der</strong> im verhalten»<br />
147<br />
c PErsOnaltrEnnung
1.3 Ordentliche Kündigung<br />
aus «org<strong>an</strong>isatorischen o<strong>der</strong> wirtschaftlichen Gründen»<br />
gemäss §11 abs. 1 lit. a gal k<strong>an</strong>n die <strong>an</strong>stellungsbehörde aus org<strong>an</strong>isatorischen gründen,<br />
insbeson<strong>der</strong>e aufgrund gesunkener schülerinnen- und schülerzahlen, o<strong>der</strong> aus wirtschaftlichen<br />
gründen eine stelle aufheben. in diesen Fällen ist den betroffenen lehrpersonen<br />
nach Möglichkeit eine <strong>an</strong><strong>der</strong>e zumutbare stelle <strong>an</strong>zubieten, die ihren Fähigkeiten,<br />
Erfahrungen und Eignungen entspricht.<br />
Falls keine lösung (teilpensum, vermittlung in einen <strong>an</strong><strong>der</strong>en schulkreis bzw. <strong>an</strong> eine <strong>an</strong><strong>der</strong>e<br />
schule o. ä.) gefunden werden k<strong>an</strong>n und eine lehrperson entlassen werden muss, ist<br />
es unumgänglich, den Kündigungsprozess tr<strong>an</strong>sparent und möglichst fair zu pl<strong>an</strong>en und<br />
zu gestalten.<br />
n Phasen des Trennungsprozesses<br />
Die folgende grafik zeigt im zeitlichen ablauf auf, was während eines<br />
Kündigungsprozesses geschieht bzw. welche aufgaben für die schulleitung<br />
auf den jeweiligen Ebenen (zu kündigende Person, schulhaus intern,<br />
schulhaus extern, institution schule) <strong>an</strong>stehen.<br />
Für die gekündigte Person ist die unterstützende Phase nach <strong>der</strong> Kündigung<br />
(newplacement) von Bedeutung. Es fällt leichter, die Kränkung einer<br />
Kündigung zu verarbeiten, wenn die schulleitung unterstützung und hilfestellungen<br />
(laufbahnberatung, coaching, hilfe bei <strong>der</strong> stellensuche usw.) <strong>an</strong>bietet. Die<br />
gekündigte Person fühlt sich nicht alleine gelassen.<br />
auf <strong>der</strong> Ebene schulhaus intern ist es wichtig, dass die unsicheren Phasen <strong>der</strong> gerüchte /<br />
unruhe sowie chaos / <strong>an</strong>gst mittels einer offenen Kommunikation möglichst kurz gehalten<br />
und möglichst schnell beruhigt wird, sodass sich die verbleibenden lehrpersonen weiter<br />
mit <strong>der</strong> schule identifizieren können und motiviert sind (siehe teil B Kapitel 3.1 Motivation<br />
/ zufriedenheit).<br />
auf <strong>der</strong> Ebene schulhaus extern gilt, die Kündigung den auflagen des amtsgeheimnisses<br />
entsprechend zu formulieren und <strong>der</strong> schule nahe stehenden Personen zu kommunizieren.<br />
zudem ist <strong>der</strong> umg<strong>an</strong>g mit Elternreaktionen (unterstützungskomitee, Einschalten von<br />
Medien usw.) zu bedenken und zu pl<strong>an</strong>en.<br />
Für die institution schule bedeutet dies, die Kommunikation und die zu treffenden Massnahmen<br />
auf allen Ebenen und in zeitlicher abstimmung zu pl<strong>an</strong>en.<br />
148<br />
c PErsOnaltrEnnung
Ebene zu kündigende Lehrperson<br />
gerüchte<br />
unruhe<br />
unsicherheit<br />
Kündigungsphase<br />
Kündigungs-<br />
gespräche<br />
Ebene Schulhaus intern (team, Kollegium, schulhauspersonal usw.)<br />
gerüchte<br />
unruhe<br />
unsicherheit<br />
chaos<br />
<strong>an</strong>gst<br />
Ebene Schulhaus extern (Eltern, Behörden, Öffentlichkeit usw.)<br />
Ebene Institution Schule<br />
zeit<br />
gerüchte<br />
unruhe<br />
unsicherheit<br />
auswahl<br />
<strong>der</strong> zu kündigenden<br />
lehrperson<br />
Pl<strong>an</strong>ung<br />
schock,<br />
Engagement für<br />
gekündigte/n<br />
Kommunikations-<br />
aufgaben<br />
Kündigung<br />
aussprechen<br />
Org<strong>an</strong>isation umg<strong>an</strong>g mit Druck<br />
Quelle: in <strong>an</strong>lehnung <strong>an</strong> geissler (1990, Kapitel 8.19, s. 20/21)<br />
newplacement-<br />
Phase<br />
zuversicht<br />
Motivation<br />
Beruhigung,<br />
akzept<strong>an</strong>z des<br />
Entscheids<br />
unterstützung<br />
<strong>der</strong> gekündigten<br />
lehrperson<br />
remotivation und<br />
Bindung des restlichen<br />
teams <strong>an</strong> die schule<br />
Beruhigung <strong>der</strong><br />
Öffentlichkeit<br />
Eine Kündigung ist ein komplexer Prozess. Das vorgehen soll wertschätzend und fair sein,<br />
damit einerseits die gekündigten ihr gesicht wahren können und ihr selbstwertgefühl<br />
so wenig wie möglich verletzt wird. <strong>an</strong>drerseits soll eine Demotivation <strong>der</strong> in <strong>der</strong> schule<br />
verbleibenden lehrpersonen verhin<strong>der</strong>t werden.<br />
n Auswahl <strong>der</strong> zu kündigenden Person<br />
Damit bei <strong>der</strong> Bestimmung <strong>der</strong> zu kündigenden Person <strong>der</strong> vorwurf <strong>der</strong> Willkür nicht aufkommt,<br />
braucht es rahmenbedingungen. Die rahmenbedingungen werden abgesteckt<br />
durch einen Kriterienkatalog und das <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofil für lehrpersonen <strong>der</strong> betreffenden<br />
schule ( siehe teil a). Der Kriterienkatalog und das <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofil sollten definiert<br />
werden, bevor Kündigungen <strong>an</strong>stehen.<br />
Der Kriterienkatalog wird idealerweise von <strong>der</strong> schulpflege als strategisches Führungsorg<strong>an</strong><br />
in zusammenarbeit mit <strong>der</strong> schulleitung erarbeitet und gewichtet.<br />
Instrument Möglicher Kriterienkatalog zum abbau von stellen<br />
Die rahmenbedingungen bilden die Entscheidungsgrundlage bei <strong>der</strong> auswahl <strong>der</strong> zu kündigenden<br />
lehrperson.<br />
149<br />
c PErsOnaltrEnnung
n Pl<strong>an</strong>ung und Durchführung einer Kündigung<br />
Eine Kündigung ist die härteste Massnahme für arbeitnehmende und bringt schwer wiegende<br />
Konsequenzen mit sich. Eine Kündigung bedeutet nicht nur den verlust des arbeitsplatzes<br />
und <strong>der</strong> fin<strong>an</strong>ziellen sicherheit, son<strong>der</strong>n ebenfalls einen verlust <strong>der</strong> beruflichen<br />
<strong>an</strong>erkennung, von sozialen Kontakten o<strong>der</strong> von identifikationsmöglichkeiten. Eine Kündigung<br />
löst häufig gefühle wie Wut, trauer, <strong>an</strong>gst, Frustration aus.<br />
Das Kündigungsgespräch als solches ist eine schwierige und ungewohnte aufgabe. Ein<br />
solches «schlechte-nachricht-gespräch» stellt hohe <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> die schulleitung<br />
und braucht eine spezielle vorbereitung.<br />
Eine lehrperson muss die gelegenheit erhalten, sich mündlich o<strong>der</strong> schriftlich zur Kündigung<br />
äussern zu können. Wenn die Kündigung mündlich eröffnet wird, wird damit <strong>der</strong><br />
lehrperson das rechtliche gehör gewährt.<br />
Instrument Merkpunkte eines Kündigungsgesprächs<br />
Instrument vorbereitung eines Kündigungsgesprächs<br />
Instrument verlauf eines Kündigungsgesprächs<br />
Instrument Beispiel einer Kündigung<br />
aus «org<strong>an</strong>isatorischen o<strong>der</strong> wirtschaftlichen gründen»<br />
n Kommunikationsstrategie<br />
idealerweise sind die rahmenbedingungen für Kündigungen aus wirtschaftlichen<br />
und org<strong>an</strong>isatorischen gründen im voraus definiert und<br />
den lehrpersonen kommuniziert worden. Diese informationen sollen<br />
zu den gründen für den Personalabbau, zur vorgehensweise sowie zu<br />
den definierten Kriterien auskunft geben. Die schulleitung muss sich<br />
den offenen und verdeckten Fragen <strong>der</strong> verbleibenden stellen, damit<br />
sich die lehrpersonen mit dem thema ausein<strong>an</strong><strong>der</strong> setzen können.<br />
Wenn eine Kündigung <strong>an</strong>steht, ist eine offene, verständliche, nachvollziehbare<br />
information unumgänglich, um die Phase <strong>der</strong> unruhe und<br />
gerüchte möglichst kurz zu halten.<br />
Der zeitpunkt und die adressaten (zu kündigende lehrperson, Kollegium, schülerinnen<br />
und schüler, Eltern, Behörden usw.) dieser informationen müssen sorgfältig gepl<strong>an</strong>t werden.<br />
Das folgende raster k<strong>an</strong>n die Pl<strong>an</strong>ung <strong>der</strong> Kommunikation erleichtern und legt die zuständigkeiten<br />
fest.<br />
Was? W<strong>an</strong>n? Wer? Wo? Medien /<br />
art?<br />
Quelle: in <strong>an</strong>lehnung <strong>an</strong> geissler (1990, Kapitel 8.19, s. 31)<br />
Bemerkungen<br />
150<br />
c PErsOnaltrEnnung
1.4 Än<strong>der</strong>ungskündigung<br />
Wenn ein unbefristeter vertrag in einen befristeten vertrag umgew<strong>an</strong>delt werden soll o<strong>der</strong><br />
eine Pensenän<strong>der</strong>ung <strong>an</strong>steht, k<strong>an</strong>n ein Än<strong>der</strong>ungsvertrag <strong>an</strong>geboten werden. Dies geschieht<br />
im gegenseitigen Einvernehmen. K<strong>an</strong>n kein gegenseitiges Einvernehmen erzielt<br />
werden, ist <strong>der</strong> ordentliche Kündigungsablauf einzuhalten.<br />
im Folgenden wird auf das thema arbeitszeugnisse und austrittsgespräche eingeg<strong>an</strong>gen.<br />
Das arbeitszeugnis muss ausgestellt werden, das austrittsgespräch hingegen ist freiwillig,<br />
k<strong>an</strong>n aber nützliche informationen über die institution schule bringen.<br />
2. Verschiedene Formen von Zeugnissen<br />
gemäss §19 gal können lehrpersonen während <strong>der</strong> <strong>an</strong>stellungszeit je<strong>der</strong>zeit von <strong>der</strong><br />
schulpflege ein zeugnis verl<strong>an</strong>gen. Der <strong>an</strong>spruch erlischt zehn Jahre nach Beendigung<br />
des arbeitsverhältnisses. Es wird zwischen drei arten von schriftlichen zeugnissen und<br />
den referenzen als mündliches zeugnis unterschieden.<br />
Arbeitsbestätigung Arbeitszeugnis Zwischenzeugnis<br />
Art Einfaches zeugnis Qualifiziertes<br />
zeugnis<br />
vollzeugnis<br />
W<strong>an</strong>n Bei abschluss des<br />
arbeitsverhältnisses<br />
Ausstellung spätestens am<br />
letzten arbeitstag<br />
Bei abschluss des<br />
arbeitsverhältnisses<br />
spätestens am<br />
letzten arbeitstag<br />
Qualifiziertes<br />
zeugnis<br />
vollzeugnis<br />
Während des arbeitsverhältnisses<br />
innerhalb<br />
von 14 tagen<br />
Verfassung schulleitung schulleitung schulleitung<br />
Grammatische Zeit verg<strong>an</strong>genheitsform verg<strong>an</strong>genheitsform gegenwartsform<br />
Besprechung /<br />
Durchführung<br />
schulleitung schulleitung schulleitung<br />
Unterschrift schulpflege schulpflege schulpflege<br />
Die lehrperson wählt, ob ein arbeitszeugnis, eine arbeitsbestätigung o<strong>der</strong> beides ausgestellt<br />
wird.<br />
Das zeugnis ist rechtlich gesehen eine urkunde und muss <strong>der</strong> Wahrheit entsprechen. Es<br />
k<strong>an</strong>n schadenersatz geltend gemacht werden, wenn aufgrund eines falschen zeugnisses<br />
schaden entsteht. Der inhalt muss sich auf tatsachen abstützen, die sich notfalls belegen<br />
und beweisen lassen. Jedoch muss das arbeitszeugnis wohlwollend formuliert sein, d. h.,<br />
es darf für den arbeitnehmenden keine unnötigen, nachteiligen Formulierungen enthalten.<br />
151<br />
c PErsOnaltrEnnung
2.1 Arbeitsbestätigung<br />
Die arbeitsbestätigung muss auf den gemäss arbeitsvertrag formell letzten tag <strong>der</strong> <strong>an</strong>stellung<br />
ausgestellt werden. Bei kurzen arbeitseinsätzen, im speziellen bei stellvertretungen,<br />
eignen sich Bestätigungen. in <strong>der</strong> Praxis werden einfache zeugnisse bei einer längeren<br />
<strong>an</strong>stellungszeit negativ interpretiert, es wird vermutet, dass dem arbeitnehmenden<br />
gekündigt wurde.<br />
Instrument Merkpunkte und Beispiele von arbeitsbestätigungen<br />
2.2 Arbeitszeugnis<br />
Das arbeitszeugnis wird am letzten arbeitstag übergeben und trägt<br />
gemäss dem arbeitsvertrag das Datum des formell letzten tages <strong>der</strong><br />
<strong>an</strong>stellung.<br />
Bei Kündigungen durch die schulpflege ist es sinnvoll, mit o<strong>der</strong> kurz<br />
nach <strong>der</strong> Kündigung ein zwischenzeugnis auszuhändigen, damit<br />
das Bewerbungsdossier <strong>der</strong> gekündigten lehrperson vollständig ist.<br />
Dieses zwischenzeugnis ist die grundlage für das spätere, definitive<br />
arbeitszeugnis.<br />
Das arbeitszeugnis belegt den praktischen, beruflichen Werdeg<strong>an</strong>g<br />
und die erworbenen beruflichen Erfahrungen und Fähigkeiten während<br />
<strong>der</strong> gesamten <strong>an</strong>stellung. als grundlage zum abfassen des arbeitszeugnisses<br />
dient das Mag. Das arbeitszeugnis muss vollständig<br />
sein und alle wesentlichen tatsachen und Bewertungen zu arbeitstätigkeit, leistung<br />
und verhalten aufweisen, welche für eine gesamtbeurteilung von Bedeutung sind.<br />
Den Formulierungen ist einige aufmerksamkeit zu schenken. Die aussagen vermitteln ein<br />
Bild, welches durch die interpretation des textes durch den leser o<strong>der</strong> die leserin entsteht.<br />
Das Beschreiben von negativen Punkten ist nicht einfach. häufig werden solche Punkte<br />
weggelassen, was das Erfor<strong>der</strong>nis <strong>der</strong> vollständigkeit nicht erfüllt. Der Beschreibung von<br />
schwächen k<strong>an</strong>n die härte genommen werden, wenn eine klare, aber mo<strong>der</strong>ate sprache<br />
verwendet wird, wenn die schwäche in Bezug / relation zum gesamten gesetzt wird und<br />
wenn verbesserungsmöglichkeiten und auswege aufgezeigt werden.<br />
in <strong>der</strong> Praxis gibt es keine einheitliche abmachung bezüglich dem codieren von arbeitszeugnissen<br />
(verwendung von typisierten Formulierungen). um unklarheiten zu vermeiden,<br />
besteht die Möglichkeit, am schluss eines uncodierten zeugnisses eine Fussnote<br />
<strong>an</strong>zubringen:<br />
n unsere arbeitszeugnisse sind tr<strong>an</strong>sparent und uncodiert<br />
abgefasst.<br />
n Wir bekennen uns zu tr<strong>an</strong>sparenten, uncodierten arbeitszeugnissen.<br />
n uncodiertes, tr<strong>an</strong>sparentes zeugnis.<br />
152<br />
c PErsOnaltrEnnung
Die lehrperson soll nach einer Bedenkzeit von einigen tagen die Möglichkeit erhalten,<br />
zum zeugnis stellung zu nehmen. Än<strong>der</strong>ungswünsche sollen unter Berücksichtigung des<br />
Wahrheitsaspektes so weit wie möglich aufgenommen werden. Es ist ebenfalls möglich,<br />
das arbeitszeugnis kooperativ mit den arbeitnehmenden zu verfassen. Falls die lehrperson<br />
mit dem arbeitszeugnis nicht einverst<strong>an</strong>den ist, k<strong>an</strong>n eine rechtsmittelbelehrung auf<br />
einem separaten Blatt beigelegt werden. arbeitszeugnisse können bei <strong>der</strong> schlichtungskommission<br />
<strong>an</strong>gefochten werden.<br />
Instrument Merkpunkte eines arbeitszeugnisses<br />
Instrument Beispiel eines sehr guten arbeitszeugnisses<br />
Instrument Beispiel eines guten arbeitszeugnisses<br />
Instrument rechtsmittelbelehrung arbeitszeugnis<br />
2.3 Zwischenzeugnis<br />
Das zwischenzeugnis ist grundsätzlich dasselbe wie ein arbeitszeugnis ( siehe instrument<br />
Merkpunkte eines arbeitszeugnisses) und muss innerhalb von 14 tagen ausgestellt<br />
werden. Ein zwischenzeugnis wird häufig von Personen in ungekündigter stellung verl<strong>an</strong>gt,<br />
wenn die vorgesetzte Person wechselt o<strong>der</strong> wenn <strong>der</strong> tätigkeitsbereich än<strong>der</strong>t. Eine<br />
lehrperson k<strong>an</strong>n ein zwischenzeugnis verl<strong>an</strong>gen, wenn sie auf stellensuche ist und das<br />
zwischenzeugnis den Bewerbungen beilegen möchte.<br />
2.4 Referenzen<br />
Künftige arbeitgebende holen zusätzlich zum arbeitszeugnis häufig mündliche referenzen<br />
ein. <strong>an</strong>alog dem Bundesgesetz vom 19. Juni 1992 über den Datenschutz (Dsg) gilt, dass<br />
die ehemalige schulpflege bzw. schulleitung referenzen nur mit zustimmung <strong>der</strong> lehrperson<br />
erteilen darf. Es empfiehlt sich, im austrittsgespräch diese Frage zu thematisieren<br />
und schriftlich festzuhalten, ob und wer referenzen geben darf.<br />
als grundlage für das referenzgespräch dient das arbeitszeugnis.<br />
153<br />
c PErsOnaltrEnnung
2.5 Personalakten<br />
Personalakten dürfen nur Daten enthalten, die für das arbeitsverhältnis relev<strong>an</strong>t sind. arbeitnehmende<br />
haben hinsichtlich ihrer Personaldaten <strong>an</strong>spruch auf Einsicht und Berichtigung<br />
im rahmen des Datenschutzgesetzes. Die Daten dürfen nicht <strong>an</strong> Dritte o<strong>der</strong> <strong>an</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>e<br />
Behörden herausgegeben werden, ausgenommen für Besoldungs- und statistische<br />
zwecke <strong>an</strong> die zuständigen Behörden (BKs, statistisches amt). (vgl. § 16 gal, § 22 vall)<br />
Personalakten werden bis zur Beendigung des <strong>an</strong>stellungsverhältnisses aufbewahrt. D<strong>an</strong>ach<br />
sollen grundsätzlich alle Personaldaten vernichtet und Bewerbungsunterlagen zurückgegeben<br />
werden. ist das arbeitszeugnis noch nicht ausgestellt o<strong>der</strong> sind Diskussionen<br />
zum arbeitszeugnis in g<strong>an</strong>g, werden sachdienliche unterlagen eine <strong>an</strong>gemessene zeit<br />
aufbewahrt, damit sie in eventuellen arbeitsrechtlichen ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzungen als Beweismaterial<br />
zur verfügung stehen.<br />
Bei einem Wechsel <strong>der</strong> schulleitung werden Personaldaten wie notizen von Mitarbeiterinnen-<br />
und Mitarbeitergesprächen vernichtet, ausser wenn eine formelle Mahnung o<strong>der</strong><br />
ein Kündigungsverfahren hängig ist.<br />
154<br />
c PErsOnaltrEnnung
3. Austrittsgespräch<br />
austritte von lehrpersonen finden in <strong>der</strong> regel Ende semester statt. Die letzten Wochen<br />
vor den semesterferien verlaufen oft hektisch, deshalb empfiehlt es sich, die austrittsformalitäten<br />
und die nachfolgeregelung im voraus zu pl<strong>an</strong>en und die termine festzulegen.<br />
Instrument checkliste austritt<br />
austretende lehrpersonen be<strong>an</strong>tworten Fragen meistens offen und ehrlich, da sie sich<br />
nicht mehr <strong>an</strong> die schule gebunden fühlen. Durch austrittsgespräche können wertvolle<br />
informationen gewonnen werden, bezüglich<br />
n austrittsgründen <strong>der</strong> lehrpersonen<br />
n Faktoren, welche den Kündigungsentschluss <strong>der</strong> lehrperson<br />
unterstützen und / o<strong>der</strong> beschleunigen<br />
n stärken und schwächen <strong>der</strong> schule<br />
n stärken und schwächen des arbeitsplatzes<br />
n verbesserungspotenzial<br />
Instrument Merkpunkte eines austrittsgesprächs<br />
austrittsgespräche können verschieden geführt werden. häufig wird ein Fragebogen abgegeben<br />
und besprochen o<strong>der</strong> die schulleitung stellt <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d eines interviewleitfadens<br />
einige Fragen zur arbeit selbst, zum Erleben <strong>der</strong> arbeit und zum umfeld.<br />
Instrument Fragebogen austrittsgespräch<br />
Instrument Kurzinterview austrittsgespräch<br />
Eine weitere Möglichkeit, ein austrittsgespräch auf Diskussionsbasis zu führen, besteht im<br />
arbeiten mit einem set von Fragekarten.<br />
Instrument austrittsgespräch mit Fragekarten<br />
Das austrittsgespräch ist für die austretende lehrperson sowie für die schulleitung freiwillig.<br />
Wertschätzung wird zum ausdruck gebracht, wenn zum abschluss einer gemeinsamen<br />
arbeitsperiode die schulleitung interesse <strong>an</strong> den Erkenntnissen und schlüssen <strong>der</strong><br />
austretenden lehrperson zeigt und ihr dabei für die geleistete arbeit d<strong>an</strong>kt.<br />
Die schulleitung k<strong>an</strong>n von diesen Erkenntnissen profitieren. Es liegt in <strong>der</strong> ver<strong>an</strong>twortung<br />
<strong>der</strong> schulleitung, ob diese Erkenntnisse o<strong>der</strong> vorschläge <strong>der</strong> austretenden lehrpersonen<br />
aufgenommen und umgesetzt werden.<br />
155<br />
c PErsOnaltrEnnung
4. Literatur<br />
Gesetze zum Thema Personaltrennung<br />
n schulgesetz vom 17. März 1981. sar 401.100<br />
n gesetz über die <strong>an</strong>stellung von lehrpersonen (gal)<br />
vom 17. Dezember 2002. sar 411.200<br />
n Dekret über die <strong>an</strong>stellung und löhne <strong>der</strong> lehrpersonen (lDlP)<br />
vom 24. august 2004 . sar 411.210<br />
n verordnung über die <strong>an</strong>stellung und löhne <strong>der</strong> lehrpersonen (vall)<br />
vom 13. Oktober 2004. sar 411.211<br />
n gesetze des K<strong>an</strong>tons aaragau:<br />
www.ag.ch/sar<br />
n Bundesgesetz vom 30. März 1911<br />
Betreffend die Ergänzung des schweizerischen zivilgesetzbuchs (5. teil: Or):<br />
http://www.admin.ch/ch/d/sr/22.html#220<br />
http://www.admin.ch/ch/d/sr/220/a336c.html<br />
n systematische sammlung des Bundesrechts:<br />
www.admin.ch/ch/d/sr/sr.html<br />
Literatur zum Thema Personaltrennung<br />
n <strong>an</strong>drzejewski, l.:<br />
Trennungskultur<br />
neuwied: luchterh<strong>an</strong>d, 2002<br />
n class, E. & class, s.:<br />
Das Arbeitszeugnis und seine «Geheimcodes»<br />
zürich: verlag sKv, 2000<br />
n geissler, K.:<br />
H<strong>an</strong>dbuch Personalentwicklung:<br />
beraten, trainieren, qualifizieren: Konzepte, Methoden und Strategien<br />
Köln: Deutscher Wirtschaftsdienst, 1990<br />
n häuserm<strong>an</strong>n, P.:<br />
Arbeitszeugnisse – wahr, klar und fair<br />
zürich: sPEKtra-media, 2003<br />
156<br />
c PErsOnaltrEnnung
n hilb, M.:<br />
Integriertes Personal-M<strong>an</strong>agement. Ziele – Strategien – Instrumente<br />
München: luchterh<strong>an</strong>d, 2004<br />
n informative seite zur Personalarbeit mit Beispielen:<br />
www.now.ch<br />
n Juristische suchmaschine:<br />
www.weblaw.ch/lawsearch<br />
n Merkblatt 6: zeugnis/arbeitsbestätigung:<br />
zürich: Kaufmännischer verb<strong>an</strong>d zürich, 2004<br />
Erhältlich unter www.kvz.ch o<strong>der</strong> info@kvz.ch<br />
n näpflin, s., vogel, W. & Walter, K.:<br />
Fachartikel zum Thema: Das Austrittsgespräch<br />
Olten: Fachhochschule solothurn nordwestschweiz, 2002<br />
n vettiger, h.:<br />
Schule pflegen – aber wie?<br />
Buchs ag: lehrmittelverlag des K<strong>an</strong>tons aargau, 2001<br />
157<br />
c PErsOnaltrEnnung
Zusatzinformationen – C Personaltrennung<br />
158
Kündigungsschutz<br />
n Sachliche Ebene: Missbräuchliche Kündigung<br />
gemäss art. 336 Or ist die Kündigung eines arbeitsverhältnisses missbräuchlich, wenn<br />
sie von einer Partei (arbeitgebende o<strong>der</strong> arbeitnehmende) ausgesprochen wird,<br />
n wegen persönlicher Eigenschaften <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en Partei, welche<br />
mit dem arbeitsverhältnis keinen zusammenh<strong>an</strong>g haben<br />
(z. B. alter, geschlecht, hautfarbe)<br />
n wegen <strong>der</strong> ausübung verfassungsmässiger rechte durch die<br />
<strong>an</strong><strong>der</strong>e Partei (z. B. Parteizugehörigkeit, religion, Meinungsäusserungen),<br />
es sei denn, die zusammenarbeit werde dabei<br />
wesentlich beeinträchtigt<br />
n ausschliesslich zur vereitelung von <strong>an</strong>sprüchen <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />
Partei aus dem arbeitsverhältnis, z. B. lohn, Provisionen, arbeitszeugnis<br />
n weil die <strong>an</strong><strong>der</strong>e Partei nach treu und glauben <strong>an</strong>sprüche aus<br />
dem arbeitsverhältnis geltend macht<br />
n weil die <strong>an</strong><strong>der</strong>e Partei schweizerischen obligatorischen Militär-<br />
o<strong>der</strong> schutzdienst o<strong>der</strong> schweizerischen zivildienst leistet<br />
o<strong>der</strong> eine <strong>an</strong><strong>der</strong>e gesetzliche Pflicht erfüllt<br />
n wegen zugehörigkeit o<strong>der</strong> nichtzugehörigkeit <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />
Partei zu einem arbeitnehmerverb<strong>an</strong>d o<strong>der</strong> wegen ausübung<br />
gewerkschaftlicher tätigkeiten<br />
n gegenüber einem gewählten betrieblichen arbeitnehmervertreter<br />
ohne begründeten <strong>an</strong>lass<br />
n Zeitliche Ebene: Kündigung zur Unzeit (unbefristete Verträge)<br />
Unzeit Sperrfristen<br />
schweizerischer obligatorischer Militär-<br />
o<strong>der</strong> schutzdienst o<strong>der</strong> schweizerischer<br />
zivildienst (länger als 11 tage)<br />
Kr<strong>an</strong>kheit o<strong>der</strong> unfall ohne eigenes<br />
verschulden:<br />
n 1. Dienstjahr<br />
n 2. bis und mit 5. Dienstjahr<br />
n ab 6. Dienstjahr<br />
4 Wochen vorher und nachher<br />
30 tage<br />
90 tage<br />
180 tage<br />
schw<strong>an</strong>gerschaft Während <strong>der</strong> schw<strong>an</strong>gerschaft und<br />
16 Wochen nach <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>kunft<br />
teilnahme <strong>an</strong> einer durch die Bundes-<br />
behörde <strong>an</strong>geordneten Dienstleistung<br />
für eine hilfsaktion im ausl<strong>an</strong>d, durch<br />
den arbeitgeber bewilligt<br />
Während des Einsatzes im ausl<strong>an</strong>d<br />
Die sperrfristenregelung gilt nicht<br />
n im befristeten arbeitsverhältnis<br />
n bei Kündigungen durch den arbeitnehmer<br />
n während <strong>der</strong> Probezeit<br />
n bei fristloser Kündigung<br />
n bei auflösung im gegenseitigen Einverständnis<br />
159<br />
zusatzinFOrMatiOnEn<br />
c – PErsOnaltrEnnung<br />
c PErsOnaltrEnnung
Gründe fristloser Vertragsauflösung<br />
als wichtige gründe für eine fristlose Entlassung seitens des arbeitgebenden <strong>an</strong>erkennt<br />
die Praxis:<br />
n straftaten zum nachteil des arbeitgebenden sowie zum<br />
nachteil von Mitarbeitenden (Diebstahl, Betrug)<br />
n Beharrliche arbeitsverweigerung trotz verwarnung und<br />
<strong>an</strong>drohung <strong>der</strong> Entlassung<br />
n grob un<strong>an</strong>ständiges verhalten gegenüber schulleitung,<br />
Kolleginnen und Kollegen, schülerinnen und schülern,<br />
Eltern, Mitarbeitenden <strong>der</strong> schule o<strong>der</strong> <strong>der</strong> schule nahe<br />
stehenden Personen<br />
n unentschuldigtes Fernbleiben trotz verwarnung und<br />
<strong>an</strong>drohung <strong>der</strong> Entlassung<br />
n Dauernde unpünktlichkeit trotz verwarnung und <strong>an</strong>drohung<br />
<strong>der</strong> Entlassung<br />
n <strong>an</strong>nahme von Bestechungs- / schmiergel<strong>der</strong>n<br />
160<br />
zusatzinFOrMatiOnEn<br />
c – PErsOnaltrEnnung<br />
c PErsOnaltrEnnung
Grobablauf:<br />
Kündigung aufgrund von «Mängeln in <strong>der</strong> Leistung o<strong>der</strong> im Verhalten»<br />
Leistung / Verhalten<br />
entspricht den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
teilweise<br />
MAG o<strong>der</strong> ein <strong>an</strong>gekündigtes<br />
Leistungsbeurteilungsgespräch<br />
Definieren <strong>der</strong> Mängel in <strong>der</strong> leistung o<strong>der</strong> im verhalten<br />
durch die schulleitung (evtl. Beizug des inspektorats und /<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> schulpflege)<br />
Aufsetzen einer Vereinbarung<br />
– ziele zu leistung und verhalten formulieren<br />
– Massnahmen definieren<br />
– <strong>an</strong>gemessene Bewährungszeit <strong>an</strong>setzen<br />
– zielüberprüfung terminieren<br />
– ziele überprüfen<br />
Leistung / Verhalten<br />
entspricht den Anfor<strong>der</strong>ungen g<strong>an</strong>z<br />
identifikation <strong>der</strong> lehrperson mit <strong>der</strong><br />
schule / Kollegium wie<strong>der</strong>herstellen<br />
und Motivation erneuern.<br />
Leistung / Verhalten<br />
entspricht den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
g<strong>an</strong>z<br />
identifikation <strong>der</strong> lehrperson<br />
mit <strong>der</strong> schule / Kollegium<br />
wie<strong>der</strong>herstellen und<br />
Motivation erneuern.<br />
Leistung / Verhalten<br />
weiterhin m<strong>an</strong>gelhaft<br />
Leistung / Verhalten<br />
weiterhin m<strong>an</strong>gelhaft<br />
Schriftliche Mahnung<br />
im sinne von<br />
§11 abs.1 lit. c gal<br />
Durch schulleitung / schulpflege<br />
(information / Beizug<br />
des inspektorats empfohlen)<br />
Mahnung durch die schulpflege<br />
ist vor einer Kündigung<br />
zwingend.<br />
Folgende Elemente müssen<br />
berücksichtigt werden:<br />
– rechtliches gehör<br />
– Darstellung des sachverhalts<br />
(Mängel, gefor<strong>der</strong>te<br />
leistung o<strong>der</strong> verhalten)<br />
– Bewährungszeit<br />
– Konsequenzen (Kündigungs<strong>an</strong>drohung)<br />
– rechtsmittelbelehrung<br />
– Eröffnung mit eingeschriebenem<br />
Brief<br />
Nach Ablauf<br />
<strong>der</strong> Bewährungszeit<br />
Kündigung<br />
Durch schulpflege<br />
Folgende Elemente müssen berücksichtigt<br />
werden:<br />
– grund / gründe <strong>der</strong> Kündigung<br />
– termin, Fristen<br />
– rechtsmittelbelehrung<br />
161<br />
zusatzinFOrMatiOnEn<br />
c – PErsOnaltrEnnung<br />
c PErsOnaltrEnnung
Detaillierter Ablauf Kündigung:<br />
Interventionsstufen bei Qualitätsdefiziten von Lehrpersonen<br />
in <strong>der</strong> Volksschule<br />
ziele: Das Papier soll bei <strong>der</strong> <strong>an</strong>alyse erkennen helfen, welche interventionsstufe vorliegt,<br />
und mögliche interventionsschritte aufzeigen.<br />
Phase Inhalt / Mögliche Schritte Aufgaben<br />
Inspektorat<br />
STUFE 1 n <strong>an</strong>hören <strong>der</strong> Be<strong>an</strong>st<strong>an</strong>dungen<br />
Defizit-Verdacht<br />
liegt vor<br />
Massnahmen<br />
durch sl (sPF)<br />
ohne inspektorat<br />
n Überprüfen, ob eine direkte Kommunikation<br />
stattgefunden hat zwischen den<br />
unzufriedenen Eltern und <strong>der</strong><br />
betreffenden lP<br />
n gespräch <strong>der</strong> sl/sPF mit <strong>der</strong><br />
betreffenden lP<br />
n Evtl. gespräch zwischen den unzufriedenen<br />
Eltern, lP und sl/sPF<br />
STUFE 2 n verifizieren <strong>der</strong> vorwürfe: auftrag <strong>der</strong> sl<br />
Defizit-Verdacht<br />
erhärtet sich<br />
Massnahmen <strong>der</strong><br />
schule<br />
<strong>an</strong> die lP, Daten in <strong>der</strong> Klasse zu erheben;<br />
rückmeldung <strong>an</strong> die sl<br />
n systematische Datenerhebung durch die<br />
sl selber;<br />
rückmeldung <strong>an</strong> die lP<br />
n Festlegen von Entwicklungszielen und<br />
Massnahmen durch die sl<br />
n umsetzung <strong>der</strong> Massnahmen durch die lP<br />
n Überprüfung <strong>der</strong> zielerreichung bezüglich<br />
<strong>der</strong> vereinbarten Entwicklungsziele durch<br />
die sl<br />
n Evtl. Einrichtung eines Mentorats<br />
Evtl.<br />
vorgehens-<br />
beratung<br />
auf <strong>an</strong>frage<br />
Instrumente / Bemerkungen<br />
n «run<strong>der</strong> tisch»<br />
n aktennotiz<br />
n vereinbarung<br />
n Klassenbefragung,<br />
Fragebogen<br />
n interviews<br />
n unterrichtsbesuche<br />
n vereinbarung<br />
n intervention zur Konfliktbewältigung<br />
n <strong>an</strong>regung zur Weiterbildung<br />
n Kollegiale unterstützung<br />
n vermehrte gespräche<br />
zwischen lP und sl (Mag)<br />
Mentorat vorgehen gemäss<br />
h<strong>an</strong>dreichung bzw.<br />
www.schulen-aargau.ch > schulqualität<br />
und aufsicht > Mentorat<br />
be<strong>an</strong>tragen und einrichten<br />
162<br />
zusatzinFOrMatiOnEn<br />
c – PErsOnaltrEnnung<br />
c PErsOnaltrEnnung
Phase Inhalt / Mögliche Schritte Aufgaben<br />
Inspektorat<br />
STUFE 3 n Konfrontationsgespräch zwischen sl/sPF<br />
Uneinsichtigkeit /<br />
Reaktionsunfähigkeit<br />
<strong>der</strong> LP<br />
und lP<br />
n auftrag <strong>an</strong> das inspektorat durch sl/sPF<br />
Konfrontation mit<br />
<strong>an</strong>ordnen von<br />
Massnahmen<br />
durch sl, sPF<br />
n gespräch zwischen sl/sPF und lP<br />
n <strong>an</strong>ordnen von Massnahmen durch die sl<br />
(schriftlich, mit überprüfbaren ziel<strong>an</strong>gaben<br />
und terminiert), z. B:<br />
– <strong>an</strong>ordnung von Weiterbildungsmassnahmen<br />
(sl)<br />
– <strong>an</strong>ordnung personeller unterstützung<br />
durch die sl, sPF<br />
– Einbezug lehrerberatung/coaching<br />
durch externe Person<br />
– verpflichtung zu unterrichtsbesuchen<br />
bei Fachkollegen<br />
– <strong>an</strong>passung schulorg<strong>an</strong>isatorischer<br />
Massnahmen<br />
n umsetzung und Überprüfung <strong>der</strong> festgelegten<br />
Massnahmen durch die sl/sPF<br />
n Konfrontation und <strong>an</strong>hörung <strong>der</strong> lP<br />
durch sl/sPF<br />
n schriftliche Mahnung mit <strong>an</strong>setzung einer<br />
Bewährungszeit<br />
n Der Mahnung ist eine rechtsmittelbelehrung<br />
<strong>an</strong>zufügen<br />
n umsetzen und Überprüfung <strong>der</strong><br />
ultimativen Massnahmen<br />
n Bei Erfolglosigkeit verfahren zur<br />
auflösung des <strong>an</strong>gestelltenverhältnisses<br />
einleiten<br />
STUFE 4 n Einleitung verfahren zur auflösung des<br />
<strong>an</strong>gestelltenverhältnisses<br />
Einleitung<br />
<strong>der</strong> Entlassung 1. <strong>an</strong>hörung <strong>der</strong> lehrperson<br />
2. Möglichkeiten, wenn die Mängel in<br />
<strong>der</strong> leistung o<strong>der</strong> im verhalten nach<br />
<strong>der</strong> <strong>an</strong>gesetzten Bewährungszeit trotz<br />
schriftlicher Mahnung <strong>an</strong>dauern:<br />
a) Beendigung des <strong>an</strong>stellungsverhältnisses<br />
im gegenseitigen<br />
Einvernehmen<br />
b) Ordentliche Kündigung gemäss<br />
§11 abs. 1 lit. c gal<br />
Quelle: inspektorat aargau, abteilung volksschule<br />
aufsicht<br />
gemäss<br />
auftrag<br />
Beratung<br />
auf <strong>an</strong>frage<br />
aufsicht<br />
auf <strong>an</strong>frage<br />
Instrumente / Bemerkungen<br />
instrumente:<br />
n Merkmale für<br />
unterrichtsqualität<br />
n unterrichtsbesuche, evtl.<br />
Einsatz von Fachexperten<br />
n Dokumenten<strong>an</strong>alyse<br />
n Befragung Betroffener,<br />
Überprüfung leistungsst<strong>an</strong>d<br />
n Bericht <strong>an</strong> auftraggeber,<br />
schulleitung<br />
vorgehen gemäss h<strong>an</strong>dreichung<br />
www.schulen-aargau.ch > schulqualtät<br />
und aufsicht > aufsicht<br />
lehrpersonen be<strong>an</strong>tragen und<br />
durchführen<br />
n schriftliche vereinbarung<br />
mit unterschrift <strong>der</strong> lP, sl,<br />
evtl. Protokoll<br />
n siehe instrument:<br />
Beispiel einer vereinbarung<br />
n gemäss §11 abs. 1 lit. c gal<br />
n siehe instrument:<br />
Beispiel einer Mahnung<br />
Fristen gemäss §10 gal<br />
auflösung des <strong>an</strong>stellungs-<br />
verhältnisses<br />
schriftliche Eröffnung mit<br />
rechtsmittelbelehrung und<br />
Begründung<br />
§15 vall Formvorschriften<br />
n siehe instrument:<br />
Beispiel einer Kündigung<br />
163<br />
zusatzinFOrMatiOnEn<br />
c – PErsOnaltrEnnung<br />
c PErsOnaltrEnnung
Instrumente – C Personaltrennung<br />
164
www.schulen-aargau.ch/<br />
personalfuehrung<br />
instruMEntE – c PErsOnaltrEnnung<br />
Diverse Rechtsmittelbelehrungen Blatt 1<br />
Rechtsmittelbelehrung zu einer Mahnung<br />
(rechtsmittelbelehrung für ein allfälliges schlichtungsverfahren)<br />
1 Diese Mahnung k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> schlichtungskommission für Personalfragen,<br />
Bahnhof strasse 2, 5001 aarau, zur abgabe einer Empfehlung vorgelegt werden.<br />
2. Das Begehren um Durchführung des schlichtungsverfahrens ist schriftlich einzureichen.<br />
Die Eingabe muss den sachverhalt darlegen und einen <strong>an</strong>trag sowie<br />
eine Begründung enthalten.<br />
3. auf eine Eingabe, welche den <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen gemäss 2 nicht entspricht, wird<br />
nicht eingetreten.<br />
4. Dem Begehren ist eine Kopie <strong>der</strong> Mahnung beizulegen.<br />
5. Die Durchführung des schlichtungsverfahrens ist kostenlos.<br />
Rechtsmittelbelehrung zu einer Vertragsauflösung / Kündigung<br />
1 Diese Vertragsauflösung k<strong>an</strong>n innert einer nicht erstreckbaren Frist von<br />
30 Tagen seit zustellung <strong>der</strong> schlichtungskommission, Bahnhofstrasse 2,<br />
5001 aarau, zur abgabe einer Empfehlung vorgelegt werden.<br />
2 Das Begehren um Durchführung des schlichtungsverfahrens ist schriftlich<br />
einzureichen. Die Eingabe muss<br />
a) den sachverhalt darlegen und<br />
b) einen <strong>an</strong>trag sowie<br />
c) eine Begründung enthalten.<br />
3 auf eine Eingabe, die diesen <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen nicht entspricht, wird nicht<br />
eingetreten.<br />
4 Dem Begehren ist je eine Kopie des vertragsauflösungsschreibens und des<br />
<strong>an</strong>stellungsvertrags beizulegen.<br />
5 Die Durchführung des schlichtungsverfahrens ist kostenlos, jedoch voraussetzung<br />
für das Einreichen einer gerichtlichen Klage gegen die vertragsauflösung<br />
nach §36 gal.<br />
Der <strong>an</strong>rufung <strong>der</strong> schlichtungskommission kommt keine aufschiebende<br />
Wirkung zu.<br />
165<br />
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Diverse Rechtsmittelbelehrungen<br />
Rechtsmittelbelehrung zu einer neuen Verfügung<br />
(erstellt durch die schulpflege aufgrund <strong>der</strong> Empfehlung <strong>der</strong> schlichtungskommission:<br />
Bestätigung o<strong>der</strong> rücknahme <strong>der</strong> Kündigung)<br />
1 gegen diese verfügung k<strong>an</strong>n innert einer nicht erstreckbaren Frist von<br />
30 Tagen seit zustellung beim verwaltungsgericht, Obere vorstadt 40,<br />
5000 aarau, Beschwerde geführt werden.<br />
2 Die Beschwerde muss einen Antrag und eine Begründung enthalten,<br />
d. h., es ist:<br />
a) <strong>an</strong>zugeben, wie das verwaltungsgericht entscheiden soll, und<br />
b) darzulegen, aus welchen gründen diese <strong>an</strong><strong>der</strong>e Entscheidung verl<strong>an</strong>gt wird.<br />
3 auf eine Beschwerde, welche den <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen gemäss den ziffern 1 und 2<br />
nicht entspricht, wird nicht eingetreten.<br />
4 Eine Kopie <strong>der</strong> <strong>an</strong>gefochtenen verfügung sowie allfällige Beweismittel sind <strong>der</strong><br />
Beschwerdeschrift beizulegen.<br />
5 Das Beschwerdeverfahren ist mit einem Kostenrisiko verbunden.<br />
Rechtsmittelbelehrung zu einem neuen Entscheid, den Vertrag betreffend<br />
(erstellt aufgrund <strong>der</strong> Empfehlung <strong>der</strong> schlichtungskommission)<br />
1 gegen diesen Entscheid k<strong>an</strong>n innert einer nicht erstreckbaren Frist von<br />
6 Monaten seit zustellung beim verwaltungsgericht, Obere vorstadt 40,<br />
5000 aarau, Klage eingereicht werden.<br />
2 Die Klage muss einen Antrag und eine Begründung enthalten, d. h., es ist:<br />
a) <strong>an</strong>zugeben, wie das verwaltungsgericht entscheiden soll, und<br />
b) darzulegen, aus welchen gründen diese <strong>an</strong><strong>der</strong>e Entscheidung verl<strong>an</strong>gt wird.<br />
3 auf eine Klage, welche den <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen gemäss den ziffern 1 und 2 nicht<br />
entspricht, wird nicht eingetreten.<br />
4 Eine Kopie des <strong>an</strong>gefochtenen Entscheids sowie allfällige Beweismittel sind<br />
<strong>der</strong> Klageschrift beizulegen.<br />
5 Das Klageverfahren ist mit einem Kostenrisiko verbunden.<br />
166<br />
Blatt 2<br />
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Beispiel einer Vereinbarung<br />
bei «Mängeln in <strong>der</strong> Leistung o<strong>der</strong> im Verhalten»<br />
Offizieller Briefkopf <strong>der</strong> schule<br />
Vereinbarung zwischen <strong>der</strong> Lehrperson Fritz Muster und <strong>der</strong> Schulleitung xy<br />
1. Ausg<strong>an</strong>gslage<br />
aufgrund wie<strong>der</strong>holter Beschwerden von Eltern sowie schülerinnen und schülern und nachdem<br />
entsprechende abmachungen während des letzten semesters nicht zur erhofften verbesserung<br />
<strong>der</strong> unterrichtssituation bei Fritz Muster führten, wurde <strong>der</strong>/die zuständige inspektor/in beauftragt,<br />
den unterricht von herrn Muster zu beurteilen. <strong>an</strong> <strong>der</strong> darauf folgenden gemeinsamen<br />
Besprechung hat die schulleitung Entwicklungsziele und Massnahmen bestimmt. Diese sind in<br />
<strong>der</strong> vorliegenden schriftlichen vereinbarung festgehalten. Die schulpflege ist darüber informiert<br />
und unterstützt die Massnahme.<br />
2. Abmachungen zur Leistung und zum Verhalten<br />
Fritz Muster verbessert in den folgenden Bereichen die Qualität des unterrichts:<br />
n Klassenführung<br />
– herr Muster pflegt einen korrekten umg<strong>an</strong>g mit lernenden<br />
(inkl. Begrüssung und verabschiedung <strong>der</strong> Klassen).<br />
– Er führt die Klassen durch <strong>an</strong>erkennung und Ermutigung.<br />
– Er nutzt Fragen und Fehler <strong>der</strong> lernenden als lernch<strong>an</strong>ce.<br />
n lehr- und lernarr<strong>an</strong>gements<br />
– herr Muster för<strong>der</strong>t individuelles lernen.<br />
– Er gestaltet individualisierende unterrichtssequenzen.<br />
n Beurteilung<br />
– herr Muster sorgt dafür, dass die lernenden zeitpunkt, inhalt und Form<br />
<strong>der</strong> lernkontrollen kennen.<br />
– Er sorgt während <strong>der</strong> lernkontrollen für faire arbeitsbedingungen.<br />
– Er macht Bewertungskriterien und -massstäbe den lernenden bek<strong>an</strong>nt.<br />
zudem wird vereinbart, dass Fritz Muster<br />
n regelmässig schülerrückmeldungen einholt (Feedback),<br />
n zweimal den unterricht bei Kollegen besucht, inkl. austausch (vgl. interne richtlinien),<br />
n sich für die Weiterbildung … <strong>an</strong>meldet und<br />
n diese Massnahmen in seinem Portfolio dokumentiert.<br />
3. Dauer<br />
Diese vereinbarung gilt für die zeit vom 17. Oktober 2005 bis zum 31. März 2006.<br />
4. Weiteres Vorgehen<br />
n <strong>an</strong>schliessend findet eine erneute Beurteilung des unterrichts von Fritz Muster statt.<br />
Dabei werden die Fortschritte in den oben gen<strong>an</strong>nten Punkten und die umsetzung<br />
<strong>der</strong> Massnahmen überprüft. Dies aufgrund folgen<strong>der</strong> Methoden und instrumente:<br />
– unterrichtsbesuche (durch inspektorat)<br />
– <strong>an</strong>alyse von unterrichtsvorbereitungen (durch inspektorat)<br />
– Klassenbefragungen (durch schulleitung)<br />
– auswertung von Elternrückmeldungen (durch schulleitung)<br />
n am 15. Februar 2006 findet ein auswertungsgespräch statt:<br />
– inhalt: auswertung <strong>der</strong> Überprüfung, Klärung weiteres vorgehen<br />
– teilnehmende: Fritz Muster, schulleitung, evtl. stufenvertretung <strong>der</strong> schulpflege,<br />
evtl. inspektoratsperson<br />
Die schulleitung erwartet signifik<strong>an</strong>te und nachhaltige verbesserungen in den gen<strong>an</strong>nten<br />
Bereichen.<br />
sollten einzelne Punkte dieser vereinbarung von Fritz Muster nicht eingehalten werden, behält<br />
sich die schulleitung weitere Massnahmen vor.<br />
Ort, Datum .......................................................................... Die schulleitung .......................................................................<br />
Ort, Datum .......................................................................... Der lehrer ....................................................................................<br />
Kopie <strong>an</strong><br />
– schulpflege, stufenvertretung<br />
– inspektoratsperson<br />
Quelle: inspektorat aargau, abteilung volksschule<br />
167<br />
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Beispiel einer Mahnung<br />
bei «Mängeln in <strong>der</strong> Leistung o<strong>der</strong> im Verhalten»<br />
Einschreiben<br />
Offizieller Briefkopf <strong>der</strong> schule<br />
Mahnung gemäss §11 Abs. 1 lit. c GAL <strong>an</strong> Andrea Muster<br />
aufgrund wie<strong>der</strong>holter Beschwerden von Eltern und schülerinnen und schülern sowie<br />
des nichteinhaltens <strong>der</strong> vereinbarung vom … hat die schulpflege <strong>an</strong> <strong>der</strong> sitzung vom …<br />
nach <strong>der</strong> <strong>an</strong>hörung von Frau <strong>an</strong>drea Muster beschlossen, eine schriftliche Mahnung mit<br />
Bewährungsfrist bis 31. J<strong>an</strong>uar 2006 festzusetzen.<br />
Frau <strong>an</strong>drea Muster wird aufgefor<strong>der</strong>t, sich <strong>an</strong> folgende rahmenbedingungen zu halten,<br />
die für einen erfolgreichen unterricht und ein konstruktives schulklima nötig sind:<br />
n Klassenführung<br />
– Frau Muster pflegt einen korrekten umg<strong>an</strong>g mit lernenden<br />
(inkl. Begrüssung und verabschiedung <strong>der</strong> Klassen).<br />
– sie führt die Klassen durch <strong>an</strong>erkennung und Ermutigung.<br />
– sie nutzt Fragen und Fehler <strong>der</strong> lernenden als lernch<strong>an</strong>ce.<br />
n lehr- und lernarr<strong>an</strong>gements<br />
– Frau Muster för<strong>der</strong>t individuelles lernen.<br />
– sie gestaltet individualisierende unterrichtssequenzen.<br />
n verhalten im Kollegium<br />
– Frau Muster ist regelmässig <strong>an</strong> den Konferenzen präsent und beteiligt sich.<br />
– sie nimmt <strong>an</strong> den internen Weiterbildungsver<strong>an</strong>staltungen teil.<br />
n allgemeines verhalten<br />
– Frau Muster hält die unterrichtszeiten ein.<br />
– sie liefert die korrekt ausgefüllten administrativen Formulare, listen usw. pünktlich ab.<br />
– sie pflegt einen korrekten umg<strong>an</strong>g mit allen <strong>der</strong> schule nahe stehenden Personen<br />
(grüssen, Freundlichkeit, auf Fragen <strong>an</strong>twort geben usw.).<br />
Weitere begründete Beschwerden und Beobachtungen in Bezug auf die oben gen<strong>an</strong>nten Punkte<br />
werden eine auflösung des arbeitsverhältnisses zur Folge haben.<br />
schulpflege<br />
Ort, Datum .......................................................................... Präsident .......................................................................................<br />
Ort, Datum .......................................................................... vizepräsident ..............................................................................<br />
Kopie <strong>an</strong><br />
– schulleitung<br />
Rechtsmittelbelehrung (Schlichtungsverfahren)<br />
1. Diese Mahnung k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> schlichtungskommission für Personalfragen, Bahnhofstrasse 2,<br />
5001 aarau, zur abgabe einer Empfehlung vorgelegt werden.<br />
2. Das Begehren um Durchführung des schlichtungsverfahrens ist schriftlich einzureichen. Die<br />
Eingabe muss den sachverhalt darlegen und einen <strong>an</strong>trag sowie eine Begründung enthalten.<br />
3. auf eine Eingabe, welche den <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen gemäss 2 nicht entspricht, wird nicht eingetreten.<br />
4. Dem Begehren ist eine Kopie <strong>der</strong> Mahnung beizulegen.<br />
5. Die Durchführung des schlichtungsverfahrens ist kostenlos.<br />
Quelle: inspektorat aargau, abteilung volksschule<br />
168<br />
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Beispiel einer Kündigung<br />
bei «Mängeln in <strong>der</strong> Leistung o<strong>der</strong> im Verhalten»<br />
Einschreiben<br />
Offizieller Briefkopf <strong>der</strong> schule<br />
Kündigung gemäss §11 Abs. 1 lit. c GAL <strong>an</strong> Andrea Muster<br />
sehr geehrte Frau Muster<br />
Die schulpflege hat <strong>an</strong> ihrer sitzung vom ... entschieden, ihnen hiermit die Kündigung<br />
auszusprechen.<br />
aufgrund wie<strong>der</strong>holter Beschwerden von Eltern und schülerinnen und schülern wurde<br />
mit ihnen eine vereinbarung getroffen, in welcher eine verbesserung <strong>der</strong> leistung und des<br />
verhaltens beschrieben wurde.<br />
Die vereinbarung zeigte keine verbesserung <strong>der</strong> leistung und des verhaltens, sodass am ...<br />
eine schriftliche Mahnung mit einer Kündigungs<strong>an</strong>drohung und einer Bewährungsfrist bis<br />
zum ... <strong>an</strong> sie verschickt wurde.<br />
nach ablauf <strong>der</strong> Bewährungsfrist haben sich die leistungen und das verhalten nicht<br />
signifik<strong>an</strong>t verbessert, sodass ihr arbeitsvertrag vom ... per ... aufgelöst wird.<br />
Wir bedauern, dass keine einvernehmliche lösung erreicht wurde, und wünschen ihnen<br />
alles gute.<br />
Bitte setzen sie sich für die austrittsformalitäten mit <strong>der</strong> schulleitung in verbindung.<br />
Mit freundlichen grüssen<br />
schulpflege<br />
Ort, Datum .......................................................................... Präsident .......................................................................................<br />
Ort, Datum .......................................................................... vizepräsident ..............................................................................<br />
Beilage<br />
Kopie <strong>der</strong> Mahnung vom ...<br />
Kopie <strong>an</strong><br />
– schulleitung<br />
Rechtsmittelbelehrung<br />
1. Diese vertragsauflösung k<strong>an</strong>n innert einer nicht erstreckbaren Frist von 30 tagen seit<br />
zustellung <strong>der</strong> schlichtungskommission für Personalfragen, Bahnhofstrasse 2, 5001 aarau,<br />
zur abgabe einer Empfehlung vorgelegt werden.<br />
2. Das Begehren um Durchführung des schlichtungsverfahrens ist schriftlich einzureichen.<br />
Die Eingabe muss<br />
a) den sachverhalt darlegen und<br />
b) einen <strong>an</strong>trag sowie<br />
c) eine Begründung enthalten.<br />
3. auf eine Eingabe, die diesen <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen nicht entspricht, wird nicht eingetreten.<br />
4. Dem Begehren ist je eine Kopie des vertragsauflösungsschreibens und des <strong>an</strong>stellungsvertrags<br />
beizulegen.<br />
5. Die Durchführung des schlichtungsverfahrens ist kostenlos, jedoch voraussetzung für das<br />
Einreichen einer gerichtlichen Klage gegen die vertragsauflösung nach §36 gal.<br />
Der <strong>an</strong>rufung <strong>der</strong> schlichtungskommission kommt keine aufschiebende Wirkung zu.<br />
169<br />
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Möglicher Kriterienkatalog zum Abbau von Stellen<br />
Die zu bestimmenden Kriterien beziehen sich einerseits auf die lehrperson, <strong>an</strong><strong>der</strong>erseits<br />
auf die institution schule. Die institutionsorientierten Kriterien sollen die kurz-<br />
und die l<strong>an</strong>gfristigen Perspektiven <strong>der</strong> schule berücksichtigen.<br />
Der vorgeschlagene Kriterienkatalog soll entsprechend den lokalen Begebenheiten<br />
ergänzt werden.<br />
Es ist wichtig, den inhalt dieser Kriterien zu beschreiben. Weiter soll bestimmt werden,<br />
wie stark die einzelnen Kriterien gewichtet werden.<br />
zudem ist es hilfreich, vorgängig zu diskutieren und zu definieren, was die schulpflege<br />
und die schulleitung unter den Begriffen sozial verträglich, fair, hum<strong>an</strong>, ökonomisch<br />
verstehen.<br />
Personorientierte Kriterien<br />
n Qualifikation (aus-, Weiterbildung) <strong>der</strong> lehrpersonen als unterrichtende Person<br />
n Qualifikation (aus-, Weiterbildung) <strong>der</strong> lehrpersonen als Mitarbeitende <strong>der</strong><br />
Org<strong>an</strong>isation schule<br />
n Flexibilität <strong>der</strong> lehrpersonen für arbeitsmodelle (Jobsharing, Über- /<br />
unterpensen, unterricht / Projekte / themen ...)<br />
n Einsatzbereitschaft <strong>der</strong> lehrpersonen im team<br />
n Einsatzbereitschaft, neue Qualifikationen zu erwerben<br />
n geleistete verdienste <strong>an</strong> dieser schule<br />
n Privates umfeld <strong>der</strong> lehrpersonen (stabil, instabil ...)<br />
n soziale ver<strong>an</strong>twortung <strong>der</strong> schule gegenüber den lehrpersonen (Einzelperson,<br />
Familie unterstützend, alleinerziehend, gesundheitszust<strong>an</strong>d ...)<br />
n Breite bzw. tiefe des Know-how <strong>der</strong> lehrpersonen<br />
n Dienstalter <strong>der</strong> lehrpersonen<br />
n vermittelbarkeit (ch<strong>an</strong>ce, eine <strong>an</strong><strong>der</strong>e stelle zu finden)<br />
n ...<br />
Institutionsorientierte Kriterien<br />
n aktueller Bedarf <strong>an</strong> Qualifikationen für die schule (kurzfristige Perspektive)<br />
n zukünftiger Bedarf <strong>an</strong> Qualifikationen für die schule (für umsetzung <strong>der</strong><br />
strategischen ziele l<strong>an</strong>gfristige Perspektive)<br />
n verlust von Qualifikationen für die schule (auswirkung, Folgekosten für den<br />
Wie<strong>der</strong>aufbau ...)<br />
n teamzusammensetzung (altersstruktur, geschlecht, Persönlichkeit,<br />
Kompetenzen / Fähigkeiten ...)<br />
n ...<br />
170<br />
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Merkpunkte eines Kündigungsgesprächs<br />
neben den allgemein gültigen regeln <strong>der</strong> gesprächsführung sollten bei einem<br />
Kündigungsgespräch folgende Merkpunkte beachtet werden.<br />
Merkpunkte eines Kündigungsgesprächs beachtet<br />
Wer? n Kündigungs- bzw. trennungsgespräche führt <strong>der</strong> o<strong>der</strong><br />
die direkte vorgesetzte.<br />
n Das Kündigungsgespräch findet unter vier augen statt.<br />
Was? n Ein Kündigungsgespräch hat negative Konsequenzen für<br />
die lehrperson und löst somit Frustration aus.<br />
n Eine Kündigung ist endgültig und nicht umkehrbar,<br />
sie k<strong>an</strong>n nicht diskutiert werden.<br />
Wie? n Es sollen klare Botschaften in <strong>der</strong> ich-Form (keine<br />
abwälzung auf nicht <strong>an</strong>wesende o<strong>der</strong> das system)<br />
verwendet werden.<br />
n Die ersten sätze und die Kündigungsbegründung sollen<br />
genau vorbereitet und evtl. ausformuliert werden.<br />
n Die Kündigungsgründe sollen möglichst nahe <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />
Wahrheit bleiben, damit keine falschen hoffnungen<br />
geweckt werden.<br />
W<strong>an</strong>n? n Das gespräch soll so früh wie möglich nach dem<br />
Kündigungsentscheid geführt werden.<br />
n Der gesprächstermin wird so festgelegt, dass bis zu<br />
diesem zeitpunkt alles gut vorbereitet ist.<br />
n um unruhe und gerüchte zu vermeiden, k<strong>an</strong>n das gespräch<br />
ohne grosse vor<strong>an</strong>kündigung <strong>an</strong>gesetzt werden.<br />
n Es soll ein zeitpunkt gewählt werden, <strong>der</strong> folgende<br />
Bedingungen erfüllt<br />
– r<strong>an</strong>dzeit für die gekündigte Person, sodass zum verarbeiten<br />
<strong>der</strong> nachricht freie zeit zur verfügung steht. Die<br />
gekündigte lehrperson soll nachher nicht unterrichten<br />
müssen.<br />
– Ein Kündigungsgespräch soll nicht <strong>an</strong> einem Freitag<br />
stattfinden.<br />
– Ein Folgegespräch sollte möglichst bald folgen, die<br />
gekündigte Person soll mit dem Problem nicht allein<br />
gelassen werden.<br />
– Die information des Kollegiums sollte ebenfalls<br />
baldmöglichst erfolgen.<br />
Wo? n Das Kündigungsgespräch soll im Büro <strong>der</strong> schulleitung<br />
stattfinden.<br />
n Es sollte ein sichtschutz gegen aussen gar<strong>an</strong>tiert sein,<br />
sodass die gekündigte Person noch etwas länger in<br />
einem geschützten raum sitzen und sich sammeln k<strong>an</strong>n.<br />
Wie l<strong>an</strong>ge? n Der trennungsschock k<strong>an</strong>n bewirken, dass die aufnahmefähigkeit<br />
begrenzt ist. Die Dauer des ersten trennungsgesprächs<br />
k<strong>an</strong>n deshalb relativ kurz ausfallen<br />
(etwa 10–20 Minuten).<br />
n Das Folgegespräch soll bald darauf (1–2 tage) stattfinden<br />
und die gekündigte Person in ihrem weiteren vorgehen<br />
unterstützen (laufbahnberatung, coaching usw.).<br />
171<br />
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Vorbereitung eines Kündigungsgesprächs<br />
Ein Kündigungsgespräch braucht eine speziell gute vorbereitung.<br />
Personalien kennen vorbereitet<br />
Die schulleitung ist informiert über die zu kündigende<br />
Person bezüglich<br />
n alter<br />
n Dienstalter<br />
n zivilst<strong>an</strong>d<br />
n Familiäre situation<br />
n Moment<strong>an</strong>e persönliche situation (psychisch /<br />
medizinisch)<br />
n Moment<strong>an</strong>e ausserberufliche situation (in Weiterbildung,<br />
politisches Engagement, verb<strong>an</strong>dsarbeit usw.)<br />
n Qualifikationen<br />
n stärken und schwächen<br />
n nebenämter<br />
n ...<br />
Administratives wissen vorbereitet<br />
Die schulleitung soll auskunft geben können über<br />
n Pensionskasse<br />
n versicherungsfragen (abredeversicherung,<br />
lohnausfallversicherung usw.)<br />
n Eventuelle Frühpensionierung<br />
n ahv-Beiträge<br />
n terminliche Pl<strong>an</strong>ung <strong>der</strong> Kommunikation <strong>der</strong> Kündigung<br />
im Kollegium, in <strong>der</strong> schule, in <strong>der</strong> gemeinde<br />
n termine und nächste schritte<br />
n sprachregelung (Kündigung, Entlassung, Beendigung ...<br />
offizielle version <strong>der</strong> Kündigung in <strong>der</strong> schule)<br />
n ...<br />
Kündigung begründen vorbereitet<br />
Die schulleitung k<strong>an</strong>n die trennung begründen<br />
n Fehlende alternative arbeitsmöglichkeit in <strong>der</strong> schule<br />
n generelle Begründung (Personalabbau infolge<br />
sinken<strong>der</strong> schülerzahlen, zusammenlegungen usw.)<br />
n individuelle Begründung <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d des Kriterienkatalogs.<br />
(gibt <strong>an</strong>tworten auf Fragen wie: Warum gerade ich?<br />
Warum nicht die <strong>an</strong><strong>der</strong>en?)<br />
n ...<br />
172<br />
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Vorbereitung eines Kündigungsgesprächs<br />
Reaktionen vorstellen vorbereitet<br />
Die schulleitung soll sich mögliche reaktionen vorstellen,<br />
damit sie entsprechende argumente und verhaltensweisen<br />
zurechtlegen k<strong>an</strong>n. Die reaktionen sollen nicht durch<br />
Beschwichtigungen abgewehrt, son<strong>der</strong>n ernst genommen<br />
und ausgehalten werden.<br />
n Mögliche reaktion <strong>der</strong> gekündigten Person<br />
– Flucht o<strong>der</strong> vermeidung (Das k<strong>an</strong>n nicht wahr sein!)<br />
– regression (Weinen, trotzen, usw.)<br />
– Depression (resignation, traurigkeit, apathie usw.)<br />
– selbstbeherrschung (keine sichtbaren Emotionen)<br />
– aufbrausen (Wut und Ärger werden ausgedrückt)<br />
– aggression (verbale <strong>an</strong>griffe usw.)<br />
– schock (schweissausbruch, bleiches gesicht usw.)<br />
– verh<strong>an</strong>deln (hinterfragt Kündigungsgründe)<br />
n reaktionen des beruflichen umfeldes (Kollegium, abwart,<br />
sekretariat, schülerinnen und schüler, Eltern usw.)<br />
n reaktion des privaten umfeldes (Partnerin o<strong>der</strong> Partner,<br />
Familie, Freunde, Bek<strong>an</strong>nte usw.)<br />
n reaktion <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />
n ...<br />
Weitere Aspekte pl<strong>an</strong>en vorbereitet<br />
Die schulleitung hat das weitere vorgehen gepl<strong>an</strong>t bezüglich<br />
n zeitlicher und inhaltlicher Pl<strong>an</strong>ung <strong>der</strong> information und<br />
Kommunikation auf den Ebenen:<br />
– zu kündigende lehrperson<br />
– schulhaus intern<br />
– schulhaus extern<br />
n Koordination <strong>der</strong> termine<br />
n informationsver<strong>an</strong>twortlicher (bei <strong>an</strong>fragen von Eltern,<br />
Medien usw.)<br />
n interner hilfestellung<br />
– hilfe bei <strong>der</strong> stellensuche (arbeitszeugnis ausstellen,<br />
referenzen, ideen für Bewerbungsdossier geben usw.)<br />
– laufbahngespräch (Kompetenzprofil erarbeiten usw.)<br />
– coaching<br />
– regelmässige gespräche<br />
n externer hilfestellung<br />
– vermittlung von adressen<br />
– regionale arbeitsvermittlung (rav)<br />
– lehrer- und lehrerinnenberatungsstelle aarau<br />
– Weiterbildungsinstitutionen<br />
– ...<br />
n ...<br />
Blatt<br />
173<br />
2<br />
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Verlauf eines Kündigungsgesprächs<br />
Ein Kündigungsgespräch verläuft oft in vier Phasen, auf welche sich<br />
die schulleitung entsprechend einstellen k<strong>an</strong>n.<br />
Begrüssung / Kündigung aussprechen beachtet /<br />
vorbereitet<br />
n sicherstellen, dass keine störungen eintreten<br />
n glas Wasser bereitstellen<br />
n in den ersten 5 sätzen die Kündigung aussprechen:<br />
– generelle / individuelle Begründung<br />
– Wie du weisst, sind die Schülerzahlen gesunken ...<br />
– Heute habe ich eine unerfreuliche Nachricht für dich,<br />
ich kündige dir ...<br />
– Ich kündige hiermit das Arbeitsverhältnis per Ende<br />
Schuljahr ...<br />
– Dieser Schritt tut mir sehr leid, aber hiermit kündige<br />
ich dir per ...<br />
n ...<br />
Reaktion abwarten beachtet /<br />
vorbereitet<br />
n zeit zum reagieren geben, um Emotionen zu zeigen und<br />
auszudrücken<br />
n reaktionen ernst nehmen und aushalten<br />
n reden lassen und zuhören<br />
n Dist<strong>an</strong>z und ruhe bewahren, ohne unbeteiligt zu wirken<br />
n Welches reaktionsmuster zeigt die lehrperson?<br />
Entsprechenden umg<strong>an</strong>g wählen<br />
n ...<br />
Situation beruhigen beachtet /<br />
vorbereitet<br />
n verständnis für die reaktion <strong>der</strong> gekündigten Person<br />
zeigen, aber negative gefühle nicht verstärken<br />
n Konflikte vermeiden durch aktives zuhören<br />
n Fragen be<strong>an</strong>tworten<br />
n auf die Probleme eingehen, ohne sich auf inhaltliche<br />
argumentationen einzulassen<br />
n Evtl. Wie<strong>der</strong>holung <strong>der</strong> Begründung <strong>der</strong> Kündigung<br />
n Keine vorwürfe o<strong>der</strong> rechtfertigungen wie:<br />
– Das hättest du dir vorher überlegen sollen ...<br />
– Ich k<strong>an</strong>n auch nichts dafür ...<br />
– Bemühe dich doch, die Situation zu verstehen ...<br />
n Je nach verfassung <strong>der</strong> gekündigten Person weiteres<br />
vorgehen besprechen o<strong>der</strong> Folgegespräch abmachen<br />
– Ich sehe, dass dich die Kündigung mitnimmt, k<strong>an</strong>nst du<br />
dir vorstellen, dass wir in einem zweiten Gespräch ...<br />
– Verstehe ich das richtig, dass du im Moment nichts dazu<br />
sagen möchtest ...<br />
– Können wir für heute so verbleiben ... und morgen setzen<br />
wir uns nochmals zusammen ...<br />
– Ich k<strong>an</strong>n im Moment folgende unterstützenden<br />
Massnahmen <strong>an</strong>bieten ...<br />
n ...<br />
174<br />
Blatt 1<br />
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Verlauf eines Kündigungsgesprächs Blatt 2<br />
Weiteres Vorgehen (evtl. in einem Folgegespräch) beachtet /<br />
vorbereitet<br />
n zeitliche und inhaltliche Pl<strong>an</strong>ung <strong>der</strong> information<br />
und Kommunikation<br />
n Koordination <strong>der</strong> termine<br />
n interne hilfestellung<br />
– Das ist das Angebot, das ich dir im Moment<br />
unterbreiten k<strong>an</strong>n ...<br />
n externe hilfestellung<br />
n zeit bis zum letzten arbeitstag besprechen<br />
n Folgegespräch terminieren und gespräch beenden<br />
– Überlege dir die Vorschläge und wir treffen uns in x Tagen<br />
zur weiteren Besprechung ...<br />
n ...<br />
175<br />
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Beispiel einer Kündigung<br />
aus «org<strong>an</strong>isatorischen o<strong>der</strong> wirtschaftlichen Gründen»<br />
Einschreiben<br />
Offizieller Briefkopf <strong>der</strong> schule<br />
Kündigung gemäss §11 Abs. 1 lit. a GAL <strong>an</strong> Andrea Muster<br />
sehr geehrte Frau Muster<br />
Die schulleitung hat ihnen <strong>an</strong>lässlich des gesprächs vom ... (<strong>an</strong>hörung) die stellensituation <strong>an</strong><br />
unserer schule erläutert. als Folge <strong>der</strong> rückläufigen schülerinnen- und schülerzahlen muss eine<br />
stelle gestrichen werden.<br />
Da sich keine <strong>an</strong><strong>der</strong>e lösung finden liess, sah sich die schulpflege gezwungen, <strong>an</strong> ihrer<br />
sitzung vom ... den Entscheid zu fällen, ihren <strong>an</strong>stellungsvertrag per 31. Juli ... gemäss<br />
§11 abs. 1 lit. a gal zu kündigen. Die Kündigung erfolgt ausschliesslich aus wirtschaftlichen<br />
gründen. Wir bedauern diesen schritt ausserordentlich.<br />
Die schulpflege wird ihnen in den nächsten tagen ein zwischenzeugnis zustellen. Die schul-<br />
leitung unterstützt sie, wenn erwünscht, im weiteren vorgehen.<br />
Wir d<strong>an</strong>ken ihnen für ihre geleistete arbeit und wünschen ihnen auf ihrem weiteren beruflichen<br />
Weg viel Erfolg.<br />
schulpflege<br />
Ort, Datum .......................................................................... Präsident .......................................................................................<br />
Ort, Datum .......................................................................... vizepräsident ..............................................................................<br />
Kopie <strong>an</strong><br />
– schulleitung<br />
Rechtsmittelbelehrung<br />
1) Diese vertragsauflösung k<strong>an</strong>n innert einer nicht erstreckbaren Frist von 30 tagen seit zustellung<br />
<strong>der</strong> schlichtungskommission, Bahnhofstrasse 2, 5001 aarau, zur abgabe einer Empfehlung<br />
vorgelegt werden.<br />
2) Das Begehren um Durchführung des schlichtungsverfahrens ist schriftlich einzureichen.<br />
Die Eingabe muss<br />
a) den sachverhalt darlegen und<br />
b) einen <strong>an</strong>trag sowie<br />
c) eine Begründung enthalten.<br />
3) auf eine Eingabe, die diesen <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen nicht entspricht, wird nicht eingetreten.<br />
4) Dem Begehren ist je eine Kopie des vertragsauflösungsschreibens und des <strong>an</strong>stellungsvertrags<br />
beizulegen.<br />
5) Die Durchführung des schlichtungsverfahrens ist kostenlos, jedoch voraussetzung für das<br />
Einreichen einer gerichtlichen Klage gegen die vertragsauflösung nach §36 gal.<br />
Der <strong>an</strong>rufung <strong>der</strong> schlichtungskommission kommt keine aufschiebende Wirkung zu.<br />
176<br />
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personalfuehrung<br />
instruMEntE – c PErsOnaltrEnnung<br />
Merkpunkte und Beispiele von Arbeitsbestätigungen<br />
Eine arbeitsbestätigung enthält folgende Elemente:<br />
n Personalien<br />
– Familienname, vorname<br />
– allfälliger titel<br />
– geburtsdatum<br />
– Bürgerort / heimatort<br />
n Funktionen in <strong>der</strong> schule<br />
Bei verän<strong>der</strong>ungen vorherige und neue Funktion evtl. laufbahn in <strong>der</strong> schule<br />
n Dauer <strong>der</strong> <strong>an</strong>stellung: Beginn und Ende (keine nennung <strong>der</strong> trennungsgründe!)<br />
Beispiel einer Arbeitsbestätigung<br />
Wir bestätigen, dass<br />
Frau <strong>an</strong>drea Muster, geboren am 1. Februar 1969, von suhr, wohnhaft hauptstrasse 18,<br />
5001 aarau,<br />
<strong>an</strong> <strong>der</strong> Primarschule in ... als stellvertretung <strong>der</strong> Klassenlehrerin eine 5. Klasse<br />
geführt hat.<br />
Die stellvertretung dauerte vom ... bis zum ...<br />
Ort, Datum, unterschrift <strong>der</strong> schulpflege<br />
Beispiel einer Arbeitsbestätigung (mit verschiedenen Funktionen)<br />
Wir bestätigen, dass<br />
Frau <strong>an</strong>drea Muster, geboren am 1. Februar 1969, von suhr, wohnhaft hauptstrasse 18,<br />
5001 aarau,<br />
<strong>an</strong> <strong>der</strong> realschule in ... als stellvertretung einer Fachlehrperson 12 lektionen Englisch<br />
und 8 lektionen textiles Werken erteilt hat. zudem hat sie die Bibliothek geführt.<br />
Die stellvertretung dauerte vom ... bis zum ...<br />
Ort, Datum, unterschrift <strong>der</strong> schulpflege<br />
177<br />
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Merkpunkte eines Arbeitszeugnisses<br />
Ein Arbeitszeugnis enthält folgende Elemente:<br />
n Personalien<br />
– Familienname, vorname<br />
– allfälliger titel<br />
– geburtsdatum<br />
– Bürgerort / heimatort<br />
n <strong>an</strong>stellungsdauer (bei zwischenzeugnis:<br />
<strong>an</strong>stellungsbeginn)<br />
n arbeitsort<br />
n Funktion<br />
n tätigkeitsgebiet<br />
– aufzählung <strong>der</strong> arbeitsbereiche<br />
(schwerpunkte, spezialitäten)<br />
– allfällige Beför<strong>der</strong>ungen<br />
– aus- bzw. Weiterbildungen<br />
während <strong>der</strong> <strong>an</strong>stellung<br />
n Kompetenzen und ver<strong>an</strong>twortungen<br />
(für welche aufgaben)<br />
n Qualifikation <strong>der</strong> arbeitsleistung<br />
– arbeitsweise<br />
– Fachkompetenz<br />
– sozialkompetenz<br />
– Engagement<br />
– Qu<strong>an</strong>tität und Qualität<br />
<strong>der</strong> leistung<br />
Ein Arbeitszeugnis erfüllt folgende inhaltlichen Erfor<strong>der</strong>nisse:<br />
n Wahrheit und Objektivität<br />
n Wohlwollende Formulierungen<br />
n Klarheit<br />
n vollständigkeit<br />
Ein Arbeitszeugnis erfüllt folgende formalen Erfor<strong>der</strong>nisse:<br />
n Überschrift zeigt klar <strong>an</strong>, dass es<br />
sich um ein arbeitszeugnis h<strong>an</strong>delt.<br />
n Der arbeitsort muss vollständig<br />
<strong>an</strong>gegeben sein (schule, evtl. schulstufe,<br />
gemeinde).<br />
n Die Personalien <strong>der</strong> lehrperson<br />
müssen vollständig und korrekt<br />
gen<strong>an</strong>nt werden.<br />
n Das zeugnis trägt das tatsächliche<br />
ausstellungsdatum (Datum des<br />
ausscheidens aus dem schulbetrieb<br />
gemäss arbeitsvertrag).<br />
n Das arbeitszeugnis muss grammatikalisch<br />
und optisch einw<strong>an</strong>dfrei sein.<br />
n Beurteilung des verhaltens<br />
– gegenüber <strong>der</strong> Klasse<br />
– den Eltern<br />
– dem Kollegium<br />
– <strong>der</strong> schulleitung<br />
– <strong>der</strong> <strong>an</strong>stellungsbehörde usw.<br />
n auflösung des vertragsverhältnisses<br />
– durch lehrperson:<br />
gründe werden oft <strong>an</strong>gegeben<br />
– durch <strong>an</strong>stellungsbehörde:<br />
gründe werden in <strong>der</strong> regel weggelassen<br />
(<strong>an</strong>gaben über kr<strong>an</strong>kheitsbedingte<br />
absenzen beispielsweise<br />
dürfen nicht <strong>an</strong>gegeben<br />
werden)<br />
– bei zwischenzeugnissen aufgrund<br />
eines Wechsels <strong>der</strong> vorgesetzten<br />
wird dies <strong>an</strong>gegeben, damit klar<br />
ist, dass sich die Mitarbeitenden<br />
«in ungekündigtem arbeitsverhältnis»<br />
befinden<br />
n schlusssatz<br />
– D<strong>an</strong>k<br />
– gute Wünsche für die zukunft<br />
n Berücksichtigung des Datenschutzes<br />
n Übereinstimmung des Kündigungsgrundes<br />
mit dem arbeitszeugnis<br />
n Das arbeitszeugnis soll von <strong>der</strong><br />
schulpflege unterschrieben werden.<br />
um Kompetenzverwirrungen auszuschliessen,<br />
sollten schulpflege<br />
und schulleitung nicht gemeinsam<br />
unterschreiben.<br />
n Das arbeitszeugnis k<strong>an</strong>n mit einer<br />
rechtsmittelbelehrung auf einem<br />
separaten Blatt versehen werden,<br />
wenn sich die beiden Parteien nicht<br />
einig sind.<br />
178<br />
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Beispiel eines sehr guten Arbeitszeugnisses<br />
Offizieller Briefkopf <strong>der</strong> schule<br />
Musterlingen, 31. Juli 2005<br />
Arbeitszeugnis<br />
herr <strong>an</strong>dreas Muster, geboren am 1. Februar 1971, von aarau, war vom 1. august 1995 bis zum<br />
31. Juli 2005 als Klassenlehrer mit einem 100%-Pensum <strong>an</strong> <strong>der</strong> Mittelstufe unserer schule tätig.<br />
herr Muster führte jeweils einen Klassenzug von <strong>der</strong> 3. bis zur 5. Primarklasse. in <strong>der</strong> Funktion<br />
als Klassenlehrer unterrichtete er seine Klassen in allen Fächern. schulhausintern übernahm er<br />
nebenämter wie das Führen <strong>der</strong> Bibliothek und das verwalten des Werkraumes.<br />
herr Muster bildete sich in diversen Bereichen regelmässig weiter. im speziellen absolvierte er<br />
eine informatikausbildung, die ihn befähigte, das amt des informatikkoordinators innerhalb <strong>der</strong><br />
gemeinde auszuüben. Es lag in seiner Kompetenz, das informatik-Budget zu verwalten, und in<br />
seiner ver<strong>an</strong>twortung, die computer zu warten.<br />
Der unterricht von herrn Muster war immer tadellos vor- und nachbereitet.<br />
Die unterrichtseinheiten waren methodisch gut aufgebaut und klar strukturiert. Er verst<strong>an</strong>d es,<br />
sein ausgezeichnetes Fachwissen schülergerecht aufzubereiten, weiterzugeben und die schülerinnen<br />
und schüler für die unterrichtsinhalte zu begeistern. indem er verschiedene lehr- und<br />
lernformen verwendete, wurde er den unterschiedlichen lernstilen <strong>der</strong> schülerinnen und<br />
schüler gerecht. Es war ihm ein <strong>an</strong>liegen, das selbstständige lernen, das vernetzte Denken, die<br />
Eigeninitiative und die Kreativität <strong>der</strong> schülerinnen und schüler mittels interess<strong>an</strong>ter aufgabenstellungen<br />
zu för<strong>der</strong>n. Für den computergestützten unterricht entwickelte er massgeschnei<strong>der</strong>te<br />
lernprogramme, welche ein individualisierendes lernen ermöglichten.<br />
neben den fachlichen lernzielen legte herr Muster Wert auf einen respektvollen umg<strong>an</strong>g in <strong>der</strong><br />
Klasse. störungen und Konflikte wurden aufgenommen und konstruktiv beh<strong>an</strong>delt, sodass ein<br />
gutes Klassenklima entst<strong>an</strong>d.<br />
um die Qualität seines unterrichts auf einem hohen niveau zu halten, engagierte sich herr<br />
Muster in einer Feedbackgruppe, welche gegenseitige schulbesuche machte. in regelmässigen<br />
sitzungen wurden die schulbesuche ausgewertet und <strong>der</strong> unterricht reflektiert und weiterentwickelt.<br />
herr Muster pflegte einen wertschätzenden und freundlichen umg<strong>an</strong>g nicht nur mit den schülerinnen<br />
und schülern, son<strong>der</strong>n mit allen <strong>der</strong> schule nahe stehenden Personen.<br />
Er suchte regelmässig das gespräch und die zusammenarbeit mit den Eltern und b<strong>an</strong>d sie aktiv<br />
ein. Die Eltern schätzten das Engagement, mit welchem er die laufbahn <strong>der</strong> schülerinnen und<br />
schüler zielgerichtet verfolgte und för<strong>der</strong>te.<br />
auch im Kollegium war herr Muster eine beliebte Person. Er brachte seine Meinung o<strong>der</strong> neue<br />
ideen in seiner ruhigen art in den Konferenzen ein und beteiligte sich aktiv <strong>an</strong> den schulhausinternen<br />
aufgaben und <strong>an</strong>lässen.<br />
gegenüber seinen vorgesetzten verhielt sich herr Muster kooperativ, korrekt und freundlich.<br />
Die schulleitung konnte je<strong>der</strong>zeit auf seine Mithilfe und seine unterstützung zählen.<br />
herr Muster verlässt unsere schule auf eigenen Wunsch auf Ende des schuljahres 2004/05,<br />
da er sich im informatikbereich beruflich neu orientieren will. Wir bedauern seinen austritt sehr,<br />
da wir mit ihm eine kompetente lehrperson verlieren.<br />
Wir d<strong>an</strong>ken herrn Muster herzlichst für seine l<strong>an</strong>gjährige ausgezeichnete arbeit und sein ausserordentliches<br />
Engagement für unsere schule und wünschen ihm für die neue berufliche herausfor<strong>der</strong>ung<br />
alles gute und viel Erfolg.<br />
schulpflege Musterlingen<br />
179<br />
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Der Präsident .................................................................... Der vizepräsident .....................................................................<br />
Dies ist ein uncodiertes zeugnis.
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Beispiel eines guten Arbeitszeugnisses<br />
Offizieller Briefkopf <strong>der</strong> schule<br />
Musterlingen, 31. Juli 2005<br />
Arbeitszeugnis<br />
herr <strong>an</strong>dreas Muster, geboren am 1. Februar 1971, von aarau, war vom 1. august 1995 bis zum<br />
31. Juli 2005 als Klassenlehrer mit einem 100%-Pensum <strong>an</strong> <strong>der</strong> Mittelstufe unserer schule tätig.<br />
herr Muster führte jeweils einen Klassenzug von <strong>der</strong> 3. bis zur 5. Primarklasse. in <strong>der</strong> Funktion<br />
als Klassenlehrer unterrichtete er seine Klassen in allen Fächern. schulhausintern übernahm er<br />
nebenämter wie das Führen <strong>der</strong> Bibliothek o<strong>der</strong> das verwalten des Werkraumes.<br />
Er absolvierte eine informatikausbildung, die ihn befähigte, das amt des informatikbetreuers in<br />
unserem schulhaus auszuüben. Es lag in seiner Kompetenz und seiner ver<strong>an</strong>twortung, die<br />
computer zu warten.<br />
Der unterricht von herrn Muster war korrekt vor- und nachbereitet. herr Muster verfügt über<br />
ein gutes Fachwissen. Er verst<strong>an</strong>d es, dieses stufengerecht und schülergerecht aufzubereiten.<br />
Er wendete verschiedene lehr- und lernformen <strong>an</strong>. D<strong>an</strong>k dem Einsatz von lernprogrammen am<br />
computer konnte er die schülerinnen und schüler zusätzlich unterstützen.<br />
seinen schülerinnen und schülern begegnete herr Muster mit Wertschätzung und legte Wert<br />
auf eine <strong>an</strong>genehme lernatmosphäre.<br />
Er arbeitete mit den Kolleginnen und Kollegen seines Jahrg<strong>an</strong>gsteams zusammen. Die teamarbeit<br />
umfasste beispielsweise das Org<strong>an</strong>isieren von schulhausinternen <strong>an</strong>lässen.<br />
herr Muster nahm regelmässig <strong>an</strong> den schulhausinternen Weiterbildungskursen teil und setzte<br />
sich für die umsetzung <strong>der</strong> strategischen ziele <strong>der</strong> schule ein.<br />
herr Muster verhielt sich freundlich und korrekt zu allen <strong>der</strong> schule nahe stehenden Personen.<br />
Er war immer offen für Elterngespräche und informierte die Eltern regelmässig.<br />
Durch sein hilfsbereites und kooperatives verhalten war herr Muster auch bei seinen Kolleginnen<br />
und Kollegen eine geschätzte Person.<br />
herr Muster verlässt unsere schule auf eigenen Wunsch auf Ende des schuljahres 2004/05,<br />
da er sich im informatikbereich beruflich neu orientieren will. Wir bedauern seinen austritt,<br />
da wir mit ihm eine zuverlässige lehrperson verlieren.<br />
Wir d<strong>an</strong>ken herrn Muster herzlich für seine l<strong>an</strong>gjährige gute arbeit und sein Engagement<br />
für unsere schule und wünschen ihm für die neue berufliche herausfor<strong>der</strong>ung alles gute und<br />
viel Erfolg.<br />
schulpflege Musterlingen<br />
Der Präsident .................................................................... Der vizepräsident .....................................................................<br />
Dies ist ein uncodiertes zeugnis.<br />
180<br />
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Rechtsmittelbelehrung Arbeitszeugnis<br />
Wenn sich die Parteien nicht einig sind, k<strong>an</strong>n diese rechtsmittelbelehrung<br />
dem arbeitszeugnis auf einem separaten Blatt beigelegt werden.<br />
Rechtsmittelbelehrung Arbeitszeugnis<br />
Dieses arbeitszeugnis k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> schlichtungskommission, Bahnhofstrasse 2, 5001 aarau,<br />
zur abgabe einer Empfehlung vorgelegt werden.<br />
Das Begehren um Durchführung des schlichtungsverfahrens ist schriftlich einzureichen.<br />
Die Eingabe muss den sachverhalt darlegen und einen <strong>an</strong>trag sowie eine Begründung<br />
enthalten. auf eine Eingabe, die diesen <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen nicht entspricht, wird nicht<br />
eingetreten. Dem Begehren ist je eine Kopie des arbeitszeugnisses und des arbeitsvertrags<br />
beizulegen.<br />
Die Durchführung des schlichtungsverfahrens ist kostenlos, jedoch voraussetzung<br />
für das Einreichen einer gerichtlichen Klage gegen das arbeitszeugnis nach §36 gal.<br />
Der <strong>an</strong>rufung <strong>der</strong> schlichtungskommission kommt keine aufschiebende Wirkung zu.<br />
181<br />
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Checkliste Austritt<br />
name, vorname<br />
stufe, Funktion<br />
Datum<br />
Übergabe / Abgabe ausgeführt<br />
n zimmerschlüssel, schulhausschlüssel<br />
n inventar ( schulzimmer, Fachlehrzimmer ...)<br />
n informatik (private Daten löschen,<br />
Pc-Berechtigung, Passwort ...)<br />
n leihmaterial/arbeitsmaterial aus<br />
– Bibliothek, Mediathek<br />
– sammlung<br />
– turnhalle<br />
– Musikzimmer<br />
– …<br />
n Parkkarte<br />
n Kundenkärtchen<br />
n automatenschlüssel (Kaffeeautomat, Kopierer ...)<br />
Nachfolgeregelung ausgeführt<br />
n Übergabe <strong>an</strong> nachfolger o<strong>der</strong> nachfolgerin (Klassen-<br />
listen, informationen, zimmer, lehrmittel ...)<br />
n arbeitsplatz räumen und übergeben<br />
n Übergabe nebenämter (unterlagen in Papierform o<strong>der</strong><br />
auf Pc, Budgetlimite, Kostenabrechnungen, Einführung<br />
in spezielle Pc-Programme, abläufe ...)<br />
Austrittsgespräch ausgeführt<br />
n arbeitszeugnis abgeben<br />
(datiert mit austrittsdatum)<br />
n referenzfrage klären<br />
n Fragebogen, interview führen<br />
n D<strong>an</strong>k, evtl. geschenk<br />
Abrechnen ausgeführt<br />
n telefon<br />
n Kopien<br />
n Klassenkasse<br />
n ausstehende rechnungen<br />
n Privates Material<br />
Anpassen ausgeführt<br />
n Org<strong>an</strong>igramm<br />
n listen<br />
n zimmerbeschriftungen<br />
n informationstafeln<br />
n evtl. stellenbeschreibung<br />
182<br />
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Merkpunkte eines Austrittsgesprächs<br />
Bei <strong>der</strong> vorbereitung eines austrittsgesprächs durch die schulleitung sollten<br />
folgende Punkte beachtet werden:<br />
Grösstmögliche Objektivität erreichen<br />
n Das austrittsgespräch soll am letzten arbeitstag stattfinden.<br />
n Das gespräch ist freiwillig.<br />
n Das arbeitszeugnis wird vor dem o<strong>der</strong> zu Beginn des austrittsgesprächs abgegeben.<br />
n Das gespräch findet in einer st<strong>an</strong>dardisierten Form statt.<br />
– Formular, Fragebogen<br />
– leitfaden<br />
– Fragekarten<br />
n in grösseren schulen k<strong>an</strong>n das gespräch eventuell durch eine neutrale Person<br />
(stufenleitung eines <strong>an</strong><strong>der</strong>en schulkreises ...) geführt werden.<br />
Diverse Arten von Fragen vorbereiten<br />
n Fragen zur zufriedenheit<br />
n Fragen zur Wichtigkeit <strong>der</strong> erfragten themenbereiche geben aufschluss,<br />
welche Bereiche für eine gute Befindlichkeit massgebend sind.<br />
n Fragen nach verbesserungsvorschlägen geben konkrete hinweise<br />
auf schwachstellen <strong>der</strong> schule.<br />
Für die Schulleitung interess<strong>an</strong>te Themenbereiche festlegen<br />
n zusammenarbeit im Kollegium, im team<br />
n Führungsverhalten <strong>der</strong> schulleitung<br />
n arbeitsinhalt und aufgaben<br />
n arbeitsorg<strong>an</strong>isation und arbeitsgestaltung<br />
n Entwicklungsmöglichkeiten<br />
n rahmenbedingungen, arbeitsbedingungen<br />
n schulkultur, arbeitsklima<br />
n ...<br />
Themenbereiche durch Kriterien / Fragen konkretisieren<br />
Beispielsweise<br />
n zusammenarbeit im Kollegium / team<br />
– identifikation mit dem team<br />
– unterstützung im team<br />
– informationsverhalten im team<br />
– ...<br />
Möglichkeit <strong>der</strong> Informationsverfälschung beachten<br />
Auswertung<br />
n Frustrierte lehrpersonen können das austrittsgespräch zum emotionalen abreagieren<br />
ausnützen.<br />
n Es werden austrittsgründe wie berufliche neuorientierung vorgeschoben, da sich die<br />
austretende Person die eigentlichen gründe selbst nicht eingesteht (z. B. unfähigkeit).<br />
n Die austretende lehrperson befürchtet eine Benachteilung bei späteren<br />
referenzauskünften.<br />
n Die lehrperson ist nicht bereit, ihre Meinung offen zu legen und stellung zu nehmen.<br />
n Es besteht kein vertrauen in die schulleitung / stufenleitung.<br />
n Die austrittsinterviews können <strong>an</strong>schliessend einzeln ausgewertet werden.<br />
n Bei mehreren Kündigungen im selben Jahr können diese einzeln ausgewertet und / o<strong>der</strong><br />
zusammen verglichen werden.<br />
n Bei mehreren Kündigungen können die austrittsinterviews nach einem zeitraum von<br />
3–5 Jahren in einem grösseren rahmen (evtl. statistisch) ausgewertet werden.<br />
183<br />
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Fragebogen Austrittsgespräch<br />
name, vorname<br />
stufe, Funktion<br />
Datum<br />
Du trittst aus unserer schule aus. Wir sind <strong>an</strong> deiner Meinung, deinen Eindrücken<br />
von unserer schule und <strong>an</strong> deinen verbesserungsvorschlägen interessiert.<br />
Bitte kreuze offen und ehrlich <strong>an</strong>, wie wichtig dir die folgenden Punkte sind.<br />
Überlege d<strong>an</strong>n, in welchem Mass für dich diese Punkte <strong>an</strong> unserer schule<br />
befriedigend erfüllt worden sind. in den leeren linien k<strong>an</strong>nst du eigene<br />
Punkte ergänzen und <strong>an</strong>kreuzen, wenn du möchtest. herzlichen D<strong>an</strong>k im<br />
voraus für deine Mitarbeit.<br />
Für deine weitere berufliche zukunft wünschen wir dir alles gute und viel Erfolg.<br />
Dieser Fragebogen ist nur für den internen gebrauch bestimmt.<br />
Das ist für mich: Erfüllungsgrad in %<br />
Zusammenarbeit im Team nicht sehr<br />
wichtig wichtig<br />
gegenseitige unterstützung<br />
im team<br />
Konfliktfähigkeit des teams<br />
identifikation mit dem team<br />
vertrauensverhältnis im team<br />
arbeitsweise im team<br />
rückmeldungen aus dem team<br />
25 % 50 % 75 % 100 %<br />
Das ist für mich: Erfüllungsgrad in %<br />
Schulleitung nicht sehr<br />
wichtig wichtig<br />
Führungsstil<br />
informationsverhalten<br />
<strong>der</strong> schulleitung<br />
umg<strong>an</strong>g mit Konflikten<br />
vertrauensverhältnis<br />
gesprächsbereitschaft<br />
Fairness (Beurteilung)<br />
Fairness (Beh<strong>an</strong>dlung)<br />
Engagement für die interessen<br />
<strong>der</strong> lehrpersonen<br />
unterstützung<br />
För<strong>der</strong>ung<br />
25 % 50 % 75 % 100 %<br />
184<br />
Blatt 1<br />
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Fragebogen Austrittsgespräch Blatt 2<br />
Das ist für mich: Erfüllungsgrad in %<br />
Arbeitsinhalt / Aufgaben nicht sehr<br />
wichtig wichtig<br />
identifikation mit <strong>der</strong> arbeit<br />
spass und humor bei <strong>der</strong> arbeit<br />
selbstverwirklichung<br />
Entwicklungsmöglichkeiten<br />
auslastung<br />
verhältnis aufgaben,<br />
ver<strong>an</strong>twortung, Kompetenzen<br />
25 % 50 % 75 % 100 %<br />
Das ist für mich: Erfüllungsgrad in %<br />
Arbeitsorg<strong>an</strong>isation nicht sehr<br />
wichtig wichtig<br />
Org<strong>an</strong>isation und struktur<br />
<strong>der</strong> schule<br />
Effizienz <strong>der</strong> abläufe in <strong>der</strong> schule<br />
informationsstruktur innerhalb<br />
<strong>der</strong> schule<br />
team- und Org<strong>an</strong>isationsent-<br />
wicklung<br />
zusammenarbeit mit ausserschulischen<br />
stellen (schulpsychologischer<br />
Dienst, Beratungsstellen ...)<br />
Mitsprache- und gestaltungsmöglichkeiten<br />
h<strong>an</strong>dlungsfreiraum<br />
25 % 50 % 75 % 100 %<br />
Das ist für mich: Erfüllungsgrad in %<br />
Rahmenbedingungen nicht sehr<br />
wichtig wichtig<br />
arbeitszeitenregelungen<br />
infrastruktur schulhaus<br />
infrastruktur arbeitsplatz<br />
25 % 50 % 75 % 100 %<br />
185<br />
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Fragebogen Austrittsgespräch<br />
Das ist für mich: Erfüllungsgrad in %<br />
Schulhauskultur nicht sehr<br />
wichtig wichtig<br />
Bemerkungen<br />
identifikation<br />
mit <strong>der</strong> schule aargau<br />
leitbild<br />
Klarheit <strong>der</strong> (strategischen) ziele<br />
<strong>der</strong> schule<br />
Wertschätzung<br />
Verbesserungsvorschläge<br />
25 % 50 % 75 % 100 %<br />
Die schulleitung verbindet die Punkte in <strong>der</strong> ersten spalte (Wichtigkeit) und<br />
<strong>an</strong>schliessend die Punkte in <strong>der</strong> zweiten spalte (Erfüllungsgrad). Dort, wo sich die<br />
Kurven in <strong>der</strong> Mitte nahe kommen, besteht <strong>der</strong> grösste h<strong>an</strong>dlungsbedarf.<br />
Quelle: in <strong>an</strong>lehnung <strong>an</strong> hilb (2004) und näpflin, vogel und Walter (2002)<br />
Design: © www.denkbar.ch<br />
Blatt<br />
186<br />
3<br />
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Kurzinterview Austrittsgespräch<br />
name, vorname<br />
stufe, Funktion<br />
Datum<br />
Arbeitsklima<br />
Klasse<br />
hast du dich <strong>an</strong> unserer schule wohl gefühlt?<br />
Was hätte es gebraucht, damit du dich noch wohler gefühlt hättest?<br />
hat dir deine arbeit gefallen? (Was hat dir gefallen bzw. nicht gefallen?)<br />
Welches ist dein schönstes bzw. wenig schönstes Erlebnis?<br />
hat dir die arbeit mit den schülerinnen und schülern gefallen?<br />
Was hat dir am besten gefallen?<br />
Welches waren die häufigsten schwierigkeiten mit deiner/deinen Klasse/n?<br />
Würdest du im nachhinein etwas <strong>an</strong><strong>der</strong>s machen?<br />
187<br />
Blatt 1<br />
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Kurzinterview Austrittsgespräch Blatt 2<br />
Team<br />
Waren dir die unterrichtshilfen in <strong>der</strong> Bibliothek und in <strong>der</strong> sammlung eine hilfe?<br />
Was würdest du als Erstes neu <strong>an</strong>schaffen?<br />
gab es situationen, in denen du über- bzw. unterfor<strong>der</strong>t warst?<br />
Wie hätte m<strong>an</strong> dem abhelfen können?<br />
War die zusammenarbeit im team befriedigend?<br />
Wie hätte m<strong>an</strong> die zusammenarbeit verbessern können?<br />
Konntest du schulische schwierigkeiten im team zur sprache bringen?<br />
inwiefern hat dir die teamarbeit für das unterrichten einen vorteil, eine Entlastung,<br />
eine Bereicherung gebracht?<br />
188<br />
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Kurzinterview Austrittsgespräch Blatt 3<br />
Schulleitung<br />
Warst du mit <strong>der</strong> teamzusammensetzung zufrieden?<br />
Welches team hättest du dir gewünscht?<br />
Wie hast du die Führung und die zusammenarbeit mit <strong>der</strong> schulleitung empfunden?<br />
Konntest du deine ideen einbringen und verwirklichen?<br />
Bist du von <strong>der</strong> schulleitung genügend unterstützt und geför<strong>der</strong>t worden?<br />
hast du hilfe bekommen, wenn es nötig war?<br />
Was hättest du dir zusätzlich gewünscht?<br />
hast du dich gut informiert gefühlt?<br />
hätte die schulleitung etwas besser machen können?<br />
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personalfuehrung<br />
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Kurzinterview Austrittsgespräch Blatt 4<br />
Umfeld<br />
Persönliches<br />
Wie hast du die schulpflege erlebt?<br />
hast du mit den Eltern regelmässig Kontakt gepflegt?<br />
Was hat sich bewährt?<br />
Würdest du etwas nicht mehr machen?<br />
hast du die zusammenarbeit mit den aussenstellen <strong>der</strong> schule (Beratungsstellen,<br />
schulpsychologischer Dienst usw.) hilfreich und unkompliziert empfunden?<br />
Warum hast du gekündigt?<br />
Welches sind deine zukunftspläne?<br />
hast du noch Bemerkungen o<strong>der</strong> verbesserungsvorschläge?<br />
ich d<strong>an</strong>ke dir für deine Mitarbeit und wünsche dir alles gute für deine zukunft.<br />
Dieses Protokoll ist nur für den internen gebrauch bestimmt.<br />
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Austrittsgespräch mit Fragekarten<br />
n Die austretende lehrperson erhält zwischen 20 und 25 Karten.<br />
n Die Karten sind nummeriert.<br />
n auf je<strong>der</strong> Karte ist ein konkretes Kriterium bzw. eine Frage zu einem <strong>der</strong><br />
themenbereiche ( Merkpunkte eines austrittsgesprächs) formuliert wie<br />
– gute Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
– sinnvolle und abwechslungsreiche arbeit<br />
– effiziente zusammenarbeit im team<br />
– offene informationspolitik<br />
– gute unterstützung durch die schulleitung in schwierigen situationen<br />
– image <strong>der</strong> schule<br />
– ...<br />
n Die Karten werden gemischt und <strong>der</strong> austretenden lehrperson mit folgen<strong>der</strong><br />
auffor<strong>der</strong>ung gegeben:<br />
Ich bin <strong>an</strong> deiner Meinung interessiert.<br />
Wenn du diese Kärtchen durchsiehst, was davon ist<br />
– <strong>an</strong> unserer Schule verwirklicht ( )<br />
– zum Teil verwirklicht ( )<br />
– nicht verwirklicht ( )?<br />
Bilde damit 3 Häufchen ( , , ).<br />
n Die austretende lehrperson legt die Karten. Die schulleitung bespricht jede<br />
Karte einzeln mit <strong>der</strong> lehrperson, wobei immer nach <strong>der</strong> Wichtigkeit, möglichen<br />
ursachen und verbesserungsvorschlägen gefragt wird.<br />
Die schulleitung macht sich auf einem Übersichtsblatt notizen, die später in<br />
ruhe ausgewertet werden können.<br />
Übersichtsblatt Austrittsgespräch mit Fragekarten<br />
Ist verwirklicht Ist zum Teil verwirklicht Ist nicht verwirklicht<br />
nr. Kommentar zur Karte nr. Kommentar zur Karte nr. Kommentar zur Karte<br />
Quelle: hilb (2004, s. 186)<br />
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