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Handreichung Personalführung an der Aargauer ... - Schulen Aargau

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BKS<br />

<strong>H<strong>an</strong>dreichung</strong><br />

<strong>Personalführung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong><strong>Aargau</strong>er</strong> Volksschule<br />

eleitete<br />

Schule1<br />

EinlEitung<br />

BILDUNG


Inhaltsverzeichnis<br />

Zu diesem H<strong>an</strong>dbuch 5<br />

Einleitung 6<br />

Teil A Personalgewinnung 8<br />

1. Personalpl<strong>an</strong>ung 8<br />

1.1 Qu<strong>an</strong>titative aspekte <strong>der</strong> Personalpl<strong>an</strong>ung 9<br />

1.2 Qualitative aspekte <strong>der</strong> Personalpl<strong>an</strong>ung 10<br />

2. Personalsuche 12<br />

3. Personalauswahl 13<br />

3.1 vorselektion 13<br />

3.2 Bewerbungsgespräch 14<br />

3.3 referenzen einholen 15<br />

3.4 ungeeignete Personen 15<br />

3.5 auswahl <strong>der</strong> lehrperson 16<br />

3.6 ausstellen des <strong>an</strong>stellungsvertrags 16<br />

4. Einführung von neuen lehrpersonen 18<br />

4.1 Massnahmen zur Einführung von neuen lehrpersonen 19<br />

5. literatur 21<br />

Zusatzinformationen – A Personalgewinnung 23<br />

Merkblatt <strong>an</strong>stellungsverträge für lehrpersonen <strong>an</strong> <strong>der</strong> volksschule 24<br />

Instrumente – A Personalgewinnung 25<br />

ablauf qu<strong>an</strong>titativer Pl<strong>an</strong>ung für das kommende schuljahr 26<br />

Erfassung <strong>der</strong> <strong>an</strong>zahl Kin<strong>der</strong> bzw. <strong>der</strong> schülerzahlen 27<br />

Erhebung <strong>der</strong> absichten und Wünsche <strong>der</strong> lehrpersonen<br />

für das kommende schuljahr 28<br />

Beispiel eines einfachen stellenpl<strong>an</strong>s 30<br />

Übersichtsblatt Kompetenzen / Qualifikationen <strong>der</strong> lehrpersonen 31<br />

stellenbeschreibung (grundlage: Berufsauftrag) 32<br />

<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofil 33<br />

verfassen eines stelleninserates 35<br />

Übersicht Bewerbungen 37<br />

<strong>an</strong>alyse <strong>der</strong> Bewerbungsunterlagen 38<br />

leitfaden Bewerbungsgespräch 41<br />

Protokollbogen aufgrund des gesprächsleitfadens 44<br />

Protokollbogen aufgrund des <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofils 47<br />

Ermächtigung zum Einholen von referenzauskünften 49<br />

Einholen von referenzen 50<br />

vergleichsbogen aufgrund des gesprächsleitfadens 52<br />

vergleichsbogen aufgrund des <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofils 53<br />

Einführungskonzept für neue lehrpersonen 54<br />

Einführungs- und Eintrittsgespräche 55<br />

Patensystem 57<br />

100-tage-gespräch 58<br />

2<br />

inhaltsvErzEichnis


Inhaltsverzeichnis<br />

Teil B <strong>Personalführung</strong> 61<br />

1. <strong>Personalführung</strong> allgemein 62<br />

2. gespräche 63<br />

2.1 gesprächsformen 64<br />

2.2 grundsätzliches zum thema gespräche führen 64<br />

2.3 regelmässige Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräche 64<br />

2.4 Konfliktbearbeitungsgespräche 68<br />

3. Personalerhaltung 72<br />

3.1 Motivation / zufriedenheit 73<br />

3.2 <strong>an</strong>reizsysteme 74<br />

3.3 Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterzufriedenheit 76<br />

4. Personalentwicklung 77<br />

4.1 individuelle Weiterbildung 79<br />

4.2 Weiterbildung im team / Kollegium 80<br />

4.3 nachhaltigkeit sichern 81<br />

5. gesundheitsm<strong>an</strong>agement 82<br />

5.1 Prävention 83<br />

5.2 intervention 85<br />

5.3 case M<strong>an</strong>agement 86<br />

5.4 arbeitsrechtliche aspekte 86<br />

6. literatur 87<br />

Zusatzinformationen – B <strong>Personalführung</strong> 91<br />

Übersicht gesprächstypen und ihre Funktion 92<br />

techniken «aktives zuhören» und «ich-Botschaften» 94<br />

Klassische Personalentwicklungsinstrumente 95<br />

Instrumente – B <strong>Personalführung</strong> 96<br />

gespräche vorbereiten, durchführen, reflektieren 97<br />

Bil<strong>an</strong>z- und st<strong>an</strong>dortbestimmungsgespräch 100<br />

st<strong>an</strong>dortbestimmungs- und zielvereinbarungsgespräch 104<br />

Jährliches Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräch<br />

mit zielvereinbarungen (Mag) 108<br />

Kriterienraster zur vorbereitung <strong>der</strong> Mag nach tätigkeiten 112<br />

Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräche durchführen 114<br />

Mag nach Kompetenzen 115<br />

Kriterienraster zur vorbereitung <strong>der</strong> Mag nach Kompetenzen 119<br />

Konflikt-<strong>an</strong>alyse 121<br />

Konfliktbearbeitung nach gordon 122<br />

Konfliktbearbeitung nach dem harvard-Konzept 123<br />

Konsolidierung <strong>der</strong> Konfliktbearbeitung 126<br />

Durchführung einer Befragung <strong>der</strong> Mitarbeitenden 127<br />

Erstellung eines Fragebogens 128<br />

Persönliches Portfolio in Bezug auf Weiterbildung 129<br />

ablaufpl<strong>an</strong>ung Weiterbildung im Kollegium 130<br />

Kollegiale Beratung / intervision 131<br />

Professionelle lerngemeinschaft 132<br />

ideensammlung zur Dokumentation und zum austausch<br />

von Wissen aus Weiterbildungen innerhalb des teams / Kollegiums 133<br />

<strong>an</strong>regungen für eine bessere arbeitsorg<strong>an</strong>isation 134<br />

ideensammlung verhältnisprävention 135<br />

vorgehen bei gesundheitszirkel 136<br />

gesprächsleitfaden sucht 137<br />

vorbeugung von Burn out 139<br />

unterstützungs<strong>an</strong>gebote 141<br />

3<br />

inhaltsvErzEichnis


Inhaltsverzeichnis<br />

Teil C Personaltrennung 142<br />

1. Kündigungen 142<br />

1.1 allgemeine rechtliche aspekte <strong>der</strong> Personaltrennung 142<br />

1.2 Ordentliche Kündigung aufgrund<br />

von «Mängeln in <strong>der</strong> leistung o<strong>der</strong> im verhalten» 147<br />

1.3 Ordentliche Kündigung<br />

aus «org<strong>an</strong>isatorischen o<strong>der</strong> wirtschaftlichen gründen» 148<br />

1.4 Än<strong>der</strong>ungskündigung 151<br />

2. verschiedene Formen von zeugnissen 151<br />

2.1 arbeitsbestätigung 152<br />

2.2 arbeitszeugnis 152<br />

2.3 zwischenzeugnis 153<br />

2.4 referenzen 153<br />

2.5 Personalakten 154<br />

3. austrittsgespräch 155<br />

4. literatur 156<br />

Zusatzinformationen – C Personaltrennung 158<br />

Kündigungsschutz 159<br />

gründe fristloser vertragsauflösung<br />

grobablauf:<br />

160<br />

Kündigung aufgrund von «Mängeln in <strong>der</strong> leistung o<strong>der</strong> im verhalten» 161<br />

Detaillierter ablauf Kündigung:<br />

interventionsstufen bei Qualitätsdefiziten 162<br />

Instrumente – C Personaltrennung 164<br />

Diverse rechtsmittelbelehrungen<br />

Beispiel einer vereinbarung<br />

165<br />

bei «Mängeln in <strong>der</strong> leistung o<strong>der</strong> im verhalten»<br />

Beispiel einer Mahnung<br />

167<br />

bei «Mängeln in <strong>der</strong> leistung o<strong>der</strong> im verhalten»<br />

Beispiel einer Kündigung<br />

168<br />

bei «Mängeln in <strong>der</strong> leistung o<strong>der</strong> im verhalten» 169<br />

Möglicher Kriterienkatalog zum abbau von stellen 170<br />

Merkpunkte eines Kündigungsgesprächs 171<br />

vorbereitung eines Kündigungsgesprächs 172<br />

verlauf eines Kündigungsgesprächs<br />

Beispiel einer Kündigung<br />

174<br />

aus «org<strong>an</strong>isatorischen o<strong>der</strong> wirtschaftlichen gründen» 176<br />

Merkpunkte und Beispiele von arbeitsbestätigungen 177<br />

Merkpunkte eines arbeitszeugnisses 178<br />

Beispiel eines sehr guten arbeitszeugnisses 179<br />

Beispiel eines guten arbeitszeugnisses 180<br />

rechtsmittelbelehrung arbeitszeugnis 181<br />

checkliste austritt 182<br />

Merkpunkte eines austrittsgesprächs 183<br />

Fragebogen austrittsgespräch 184<br />

Kurzinterview austrittsgespräch 187<br />

austrittsgespräch mit Fragekarten 191<br />

4<br />

inhaltsvErzEichnis


Zu diesem H<strong>an</strong>dbuch<br />

Interaktive PDF-Datei<br />

Zusatzinformation<br />

Instrumente<br />

Version<br />

Diese PDF-Datei enthält interaktive Elemente beziehungsweise<br />

links, welche die navigation in diesem Dokument erleichtern:<br />

n Klicken sie im inhaltsverzeichnis auf die gewünschten<br />

seiten, um direkt zu diesen zu blättern.<br />

n Klicken sie auf die grafiken <strong>der</strong> verweise «zusatzinformation»<br />

und «instrumente», um direkt die entsprechenden<br />

seiten aufzurufen.<br />

Dieser hinweis mit <strong>der</strong> rechts aufgeführten illustration zeigt <strong>an</strong>,<br />

dass zum entsprechenden thema im Kapitel «zusatzinformationen»<br />

ergänzende informationen zu finden sind.<br />

Dieser hinweis mit <strong>der</strong> rechts aufgeführten illustration zeigt <strong>an</strong>,<br />

dass zum entsprechenden thema im Kapitel «instrumente» ein<br />

arbeitsinstrument in Form von arbeitsblättern und Formularen<br />

zu finden ist.<br />

Dieses h<strong>an</strong>dbuch ist nur elektronisch erhältlich unter<br />

www.schulen-aargau.ch/personalfuehrung<br />

aktualisierte version Dezember 2012<br />

5<br />

zu DiEsEM h<strong>an</strong>DBuch


Einleitung<br />

Das Departement Bildung, Kultur und sport (BKs) des K<strong>an</strong>tons aargau stellt den schulleiterinnen<br />

und schulleitern des K<strong>an</strong>tons aargau diese «h<strong>an</strong>dreichung <strong>Personalführung</strong> <strong>an</strong><br />

<strong>der</strong> aargauer volksschule» zur verfügung.<br />

Diese h<strong>an</strong>dreichung enthält kurz gefasste theoretische grundlagen. Ein <strong>an</strong>gebot von instrumenten<br />

zur umsetzung <strong>der</strong> <strong>Personalführung</strong> o<strong>der</strong> weiterführende grundlagen sind als<br />

hyperlink in den text eingefügt.<br />

Weiterführende literatur ist jeweils am Ende <strong>der</strong> Kapitel zu finden.<br />

Diese <strong>Personalführung</strong>sinstrumente sind Elemente <strong>der</strong> <strong>Personalführung</strong>, die in das eigene<br />

Personalkonzept einer schule eingebaut werden können. <strong>Personalführung</strong> ist nicht<br />

statisch, son<strong>der</strong>n ein Prozess, deshalb sind die vorgeschlagenen instrumente als grundgerüste<br />

gedacht. sie dürfen und sollen den spezifischen Bedürfnissen und Bedingungen<br />

einer schule <strong>an</strong>gepasst und dementsprechend abgeän<strong>der</strong>t werden. schulleitungen sollen<br />

ihre Erfahrungen einfliessen lassen und die instrumente weiterentwickeln, sodass die<br />

h<strong>an</strong>dreichung zu einem persönlichen instrumentarium wird.<br />

<strong>Personalführung</strong> ist eine aufgabe <strong>der</strong> schulleitung. <strong>Personalführung</strong> soll im zusammenh<strong>an</strong>g<br />

mit Qualitätsentwicklung und -sicherung <strong>an</strong> <strong>der</strong> aargauischen volksschule (QuEs)<br />

gesehen werden und dient <strong>der</strong> Weiterentwicklung und Erhaltung <strong>der</strong> Qualität des unterrichts.<br />

Mit unterrichtsentwicklung ist Personal-, team- und Org<strong>an</strong>isationsentwicklung verbunden.<br />

Die Personalarbeit basiert grundsätzlich auf einer Kultur des gegenseitigen vertrauens und<br />

einer wertschätzenden, wohlwollenden grundhaltung Menschen gegenüber. Das äussert<br />

sich in einem kooperativen Führungsstil und einer entwicklungsorientierten, g<strong>an</strong>zheitlichen<br />

<strong>Personalführung</strong>.<br />

Der aufbau <strong>der</strong> «h<strong>an</strong>dreichung <strong>Personalführung</strong>» beruht auf einem Kreislaufprinzip.<br />

Teil A n widmet sich <strong>der</strong> Personalpl<strong>an</strong>ung und -gewinnung<br />

Teil B n wendet sich den aufgaben <strong>der</strong> <strong>Personalführung</strong> während<br />

<strong>der</strong> <strong>an</strong>stellungszeit zu: Personalbeurteilung, Personalerhaltung,<br />

Personalentwicklung<br />

Teil C n befasst sich mit den verschiedenen arten <strong>der</strong> Personaltrennung<br />

6<br />

EinlEitung


Diese aufgaben greifen zum teil inein<strong>an</strong><strong>der</strong> über und sind nicht immer klar vonein<strong>an</strong><strong>der</strong><br />

abgrenzbar.<br />

Die <strong>Personalführung</strong>sinstrumente basieren auf den rechtlichen grundlagen des K<strong>an</strong>tons<br />

aargau (gesetz über die <strong>an</strong>stellung von lehrpersonen gal, Dekret über die <strong>an</strong>stellung<br />

<strong>der</strong> lehrpersonen lDlP, verordnung über die <strong>an</strong>stellung und löhne <strong>der</strong> lehrpersonen<br />

vall) und dem Datenschutzgesetz des Bundes.<br />

Die «h<strong>an</strong>dreichung <strong>Personalführung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> aargauer volksschule» wurde in zusammenarbeit<br />

mit dem institut Weiterbildung und Beratung, nachdiplomkurs schulleitung, <strong>der</strong><br />

Pädagogischen hochschule, <strong>der</strong> FhnW abteilung aarau erarbeitet.<br />

Ein grosser D<strong>an</strong>k geht <strong>an</strong> die schulleitungen, welche ihr Know-how und ihre Erfahrung zur<br />

verfügung gestellt haben. Dies sind die schulleitungen aus folgenden gemeinden:<br />

n Baden n Mutschellen<br />

n Birmenstorf n suhr<br />

n Jonen<br />

n lenzburg<br />

n Wettingen<br />

Personalgewinnung<br />

Personaltrennung <strong>Personalführung</strong><br />

7<br />

EinlEitung


A Personalgewinnung<br />

im Kapitel Personalgewinnung werden folgende themen bearbeitet:<br />

1. Personalpl<strong>an</strong>ung<br />

n Die qu<strong>an</strong>titativen und qualitativen aspekte<br />

<strong>der</strong> Personalpl<strong>an</strong>ung<br />

n Die Personalsuche<br />

n Die einzelnen schritte <strong>der</strong> Personalauswahl<br />

n Die Einführung von neuen lehrpersonen<br />

zur erfolgreichen Führung des schulbetriebs gehört eine<br />

möglichst breit abgestützte Personalpl<strong>an</strong>ung. Diese erlaubt<br />

den sinnvollen Einsatz <strong>der</strong> lehrpersonen im folgenden<br />

schuljahr sowie Prognosen über den stellenbedarf in den<br />

kommenden Jahren. Das Kommunizieren und Offenlegen<br />

<strong>der</strong> Personalpl<strong>an</strong>ung ermöglicht den schulleitungen sowie<br />

den lehrpersonen, Än<strong>der</strong>ungen frühzeitig abzuschätzen und<br />

adäquate vorbereitungen und Massnahmen zu pl<strong>an</strong>en.<br />

Die Personalpl<strong>an</strong>ung soll gewährleisten, dass genügend lehrpersonen mit den erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Qualifikationen zur richtigen zeit zur verfügung stehen. Damit sollen die aktuellen<br />

und künftigen sowie die auf die strategischen ziele ausgerichteten Bedürfnisse <strong>der</strong> schule<br />

abgedeckt werden. sie zeigt auf, ob Personaltrennungsmassnahmen ( siehe teil c Personaltrennung)<br />

bzw. Personalgewinnungsmassnahmen nötig werden. Die Personalauswahl<br />

beeinflusst die schulqualität und soll deshalb in Übereinstimmung mit <strong>der</strong> Qualitätsentwicklung<br />

und -sicherung <strong>an</strong> <strong>der</strong> aargauischen volksschule (QuEs) durchgeführt werden.<br />

zur Personalpl<strong>an</strong>ung eignen sich zahlengestützte (qu<strong>an</strong>titative) und inhaltliche (qualitative)<br />

abklärungen. Diese beiden Pl<strong>an</strong>ungsarten können Überschneidungen im Bereich <strong>der</strong><br />

Wahl- bzw. Wahlpflichtfächer aufweisen.<br />

Die Personalpl<strong>an</strong>ung k<strong>an</strong>n sehr komplex sein. sie hängt ab von grösse, stufe, Einzugsgebiet,<br />

Wahlfächer<strong>an</strong>gebot, teilzeitstellen usw. <strong>der</strong> schule.<br />

Eine unterstützung durch eine geeignete software empfiehlt sich. Die folgenden Darstellungen<br />

und instrumente unterstützen die schulleitungen. <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d einfacher Beispiele zeigen<br />

sie den Prozess <strong>der</strong> Personalpl<strong>an</strong>ung exemplarisch auf.<br />

8<br />

a PErsOnalgEWinnung


1.1 Qu<strong>an</strong>titative Aspekte <strong>der</strong> Personalpl<strong>an</strong>ung<br />

Die qu<strong>an</strong>titative Pl<strong>an</strong>ung beginnt für das kommende schuljahr bereits Mitte des laufenden<br />

schuljahres.<br />

Instrument ablauf qu<strong>an</strong>titativer Pl<strong>an</strong>ung für das kommende schuljahr<br />

n Kurzfristige qu<strong>an</strong>titative Pl<strong>an</strong>ung<br />

Die kurzfristige qu<strong>an</strong>titative Pl<strong>an</strong>ung wird für den zeitraum von einem Jahr bis vier Jahren<br />

erstellt und dient <strong>der</strong> Bestimmung <strong>der</strong> <strong>an</strong>zahl stellen.<br />

Diese Pl<strong>an</strong>ung basiert auf dem kontinuierlichen Erfassen <strong>der</strong> schülerzahlen im Einzugsgebiet<br />

<strong>der</strong> schule sowie auf <strong>der</strong> verordnung über die schülerzahlen <strong>der</strong> abteilungen und die<br />

zuteilung <strong>der</strong> lektionen <strong>an</strong> <strong>der</strong> volksschule vom 12. J<strong>an</strong>uar 2005, die unter www.ag.ch/sar<br />

einsehbar ist (sar 421.336).<br />

Die aktuellen schülerzahlen bestimmen, wie viele stellenprozente bzw. lektionen vom<br />

K<strong>an</strong>ton für das kommende schuljahr effektiv zur verfügung gestellt werden (soll-Best<strong>an</strong>d).<br />

Durch das interpretieren <strong>der</strong> aktuellen und voraussichtlichen zahlen lassen sich Prognosen<br />

in <strong>der</strong> Entwicklung des stellenpl<strong>an</strong>s erstellen. Diese Prognosen werden fundierter,<br />

wenn die zahlen <strong>der</strong> nichtschulpflichtigen Kin<strong>der</strong> des Einzugsgebietes ebenfalls erfasst<br />

werden. Daher drängt sich eine zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Einwohnerkontrolle in den gemeinden<br />

auf.<br />

Instrument Erfassung <strong>der</strong> <strong>an</strong>zahl Kin<strong>der</strong> bzw. <strong>der</strong> schülerzahlen<br />

nebst den schülerzahlen sind auch die Wünsche und absichten <strong>der</strong> lehrpersonen für das<br />

kommende schuljahr (ist-Best<strong>an</strong>d) zu erfassen. Dies k<strong>an</strong>n im rahmen <strong>der</strong> Mag ( siehe<br />

teil B regelmässige Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräche) o<strong>der</strong> durch einen spezifischen<br />

Fragebogen erhoben werden.<br />

Instrument Erhebung <strong>der</strong> absichten und Wünsche <strong>der</strong> lehrpersonen für das<br />

kommende schuljahr<br />

9<br />

a PErsOnalgEWinnung


Der h<strong>an</strong>dlungsbedarf wird durch den vergleich des soll- und ist-Best<strong>an</strong>des aufgezeigt. Bei<br />

einem Überschuss müssen Personal- o<strong>der</strong> Pensenreduktionsmassnahmen ( siehe teil c<br />

Personaltrennung) ergriffen werden. Bei einem M<strong>an</strong>ko sind Personalgewinnungsmassnahmen<br />

<strong>an</strong>gezeigt.<br />

<strong>an</strong>h<strong>an</strong>d dieser abklärungen (soll-ist-vergleich) k<strong>an</strong>n ein stellenpl<strong>an</strong> erstellt werden. Ein<br />

stellenpl<strong>an</strong> ist ein verzeichnis aller stellen und k<strong>an</strong>n auskunft geben über die<br />

n <strong>an</strong>zahl stellen,<br />

n die Funktionen,<br />

n die stelleninhabenden,<br />

n welche Klassen geführt werden,<br />

n wer welche Klasse übernimmt,<br />

n eventuelle nachfolger o<strong>der</strong> nachfolgerinnen.<br />

Instrument Beispiel eines einfachen stellenpl<strong>an</strong>s<br />

n Längerfristige Pl<strong>an</strong>ung<br />

Die längerfristige Pl<strong>an</strong>ung umfasst den zeitraum von vier bis zehn Jahren. sie gibt informationen<br />

für die strategische Pl<strong>an</strong>ung. Dazu gehören periodische Erhebungen von zahlenmaterial<br />

(Einwohnerkontrolle, schülerzahlen <strong>der</strong> umliegenden gemeinden usw.) sowie<br />

das Beobachten von Entwicklungen im umfeld (Bautätigkeit, arbeits<strong>an</strong>gebot in <strong>der</strong> region,<br />

infrastruktur, schul<strong>an</strong>gebot <strong>der</strong> nachbargemeinden usw.). Damit sind Prognosen für<br />

die nächsten Jahre sowie entsprechende szenarien möglich.<br />

1.2 Qualitative Aspekte <strong>der</strong> Personalpl<strong>an</strong>ung<br />

Die qualitative Pl<strong>an</strong>ung hält die in <strong>der</strong> schule vorh<strong>an</strong>denen<br />

sowie die zu erwerbenden Qualifikationen fest, welche benötigt<br />

werden, um aktuelle aufgaben lösen, um die strategischen<br />

ziele umsetzen und um <strong>an</strong>stehende Entwicklungen<br />

realisieren zu können. Dieser Bedarf <strong>an</strong> Kompetenzen k<strong>an</strong>n<br />

einerseits intern durch das nutzen und Weiterentwickeln des<br />

vorh<strong>an</strong>denen Potenzials ( siehe teil B Personalentwicklung),<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>erseits durch neu einzustellende lehrpersonen,<br />

welche diese Kompetenzen mitbringen, abgedeckt werden.<br />

Die instrumente Übersichtsblatt über die Kompetenzen / Qualifikationen <strong>der</strong> lehrpersonen,<br />

stellenbeschreibung und <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofil sind hilfreich bei <strong>der</strong> qualitativen Pl<strong>an</strong>ung.<br />

Diese instrumente bilden zudem die grundlage <strong>der</strong> Personalsuche.<br />

10<br />

a PErsOnalgEWinnung


n Übersicht Qualifikationen<br />

lehrpersonen haben eine ihrer stufe entsprechende grundausbildung. sie haben sich<br />

aber unterschiedlich weitergebildet und spezialisiert. Ein Übersichtsblatt über die Qualifikationen<br />

<strong>der</strong> lehrpersonen erleichtert <strong>der</strong> schulleitung das optimale verteilen <strong>der</strong> Pensen<br />

und lektionen entsprechend den stärken und Wünschen <strong>der</strong> lehrpersonen. zudem k<strong>an</strong>n<br />

festgestellt werden, in welchen Bereichen genügend Qualifikationen und in welchen Bereichen<br />

Qualifikationen durch Weiterbildung auf- o<strong>der</strong> ausgebaut werden sollten, damit die<br />

spezifischen Bedürfnisse <strong>der</strong> schule abgedeckt sind.<br />

Instrument Übersichtsblatt Kompetenzen / Qualifikationen <strong>der</strong> lehrpersonen<br />

n Stellenbeschreibung<br />

Die stellenbeschreibung gibt auskunft zur Frage: «Was macht diese Person <strong>an</strong> dieser<br />

stelle?» Die stellenbeschreibung definiert einen generellen rahmen für die aufgaben <strong>der</strong><br />

stelle; sie ist personenunabhängig und öffentlich.<br />

in <strong>der</strong> stellenbeschreibung können zudem aus dem leitbild abgeleitete, grundsätzliche<br />

<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen formuliert werden.<br />

Instrument stellenbeschreibung<br />

n Anfor<strong>der</strong>ungsprofil<br />

Das <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofil gibt <strong>an</strong>twort auf die Frage «Was muss die Person mitbringen,<br />

damit sie die aktuellen und künftigen aufgaben erfolgreich ausführen k<strong>an</strong>n?» Das <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofil<br />

bezieht sich auf die konkret ausgeschriebene stelle. Diese <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen<br />

können gewichtet und eingeteilt werden in absolut erfor<strong>der</strong>liche und erwünschte <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen.<br />

Die gesuchte lehrperson soll diesen möglichst gut entsprechen.<br />

Das <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofil stellt häufig die grundlage für eine stellenausschreibung dar.<br />

Instrument <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofil<br />

Die stellenbeschreibung und das <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofil basieren auf den gesetzlichen grundlagen:<br />

schulgesetz, gal, vall, lDlP (siehe unter www.ag.ch/sar ).<br />

11<br />

a PErsOnalgEWinnung


2. Personalsuche<br />

Für eine korrekte und Erfolg versprechende Personalsuche müssen einige Punkte bedacht<br />

werden.<br />

n Interne und/o<strong>der</strong> externe Suche<br />

um unsicherheiten, gerüchte o<strong>der</strong> falsche Erwartungen im Kollegium zu vermeiden, soll<br />

die schulleitung offen legen, ob die lehrpersonen für die zu vergebenden Pensen intern<br />

o<strong>der</strong> extern gesucht werden.<br />

Wenn <strong>der</strong> Bedarf intern gedeckt werden soll, sind das instrument «Erhebung <strong>der</strong> absichten<br />

und Wünsche <strong>der</strong> lehrpersonen für das kommende schuljahr» ( siehe teil a Qu<strong>an</strong>titative<br />

Pl<strong>an</strong>ung) sowie informationen aus dem Mag hilfreich.<br />

intern rekrutierte lehrpersonen bieten die vorteile, dass sie die schule mit ihren abläufen,<br />

Prozessen und Werthaltungen bereits kennen. zudem sind die suche und die Einarbeitung<br />

weniger aufwändig.<br />

Extern rekrutierte Personen hingegen bringen oftmals neue impulse und ideen ein, da sie<br />

einen <strong>an</strong><strong>der</strong>en Blickwinkel haben.<br />

n Gesetzliche Bestimmung <strong>der</strong> Ausschreibung<br />

gemäss §9 vall muss die <strong>an</strong>stellungsbehörde offene stellen ausschreiben. Ein verzicht<br />

ist möglich, wenn es sich um ein befristetes <strong>an</strong>stellungsverhältnis h<strong>an</strong>delt o<strong>der</strong> wenn <strong>der</strong><br />

Beschäftigungsgrad <strong>der</strong> unbefristeten stelle 20% nicht übersteigt.<br />

Die ausschreibung erfolgt mindestens einmal im auftrag <strong>der</strong> <strong>an</strong>stellungsbehörde durch<br />

das Departement Bildung, Kultur und sport unter www.schulen-aargau.ch/stellen.<br />

Den <strong>an</strong>stellungsbehörden steht es für alle stellen und teilpensen frei, neben <strong>der</strong> gesetzlich<br />

vorgegebenen ausschreibung durch das BKs <strong>an</strong><strong>der</strong>e K<strong>an</strong>äle zu nutzen wie<br />

n homepage <strong>der</strong> gemeinde<br />

n homepage <strong>der</strong> schule<br />

n lokale o<strong>der</strong> regionale zeitungen<br />

n Pädagogische hochschule<br />

n internetadressen<br />

(Bsp. – www.ag.ch/lehrpersonenboerse zur Einsicht<br />

– in Bewerbungsdaten von lehrpersonen<br />

– www.vikariate.ch für stellvertretungen)<br />

n ...<br />

Die Platzierung <strong>der</strong> ausschreibung bestimmt zu einem gewissen teil, welche gruppen von<br />

lehrpersonen <strong>an</strong>gesprochen werden.<br />

n Inserat<br />

Wenn die stellenausschreibung – sei es in Form eines inserates, eines aush<strong>an</strong>gs o<strong>der</strong><br />

eines textes auf einer homepage – <strong>an</strong>sprechend wirken soll, gilt es, einige Punkte zu beachten.<br />

Instrument verfassen eines stelleninserates<br />

12<br />

a PErsOnalgEWinnung


3. Personalauswahl<br />

Die Personalauswahl ist ein formales, mehrstufiges vorgehen, in dem das Persönlichkeitsprofil<br />

<strong>der</strong> Bewerbenden mit dem <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofil <strong>der</strong> zu besetzenden stelle verglichen<br />

wird. Dabei soll diejenige Person eruiert werden, welche am besten zum <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofil<br />

passt.<br />

Damit die Personalauswahl möglichst objektiv ist, sollten mindestens zwei Personen<br />

(schulpflege als <strong>an</strong>stellungsbehörde und schulleitung) <strong>an</strong> diesem Prozess beteiligt sein.<br />

gemäss §5 vall haben die schulleitungen das recht und die Pflicht, bei Entscheiden <strong>der</strong><br />

<strong>an</strong>stellungsbehörden mitzuwirken, welche die ihnen unterstellten lehrpersonen betreffen.<br />

Eventuell k<strong>an</strong>n eine vertretung aus dem Kollegium mit einbezogen werden. Weiter<br />

braucht es eine eindeutige rollen- und aufgabenklärung im Prozess <strong>der</strong> Personalauswahl<br />

wie beispielsweise:<br />

3.1 Vorselektion<br />

n Wer koordiniert den Prozess?<br />

n Wer ist <strong>an</strong>sprechperson?<br />

n Wer mo<strong>der</strong>iert die interviews?<br />

n Wer hat welche Beobachtungsaufgaben?<br />

n ...<br />

alle Bewerbenden sollten eine Eing<strong>an</strong>gsbestätigung ihrer Bewerbung erhalten.<br />

Die eingeg<strong>an</strong>genen Bewerbungen werden gesichtet, auf vollständigkeit geprüft und <strong>an</strong>alysiert.<br />

Die erste sichtung hilft einen ersten Überblick über alle Bewerbungen zu erhalten, sodass<br />

bereits klar ungeeignete Bewerbungen aussortiert und mit einer absage retourniert werden<br />

können. Die absage soll freundlich formuliert und mit einem absagegrund versehen<br />

sein.<br />

Instrument Übersicht Bewerbungen<br />

zu einer vollständigen Bewerbung gehören Bewerbungsschreiben, lebenslauf, ausbildungszeugnisse,<br />

arbeitszeugnisse ( siehe teil c Personaltrennung). immer häufiger<br />

wird den Bewerbungsunterlagen ein persönliches Portfolio <strong>der</strong> lehrperson beigelegt.<br />

Instrument <strong>an</strong>alyse <strong>der</strong> Bewerbungsunterlagen<br />

aufgrund <strong>der</strong> <strong>an</strong>alyse <strong>der</strong> Bewerbungsunterlagen können die am besten qualifizierten<br />

lehrpersonen eruiert werden. Diese kommen in die engere auswahl.<br />

Bei mehreren valablen Bewerbungen k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> Kreis <strong>der</strong> Bewerbenden eingeschränkt<br />

werden, indem eine nochmalige <strong>an</strong>alyse <strong>der</strong> Bewerbungsunterlagen stattfindet o<strong>der</strong> eine<br />

erste runde mit Kurzinterviews durchgeführt wird. Es sollten pro ausgeschriebene stelle<br />

nicht mehr als fünf lehrpersonen in die engere Wahl kommen.<br />

um sich ein genaueres Bild <strong>der</strong> Bewerbenden machen zu können, wird ein Bewerbungsgespräch<br />

geführt. Dabei können Fragen und unklarheiten, welche sich aus <strong>der</strong> <strong>an</strong>alyse <strong>der</strong><br />

Bewerbungsunterlagen ergeben haben, aufgegriffen und <strong>an</strong>gesprochen werden.<br />

13<br />

a PErsOnalgEWinnung


3.2 Bewerbungsgespräch<br />

im Bewerbungsgespräch sollen Entscheidungsgrundlagen für die schulleitung, die <strong>an</strong>stellungsbehörde<br />

sowie für die Bewerbenden geschaffen werden.<br />

Das persönliche gespräch erlaubt es <strong>der</strong> schulleitung bzw. <strong>der</strong> schulpflege, die Persönlichkeit,<br />

die Fähigkeiten, Eigenschaften, stärken und schwächen <strong>der</strong> bewerbenden Person<br />

genauer kennen zu lernen. Diese sollte ebenfalls genügend informationen über die schule<br />

erhalten, damit sie entscheiden k<strong>an</strong>n, ob sie dort arbeiten möchte.<br />

Die Bewerbungsgespräche sollen als Dialog geführt werden, wobei sich hauptsächlich die<br />

bewerbende Person aktiv einbringen und präsentieren soll. Mit offenen Fragestellungen,<br />

biografischen Fragen, szenariofragen o. ä. k<strong>an</strong>n die selbstdarstellung <strong>der</strong> Bewerbenden<br />

unterstützt und gesteuert werden.<br />

Instrument leitfaden Bewerbungsgespräch<br />

Die Bewerbungsgespräche brauchen eine gewisse strukturierung, damit ein späterer vergleich<br />

<strong>der</strong> einzelnen Bewerbenden möglich ist.<br />

in einem Bewerbungsgespräch sind Fragen zulässig, welche für die arbeit relev<strong>an</strong>t sind.<br />

Dies sind beispielsweise Fragen zur ausbildung, zu Erfahrungen, zu beruflichen zielen.<br />

unzulässig sind Fragen aus Bereichen wie politische gesinnung, religiöse zugehörigkeit,<br />

sexualität, Familienpl<strong>an</strong>ung, Fin<strong>an</strong>zen, gesundheit, wenn diese zur Erfüllung <strong>der</strong> aufgaben<br />

nicht relev<strong>an</strong>t sind. Fragen, welche nicht arbeitsplatzrelev<strong>an</strong>t sind, müssen nicht be<strong>an</strong>twortet<br />

werden. Die Bewerbenden haben in solchen situationen auch ein «notwehrrecht<br />

<strong>der</strong> lüge». Die Frage beispielsweise, ob eine Bewerberin schw<strong>an</strong>ger sei, darf nicht<br />

gestellt werden. Diese Frage ist nicht arbeitsrelev<strong>an</strong>t, schw<strong>an</strong>gere lehrerinnen können<br />

unterrichten.<br />

Ein st<strong>an</strong>dardisierter Protokollbogen erleichtert das vergleichen <strong>der</strong> notizen <strong>der</strong> einzelnen<br />

Bewerberinnen und Bewerber. Dieser k<strong>an</strong>n aufgrund des gesprächsleitfadens o<strong>der</strong> des<br />

<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofils erstellt werden.<br />

Instrument Protokollbogen aufgrund des gesprächsleitfadens<br />

Instrument Protokollbogen aufgrund des <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofils<br />

Die notizen des Bewerbungsgesprächs sollten <strong>an</strong>schliessend vervollständigt werden, sol<strong>an</strong>ge<br />

die Eindrücke noch frisch und nicht überlagert sind.<br />

14<br />

a PErsOnalgEWinnung


3.3 Referenzen einholen<br />

referenzen sind mündliche zeugnisse und müssen wie schriftliche<br />

zeugnisse beh<strong>an</strong>delt werden ( siehe teil c verschiedene<br />

Formen von zeugnissen). Diese auskünfte stellen eine wichtige<br />

zusätzliche Entscheidungshilfe dar und werden vorzugsweise<br />

bei ehemaligen vorgesetzten o<strong>der</strong> beim zuständigen inspektorat<br />

und nicht bei Privatpersonen eingeholt.<br />

Es ist zu beachten, dass referenzen nur mit dem Einverständnis<br />

<strong>der</strong> Bewerbenden eingeholt werden dürfen ( siehe teil c referenzen).<br />

Wenn im Bewerbungsschreiben o<strong>der</strong> im lebenslauf<br />

referenzen <strong>an</strong>gegeben werden, gilt dies als Einverständnis. sind keine referenzen <strong>an</strong>gegeben,<br />

muss das Einverständnis schriftlich eingeholt werden.<br />

Instrument Ermächtigung zum Einholen von referenzauskünften<br />

Die referenzauskünfte müssen sich auf das arbeitszeugnis beziehen und sollen vertiefte<br />

informationen zu aspekten <strong>der</strong> selbst- und sozialkompetenz wie beispielsweise Einsatzbereitschaft,<br />

teamfähigkeit usw. geben.<br />

Instrument Einholen von referenzen<br />

Die schulleitung soll darauf achten, dass die auskunftsperson weiss, worum es bei <strong>der</strong><br />

neuen stelle geht und welche <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungskriterien vorausgesetzt bzw. erwünscht sind.<br />

3.4 Ungeeignete Personen<br />

lehrpersonen, <strong>der</strong>en name auf <strong>der</strong> liste über lehrpersonen ohne unterrichtsberechtigung<br />

<strong>der</strong> EDK stehen, dürfen nicht <strong>an</strong>gestellt werden. Entsprechende <strong>an</strong>fragen <strong>an</strong> die<br />

EDK können immer gestellt werden. Eine solche <strong>an</strong>frage ist d<strong>an</strong>n dringend zu empfehlen,<br />

wenn in einem Bewerbungsdossier o<strong>der</strong> bei einer referenzauskunft Fragen offen bleiben.<br />

D<strong>an</strong>n haben die schulleitungen bzw. schulpflegen eine <strong>an</strong>frage in schriftlicher Form <strong>an</strong><br />

folgende adresse zu richten:<br />

schweizerischen Konferenz <strong>der</strong> k<strong>an</strong>tonalen Erziehungsdirektoren, «schwarze liste», Postfach<br />

660, 3000 Bern 7.<br />

Damit die für den lehrberuf ungeeigneten Personen erfasst werden können, ist im schulgesetz<br />

eine Meldepflicht ver<strong>an</strong>kert (§ 50a). Die <strong>an</strong>stellungsbehörde muss dem zuständigen<br />

Departement alle lehrpersonen melden, <strong>der</strong>en persönliche o<strong>der</strong> fachliche Eignung für das<br />

unterrichten in Frage gestellt ist. Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e d<strong>an</strong>n, wenn die lehrpersonen<br />

ihre h<strong>an</strong>dlungsfähigkeit verloren haben, sie wegen eines schwerwiegenden Deliktes verurteilt<br />

worden sind, ihr wie<strong>der</strong>holtes verhalten die sicherstellung des ordentlichen schulbetriebes<br />

ernsthaft gefär<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> sie offensichtlich unfähig sind, genügenden unterricht<br />

zu erteilen.<br />

15<br />

a PErsOnalgEWinnung


3.5 Auswahl <strong>der</strong> Lehrperson<br />

Die Protokollbogen <strong>der</strong> Bewerbungsgespräche können in einem vergleichsbogen zusammengefasst<br />

und ein<strong>an</strong><strong>der</strong> gegenübergestellt werden. Daraus wird ersichtlich, welche lehrperson<br />

dem <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofil dieser stelle am besten entspricht. Bei gleichwertigen Bewerbenden<br />

k<strong>an</strong>n die gewichtung <strong>der</strong> einzelnen <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen eine präzisere Beurteilung<br />

ermöglichen.<br />

Instrument vergleichsbogen aufgrund des gesprächsleitfadens<br />

Instrument vergleichsbogen aufgrund des <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofils<br />

Die ausgewählte lehrperson wird kontaktiert und <strong>an</strong>gefragt, ob sie noch interesse <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

stelle habe. sobald <strong>der</strong> <strong>an</strong>stellungsvertrag unterschrieben ist, können den <strong>an</strong><strong>der</strong>en Bewerbenden<br />

absagen geschrieben und ihnen die Dossiers zurückgeschickt werden.<br />

3.6 Ausstellen des Anstellungsvertrags<br />

Ein <strong>an</strong>stellungsvertrag ist grundsätzlich ein verh<strong>an</strong>delbares abkommen. Ein vertrag<br />

kommt nur im gegenseitigen Einverständnis zust<strong>an</strong>de, k<strong>an</strong>n also nicht einseitig verfügt<br />

werden.<br />

Je nach ausgeschriebener stelle wird ein entsprechen<strong>der</strong> vertrag vereinbart und dementsprechend<br />

ausgestellt. Die schulpflege unterschreibt den von <strong>der</strong> schulleitung vorbereiteten<br />

vertrag.<br />

n Grundsätzlich gibt es vier Arten von Verträgen.<br />

Unbefristeter Vertrag Befristeter Vertrag<br />

Fixer vertrag X X<br />

rahmenvertrag X X<br />

Fixe Verträge<br />

Diese werden über eine genaue <strong>an</strong>zahl von lektionen ausgestellt.<br />

Rahmenverträge<br />

gemäss §13 abs. 1 und 2 vall werden rahmenverträge bei Funktionen abgeschlossen,<br />

die während des semesters o<strong>der</strong> von semester zu semester von stark schw<strong>an</strong>kenden<br />

unterrichtsverpflichtungen beeinflusst werden und bei denen die Festlegung eines durchschnittlichen<br />

Beschäftigungsgrads deshalb von vornherein unmöglich ist. Dabei werden<br />

eine minimale und eine maximale <strong>an</strong>zahl zu unterrichtende lektionen definiert.<br />

Die Differenz zwischen dem vom arbeitgeber beziehungsweise von <strong>der</strong> arbeitgeberin<br />

gar<strong>an</strong>tierten minimalen Beschäftigungsgrad und dem von <strong>der</strong> lehrperson zu leistenden<br />

maximalen Beschäftigungsgrad darf umgerechnet auf die unterrichtszeit nicht mehr als<br />

8 unterrichtslektionen betragen. Für diese 8 lektionen braucht es keinen Än<strong>der</strong>ungsvertrag.<br />

rahmenverträge können, je nach unterrichteten lektionen, lohnschw<strong>an</strong>kungen bewirken.<br />

16<br />

a PErsOnalgEWinnung


Unbefristete Verträge<br />

Diese sind gemäss §12 abs. 1 vall die regel.<br />

Befristete Verträge<br />

Diese sind nur in begründeten Fällen zulässig (§12 abs. 2 vall) wie<br />

n bei stellvertretungen<br />

n bei <strong>der</strong> <strong>an</strong>stellung von lehrpersonen, die noch nicht über die<br />

erfor<strong>der</strong>liche Qualifikation für die entsprechende lehrtätigkeit<br />

verfügen<br />

n wenn erwartet werden muss, dass die betreffende stelle in<br />

<strong>der</strong> betreffenden schule mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht<br />

mehr über ein schuljahr hinaus gesichert ist.<br />

gemäss §3 abs. 2 gal k<strong>an</strong>n eine lehrperson die umw<strong>an</strong>dlung eines befristeten <strong>an</strong>stellungsverhältnisses<br />

in ein unbefristetes verl<strong>an</strong>gen, sofern dieses während 5 Jahren ohne<br />

unterbruch best<strong>an</strong>d und weitergeführt würde. Das Pensum des unbefristeten <strong>an</strong>stellungsverhältnisses<br />

darf nicht kleiner sein als das während 5 Jahren erteilte Mindestpensum.<br />

n Rechtliche Unterschiede zwischen befristeten und unbefristeten Verträgen<br />

Unbefristeter Vertrag Befristeter Vertrag<br />

n Kündigung ist aufgrund<br />

sachlicher gründe gestützt<br />

auf §11 gal möglich.<br />

n lohnfortzahlungs<strong>an</strong>spruch<br />

besteht gemäss art. 324a<br />

Or mit allfälliger verlängerung<br />

<strong>der</strong> Kündigungsfrist<br />

gemäss art. 336c Or<br />

( siehe teil c zusatzinformationKündigungsschutz).<br />

n Keine Kündigung bis<br />

zum ablauf des vertrags<br />

möglich, sofern kein<br />

Kündigungsvorbehalt<br />

vereinbart wurde<br />

(§14 lit. d und §16 vall).<br />

n lohnfortzahlungs-<br />

<strong>an</strong>spruch besteht gemäss<br />

art. 324a Or, jedoch<br />

lediglich bis ablauf des<br />

vertrags.<br />

n Bietet keine gewähr auf<br />

Wie<strong>der</strong><strong>an</strong>stellung<br />

Die unterschiede wirken sich auf die Kündigungsbestimmungen und auf die lohnfortzahlung<br />

aus.<br />

n Pensumsausgleich bei Pensenschw<strong>an</strong>kungen<br />

gemäss §35 abs. 2 vall k<strong>an</strong>n die <strong>an</strong>stellungsbehörde im rahmen <strong>der</strong> ihr zur verfügung<br />

gestellten personellen ressourcen ohne Än<strong>der</strong>ungen des Beschäftigungsgrads punktuelle<br />

unterrichtsentlastung vornehmen o<strong>der</strong> ein im vergleich zum normalpensum um bis<br />

zu vier Wochenlektionen erhöhtes o<strong>der</strong> herabgesetztes Pensum festlegen, wenn ein ausgleich<br />

innerhalb von vier Jahren gepl<strong>an</strong>t ist.<br />

um diesen ausgleich zu ermöglichen, werden beide seiten, arbeitgebende und arbeitnehmende,<br />

in Pflicht genommen. Es wird empfohlen, mit einem erhöhten Pensum zu beginnen.<br />

17<br />

a PErsOnalgEWinnung


n Ausstellung<br />

Das ausstellen von befristeten verträgen bzw. rahmenverträgen sowie das vereinbaren<br />

von Pensenausgleich sollte gut durchdacht werden. Einerseits ermöglichen diese<br />

<strong>der</strong> schule eine gewisse Flexibilität, vor allem bei <strong>der</strong> Pensenzuteilung von Wahl- bzw.<br />

Wahlpflichtfächern. <strong>an</strong><strong>der</strong>erseits müssen die Folgen für die lehrpersonen (lohnfortzahlungs-<strong>an</strong>sprüche<br />

im Falle unverschuldeter unmöglichkeit <strong>der</strong> arbeitsleistung, Kündigungsschutz,<br />

auswirkung auf die Pensionskasse, <strong>an</strong>häufung von Minusstunden bei Pensenausgleich<br />

usw.) ebenfalls in Betracht gezogen werden. in <strong>der</strong> regel sind unbefristete<br />

verträge auszustellen.<br />

Zusatzinformation Merkblatt <strong>an</strong>stellungsverträge<br />

für lehrpersonen <strong>an</strong> <strong>der</strong> volksschule<br />

Mit dem unterschreiben des vertrags beginnt die Einführungsphase <strong>der</strong> lehrperson.<br />

4. Einführung von neuen Lehrpersonen<br />

Die Einführung neuer lehrpersonen soll einerseits die Bedürfnisse<br />

<strong>der</strong> lehrpersonen nach aufnahme im Kollegium, informationen<br />

sowie sicherheit und aufbau von vertrautheit erfüllen.<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>erseits sollen die Bedürfnisse <strong>der</strong> schule abgedeckt<br />

werden, indem die neuen lehrpersonen mit dem leitbild, den<br />

strategischen zielen und <strong>der</strong>en umsetzungsmassnahmen sowie<br />

dem schulinternen Qualitätsm<strong>an</strong>agement <strong>der</strong> schule vertraut<br />

gemacht werden.<br />

Bei <strong>der</strong> Pl<strong>an</strong>ung <strong>der</strong> Einführung neuer lehrpersonen sollen mögliche<br />

reaktionen des Kollegiums in Betracht gezogen werden.<br />

neubesetzungen von stellen können Ängste und Wi<strong>der</strong>stände<br />

bei einzelnen lehrpersonen o<strong>der</strong> im team auslösen, da bestehende Beziehungsnetze neu<br />

geknüpft, bestehende Werte und normen hinterfragt werden o<strong>der</strong> Konkurrenzgefühle entstehen<br />

können. Diese reaktionen werden verstärkt, wenn die neu <strong>an</strong>gestellte lehrperson<br />

eine geschätzte o<strong>der</strong> eine entlassene lehrperson ersetzt.<br />

Die erlebten schwierigkeiten und die erlebte unterstützung bestimmen, wie erfolgreich<br />

<strong>der</strong> Einstieg in die lehrtätigkeit <strong>an</strong> einer schule ist. Beide Bereiche k<strong>an</strong>n die schulleitung<br />

in einem gewissen Mass steuern.<br />

Eine umsichtige Personalpl<strong>an</strong>ung k<strong>an</strong>n den Einstieg erleichtern, indem beispielsweise neu<br />

eintretende lehrpersonen nicht die schwierigsten, grössten Klassen o<strong>der</strong> den ungünstigsten<br />

stundenpl<strong>an</strong> erhalten.<br />

unterstützungs<strong>an</strong>gebote sollen von <strong>der</strong> schulleitung so gepl<strong>an</strong>t werden, dass die neu eingetretenen<br />

lehrpersonen auf folgenden Ebenen gut betreut werden:<br />

Administration<br />

Sozialisation<br />

Pädagogik<br />

lehrpersonen werden in die Org<strong>an</strong>isation <strong>der</strong> schule mit ihren<br />

abläufen, Prozessen, ver<strong>an</strong>staltungen usw. eingeführt. Die schulleitung<br />

stellt eine <strong>an</strong>lauf- und auskunftsstelle sicher.<br />

lehrpersonen werden in die schulkultur mit ihren vorstellungen,<br />

normen, rechten und Pflichten, zusammenarbeit usw.<br />

eingeführt. Ein sehr wichtiger aspekt bildet die aufnahme und<br />

integration ins Kollegium.<br />

Die lehrpersonen werden in <strong>der</strong> Erfüllung ihres Berufsauftrags<br />

unterstützt, speziell in Fragen zur Klassenführung, zur unterrichtsgestaltung,<br />

zur zusammenarbeit mit externen stellen <strong>der</strong><br />

schule.<br />

18<br />

a PErsOnalgEWinnung


huberm<strong>an</strong>n (1991) hat aufgrund einer empirischen untersuchung einen typischen verlauf<br />

<strong>der</strong> beruflichen Entwicklung von lehrpersonen dargestellt. Dieser zeigt auf, dass Junglehrerinnen<br />

und Junglehrer oft einen «Praxisschock» erleben. Erst nachdem sie die ersten<br />

drei Berufsjahre, die Phase des «Überlebens» und «Entdeckens», durchlaufen haben, tritt<br />

eine stabilisierung ein. Diese jungen lehrpersonen wünschen in <strong>der</strong> regel eine intensivere<br />

Betreuung als lehrpersonen, die <strong>an</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en schulen bereits Erfahrungen gesammelt<br />

haben.<br />

Berufsjahre Themen / Phasen<br />

1–3 Berufseinstieg:<br />

«Überleben» und<br />

«Entdecken»<br />

4–6<br />

7–18<br />

19–30<br />

Experimente /<br />

«aktivismus»<br />

gelassenheit /<br />

Dist<strong>an</strong>z<br />

stabilisierung<br />

31–40 Disengagement<br />

«gelassenheit»<br />

o<strong>der</strong> «Bitterkeit»<br />

Quelle: huberm<strong>an</strong>n (1991) in E. terhardt<br />

4.1 Massnahmen zur Einführung von neuen Lehrpersonen<br />

neubewertung /<br />

«selbstzweifel»<br />

Konservatismus<br />

Es ist die aufgabe <strong>der</strong> schulleitungen im rahmen von QuEs, ein auf die schule zugeschnittenes<br />

Konzept zur Einführung neuer lehrpersonen zu erstellen. Die Massnahmen<br />

zur Einführung richten sich nach den bereits bestehenden gefässen von gegenseitiger<br />

unterstützung und zusammenarbeit und weisen schnittstellen mit <strong>der</strong> Personalentwicklung<br />

auf ( siehe teil B <strong>Personalführung</strong>).<br />

Die erlebte unterstützung ist für eine neu eingetretene lehrperson sehr wichtig. Die schulleitung<br />

soll in <strong>der</strong> ersten zeit kurze, informelle sowie formelle gespräche suchen, sodass<br />

ein direkter Kontakt entstehen k<strong>an</strong>n. Weitere Betreuungsaufgaben k<strong>an</strong>n die schulleitung<br />

<strong>an</strong> einzelne lehrpersonen (Patin bzw. Pate) o<strong>der</strong> <strong>an</strong> das team (stufenteam, lerngemeinschaft<br />

o. ä.) übertragen.<br />

Instrument Einführungskonzept für neue lehrpersonen<br />

19<br />

a PErsOnalgEWinnung


am <strong>an</strong>f<strong>an</strong>g je<strong>der</strong> <strong>an</strong>stellung steht das Einführungsgespräch. Es findet idealerweise vor<br />

schuljahresbeginn statt, sodass die neue lehrperson im Kollegium und eventuell den<br />

künftigen Klassen vorgestellt werden k<strong>an</strong>n. Das Einführungsgespräch soll einen ersten<br />

Einblick in die schule geben.<br />

Damit die lehrperson nicht mit zu vielen informationen überhäuft wird, k<strong>an</strong>n beim Einführungsgespräch<br />

eine informationsbroschüre, ein «Wegweiser», «unsere schule von<br />

a – z» o. ä. abgegeben werden. Darin sind die gesammelten informationen über die schule<br />

aufgelistet von<br />

A wie abwesenheit über<br />

P wie Parkkarte bis<br />

Z wie ziele<br />

Instrument Einführungs- und Eintrittsgespräche<br />

Während des Einstellungsgesprächs k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> neuen lehrperson eine Patin o<strong>der</strong> ein Pate<br />

vorgestellt werden. Diese Betreuungsperson hat ihren auftrag offiziell von <strong>der</strong> schulleitung<br />

erhalten und wird von <strong>der</strong> schulleitung so ausgewählt, dass sie zur neuen lehrperson<br />

«passt». Der neu eingetretenen lehrperson ist es freigestellt, das <strong>an</strong>gebot <strong>der</strong> Patin<br />

o<strong>der</strong> des Paten zu nutzen.<br />

Instrument Patensystem<br />

zusätzlich zur unterstützung durch eine Person (Patensystem) ist eine unterstützung in<br />

<strong>der</strong> gruppe sehr wirksam. Dazu eignet sich eine Kollegiale Beratung / intervision, in welcher<br />

schwierige unterrichtssituationen besprochen werden ( siehe teil B Personalentwicklung).<br />

Je nachdem, wie sich die lehrperson eingelebt und eingearbeitet hat, können verschiedene<br />

gespräche durchgeführt werden, in welchen die Eigen- und die Fremdeinschätzung<br />

bezüglich <strong>der</strong> Befindlichkeit und <strong>der</strong> arbeit <strong>der</strong> lehrperson besprochen werden. Weiter<br />

können erste Eindrücke <strong>der</strong> schule thematisiert werden. Diese Eindrücke können wertvolle<br />

hinweise auf schwachstellen <strong>der</strong> institution schule geben.<br />

Der erste Monat <strong>der</strong> <strong>an</strong>stellung gilt gemäss §11 vall als Probezeit, wobei vereinbart werden<br />

k<strong>an</strong>n, auf die Probezeit zu verzichten o<strong>der</strong> diese auf 3 Monate zu verlängern. Während<br />

<strong>der</strong> Probezeit k<strong>an</strong>n das <strong>an</strong>stellungsverhältnis beidseitig je<strong>der</strong>zeit mit einer Frist von<br />

7 tagen gekündigt werden. Bei unsicherheiten o<strong>der</strong> Fragezeichen empfiehlt sich ein Probezeitgespräch,<br />

das ähnlich wie das 100-tage-gespräch o<strong>der</strong> das Bil<strong>an</strong>z- und st<strong>an</strong>dortbestimmungsgespräch<br />

( siehe teil B <strong>Personalführung</strong>) aufgebaut ist, wobei allerdings <strong>der</strong><br />

Fokus bei den unsicherheiten liegt.<br />

Instrument 100-tage-gespräch<br />

Instrument Bil<strong>an</strong>z- und st<strong>an</strong>dortbestimmungsgespräch ( siehe teil B)<br />

20<br />

a PErsOnalgEWinnung


<strong>an</strong>schliessend <strong>an</strong> das 100-tage-gespräch k<strong>an</strong>n die schulleitung den Prozess <strong>der</strong> Personalgewinnung<br />

<strong>an</strong>h<strong>an</strong>d folgen<strong>der</strong> Fragen kritisch hinterfragen<br />

n Bewährt sich die neue lehrperson?<br />

n stimmen die aus dem auswahlverfahren gewonnenen Eindrücke<br />

mit den aktuellen Eindrücken überein?<br />

n Wurden die richtigen Fragen gestellt?<br />

n Wurden die wichtigen Bereiche erfragt?<br />

n sind die stellenbeschreibung und das <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofil<br />

tauglich?<br />

n ...<br />

<strong>an</strong>h<strong>an</strong>d <strong>der</strong> <strong>an</strong>tworten k<strong>an</strong>n das vorgehen <strong>der</strong> Personalgewinnung bei Bedarf optimiert<br />

werden.<br />

Je nach lehrperson und situation geht die Einführungsphase früher o<strong>der</strong> später in die<br />

eigentliche <strong>Personalführung</strong> über.<br />

5. Literatur<br />

n Beck, r. & schwarz, g.:<br />

Personalentwicklung. Führen – För<strong>der</strong>n – For<strong>der</strong>n. Strategien – Tools – Materialien.<br />

augsburg: ziel, 2004<br />

n Bildung, Kultur und sport (BKs):<br />

Broschüre: Geleitete Schule.<br />

Orientierungshilfe zum Berufsauftrag und zur Arbeitszeit <strong>der</strong> Lehrerinnen und Lehrer.<br />

www.ag.ch/geleiteteschule, 2005<br />

n Buhren, c. & rolff, h.:<br />

Personalentwicklung in <strong>Schulen</strong>.<br />

Weinheim, Basel: Beltz, 2002<br />

n Bruppacher, M. & lüscher, J.:<br />

Gesucht: Schulleitung. Ein Dossier für Schulbehörden zur Suche, Auswahl<br />

und Anstellung von Personal für die Schulleitung.<br />

aarau: Fachhochschule aargau, Pädagogische hochschule, institut schule & Weiterbildung,<br />

2005<br />

n Fuhrer, F.:<br />

Mitarbeiter führen. Grundlagen und Impulse aus <strong>der</strong> Praxis.<br />

altstätten: tobler, 2001<br />

n häuserm<strong>an</strong>n, P.:<br />

Arbeitszeugnisse – wahr, klar und fair.<br />

zürich: sPEKtramedia, 2003<br />

n herm<strong>an</strong>n, M. & Pifko, c.:<br />

Personalm<strong>an</strong>agement. Theorie und zahlreiche Beispiele aus <strong>der</strong> Praxis.<br />

zürich: compendio, 2002<br />

n hilb, M.:<br />

Integriertes Personalm<strong>an</strong>agement. Ziele – Strategien – Instrumente.<br />

neuwied: luchterh<strong>an</strong>d, 2004<br />

21<br />

a PErsOnalgEWinnung


n huberm<strong>an</strong>n, M.<br />

Der berufliche Lebenszyklus von Lehrern:<br />

Ergebnisse einer empirischen Untersuchung.<br />

in E. terhart (hrsg.), unterrichten als Beruf. neuere amerik<strong>an</strong>ische und englische arbeiten<br />

zur Berufskultur und Berufsbiographie von lehrerinnen und lehrern<br />

(s. 249–267).<br />

Köln, Wien: Böhlau-verlag, 1991<br />

n informative seite zur Personalarbeit mit Beispielen:<br />

www.now.ch<br />

n riesen, M.:<br />

Personalentwicklung als Führungsaufgabe in Bildungsorg<strong>an</strong>isationen.<br />

luzern, zürich: aEB akademie für Erwachsenenbildung, 1999<br />

n schweizerische Konferenz <strong>der</strong> k<strong>an</strong>tonalen Erziehungsdirektoren (EDK).:<br />

Berufseinführung von Lehrerinnen und Lehrern. Dossier 40A.<br />

Bern: sekretariat EDK, 1966<br />

n steiger, t. & lippm<strong>an</strong>n, E.:<br />

H<strong>an</strong>dbuch <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dte Psychologie für Führungskräfte.<br />

Berlin, heidelberg: springer, 2003<br />

n thom, n. & ritz, a.:<br />

Public M<strong>an</strong>agement, Innovative Konzepte zur Führung im öffentlichen Sektor.<br />

Wiesbaden: gabler, 2000<br />

n verordnung über die schülerzahlen <strong>der</strong> abteilungen und die zuteilung<br />

<strong>der</strong> lektionen <strong>an</strong> <strong>der</strong> volksschule vom 12. J<strong>an</strong>uar 2005.<br />

sar 421.336<br />

22<br />

a PErsOnalgEWinnung


Zusatzinformationen – A Personalgewinnung<br />

23


Merkblatt Anstellungsverträge für Lehrpersonen <strong>an</strong> <strong>der</strong> Volksschule<br />

1. Unbefristeter Anstellungsvertrag<br />

<strong>an</strong>stellungen von lehrpersonen sind in <strong>der</strong> regel als unbefristete <strong>an</strong>stellungsverhältnisse<br />

zu vereinbaren (§12 abs. 1 <strong>der</strong> verordnung über die <strong>an</strong>stellung und löhne <strong>der</strong> lehrpersonen<br />

[vall] vom 13. Oktober 2004). Der unbefristete vertrag k<strong>an</strong>n auch d<strong>an</strong>n zur <strong>an</strong>wendung<br />

gel<strong>an</strong>gen, wenn die entsprechende abteilung nur für eine zeitdauer von einem<br />

schuljahr sichergestellt ist. Wird die stelle im darauf folgenden Jahr aus org<strong>an</strong>isatorischen<br />

o<strong>der</strong> wirtschaftlichen gründen aufgehoben und k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> lehrperson keine <strong>an</strong><strong>der</strong>e<br />

zumutbare und ihren Fähigkeiten entsprechende stelle <strong>an</strong>geboten werden, ist ihr unter<br />

Einhaltung <strong>der</strong> gesetzlichen Fristen zu kündigen. Es ist zur Einhaltung <strong>der</strong> bewilligten ressourcen<br />

nicht zwingend, dass <strong>der</strong>jenigen lehrperson gekündigt werden muss, welche die<br />

aufzuhebende stelle innehat. Die <strong>an</strong>stellungsbehörde wird unter abwägung aller umstände<br />

entscheiden müssen, welche verträge sie aus welchen gründen kündigt.<br />

Der unbefristete <strong>an</strong>stellungsvertrag gibt den <strong>an</strong>gestellten lehrpersonen die sicherheit des<br />

rechtsschutzes und bringt ihnen die gebührende Wertschätzung entgegen.<br />

2. Befristeter Anstellungsvertrag<br />

gemäss §12 abs. 2 (vall) ist die Befristung eines vertrags und dessen verlängerung nur<br />

in begründeten Fällen zulässig. namentlich sind dies die folgenden gründe:<br />

n bei stellvertretungen<br />

n bei <strong>der</strong> <strong>an</strong>stellung von lehrpersonen, die noch nicht über die<br />

erfor<strong>der</strong>liche Qualifikation für die entsprechende lehrtätigkeit<br />

verfügen<br />

n wenn erwartet werden muss, dass die betreffende stelle in<br />

<strong>der</strong> betreffenden schule mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht<br />

mehr über ein schuljahr hinaus gesichert ist<br />

Der befristete vertrag darf nicht als disziplinarische Massnahme o<strong>der</strong> zur umgehung <strong>der</strong><br />

Begründungspflicht bei einer sich abzeichnenden vertragsauflösung verwendet werden.<br />

3. Rahmenvertrag<br />

Der rahmenvertrag soll gemäss §13 abs. 1 (vall) nur für jene lehrtätigkeiten abgeschlossen<br />

werden, die während des semesters o<strong>der</strong> von semester zu semester von stark<br />

schw<strong>an</strong>kenden unterrichtsverpflichtungen beeinflusst werden und bei denen die Festlegung<br />

eines durchschnittlichen Beschäftigungsgrads deshalb von vornherein unmöglich<br />

ist. Dabei sind ein minimaler und ein maximaler Beschäftigungsgrad zu definieren, <strong>der</strong>en<br />

Differenz nicht mehr als 8 unterrichtslektionen betragen darf.<br />

rahmenverträge ausserhalb dieser Bestimmungen können nur im gegenseitigen ausdrücklichen<br />

Einverständnis <strong>der</strong> lehrperson abgeschlossen werden. Die lehrperson muss<br />

sich bewusst sein, dass sie sich für die g<strong>an</strong>ze lektionenzahl zur verfügung halten muss<br />

und dass für die lektionen innerhalb des rahmens keine Kündigungsfrist besteht.<br />

24<br />

zusatzinFOrMatiOnEn<br />

a PErsOnalgEWinnung


Instrumente – A Personalgewinnung<br />

25


www.schulen-aargau.ch/<br />

personalfuehrung<br />

instruMEntE – a PErsOnalgEWinnung<br />

Ablauf qu<strong>an</strong>titativer Pl<strong>an</strong>ung<br />

für das kommende Schuljahr<br />

Die qu<strong>an</strong>titative Pl<strong>an</strong>ung hat Einfluss auf die Personalsuche bzw.<br />

auf die Personaltrennung und k<strong>an</strong>n wie folgt aussehen:<br />

W<strong>an</strong>n Was Bemerkung<br />

Dezember Erste Übersicht <strong>der</strong> Prognosezahlen <strong>der</strong> schülerinnen<br />

und schüler:<br />

n Kin<strong>der</strong>garteneintritte<br />

n Primarschuleintritte<br />

n Übertritte Mittelstufe- Oberstufe<br />

n Übertritte aus Privatschulen<br />

n ...<br />

Dezember /<br />

J<strong>an</strong>uar<br />

J<strong>an</strong>uar /<br />

Februar<br />

Februar /<br />

März<br />

absichten <strong>der</strong> lehrpersonen aufnehmen durch<br />

Mag o<strong>der</strong> Fragebogen:<br />

n stellenwechsel<br />

n urlaub<br />

n Pensenreduktionswünsche<br />

n Pensenerhöhungswünsche<br />

n grössere Weiterbildungsvorhaben<br />

(Folgen: absenzen, evtl. spätere Kün-<br />

digung, <strong>an</strong><strong>der</strong>er Einsatz in <strong>der</strong> schule ...)<br />

n stufenwechsel<br />

n Funktionswechsel<br />

n <strong>an</strong>stehende Pensionierungen<br />

n ...<br />

Provisorischer stellenpl<strong>an</strong> erstellen:<br />

n Prognosezahlen und absichten <strong>der</strong> lehr-<br />

personen vergleichen<br />

n Klassen und Pensen provisorisch zuteilen<br />

Klassenpl<strong>an</strong>ung / Personalpl<strong>an</strong>ung <strong>an</strong> aktuelle<br />

zahlen <strong>an</strong>passen<br />

abteilungen und Pensen bewilligen lassen<br />

Pensenreduktionsmassnahmen vorbereiten bzw.<br />

lösungen suchen<br />

Klassenpl<strong>an</strong>ung / Personalpl<strong>an</strong>ung mit<br />

lehrpersonen besprechen (einzeln und/o<strong>der</strong><br />

im Kollegium)<br />

Einschätzen: abweichungen zum Bisherigen?<br />

n Klassen eröffnen<br />

n Klassen aufheben<br />

n kurzfristige schulraummassnahmen nötig<br />

Einschätzen:<br />

n stellen Pensenbe<strong>an</strong>tragung vorbereiten<br />

n Eingaben <strong>an</strong> BKs im März<br />

Überschuss <strong>an</strong> lehrpersonen:<br />

n lösungsmöglichkeiten abklären<br />

n Möglichkeit von freiwilligen Pensen-<br />

reduktionen abklären<br />

n Personaltrennungsmassnahmen vorbereiten<br />

M<strong>an</strong>ko <strong>an</strong> lehrpersonen:<br />

n qualitative Personalpl<strong>an</strong>ung und Personalsuche<br />

vorbereiten<br />

sobald zahlen definitiv:<br />

n abteilungen und Pensen im BKs be<strong>an</strong>tragen<br />

n nach Bewilligung Pensen ausschreiben:<br />

– internet<br />

– schulblatt<br />

– evtl. tageszeitung<br />

– amtliches Publikationsorg<strong>an</strong><br />

– <strong>der</strong> gemeinde<br />

– ...<br />

n Personaltrennungsmassnahmen einleiten:<br />

– evtl. Än<strong>der</strong>ungsvertrag<br />

– stelle in <strong>an</strong><strong>der</strong>em schulkreis <strong>an</strong>bieten<br />

– ähnliche stelle <strong>an</strong>bieten<br />

– Jobsharing<br />

– Kündigung (bis 30. april)<br />

– ...<br />

26<br />

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Erfassung <strong>der</strong> Anzahl Kin<strong>der</strong> bzw. <strong>der</strong> Schülerzahlen<br />

grundsätzlich wird dasselbe zahlenmaterial verschieden dargestellt, damit die<br />

entsprechenden tendenzen besser abgeleitet werden können.<br />

Erfassen <strong>der</strong> Anzahl Kin<strong>der</strong><br />

in diesem Beispiel wurde im Jahre 1997 mit dem Erfassen <strong>der</strong> schülerzahlen<br />

begonnen. Das Erfassen <strong>der</strong> <strong>an</strong>zahl Kin<strong>der</strong> in einer gemeinde bedingt eine zusammenarbeit<br />

mit <strong>der</strong> Einwohnerkontrolle <strong>der</strong> gemeinden. Diese sollten die<br />

benötigten zahlen zur verfügung stellen. <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d <strong>der</strong> zahlen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> im vorschulalter<br />

lässt sich eine tendenz <strong>der</strong> künftigen schülerzahlen ableiten.<br />

schulstufe alter /<br />

Jahr<br />

97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08<br />

0 17 15 17 15 14 12 13 9 8 6<br />

1 20 16 15 17 15 14 12 13 9 9<br />

2 26 21 16 14 17 16 14 11 13 8<br />

3 24 24 21 16 15 18 16 15 11 12<br />

4 23 25 21 17 15 18 16 15 11<br />

Kg 5 23 26 22 17 15 18 16 15<br />

Kg 6 24 26 22 16 16 17 16<br />

1. Primar 7 25 27 21 15 16 16<br />

2. Primar 8 25 26 19 15 15<br />

3. Primar 9 25 27 20 16<br />

4. Primar 10 25 26 20<br />

5. Primar 11 26 25<br />

Erfassen <strong>der</strong> Schülerzahlen<br />

Die schülerzahlen sind nur aussagekräftig, wenn Mutationen laufend aufgenommen<br />

werden.<br />

Jahr K-garten 1. Primar 2. Primar 3. Primar 4. Primar 5. Primar<br />

<strong>an</strong>zahl<br />

stellen%<br />

<strong>an</strong>zahl<br />

stellen%<br />

<strong>an</strong>zahl<br />

stellen%<br />

<strong>an</strong>zahl<br />

stellen%<br />

<strong>an</strong>zahl<br />

stellen%<br />

2003 15/16 21 26 25<br />

2004 18/16 15 19 27 25<br />

2005 16/17 16 15 20 26 26<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

15/16 16 15 16 20 25<br />

<strong>an</strong>zahl = schülerzahlen<br />

stellen% = <strong>an</strong>zahl bewilligter lektionen bzw. stellenprozente<br />

<strong>an</strong>zahl<br />

27<br />

stellen%<br />

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Erhebung <strong>der</strong> Absichten und Wünsche<br />

<strong>der</strong> Lehrpersonen für das kommende Schuljahr<br />

name, vorname<br />

stufe, Funktion<br />

Datum<br />

Für die Pl<strong>an</strong>ung des kommenden schuljahres sind wir auf deine<br />

<strong>an</strong>gaben <strong>an</strong>gewiesen und bitten dich, die folgenden Punkte auszufüllen<br />

und bis zu retournieren. Besten D<strong>an</strong>k für deine Mitarbeit.<br />

Absicht / Wunsch für das kommende Schuljahr<br />

Keine Än<strong>der</strong>ung stellenwechsel<br />

urlaub stufenwechsel<br />

Pensenreduktion Funktionswechsel<br />

Pensenerhöhung<br />

grössere Weiterbildungsvorhaben<br />

28<br />

Blatt 1<br />

(Folgen wie absenzen, evtl. spätere Kündigung, <strong>an</strong><strong>der</strong>er Einsatz <strong>an</strong> unserer schule,<br />

Pensum aktuelles Schuljahr<br />

<strong>an</strong>zahl lektionen:<br />

Fächer:<br />

Gewünschtes Pensum kommendes Schuljahr<br />

Keine Än<strong>der</strong>ung<br />

um flexibler pl<strong>an</strong>en zu können:<br />

Welche Fächer würdest du im abtausch unterrichten?<br />

Welche Fächer würdest du unter keinen umständen im abtausch übernehmen?<br />

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)


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Erhebung <strong>der</strong> Absichten und Wünsche<br />

<strong>der</strong> Lehrpersonen für das kommende Schuljahr<br />

Pensenerhöhung<br />

<strong>an</strong>zahl lektionen: optimal: minimal: maximal:<br />

gewünschte Fächer:<br />

Pensenreduktion<br />

<strong>an</strong>zahl lektionen: optimal: minimal: maximal:<br />

Fächer, die abgegeben werden möchten:<br />

Absicht / Wunsch für die nächsten Jahre<br />

wie aktuelles Jahr<br />

wie kommendes Jahr<br />

neu:<br />

Ich wünsche ein Gespräch mit <strong>der</strong> Schulleitung<br />

Ja nein<br />

Bemerkungen:<br />

Ort, Datum<br />

unterschrift<br />

Blatt<br />

29<br />

2<br />

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Beispiel eines einfachen Stellenpl<strong>an</strong>s<br />

2005 Aktueller Stellenpl<strong>an</strong> Klassenlehrpersonen<br />

Stellen /<br />

Klasse<br />

Bewill.<br />

Lektionen<br />

Wunsch<br />

Pensum<br />

Funktion Stelleninhaber/in Bemerkungen<br />

1. us 29 100% Klassenlehrperson/us Frau Meier –<br />

2. us 29 100% Klassenlehrperson/us herr Müller –<br />

3. us 29 100% Klassenlehrperson/us herr huber –<br />

4. Ms 29 80%<br />

20%<br />

Klassenlehrperson/Ms<br />

teilzeitlehrperson/Ms<br />

Frau Koch<br />

Frau vogt<br />

5. Ms 29 100% Klassenlehrperson/Ms Frau hilfiker –<br />

2006 Voraussichtlicher Stellenpl<strong>an</strong> Klassenlehrpersonen<br />

Stellen /<br />

Klassen<br />

Bewill.<br />

Lektionen<br />

Wunsch<br />

Pensum<br />

? Pension 07<br />

max. 40%<br />

Funktion Stelleninhaber/in Bemerkungen<br />

1. us 29 100% Klassenlehrperson/us herr huber –<br />

2. us 29 100% Klassenlehrperson/us Frau Meier –<br />

3. us 29 100% Klassenlehrperson/us herr Müller ein Jahr<br />

urlaub 07<br />

stellvertretung<br />

evtl. Frau l<strong>an</strong>g<br />

4. Ms 29 100% Klassenlehrperson/Ms Frau hilfiker –<br />

5. Ms 29 80%<br />

20%<br />

Klassenlehrperson/Ms<br />

teilzeitlehrperson/Ms<br />

2007 Voraussichtlicher Stellenpl<strong>an</strong> Klassenlehrpersonen<br />

Stellen /<br />

Klassen<br />

Bewill.<br />

Lektionen<br />

Wunsch<br />

Pensum<br />

Frau Koch<br />

Frau vogt<br />

? Pension 07<br />

max. 40%<br />

Funktion Stelleninhaber/in Bemerkungen<br />

1. us 29 100% Klassenlehrperson/us stv. Frau l<strong>an</strong>g urlaub<br />

herr Müller<br />

2. us 29 100% Klassenlehrperson/us herr huber 80% ab 08<br />

3. us 29 100% Klassenlehrperson/us Frau Meier ? Pension 09<br />

4. Ms 29 60%<br />

40%<br />

Klassenlehrperson/Ms<br />

teilzeitlehrperson/Ms<br />

Frau Fürst<br />

Frau vogt<br />

5. Ms 29 100% Klassenlehrperson/Ms Frau hilfiker –<br />

–<br />

–<br />

30<br />

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Übersichtsblatt Kompetenzen /<br />

Qualifikationen <strong>der</strong> Lehrpersonen<br />

Qualifi-<br />

kation<br />

lehrpersonen<br />

grund-<br />

ausbildung<br />

Werken<br />

Bildnerisches<br />

gestalten<br />

r. Meier Q Q B K<br />

P. l<strong>an</strong>g Q B Q Q<br />

s. Widmer Q I B Q<br />

i. Müller Q K Q<br />

legende:<br />

Musik<br />

Q Qualifikation<br />

B spezielle Begabung und interesse am Fach<br />

i ausgeprägtes interesse am Fach<br />

K kein interesse am Fach<br />

± grundkenntnisse<br />

+ gute Kenntnisse<br />

++ sehr gute Kenntnisse<br />

informatik<br />

Fremsprachen<br />

Fr<strong>an</strong>z.<br />

++<br />

Englisch<br />

+<br />

Alb<strong>an</strong>isch<br />

±<br />

Mediation<br />

Q<br />

31<br />

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I


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Stellenbeschreibung (Grundlage: Berufsauftrag)<br />

Eine stellenbeschreibung enthält in <strong>der</strong> regel folgende Elemente<br />

und k<strong>an</strong>n wie folgt formuliert werden:<br />

Elemente Beispiel<br />

1. Bezeichnung <strong>der</strong> Stelle Primarlehrperson<br />

2. Position / Funktion<br />

Stellenumf<strong>an</strong>g<br />

Klassenlehrperson <strong>an</strong> <strong>der</strong> Mittelstufe<br />

100% (gemäss <strong>an</strong>stellungsvertrag)<br />

3. Abteilung schulhaus 1, Primarschule Musterlingen<br />

4. Stelleninhaber/in Frau <strong>an</strong>drea Muster<br />

5. Vorgesetzte/r schulleitung bzw. schulhausleitung<br />

6. Unterstellte Stellen –<br />

7. Ziele <strong>der</strong> Stelle Bestmögliche schulung, För<strong>der</strong>ung und Erziehung <strong>der</strong> schülerinnen und<br />

schüler, Entwicklung und sicherung <strong>der</strong> schulqualität sowie zusammenarbeit<br />

mit schulhausinternen und externen stellen<br />

8. Aufgaben / Tätigkeiten <strong>der</strong> Stelle<br />

(gemäss §24 GAL, §36 VALL)<br />

Während <strong>der</strong> Unterrichtszeit<br />

n unterricht inklusive kurzfristiger vor- und nachbereitung<br />

n <strong>an</strong>gemessene lehr- und lernarr<strong>an</strong>gements<br />

n differenzierte lernbegleitung<br />

n korrekte Klassenführung<br />

n Beratung, För<strong>der</strong>ung und tr<strong>an</strong>sparente Beurteilung<br />

<strong>der</strong> schülerinnen und schüler<br />

n Erziehen <strong>der</strong> schülerinnen und schüler<br />

im rahmen <strong>der</strong> grundsätze von verfassung und gesetz<br />

n Pausenaufsicht<br />

Während <strong>der</strong> frei gestaltbaren Arbeitszeit<br />

n individuelle Pl<strong>an</strong>ung, vorbereitung und auswertung des unterrichts<br />

n aus <strong>der</strong> lehrtätigkeit sich ergebende org<strong>an</strong>isatorische und<br />

administrative aufgaben und Kontakte<br />

n zusammenarbeit in <strong>der</strong> schule<br />

– mit wechselnden Projektteams im schulhaus<br />

– mit Eltern<br />

– mit Behörden<br />

– mit aussenstellen<br />

n individuelle Weiterbildung<br />

Während <strong>der</strong> gemeinsamen Arbeitszeit<br />

n gemeinsame Weiterbildung<br />

n teamarbeit<br />

n teilnahme <strong>an</strong> Konferenzen<br />

n Mitarbeit <strong>an</strong> <strong>der</strong> gestaltung und Entwicklung <strong>der</strong> schule<br />

n Mitarbeit <strong>an</strong> schul<strong>an</strong>lässen<br />

n Evaluation <strong>der</strong> arbeit <strong>an</strong> <strong>der</strong> schule<br />

9. Generelle Anfor<strong>der</strong>ungen Die lehrpersonen <strong>der</strong> Primarschule Musterlingen verfügen<br />

über die grundausbildung.<br />

sie identifizieren sich mit dem Profil <strong>der</strong> schule Musterlingen und setzen<br />

sich für das Wohl <strong>der</strong> schülerinnen und schüler dieser schule ein. sie<br />

sind offen für verän<strong>der</strong>ungen, tragen die schulentwicklung mit und<br />

bilden sich regelmässig weiter.<br />

10. Spezielle Anfor<strong>der</strong>ungen siehe <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofil<br />

11. Kompetenzen und Ver<strong>an</strong>twortung<br />

(Rechte und Pflichten)<br />

12. Erstellungsdatum 1. august 2005<br />

selbstständiges ausführen <strong>der</strong> aufgaben aufgrund des schulgesetzes,<br />

gal und vall.<br />

Diese stellenbeschreibung erhebt keinen <strong>an</strong>spruch auf vollständigkeit und<br />

k<strong>an</strong>n bei Bedarf, insbeson<strong>der</strong>e auf grund verän<strong>der</strong>ter k<strong>an</strong>tonaler regelungen,<br />

<strong>an</strong>gepasst werden.<br />

inhaltliche grundlage: Broschüre des BKs aargau: geleitete schule.<br />

Orientierungshilfe zum Berufsauftrag und zur arbeitszeit <strong>der</strong> lehrerinnen und lehrer (2005)<br />

32<br />

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Anfor<strong>der</strong>ungsprofil<br />

Vorbereitung zur Erstellung eines Anfor<strong>der</strong>ungsprofils<br />

Ebene<br />

Schule<br />

Ebene<br />

Schulteam<br />

Ebene<br />

Unterricht<br />

Die <strong>an</strong>tworten zu folgenden Fragen ermöglichen das Erstellen<br />

eines spezifischen <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofils.<br />

Gegenwart Zukunft<br />

Was zeichnet uns aus?<br />

Wir haben ein gewaltpräventionskonzept.<br />

Wir sind eine isF-schule (integrative<br />

schulungsform).<br />

Welche schwächen, Defizite, lücken haben<br />

wir zurzeit?<br />

Die streitschlichter/innen brauchen mehr<br />

Know-how frem<strong>der</strong> Kulturen.<br />

Das informatik-Know-how ist unterdotiert.<br />

Wir haben wenige lehrpersonen mit<br />

musischen Begabungen.<br />

Wie sieht die zusammensetzung des schulteams<br />

aus? (geschlecht, alter, Denkweise<br />

und lernstile, Qualifikationen, ressour-<br />

cen …)<br />

– Klassenlehrpersonen:<br />

4 weiblich, 2 männlich<br />

3 Junglehrpersonen<br />

2 lehrpersonen mit viel Erfahrung<br />

– schulische heilpädagogin<br />

– Jobsharing, teamteaching<br />

– mehrheitlich eher zurückhaltende,<br />

überlegte Personen, wenig reisser o<strong>der</strong><br />

Macher, homogenes team<br />

– Fachlehrpersonen:<br />

6 weiblich, 2 männlich<br />

Für welche Klasse, stufe, unterrichts- und<br />

Erziehungsaufgaben brauchen wir jem<strong>an</strong>den?<br />

Für Mittelstufe<br />

Übernahme von stunden / aufgaben im informatikbereich,<br />

evtl. im musischen Bereich.<br />

Quelle: riesen (1999)<br />

Welche vision von schule haben wir?<br />

Wir wollen eine friedliche schule.<br />

Wir wollen die integration leben und<br />

weiterentwickeln.<br />

Wir wollen unsere schule <strong>an</strong>s netz<br />

<strong>an</strong>schliessen.<br />

auf welche ziele wollen wir uns in nächster<br />

zeit konzentrieren?<br />

Die integration soll gefestigt und weiter-<br />

entwickelt werden.<br />

Die informatik soll geför<strong>der</strong>t werden.<br />

Wie wird sich die zusammensetzung des<br />

schulteams in nächster zeit verän<strong>der</strong>n?<br />

Pensionierung einer Klassenlehrerin mit<br />

informatik-Know-how steht im kommenden<br />

schuljahr <strong>an</strong>.<br />

Eine Junglehrperson möchte sich in den<br />

nächsten Jahren weiterbilden.<br />

Wie wird sich <strong>der</strong> unterrichts- und Erziehungsauftrag<br />

<strong>an</strong> unserer schule entwickeln?<br />

Es wird mehr auslän<strong>der</strong>kin<strong>der</strong> geben, was<br />

mehr integrationsaufgaben und einen individualisierenden<br />

unterrichtsstil bedeutet.<br />

Die Betreuungs<strong>an</strong>gebote müssen überdacht<br />

und evtl. erweitert werden.<br />

33<br />

Blatt 1<br />

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Anfor<strong>der</strong>ungsprofil<br />

aufgrund <strong>der</strong> Überlegungen zur gegenwart und zur zukunft <strong>der</strong> schule k<strong>an</strong>n folgendes<br />

individuelle <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofil erstellt werden.<br />

zu besetzende stelle<br />

Eintrittsdatum<br />

Kompetenz-<br />

bereiche<br />

Fach-<br />

kompetenz<br />

Methodenkompetenz<br />

Sozialkompetenz<br />

Selbstkompetenz<br />

Arbeitsverhalten<br />

Absolut erfor<strong>der</strong>liche Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

(Must)<br />

– Entsprechende Primarlehrpersonen-<br />

ausbildung*<br />

– Eine <strong>der</strong> erwünschten <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen<br />

(informatikkenntnisse, musische<br />

Begabung, Kenntnis frem<strong>der</strong> Kulturen)<br />

– individualisieren<strong>der</strong> und differenzieren<strong>der</strong><br />

unterricht<br />

– hohe Bereitschaft zur zusammenarbeit<br />

mit heilpädagogin, schulpsycho-<br />

logischem Dienst, Eltern usw.<br />

– Konfliktfähigkeit<br />

– teamfähigkeit*<br />

– Offene, tr<strong>an</strong>sparente Kommunikation<br />

– lernbereitschaft<br />

– regelmässiges Weiterbilden im team<br />

und individuell*<br />

– identifikation mit dem Profil <strong>der</strong> schule*<br />

– identifikation mit den grundsätzen<br />

<strong>der</strong> isF-schule<br />

– Einsatzbereitschaft*<br />

– vertretung <strong>der</strong> schule gegen aussen<br />

– Offen für verän<strong>der</strong>ungen*<br />

– grosser Einsatz für das Wohl <strong>der</strong> schülerinnen<br />

und schüler*<br />

– nebenaufgaben / Ämter übernehmen<br />

– schul<strong>an</strong>lässe (Feste, lager, usw.)<br />

mitorg<strong>an</strong>isieren und durchführen*<br />

– Belastbarkeit<br />

– Mittragen <strong>der</strong> team- und Qualitäts-<br />

entwicklung*<br />

– Erarbeiten und umsetzen gemeinsamer<br />

zielsetzungen und pädagogischer grundsätze<br />

* generelle <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen aus <strong>der</strong> stellenbeschreibung<br />

Erwünschte Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

(Nice to have)<br />

– informatikausbildung<br />

– Musische ausbildung / Begabung<br />

– Kenntnis frem<strong>der</strong> Kulturen, Fremd-<br />

sprachen, vorzugsweise türkisch,<br />

evtl. serbisch, Kroatisch<br />

– toler<strong>an</strong>z, aufgeschlossensein gegenüber<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>en Kulturen<br />

– vermittlungsgeschick<br />

– Machertyp<br />

– ruhiges agieren unter stress<br />

Blatt<br />

34<br />

2<br />

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Verfassen eines Stelleninserates<br />

Inhaltliche Checkliste<br />

stelleninserate sind immer auch eine visitenkarte einer schule und haben Wirkung<br />

auf die Öffentlichkeit.<br />

Der inhalt, die gestalterischen und die formalen aspekte können mit hilfe <strong>der</strong><br />

checkliste sowie <strong>der</strong> beiden «zauberformeln» aiDa und giuliO formuliert<br />

werden.<br />

Die Punkte <strong>der</strong> checkliste stellen eine Orientierungshilfe dar, damit keine wichtigen<br />

informationen vergessen gehen. Diese sollten nicht einfach aufgezählt,<br />

son<strong>der</strong>n in einen <strong>an</strong>sprechenden text umformuliert werden.<br />

Inhalte Beispiele<br />

Schule Wir sind n kleine l<strong>an</strong>dschule<br />

n Kreisschule<br />

n isF-schule<br />

n tagesschule<br />

n zentrale lage<br />

n ...<br />

Stelle Wir suchen n Primarlehrperson<br />

n sekundarlehrperson<br />

n Fachlehrperson für<br />

n Pensum<br />

n Primarlehrerin mit heilpädagogischer<br />

zusatzausbildung<br />

n arbeitsbeginn<br />

n ...<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen Wir erwarten<br />

(absolut erfor<strong>der</strong>liche und<br />

erwünschte <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen<br />

des <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofils)<br />

n entsprechende ausbildung<br />

n Weiterbildung informatik<br />

n aufgeschlossenheit gegenüber <strong>an</strong><strong>der</strong>en Kulturen<br />

n Konfliktfähigkeit<br />

n vermittlungsgeschick<br />

n ...<br />

Anreiz Wir bieten n lohn gemäss k<strong>an</strong>tonalem Dekret<br />

n vernetzte Klassenzimmer<br />

n professionelle schulleitung<br />

n aufgeschlossenes, innovatives team<br />

n supervision<br />

n ...<br />

Bewerbungsmodalität ihre Bewerbung richten sie n <strong>an</strong> schulleitung<br />

n per Mail<br />

n via chiffre<br />

n mit vollständigen Bewerbungsunterlagen<br />

bis am 20. März 06<br />

n <strong>an</strong> <strong>an</strong>sprechperson<br />

n ...<br />

35<br />

Blatt 1<br />

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Verfassen eines Stelleninserates Blatt 2<br />

AIDA-Formel<br />

GIULIO-Formel<br />

Die aiDa-Formel hilft, das inserat <strong>an</strong>sprechend zu gestalten. Dabei sollte beachtet werden,<br />

dass die gestaltung des inserates zur schule passen sollte.<br />

A Aufmerksamkeit<br />

(attention)<br />

I Interesse<br />

(interest)<br />

D Dr<strong>an</strong>g, Wunsch<br />

(desire)<br />

A Aktion<br />

(action)<br />

Das inserat soll auffallen (reizwort, spruch, Farbe, logo …)<br />

interesse wecken, neugierig machen<br />

Wünsche wecken<br />

zur Bewerbung bringen, h<strong>an</strong>dlung auslösen<br />

Mit <strong>der</strong> giuliO-Formel werden die formalen aspekte des inserates beachtet.<br />

G Glaubwürdigkeit Der inhalt muss ehrlich sein.<br />

I Information Es soll ausgewogen informiert werden.<br />

U Unverwechselbarkeit Die inserate einer schule evtl. gemeinde sollen einheitlich sein.<br />

L Lesbarkeit Es soll verständlich formuliert sein.<br />

I Identität Der Bezug zur schule sollte vorh<strong>an</strong>den sein.<br />

O Optik Die grösse und gestaltung sollen <strong>an</strong>sprechen.<br />

Quelle: in <strong>an</strong>lehnung <strong>an</strong> herm<strong>an</strong>n und Pifko (2002).<br />

36<br />

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Übersicht Bewerbungen<br />

Name,<br />

Adresse,<br />

Jahrg<strong>an</strong>g<br />

in einem ersten schritt wird eine grobsortierung vorgenommen. Klar ungeeigneten<br />

Bewerbenden wird das Dossier mit einer freundlichen absage retourniert.<br />

Aktuelle<br />

Tätigkeit<br />

Anerk<strong>an</strong>nte<br />

erfor<strong>der</strong>liche<br />

Ausbildung<br />

Zusätzliche<br />

Qualifikationen<br />

Laufende<br />

Weiter-<br />

bildung<br />

Berufs-<br />

erfahrung<br />

Vollständigkeit,<br />

Sauberkeit<br />

<strong>der</strong> Unterlagen<br />

Dossier<br />

retour-<br />

nieren<br />

37<br />

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Analyse <strong>der</strong> Bewerbungsunterlagen<br />

Die <strong>an</strong>alyse <strong>der</strong> Bewerbungsunterlagen ergibt vor allem informationen über den<br />

beruflichen Werdeg<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Bewerbenden. Die aussage dieser informationen<br />

k<strong>an</strong>n erhöht werden, wenn einzelne Elemente wie beispielsweise zeugnisse,<br />

ausbildungserfolge und arbeitsleistungen in zusammenh<strong>an</strong>g gesetzt werden.<br />

Die Erkenntnisse, schlüsse o<strong>der</strong> unklarheiten aus <strong>der</strong> <strong>an</strong>alyse <strong>der</strong> Bewerbungsunterlagen<br />

können im Bewerbungsgespräch thematisiert werden.<br />

Die Bewerbungsunterlagen können <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d folgen<strong>der</strong> aspekte genauer untersucht<br />

werden:<br />

Die Bewerbungsunterlagen<br />

sind generell<br />

vollständig<br />

übersichtlich<br />

<strong>an</strong>gemessen<br />

<strong>an</strong>sprechend<br />

...<br />

+<br />

Bewertung<br />

± –<br />

Bemerkungen<br />

Das Bewerbungsschreiben + ± – Bemerkungen<br />

enthält inhaltlich<br />

ist formal<br />

den Bezug auf die stellenausschreibung<br />

die wichtigsten informationen<br />

über die Bewerberin, den Bewerber<br />

die Motive für die Bewerbung<br />

....<br />

klar, übersichtlich<br />

logisch geglie<strong>der</strong>t<br />

sprachlich korrekt<br />

argumentativ überzeugend<br />

...<br />

ist sprachlich-stilistisch<br />

einheitlich, flüssig<br />

differenziert<br />

verständlich<br />

st<strong>an</strong>dardsprachlich<br />

...<br />

Das Foto + ± – Bemerkungen<br />

gibt einen Eindruck zur<br />

selbstrepräsentation<br />

Kleidung, Frisur<br />

Körperhaltung<br />

...<br />

38<br />

Blatt 1<br />

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Analyse <strong>der</strong> Bewerbungsunterlagen<br />

Der Lebenslauf + ± – Bemerkungen<br />

enthält<br />

vollständige Personalien<br />

schulische ausbildung<br />

berufliche ausbildung<br />

Diplome, auszeichnungen<br />

Weiterbildung<br />

berufliche tätigkeit<br />

berufliche Fähigkeiten<br />

berufliche Erfahrung<br />

...<br />

gibt aufschluss über<br />

herkunft, soziales umfeld<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Persönlichkeit<br />

«lebensmotto», leitmotive<br />

grundhaltung, Werte<br />

arbeitsplatzwechsel<br />

Kontinuität, Beständigkeit, zeitlücken<br />

Erfahrung<br />

...<br />

Die Ausbildungszeugnisse + ± – Bemerkungen<br />

geben auskunft über<br />

Fachwissen<br />

berufliche Weiterbildung und Entwicklung<br />

Prognose für Weiterentwicklung<br />

...<br />

Die Arbeitszeugnisse + ± – Bemerkungen<br />

werden <strong>an</strong>alysiert bezüglich<br />

gemeinsamkeiten <strong>der</strong> zeugnisse<br />

roter Faden<br />

Übereinstimmung <strong>der</strong> aussagen des<br />

arbeitszeugnisses mit den persönlichen<br />

aussagen <strong>der</strong> Bewerbenden bezüglich:<br />

– sozialkompetenz<br />

– selbstkompetenz<br />

arbeitsaufgaben<br />

arbeitsleistung<br />

gründe für stellenwechsel<br />

...<br />

Blatt<br />

39<br />

2<br />

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Analyse <strong>der</strong> Bewerbungsunterlagen Blatt 3<br />

Das Einholen von Referenzen + ± – Bemerkungen<br />

ist geklärt<br />

schriftliches Einverständnis<br />

ist vorh<strong>an</strong>den<br />

auskunftspersonen sind bek<strong>an</strong>nt<br />

schriftliches Einverständnis<br />

muss eingeholt werden<br />

auskunftspersonen noch unbek<strong>an</strong>nt<br />

...<br />

Das Portfolio + ± – Bemerkungen<br />

belegt<br />

Weiterbildung<br />

umsetzung <strong>der</strong> Weiterbildung<br />

...<br />

Quelle: in <strong>an</strong>lehnung <strong>an</strong> herm<strong>an</strong>n, Pifko (2002, s. 105–117) und thom, ritz (2000, s. 285–287)<br />

40<br />

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Leitfaden Bewerbungsgespräch<br />

in <strong>der</strong> regel bereitet die schulleitung den gesprächsleitfaden mit den entsprechenden<br />

Fragen <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d des <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofils vor und führt durch die Bewerbungsgespräche.<br />

Die vertretung <strong>der</strong> schulpflege und evtl. des Kollegiums<br />

übernehmen Beobachtungs- und Protokollierungsaufgaben.<br />

Das Bewerbungsgespräch verläuft in <strong>der</strong> regel in 6 Phasen. Diese können durch<br />

verschiedene Fragearten gestaltet werden.<br />

Damit <strong>der</strong> zeitrahmen des gesprächs eingehalten werde k<strong>an</strong>n, ist es sinnvoll,<br />

zuerst die Fragen zu den wichtigsten <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen zu stellen.<br />

Die Fragen zur Phase 4, «abfragen <strong>der</strong> <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen», beziehen sich auf das<br />

«Beispiel eines <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofils».<br />

Phasen Beobachtungen<br />

1. Kontakt herstellen<br />

Die schulleitung stellt allgemeine Fragen, um eine entsp<strong>an</strong>nte<br />

situation herzustellen.<br />

n Sind Sie gut gereist?<br />

n Haben Sie unser Schulhaus gut gefunden?<br />

n Kennen Sie die Umgebung?<br />

n …<br />

2. Schule und Stelle beschreiben<br />

Die schulleitung stellt die schule und die stelle kurz vor.<br />

n Kurzer Abriss <strong>der</strong> «Geschichte <strong>der</strong> Schule»<br />

n Leitbild, Visionen<br />

n Org<strong>an</strong>igramm<br />

n Zahlen, Fakten zur Schule<br />

n Stellenbeschreibung<br />

n Anfor<strong>der</strong>ungsprofil <strong>der</strong> Stelle<br />

n ...<br />

3. Präsentation <strong>der</strong> Lehrperson<br />

Die lehrperson stellt sich als individuum und als lehrperson<br />

vor. <strong>an</strong>schlussfragen aus <strong>der</strong> <strong>an</strong>alyse <strong>der</strong> Bewerbungsunterlagen<br />

können gestellt werden.<br />

n Wir würden Sie gerne kennen lernen.<br />

Bitte erzählen Sie uns etwas über sich.<br />

n Erzählen Sie uns bitte drei Ereignisse<br />

in Ihrem Leben, die Sie nachhaltig beeindruckt<br />

bzw. Ihr Leben beeinflusst haben.<br />

n Was hat Sie bewogen, Lehrerin bzw. Lehrer<br />

zu werden?<br />

n Wie stellen Sie sich die ideale Schule vor?<br />

n Könnten Sie uns Ihren Unterrichtsstil<br />

beschreiben?<br />

n Welches sind Ihre wichtigsten Ziele / Anliegen<br />

als Lehrperson?<br />

n Beim Lesen Ihres Lebenslaufes ist mir aufgefallen,<br />

dass Sie einmal ein Jahr l<strong>an</strong>g nicht berufstätig<br />

waren. Können Sie mir dazu etwas sagen?<br />

n ...<br />

Wie geben sich die Bewerbenden?<br />

Wie ist <strong>der</strong> spont<strong>an</strong>e Eindruck?<br />

(locker, gesp<strong>an</strong>nt, nervös, selbstbewusst ...)<br />

Wie nimmt diese Person Kontakt auf?<br />

sind die Bewerbenden gelöst?<br />

zeigen sie interesse?<br />

hören sie passiv zu o<strong>der</strong> werden sie<br />

bereits aktiv?<br />

Werden bereits Fragen gestellt?<br />

Welche Kenntnisse haben sie bereits von<br />

<strong>der</strong> schule?<br />

41<br />

Blatt 1<br />

Welche themenbereiche, situationen werden<br />

beschrieben?<br />

Mit welchen Emotionen werden diese<br />

situationen erzählt?<br />

Waren die reaktionen <strong>an</strong>gemessen?<br />

Wie präsentiert sich die bewerbende<br />

lehrperson?<br />

Wie wirkt die Person? (natürlich, autoritär,<br />

verträumt, hilflos ...)<br />

Wie drückt sich die lehrperson aus?<br />

Welche ideen, Werte vertritt die lehrperson?<br />

Welche stärken bzw. schwächen beschreibt sie?<br />

in welchem verhältnis steht die subst<strong>an</strong>z<br />

<strong>der</strong> inhaltlichen informationen zur Dauer<br />

<strong>der</strong> <strong>an</strong>tworten?<br />

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Leitfaden Bewerbungsgespräch Blatt 2<br />

Phasen Beobachtungen<br />

4. Abfragen <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

Dreiecksfragen<br />

Das ausführliche Erörtern erlebter situationen<br />

gibt am ehesten aufschluss, wie eine Person ist<br />

und in zukunft h<strong>an</strong>deln wird. Durch Dreiecksfragen<br />

k<strong>an</strong>n verg<strong>an</strong>genes verhalten und h<strong>an</strong>deln<br />

zu den erfor<strong>der</strong>lichen und erwünschten <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungskriterien<br />

erfragt werden.<br />

1. Was?<br />

Frage nach <strong>der</strong> situation, in <strong>der</strong> das erfor<strong>der</strong>liche verhalten<br />

gezeigt wurde.<br />

Beschreiben Sie eine konkrete Situation, in <strong>der</strong> Sie<br />

n einen Konflikt hatten<br />

n etwas org<strong>an</strong>isieren mussten<br />

n im Kollegium eine Idee durchsetzen wollten<br />

n ein schwieriges Gespräch führen mussten<br />

n sich zu einer Weiterbildung entschlossen hatten<br />

n in einer verfahrenen Situation vermitteln<br />

mussten<br />

n ihre Teamfähigkeit gefor<strong>der</strong>t war<br />

n eine Aufgabe nicht <strong>an</strong>nehmen wollten<br />

n <strong>an</strong> Ihre Grenzen stiessen<br />

n etwas vertreten mussten, das nicht Ihrer<br />

Überzeugung entsprach<br />

n ...<br />

Wie ist es dazu gekommen?<br />

Wer war beteiligt?<br />

2. Wie?<br />

Frage nach dem vorgehen in obiger situation.<br />

Wie sind Sie vorgeg<strong>an</strong>gen?<br />

Wie haben Sie reagiert?<br />

3. Ergebnis?<br />

Frage nach <strong>der</strong> auswirkung, die das verhalten bewirkt hat.<br />

Welches waren die Folgen Ihres Vorgehens?<br />

Wie hat das Umfeld reagiert?<br />

Wie würden Sie heute h<strong>an</strong>deln?<br />

Welches ist Ihr Fazit?<br />

Entsprechen die Beschreibungen den<br />

gefor<strong>der</strong>ten <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen?<br />

Würden diese vorgehensweisen eine<br />

Bereicherung für das Kollegium darstellen?<br />

Entsprechen die beschriebenen h<strong>an</strong>dlungen<br />

<strong>der</strong> grundhaltung <strong>der</strong> schule?<br />

Erscheinen die Beschreibungen realistisch?<br />

Wie persönlich sind die erzählten<br />

Beschreibungen?<br />

Wie erzählen die Bewerbenden? (präzise,<br />

<strong>an</strong>schaulich, ausführlich, überzeugend ...)<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

Konfliktfähigkeit<br />

Org<strong>an</strong>isationsfähigkeit<br />

Durchsetzungsfähigkeit, Motivationsfähigkeit<br />

Empathie, Kooperation<br />

Weiterbildung, offen für verän<strong>der</strong>ungen<br />

vermittlungsgeschick, gesprächsführung<br />

teamfähigkeit<br />

Einsatzbereitschaft, zusatzaufgaben<br />

Belastbarkeit<br />

loyalität, integrität<br />

42<br />

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Leitfaden Bewerbungsgespräch Blatt 3<br />

Phasen Beobachtungen<br />

Szenariofragen<br />

Problemlösestrategien und geistesgegenwart<br />

können durch verschiedenste szenariofragen<br />

erfasst werden.<br />

n Beim Überqueren des Pausenplatzes bahnt<br />

sich eine schlägerei <strong>an</strong>.<br />

Wie reagieren Sie?<br />

n Eine Familie will ihren sohn nicht ins<br />

Klassenlager reisen lassen.<br />

Was unternehmen Sie?<br />

n Ein Kind begreift eine aufgabe auch nach<br />

mehrmaligem Erklären nicht.<br />

Wie gehen Sie vor?<br />

n ...<br />

5. Weitere Fragen<br />

Die lehrperson sowie die schulleitung bzw.<br />

die schulpflege erhalten gelegenheit, Fragen<br />

zu klären. Es sollen alle unklarheiten beseitigt<br />

sein, damit eine Entscheidungsgrundlage für alle<br />

beteiligten Personen vorh<strong>an</strong>den ist.<br />

6. Weiteres Vorgehen<br />

Die schulleitung bed<strong>an</strong>kt sich für das gespräch<br />

und vereinbart das weitere vorgehen mit den<br />

Bewerbenden.<br />

Das Einholen <strong>der</strong> referenzen ist geklärt<br />

(Ermächtigung schriftlich eingeholt).<br />

Wie überzeugend lösen die Bewerbenden<br />

die aufgaben?<br />

Welche strategien wenden sie <strong>an</strong>?<br />

Wie <strong>an</strong>schaulich wird erzählt?<br />

reagieren die lehrpersonen eher konventionell?<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

Durchsetzungsvermögen, verh<strong>an</strong>dlungsgeschick,<br />

Einsatzbereitschaft<br />

verständnis für ungewohnte Einstellungen<br />

lösungsorientiertes vorgehen<br />

Motivation, didaktisches vorgehen<br />

Quelle: in <strong>an</strong>lehnung <strong>an</strong> hilb (2004, s. 74, 75) und herm<strong>an</strong>n und Pifko (2002)<br />

Welche art von Fragen stellt die lehrperson?<br />

Wirkt sie interessiert?<br />

43<br />

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Protokollbogen aufgrund des Gesprächsleitfadens<br />

name, vorname<br />

stufe, Funktion<br />

Datum<br />

Der Protokollbogen eignet sich, um notizen während und nach dem gespräch<br />

aufzuschreiben und <strong>an</strong>schliessend zu vergleichen.<br />

Dieser Protokollbogen bezieht sich auf das Beispiel «leitfaden Bewerbungs-<br />

gespräch».<br />

Phasen Bemerkungen<br />

0. Qualifikationen<br />

Erfor<strong>der</strong>liche Fachkompetenz<br />

(aus Bewerbungsunterlagen)<br />

1. Kontakt herstellen<br />

n Sind Sie gut gereist?<br />

n Haben Sie unser Schulhaus gut<br />

gefunden?<br />

n Kennen Sie die Umgebung?<br />

n …<br />

2. Schule und Stelle beschreiben<br />

n Kurzer abriss <strong>der</strong> «geschichte <strong>der</strong><br />

schule»<br />

n leitbild, visionen<br />

n Org<strong>an</strong>igramm<br />

n zahlen, Fakten zur schule<br />

n stellenbeschreibung <strong>der</strong> stelle<br />

n <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofil <strong>der</strong> stelle<br />

n ...<br />

3. Präsentation <strong>der</strong> Lehrperson<br />

n Wir würden Sie gerne kennen lernen.<br />

Bitte erzählen Sie uns etwas über sich.<br />

n Erzählen Sie uns bitte drei Ereignisse<br />

in Ihrem Leben, die Sie nachhaltig<br />

beeindruckt bzw. Ihr Leben beeinflusst<br />

haben.<br />

n Was hat Sie bewogen, Lehrerin<br />

bzw. Lehrer zu werden?<br />

n Wie stellen Sie sich die ideale Schule<br />

vor?<br />

n Könnten Sie uns Ihren Unterrichtsstil<br />

beschreiben?<br />

n Welches sind Ihre wichtigsten Ziele /<br />

Anliegen als Lehrperson?<br />

n Beim Lesen Ihres Lebenslaufes ist mir<br />

aufgefallen, dass Sie einmal ein Jahr<br />

l<strong>an</strong>g nicht berufstätig waren. Können<br />

Sie mir dazu etwas sagen?<br />

n …<br />

Eindruck, Kontaktaufnahme<br />

interesse, Kenntnis <strong>der</strong> schule,<br />

aktivität<br />

themen, Präsentation, Emotionen,<br />

Wirkung, Werte …<br />

44<br />

Blatt 1<br />

Bewertung<br />

+ / ± / –<br />

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Protokollbogen aufgrund des Gesprächsleitfadens Blatt 2<br />

Phasen Bemerkungen<br />

4. Abfragen <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

Dreiecksfragen<br />

Was? Wie? Ergebnis?<br />

Beschreiben Sie eine konkrete Situation,<br />

in <strong>der</strong> Sie<br />

Entsprechen die schil<strong>der</strong>ungen<br />

den <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen?<br />

n einen Konflikt hatten Konfliktfähigkeit<br />

n etwas org<strong>an</strong>isieren mussten Org<strong>an</strong>isationsfähigkeit<br />

n im Kollegium eine Idee durchsetzen<br />

wollten<br />

n ein schwieriges Gespräch führen<br />

mussten<br />

n sich zu einer Weiterbildung<br />

entschlossen hatten<br />

n in einer verfahrenen Situation<br />

vermitteln mussten<br />

n ... ...<br />

Szenariofragen<br />

n Beim Überqueren des Pausenplatzes<br />

bahnt sich eine Schlägerei <strong>an</strong>.<br />

n Eine Familie will ihren Sohn nicht ins<br />

Klassenlager reisen lassen.<br />

n Ein Kind begreift eine Aufgabe auch<br />

nach mehrmaligem Erklären nicht.<br />

n … ...<br />

Durchsetzungsfähigkeit / Motivations-<br />

fähigkeit<br />

Empathie, Kooperation<br />

regelmässige Weiterbildung,<br />

offen für verän<strong>der</strong>ungen<br />

vermittlungsgeschick, gesprächsführung<br />

Durchsetzungsvermögen, verh<strong>an</strong>dlungsgeschick,<br />

Einsatzbereitschaft<br />

verständnis für ungwewohnte Einstellungen,<br />

lösungsorientiertes vorgehen<br />

Motivationsfähigkeit,<br />

didaktisches vorgehen<br />

Bewertung<br />

+ / ± / –<br />

45<br />

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Protokollbogen aufgrund des Gesprächsleitfadens<br />

Phasen Bemerkungen<br />

5. Weitere Fragen<br />

6. Weiteres Vorgehen<br />

Die lehrperson sowie die schulleitung<br />

bzw. die schulpflege erhalten gelegenheit,<br />

Fragen zu klären.<br />

Die schulleitung bed<strong>an</strong>kt sich für das<br />

gespräch und vereinbart das weitere<br />

vorgehen mit den Bewerbenden.<br />

referenzen:<br />

1. auskunftsperson<br />

2. auskunftsperson<br />

3. auskunftsperson<br />

interesse, Eindruck<br />

Datum, zeit , per telefon …<br />

Blatt<br />

Bewertung<br />

+ / ± / –<br />

46<br />

3<br />

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Protokollbogen aufgrund des Anfor<strong>der</strong>ungsprofils<br />

name, vorname<br />

stufe, Funktion<br />

Datum<br />

Der Protokollbogen wird <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d <strong>der</strong> stellenbeschreibung und des <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofils<br />

erstellt. Dieser eignet sich, um notizen während und nach dem gespräch aufzuschreiben<br />

und <strong>an</strong>schliessend zu vergleichen.<br />

Dieser Protokollbogen bezieht sich auf das «Beispiel eines <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofils».<br />

Kompetenzbereiche Bemerkungen<br />

Erfor<strong>der</strong>liche Fachkompetenz<br />

(aus Bewerbungsunterlagen)<br />

Primarlehrpersonen-<br />

ausbildung<br />

gute informatikkenntnisse<br />

Erwünschte Fachkompetenz<br />

Musische Begabung /<br />

ausbildung<br />

Kenntnis frem<strong>der</strong> Kulturen /<br />

sprachen<br />

Erfor<strong>der</strong>liche<br />

Methodenkompetenz<br />

individualisieren<strong>der</strong>, differenzieren<strong>der</strong><br />

unterricht<br />

Erfor<strong>der</strong>liche<br />

Sozialkompetenz<br />

hohe Bereitschaft<br />

zur zusammenarbeit<br />

Konfliktfähigkeit<br />

teamfähigkeit<br />

Offene Kommunikation<br />

lernbereitschaft<br />

regelmässige Weiterbildung<br />

47<br />

Blatt 1<br />

Bewertung<br />

+ / ± / –<br />

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Protokollbogen aufgrund des Anfor<strong>der</strong>ungsprofils Blatt 2<br />

Kompetenzbereiche Bemerkungen<br />

Erwünschte<br />

Sozialkompetenz<br />

toler<strong>an</strong>z<br />

aufgeschlossenheit gegenüber<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>en Kulturen<br />

Erfor<strong>der</strong>liche<br />

Selbstkompetenz<br />

identifikation mit Profil<br />

<strong>der</strong> schule<br />

identifikation mit isF-schule<br />

Einsatzbereitschaft<br />

vertretung <strong>der</strong> schule<br />

gegen aussen<br />

Offen für verän<strong>der</strong>ungen<br />

Erwünschte<br />

Sozialkompetenz<br />

Machertyp<br />

Erfor<strong>der</strong>liches<br />

Arbeitsverhalten<br />

Einsatz für das Wohl <strong>der</strong><br />

schülerinnen und schüler<br />

nebenaufgaben übernehmen<br />

schul<strong>an</strong>lässe mitorg<strong>an</strong>isieren<br />

Belastbarkeit<br />

Mittragen <strong>der</strong> team- und<br />

Qualitätsentwicklung<br />

gemeinsame ziele erarbeiten<br />

und umsetzen<br />

Erwünschtes<br />

Arbeitsverhalten<br />

ruhiges agieren unter stress<br />

Referenzen<br />

1. auskunftsperson<br />

2. auskunftsperson<br />

3. auskunftsperson<br />

48<br />

Bewertung<br />

+ / ± / –<br />

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Ermächtigung zum Einholen von Referenzauskünften<br />

Ermächtigung für Referenzauskünfte<br />

ich ermächtige die<br />

schulpflege / schulleitung<br />

bei den von mir nachstehend gen<strong>an</strong>nten Personen referenzauskünfte einzuholen:<br />

vorname name telefon-nummer Funktion<br />

Diese Ermächtigung steht im zusammenh<strong>an</strong>g mit meiner Bewerbung für folgende stelle:<br />

Ort, Datum unterschrift<br />

name<br />

vorname<br />

Jahrg<strong>an</strong>g<br />

Quelle: inspektorat aargau, abteilung volksschule<br />

49<br />

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Einholen von Referenzen<br />

Allgemeine Fragen<br />

Welche Funktion<br />

nahm herr / Frau X<br />

in ihrer schule wahr?<br />

Welche aufgaben,<br />

Beson<strong>der</strong>heiten gehörten<br />

zu seinem / ihrem arbeitsbereich?<br />

Welches waren seine /<br />

ihre stärken bzw.<br />

schwächen?<br />

Warum verliess<br />

herr / Frau X die stelle<br />

<strong>an</strong> ihrer schule?<br />

War die stelle<br />

mit herrn / Frau X<br />

optimal besetzt?<br />

Würden sie<br />

herrn / Frau X wie<strong>der</strong><br />

einstellen?<br />

gab es Probleme<br />

bezüglich Disziplin<br />

o<strong>der</strong> absenzen?<br />

Die referenzauskünfte dienen <strong>der</strong> Überprüfung <strong>der</strong> Eindrücke bezüglich <strong>der</strong><br />

sozial- und selbstkompetenz <strong>der</strong> Bewerbenden. Es lohnt sich, die relev<strong>an</strong>ten<br />

Fragen vorzubereiten.<br />

name, vorname<br />

<strong>der</strong> Bewerberin /<br />

des Bewerbers<br />

vormalige / neue stellenbezeichnung<br />

/ Funktion<br />

name, vorname<br />

auskunftsperson<br />

schule, Funktion<br />

o<strong>der</strong> Privatperson<br />

referenz eingeholt am durch<br />

50<br />

Blatt 1<br />

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Einholen von Referenzen Blatt 2<br />

Anfor<strong>der</strong>ungsspezifische Fragen<br />

Die einzelnen Punkte des <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofils werden aufgelistet<br />

und mit <strong>der</strong> referenzperson besprochen. Beispielsweise:<br />

War herr / Frau X<br />

teamfähig?<br />

Wie beurteilen sie<br />

die Einsatzbereitschaft<br />

von herrn / Frau X?<br />

hat herr / Frau X<br />

vermittlungsgeschick<br />

gezeigt?<br />

War herr / Frau X<br />

kritikfähig?<br />

...<br />

gibt es sonst noch<br />

etwas, was ich über<br />

herrn / Frau X wissen<br />

muss?<br />

Auswertung <strong>der</strong> Referenzauskunft<br />

ist die referenzauskunft<br />

aussagekräftig?<br />

stimmen die referenzauskünfte<br />

mit unseren Eindrücken<br />

überein?<br />

sprechen die auskünfte<br />

für / gegen eine Einstellung?<br />

(Begründung)<br />

Quelle: in <strong>an</strong>lehnung <strong>an</strong> häuserm<strong>an</strong>n (2003, s. 18)<br />

51<br />

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Vergleichsbogen aufgrund des Gesprächsleitfadens<br />

im vergleichsbogen werden die Bewertungen <strong>der</strong> Bewerbenden ein<strong>an</strong><strong>der</strong><br />

gegenübergestellt. Dieser vergleichsbogen bezieht sich auf den «leitfaden<br />

Bewerbungsgespräch».<br />

Name Bewerber bzw. Bewerberin<br />

Phasen<br />

0. Qualifikationen<br />

Erfor<strong>der</strong>liche Fachkompetenz<br />

(aus Bewerbungsunterlagen)<br />

1. Kontakt herstellen<br />

Eindruck, Kontaktaufnahme<br />

2. Schule und Stelle beschreiben<br />

interesse, Kenntnis <strong>der</strong> schule, aktivität<br />

3. Präsentation <strong>der</strong> Lehrperson<br />

themen, Präsentation, Emotionen, Wirkung,<br />

Werte ...<br />

4. Abchecken <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

Dreiecks- Konfliktfähigkeit<br />

fragen<br />

Org<strong>an</strong>isationsfähigkeit<br />

Durchsetzungsfähigkeit, Motivationsfähigkeit<br />

Empathie, Kooperation<br />

regelmässige Weiterbildung<br />

Offen für verän<strong>der</strong>ungen<br />

vermittlungsgeschick<br />

gesprächsführung<br />

teamfähigkeit<br />

...<br />

Szenario- Durchsetzungsvermögen<br />

fragen<br />

verh<strong>an</strong>dlungsgeschick<br />

Einsatzbereitschaft<br />

verständnis für ungewohnte Einstellungen<br />

lösungsorientiertes vorgehen<br />

...<br />

5. Weitere Fragen<br />

interesse<br />

Eindruck<br />

...<br />

6. Referenzauskünfte<br />

1. auskunftsperson<br />

2. auskunftsperson<br />

3. auskunftsperson<br />

7. Auswertung<br />

Total + / ± / –<br />

……….. ............ ………. ……….. ……….<br />

Bewertung<br />

+ / ± / –<br />

Bewertung<br />

+ / ± / –<br />

Bewertung<br />

+ / ± / –<br />

Bewertung<br />

+ / ± / –<br />

52<br />

Bewertung<br />

+ / ± / –<br />

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Vergleichsbogen aufgrund des Anfor<strong>der</strong>ungsprofils<br />

im vergleichsbogen werden die Bewertungen <strong>der</strong> Bewerbenden ein<strong>an</strong><strong>der</strong><br />

gegenübergestellt. Dieser vergleichsbogen bezieht sich auf das «Beispiel eines<br />

<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofils».<br />

Name Bewerber bzw. Bewerberin<br />

Kompetenzbereiche<br />

Erfor<strong>der</strong>liche Fachkompetenz<br />

(aus Bewerbungsunterlagen)<br />

Primarlehrpersonausbildung<br />

gute informatikkenntnisse<br />

Erwünschte Fachkompetenz<br />

Musische Begabung / ausbildung<br />

Kenntnis frem<strong>der</strong> Kulturen / sprachen<br />

Erfor<strong>der</strong>liche Methodenkompetenz<br />

individualisieren<strong>der</strong>, differenzieren<strong>der</strong><br />

unterricht<br />

Erfor<strong>der</strong>liche Sozialkompetenz<br />

hohe Bereitschaft zur zusammenarbeit<br />

Konfliktfähigkeit<br />

teamfähigkeit<br />

Offene Kommunikation<br />

lernbereitschaft<br />

regelmässige Weiterbildung<br />

Erwünschte Sozialkompetenz<br />

toler<strong>an</strong>z<br />

aufgeschlossenheit<br />

gegenüber <strong>an</strong><strong>der</strong>en Kulturen<br />

Erfor<strong>der</strong>liche Selbstkompetenz<br />

identifikation mit Profil <strong>der</strong> schule<br />

identifikation mit isF-schule<br />

Einsatzbereitschaft<br />

vertretung <strong>der</strong> schule gegen aussen<br />

Offen für verän<strong>der</strong>ungen<br />

Erwünschte Sozialkompetenz<br />

Machertyp<br />

Erfor<strong>der</strong>liches Arbeitsverhalten<br />

Einsatz für das Wohl<br />

<strong>der</strong> schülerinnen und schüler<br />

nebenaufgaben übernehmen<br />

schul<strong>an</strong>lässe mitorg<strong>an</strong>isieren<br />

Belastbarkeit<br />

Mittragen <strong>der</strong> teamund<br />

Qualitätsentwicklung<br />

gemeinsame ziele erarbeiten und umsetzen<br />

Erwünschtes Arbeitsverhalten<br />

ruhiges agieren unter stress<br />

Referenzauskünfte<br />

1. auskunftsperson<br />

2. auskunftsperson<br />

3. auskunftsperson<br />

Auswertung<br />

Total + / ± / –<br />

……….. ............ ………. ……….. ……….<br />

Bewertung<br />

+ / ± / –<br />

Bewertung<br />

+ / ± / –<br />

Bewertung<br />

+ / ± / –<br />

Bewertung<br />

+ / ± / –<br />

53<br />

Bewertung<br />

+ / ± / –<br />

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Einführungskonzept für neue Lehrpersonen<br />

Eine mögliche Einführung könnte aus folgenden Elementen bestehen:<br />

W<strong>an</strong>n Was Ziele Wer<br />

Juni Einführungs- /<br />

Eintrittsgespräch<br />

Juni / Juli Einladung zur schuljahresschlussfeier<br />

verschicken von<br />

sitzungsprotokollen<br />

n Mitteilen schulspezifischer<br />

informationen<br />

n abgabe informationsbroschüre<br />

«Wegweiser» o. ä.<br />

n vorstellen im Kollegium, Klasse,<br />

hauswart usw.<br />

n Erledigen administrativer arbeiten<br />

n Beziehung zur schule herstellen<br />

n aufbau von informationen, Wissen<br />

über die schule<br />

Ab August Patensystem n unterstützung in täglichen<br />

org<strong>an</strong>isatorischen unterrichts-<br />

bezogenen Fragen durch regelmässige<br />

gespräche / treffen<br />

Nach 1–4<br />

Schulwochen<br />

Nach<br />

2 Schulwochen<br />

informelle / formelle<br />

schulbesuche<br />

Evtl. Probezeit-<br />

gespräch<br />

n unterricht <strong>der</strong> lehrperson und<br />

umg<strong>an</strong>g mit <strong>der</strong> Klasse kennen<br />

lernen<br />

n <strong>an</strong>sprechen von unsicherheiten,<br />

Fragezeichen<br />

Ab August gespräch(e) n Befindlichkeit und Bedürfnisse<br />

erheben<br />

n Frühwarnsystem<br />

Ab August intervision n reflexion von<br />

unterrichtssituationen<br />

Ab November 100-tage-gespräch n st<strong>an</strong>dortbestimmung sowie<br />

Erheben und auswerten <strong>der</strong><br />

Erfahrungen <strong>der</strong> neuen lehr-<br />

personen (<strong>an</strong><strong>der</strong>e Perspektiven)<br />

schulleitung /<br />

schulsekretariat<br />

54<br />

schulleitung /<br />

Pate o<strong>der</strong> Patin /<br />

schulsekretariat<br />

Patin o<strong>der</strong> Pate<br />

Evtl. team<br />

schulleitung<br />

schulleitung<br />

schulleitung /<br />

Patin o<strong>der</strong> Pate<br />

team /<br />

Kollegium<br />

schulleitung<br />

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Einführungs- und Eintrittsgespräche<br />

name, vorname<br />

stufe, Funktion<br />

Datum<br />

Je nach zeitpunkt dieses gesprächs k<strong>an</strong>n es sinnvoll sein, die Bereiche administration<br />

und Übergabe von <strong>der</strong> vorgängerin o<strong>der</strong> dem vorgänger erst kurz vor<br />

stellen<strong>an</strong>tritt durchzuführen.<br />

Checkliste Einführungs- / Eintrittsgespräch<br />

Schulspezifische Informationen erklären beachtet<br />

n Beschreibung <strong>der</strong> schule<br />

n Einbettung in gemeinde<br />

n leitbild<br />

n stellenpl<strong>an</strong>, <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofil abgeben<br />

n gemeinsame arbeitszeit<br />

n frei gestaltbare arbeitszeit<br />

n Patensystem<br />

n abgabe informationsbroschüre «Wegweiser» o. ä.<br />

n Feiertage<br />

n spezielle ver<strong>an</strong>staltungen<br />

n stundenpl<strong>an</strong><br />

n Materialbezug<br />

n ...<br />

Schulhaus-Rundg<strong>an</strong>g machen beachtet<br />

n schulzimmer<br />

n lehrer/innenzimmer<br />

n turnhalle<br />

n Bibliothek<br />

n sammlung<br />

n ...<br />

55<br />

Blatt 1<br />

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Einführungs- und Eintrittsgespräche Blatt 2<br />

Vorstellungsrunde pl<strong>an</strong>en beachtet<br />

n gesamtes Kollegium<br />

n stufenteam<br />

n künftige Klasse<br />

n vorgänger o<strong>der</strong> vorgängerin<br />

(Datum <strong>der</strong> Übergabe fixieren)<br />

n Pate o<strong>der</strong> Patin vorstellen<br />

n hauswart<br />

n sekretariat<br />

n ...<br />

Administratives beachtet<br />

n schlüsselübergabe<br />

n inventar (unmittelbar vor o<strong>der</strong> kurz nach stellen<strong>an</strong>tritt)<br />

n hausordnung<br />

n Pc-Passwort erteilen<br />

n Parkkarte<br />

n Kundenkärtchen<br />

n automatenschlüssel (Kaffeeautomat, Kopierer…)<br />

n ...<br />

Übergabe von Vorgängerin o<strong>der</strong> Vorgänger beachtet<br />

n arbeitsplatz, Klassenzimmer<br />

n unterlagen Klasse (Klassenlisten, informationen,<br />

lehrmittel, Material …)<br />

n unterlagen nebenämter (Budgetlimite, Kosten-<br />

abrechnungen, Einführung in spezielle Pc-Programme,<br />

abläufe ...)<br />

n ...<br />

56<br />

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Patensystem<br />

Während des Einstellungsgesprächs k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> neuen lehrperson eine Patin o<strong>der</strong><br />

ein Pate vorgestellt werden. Diese Betreuungsperson hat ihren auftrag offiziell<br />

von <strong>der</strong> schulleitung erhalten. Der neu eingetretenen lehrperson ist es freigestellt,<br />

das <strong>an</strong>gebot <strong>der</strong> Patin o<strong>der</strong> des Paten zu nutzen.<br />

Der auftrag k<strong>an</strong>n aufgaben enthalten wie<br />

n integration ins Kollegium för<strong>der</strong>n<br />

n formelle und informelle regeln aufzeigen<br />

n administrative aufgaben erklären<br />

n regelmässige gespräche<br />

n bei alltäglichen Fragen auskunft geben<br />

n situationsspezifische Problemlösungen unterstützen<br />

n umg<strong>an</strong>g mit täglichen Konfliktsituationen reflektieren<br />

n Elternzusammenarbeit pl<strong>an</strong>en<br />

n gespräche mit Eltern und schülerinnen und schülern vorbereiten<br />

n lernpartnerschaften<br />

n t<strong>an</strong>dem<br />

n hospitation, (gegenseitige) schulbesuche<br />

n ...<br />

Falls in <strong>der</strong> schule eine teamzusammenarbeit etabliert ist, werden einige <strong>der</strong><br />

oben aufgelisteten aufgaben vom team wahrgenommen.<br />

57<br />

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100-Tage-Gespräch<br />

Dieses gespräch soll kein abfragen, son<strong>der</strong>n ein Dialog sein, welcher eine erste st<strong>an</strong>dortbestimmung<br />

ist. Dabei können die selbst- und die Fremdeinschätzung verglichen werden. Weiter<br />

können erste Eindrücke von neuen lehrpersonen hinweise auf schwachstellen <strong>der</strong> Org<strong>an</strong>isation<br />

schule geben.<br />

name, vorname<br />

stufe, Funktion<br />

Eintritt<br />

Datum<br />

Befindlichkeit<br />

Wie hast du dich in <strong>der</strong><br />

region eingelebt?<br />

Wie fühlst du dich<br />

<strong>an</strong> unserer schule?<br />

Kommst du gerne<br />

zur arbeit?<br />

Wie empfindest du<br />

die unterstützung?<br />

Wie fühlst du dich im<br />

team, im Kollegium?<br />

Arbeitsfeld<br />

Wie kommst du mit <strong>der</strong><br />

infrastruktur zurecht?<br />

(zimmereinrichtung, Bibliothek,<br />

Kopierer, Pc usw.)<br />

Was vermisst du?<br />

Was ist hilfreich?<br />

58<br />

Blatt 1<br />

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100-Tage-Gespräch Blatt 2<br />

Wie gefällt dir die arbeit<br />

mit <strong>der</strong> Klasse?<br />

Was bereitet dir schwierigkeiten<br />

beim unterrichten?<br />

Wie könnte dir geholfen<br />

werden?<br />

Wie gefällt dir die zusammenarbeit<br />

im team?<br />

Welche <strong>an</strong>regungen hast<br />

du, um die zusammen-<br />

arbeit weiterzuentwickeln?<br />

Welche Kontakte hast du<br />

bereits geknüpft? (Eltern,<br />

inspektorat, Beratungsstellen<br />

o. ä.)<br />

Brauchst du zusätzliche<br />

informationen o<strong>der</strong> unterstützung?<br />

Führung<br />

Wie empfindest du den<br />

Führungsstil <strong>der</strong> schul-<br />

leitung?<br />

Was fällt dir <strong>an</strong> diesem<br />

Führungsstil auf?<br />

Wie beurteilst du deinen<br />

h<strong>an</strong>dlungsspielraum?<br />

Wie empfindest du<br />

das informationsverhalten<br />

<strong>der</strong> schulleitung?<br />

59<br />

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100-Tage-Gespräch Blatt 3<br />

Wie beurteilst du<br />

deine Mitsprache-<br />

möglichkeit?<br />

Schule<br />

inwiefern entspricht<br />

das arbeitsfeld deinen<br />

idealvorstellungen?<br />

Was fällt dir <strong>an</strong> unserer<br />

schule speziell auf?<br />

Was gefällt dir<br />

beson<strong>der</strong>s gut?<br />

Was gefällt dir<br />

nicht beson<strong>der</strong>s gut?<br />

Was würdest du<br />

als Erstes än<strong>der</strong>n?<br />

Allgemein<br />

gibt es noch Bemer-<br />

kungen, <strong>an</strong>regungen,<br />

Wünsche o. ä.?<br />

Ort, Datum Ort, Datum<br />

unterschrift lehrperson unterschrift schulleitung<br />

60<br />

instruMEntE a – PErsOnalgEWinnung


B <strong>Personalführung</strong><br />

im Kapitel <strong>Personalführung</strong> werden folgende themen bearbeitet:<br />

n Die ziele und aufgaben <strong>der</strong> <strong>Personalführung</strong> in <strong>der</strong> geleiteten<br />

schule und das Führungsverständnis<br />

n verschiedene Formen von gesprächen, die sich für bestimmte<br />

themen eignen, beson<strong>der</strong>s für die gestufte Einführung <strong>der</strong><br />

Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräche<br />

n Die Personalerhaltung und die aufrechterhaltung <strong>der</strong> zufriedenheit<br />

<strong>der</strong> Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

n Das thema Personalentwicklung und seine Bezüge zur unterrichts-,<br />

team- und Org<strong>an</strong>isationsentwicklung<br />

61<br />

B PErsOnalFÜhrung


1. <strong>Personalführung</strong> allgemein<br />

Das Bild <strong>der</strong> lehrpersonen als Einzelkämpferinnen und Einzelkämpfer<br />

wird abgelöst durch ein Bild <strong>der</strong> lehrpersonen,<br />

die vermehrt in teams arbeiten. neben Klassenzielen verfolgen<br />

lehrpersonen auch ziele <strong>der</strong> schule. Das bringt neue<br />

aufgaben für die lehrpersonen und die schulleitungen mit<br />

sich, insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> <strong>Personalführung</strong>.<br />

<strong>Personalführung</strong> hat hauptsächlich zum ziel, Motivation, zufriedenheit und leistungsbereitschaft<br />

<strong>der</strong> lehrpersonen zu erhalten und zu entwickeln. Die aufgaben <strong>der</strong> <strong>Personalführung</strong><br />

beschreiben, wie diese ziele erreicht werden können. Der Weg, wie diese ziele<br />

erreicht werden, k<strong>an</strong>n je nach schulkultur verschieden sein.<br />

Ziele<br />

Aufgaben<br />

Qualitätssicherung und Weiterentwicklung des unterrichts<br />

n leistungsbereitschaft <strong>der</strong> Mitarbeitenden erhalten<br />

und entwickeln<br />

n Motivation <strong>der</strong> Mitarbeitenden erhalten und entwickeln<br />

n arbeitsklima und zufriedenheit <strong>der</strong> Mitarbeitenden<br />

erhalten und entwickeln<br />

n lehrpersonen beraten, betreuen und unterstützen<br />

n lehrpersonen for<strong>der</strong>n, för<strong>der</strong>n und beurteilen<br />

n Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräche führen<br />

n leistungsziele vereinbaren und kontrollieren<br />

n gute rahmenbedingungen und eine gute atmosphäre<br />

schaffen<br />

n Fort- und Weiterbildung <strong>an</strong>regen und sicherstellen<br />

n tr<strong>an</strong>sparente information und Kommunikation sicherstellen<br />

n vertrauenskultur aufbauen<br />

n Die schulpflege bei <strong>der</strong> Einstellung neuer lehrpersonen<br />

beraten<br />

n neue lehrpersonen und Mitarbeitende einführen und<br />

betreuen<br />

n Führungsstil <strong>der</strong> situation <strong>an</strong>passen<br />

n ...<br />

Diese aufgaben werden je nach Führungsstil und situation vor Ort unterschiedlich ausgeführt.<br />

in je<strong>der</strong> Personalarbeit ist die gesprächsführung von grosser Bedeutung. D<strong>an</strong>eben<br />

gehört auch die Dokumentation als wichtige tätigkeit dazu. gesprächsformulare sind dabei<br />

eine hilfe für die Durchführung und die Dokumentation <strong>der</strong> gespräche.<br />

n Führungsverständnis<br />

<strong>Personalführung</strong> beruht auf Werthaltungen und muss im leitbild und in <strong>der</strong> schulkultur<br />

eingebettet sein.<br />

Das Führungsverständnis in geleiteten schulen im K<strong>an</strong>ton aargau basiert auf dem grundsatz<br />

eines positiven Menschenbildes, das auf Wertschätzung, Wohlwollen, vertrauen und<br />

toler<strong>an</strong>z aufbaut. Ein weiterer grundsatz besteht in einer ausgewogenen Kombination von<br />

M<strong>an</strong>agementaufgaben (Bestehendes optimieren) und lea<strong>der</strong>ship (visionen, Werte schaffen<br />

und leben). Dazu eignet sich eine kooperative Führung.<br />

62<br />

B PErsOnalFÜhrung


Eine kooperative Führung ermöglicht, die ziele <strong>der</strong> <strong>Personalführung</strong> zu erreichen. Kooperative<br />

Führung umfasst einen partizipativ-situativen Führungsstil, eine zielvereinbarungskultur<br />

und eine Delegationskultur.<br />

Das wirksame h<strong>an</strong>deln <strong>der</strong> schulleiterin o<strong>der</strong> des schulleiters hängt ab vom persönlichen<br />

Führungsstil und den spezifischen Kontextfaktoren einer schule. Die haltung <strong>der</strong> lehrpersonen<br />

bestimmt zu einem gewissen teil, welche leitung und Führung sie zulassen (und)<br />

wollen. Das heisst, «schulleitung machen» geschieht gemeinsam durch die schulleitungspersonen<br />

und lehrpersonen. Für das Führen gibt es keine rezepte, nur Bausteine, die den<br />

Kontextfaktoren entsprechend umgesetzt werden.<br />

Partizipativ-situativer<br />

Führungsstil<br />

Ziele vereinbaren<br />

Delegation<br />

2. Gespräche<br />

n Die lehrpersonen sind <strong>an</strong> den Entscheidungs- und gestaltungsprozessen<br />

beteiligt (partizipativ). somit übernehmen<br />

sie eine gewisse Mitver<strong>an</strong>twortung, die für die umsetzung<br />

<strong>der</strong> Entscheide för<strong>der</strong>lich ist. Das Entscheiden selbst liegt bei<br />

<strong>der</strong> gemäss Funktionendiagramm zuständigen stelle.<br />

n Die schulleitung soll einen Führungsstil ausbilden, <strong>der</strong> je<br />

nach situation (situativ) eine eher demokratische Beteiligung<br />

ermöglicht o<strong>der</strong> ein eher direktives Führen erlaubt. nicht je<strong>der</strong><br />

<strong>an</strong>stehende Entscheid braucht dasselbe vorgehen.<br />

n Das Kollegium und die einzelnen lehrpersonen orientieren<br />

sich <strong>an</strong> den gemeinsam und individuell vereinbarten zielen<br />

und aufgaben <strong>der</strong> schule.<br />

n lehrpersonen haben neben dem Kerngeschäft zusätzliche<br />

aufgabenbereiche. Damit diese erfüllt werden können, verfügen<br />

sie über die nötigen Kompetenzen. sie übernehmen<br />

die ver<strong>an</strong>twortung für die ausführung dieser aufgabenbereiche.<br />

Führung geschieht zu einem sehr grossen teil über information<br />

und Kommunikation.<br />

sprache ist dementsprechend ein wichtiges Medium. Dieses<br />

wird täglich mehr o<strong>der</strong> weniger reflektiert <strong>an</strong>gewendet. Mit<br />

sprache können wir uns austauschen, verständlich machen,<br />

aber auch verletzen und versöhnen.<br />

«verst<strong>an</strong>den werden» gibt sicherheit und «verständigung» verringert<br />

Missverständnisse und Konflikte. gespräche können je<br />

nach situation und absicht gezielt eingesetzt werden.<br />

Bei unvorsichtigen o<strong>der</strong> unüberlegten Formulierungen k<strong>an</strong>n es schnell passieren, dass<br />

sich eine Person verletzt o<strong>der</strong> beleidigt fühlt. Das k<strong>an</strong>n unerwünschte reaktionen wie aggression,<br />

resignation o<strong>der</strong> sozialen rückzug bewirken. Bei gesprächen, welche die schulleitung<br />

leitet, sind das bewusste Besinnen auf den grundsatz des positiven Menschenverständnisses<br />

und eine sorgfältige vorbereitung unerlässlich.<br />

63<br />

B PErsOnalFÜhrung


2.1 Gesprächsformen<br />

Es gibt eine vielzahl von periodischen und/o<strong>der</strong> <strong>an</strong>lassbezogenen gesprächen:<br />

Periodische<br />

Gespräche<br />

Anlassbezogene<br />

Gespräche<br />

n st<strong>an</strong>dort- und Perspektivengespräche<br />

n Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräche<br />

n zielvereinbarungsgespräche<br />

n leitungsfeedbackgespräche<br />

n ...<br />

n Beratungs- und Problemlösegespräche<br />

n Konfrontations- und Konfliktgespräche<br />

n Qualifikationsgespräche<br />

n <strong>an</strong>erkennungs- und Feedbackgespräche<br />

n ...<br />

Zusatzinformation Übersicht gesprächstypen und ihre Funktion<br />

neben diesen formellen gesprächen sind auch die informellen gespräche (tür-und-<strong>an</strong>gel-gespräche,<br />

M<strong>an</strong>agement by walking around) sehr wichtig. Diese ersetzen die formellen<br />

gespräche aber nicht.<br />

allgemein gilt, dass gespräche je<strong>der</strong> art zu je<strong>der</strong> zeit verl<strong>an</strong>gt werden dürfen, sei es von<br />

<strong>der</strong> schulleitung o<strong>der</strong> von <strong>der</strong> lehrperson.<br />

2.2 Grundsätzliches zum Thema Gespräche führen<br />

um gespräche konstruktiv zu gestalten, müssen allgemein gültige regeln und gewisse<br />

Überlegungen beachtet werden, welche die vorbereitung und den ablauf betreffen. Es<br />

ist für die schulleitung sinnvoll, das gespräch für sich selbst auszuwerten und zu reflektieren.<br />

Instrument gespräche vorbereiten, durchführen, reflektieren<br />

im Folgenden werden zwei gesprächsformen, das Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräch<br />

sowie das Konfliktbearbeitungsgespräch, ausführlicher beleuchtet.<br />

2.3 Regelmässige Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräche<br />

Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräche gehören in den aufgabenbereich je<strong>der</strong> Führungsperson.<br />

Dieses Personalgespräch wird nach einem st<strong>an</strong>dardisierten ablauf geführt,<br />

damit eine gewisse Objektivität und vergleichbarkeit erreicht wird. trotzdem soll es ein<br />

persönliches gespräch sein. Für die schulleitung besteht die herausfor<strong>der</strong>ung darin, eine<br />

Bal<strong>an</strong>ce zwischen einem persönlichen und einem st<strong>an</strong>dardisierten gespräch zu finden.<br />

64<br />

B PErsOnalFÜhrung


n Ziele <strong>der</strong> Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräche<br />

im schulbetrieb sind Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräche vielerorts neu. sie bedürfen<br />

einer sorgfältigen Einführung. Diese gespräche sind eine Massnahme <strong>der</strong> <strong>Personalführung</strong><br />

und dienen den oben beschriebenen, übergeordneten zielen: leistungsbereitschaft,<br />

Motivation und zufriedenheit <strong>der</strong> Mitarbeitenden zu erhalten und zu entwickeln.<br />

Mit den Personalgesprächen können verschiedene teil-ziele verfolgt werden. sie können<br />

je nach intention <strong>der</strong> Durchführenden <strong>der</strong> st<strong>an</strong>dortbestimmung, <strong>der</strong> Beurteilung, <strong>der</strong> zielvereinbarung,<br />

<strong>der</strong> zukunftspl<strong>an</strong>ung, <strong>der</strong> laufbahnpl<strong>an</strong>ung o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Personalentwicklung<br />

dienen.<br />

n Einführung <strong>der</strong> Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräche<br />

um eine akzept<strong>an</strong>z und den vollen nutzen zu erreichen, ist eine klare und tr<strong>an</strong>sparente<br />

Kommunikation über den sinn und zweck von Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergesprächen<br />

unerlässlich. Es lohnt sich, das Kollegium bei <strong>der</strong> Entwicklung einzubeziehen, insbeson<strong>der</strong>e,<br />

weil dieses gespräch einen beurteilenden aspekt enthält, <strong>der</strong> Ängste auslösen<br />

k<strong>an</strong>n. Dementsprechend ist auch die Einführung umsichtig zu pl<strong>an</strong>en sowie offen zu kommunizieren.<br />

Mögliche Fragen wie<br />

n Warum werden Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräche<br />

durchgeführt?<br />

n Welche Möglichkeiten bieten sich dadurch?<br />

n Welche Konsequenzen haben sie?<br />

n Was passiert mit den gesprächsprotokollen?<br />

n Wie sind die gespräche inhaltlich und methodisch<br />

aufgebaut?<br />

n Wer hat dar<strong>an</strong> interesse?<br />

n Wie stellt sich die schulleitung die Einführung vor?<br />

n ...<br />

sollen in Konferenzen dargelegt und diskutiert werden.<br />

Es wird empfohlen, das jährliche Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräch gestuft einzuführen,<br />

damit die gemachten Erfahrungen in die nächste stufe des Personalgesprächs<br />

eingebaut werden können. somit wird das instrument partizipativ entwickelt und erhält<br />

eine Form, welche in <strong>der</strong> entsprechenden schule akzeptiert ist und institutionalisiert werden<br />

k<strong>an</strong>n.<br />

Eine mögliche Einführung k<strong>an</strong>n wie folgt aussehen:<br />

1. Jahr n Bil<strong>an</strong>z- und st<strong>an</strong>dortbestimmungsgespräch<br />

2. Jahr<br />

3. Jahr<br />

Instrument<br />

n Bil<strong>an</strong>z- und st<strong>an</strong>dortbestimmungsgespräch<br />

mit zielvereinbarung<br />

n Bil<strong>an</strong>z- und st<strong>an</strong>dortbestimmungsgespräch<br />

mit zielvereinbarung und zielüberprüfung (Mag)<br />

zu den drei gesprächsrastern gehört jeweils<br />

<strong>der</strong> Kriterienraster nach tätigkeiten.<br />

65<br />

B PErsOnalFÜhrung


Die gesprächsform des 3. Jahres ist unter diversen namen wie Mitarbeitergespräch, jährliches<br />

Mitarbeitergespräch, Personalgespräch, Jahresgespräch usw. bek<strong>an</strong>nt. in dieser<br />

h<strong>an</strong>dreichung wird dafür <strong>der</strong> name «Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräch mit zielvereinbarung»<br />

(Mag) verwendet. Dieses wird im Folgenden genauer beleuchtet.<br />

n Inhalt des jährlichen Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergesprächs<br />

mit Zielvereinbarung (MAG)<br />

Das jährliche Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräch mit zielvereinbarung (Mag) reflektiert<br />

das verg<strong>an</strong>gene schuljahr (verg<strong>an</strong>genheit), erstellt eine aktuelle Best<strong>an</strong>desaufnahme<br />

(gegenwart) und formuliert l<strong>an</strong>g- o<strong>der</strong> kurzfristige ziele (zukunft).<br />

Für lehrpersonen wird ein jährliches Mag <strong>an</strong>gestrebt, das <strong>der</strong> Qualitätssicherung und<br />

-entwicklung des unterrichts, <strong>der</strong> Klärung <strong>der</strong> zusammenarbeit, <strong>der</strong> Beurteilung sowie <strong>der</strong><br />

Personalentwicklung dienen k<strong>an</strong>n. im institutionalisierten Mag werden folgende Komponenten<br />

empfohlen:<br />

n Zielerreichung<br />

n Bil<strong>an</strong>z ziehen / Zielerreichung<br />

Bezug zur verg<strong>an</strong>genheit<br />

n St<strong>an</strong>dortbestimmung<br />

– Kompetenzen feststellen<br />

– Stärken und Schwächen bestimmen<br />

Bezug zur gegenwart<br />

n Ziele vereinbaren, Massnahmen festlegen<br />

Bezug zur zukunft<br />

Die zielerreichung nimmt Bezug auf das letztjährige Mag. Die schulleitung und die lehrperson<br />

besprechen das ausmass, die Qualität und die umstände <strong>der</strong> zielerreichung (sollist-vergleich).<br />

Die ziele werden eventuell neu formuliert, den sich verän<strong>der</strong>nden umständen<br />

<strong>an</strong>gepasst o<strong>der</strong> es werden neue, weiterführende ziele vereinbart.<br />

n Bil<strong>an</strong>z ziehen und St<strong>an</strong>dortbestimmung<br />

Bil<strong>an</strong>z ziehen und st<strong>an</strong>dortbestimmung werden im Protokollbogen des Mag unter dem<br />

stichwort situations<strong>an</strong>alyse zusammengefasst. Die arbeitsbereiche «unterricht und Klassenführung»,<br />

«zusammen- und Mitarbeit im team», «Beziehungen zu Eltern, Behörden,<br />

Öffentlichkeit» und «lehrperson als individuum» werden über den zeitraum von einem<br />

Jahr reflektiert und beurteilt. Das nachdenken über die gesamte Dauer des schuljahres<br />

zeigt auf, wie sich die aktuelle situation entwickelt hat und wo die lehrperson moment<strong>an</strong><br />

steht. Kompetenzen, stärken und schwächen in <strong>der</strong> arbeit <strong>der</strong> lehrperson können definiert<br />

und festgehalten werden.<br />

zur vorbereitung <strong>der</strong> reflexion k<strong>an</strong>n die schulleitung <strong>der</strong> lehrperson den Protokollbogen<br />

und einen Kriterienraster mit einer vielzahl von möglichen Kriterien abgeben, was eine<br />

selbst- und Fremdeinschätzung ermöglicht. Es k<strong>an</strong>n vereinbart werden, dass alle Punkte<br />

reflektiert werden und/o<strong>der</strong> dass ein Fokus auf eine auswahl <strong>der</strong> Kriterien gerichtet wird.<br />

Die Einschätzung <strong>der</strong> schulleitung basiert auf kriterienorientierten Beobachtungen während<br />

des g<strong>an</strong>zen schuljahres und nicht nur auf Eindrücken <strong>der</strong> letzten zwei bis drei Wochen<br />

vor dem Mag. Es empfiehlt sich, während des Jahres Beobachtungen (positive und<br />

negative) zu notieren und zu beschreiben, dies ermöglicht eine gewisse Objektivität.<br />

66<br />

B PErsOnalFÜhrung


Falls vorh<strong>an</strong>den und vorgängig vereinbart, können weitere unterlagen beigezogen werden,<br />

die beispielsweise im zusammenh<strong>an</strong>g mit QuEs aargau entst<strong>an</strong>den sind. Mitarbeitende<br />

können Ergebnisse aus dem kollegialen Feedback, aus dem 360°-Feedback, ein Portfolio,<br />

ein unterrichtsdossier o<strong>der</strong> ein Journal mitbringen.<br />

n Zielvereinbarung<br />

in <strong>der</strong> zielvereinbarung werden alle vorgesehenen verän<strong>der</strong>ungen als konkrete und überprüfbare<br />

ziele festgehalten. sie sind von <strong>der</strong> schulleitung und <strong>der</strong> lehrperson im Dialog<br />

gemeinsam für das nächste schuljahr zu vereinbaren. Die ziele sollen <strong>der</strong> sMart-regel<br />

entsprechen:<br />

Sie sind<br />

S spezifisch, situations<strong>an</strong>gepasst<br />

M messbar, beobachtbar<br />

A attraktiv, motivierend<br />

R realistisch, erreichbar<br />

T terminiert<br />

Es soll darauf geachtet werden, dass persönliche ziele (aus <strong>der</strong> situations<strong>an</strong>alyse) und<br />

team-/schulziele (aus den strategischen zielen <strong>der</strong> schule) ausgewogen vereinbart werden<br />

und nicht im Wi<strong>der</strong>spruch stehen. grund<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen (Bsp. stellenbeschreibung,<br />

<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofil siehe teil a) sind nicht verh<strong>an</strong>delbar und werden vorausgesetzt.<br />

Die schulleitung spricht mit <strong>der</strong> lehrperson ab, welche Massnahmen zur Erreichung <strong>der</strong><br />

zielvereinbarung benötigt werden. Diese vereinbarten ziele bilden schwerpunkte, auf<br />

welche sich die lehrpersonen neben den laufenden aufgaben konzentriert.<br />

Instrument Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräche durchführen<br />

n Option<br />

Das Mag k<strong>an</strong>n auch auf den 3 Kompetenzen: Fach-, sozial- und selbstkompetenz, aufgebaut<br />

werden.<br />

Instrument Mag nach Kompetenzen<br />

Instrument Kriterienraster Mag nach Kompetenzen<br />

n Dokumentation<br />

Der inhalt des Mag wird im Protokollbogen festgehalten und ist vertraulich. Die unterschrift<br />

unter dem Protokollbogen bestätigt lediglich, dass das gespräch stattgefunden hat<br />

und richtig protokolliert wurde. Das Original wird im Personaldossier aufbewahrt und die<br />

lehrperson erhält eine Kopie. Falls eine lehrperson nicht einverst<strong>an</strong>den ist, k<strong>an</strong>n sie <strong>an</strong><br />

die nächsthöhere inst<strong>an</strong>z gel<strong>an</strong>gen, in <strong>der</strong> regel <strong>an</strong> die schulpflege.<br />

Bei fachlichen Differenzen k<strong>an</strong>n die schulleitung o<strong>der</strong> die lehrperson das inspektorat beiziehen.<br />

Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräche sind vielschichtig und betreffen auch die Persönlichkeit<br />

<strong>der</strong> Mitarbeiterin o<strong>der</strong> des Mitarbeiters. Es kommt vor, dass die <strong>an</strong>sichten nicht<br />

übereinstimmen und ein Konflikt entsteht.<br />

im folgenden Kapitel werden theoretische grundlagen zum thema Konflikte und zwei<br />

mögliche interventionsmodelle beschrieben.<br />

67<br />

B PErsOnalFÜhrung


2.4 Konfliktbearbeitungsgespräche<br />

Konflikte kommen in allen lebenssituationen vor. Meistens werden sie negativ empfunden,<br />

weil sie <strong>an</strong>gstbesetzt sind und das soziale gefüge bedrohen. Konflikte können aber<br />

auch eine ch<strong>an</strong>ce sein: Wenn m<strong>an</strong> sich mit dem Konflikt ausein<strong>an</strong><strong>der</strong> setzt, sucht m<strong>an</strong><br />

nach lösungen, was eine Än<strong>der</strong>ung, eine Entwicklung ermöglicht. Konflikte können auch<br />

Problemfel<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Fehler in einer Org<strong>an</strong>isation aufdecken. Dies k<strong>an</strong>n für verbesserungen<br />

genutzt werden. so gesehen ist es sinnvoll, mit Konflikten leben zu lernen und einen konstruktiven<br />

umg<strong>an</strong>g mit ihnen zu pflegen.<br />

im Folgenden werden diverse arten von Konflikten, das Eskalationsmodell nach glasl, die<br />

haltung <strong>der</strong> schulleitung in Konfliktsituationen sowie die Durchführung von Konfliktbearbeitungsgesprächen<br />

beschrieben.<br />

Verteilungskonflikte<br />

Zielkonflikte<br />

Normenkonflikte<br />

Informationsdefizitkonflikte<br />

Beziehungskonflikte<br />

n Eskalationsmodell (nach Glasl)<br />

n Arten von Konflikten<br />

Für eine Konfliktbearbeitung ist es von vorteil, wenn <strong>der</strong> Konflikt<br />

zuerst <strong>an</strong>alysiert wird. Dazu braucht es möglichst objektive Beobachtungen<br />

aus verschiedenen Perspektiven. Wenn <strong>der</strong> Konflikt<br />

beschrieben und klassifiziert werden k<strong>an</strong>n, lassen sich das vorgehen<br />

und die Massnahmen gezielter vorbereiten.<br />

Eine übliche und nützliche art, Konflikte zu klassifizieren, geht<br />

von den ursachen aus:<br />

Die benötigten Mittel übersteigen die vorh<strong>an</strong>denen Mittel.<br />

Es werden verschiedene ziele verfolgt, die im Wi<strong>der</strong>spruch<br />

stehen.<br />

Es leben nicht alle Personen nach denselben ethischen,<br />

moralischen o<strong>der</strong> religiösen normen beziehungsweise<br />

Überzeugungen.<br />

unterschiedlicher informationsst<strong>an</strong>d o<strong>der</strong> unterschiedliche<br />

interpretation <strong>der</strong> informationen führen zu Missverständnissen.<br />

Konflikte ohne rationale gründe basieren häufig auf sympathie-/<strong>an</strong>tipathiegefühlen,<br />

rivalitäten o<strong>der</strong> Macht<strong>an</strong>sprüchen.<br />

Diese werden allerdings oft kaschiert und als Konflikte auf <strong>der</strong><br />

sachebene ausgetragen.<br />

gemäss dem Eskalationsmodell von glasl verlaufen Konflikte stufenförmig. Jede stufe<br />

zeigt ihre speziellen Merkmale mehr o<strong>der</strong> weniger deutlich. häufig greifen die einzelnen<br />

stufen inein<strong>an</strong><strong>der</strong> über. trotzdem ist dieses Eskalationsmodell eine gute hilfe, um Konflikte<br />

zu lokalisieren, grob einzuordnen und eine entsprechende interventionsmethode auszuwählen.<br />

Es hilft zu entscheiden, ob eine externe Beratung nötig ist. Je mehr die schulleitung involviert<br />

ist, je unsicherer sie sich fühlt und je fortgeschrittener <strong>der</strong> Konflikt ist, desto eher<br />

braucht es eine intervention o<strong>der</strong> Beratung von aussen.<br />

zudem zeigt dieses Modell, dass in den stufen 1–3 noch eine Konsenslösung (Win-winsituation)<br />

möglich ist. in den stufen 4–6 gibt es einen sieger und einen verlierer (win-lose)<br />

und in den letzten drei stufen gibt es nur verlierer (lose-lose).<br />

68<br />

B PErsOnalFÜhrung


Eskalationsstufen interventionsmethoden gewinnende /<br />

verlierende<br />

1. Verhärtung<br />

2. Polarisation<br />

Debatte<br />

3. Taten statt Worte<br />

4. Koalitionen<br />

5. Gesichtsverlust<br />

6. Drohstrategien<br />

7. Begrenzte Vernichtungsschläge<br />

8. Zersplitterung<br />

9. Gemeinsam<br />

in den Abgrund<br />

Mo<strong>der</strong>ation<br />

schieds-<br />

verfahren<br />

Quelle: nach glasl in steiger und lippm<strong>an</strong>n (1999)<br />

Prozess-<br />

begleitung<br />

Macht-<br />

eingriff<br />

vermittlung<br />

Win-win-<br />

situation<br />

Win-lose-<br />

situation<br />

lose-lose-<br />

situation<br />

n Haltung in Konfliktsituationen<br />

grundsätzlich gilt, dass sich die schulleitung neutral verhält und den Konfliktparteien mit<br />

Wertschätzung und Empathie begegnet. Dazu sind die techniken «aktives zuhören» und<br />

«ich-Botschaften» hilfreich.<br />

Aktives Zuhören<br />

Ich-Botschaften<br />

n Die schulleitung achtet darauf, dass sie und die Beteiligten<br />

genau verstehen, was die Einzelnen aussagen wollen.<br />

sie sind dreiteilig und beschreiben<br />

n den tatbest<strong>an</strong>d o<strong>der</strong> ein verhalten,<br />

n die Folgen, die das oben beschriebene verhalten für mich<br />

hat,<br />

n die gefühle, welche dabei bei mir ausgelöst werden.<br />

trotz korrektem Formulieren von ich-Botschaften können Personen verletzt reagieren. Die<br />

schulleitung muss eine solche situation mit aktivem zuhören auff<strong>an</strong>gen.<br />

Zusatzinformation techniken «aktives zuhören» und «ich-Botschaften»<br />

69<br />

B PErsOnalFÜhrung


n Durchführung von Konfliktbearbeitungsgesprächen<br />

Die Durchführung von Konfliktbearbeitungsgesprächen verläuft in drei Phasen:<br />

ziel jedes Konfliktbearbeitungsgesprächs sollte <strong>der</strong> Konsens sein. Das ist nicht immer<br />

realistisch, m<strong>an</strong>chmal k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> sich dem Konsens nur in teilschritten nähern o<strong>der</strong> die<br />

Beteiligten müssen sich mit einer Kompromisslösung zufrieden geben.<br />

n Konflikt-Analyse<br />

Die schulleitung muss sich vorgängig ein Bild des Konfliktes machen und sich dabei möglichst<br />

auf Beobachtungen abstützen. Eine Befragung <strong>der</strong> Konfliktparteien im voraus könnte<br />

die neutralität <strong>der</strong> gesprächsleitung in Frage stellen. Die schulleitung soll auf das «Wie»<br />

(Beziehungsebene) und das «Was» (inhalt) achten.<br />

Das «Wie» k<strong>an</strong>n herausgefunden werden, indem die schulleitung ihre Wahrnehmung<br />

auch auf das unausgesprochene (Körpersprache, Übereinstimmung inhaltliche-mimische<br />

aussage usw.) richtet. Das k<strong>an</strong>n wertvolle informationen geben, worum es im Konflikt<br />

wirklich geht. sachliche Konflikte entpuppen sich häufig als persönliche Konflikte.<br />

Das «Was» und <strong>der</strong> inhalt des Konfliktes k<strong>an</strong>n mit hilfe einer reihe von Fragen <strong>an</strong>alysiert<br />

werden.<br />

Instrument Konflikt-<strong>an</strong>alyse<br />

n Intervention<br />

Konflikt-<strong>an</strong>alyse intervention Konsolidierung<br />

Die eigentliche intervention richtet sich nach dem Eskalationsmodell und verl<strong>an</strong>gt je nach<br />

situation ein <strong>an</strong><strong>der</strong>es vorgehen.<br />

Es gibt verschiedene interventionsmethoden, die hier nicht alle beschrieben werden können.<br />

Es werden zwei Modelle vorgestellt, welche sich in ihrer Einfachheit bewährt haben<br />

und jeweils eine Win-win-situation <strong>an</strong>streben. sie eignen sich bei Konflikten zwischen<br />

individuen und zwischen gruppen. Diese Modelle können nicht nur bei den lehrpersonen<br />

<strong>an</strong>gewendet werden, son<strong>der</strong>n auch bei weiteren <strong>an</strong>sprechpersonen <strong>der</strong> schule wie Eltern,<br />

schülerinnen und schülern, nachbarn usw.<br />

70<br />

B PErsOnalFÜhrung


Konstruktive Konfliktgesprächsführung (nach Gordon)<br />

Diese beschreibt einen sechsstufigen Prozess, um zu einer Problemlösung zu kommen.<br />

Instrument Konfliktbearbeitung nach gordon<br />

Harvard-Konzept<br />

Es beschreibt, wie sachgerecht und vernünftig verh<strong>an</strong>delt werden k<strong>an</strong>n. Es basiert auf<br />

dem grundged<strong>an</strong>ken, dass von Positionen zu interessen zu gel<strong>an</strong>gen ist. Dazu sind vier<br />

grundsätze massgebend:<br />

n Menschen und Probleme getrennt vonein<strong>an</strong><strong>der</strong> beh<strong>an</strong>deln<br />

n auf interessen und nicht auf Positionen konzentrieren<br />

n Entscheidungsmöglichkeiten (Optionen) entwickeln<br />

n neutrale Beurteilungskriterien verwenden<br />

Instrument Konfliktbearbeitung nach dem harvard-Konzept<br />

n Konsolidierungsphase<br />

nach einer intervention geht es darum, die Ergebnisse zu vertiefen, zu festigen und zu begleiten.<br />

Die normalisierung <strong>der</strong> Beziehung zwischen den Parteien soll überwacht werden,<br />

sodass <strong>der</strong> Konflikt längerfristig entschärft o<strong>der</strong> gelöst bleibt und sich nicht wie<strong>der</strong> zuspitzt<br />

und eskaliert. Dazu hält m<strong>an</strong> die vereinbarten Massnahmen schriftlich fest und setzt einen<br />

nächsten termin, <strong>an</strong> welchem die Effektivität <strong>der</strong> Massnahmen überprüft wird.<br />

Instrument Konsolidierung <strong>der</strong> Konfliktbearbeitung<br />

Es ist abzuwägen, wie viele Konsolidierungsgespräche es braucht. nicht alle Konflikte können<br />

tief gehend gelöst werden. häufig müssen sich die Beteiligten mit einer Kompromisslösung<br />

zufrieden geben.<br />

71<br />

B PErsOnalFÜhrung


3. Personalerhaltung<br />

Mit Massnahmen im Bereich Personalerhaltung soll dafür gesorgt<br />

werden, dass die Fluktuation im Kollegium nicht zu hoch<br />

ist. somit k<strong>an</strong>n das system schule eine gewisse stabilität entwickeln<br />

und erhalten. Ein stabiles system verkraftet abgänge<br />

von lehrpersonen und k<strong>an</strong>n neuzugänge integrieren.<br />

Eine mo<strong>der</strong>ate Fluktuation weist darauf hin, dass lehrpersonen<br />

gerne <strong>an</strong> dieser schule arbeiten. zufriedene lehrpersonen, die<br />

sich wohl fühlen und geschätzt werden, setzen sich motiviert<br />

zum Wohle <strong>der</strong> schülerinnen und schüler und für die ziele <strong>der</strong><br />

schule ein. zwei wichtige Elemente <strong>der</strong> Personalerhaltung sind<br />

die Motivation und die arbeitszufriedenheit <strong>der</strong> Mitarbeitenden,<br />

welche in einem engen zusammenh<strong>an</strong>g stehen. Motivation und<br />

arbeitszufriedenheit können durch <strong>an</strong>reizsysteme erhalten und geför<strong>der</strong>t werden. regelmässige<br />

umfragen bei den Mitarbeitenden zur arbeitszufriedenheit geben <strong>an</strong>haltspunkte<br />

zur gezielten verbesserung.<br />

72<br />

B PErsOnalFÜhrung


3.1 Motivation / Zufriedenheit<br />

in <strong>der</strong> Fachliteratur werden zwei Motivationsarten unterschieden. Die Motivationsfaktoren<br />

(satisfiers, Kontentfaktoren) und die hygienefaktoren (Dissatisfiers, Kontextfaktoren). Beide<br />

Faktoren haben einen Einfluss auf die arbeitszufriedenheit.<br />

n Motivationsfaktoren / Intrinsische Motivation<br />

Diese Faktoren stehen in direktem zusammenh<strong>an</strong>g mit <strong>der</strong> arbeit selbst und tragen zu Motivation<br />

und zufriedenheit bei. Wenn die Bedürfnisse <strong>der</strong> Mitarbeitenden nach selbstverwirklichung<br />

und <strong>an</strong>erkennung befriedigt werden, sind sie wirklich motiviert und erbringen<br />

höchstleistungen.<br />

n Hygienefaktoren / Extrinsische Motivation<br />

Diese Faktoren stehen nicht in direktem zusammenh<strong>an</strong>g mit <strong>der</strong> arbeit selbst und führen<br />

zu unzufriedenheit. hygienefaktoren beziehen sich auf die arbeitsumgebung. Die Mitarbeitenden<br />

erachten diese Faktoren von <strong>an</strong>f<strong>an</strong>g <strong>an</strong> o<strong>der</strong> bald nach dem Erhalten als selbstverständlich.<br />

Motivationsfaktoren<br />

n interess<strong>an</strong>te aufgabe / Weiterentwicklung<br />

n Möglichkeit, etwas zu leisten / ver<strong>an</strong>twortung<br />

n <strong>an</strong>erkennung<br />

unzufriedenheit nicht-unzufriedenheit<br />

Hygienefaktoren<br />

n arbeitsbedingungen / soz. Beziehungen<br />

n Führungsstil / sicherheit am arbeitsplatz<br />

n gehalt, sozialleistungen<br />

Quelle: nach herzberg (1966) in steiger und lippm<strong>an</strong>n (2003, s. 137)<br />

nicht-zufriedenheit zufriedenheit<br />

in <strong>der</strong> Führungsarbeit sollten beide Motivationsarten berücksichtigt werden. hygienefaktoren<br />

alleine bewirken keine dauerhafte zufriedenheit. sie verringern die unzufriedenheit<br />

und steigern die leistungen kurzfristig. Eine nachhaltige zufriedenheit stellt sich ein, wenn<br />

hygienefaktoren und Motivationsfaktoren erfüllt sind.<br />

73<br />

B PErsOnalFÜhrung


3.2 Anreizsysteme<br />

<strong>an</strong>reizsysteme, wie sie die Wirtschaft kennt, werden für die schulen <strong>an</strong>gepasst und entwickelt.<br />

Dabei sind Komponenten wie leistungs<strong>an</strong>teil des lohnes (ist im K<strong>an</strong>ton aargau<br />

zurzeit nicht vorgesehen) o<strong>der</strong> hierarchische aufstiegsmöglichkeiten eher von geringer<br />

Bedeutung.<br />

Materielle <strong>an</strong>reizsysteme werden kontrovers diskutiert. Kritiker bemängeln, dass <strong>an</strong>reize<br />

l<strong>an</strong>gfristig gesehen demotivierend wirken, weil sich die Mitarbeitenden <strong>an</strong> die «Belohnungen»<br />

gewöhnen und ihre ursprüngliche Motivation vergessen. Die Kritiker sehen die<br />

Führungsaufgabe im schaffen einer arbeitsumgebung, die sinn stiftet, welche die Kompetenzen<br />

stärkt, die zugehörigkeit sichert und für Würdigung sorgt.<br />

Das folgende <strong>an</strong>reizsystem-Modell nimmt Bezug auf die intrinsische bzw. extrinsische<br />

Motivation und gibt einen Überblick über mögliche <strong>an</strong>reize für lehrpersonen. Diese arbeiten<br />

immer mehr in teams, deshalb sollten vermehrt auch team<strong>an</strong>reize berücksichtigt<br />

werden.<br />

Materielle Anreize<br />

(fin<strong>an</strong>zielle)<br />

Direkt<br />

fin<strong>an</strong>zielle<br />

<strong>an</strong>reize<br />

Extrinsische Motivation<br />

indirekt<br />

fin<strong>an</strong>zielle<br />

<strong>an</strong>reize<br />

n Prämien n Freiwillig<br />

erbrachte<br />

leistungen<br />

<strong>der</strong> institutionen<br />

(z. B. staat,<br />

gemeinde)<br />

n Bildungsurlaub<br />

n Weiterbildungs<strong>an</strong>gebote<br />

Immaterielle Anreize<br />

soziale<br />

<strong>an</strong>reize<br />

n <strong>an</strong>erkennung<br />

durch schulleitung<br />

n gruppenmitgliedschaft<br />

n gutes<br />

Kollegium<br />

n unterstützende<br />

soziale<br />

Beziehungen<br />

n Kooperativer<br />

Führungsstil<br />

Org<strong>an</strong>isatorische<br />

<strong>an</strong>reize<br />

n grösse <strong>der</strong><br />

schule<br />

n Org<strong>an</strong>isation<br />

<strong>der</strong> schule<br />

n schulst<strong>an</strong>dort<br />

n schulkultur<br />

n image <strong>der</strong><br />

schule<br />

n arbeitszeitregelungen<br />

n Entwicklungsmöglichkeiten<br />

n arbeitsplatzsicherheit<br />

Quelle: in <strong>an</strong>lehnung <strong>an</strong> steiner und ritz in thom, steiner und ritz (2002, s. 234)<br />

Intrinsische<br />

Motivation<br />

Die arbeit selbst<br />

n arbeitsinhalt<br />

n tätigkeitsspielraum<br />

n arbeitsvielfalt<br />

n ver<strong>an</strong>twortungübernehmen<br />

n Weiterentwicklung<br />

n selbstständigkeit<br />

74<br />

B PErsOnalFÜhrung


schulleitungen können materielle <strong>an</strong>reize meist wenig beeinflussen, diese sind k<strong>an</strong>tonal<br />

o<strong>der</strong> kommunal geregelt.<br />

Die Weiterbildung o<strong>der</strong> Weiterentwicklung ist ein sehr wichtiger <strong>an</strong>reiz. Weiterbildung<br />

k<strong>an</strong>n ein indirekt fin<strong>an</strong>zieller <strong>an</strong>reiz, ein org<strong>an</strong>isatorischer <strong>an</strong>reiz sowie ein intrinsischer<br />

Motivationsfaktor sein und wird im Kapitel Personalentwicklung beschrieben.<br />

Die sozialen <strong>an</strong>reize, einige org<strong>an</strong>isatorische <strong>an</strong>reize und die intrinsische Motivation sind<br />

Elemente, die im Einflussbereich <strong>der</strong> schulleitung (Führungsverständnis) liegen und als<br />

Personalerhaltungsmassnahmen genutzt werden sollen.<br />

im Folgenden werden die zwei <strong>an</strong>reize Prämien und <strong>an</strong>erkennung erläutert.<br />

n Prämien<br />

seit <strong>der</strong> Einführung von gal besteht im K<strong>an</strong>ton aargau die Möglichkeit einer Prämienausschüttung.<br />

Prämien können in Form von geldzahlungen, besoldetem urlaub, naturalien o<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en<br />

Personalentwicklungsmassnahmen ausgerichtet werden. Die Prämie k<strong>an</strong>n aufgrund<br />

ausserordentlicher leistungen, spezieller arbeiten o<strong>der</strong> für beson<strong>der</strong>e Einsätze gewährt<br />

werden, die in <strong>der</strong> Freizeit und ausserhalb des Berufsauftrags zugunsten <strong>der</strong> schule geleis-<br />

tet wurden. Prämien können <strong>an</strong> einzelne lehrpersonen o<strong>der</strong> <strong>an</strong> arbeitsteams gehen. Die<br />

gewährung von Prämien richtet sich nach<br />

n lohndekret lehrpersonen lDlP § 16 (sar 411.210)<br />

n verordnung über die <strong>an</strong>stellung und löhne <strong>der</strong> lehrpersonen<br />

vall § 48 (sar 411.211)<br />

n Budgetbeschluss grosser rat des K<strong>an</strong>tons aargau<br />

Es ist eine strategische aufgabe <strong>der</strong> schule, Kriterien zur vergabe <strong>der</strong> Prämien festzulegen.<br />

Diese Kriterien werden mit vorteil von <strong>der</strong> schulpflege und <strong>der</strong> schulleitung gemeinsam<br />

erarbeitet.<br />

n Anerkennung<br />

<strong>an</strong>erkennung und lob ist für jeden Menschen sehr wichtig, sie<br />

geben Bestätigung und för<strong>der</strong>n das selbstwertgefühl, die zufriedenheit<br />

und die Motivation. <strong>an</strong>erkennung wirkt nur positiv,<br />

wenn sie echt gemeint und authentisch ist. Führungskräfte entwickeln<br />

Formen von <strong>an</strong>erkennung, die ihrem Führungsstil und<br />

<strong>der</strong> schulhauskultur entsprechen.<br />

Formen von <strong>an</strong>erkennung reichen von beiläufig ausgesprochenem<br />

lob, über explizites verd<strong>an</strong>ken guter leistungen, über<br />

Feiern von gelungenen <strong>an</strong>lässen bis zur Überreichung eines<br />

kleinen geschenks bei Jubiläen. Der F<strong>an</strong>tasie <strong>der</strong> schulleitung<br />

sind dabei höchstens fin<strong>an</strong>zielle grenzen gesetzt. Es ist sinnvoll, einen Budgetposten für<br />

<strong>an</strong>erkennungspräsente zu schaffen.<br />

Es ist wichtig, dass grundsätzlich allen Mitarbeitenden <strong>an</strong>erkennung gezeigt wird, dies ist<br />

eine Form <strong>der</strong> Wertschätzung für die arbeit und die Person.<br />

75<br />

B PErsOnalFÜhrung


3.3 Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterzufriedenheit<br />

Die zufriedenheit <strong>der</strong> Mitarbeitenden ist nicht immer auf den ersten<br />

Blick klar ersichtlich. Es lohnt sich, genauere informationen zur<br />

zufriedenheit zu erheben.<br />

Das Mag ist ein instrument, mit dem die schulleitung im persönlichen<br />

gespräch ein Feedback einholen k<strong>an</strong>n. Die schulleitung<br />

muss sich bewusst sein, dass während dieser gespräche, welche<br />

Beurteilungscharakter haben, die lehrpersonen vorsichtige Formulierungen<br />

wählen könnten.<br />

Die Mitarbeiterbefragung ist ein instrument, welches das arbeitsklima<br />

im schulhaus wi<strong>der</strong>spiegelt sowie ein offenes und ehrliches<br />

Feedback ermöglicht, da <strong>der</strong> Fragebogen <strong>an</strong>onym ausgefüllt wird.<br />

Die Befragung gibt aufschluss, in welchen Bereichen die arbeitszufriedenheit<br />

hoch ist und in welchen Bereichen, aus sicht <strong>der</strong> Mitarbeitenden,<br />

h<strong>an</strong>dlungsbedarf besteht.<br />

Eine Befragung sollte im gesamtkonzept von QuEs eingebettet sein, damit diese zum<br />

richtigen zeitpunkt erhoben wird, die gründe zur Befragung nachvollziehbar sind, die<br />

Kommunikation sichergestellt ist, die nötige Qualität gewährleistet wird, die relev<strong>an</strong>ten<br />

aspekte befragt werden sowie unrealistische Erwartungen vermieden werden.<br />

Der Präsentation <strong>der</strong> Ergebnisse muss eine interpretation <strong>der</strong> Ergebnisse und ein vorstellen<br />

<strong>der</strong> getroffenen Massnahmen folgen, wenn die Befragung glaubwürdig und motivierend<br />

wirken soll.<br />

Diese Massnahmen können in Form einer Kurzumfrage, im nächsten Mag o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong><br />

nächsten Mitarbeiterbefragung auf ihre Wirksamkeit geprüft werden. Die Evaluation – <strong>der</strong><br />

aus <strong>der</strong> umfrage abgeleiteten Massnahmen – ist sehr wichtig, wenn die Mitarbeiterbefragung<br />

nicht zu einer alibiübung werden soll.<br />

Die Beteiligung <strong>an</strong> <strong>der</strong> Befragung soll keine Pflicht, son<strong>der</strong>n ein recht <strong>der</strong> Mitarbeitenden<br />

sein.<br />

Instrument Durchführung einer Befragung <strong>der</strong> Mitarbeitenden<br />

Instrument Erstellung eines Fragebogens<br />

Eine regelmässige Durchführung im rahmen einer internen Evaluation im zusammenh<strong>an</strong>g<br />

mit QuEs empfiehlt sich.<br />

76<br />

B PErsOnalFÜhrung


4. Personalentwicklung<br />

im obigen Kapitel wurde Personalentwicklung als ein wichtiger <strong>an</strong>reiz im rahmen <strong>der</strong><br />

Personalerhaltungsmassnahmen beschrieben, welche <strong>der</strong> Erhaltung o<strong>der</strong> steigerung <strong>der</strong><br />

Motivation und zufriedenheit dienen.<br />

zudem soll die Personalentwicklung die umsetzung <strong>der</strong> strategischen ziele <strong>der</strong> schule<br />

sowie die sicherung und Entwicklung <strong>der</strong> Qualität des unterrichts unterstützen.<br />

Personalentwicklung umfasst nicht nur die Entwicklung <strong>der</strong> lehrperson. Personalentwicklung<br />

hat ebenfalls Einfluss auf die Entwicklung <strong>der</strong> teams und die Entwicklung <strong>der</strong> Org<strong>an</strong>isation.<br />

Diese drei aspekte hängen vonein<strong>an</strong><strong>der</strong> ab und beeinflussen ein<strong>an</strong><strong>der</strong>. Eine<br />

Personalentwicklungsmassnahme bewirkt immer eine verän<strong>der</strong>ung. Eine teamentwicklungsmassnahme<br />

beispielsweise hat auswirkungen sowohl auf die persönliche Entwicklung<br />

<strong>der</strong> lehrpersonen als auch auf die Org<strong>an</strong>isation.<br />

n Personalentwicklung umfasst<br />

Perspektive<br />

Lehrpersonen<br />

Perspektive Team<br />

Perspektive<br />

Org<strong>an</strong>isation<br />

n individuelle Weiterbildung nach interessen und Fähigkeiten<br />

(Professionalisierung) unterstützen<br />

n neue aufgaben infolge neuer Qualifikationen übernehmen<br />

n Motivation und zufriedenheit erhalten und entwickeln<br />

n ...<br />

n zusammenarbeit effektiv und effizient gestalten,<br />

nutzen sowie weiterentwickeln<br />

n ressourcen im team nutzen<br />

n Motivation und zufriedenheit erhalten und entwickeln<br />

n ...<br />

n Fach-, sozial- und selbstkompetenz <strong>der</strong> Mitarbeitenden zur<br />

sicherung und Weiterentwicklung <strong>der</strong> unterrichts- und<br />

schulqualität för<strong>der</strong>n<br />

n strategische ziele umsetzen<br />

n abläufe und Prozesse verbessern<br />

n ausreichende <strong>an</strong>zahl von lehrpersonen mit den benötigten<br />

Qualifikationen <strong>an</strong>streben<br />

n vorh<strong>an</strong>dene Qualifikationen koordinieren<br />

n lehrpersonen befähigen, aktuelle und zukünftige <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen<br />

optimal auszuführen<br />

n Org<strong>an</strong>isationsziele und individuelle ziele <strong>der</strong> lehrpersonen<br />

in Übereinstimmung bringen<br />

n Motivation und zufriedenheit <strong>der</strong> lehrpersonen erhalten<br />

und entwickeln<br />

n ...<br />

77<br />

B PErsOnalFÜhrung


n Umsetzung<br />

zur umsetzung <strong>der</strong> Personalentwicklung besteht eine vielfalt von instrumenten, die schnittstellen<br />

mit <strong>an</strong><strong>der</strong>en Bereichen <strong>der</strong> <strong>Personalführung</strong> aufweisen. Diese Personalentwicklungsmassnahmen<br />

werden dementsprechend im teil a Personalgewinnung / Einführung<br />

<strong>der</strong> lehrpersonen beziehungsweise im teil c Personaltrennung / Kündigung beh<strong>an</strong>delt.<br />

Diese tabelle zeigt eine auswahl möglicher Personalentwicklungsmassnahmen. Die zuteilung<br />

<strong>der</strong> einzelnen Massnahmen in die entsprechenden Kategorien ist nicht immer eindeutig,<br />

zudem sind sich gewisse instrumente ähnlich.<br />

along the job<br />

n laufbahnpl<strong>an</strong>ung<br />

n Potenzial<strong>an</strong>alyse<br />

n nachfolgepl<strong>an</strong>ung<br />

n Portfolio*<br />

into the job on the job out of the job<br />

n Praktika<br />

n Einführung neuer<br />

Mitarbeitenden<br />

n Einführung Berufseinsteigende<br />

n Jobenlargement*<br />

n Jobenrichment*<br />

n Jobrotation*<br />

n teamarbeit<br />

n unterstützende gesprächsformen<br />

n coaching<br />

n För<strong>der</strong>gespräche<br />

n Mag<br />

n computergestützte lernprogramme<br />

n Kompetenzbeurteilung<br />

near the job off the job<br />

n intervision*<br />

n teamcoaching<br />

n Feedbackkultur<br />

n lerngemeinschaft*<br />

n Q-gruppen<br />

n Projektarbeit<br />

n Kollegiales<br />

Beratungsgespräch<br />

n schulhausinterne<br />

Weiterbildung*<br />

n Externe Kurse*<br />

n ausbildung / schulung<br />

n Workshops<br />

n Weiterbildung<br />

n Klassische Fortbildung<br />

mit <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nten<br />

abschlüssen<br />

n Besichtigungen<br />

n Externe Jobrotation<br />

(austausch ausserhalb<br />

<strong>der</strong> schule)<br />

n Besuche von<br />

ausstellungen und<br />

Messen<br />

Quelle: in <strong>an</strong>lehnung <strong>an</strong> thom und ritz (2000, s. 317)<br />

* auf diese instrumente wird in den folgenden Kapiteln genauer eingeg<strong>an</strong>gen.<br />

n Outplacement<br />

n newplacement<br />

n Pensionierungsvorbereitung<br />

Weitere spezifische instrumente und verfahren wie 360° Feedback, Q-gruppe, umfragen<br />

usw. können und sollen im rahmen von QuEs selbst entwickelt werden.<br />

im Folgenden werden die individuelle Weiterbildung, die Weiterbildung im team sowie<br />

das sichern <strong>der</strong> nachhaltigkeit <strong>der</strong> Weiterbildung beschrieben.<br />

78<br />

B PErsOnalFÜhrung


4.1 Individuelle Weiterbildung<br />

laut Berufsauftrag des K<strong>an</strong>tons aargau sind die lehrpersonen im rahmen <strong>der</strong> Jahresarbeitszeit<br />

zur Weiterbildung verpflichtet. sie haben sich persönlich darum zu bemühen.<br />

(vgl. § 25 gal)<br />

Es liegt im interesse <strong>der</strong> schulleitung, die individuelle Weiterbildung gemeinsam mit <strong>der</strong><br />

lehrperson zu vereinbaren, wobei neben «along/near/off the job»-Massnahmen auch «on<br />

the job»-Massnahmen von Bedeutung sind.<br />

Zusatzinformation Klassische Personalentwicklungsinstrumente<br />

n Angebote<br />

zum zweck <strong>der</strong> individuellen Weiterbildung wird jedes Jahr im Kursheft <strong>der</strong> lehrerinnen-<br />

und lehrerweiterbildung «weiter bilden» des instituts Weiterbildung und Beratung <strong>der</strong> Pädagogischen<br />

hochschule ein vielfältiges <strong>an</strong>gebot von Kursen ausgeschrieben. Für Kurse<br />

<strong>an</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en institutionen k<strong>an</strong>n ein gesuch um Kostenbeteiligung durch den K<strong>an</strong>ton <strong>an</strong> die<br />

abteilung volksschule gestellt werden (siehe unter www.schulen-aargau.ch > Org<strong>an</strong>isation<br />

und struktur > aus- und Weiterbildung > Kursbeitrag für Weiterbildung lehrpersonen<br />

be<strong>an</strong>tragen).<br />

n Pl<strong>an</strong>ung<br />

Die Pl<strong>an</strong>ung <strong>der</strong> individuellen Weiterbildung soll auf die persönlichen ziele <strong>der</strong> lehrperson<br />

und die ziele <strong>der</strong> Org<strong>an</strong>isation ausgerichtet sein. Dies lässt sich beispielsweise im rahmen<br />

des Mag absprechen.<br />

zur individuellen Pl<strong>an</strong>ung <strong>der</strong> Weiterbildung sei auf die Publikation «auf Kurs. hinweise<br />

zur gestaltung <strong>der</strong> individuellen Weiterbildung» verwiesen, welche unter www.fhnw.ch/<br />

ph/iwb/publikationen/auf-kurs bezogen werden k<strong>an</strong>n.<br />

Die Dokumentation <strong>der</strong> Weiterbildung ist nicht nur für die weitere individuelle Weiterbildung<br />

<strong>der</strong> lehrpersonen nützlich, son<strong>der</strong>n auch für die schulleitung. Die Qualifikationen<br />

<strong>der</strong> lehrpersonen bilden eine grundlage <strong>der</strong> qualitativen und qu<strong>an</strong>titativen Personalpl<strong>an</strong>ung,<br />

die in teil a beschrieben ist. zur Dokumentation <strong>der</strong> Weiterbildung bietet sich ein<br />

persönliches Portfolio in Bezug auf Weiterbildung <strong>an</strong>.<br />

Instrument Persönliches Portfolio in Bezug auf Weiterbildung<br />

79<br />

B PErsOnalFÜhrung


4.2 Weiterbildung im Team / Kollegium<br />

Weiterbildung im team / Kollegium gehört in den Bereich «gemeinsame<br />

arbeitszeit» <strong>der</strong> Jahresarbeitszeit <strong>der</strong> lehrpersonen, die in<br />

<strong>der</strong> Broschüre «leitfaden zum Berufsauftrag» beschrieben ist. Diese<br />

Broschüre steht unter www.schulen-aargau.ch > schulführung > <strong>Personalführung</strong><br />

> Personaleinsatz zur verfügung. Mit <strong>der</strong> verlagerung<br />

eines teils <strong>der</strong> gemeinsamen arbeitszeit in die schulferien können die<br />

lehrpersonen wichtige vorarbeiten (Pl<strong>an</strong>en, vorbereiten usw.) leisten<br />

und können somit während <strong>der</strong> schulwochen entlastet werden. Es ist<br />

für eine <strong>an</strong>stellungsbehörde möglich, bis zu zwei schulferienwochen<br />

für obligatorische aktivitäten im rahmen des Berufsauftrags zu belegen.<br />

Diese sind mindestens ein Jahr im voraus provisorisch und<br />

sechs Monate im voraus definitiv <strong>an</strong>zukündigen (§ 39 vall).<br />

neben <strong>der</strong> sicherung und <strong>der</strong> Weiterentwicklung <strong>der</strong> Qualität des unterrichts k<strong>an</strong>n die<br />

Weiterbildung im team bzw. im Kollegium spezifisch auf die umsetzung <strong>der</strong> strategischen<br />

ziele <strong>der</strong> schule vor Ort ausgerichtet sein.<br />

Wenn die obengen<strong>an</strong>nten aspekte <strong>der</strong> Weiterbildung im team berücksichtigt werden sollen,<br />

ist eine l<strong>an</strong>gfristige Mehrjahrespl<strong>an</strong>ung <strong>der</strong> Weiterbildung im team / Kollegium durch<br />

die schulleitung zwingend.<br />

Für ausführlichere informationen und weitere instrumente sei auf die Broschüre «schulinterne<br />

Weiterbildung – eine Orientierung mit Werkzeugen» verwiesen, die unter<br />

www.fhnw.ch/ph/weiterbildung bezogen werden k<strong>an</strong>n.<br />

Instrument ablaufpl<strong>an</strong>ung Weiterbildung im Kollegium<br />

Die Weiterbildung im team / Kollegium hängt ebenfalls mit <strong>der</strong> Qualitätsentwicklung und<br />

-sicherung <strong>der</strong> aargauischen volksschule (QuEs) zusammen. Die teamentwicklungsinstrumente<br />

sollen im rahmen von QuEs erarbeitet werden und im QuEs-Konzept <strong>der</strong> einzelnen<br />

schulen integriert sein.<br />

Die im rahmen von QuEs entwickelten Weiterbildungsmassnahmen werden hier nicht<br />

beschrieben.<br />

im Folgenden werden exemplarisch zwei st<strong>an</strong>dardinstrumente zur teamentwicklung und<br />

Weiterbildung im team / Kollegium vorgestellt. Weitere ausführliche informationen können<br />

<strong>der</strong> Broschüre «lernpartnerschaften. im t<strong>an</strong>dem und in gruppen gemeinsam lernen»<br />

entnommen werden, die unter www.fhnw.ch > institute > Pädagogische hochschule > institut<br />

Weiterbildung und Beratung > Publikationen > lernpartnerschaften bezogen werden<br />

k<strong>an</strong>n.<br />

Instrument Kollegiale Beratung / intervision<br />

Instrument Professionelle lerngemeinschaft<br />

80<br />

B PErsOnalFÜhrung


4.3 Nachhaltigkeit sichern<br />

Damit Weiterbildung einen nutzen zeigt, müssen das gelernte und die umsetzung reflektiert<br />

und ausgewertet werden. Dies hat wie<strong>der</strong>um einen Einfluss auf die weitere Pl<strong>an</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Weiterbildung.<br />

Das persönliche Portfolio in Bezug auf Weiterbildung (Kap. 4.1) eignet sich ebenfalls als<br />

instrument zur nachbereitung <strong>der</strong> Weiterbildung. Die spalte reflexion erlaubt ein abschätzen<br />

des nutzens <strong>der</strong> Weiterbildung.<br />

Ein weiterer aspekt <strong>der</strong> nachhaltigkeit k<strong>an</strong>n im «Öffentlichmachen» und «zurverfügungstellen«<br />

des Wissens bestehen (Wissensm<strong>an</strong>agement). Das gelernte soll dem team, dem<br />

Kollegium zugänglich gemacht werden, sodass alle davon profitieren können.<br />

Instrument ideensammlung zur Dokumentation und zum austausch von<br />

Wissen aus Weiterbildungen innerhalb des teams / Kollegiums<br />

81<br />

B PErsOnalFÜhrung


5. Gesundheitsm<strong>an</strong>agement<br />

Die schaffung eines guten sozialen schulklimas, das für alle Beteiligten<br />

mehr Wohlbefinden und zufriedenheit, mehr gesundheit und<br />

damit mehr leistungsfähigkeit ermöglicht, ist das ziel gesundheitsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong><br />

Massnahmen. Denn nur lehrkräfte, die sich mit ihrem<br />

Beruf identifizieren und sich <strong>an</strong> ihrer schule wohl fühlen, können<br />

wirksame pädagogische arbeit leisten.<br />

unter gesundheit wird ein Kontinuum zwischen abwesenheit von<br />

Kr<strong>an</strong>kheit und Beschwerden bis hin zur <strong>an</strong>wesenheit von körperlichem<br />

und psychischem Wohlbefinden verst<strong>an</strong>den. Doch ist gesundheit<br />

immer auch eine subjektive grösse, denn insbeson<strong>der</strong>e im<br />

Bereich des psychischen Wohls bestimmen die individuellen lebensweisen<br />

und lebensbedingungen die Wahrnehmung. Dementsprechend unterschiedlich<br />

werden auch die arbeitsbedingungen wahrgenommen, die von einigen als eine Belastung<br />

und von <strong>an</strong><strong>der</strong>n als eine reizvolle herausfor<strong>der</strong>ung <strong>an</strong>gesehen werden.<br />

aufgrund dieser individuellen Wahrnehmungen muss ein gesundheitsm<strong>an</strong>agement flexibel<br />

gestaltet werden, um auf die individuellen Bedürfnisse eingehen zu können. schliesslich<br />

sind auch die einzelnen schulst<strong>an</strong>dorte grundverschieden, so dass eine Patentlösung<br />

zur flächendeckenden gesundheitsför<strong>der</strong>ung nicht möglich ist. Die schulleitungen sind<br />

gefor<strong>der</strong>t, ein gesundheitsm<strong>an</strong>agement für ihre schule und ihre lehrpersonen zu konzipieren.<br />

Damit ist ein Prozess verbunden, <strong>der</strong> geduld erfor<strong>der</strong>t, einen Werte- und Kulturw<strong>an</strong>del<br />

auslösen und verän<strong>der</strong>ungen auf verhaltens- und verhältnisebenen nach sich<br />

ziehen k<strong>an</strong>n.<br />

Eine nachhaltige strategie des gesundheitsm<strong>an</strong>agements sollte dazu führen, dass die<br />

themen <strong>der</strong> gesundheit und <strong>der</strong> Kr<strong>an</strong>kheit innerhalb des lehrerkollegiums offen diskutiert<br />

werden können. gesundheitsm<strong>an</strong>agement ist ein Best<strong>an</strong>dteil des Führungs- und<br />

h<strong>an</strong>dlungskonzept, welches alle Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> schulgemeinschaft mit ihrer jeweils eigenen<br />

ver<strong>an</strong>twortung und zuständigkeit einschliesst. voraussetzung für ein erfolgreiches<br />

gesundheitsm<strong>an</strong>agement ist eine wertschätzende und positive haltung gegenüber den<br />

Mitmenschen. vor diesem hintergrund kommt dem Führungsstil <strong>der</strong> schulleitung grosse<br />

Bedeutung zu. <strong>an</strong>erkennung und interesse <strong>an</strong> <strong>der</strong> geleisteten arbeit, die Pflege <strong>der</strong><br />

persönlichen Beziehung zu den Mitarbeitenden, Partizipation, tr<strong>an</strong>sparenz und Offenheit<br />

sowie soziale unterstützung in belastenden situationen sind wichtige Elemente einer gesunden<br />

arbeitskultur.<br />

gesundheitsför<strong>der</strong>nde Massnahmen richten sich einerseits <strong>an</strong> die einzelnen Personen<br />

und <strong>der</strong>en verhalten, <strong>an</strong><strong>der</strong>erseits <strong>an</strong> die allgemeinen arbeitsbedingungen innerhalb einer<br />

schule. unhabhängig von diesen zwei unterschiedlichen zielgruppen beinhalten die<br />

Massnahmen folgende themenbereiche:<br />

n Prävention<br />

n intervention<br />

n case M<strong>an</strong>agement<br />

n arbeitsrechtliche aspekte<br />

82<br />

B PErsOnalFÜhrung


5.1 Prävention<br />

unter Prävention sind alle vorbeugenden aktivitäten zu verstehen, die negative gesundheitliche<br />

Entwicklungen zu verhüten helfen. Prävention richtet sich <strong>an</strong> einzelne Personen<br />

o<strong>der</strong> <strong>an</strong> bestimmte risikogruppen (z.B. lehrpersonen). ihr ziel ist die Erhaltung <strong>der</strong> gesundheit<br />

und/o<strong>der</strong> die reduktion von Kr<strong>an</strong>kheiten und risiken.<br />

Präventive gesundheitsför<strong>der</strong>ung in den schulen lässt sich in zwei Bereiche unterteilen:<br />

n Verhaltensprävention<br />

Die Mitarbeitenden sollen die Eigenver<strong>an</strong>twortung für ihre gesundheit erhöhen. Damit<br />

sind unter umständen verhaltensverän<strong>der</strong>ungen verbunden, die durch Empowerment<br />

(strategien und Massnahmen zur Erhöhung <strong>der</strong> selbstbestimmung) aktiviert werden. Dabei<br />

h<strong>an</strong>delt es sich um einen Prozess, durch den die lehrpersonen eine grössere Kontrolle<br />

über gesundheitsrelev<strong>an</strong>te Entscheidungen und h<strong>an</strong>dlungen gewinnen. im weitesten<br />

sinne ist darunter die sicherung <strong>der</strong> selbstkompetenz zu verstehen. zu denken ist beispielsweise<br />

<strong>an</strong> die sorge und den Erhalt <strong>der</strong> beruflichen Motivation, das Bemühen um<br />

ein positives selbstbild, die aktive und konstruktive Bewältigung von physischen und psychischen<br />

Belastungen etc. Den schulleitungen kommt die aufgabe zu, die lehrpersonen<br />

zu befähigen und dazu aufzufor<strong>der</strong>n, gesundheitsför<strong>der</strong>liches verhalten aktiv zu praktizieren.<br />

geeignete Mittel dazu sind sensibilisierungsmassnahmen (Posteraktionen, informationen,<br />

gespräche etc.) und h<strong>an</strong>dlungs<strong>an</strong>leitungen (Weiterbildungen, schulungen, supervision<br />

etc.).<br />

neben den verhaltenspräventiven Massnahmen, welche durch die schulleitung initiiert<br />

werden können, stehen den einzelnen lehrkräften auch verschiedene Möglichkeiten offen,<br />

ihr Wohlbefinden aus eigener initiative zu steigern. Dazu gehört insbeson<strong>der</strong>e ein präventiver<br />

umg<strong>an</strong>g mit stress. Möglichkeiten hierfür bieten eine klare arbeitsorg<strong>an</strong>isation,<br />

eine zweckmässige Einrichtung des arbeitsplatzes und eine durchdachte zeiteinteilung.<br />

Weitere präventive Massnahmen können im unterricht ergriffen werden: sammeln von<br />

Übungen zum Beruhigen eines unruhigen Klimas, aufstellen von regeln und ritualen,<br />

Methodenvariation etc.<br />

Instrument <strong>an</strong>regung für eine bessere arbeitsorg<strong>an</strong>isation<br />

83<br />

B PErsOnalFÜhrung


n Verhältnisprävention<br />

Durch fl<strong>an</strong>kierende Massnahmen k<strong>an</strong>n die arbeitsplatzsituation so eingerichtet werden,<br />

dass die physischen und psychischen Belastungen reduziert werden. Diese Massnahmen<br />

betreffen vor allem die gestaltung des arbeitsplatzes und <strong>der</strong> arbeitsplatzumgebung, org<strong>an</strong>isatorische<br />

abläufe und die allgemeinen arbeitsbedingungen. Darauf k<strong>an</strong>n die schulleitung<br />

Einfluss nehmen, in dem sie beispielsweise<br />

n die arbeit <strong>der</strong> lehrpersonen vermehrt wertschätzt,<br />

n für eine verbindliche Führung mit gutem arbeitsklima sorgt,<br />

n offene schulzimmer für gegenseitigen Besuch und austausch<br />

<strong>an</strong>regt,<br />

n eine Feedback-Kultur, soziale unterstützung und den Wissenstr<strong>an</strong>sfer<br />

för<strong>der</strong>t,<br />

n nach Möglichkeit ruheräume einrichtet,<br />

n falls möglich für mehr raum und Platz sorgt und<br />

n Entlastungen <strong>der</strong> lehrpersonen durch team-teaching <strong>an</strong>strebt.<br />

Instrument ideensammlung verhältnisprävention<br />

nebst den erwähnten präventiven Massnahmen zur vermeidung o<strong>der</strong> verhütung von<br />

Kr<strong>an</strong>kheiten und Kr<strong>an</strong>kheitsrisiken hat sich in den letzten Jahren ein weiteres gesundheitsför<strong>der</strong>ndes<br />

Konzept verbreitet: Die so gen<strong>an</strong>nte salutogenese (im gegensatz zu Pathogenese)<br />

lehrt, mit psychischen und physischen stressoren «in harmonie» zu leben und fragt<br />

nicht, was uns kr<strong>an</strong>k macht, son<strong>der</strong>n was uns gesund hält. heilung wird als alltägliche<br />

aktualisierung <strong>der</strong> gesundheit verst<strong>an</strong>den. im zentrum stehen demnach die verbesserung<br />

<strong>der</strong> gesundheit und die gesundheitlichen ressourcen <strong>der</strong> Menschen. grundsätzlich arbeitet<br />

die salutogenese mit folgenden Fragen:<br />

n Wie entsteht gesundheit?<br />

n Wie können Menschen gestärkt werden, um sich gesund zu<br />

entwickeln?<br />

n Welche verhältnisse müssen geschaffen werden, damit Menschen<br />

gesund bleiben, können und wollen?<br />

n Welche voraussetzungen tragen dazu bei, dass alle <strong>an</strong> einer<br />

schule tätigen Personengruppen sich <strong>an</strong> ihrem lern- bzw. arbeitsort<br />

wohl fühlen?<br />

gesundheitsför<strong>der</strong>nde Massnahmen können innerhalb eines schulhauses im team erarbeitet<br />

werden. in <strong>der</strong> Fachliteratur wird dabei oft von einem gesundheitszirkel gesprochen.<br />

Darunter ist eine zeitlich befristete gruppe von lehrpersonen zu verstehen, die ihr<br />

spezifisches Know-how einbringen, um die gesundheitsprobleme <strong>der</strong> eigenen arbeit zu<br />

besprechen und durch selbst entwickelte lösungen die gesundheit und die arbeitsqualität<br />

zu verbessern. auf <strong>der</strong> Basis einer eingehenden ist-zust<strong>an</strong>ds-<strong>an</strong>alyse werden ziele<br />

formuliert wie reduzieren von kr<strong>an</strong>kheitsbedingten absenzen, die vermin<strong>der</strong>ung von ungünstigen<br />

arbeitsbelastungen, das verän<strong>der</strong>n von betrieblichen Bedingungen, welche zu<br />

stress führen, die verbesserung des arbeitsklimas und <strong>der</strong> Motivation <strong>der</strong> lehrpersonen<br />

etc. zur Erreichung dieser ziele werden umsetzungsvorschläge erarbeitet, dem Kollegium<br />

präsentiert und nach Möglichkeit realisiert.<br />

84<br />

B PErsOnalFÜhrung


Ein gesundheitszirkel macht nur d<strong>an</strong>n sinn, wenn er nicht zu einer Mehrbelastung für die<br />

Beteiligten führt. lehrpersonen fühlen sich durch die verschiedenen schulischen reformen<br />

und die damit verbundene involvierung in arbeitsgruppen oft überlastet und möchten<br />

nicht noch in zusätzlichen tätigkeitsfel<strong>der</strong>n aktiv werden. Erachten die schulleitung und<br />

die Mehrheit <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> schulgemeinschaft die Massnahme aber als sinnvoll und<br />

notwendig, ist es wichtig, genügend zeitliche ressourcen zur verfügung zu stellen. allenfalls<br />

sind weniger wichtige geschäfte zurückzustellen.<br />

Instrument ablaufschema gesundheitszirkel<br />

5.2 Intervention<br />

gezielte interventionen richten sich <strong>an</strong> lehrpersonen, <strong>der</strong>en gesundheitszust<strong>an</strong>d die ausführung<br />

<strong>der</strong> pädagogischen arbeit beeinträchtigt. Darunter fallen vor allem psychosomatische<br />

Kr<strong>an</strong>kheitsbil<strong>der</strong> wie stress, Ermüdungen, <strong>an</strong>sätze von Burnout etc. verschiedene<br />

ausprägungen von suchtverhalten erfor<strong>der</strong>n ebenfalls professionelle interventionen. in<br />

akuten Fällen reichen die bisher skizzierten, l<strong>an</strong>gfristig <strong>an</strong>gelegten Massnahmen nicht aus.<br />

gefragt sind sofortinterventionen, welche sich <strong>an</strong> den jeweils spezifischen Kr<strong>an</strong>kheitsbil<strong>der</strong>n<br />

und den Bedürfnissen <strong>der</strong> Betroffenen orientieren. Diese interventionen konzentrieren<br />

sich auf coachings, stressm<strong>an</strong>agements und supervisionen. triagen zu Beratungs<strong>an</strong>geboten<br />

und ärztlichen bzw. psychologischen o<strong>der</strong> psychiatrischen Diensten können<br />

ebenfalls in Betracht gezogen werden.<br />

Die Fragen, wie ein Kr<strong>an</strong>kheitszust<strong>an</strong>d erk<strong>an</strong>nt werden k<strong>an</strong>n und auf<br />

welche art und Weise eine intervention erfolgen soll, sind nicht einfach<br />

zu be<strong>an</strong>tworten. auch <strong>der</strong> geeignete zeitpunkt zur thematisierung eines<br />

offenkundigen Problems einer lehrperson ist oft schwierig abzuschätzen.<br />

hierzu muss <strong>an</strong>gemerkt werden, dass es vorgefertigte rezepte<br />

und h<strong>an</strong>dlungs<strong>an</strong>weisungen nicht gibt. vielmehr muss sich die schulleitungsperson<br />

auf ihre Beobachtung und ihre subjektiven Wahrnehmungen<br />

verlassen. Wichtig dabei ist die persönliche Beziehung, welche<br />

die schulleitung zu den lehrkräften in <strong>der</strong> verg<strong>an</strong>genheit aufgebaut hat.<br />

Diese ermöglicht ihr, verän<strong>der</strong>ungen frühzeitig zu erkennen und heikle<br />

themen <strong>an</strong>zusprechen. Dadurch wird ein unkomplizierter zug<strong>an</strong>g zu <strong>der</strong><br />

betroffenen lehrpersonen möglich, so dass eine möglichst frühzeitige intervention nicht<br />

als ein persönlicher Eingriff in die intimsphäre, son<strong>der</strong>n als <strong>an</strong>teilnahme und hilfe verst<strong>an</strong>den<br />

wird. Einen guten Kontakt zu den lehrpersonen k<strong>an</strong>n die schulleitung auch mit<br />

hilfe <strong>der</strong> Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräche herstellen. Durch <strong>der</strong>en regelmässige<br />

Durchführung k<strong>an</strong>n die schulleitung verän<strong>der</strong>ungen beobachten und entsprechend<br />

reagieren.<br />

Instrument gesprächsleitfaden sucht<br />

Instrument vorbeugung von Burn out<br />

85<br />

B PErsOnalFÜhrung


5.3 Case M<strong>an</strong>agement<br />

trotz allen präventiven Massnahmen wird es immer wie<strong>der</strong> lehrerinnen und lehrer geben,<br />

die für längere zeit kr<strong>an</strong>k werden und ausfallen. Eine genaue richtlinie, in welchen<br />

Fällen eine unterstützung dieser lehrpersonen <strong>an</strong>gezeigt ist, gibt es nicht. in <strong>der</strong> Privatwirtschaft<br />

geht m<strong>an</strong> davon aus, dass bei einem ausfall von mehr als 30 tagen o<strong>der</strong> immer<br />

wie<strong>der</strong>kehrenden kr<strong>an</strong>kheitsbedingten absenzen das gespräch gesucht werden sollte.<br />

unter umständen k<strong>an</strong>n es hilfreich sein, bereits beim auftreten <strong>der</strong> ersten symptome mit<br />

einem case M<strong>an</strong>agement zu intervenieren.<br />

Das case M<strong>an</strong>agement beinhaltet primär eine st<strong>an</strong>dortbestimmung mit dem ziel <strong>der</strong><br />

möglichst raschen reintegration in den arbeitsalltag. Das case M<strong>an</strong>agement basiert auf<br />

einem partnerschaftlichen umg<strong>an</strong>g mit den lehrpersonen. sie werden hinsichtlich <strong>der</strong><br />

verbesserung ihres gesundheitszust<strong>an</strong>des und <strong>der</strong> lebensqualität unterstützt. Das case<br />

M<strong>an</strong>agement sollte durch eine externe Fachperson durchgeführt werden. Die unterstützung<br />

durch diese Beraterin bzw. durch diesen Berater geht folgenden zielen nach:<br />

n verbesserung <strong>der</strong> arbeitssituation bei Kr<strong>an</strong>kheit / unfall sowohl<br />

für die betroffenen lehrpersonen wie auch für die involvierten<br />

schulleitungen, das lehrerteam, die <strong>an</strong>stellungsbehörden<br />

und <strong>der</strong> schulkin<strong>der</strong>.<br />

n sicherstellung eines möglichst l<strong>an</strong>gen verbleibs von erkr<strong>an</strong>kten<br />

o<strong>der</strong> verunfallten lehrpersonen im arbeitsprozess.<br />

n vermeiden einer biografischen negativwirkung durch eine<br />

iv-rente.<br />

n senkung <strong>der</strong> Kosten von l<strong>an</strong>gzeitabsenzen und (teil-)invalidisierungen.<br />

Instrument unterstützungs<strong>an</strong>gebote<br />

5.4 Arbeitsrechtliche Aspekte<br />

unabhängig vom case M<strong>an</strong>agement gilt, dass bei arbeitsunfähigkeit infolge Kr<strong>an</strong>kheit<br />

und unfall <strong>der</strong> lohn während 6 Monaten in vollem umf<strong>an</strong>g ausgerichtet wird. Der arbeitgeber<br />

stellt bei Kr<strong>an</strong>kheit und unfall die lohnersatzleistung für weitere 18 Monate im umf<strong>an</strong>g<br />

des durchschnittlichen nettolohns <strong>der</strong> letzten 12 Monate bei voller arbeitsleistung<br />

sicher (§ 19 + 19a Dekret über die löhne von lehrpersonen, lDlP, sar 411.210).<br />

Dauert die arbeitsunfähigkeit infolge Kr<strong>an</strong>kheit bzw. unfall länger als 3 tage, muss die<br />

lehrperson <strong>der</strong> <strong>an</strong>stellungsbehörde (schulpflege) unaufgefor<strong>der</strong>t ein arztzeugnis einreichen<br />

(§ 50 abs. 3 verordnung über die <strong>an</strong>stellung und löhne <strong>der</strong> lehrpersonen, vall,<br />

sar 411.211).<br />

gemäss Obligationenrecht art. 336c k<strong>an</strong>n einer lehrperson, die mit einem unbefristeten<br />

vertrag <strong>an</strong>gestellt und kr<strong>an</strong>k ist, im 1. Dienstjahr frühestens nach 30 tagen, ab dem 2. bis<br />

und mit 5. Dienstjahr frühestens nach 90 tagen und ab dem 6. Dienstjahr frühestens nach<br />

180 tagen gekündigt werden. in diesen Fällen empfiehlt sich zuerst die <strong>an</strong>ordnung einer<br />

vertrauensärztlichen untersuchung. Die lehrkräfte können dazu verpflichtet werden, auch<br />

wenn sie sich ärztlich nicht untersuchen lassen wollen.<br />

Erkr<strong>an</strong>kungen von lehrpersonen erfor<strong>der</strong>n nicht nur die unterstützung <strong>der</strong> betroffenen<br />

lehrpersonen. Die schulleitung muss zusätzlich dafür besorgt sein, dass <strong>der</strong> unterricht<br />

dennoch stattfinden k<strong>an</strong>n. Bei kurzzeitigen ausfällen ist gemäss § 32 lohndekret lDlP<br />

(sar 411.210) jede lehrperson verpflichtet, <strong>an</strong> ihrer schule im sinne einer sofortmassnahme<br />

zur aufrechterhaltung des schulbetriebs vorübergehend eine weitere abteilung zu<br />

übernehmen o<strong>der</strong> zusätzliche unterrichtslektionen zu erteilen. Die schulleitung sorgt für<br />

den entsprechenden teaminternen ausgleich. solche internen stellvertretungen begründen<br />

keinen <strong>an</strong>spruch auf eine spezielle lohnzulage. Fällt eine lehrperson voraussichtlich<br />

länger als eine Woche aus, ist eine externe stellvertretung einzusetzen.<br />

86<br />

B PErsOnalFÜhrung


6. Literatur<br />

Literatur zu den Themen <strong>Personalführung</strong> allgemein, Gespräche sowie<br />

Konfliktbearbeitung<br />

n Bartz, a. & Eikenbusch, g.:<br />

Schulleitung – (k)eine Welt für sich<br />

Pädagogik, 56, 38–42, 2004<br />

n Buchen, h.:<br />

Schulleitung und <strong>Schulen</strong>twicklung. Erfahrungen, Konzepte, Strategien<br />

Berlin, zürich: raabe, 1994<br />

n conrad, B., Jacob, B. & schnei<strong>der</strong>, P.:<br />

Konflikt-Tr<strong>an</strong>sformation. Konflikte werden gelöst – Unterschiede bleiben bestehen!<br />

Pa<strong>der</strong>born: Junferm<strong>an</strong>n, 2003<br />

n Datenschutzgesetz:<br />

http://www.admin.ch/ch/d/sr/c235_1.html<br />

http://www.admin.ch/ch/d/sr/c235_11.html<br />

n Eidgenössischer Datenschutzbeauftragter:<br />

www.edsb.ch<br />

n Dubs, r.:<br />

Die Führung einer Schule<br />

zürich: verlag des schweizerischen Kaufmännischen verb<strong>an</strong>des, 1994<br />

n glasl, F.:<br />

Konfliktm<strong>an</strong>agement. Ein H<strong>an</strong>dbuch für Führungskräfte, Beraterinnen und Berater<br />

Bern: haupt, 2004<br />

n gordon, t.:<br />

Familienkonferenz<br />

München: heyne, 1999<br />

n hilb, M.:<br />

Integriertes Personalm<strong>an</strong>agement. Ziele – Strategien – Instrumente<br />

neuwied: luchterh<strong>an</strong>d, 2004<br />

n hösl, g.:<br />

Mediation, die erfolgreiche Konfliktlösung. Grundlagen und praktische Anwendung<br />

München: Kösel, 2002<br />

n huber, s. & nie<strong>der</strong>huber, s.:<br />

Schulleitung aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Lehrkräfte<br />

Pädagogik, 56, 44–47, 2004<br />

n K<strong>an</strong>ton aargau:<br />

https://www.schulen-aargau.ch/personalfuehrung<br />

n Philipp, E. & rademacher, h.:<br />

Konfliktm<strong>an</strong>agement im Kollegium<br />

Weinheim, Basel: Beltz, 2002<br />

87<br />

B PErsOnalFÜhrung


n riesen, M.:<br />

Personalentwicklung als Führungsaufgabe in Bildungsorg<strong>an</strong>isationen<br />

luzern, zürich: aEB akademie für Erwachsenenbildung, 1999<br />

n schratz, M.:<br />

Schulleitung braucht Lea<strong>der</strong>ship<br />

Pro schule, Jahrg<strong>an</strong>g unbek<strong>an</strong>nt, 15–17, 2004<br />

n steiger, t. & lippm<strong>an</strong>n, E.:<br />

H<strong>an</strong>dbuch <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dte Psychologie für Führungskräfte<br />

Berlin, heidelberg: springer, 1999<br />

n strittmatter, a. & En<strong>der</strong>, B.:<br />

Personalentwicklung als Schulleitungsaufgabe<br />

Biel: Pa lch, 2002<br />

Literatur zum Thema Personalerhaltung<br />

n herm<strong>an</strong>n, M. & Pifko, c.:<br />

Personalm<strong>an</strong>agement. Theorie und zahlreiche Beispiele aus <strong>der</strong> Praxis<br />

zürich: compendio Bildungsmedien, 2002<br />

n Dubs, r.:<br />

Die Führung einer Schule<br />

zürich: schweizerischer Kaufmännischer verb<strong>an</strong>d, 1994<br />

n Petz, M. F.:<br />

Führen – För<strong>der</strong>n – Coachen<br />

Wien: Überreuter, 1997<br />

n sprenger, r.:<br />

Mythos Motivation. Wege aus einer Sackgasse<br />

Fr<strong>an</strong>kfurt: campus verlag, 2002<br />

n steiger, t. & lippm<strong>an</strong>n, E.:<br />

H<strong>an</strong>dbuch <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dte Psychologie für Führungskräfte<br />

Berlin, heidelberg: springer, 2003<br />

n strittmatter, a. & En<strong>der</strong>, B.:<br />

Personalentwicklung als Schulleitungsaufgabe<br />

Biel: Pa lch, 2002<br />

n thom, n., ritz, a. & steiner, r.:<br />

Effektive Schulführung. Ch<strong>an</strong>cen und Risiken des Public M<strong>an</strong>agements im Bildungswesen<br />

Bern, stuttgart, Wien: haupt, 2002<br />

88<br />

B PErsOnalFÜhrung


Literatur zum Thema Personalentwicklung<br />

n acherm<strong>an</strong>n, E.:<br />

Schulinterne Weiterbildung – eine Orientierung mit Werkzeugen<br />

aarau: Fachhochschule aargau, Pädagogik, institut schule und Weiterbildung, 2003<br />

n acherm<strong>an</strong>n, E., gautschi, P. & rüegsegger, r.:<br />

Lernpartnerschaften. Im T<strong>an</strong>dem und in Gruppen gemeinsam lernen<br />

aarau: Fachhochschule aargau, Pädagogik, institut schule und Weiterbildung, 2000<br />

n Buhren, c. & rolff, h.:<br />

Personalentwicklung in <strong>Schulen</strong><br />

Weinheim, Basel: Beltz, 2002<br />

n Burkard, ch. & Eikenbusch, g.:<br />

Praxish<strong>an</strong>dbuch Evaluation in <strong>der</strong> Schule<br />

Berlin: cornelsen, 2000<br />

n Fröhlich, E. & thierstein, c.:<br />

Fortbildung individuell gestalten<br />

aarau: Fachhochschule aargau, Pädagogik, institut schule und Weiterbildung, 1999<br />

n Jungen, t.:<br />

Leitfaden für Lehrkräfte zur prozessorientierten Portfolioarbeit<br />

Bern: Berner lehrmittel- und Medienverlag, 2001<br />

n st<strong>an</strong>desregeln des lch:<br />

www.lso.ch > Dokumente > st<strong>an</strong>desregeln für lehrerinnen und lehrer<br />

n l<strong>an</strong>dwehr, n.:<br />

Grundlagen zum Aufbau einer Feedback-Kultur<br />

Bern: h.e.p. verlag, 2003<br />

n Miller, r.:<br />

Schulinterne Lehrerfortbildung. Der SCHILF-Wegweiser<br />

Weinheim: Beltz, 1995<br />

n strittmatter, a. & En<strong>der</strong>, B.:<br />

Personalentwicklung als Schulleitungsaufgabe<br />

Biel: Pa lch, 2002<br />

n thom, n. & ritz, a.:<br />

Public M<strong>an</strong>agement, Innovative Konzepte zur Führung im öffentlichen Sektor<br />

Wiesbaden: gabler, 2000<br />

Literatur zum Thema Gesundheitsm<strong>an</strong>agement<br />

n BuhrBenien K.:<br />

Schwierige Gespräche führen.<br />

reinbek bei hamburg: 3. auflage 2005<br />

n Kretschm<strong>an</strong>n r. (hrsg.):<br />

Stressm<strong>an</strong>agement für Lehrerinnen und Lehrer – Ein Trainingsbuch<br />

mit Kopiervorlagen<br />

Weinheim und Basel: Beltz verlag, 2. auflage 2001<br />

89<br />

B PErsOnalFÜhrung


n aregger, K.; lattm<strong>an</strong>n, P.u. (hrsg.):<br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>nde Schule - eine Utopie? Konzepte, Praxisbeispiele, Perspektiven<br />

Oberentfelden, aarau: sauerlän<strong>der</strong>, 2003<br />

n hillert, a.; schmitz, E. (hrsg.):<br />

Psychosomatische Erkr<strong>an</strong>kungen bei Lehrerinnen und Lehrern<br />

stuttgart, new York: schattauer, 2003<br />

n Und die Gesundheit <strong>der</strong> LehrerInnen? Lehrpersonen stark machen!<br />

impulstagung - samstag, 17. november 2001.<br />

in: schweizerisches netzwerk gesundheitsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong> schulen,<br />

rundbrief nr. 19, März 2002<br />

n rudow, B.:<br />

Gesundheitsm<strong>an</strong>agement, Arbeitsschutz und Personalpflege in Org<strong>an</strong>isationen<br />

München, Wien: r. Oldenbourg verlag, 2004<br />

n huwiler, h.; Martens, a.:<br />

Gesundheitsm<strong>an</strong>agement. Eine Investition ins Hum<strong>an</strong>kapital<br />

zürich: sektramedia, 2003<br />

n gretler Bon<strong>an</strong>omi, s.:<br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> Grundausbildung von Lehrerinnen und Lehrern<br />

(Dossier 46A)<br />

Bern: EDK, , 1997<br />

n ulich, E.; Wülser, M.:<br />

Gesundheitsm<strong>an</strong>agement in Unternehmen - Arbeitpsychologische Perspektiven<br />

Wiesbaden: Betriebswirtschaftlicher verlag, 2004<br />

n Freitag, M.:<br />

Was ist eine gesunde Schule? Einflüsse des Schulklimas auf Schüler- und<br />

Lehrergesundheit<br />

Weinheim und München: Juventa verlag, 1998<br />

n Internetadressen:<br />

www.gesunde-schulen.ch<br />

www.ag.ch > Dgs > gesundheit > gesundheitsför<strong>der</strong>ung und Prävention > schule<br />

www.kmu-vital.ch/default2.asp<br />

www.gesundheitsfoer<strong>der</strong>ung.ch<br />

www.seco.admin.ch/themen/00385/01908/01927/index.html?l<strong>an</strong>g=de<br />

http://www.add.rlp.de/schulen/Projekt-lehrergesundheit/<br />

Merkblatt suchtprobleme<br />

(www.ag.ch/personalentwicklung > interne Personalarbeit im K<strong>an</strong>ton > Merkblätter ><br />

suchtprobleme)<br />

90<br />

B PErsOnalFÜhrung


Zusatzinformationen – B <strong>Personalführung</strong><br />

91


Übersicht Gesprächstypen und ihre Funktion<br />

(Quelle: nach Martin riesen,1999)<br />

Gesprächsform Funktion Ziele / Inhalte Rolle <strong>der</strong> Schulleitung<br />

Regelgespräch(e)<br />

Jahres(mitarbeiterinnen)gespräch<br />

St<strong>an</strong>dort- und Perspektivengespräch<br />

Beurteilungs-<br />

gespräch<br />

auf <strong>der</strong> Basis vor<strong>an</strong>geg<strong>an</strong>generzielvereinbarungen<br />

Zielvereinbarungs-<br />

gespräch<br />

für die folgende<br />

Periode<br />

n ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>-<br />

setzung mit<br />

<strong>der</strong> persönlichen<br />

Berufssituation<br />

und mit laufbahnperspektiven<br />

n Burnout-Prävention<br />

n Einschätzung und<br />

Bewertung <strong>der</strong><br />

Erreichung von<br />

gemeinsam vereinbarten<br />

zielen<br />

n gemeinsame<br />

vereinbarung von<br />

Wachstums-, verbesserungs-<br />

o<strong>der</strong><br />

Erhaltungszielen,<br />

die qu<strong>an</strong>titativ,<br />

qualitativ, zeitlich<br />

und bedingungsmässig<br />

möglichst<br />

klar formuliert<br />

sind<br />

reflexion <strong>der</strong> eigenen<br />

tätigkeit unter<br />

aspekten wie:<br />

n Wohlbefinden<br />

n sinngebung /<br />

identifikation<br />

n «Energiehaushalt»<br />

n Entwicklungsinteressen<br />

n laufbahnperspektiven<br />

n rückmeldung,<br />

stellungnahme<br />

und <strong>an</strong>alyse zu<br />

leistungen und<br />

verhaltensweisen<br />

auf dem hintergrund<br />

gemeinsam<br />

vereinbarter ziele<br />

n realistische situationseinschätzungen<br />

und damit<br />

we<strong>der</strong> Über- noch<br />

unterfor<strong>der</strong>ung<br />

des / <strong>der</strong> Mitarbeiterin<br />

sind wichtige<br />

Durchführungs-<br />

und Erfolgskriterien<br />

sl als <strong>an</strong> Wachstum<br />

und Entwicklung<br />

interessierte gesprächspartner/in<br />

und<br />

<strong>an</strong>wält/in einer<br />

«gesunden» schule<br />

mit «gesunden» Mitarbeitern/-innen<br />

sl als Feedbackgeber/in,<br />

als «kritischer<br />

Freund»<br />

sl als ver<strong>an</strong>twortliche<br />

für die ausarbeitung<br />

von zielsetzungen, die<br />

<strong>der</strong> Weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> Mitarbeitenden<br />

sowie den interessen<br />

<strong>der</strong> schule als g<strong>an</strong>zes<br />

dienen<br />

92<br />

zusatzinFOrMatiOnEn<br />

B PErsOnalFÜhrung


Gesprächsform Funktion Ziele / Inhalte Rolle <strong>der</strong> Schulleitung<br />

Anlassbedingte Gespräche<br />

Anerkennungsgespräch<br />

/ Schulleitungsfeedback<br />

En-pass<strong>an</strong>t-<br />

Gespräche<br />

zwischen tür und<br />

<strong>an</strong>gel<br />

Beratungs- und<br />

Problemlöse-<br />

gespräch<br />

Konfrontations-<br />

bzw. Interven-<br />

tionsgespräch<br />

(Konflikt-<br />

gespräch)<br />

Qualifikations-<br />

gespräch<br />

Abschluss- und<br />

Zwischenzeugnisbesprechung<br />

n Wahrnehmung und<br />

Wertschätzung von<br />

für die schulgemeinschaft<br />

und schulentwicklung<br />

erbrachten<br />

leistungen<br />

n Klärung / verh<strong>an</strong>dlung<br />

gegenseitiger<br />

Erwartungen zur<br />

Optimierung <strong>der</strong><br />

zusammenarbeit<br />

n <strong>an</strong>teilnahme <strong>an</strong><br />

<strong>der</strong> täglichen arbeit<br />

n am «Puls»<br />

<strong>der</strong> schule bleiben<br />

n lösung kleinerer<br />

Probleme<br />

n Mit ideen «hausieren»<br />

n Problemlösung in<br />

Bezug auf eine ad<br />

hoc auftauchende<br />

Fragestellung o<strong>der</strong><br />

schwierigkeit<br />

n hilfe zur selbsthilfe<br />

n Kontrolle <strong>der</strong> Mindestst<strong>an</strong>dards<br />

n Benennen problematischer(abweichen<strong>der</strong>)<br />

verhaltens-<br />

weisen<br />

n interventions- o<strong>der</strong><br />

Konfliktlösegespräch<br />

einleiten<br />

n leistungsbeurteilung<br />

und -bewertung auf<br />

dem hintergrund<br />

eines stellen- bzw.<br />

<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofils<br />

bei <strong>der</strong> (definitiven)<br />

<strong>an</strong>stellung von Mitarbeitenden<br />

n Erarbeitung eines<br />

zeugnisses gemeinsam<br />

mit <strong>der</strong> o<strong>der</strong><br />

dem Mitarbeitenden<br />

Beitrag zur schulentwicklung:<br />

n Übernahme gemeinschaftlicheraufgaben,<br />

beson<strong>der</strong>er<br />

Ämter<br />

n Mitarbeit in Konferenzen,<br />

arbeits- und<br />

Projektgruppen<br />

n Engagement im rahmen<br />

<strong>der</strong> Qualitätsentwicklung<br />

n Mitarbeit <strong>an</strong> gemeinschafts<strong>an</strong>lässen<br />

n aktuelle <strong>an</strong>liegen,<br />

die <strong>an</strong> die schulleitung<br />

her<strong>an</strong>getragen<br />

werden<br />

n Kommunikation<br />

von visionen, ideen,<br />

Wertvorstellungen<br />

<strong>der</strong> schulleitung<br />

zum Beispiel:<br />

n schwieriges Elterngespräch<br />

n unterrichtsprojekt<br />

n Persönliche Fragen<br />

(z. B. Pl<strong>an</strong>ung eines<br />

Bildungsurlaubs)<br />

n alles, was als «problematisch»wahrgenommen<br />

wird<br />

n Qualität <strong>der</strong> beruflichen<br />

arbeit, beurteilt<br />

in relation zu <strong>an</strong><strong>der</strong>enstellenbewerbenden<br />

n ausstellen eines<br />

zwischenzeugnisses<br />

(auf Wunsch des<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Mitarbeitenden),<br />

abgabe eines<br />

abschlusszeugnisses<br />

am schluss eines<br />

<strong>an</strong>stellungsverhältnisses<br />

Kooperationsbeziehung<br />

zwischen sl und Mitarbeitenden<br />

schulleitung «ist da»,<br />

zeigt interesse <strong>an</strong> den<br />

Mitarbeitenden (Wertschätzung),<br />

verbreitet<br />

ideen / visionen<br />

sl als coach in einer<br />

partnerschaftlichen<br />

Beziehung<br />

sl als vorgesetzte<br />

Person, mit <strong>der</strong> ver<strong>an</strong>t-<br />

wortung, gesetze, verordnungen<br />

und intern<br />

vereinbarte normen<br />

durchzusetzen, sowie<br />

als <strong>an</strong>wält/in <strong>der</strong> schulqualität<br />

(Mo<strong>der</strong>ation bei Konflikten,<br />

wenn sl nicht<br />

selbst teil des Konflikts<br />

ist.)<br />

sl als Beurteiler/in<br />

sl als inform<strong>an</strong>t/in für<br />

zukünftige arbeitgeber/<br />

innen<br />

93<br />

zusatzinFOrMatiOnEn<br />

B PErsOnalFÜhrung


Techniken «Aktives Zuhören» und «Ich-Botschaften»<br />

n Aktives Zuhören<br />

aktives zuhören eignet sich, wenn die gesprächsteilnehmenden ein Problem haben.<br />

Die schulleitung achtet darauf, dass sie und die Beteiligten genau verstehen, was die einzelnen<br />

Personen aussagen wollen.<br />

Beim aktiven zuhören versucht die schulleitung zu verstehen, was die<br />

einzelnen Personen empfinden und aussagen wollen. Dazu wie<strong>der</strong>holt die<br />

schulleitung die aussage <strong>der</strong> Einzelnen kurz in eigenen Worten und meldet<br />

somit ihr verständnis <strong>der</strong> aussage zurück. Das erlaubt den teilnehmenden,<br />

ihre aussagen wenn nötig zu präzisieren. Missverständnisse können so<br />

vermieden werden. Das g<strong>an</strong>ze gespräch verl<strong>an</strong>gsamt sich und die einzelnen<br />

Personen fühlen sich in die situation <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en Personen ein.<br />

Die schulleitung verzichtet beim aktiven zuhören auf das senden eigener Botschaften und<br />

sendet we<strong>der</strong> ein urteil noch eine eigene Meinung o<strong>der</strong> einen rat zurück. Die schulleitung<br />

meldet nur zurück, wie die Botschaft des sen<strong>der</strong>s verst<strong>an</strong>den wurde.<br />

n Ich-Botschaften<br />

ich-Botschaften eignen sich, wenn die schulleitung ein Problem <strong>an</strong>sprechen will.<br />

Bei einer Konfrontation meinen wir, dass wir etwas über unsere <strong>an</strong>sichten, gefühle und<br />

Wünsche aussagen. Bei genauerem hinhören stellt sich heraus, dass wir ein urteil über<br />

die <strong>an</strong><strong>der</strong>e Person abgeben o<strong>der</strong> ihr verhalten interpretieren.<br />

Bsp.: Du bist unorg<strong>an</strong>isiert, du gibst die unterlagen nie zur zeit ab.<br />

Das ist eine so gen<strong>an</strong>nte Du-Botschaft. Diese Botschaften sind wertend, beschuldigend,<br />

vorwurfsvoll o<strong>der</strong> moralisierend. Dies löst abwehr aus und die Person fühlt sich <strong>an</strong>gegriffen<br />

und provoziert.<br />

ich-Botschaften sind dreiteilig und beschreiben einen tatbest<strong>an</strong>d o<strong>der</strong> ein verhalten, die<br />

Folgen, die das oben beschriebene verhalten für mich hat, und die gefühle, die dabei bei<br />

mir ausgelöst werden.<br />

Bsp.:<br />

Tatbest<strong>an</strong>d<br />

Folgen<br />

Gefühl<br />

Du gibst die unterlagen häufig zu spät ab,<br />

das bedeutet für mich einen zusätzlichen zeitaufw<strong>an</strong>d<br />

und ich fühle mich von dir nicht ernst genommen.<br />

ich-Botschaften enthalten keine urteile, keine Wertungen und keine <strong>an</strong>gebote von lö-<br />

sungen.<br />

trotz korrektem Formulieren von ich-Botschaften reagieren viele Personen verletzt. Die<br />

schulleitung muss eine solche situation mit aktivem zuhören auff<strong>an</strong>gen.<br />

(in <strong>an</strong>lehnung <strong>an</strong> gordon, 1999)<br />

94<br />

zusatzinFOrMatiOnEn<br />

B PErsOnalFÜhrung


Klassische Personalentwicklungsinstrumente<br />

n Horizontale Karriere<br />

Die aufstiegsmöglichkeiten in <strong>der</strong> schule sind begrenzt. als alternative bietet sich eine horizontale<br />

Karriere <strong>an</strong>, welche durch die instrumente Jobenlargement und Jobenrichment<br />

geför<strong>der</strong>t werden k<strong>an</strong>n.<br />

Jobenlargement<br />

Der aufgabenbereich einer lehrperson k<strong>an</strong>n durch die Übernahme von zusätzlichen Funktionen<br />

erweitert werden wie<br />

n Praxislehrperson<br />

n götti o<strong>der</strong> gotte für Junglehrerinnen und Junglehrer<br />

n Elternarbeit und Elternbildung<br />

n Mitarbeit in Projektteams o<strong>der</strong> in steuergruppen<br />

n Mitarbeit in Berufsorg<strong>an</strong>isationen<br />

n Mitarbeit bei <strong>der</strong> Entwicklung von lehrmitteln<br />

n Ämter im schulhaus<br />

n ...<br />

Jobenrichment<br />

Der aufgabenbereich einer lehrperson k<strong>an</strong>n durch tätigkeiten bereichert werden wie<br />

n unterrichtsprojekt pl<strong>an</strong>en<br />

n neue unterrichtsformen praktizieren<br />

n neue rollen im Kollegium übernehmen<br />

n Mit den schülerinnen und schülern lernberichte erarbeiten<br />

n schul<strong>an</strong>lässe org<strong>an</strong>isieren<br />

n ...<br />

Pädagogische spezialfunktionen (Experte o<strong>der</strong> Expertin in bestimmten gebieten wie beispielsweise<br />

gesundheitsför<strong>der</strong>ung, gewaltprävention o. ä.) gemäss Berufsauftrag übernehmen.<br />

n Weitere Möglichkeit<br />

Jobrotation<br />

Damit <strong>der</strong> Blickwinkel nicht einseitig wird, bietet das instrument <strong>der</strong> Jobrotation die Möglichkeit<br />

eines Perspektivenwechsels. somit k<strong>an</strong>n das verständnis für abläufe und <strong>an</strong>liegen<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>er gruppen geför<strong>der</strong>t werden.<br />

Der aufgabenbereich einer lehrperson k<strong>an</strong>n durch einen temporären aufgabentausch mit<br />

Kolleginnen und Kollegen geän<strong>der</strong>t werden wie<br />

n stufe wechseln<br />

n Fächer abtauschen<br />

n neue Fächer übernehmen<br />

n leitungsfunktionen übernehmen<br />

n Funktion mit Mitarbeitenden <strong>der</strong> schulverwaltung tauschen<br />

n ...<br />

95<br />

zusatzinFOrMatiOnEn<br />

B PErsOnalFÜhrung


Instrumente – B <strong>Personalführung</strong><br />

96


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personalfuehrung<br />

instruMEntE – B PErsOnalFÜhrung<br />

Gespräche vorbereiten, durchführen, reflektieren<br />

1. Vorbereitung <strong>der</strong> Gespräche<br />

Die vorbereitungen beginnen etwa zwei Wochen im voraus.<br />

Org<strong>an</strong>isatorisch vorbereitet<br />

rahmenbedingungen:<br />

n Wer nimmt am gespräch teil?<br />

n neutralen Ort bestimmen, reservieren<br />

n störungen (telefon usw.) ausschalten<br />

n zeitpunkt festlegen<br />

n Dauer des gesprächs festlegen<br />

n vorbereitungsunterlagen bereitstellen und zukommen<br />

lassen<br />

n hilfsmittel (unterlagen, hellraumprojektor, Flip-chart<br />

o. ä.) bereitstellen<br />

n Einladung verschicken<br />

Inhaltlich vorbereitet<br />

n sinn, zweck, ziele des gesprächs klären<br />

n rollenklärung<br />

(beratend, konfrontierend, unterstützend, beurteilend,<br />

klärend, motivierend, vermittelnd, initiierend welches<br />

Machtgefälle besteht zwischen den gesprächsteilnehmenden?)<br />

n ablauf des gesprächs mittels leitfragen pl<strong>an</strong>en<br />

n nach vorurteilen, <strong>an</strong>tipathien suchen und bewusst eine<br />

wertschätzende grundhaltung einnehmen<br />

n Wahrnehmungsfehler beachten<br />

(Werden gewisse verhalten auf das gegenüber projiziert?<br />

Überstrahlt ein Merkmal die <strong>an</strong><strong>der</strong>en o<strong>der</strong> verzerrt<br />

ein auffälliges Merkmal die <strong>an</strong><strong>der</strong>en?)<br />

n sich in die situation <strong>der</strong> gesprächsteilnehmenden hineinversetzen<br />

und mögliche argumentationen überlegen<br />

n gespräche auf <strong>der</strong> sachlichen Ebene führen<br />

n gerüchte und Fakten klar trennen<br />

n Konfliktbearbeitungsgespräch in einem neutralen raum<br />

abhalten<br />

(alle Parteien haben die gleiche ausg<strong>an</strong>gslage)<br />

97<br />

Blatt 1<br />

instruMEntE – B ErsOnalFÜhrung<br />

P


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personalfuehrung<br />

instruMEntE – B PErsOnalFÜhrung<br />

Gespräche vorbereiten, durchführen, reflektieren<br />

2. Durchführung, Ablauf <strong>der</strong> Gespräche<br />

Die gespräche verlaufen in <strong>der</strong> regel nach folgendem schema:<br />

Einleitung beachtet<br />

n Persönlichen Kontakt schaffen<br />

n <strong>an</strong>genehmes gesprächsklima schaffen<br />

n gesprächsteilnehmende «abholen», einstimmen<br />

Hauptteil beachtet<br />

n ziel und grund des gesprächs kurz definieren<br />

n zeitrahmen bek<strong>an</strong>nt geben<br />

n Mit den leitfragen durch das gespräch führen<br />

n zielgerichtetes Führen des gesprächs, ohne stur am leitfaden<br />

festzuhalten<br />

n Den Dialog för<strong>der</strong>n, keine Monologe führen<br />

Abschluss beachtet<br />

n gespräch zusammenfassen<br />

n notieren von Ergebnissen, abmachungen,<br />

offenen Punkten<br />

n Weiteres vorgehen festlegen<br />

n ablage des Dokumentes festlegen<br />

n Feedback geben<br />

(Was war gut/nicht so gut am gespräch?)<br />

n Für das gespräch d<strong>an</strong>ken<br />

n gespräch möglichst in einer positiven atmosphäre<br />

beenden<br />

Blatt<br />

98<br />

2<br />

instruMEntE – B ErsOnalFÜhrung<br />

P


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instruMEntE – B PErsOnalFÜhrung<br />

Gespräche vorbereiten, durchführen, reflektieren<br />

3. Reflexion <strong>der</strong> Gespräche<br />

Die reflexion <strong>der</strong> gespräche gibt hinweise, was gut verlief und/o<strong>der</strong> was<br />

verbessert werden könnte.<br />

Reflexion reflektiert<br />

n sind die ziele des gesprächs erreicht worden?<br />

Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?<br />

n Wie kam ein Konsens zu st<strong>an</strong>de?<br />

Warum kam er nicht zu st<strong>an</strong>de?<br />

n Wie war das gesprächsklima?<br />

Konnte es beeinflusst werden?<br />

n Was war erfolgreich?<br />

Was war nicht erfolgreich?<br />

n Was hätte im gespräch besser gemacht werden<br />

können?<br />

n gibt es Erkenntnisse bezüglich <strong>der</strong> gesprächsführung<br />

und/o<strong>der</strong> des Führungsverhaltens für die schulleitung?<br />

Blatt<br />

99<br />

3<br />

instruMEntE – B ErsOnalFÜhrung<br />

P


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instruMEntE – B PErsOnalFÜhrung<br />

Bil<strong>an</strong>z- und St<strong>an</strong>dortbestimmungsgespräch<br />

gesprächsdatum<br />

lehrperson name<br />

Funktion<br />

stufe / Klasse Pensum %<br />

Dienstjahre gesamt <strong>an</strong> unserer schule<br />

schulleitung<br />

Schule<br />

Gesprächsinhalte<br />

A – Befindlichkeit<br />

Das Bil<strong>an</strong>z- und st<strong>an</strong>dortbestimmungsgespräch bietet gelegenheit, die berufliche<br />

situation in einem strukturierten und vertraulichen gespräch zu reflektieren.<br />

Das gespräch ermöglicht es, sich gegenseitig besser kennen zu lernen,<br />

ged<strong>an</strong>ken auszutauschen sowie die zusammenarbeit, Erwartungen und Wünsche<br />

zu klären.<br />

100<br />

Blatt 1<br />

A Befindlichkeit<br />

B Reflexion <strong>der</strong> Arbeit durch Selbst- und Fremdeinschätzung<br />

(situations<strong>an</strong>alyse: Bil<strong>an</strong>z- und st<strong>an</strong>dortbestimmung)<br />

n unterricht und Klassenführung<br />

n zusammen- und Mitarbeit im team<br />

n Beziehung zu Eltern, Behörden, Öffentlichkeit<br />

n lehrperson als individuum<br />

C Erwartungen und Wünsche<br />

D Feedback zum Gespräch<br />

Der Protokollbogen und <strong>der</strong> Kriterienraster dienen <strong>der</strong> schulleitung und <strong>der</strong> lehrperson zur<br />

gesprächsvorbereitung und als hilfe für die selbst- und Fremdeinschätzung.<br />

n Wie fühlst du dich im Kollegium?<br />

n Was bereitet dir Freude? n Was ärgert dich?<br />

n Was ist dir wichtig? n Was möchtest du än<strong>der</strong>n?<br />

n Wie empfindest du das arbeitsklima? n Wie empfindest du die Führung?<br />

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P


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Bil<strong>an</strong>z- und St<strong>an</strong>dortbestimmungsgespräch Blatt 2<br />

Schule<br />

B – Reflexion <strong>der</strong> Arbeit (Situations<strong>an</strong>alyse)<br />

Überlege zu den 4 Bereichen:<br />

n unterricht und Klassenführung<br />

n zusammen- und Mitarbeit im team<br />

n Beziehungen zu Eltern, Behörden, Öffentlichkeit<br />

n lehrperson als individuum<br />

Was gel<strong>an</strong>g mir gut? Was gel<strong>an</strong>g mir nicht so gut?<br />

Welches waren meine highlights? Welches waren meine lowlights?<br />

Welches sind meine stärken? Wo liegen meine schwächen?<br />

Was läuft gut? Was läuft nicht so gut?<br />

als Orientierungshilfe dient <strong>der</strong> Kriterienraster.<br />

Unterricht und Klassenführung<br />

n Wie bin ich mit <strong>der</strong> Qualität meines unterrichts zufrieden (fachlich, pädagogisch,<br />

lernergebnisse)?<br />

n Wie gehe ich mit den schülerinnen und schülern um?<br />

n Welche verbesserungs- o<strong>der</strong> verän<strong>der</strong>ungsmöglichkeiten gibt es?<br />

Zusammen- und Mitarbeit im Team<br />

n Engagiere ich mich in <strong>der</strong> teamarbeit? n Bringe ich mein Wissen ein?<br />

n verhalte ich mich kooperativ? n trage ich zu einer guten atmosphäre bei?<br />

101<br />

instruMEntE – B ErsOnalFÜhrung<br />

P


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Bil<strong>an</strong>z- und St<strong>an</strong>dortbestimmungsgespräch Blatt 3<br />

Schule<br />

Beziehungen zu Eltern, Behörden, Öffentlichkeit<br />

n Wie verläuft die zusammenarbeit mit den Eltern bzw. den Behörden?<br />

n Bin ich offen für die <strong>an</strong>liegen <strong>der</strong> Eltern bzw. <strong>der</strong> Behörden?<br />

n Kenne ich die <strong>an</strong>liegen und Erwartungen <strong>der</strong> Öffentlichkeit <strong>an</strong> die schule?<br />

Lehrperson als Individuum<br />

n identifiziere ich mich mit <strong>der</strong> schule?<br />

n Wie verhalte ich mich in stresssituationen?<br />

n K<strong>an</strong>n ich meine Potenziale nutzen?<br />

102<br />

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P


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Bil<strong>an</strong>z- und St<strong>an</strong>dortbestimmungsgespräch Blatt 4<br />

Schule<br />

C – Erwartungen und Wünsche<br />

n Was wünsche ich mir <strong>an</strong> unserer schule?<br />

n Wie sehe ich meine zukunft?<br />

n Was erwarte und erhoffe ich von <strong>der</strong> schulleitung?<br />

n Was könnte verbessert werden?<br />

D – Feedback zum Gespräch<br />

n Wie empf<strong>an</strong>d ich das gespräch?<br />

n Bin ich mit dem gesprächsverlauf zufrieden (Offenheit, Fairness ...)?<br />

n habe ich noch Fragen?<br />

Ort, Datum Ort, Datum<br />

unterschrift lehrperson unterschrift schulleitung<br />

Verteiler n Kopie <strong>an</strong> lehrperson<br />

n Original <strong>an</strong> schulleitung (wird im Personaldossier verschlossen abgelegt<br />

und ist nur für den internen gebrauch bestimmt)<br />

103<br />

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P


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St<strong>an</strong>dortbestimmungs- und Zielvereinbarungsgespräch<br />

gesprächsdatum<br />

lehrperson name<br />

Schule<br />

Funktion<br />

stufe / Klasse Pensum %<br />

Dienstjahre gesamt <strong>an</strong> unserer schule<br />

104<br />

Blatt 1<br />

schulleitung<br />

Das st<strong>an</strong>dortbestimmungs- und zielvereinbarungsgespräch bietet gelegenheit, die berufliche<br />

situation in einem strukturierten und vertraulichen gespräch zu reflektieren. Es soll <strong>der</strong><br />

Qualitätssicherung und -entwicklung des unterrichts sowie <strong>der</strong> beruflichen und persönlichen<br />

Entwicklung <strong>der</strong> lehrperson dienen.<br />

Durch den vergleich <strong>der</strong> selbsteinschätzung durch die lehrperson und <strong>der</strong> Fremdeinschätzung<br />

durch die schulleitung k<strong>an</strong>n eine st<strong>an</strong>dortbestimmung erfolgen, woraus sich konkrete<br />

ziele (persönliche und schulische) für das nächste schuljahr ableiten lassen.<br />

Gesprächsinhalte<br />

A – Befindlichkeit<br />

A. Befindlichkeit<br />

B Reflexion <strong>der</strong> Arbeit durch Selbst- und Fremdeinschätzung<br />

(situations<strong>an</strong>alyse)<br />

n unterricht und Klassenführung<br />

n zusammen- und Mitarbeit im team<br />

n Beziehungen zu Eltern, Behörden, Öffentlichkeit<br />

n lehrperson als individuum<br />

C Zielvereinbarung<br />

D Feedback zum Gespräch<br />

Der Protokollbogen und <strong>der</strong> Kriterienraster dienen <strong>der</strong> schulleitung und <strong>der</strong> lehrperson zur<br />

gesprächsvorbereitung und als hilfe für die selbst- und Fremdeinschätzung.<br />

n Wie fühlst du dich im Kollegium? n Wie fühlst du dich mit deinen Klassen?<br />

n Was bereitet dir Freude? n Was ärgert dich?<br />

n Was ist dir wichtig? n Was möchtest du än<strong>der</strong>n?<br />

n Wie empfindest du das arbeitsklima? n Wie empfindest du die Führung?<br />

n Wo siehst du dich in 2 bzw. 5 Jahren?<br />

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St<strong>an</strong>dortbestimmungs- und Zielvereinbarungsgespräch Blatt 2<br />

Schule<br />

B – Reflexion <strong>der</strong> Arbeit (Situations<strong>an</strong>alyse)<br />

Überlege zu den 4 Bereichen:<br />

n unterricht und Klassenführung<br />

n zusammen- und Mitarbeit im team<br />

n Beziehungen zu Eltern, Behörden, Öffentlichkeit<br />

n lehrperson als individuum<br />

Was gel<strong>an</strong>g mir gut? Was gel<strong>an</strong>g mir nicht so gut?<br />

Welches waren meine highlights? Welches waren meine lowlights?<br />

Welches sind meine stärken? Wo liegen meine schwächen?<br />

Was läuft gut? Was läuft nicht so gut?<br />

als Orientierungshilfe dient <strong>der</strong> Kriterienraster.<br />

Unterricht und Klassenführung<br />

n Wie bin ich mit <strong>der</strong> Qualität meines unterrichts zufrieden (fachlich, pädagogisch,<br />

lernergebnisse)?<br />

n Wie gehe ich mit den schülerinnen und schülern um?<br />

n Welche verbesserungs- o<strong>der</strong> verän<strong>der</strong>ungsmöglichkeiten gibt es?<br />

Zusammen- und Mitarbeit im Team<br />

n Engagiere ich mich in <strong>der</strong> teamarbeit? n Bringe ich mein Wissen ein?<br />

n verhalte ich mich kooperativ? n trage ich zu einer guten atmosphäre bei?<br />

105<br />

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P


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instruMEntE – B PErsOnalFÜhrung<br />

St<strong>an</strong>dortbestimmungs- und Zielvereinbarungsgespräch Blatt 3<br />

Schule<br />

Beziehungen zu Eltern, Behörden, Öffentlichkeit<br />

n Wie verläuft die zusammenarbeit mit den Eltern bzw. den Behörden?<br />

n Bin ich offen für die <strong>an</strong>liegen <strong>der</strong> Eltern bzw. <strong>der</strong> Behörden?<br />

n Kenne ich die <strong>an</strong>liegen und Erwartungen <strong>der</strong> Öffentlichkeit <strong>an</strong> die schule?<br />

Lehrperson als Individuum<br />

n identifiziere ich mich mit <strong>der</strong> schule?<br />

n Wie verhalte ich mich in stresssituationen?<br />

n K<strong>an</strong>n ich meine Potenziale nutzen?<br />

106<br />

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St<strong>an</strong>dortbestimmungs- und Zielvereinbarungsgespräch Blatt 4<br />

C – Zielvereinbarungen<br />

Zielsetzungen<br />

n Welche zielsetzungen ergeben sich aufgrund <strong>der</strong> situations<strong>an</strong>alyse?<br />

n Welche ziele leite ich für mich aus den Jahreszielen <strong>der</strong> schule ab?<br />

n Welche ziele setze ich mir persönlich?<br />

ziele (was soll erreicht werden): Wie und w<strong>an</strong>n werden die ziele überprüft?<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Schule<br />

Massnahmen zur Umsetzung <strong>der</strong> Ziele<br />

n Was unternehme ich, um die ziele zu erreichen?<br />

n Welche unterstützung wünsche ich mir von <strong>der</strong> schulleitung?<br />

n Welche schwierigkeiten könnten auftreten?<br />

D – Feedback zum Gespräch<br />

n Wie empf<strong>an</strong>d ich das gespräch?<br />

n Bin ich mit dem gesprächsverlauf zufrieden (Offenheit, Fairness ...)?<br />

n habe ich noch Fragen?<br />

Ort, Datum Ort, Datum<br />

unterschrift lehrperson unterschrift schulleitung<br />

Verteiler n Kopie <strong>an</strong> lehrperson<br />

n Original <strong>an</strong> schulleitung (wird im Personaldossier verschlossen abgelegt<br />

und ist nur für den internen gebrauch bestimmt)<br />

107<br />

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Jährliches Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräch<br />

mit Zielvereinbarungen (MAG)<br />

gesprächsdatum<br />

lehrperson name<br />

Funktion<br />

stufe / Klasse Pensum %<br />

Dienstjahre gesamt <strong>an</strong> unserer schule<br />

letztes Mag<br />

schulleitung<br />

Schule<br />

Gesprächsinhalte<br />

A – Befindlichkeit<br />

108<br />

Blatt 1<br />

Das jährliche Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräch bietet gelegenheit, die berufliche<br />

situation in einem strukturierten und vertraulichen gespräch zu reflektieren. Es soll <strong>der</strong> Qualitätssicherung<br />

und -entwicklung des unterrichts sowie <strong>der</strong> beruflichen und persönlichen<br />

Entwicklung <strong>der</strong> lehrperson dienen.<br />

Durch den vergleich <strong>der</strong> selbsteinschätzung durch die lehrperson und <strong>der</strong> Fremdeinschätzung<br />

durch die schulleitung k<strong>an</strong>n eine st<strong>an</strong>dortbestimmung erfolgen, woraus sich persönliche<br />

ziele und Org<strong>an</strong>isationsziele für das nächste schuljahr ableiten lassen.<br />

A Befindlichkeit<br />

B Zielerreichung<br />

C Reflexion <strong>der</strong> Arbeit durch Selbst- und Fremdeinschätzung (situations<strong>an</strong>alyse)<br />

n unterricht und Klassenführung<br />

n zusammen- und Mitarbeit im team<br />

n Beziehungen zu Eltern, Behörden, Öffentlichkeit<br />

n lehrperson als individuum<br />

D Zielvereinbarung<br />

E Feedback zum Gespräch<br />

Der Protokollbogen und <strong>der</strong> Kriterienraster dienen <strong>der</strong> schulleitung und <strong>der</strong> lehrperson zur<br />

gesprächsvorbereitung und als hilfe für die selbst- und Fremdeinschätzung.<br />

n Wie fühlst du dich im Kollegium? n Wie fühlst du dich mit deinen Klassen?<br />

n Was bereitet dir Freude? n Was ärgert dich?<br />

n Was ist dir wichtig? n Was möchtest du än<strong>der</strong>n?<br />

n Wie empfindest du das arbeitsklima? n Wie empfindest du die Führung?<br />

n Wo siehst du dich in 2 bzw. 5 Jahren?<br />

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Jährliches Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräch<br />

mit Zielvereinbarungen (MAG) Blatt 2<br />

B – Zielerreichung<br />

n in welchem umf<strong>an</strong>g wurden die im letzten Mag vereinbarten ziele<br />

erreicht (übertroffen, erreicht, teilweise erreicht, nicht erreicht)?<br />

n Was war dabei hin<strong>der</strong>lich? Was war för<strong>der</strong>lich?<br />

ziele Erreichungsgrad Begründung<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Schule<br />

C – Reflexion <strong>der</strong> Arbeit (Situations<strong>an</strong>alyse)<br />

Überlege zu den 4 Bereichen:<br />

n unterricht und Klassenführung<br />

n zusammen- und Mitarbeit im team<br />

n Beziehungen zu Eltern, Behörden, Öffentlichkeit<br />

n lehrperson als individuum<br />

Was gel<strong>an</strong>g mir gut? Was gel<strong>an</strong>g mir nicht so gut?<br />

Welches waren meine highlights? Welches waren meine lowlights?<br />

Welches sind meine stärken? Wo liegen meine schwächen?<br />

Was läuft gut? Was läuft nicht so gut?<br />

als Orientierungshilfe dient <strong>der</strong> Kriterienraster.<br />

Unterricht und Klassenführung<br />

n Wie bin ich mit <strong>der</strong> Qualität meines unterrichts zufrieden (fachlich, pädagogisch,<br />

lernergebnisse)?<br />

n Wie gehe ich mit den schülerinnen und schülern um?<br />

n Welche verbesserungs- o<strong>der</strong> verän<strong>der</strong>ungsmöglichkeiten gibt es?<br />

109<br />

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Jährliches Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräch<br />

mit Zielvereinbarungen (MAG) Blatt 3<br />

Schule<br />

Zusammen- und Mitarbeit im Team<br />

n Engagiere ich mich in <strong>der</strong> teamarbeit? n Bringe ich mein Wissen ein?<br />

n verhalte ich mich kooperativ? n trage ich zu einer guten atmosphäre bei?<br />

Beziehungen zu Eltern, Behörden, Öffentlichkeit<br />

n Wie verläuft die zusammenarbeit mit den Eltern bzw. den Behörden?<br />

n Bin ich offen für die <strong>an</strong>liegen <strong>der</strong> Eltern bzw. <strong>der</strong> Behörden?<br />

n Kenne ich die <strong>an</strong>liegen und Erwartungen <strong>der</strong> Öffentlichkeit <strong>an</strong> die schule?<br />

Lehrperson als Individuum<br />

n identifiziere ich mich mit <strong>der</strong> schule?<br />

n Wie verhalte ich mich in stresssituationen?<br />

n K<strong>an</strong>n ich meine Potenziale nutzen?<br />

110<br />

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Jährliches Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräch<br />

mit Zielvereinbarungen (MAG)<br />

D – Zielvereinbarungen<br />

Zielsetzungen<br />

n Welche neuen zielsetzungen ergeben sich aufgrund <strong>der</strong> situations<strong>an</strong>alyse?<br />

n Welche ziele leite ich für mich aus den Jahreszielen <strong>der</strong> schule ab?<br />

n Welche ziele setze ich mir persönlich?<br />

ziele (was soll erreicht werden): Wie und w<strong>an</strong>n werden die ziele überprüft?<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Schule<br />

Massnahmen zur Zielerreichung<br />

n Was unternehme ich, um die ziele zu erreichen?<br />

n Welche unterstützung wünsche ich mir von <strong>der</strong> schulleitung?<br />

n Welche schwierigkeiten könnten auftreten?<br />

E – Feedback zum Gespräch<br />

n Wie empf<strong>an</strong>d ich das gespräch?<br />

n Bin ich mit dem gesprächsverlauf zufrieden (Offenheit, Fairness ...)?<br />

n habe ich noch Fragen?<br />

Ort, Datum Ort, Datum<br />

unterschrift lehrperson unterschrift schulleitung<br />

Verteiler n Kopie <strong>an</strong> lehrperson<br />

n Original <strong>an</strong> schulleitung (wird im Personaldossier verschlossen abgelegt<br />

und ist nur für den internen gebrauch bestimmt)<br />

Blatt<br />

111<br />

4<br />

instruMEntE – B ErsOnalFÜhrung<br />

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Kriterienraster zur Vorbereitung <strong>der</strong> MAG nach Tätigkeiten<br />

112<br />

Blatt 1<br />

Dieser Kriterienraster dient den lehrpersonen und <strong>der</strong> schulleitung als reflexionshilfe. zu<br />

den Bereichen des schulalltags «unterricht und Klassenführung», «zusammen- und Mitarbeit<br />

im team», «Beziehungen zu Eltern, Behörden, Öffentlichkeit» und «lehrperson als individuum»<br />

sind eine auswahl <strong>an</strong> Kriterien aufgelistet. sie sollen eine systematische reflexion<br />

ermöglichen, damit eine vertiefte Diskussion möglich wird. Die schulleitung und die lehrperson<br />

vereinbaren im voraus, welche Bereiche im Mag <strong>an</strong>gesprochen werden.<br />

Die Kriterien für «unterricht und Klassenführung» sind vom inspektorat volksschule übernommen<br />

worden.<br />

Unterricht und Klassenführung<br />

lehr- und lernarr<strong>an</strong>gements<br />

n ich orientiere mich <strong>an</strong> den festgelegten lehr- und lernzielen.<br />

n ich formuliere lernziele, welche sach-, sozial- und selbstkompetenz umfassen.<br />

n ich pl<strong>an</strong>e, strukturiere und gestalte den unterricht.<br />

n ich vermittle die inhalte in <strong>an</strong>gemessenen lernarr<strong>an</strong>gements.<br />

n ich sorge für eine geordnete und vorbereitete arbeitsumgebung.<br />

n ich reflektiere die Pl<strong>an</strong>ung und die gestaltung des unterrichts allein o<strong>der</strong> im team (aufgrund<br />

eventuell gemeinsam vereinbarter Massstäbe und Kriterien).<br />

n ich verbessere die Pl<strong>an</strong>ung und gestaltung bei Bedarf.<br />

Differenzierte lernbegleitung<br />

Klassenführung<br />

n ich berücksichtige die individuellen lernmöglichkeiten <strong>der</strong> schülerinnen und schüler.<br />

n ich bin mir <strong>der</strong> leistungsgrenzen <strong>der</strong> schülerinnen und schüler bewusst.<br />

n ich setze differenzierende lernziele.<br />

n ich gestalte individualisierende unterrichtssequenzen.<br />

n ich för<strong>der</strong>e die individuelle Entwicklung <strong>der</strong> schülerinnen und schüler ihren Fähigkeiten<br />

entsprechend.<br />

n ich reflektiere die lernbegleitung allein o<strong>der</strong> im team.<br />

n ich passe die lernbegleitung bei Bedarf <strong>an</strong>.<br />

n ich führe die Klasse sicher.<br />

n ich habe einen wertschätzenden umg<strong>an</strong>g mit den schülerinnen und schülern.<br />

n ich vermittle Werte und verhaltensweisen, welche ein konstruktives zusammenleben<br />

ermöglichen.<br />

n ich bin mir meiner vorbildfunktion bewusst.<br />

n ich schaffe eine <strong>an</strong>genehme lernatmosphäre.<br />

n ich ermögliche motiviertes arbeiten.<br />

n ich nehme störungen und Konflikte wahr und interveniere adäquat.<br />

n ich überprüfe die Klassenführung allein o<strong>der</strong> im team (aufgrund eventuell gemeinsam<br />

vereinbarter Massstäbe und Kriterien).<br />

n ich passe die Klassenführung bei Bedarf <strong>an</strong>.<br />

Beurteilung <strong>der</strong> schülerinnen und schüler<br />

n ich beurteile den formulierten lernzielen entsprechend.<br />

n ich beurteile differenziert.<br />

n ich beurteile tr<strong>an</strong>sparent, nachvollziehbar und gerecht.<br />

n ich beziehe die schülerinnen und schüler in die Beurteilung mit ein.<br />

n ich reflektiere mein Beurteilungssystem allein o<strong>der</strong> im team (aufgrund eventuell gemein-<br />

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P<br />

sam vereinbarter st<strong>an</strong>dards).<br />

n ich verbessere meine Beurteilungspraxis, wenn nötig.


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Kriterienraster zur Vorbereitung <strong>der</strong> MAG nach Tätigkeiten<br />

Zusammen- und Mitarbeit im Team<br />

teamarbeit<br />

soziale Ebene<br />

n ich übernehme aufgaben und ver<strong>an</strong>twortung.<br />

n ich bringe meine Fähigkeiten und Potenziale ein.<br />

n ich weiss mit internen und externen ressourcen umzugehen.<br />

n ich unterstütze team- und Projektarbeit mit meinem Wissen.<br />

n ich bin bereit, neues zu lernen.<br />

n ich k<strong>an</strong>n <strong>an</strong>erkennung aussprechen und Kritik entgegennehmen.<br />

n ich kenne die bildungspolitischen themen und Debatten.<br />

n ich kenne die aktuellen schulentwicklungstendenzen.<br />

n ich führe meine arbeit in Übereinstimmung mit den schulrechtlichen Erlassen aus.<br />

n ich gehe mit Konflikten konstruktiv um.<br />

n ich trage zu einer guten atmosphäre bei.<br />

n ich engagiere mich im team.<br />

n ich bin offen für neue ideen und Weiterentwicklungen.<br />

n ich k<strong>an</strong>n meine Bedürfnisse und Wünsche einbringen.<br />

n ich begegne den lehrpersonen im team mit achtung.<br />

n ich bin mir <strong>der</strong> unterschiedlichen rollenerwartungen bewusst.<br />

Beziehungen zu Eltern, Behörden, Öffentlichkeit<br />

n ich begegne den Eltern mit Wertschätzung.<br />

n ich informiere die Eltern umfassend.<br />

n ich beziehe die Eltern in das schulleben mit ein.<br />

n ich arbeite mit den Eltern auf verschiedene Weise zusammen.<br />

n ich weiss, wie ich Konflikte <strong>an</strong>gehen k<strong>an</strong>n.<br />

n ich vertrete die schule gegen aussen.<br />

n ich nehme die Behörden mit ihren Bedürfnissen wahr.<br />

n ich bemühe mich um ein gutes verhältnis mit den Behörden.<br />

n ich kenne die <strong>an</strong>liegen <strong>der</strong> Öffentlichkeit (Politik, Wirtschaft, gesellschaft) <strong>an</strong> die schule.<br />

n ich informiere mich aus diversen Quellen.<br />

Lehrperson als Individuum<br />

n ich bin offen für verän<strong>der</strong>ungen.<br />

n ich pl<strong>an</strong>e meine Weiterbildung in absprache mit <strong>der</strong> schulleitung.<br />

n ich gehe mit meinen eigenen und fremden ressourcen ökonomisch um.<br />

n ich k<strong>an</strong>n mit stress umgehen.<br />

n ich kenne meine Wünsche und Bedürfnisse.<br />

n ich bringe <strong>an</strong><strong>der</strong>en Wertschätzung entgegen.<br />

n ich k<strong>an</strong>n auf <strong>an</strong><strong>der</strong>e Kulturen eingehen.<br />

n ich k<strong>an</strong>n meine interessen zu gunsten einer sachorientierten Problemlösung<br />

zurückstellen.<br />

n ich identifiziere mich mit <strong>der</strong> schule.<br />

n ich verhalte mich loyal.<br />

n ich bin integer.<br />

n ich zeige arbeitseinsatz, ich arbeite n korrekt<br />

n sorgfältig<br />

n zuverlässig<br />

n ökonomisch<br />

Blatt<br />

113<br />

2<br />

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Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräche durchführen<br />

Beim Führen <strong>der</strong> Mag soll die schulleitung neben den grundsätzlichen Punkten<br />

(siehe instrument gespräche vorbereiten, durchführen und reflektieren) weitere<br />

spezifische Punkte beachten.<br />

Teilnehmende informiert<br />

n schulleitung und lehrperson nehmen teil<br />

(Bei wenig direktem Kontakt zur lehrperson k<strong>an</strong>n eine<br />

Drittperson beigezogen werden.)<br />

Zeitlicher Rahmen bestimmt<br />

n Einmal pro Jahr durchführen<br />

n Etwa 60 Minuten einpl<strong>an</strong>en<br />

Vorbereitungen (g<strong>an</strong>zes Schuljahr) vorbereitet<br />

n Kriterienorientierte Beobachtungen während des g<strong>an</strong>zen<br />

schuljahres beschreiben und notieren<br />

n unterrichtsbesuch <strong>an</strong>kündigen<br />

n zusätzliche grundlagen definieren<br />

(Portfolio, unterrichtsdossier, Journal, Feedbackergebnisse,<br />

Kompetenzprofil o. ä., die im zusammenh<strong>an</strong>g mit<br />

QuEs entst<strong>an</strong>den sind.)<br />

n Mögliche ziele notieren<br />

Vorbereitung (2–4 Wochen im Voraus) vorbereitet<br />

n termin bek<strong>an</strong>nt geben<br />

n Ort bestimmen und reservieren (störungen ausschalten)<br />

n Protokollbogen und Kriterienraster zur selbst- bzw.<br />

Fremdeinschätzung abgeben<br />

Durchführung beachtet<br />

n lehrperson begrüssen<br />

n vertraulichkeit bek<strong>an</strong>nt geben<br />

n Mag im Dialog führen<br />

n gespräch <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d des Protokollbogens führen<br />

n Kriterienraster und evtl. zusätzlich definierte grundlagen<br />

einbeziehen<br />

n Mag protokollieren<br />

n Protokollbogen durch schulleitung und lehrperson unterschreiben<br />

lassen<br />

(Die unterschrift bedeutet nicht das Einverständnis mit<br />

dem inhalt des Mag.)<br />

n Kopie <strong>an</strong> lehrperson abgeben<br />

n Original in Personaldossier verschlossen aufbewahren<br />

n Für die arbeit und das gespräch d<strong>an</strong>ken<br />

114<br />

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MAG nach Kompetenzen<br />

gesprächsdatum<br />

lehrperson name<br />

Funktion<br />

stufe / Klasse Pensum %<br />

Dienstjahre gesamt <strong>an</strong> unserer schule<br />

letztes Mag<br />

schulleitung<br />

Schule<br />

Gesprächsinhalte<br />

A – Befindlichkeit<br />

115<br />

Blatt 1<br />

Das jährliche Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräch bietet gelegenheit, die berufliche<br />

situation in einem strukturierten und vertraulichen gespräch zu reflektieren. Es soll <strong>der</strong> Qualitätssicherung<br />

und -entwicklung des unterrichts sowie <strong>der</strong> beruflichen und persönlichen<br />

Entwicklung <strong>der</strong> lehrperson dienen.<br />

Durch den vergleich <strong>der</strong> selbsteinschätzung durch die lehrperson und <strong>der</strong> Fremdeinschätzung<br />

durch die schulleitung k<strong>an</strong>n eine st<strong>an</strong>dortbestimmung erfolgen, woraus sich persönliche<br />

ziele und Org<strong>an</strong>isationsziele für das nächste schuljahr ableiten lassen.<br />

A Befindlichkeit<br />

B Zielerreichung<br />

C Reflexion <strong>der</strong> Arbeit durch Selbst- und Fremdeinschätzung<br />

(Kompetenz<strong>an</strong>alyse)<br />

n Fachkompetenz<br />

n sozialkompetenz<br />

n selbstkompetenz<br />

D Zielvereinbarung<br />

E Feedback zum Gespräch<br />

Der Protokollbogen und <strong>der</strong> Kriterienraster dienen <strong>der</strong> schulleitung und <strong>der</strong> lehrperson zur<br />

gesprächsvorbereitung und als hilfe für die selbst- und Fremdeinschätzung.<br />

n Wie fühlst du dich im Kollegium? n Wie fühlst du dich mit deinen Klassen?<br />

n Was bereitet dir Freude? n Was ärgert dich?<br />

n Was ist dir wichtig? n Was möchtest du än<strong>der</strong>n?<br />

n Wie empfindest du das arbeitsklima? n Wie empfindest du die Führung?<br />

n Wo siehst du dich in 2 bzw. 5 Jahren?<br />

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MAG nach Kompetenzen<br />

B – Zielerreichung<br />

n in welchem umf<strong>an</strong>g wurden die im letzten Mag vereinbarten ziele<br />

erreicht (übertroffen, erreicht, teilweise erreicht, nicht erreicht)?<br />

n Was war dabei hin<strong>der</strong>lich? Was war för<strong>der</strong>lich?<br />

ziele Erreichungsgrad Begründung<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

C – Reflexion <strong>der</strong> Arbeit (Kompetenz<strong>an</strong>alyse)<br />

Fachkompetenz<br />

Schule<br />

Überlege zu den Fach-, sozial- und selbstkompetenzbereichen:<br />

n Was gel<strong>an</strong>g mir gut? n Was gel<strong>an</strong>g mir nicht so gut?<br />

n Welches waren meine highlights? n Welches waren meine lowlights?<br />

n Welches sind meine stärken? n Wo liegen meine schwächen?<br />

n Was läuft gut? n Was läuft nicht so gut?<br />

als Orientierungshilfe dient <strong>der</strong> Kriterienraster.<br />

n Wie bin ich mit <strong>der</strong> Qualität meines unterrichts zufrieden (fachlich, pädagogisch,<br />

lernergebnisse)?<br />

n Wie bin ich mit <strong>der</strong> Qualität meiner teamarbeit zufrieden?<br />

Blatt<br />

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2<br />

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MAG nach Kompetenzen Blatt 3<br />

Sozialkompetenz<br />

Selbstkompetenz<br />

Schule<br />

n Wie ist mein verhalten den schülerinnen und schülern, Eltern, Behörden gegenüber?<br />

n verhalte ich mich im team kooperativ?<br />

n Wie verhalte ich mich in schwierigen situationen?<br />

n Wie kommuniziere ich?<br />

n Bin ich <strong>an</strong> allen aspekten <strong>der</strong> arbeit interessiert?<br />

n Bilde ich mich regelmässig weiter?<br />

n Profitiert das team davon?<br />

n Wie bewältige ich stresssituationen?<br />

117<br />

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MAG nach Kompetenzen<br />

D – Zielvereinbarungen<br />

Zielsetzungen<br />

n Welche neuen zielsetzungen ergeben sich aufgrund <strong>der</strong> Kompetenz<strong>an</strong>alyse?<br />

n Welche ziele leite ich für mich aus den Jahreszielen <strong>der</strong> schule ab?<br />

n Welche ziele setze ich mir persönlich?<br />

ziele (was soll erreicht werden): Wie und w<strong>an</strong>n werden die ziele überprüft?<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Schule<br />

Massnahmen zur Zielerreichung<br />

n Was trage ich zur zielerreichung bei?<br />

n Welche unterstützung wünsche ich mir von <strong>der</strong> schulleitung?<br />

n Welche schwierigkeiten könnten auftreten?<br />

E – Feedback zum Gespräch<br />

n Wie empf<strong>an</strong>d ich das gespräch?<br />

n Bin ich mit dem gesprächsverlauf zufrieden (Offenheit, Fairness ...)?<br />

n habe ich noch Fragen?<br />

Ort, Datum Ort, Datum<br />

unterschrift lehrperson unterschrift schulleitung<br />

Verteiler n Kopie <strong>an</strong> lehrperson<br />

n Original <strong>an</strong> schulleitung (wird im Personaldossier verschlossen abgelegt<br />

und ist nur für den internen gebrauch bestimmt)<br />

Blatt<br />

118<br />

4<br />

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Kriterienraster zur Vorbereitung <strong>der</strong> MAG<br />

nach Kompetenzen<br />

Fachkompetenz<br />

Dieser Kriterienraster dient den lehrpersonen und <strong>der</strong> schulleitung als reflexionshilfe.<br />

zu den Bereichen Fach-, sozial- und selbstkompetenz sind eine auswahl von<br />

Kriterien aufgelistet. sie sollen eine systematische reflexion ermöglichen, damit<br />

eine vertiefte Diskussion möglich wird. Die schulleitung und die lehrperson vereinbaren<br />

im voraus, welche Bereiche im Mag <strong>an</strong>gesprochen werden.<br />

Die Kriterien für die Fachkompetenz sind vom inspektorat volksschule übernommen<br />

worden.<br />

lehr- und lernarr<strong>an</strong>gements<br />

n ich orientiere mich <strong>an</strong> den festgelegten lehr- und lernzielen.<br />

n ich formuliere lernziele, welche sach-, sozial- und selbstkompetenz umfassen.<br />

n ich pl<strong>an</strong>e, strukturiere und gestalte den unterricht.<br />

n ich vermittle die inhalte in <strong>an</strong>gemessenen lernarr<strong>an</strong>gements.<br />

n ich sorge für eine geordnete und vorbereitete arbeitsumgebung.<br />

n ich reflektiere die Pl<strong>an</strong>ung und die gestaltung des unterrichts allein o<strong>der</strong> im team<br />

(aufgrund eventuell gemeinsam vereinbarter Massstäbe und Kriterien).<br />

n ich verbessere die Pl<strong>an</strong>ung und gestaltung bei Bedarf.<br />

Differenzierte lernbegleitung<br />

Klassenführung<br />

119<br />

Blatt 1<br />

n ich berücksichtige die individuellen lernmöglichkeiten <strong>der</strong> schülerinnen und schüler.<br />

n ich bin mir <strong>der</strong> leistungsgrenzen <strong>der</strong> schülerinnen und schüler bewusst.<br />

n ich setze differenzierende lernziele.<br />

n ich gestalte individualisierende unterrichtssequenzen.<br />

n ich för<strong>der</strong>e die individuelle Entwicklung <strong>der</strong> schülerinnen und schüler ihren Fähigkeiten<br />

entsprechend.<br />

n ich reflektiere die lernbegleitung allein o<strong>der</strong> im team.<br />

n ich passe die lernbegleitung bei Bedarf <strong>an</strong>.<br />

n ich führe die Klasse sicher.<br />

n ich vermittle Werte und verhaltensweisen, welche ein konstruktives zusammenleben<br />

ermöglichen.<br />

n ich ermögliche motiviertes arbeiten.<br />

n ich überprüfe die Klassenführung allein o<strong>der</strong> im team (aufgrund eventuell gemeinsam<br />

vereinbarter Massstäbe und Kriterien).<br />

n ich passe die Klassenführung bei Bedarf <strong>an</strong>.<br />

Beurteilung <strong>der</strong> schülerinnen und schüler<br />

teamarbeit<br />

n ich beurteile den formulierten lernzielen entsprechend.<br />

n ich beurteile differenziert.<br />

n ich beurteile tr<strong>an</strong>sparent, nachvollziehbar und gerecht.<br />

n ich beziehe die schülerinnen und schüler in die Beurteilung mit ein.<br />

n ich reflektiere mein Beurteilungssystem allein o<strong>der</strong> im team (aufgrund eventuell gemeinsam<br />

vereinbarter st<strong>an</strong>dards).<br />

n ich verbessere meine Beurteilungspraxis wenn nötig.<br />

n ich übernehme aufgaben und ver<strong>an</strong>twortung.<br />

n ich weiss mit internen und externen ressourcen umzugehen.<br />

n ich unterstütze team- und Projektarbeit mit meinem Wissen.<br />

n ich kenne die bildungspolitischen themen und Debatten.<br />

n ich kenne die aktuellen schulentwicklungstendenzen.<br />

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P<br />

n ich führe meine arbeit in Übereinstimmung mit den schulrechtlichen Erlassen aus.


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Kriterienraster zur Vorbereitung <strong>der</strong> MAG<br />

nach Kompetenzen<br />

Eltern, Behörden, Öffentlichkeit<br />

Sozialkompetenz<br />

Klassenführung<br />

teamarbeit<br />

n ich weiss, wie ich Konflikte <strong>an</strong>gehen k<strong>an</strong>n.<br />

n ich kenne die <strong>an</strong>liegen <strong>der</strong> Öffentlichkeit (Politik, Wirtschaft, gesellschaft) <strong>an</strong> die schule.<br />

n ich informiere mich aus diversen Quellen.<br />

n ich habe einen wertschätzenden umg<strong>an</strong>g mit den schülerinnen und schülern.<br />

n ich bin mir meiner vorbildfunktion bewusst.<br />

n ich schaffe eine <strong>an</strong>genehme lernatmosphäre.<br />

n ich nehme störungen und Konflikte wahr und interveniere adäquat.<br />

n ich bringe meine Fähigkeiten und Potenziale ein.<br />

n ich bin bereit, neues zu lernen.<br />

n ich gehe mit Konflikten konstruktiv um.<br />

n ich trage zu einer guten atmosphäre bei.<br />

n ich engagiere mich im team.<br />

n ich begegne den lehrpersonen im team mit achtung.<br />

n ich k<strong>an</strong>n <strong>an</strong>erkennung aussprechen und Kritik entgegennehmen.<br />

n ich bin mir <strong>der</strong> unterschiedlichen rollenerwartungen bewusst.<br />

Eltern, Behörden, Öffentlichkeit<br />

Selbstkompetenz<br />

teamarbeit<br />

n ich begegne den Eltern mit Wertschätzung.<br />

n ich informiere die Eltern umfassend.<br />

n ich beziehe die Eltern in das schulleben mit ein.<br />

n ich arbeite mit den Eltern auf verschiedene Weise zusammen.<br />

n ich nehme die Behörden mit ihren Bedürfnissen wahr.<br />

n ich bin offen für neue ideen und Weiterentwicklungen.<br />

n ich k<strong>an</strong>n meine Bedürfnisse und Wünsche einbringen.<br />

Eltern, Behörden, Öffentlichkeit<br />

n ich vertrete die schule gegen aussen.<br />

n ich bemühe mich um ein gutes verhältnis mit den Behörden.<br />

lehrperson als individuum<br />

n ich bin offen für verän<strong>der</strong>ungen.<br />

n ich pl<strong>an</strong>e meine Weiterbildung in absprache mit <strong>der</strong> schulleitung.<br />

n ich gehe mit meinen eigenen und fremden ressourcen ökonomisch um.<br />

n ich k<strong>an</strong>n mit stress umgehen.<br />

n ich kenne meine Wünsche und Bedürfnisse.<br />

n ich bringe <strong>an</strong><strong>der</strong>en Wertschätzung entgegen.<br />

n ich k<strong>an</strong>n auf <strong>an</strong><strong>der</strong>e Kulturen eingehen.<br />

n ich k<strong>an</strong>n meine interessen zu gunsten einer sachorientierten Problemlösung zurückstellen.<br />

n ich identifiziere mich mit <strong>der</strong> schule.<br />

n ich verhalte mich loyal.<br />

n ich bin integer.<br />

n ich zeige arbeitseinsatz, ich arbeite n korrekt n zuverlässig<br />

n sorgfältig n ökonomisch<br />

Blatt<br />

120<br />

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Konflikt-Analyse<br />

Der inhalt eines Konfliktes k<strong>an</strong>n mit folgenden Fragen <strong>an</strong>alysiert werden:<br />

Konfliktgegenst<strong>an</strong>d <strong>an</strong>alysiert<br />

n Welches ist <strong>der</strong> Konflikt-, streitgegenst<strong>an</strong>d?<br />

n um welche streitfragen geht es den Konfliktparteien?<br />

n Wie formulieren die Parteien jeweils den Konflikt?<br />

n ist <strong>der</strong> Konflikt offengelegt o<strong>der</strong> ist er codiert?<br />

Konfliktparteien <strong>an</strong>alysiert<br />

n Wer ist am Konflikt beteiligt?<br />

n Wer hat mit wem einen Konflikt?<br />

n gibt es offene o<strong>der</strong> verdeckte alli<strong>an</strong>zen?<br />

n Wie gehen die Parteien grundsätzlich mit Konflikten um?<br />

n Wer ist wie stark involviert?<br />

Beziehung zwischen den Parteien <strong>an</strong>alysiert<br />

n in welcher Beziehung stehen die Parteien zuein<strong>an</strong><strong>der</strong>?<br />

n Wie gehen sie formell/informell mitein<strong>an</strong><strong>der</strong> um?<br />

n stimmen die verbalen und nonverbalen signale überein?<br />

n Welche rolle spielt die Org<strong>an</strong>isation in ihrer Beziehung?<br />

Ziele <strong>an</strong>alysiert<br />

n Was wollen die Konfliktparteien erreichen?<br />

n Worauf wollen sie hinaus?<br />

n Warum o<strong>der</strong> wozu nehmen sie einen Konflikt in Kauf?<br />

n Welchen nutzen haben sie, wenn sie gewinnen?<br />

n Was setzen sie bei diesem Konflikt aufs spiel?<br />

Herg<strong>an</strong>g <strong>an</strong>alysiert<br />

n Wie ist es zum Konflikt gekommen?<br />

n Was ist bis jetzt passiert?<br />

n Wie äussert sich <strong>der</strong> Konflikt moment<strong>an</strong>?<br />

n W<strong>an</strong>n und wie zeigen sich Emotionen?<br />

n Welche Mittel setzen die Beteiligten ein?<br />

Bisherige Lösungsversuche <strong>an</strong>alysiert<br />

n Was wurde bisher zur Konfliktlösung unternommen?<br />

n Was war erfolgreich bzw. nicht erfolgreich?<br />

Lösungsszenarien <strong>an</strong>alysiert<br />

n Was geschieht, wenn nichts passiert?<br />

n Wie sähe die «schlimmste» lösung aus?<br />

n Wie sähe die «ideale» lösung aus?<br />

Rolle <strong>der</strong> Schulleitung <strong>an</strong>alysiert<br />

n Welches ist die rolle <strong>der</strong> schulleitung in diesem Konflikt?<br />

n Welche interessen verfolgt die schulleitung?<br />

n K<strong>an</strong>n die schulleitung in ihrer rolle diesen Konflikt<br />

lösen? Wenn nein, wer könnte beigezogen werden?<br />

121<br />

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Konfliktbearbeitung nach Gordon<br />

Es ist wichtig, dass <strong>der</strong> gesprächseinstieg den Konfliktparteien signalisiert, dass<br />

die schulleitung diese ernst nimmt und <strong>an</strong> einer befriedigenden lösung für alle<br />

Konfliktparteien interessiert ist (Win-win-lösung).<br />

1. Vorbereitung: Definition des Problems, Konflikt<strong>an</strong>alyse<br />

Die schulleitung soll den Konfliktparteien das sechsstufige vorgehen erklären.<br />

Bei <strong>der</strong> Beschreibung des Konfliktes soll die schulleitung aktiv zuhören (in eigenen<br />

Worten wie<strong>der</strong>holen) und damit das Formulieren des eigentlichen Konfliktes<br />

beziehungsweise <strong>der</strong> Bedürfnisse erleichtern. Es soll zwischen Bedürfnissen und<br />

lösungen unterschieden werden. treten mehrere Konfliktpunkte auf, soll m<strong>an</strong> sie<br />

aufschreiben.<br />

2. Sammlung möglicher Lösungen<br />

alle möglichen und unmöglichen arten von lösungen werden in einem Brainstorming<br />

gesucht. vorschläge werden nicht gewertet o<strong>der</strong> kommentiert, nur notiert.<br />

Fragen wie «Wor<strong>an</strong> haben wir bis jetzt noch nicht gedacht?» o<strong>der</strong> «Fallen uns noch<br />

mehr lösungen ein?» können den Prozess nochmals <strong>an</strong>kurbeln.<br />

3. Wertung <strong>der</strong> Lösungsvorschläge<br />

4. Die Entscheidung<br />

«Welche vorschläge finden sie gut o<strong>der</strong> nicht so gut? Was halten sie von den einzelnen<br />

ideen? Welcher vorschlag gefällt ihnen am besten?»<br />

Mit solchen Fragen k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> Bewertungsprozess eingeleitet werden. vorschläge<br />

mit einer negativen Bewertung werden gestrichen. Die schulleitung hört aktiv zu,<br />

damit alle Beteiligten wirklich verstehen, warum jem<strong>an</strong>d einen vorschlag nicht gut<br />

findet. alle Beteiligten sollen sich äussern, damit ein Konsens mit allen <strong>an</strong>gestrebt<br />

werden k<strong>an</strong>n. Die schulleitung soll ihre Meinung in Form von ich-Botschaften<br />

einbringen.<br />

Es k<strong>an</strong>n sein, dass nach schritt drei nur noch eine lösung übrig bleibt, <strong>der</strong> alle Beteiligten<br />

zustimmen.<br />

Es k<strong>an</strong>n aber auch sein, dass nach schritt drei mehrere lösungsvorschläge übrig<br />

bleiben und die Beteiligten sich auf einen vorschlag einigen müssen. Die schulleitung<br />

soll abstimmungen vermeiden, das erzeugt verlierer und gewinner. Es ist<br />

besser, die lösungsvorschläge durchzudenken, dabei zeichnet sich eventuell die<br />

machbarste lösung ab und eine Einigung k<strong>an</strong>n durch Konsens erreicht werden.<br />

Es ist hilfreich zu betonen, dass lösungsmassnahmen versuchsweise eingeführt<br />

werden. Der lösungsvorschlag k<strong>an</strong>n so in <strong>der</strong> Praxis umgesetzt, ausprobiert und<br />

zu einem späteren zeitpunkt evaluiert werden.<br />

Die gemeinsam erarbeitete lösung soll schriftlich festgehalten werden.<br />

5. Die Realisierung <strong>der</strong> Entscheidung<br />

Die realisierung wird eher durchgeführt, wenn <strong>der</strong> zeitrahmen, die ver<strong>an</strong>twortlichkeiten,<br />

das vorgehen, ein aufgabenpl<strong>an</strong> und <strong>der</strong> termin <strong>der</strong> Überprüfung schriftlich<br />

festgehalten werden.<br />

6. Beurteilung des Erfolgs<br />

Bei diesem treffen, das in schritt fünf als termin <strong>der</strong> Überprüfung festgelegt<br />

wurde, wird geschaut, ob <strong>der</strong> Konflikt verschwunden ist, ob die streitigkeiten aufgehört<br />

haben, ob die ehemaligen Konfliktparteien zufrieden sind. Eventuell ist es<br />

nötig, die lösung neu zu überdenken und <strong>an</strong>zupassen, weil sich in <strong>der</strong> umsetzung<br />

schwierigkeiten gezeigt haben o<strong>der</strong> weil sich situationen o<strong>der</strong> Bedürfnisse geän<strong>der</strong>t<br />

haben.<br />

122<br />

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Konfliktbearbeitung nach dem Harvard-Konzept<br />

Es ist wichtig, dass die schulleitung zu Beginn <strong>der</strong> Konfliktbearbeitung den Konfliktparteien<br />

signalisiert, dass sie diese ernst nimmt und <strong>an</strong> einer befriedigenden<br />

lösung für alle Beteiligten interessiert ist (Win-win-lösung).<br />

Dieses instrument eignet sich als vorbereitung für die schulleitung. Es k<strong>an</strong>n auch<br />

den Konfliktparteien im voraus abgegeben werden, dadurch erhalten alle die ch<strong>an</strong>ce,<br />

sich ged<strong>an</strong>ken zum Konflikt zu machen.<br />

im harvard-Konzept sind 4 grundsätze massgebend:<br />

1. Menschen und Probleme getrennt vonein<strong>an</strong><strong>der</strong> beh<strong>an</strong>deln<br />

Bei ernsthaften Konflikten findet eine vermischung zwischen dem Problem und<br />

den beteiligten Personen statt. Die vermischung k<strong>an</strong>n so eng sein, dass die eigentliche<br />

sachfrage in den hintergrund gerät und die Person als das Problem <strong>an</strong>gesehen<br />

wird.<br />

Eine Entmischung findet statt, wenn die aspekte des sachproblems geklärt werden.<br />

Die Beziehungsebene k<strong>an</strong>n d<strong>an</strong>n ins lot gebracht werden, wenn die selbstwertgefühle<br />

<strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en Personen nicht bedroht werden und Wertschätzung<br />

gezeigt wird.<br />

2. Auf Interessen konzentrieren und nicht auf Positionen<br />

häufig werden die eigenen Positionen stur vertreten, sodass eine Einigung nicht<br />

möglich ist. Es ist hilfreich, sich zu überlegen, welche interessen hinter den Positionen<br />

stehen. interessen findet m<strong>an</strong> heraus, wenn m<strong>an</strong> nach dem «Warum» fragt.<br />

interessen sind Bedürfnisse, Wünsche, hoffnungen, Ängste o<strong>der</strong> Befürchtungen.<br />

Es lohnt sich, die eigenen interessen und die interessen <strong>der</strong> gegenpartei aufzulisten<br />

und die gemeinsamen interessen zu suchen. Eine r<strong>an</strong>gierung <strong>der</strong> interessen<br />

zwingt die Beteiligten, sich über die Wichtigkeit <strong>der</strong> interessen ged<strong>an</strong>ken zu<br />

machen.<br />

3. Entscheidungsmöglichkeiten (Optionen) zum bei<strong>der</strong>seitigen Vorteil entwickeln<br />

häufig sind die Beteiligten auf eine lösungsmöglichkeit fixiert. in einem Brainstorming<br />

können viele verschiedene mögliche Optionen gesammelt werden, die für<br />

beide Parteien vorteile aufweisen. Die Optionen dürfen während des Brainstormings<br />

nicht bewertet werden.<br />

verh<strong>an</strong>dlungen können trotz allem scheitern. D<strong>an</strong>n ist es von vorteil, wenn m<strong>an</strong><br />

sich im voraus alternative Möglichkeiten überlegt hat und die so gen<strong>an</strong>nte «Beste<br />

alternative» als lösung <strong>an</strong>streben k<strong>an</strong>n.<br />

4. Auf <strong>der</strong> Anwendung neutraler Beurteilungskriterien bestehen<br />

lösungen, die aufgrund von Willen o<strong>der</strong> durch Druck einer seite entst<strong>an</strong>den sind,<br />

dauern meistens nicht <strong>an</strong>. Es ist wichtig, objektive Kriterien, wie gleichbeh<strong>an</strong>dlung,<br />

gegenseitigkeit, auswirkungen, Kosten, tradition, moralische Kriterien usw. zu vereinbaren,<br />

die für beide Konfliktparteien nachvollziehbar sind.<br />

Wenn diese grundsätze verst<strong>an</strong>den sind, können sie die folgenden Fragen als vorbereitung<br />

auf das Konfliktbearbeitungsgespräch ausfüllen:<br />

123<br />

Blatt 1<br />

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Konfliktbearbeitung nach dem Harvard-Konzept<br />

Vorbereitungsbogen: Konfliktbearbeitung nach dem Harvard-Konzept<br />

Bitte be<strong>an</strong>tworten sie die folgenden Fragen, je nachdem aus <strong>der</strong> eigenen Perspektive und /<br />

o<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Perspektive <strong>der</strong> gegenpartei.<br />

1. Menschen und Probleme getrennt vonein<strong>an</strong><strong>der</strong> beh<strong>an</strong>deln<br />

Welches ist das Problem, die eigentliche sachfrage? Welche Beziehung habe ich zur <strong>an</strong><strong>der</strong>en Person?<br />

Wie k<strong>an</strong>n ich die Beziehungsebene neutraler gestalten?<br />

2. Auf Interessen konzentrieren und nicht auf Positionen<br />

Meine interessen Die interessen <strong>der</strong> gegenpartei<br />

(Weitere Möglichkeiten: gemeinsame interessen suchen, gewichtung <strong>der</strong> interessen)<br />

3. Optionen zum bei<strong>der</strong>seitigen Vorteil entwickeln<br />

Welche Optionen sehe ich für mich? Welche Optionen könnte sich die gegenpartei<br />

vorstellen?<br />

Blatt<br />

124<br />

2<br />

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Konfliktbearbeitung nach dem Harvard-Konzept<br />

Wo liegen meine grenzen, die nicht über-/unterschritten<br />

werden dürfen?<br />

Welche zugeständnisse k<strong>an</strong>n ich machen?<br />

Wenn die verh<strong>an</strong>dlung zu scheitern droht:<br />

Blatt<br />

125<br />

Wo liegen die grenzen <strong>der</strong> gegenpartei, die<br />

nicht über-/unterschritten werden dürfen?<br />

Welche zugeständnisse könnte die gegenpartei<br />

machen?<br />

Welche alternativen kommen für mich in Frage? Welche alternativen kommen für die gegenpartei<br />

in Frage?<br />

Meine «Beste alternative» ist: Die «Beste alternative» für die gegenpartei<br />

könnte sein:<br />

4. Auf <strong>der</strong> Anwendung neutraler Beurteilungskriterien bestehen<br />

Welches sind neutrale Kriterien für eine faire<br />

verh<strong>an</strong>dlung für mich?<br />

Welches sind neutrale Kriterien für eine faire<br />

verh<strong>an</strong>dlung für die gegenpartei?<br />

3<br />

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Konsolidierung <strong>der</strong> Konfliktbearbeitung<br />

Folgende Fragen erleichtern das vorbereiten eines Konsolidierungsgesprächs<br />

und das Festlegen des weiteren vorgehens:<br />

Konsolidierungsgespräch <strong>an</strong>alysiert<br />

n ist <strong>der</strong> Konflikt gelöst?<br />

n Wenn nein, in welchem ausmass besteht er noch?<br />

n haben sich die vereinbarten Massnahmen als nützlich<br />

erwiesen?<br />

n Können sie erneut bestätigt werden?<br />

n Müssen die Massnahmen <strong>an</strong>gepasst werden?<br />

n Braucht es neu zu vereinbarende Massnahmen?<br />

n Braucht es zusätzliche unterstützungs<strong>an</strong>gebote?<br />

n W<strong>an</strong>n ist das nächste Konsolidierungsgespräch?<br />

126<br />

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Durchführung einer Befragung <strong>der</strong> Mitarbeitenden<br />

Das folgende schema zeigt, wie eine Mitarbeiterbefragung gepl<strong>an</strong>t und<br />

durchgeführt werden k<strong>an</strong>n.<br />

Initiative durch Schulleitung o<strong>der</strong> Schulpflege<br />

n information <strong>der</strong> lehrpersonen über ziel und zweck <strong>der</strong> Befragung<br />

n zeitpl<strong>an</strong>ung<br />

n Klärung <strong>der</strong> rollen<br />

Zusammensetzung <strong>der</strong> Projektgruppe<br />

beispielsweise aus:<br />

n Kerngruppe QuEs<br />

n Mitarbeitende aus den diversen teams<br />

n Fachgruppenlehrpersonen (heterogene gruppe ermöglicht eine breite<br />

abstützung)<br />

n Eventuell externe unterstützung<br />

Erarbeiten des Fragebogens<br />

Durchführung<br />

information <strong>der</strong> lehrpersonen über:<br />

n ziel und zweck<br />

n <strong>an</strong>onymität<br />

n Freiwilligkeit<br />

n termine<br />

n auswertung<br />

n Konsequenzen<br />

Auswertung<br />

n Projektgruppe<br />

n Eventuell externe auswertung<br />

Präsentation und Interpretation <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

Verbesserungsmassnahmen<br />

n schulleitung, evtl. schulpflege pl<strong>an</strong>t konkrete Massnahmen<br />

n information <strong>der</strong> lehrpersonen bezüglich <strong>der</strong> Massnahmen<br />

n realisieren <strong>der</strong> Massnahmen<br />

Evaluation <strong>der</strong> Massnahmen<br />

Quelle: in <strong>an</strong>lehnung <strong>an</strong> herm<strong>an</strong>n und Pifko (2002, s. 158)<br />

127<br />

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Erstellung eines Fragebogens<br />

Merkpunkte beachtet<br />

n Er umfasst maximal 30 Fragen.<br />

n Er ist übersichtlich gestaltet.<br />

n Die Fragen sind einfach, konkret, neutral und eindeutig<br />

formuliert.<br />

n Eine gerade zahl von <strong>an</strong>twortmöglichkeiten (skala)<br />

verhin<strong>der</strong>t das ausweichen auf die neutrale Mitte.<br />

n Eine abschliessende offene Frage o<strong>der</strong> Platz für<br />

Kommentare und hinweise k<strong>an</strong>n wertvolle<br />

zusatzinformationen liefern.<br />

n Es ist sinnvoll, nur zu jenen Bereichen Fragen zu stellen,<br />

die beeinflusst werden können.<br />

n Die Fragen sollen sich nicht auf Personen,<br />

son<strong>der</strong>n auf die Org<strong>an</strong>isation beziehen.<br />

Mögliche Themenbereiche des Fragebogens: ausgewählt<br />

n Persönliche arbeitssituation:<br />

Was sagt mir zu? Was sagt mir nicht so zu?<br />

n Org<strong>an</strong>isation <strong>der</strong> schule:<br />

Was ist befriedigend und wirkungsvoll? Was nicht?<br />

n information und Kommunikation:<br />

ist die information und Kommunikation effektiv<br />

und effizient?<br />

n verhältnis zur schulleitung/schulpflege:<br />

Wie beurteile ich das Führungsverhalten?<br />

n Entwicklungsmöglichkeiten:<br />

Werde ich meinen Fähigkeiten entsprechend geför<strong>der</strong>t?<br />

n Beurteilung <strong>der</strong> infrastruktur:<br />

Wie bin ich mit <strong>der</strong> Bibliothek, den arbeitsplätzen,<br />

zimmereinrichtungen usw. zufrieden?<br />

n schulklima:<br />

Wie ist das Wohlbefinden?<br />

n Persönliche <strong>an</strong>liegen, verbesserungsvorschläge:<br />

Was ich noch sagen wollte.<br />

n Eventuell Fragen zur teamzugehörigkeit:<br />

Die <strong>an</strong>tworten können den entsprechenden Bereichen<br />

zugeordnet werden.<br />

Der Fragebogen k<strong>an</strong>n eine auswahl dieser themenbereiche enthalten und/o<strong>der</strong> mit selbst definierten<br />

Bereichen ergänzt werden, die im rahmen einer internen Evaluation und im zusammenh<strong>an</strong>g<br />

mit QuEs erarbeitet worden sind. Der Fragebogen k<strong>an</strong>n weiter, wenn vorh<strong>an</strong>den,<br />

auf Führungsgrundsätze Bezug nehmen, die im schulleitungskonzept formuliert sind.<br />

128<br />

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Persönliches Portfolio in Bezug auf Weiterbildung<br />

Rückblickend<br />

Ein Portfolio ist eine Daten- o<strong>der</strong> Materialsammlung, die lernprozesse<br />

sowie erreichte ziele <strong>der</strong> lehrperson dokumentiert und kommentiert. idealer-<br />

weise werden dazu im Portfolio wichtige unterlagen aus den Kursen und<br />

<strong>der</strong> umsetzung im unterricht zusammengestellt.<br />

Das persönliche Portfolio in Bezug auf Weiterbildung dokumentiert die bisherige<br />

Weiterbildung, die umsetzung, die reflexion sowie die Pl<strong>an</strong>ung <strong>der</strong> zukünftigen<br />

Weiterbildung einer lehrperson.<br />

Ziele Massnahmen Umsetzung Reflexion<br />

Was wollte ich<br />

lernen / erreichen?<br />

Welche Kompetenzen<br />

wollte ich<br />

erwerben / stärken?<br />

Zukünftig<br />

termin Kurs<br />

selbststudium<br />

lerngemeischaft<br />

....<br />

Was habe ich<br />

gelernt?<br />

(erworbene<br />

Kompetenzen)<br />

Ziele Massnahmen<br />

Was will ich lernen / erreichen?<br />

Welche Kompetenzen will ich erwerben /<br />

stärken?<br />

Quelle: in <strong>an</strong>lehnung <strong>an</strong> Jungen (2001)<br />

Was habe ich<br />

in <strong>der</strong> schule /<br />

unterricht<br />

umgesetzt?<br />

termin Kurs<br />

selbststudium<br />

lerngemeinschaft<br />

...<br />

129<br />

inwiefern hat die<br />

Weiterbildung die<br />

zielerreichung und<br />

umsetzung unterstützt?<br />

abschätzung von<br />

aufw<strong>an</strong>d und nutzen.<br />

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Ablaufpl<strong>an</strong>ung Weiterbildung im Kollegium<br />

Zielsetzung – Durch schulleitung und/o<strong>der</strong> Kollegium<br />

Mögliche ziele, themen, Entwicklungsbedarf ableiten:<br />

n von strategischen zielen n aus schulalltag<br />

n aus Evaluationen<br />

n aus vorgaben<br />

n aus st<strong>an</strong>dortbestimmungen<br />

Entscheid für ein Thema – Durch schulleitung und/o<strong>der</strong> Kollegium<br />

n ziele klären und definieren n Erste Kontakte zu möglichen<br />

n indikatoren zur Erreichung referentinnen o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> ziele festlegen referenten (termine)<br />

Abklärungen – Durch schulleitung und/o<strong>der</strong> Kollegium und/o<strong>der</strong> team<br />

n geeignete Form <strong>der</strong> Weiter- n indikatoren können<br />

bildung zur Erreichung<br />

<strong>der</strong> zielsetzung abklären<br />

erfüllt werden<br />

Grobpl<strong>an</strong>ung – Durch schulleitung und/o<strong>der</strong> Kollegium und/o<strong>der</strong> team<br />

n teilnehmende<br />

n leitung<br />

n ziele<br />

n inhalte<br />

n Form<br />

(Kurs, Fallbesprechung, team-,<br />

Org<strong>an</strong>isationsentwicklung,<br />

Krisenintervention)<br />

n termine <strong>der</strong> Weiterbildung<br />

n terminierung <strong>der</strong> Evaluation <strong>der</strong><br />

umsetzung <strong>der</strong> Weiterbildung<br />

n Fin<strong>an</strong>zierung<br />

n Org<strong>an</strong>isation<br />

n Ort<br />

Information – Durch schulleitung und/o<strong>der</strong> Kollegium und/o<strong>der</strong> team<br />

n Kollegium<br />

n schulpflege<br />

n schülerinnen und schüler<br />

n Eltern<br />

n Weitere Betroffene<br />

Feinpl<strong>an</strong>ung – Durch schulleitung und/o<strong>der</strong> Kollegium und/o<strong>der</strong> team<br />

n Punkte <strong>der</strong> grobpl<strong>an</strong>ung n Details org<strong>an</strong>isieren:<br />

org<strong>an</strong>isieren - Pausenverpflegung<br />

- geschenke<br />

- ...<br />

Durchführung<br />

Evaluation/Auswertung – Durch schulleitung, Kollegium, lehrperson<br />

n nachhaltigkeit <strong>der</strong> umsetzung<br />

prüfen und sichern<br />

Quelle: in <strong>an</strong>lehnung <strong>an</strong> acherm<strong>an</strong>n (2003)<br />

n Kriterien zur Erreichung<br />

<strong>der</strong> ziele überprüfen<br />

n Evtl. auswertungsfragebogen<br />

130<br />

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Kollegiale Beratung / Intervision<br />

n Anliegen<br />

Eine gruppe von lehrpersonen trifft sich regelmässig und bespricht mitein<strong>an</strong><strong>der</strong><br />

schwierige situationen des schulalltags. Durch selbsthilfe (ohne<br />

supervisor/in) werden alltagssituationen besser verst<strong>an</strong>den und <strong>der</strong> h<strong>an</strong>dlungsspielraum<br />

wird erweitert.<br />

n Anleitung<br />

Eine lehrperson leitet die Besprechung nach folgendem ablauf:<br />

1. Rückblick<br />

Die Personen, <strong>der</strong>en thema <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

letzten sitzung bearbeitet wurde,<br />

erzählen kurz über die in <strong>der</strong> zwischenzeit<br />

gemachten Erfahrungen.<br />

2. Themen sammeln<br />

Jede Person berichtet in wenigen<br />

sätzen über eine situation aus<br />

ihrem unterrichts- o<strong>der</strong> schulalltag<br />

und notiert dazu für alle sichtbar<br />

ein stichwort.<br />

3. Sich auf ein Thema einigen<br />

Die gruppe entscheidet, welches<br />

thema sie heute bearbeiten will.<br />

Entscheidungshilfen: grad <strong>der</strong><br />

Betroffenheit, aktualität, interesse.<br />

4. Die ausgewählte Situation<br />

schil<strong>der</strong>n<br />

Die betroffene Person schil<strong>der</strong>t<br />

konkret und erlebnisnah die situation.<br />

sie k<strong>an</strong>n zur ver<strong>an</strong>schaulichung<br />

hilfsmittel beiziehen. Die<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>n hören zu. sie richten ihre<br />

aufmerksamkeit auf die erzählende<br />

Person, auf den inhalt und auf<br />

die eigenen gefühle, Bil<strong>der</strong> und<br />

ged<strong>an</strong>ken.<br />

5. Sach- und Verständnisfragen<br />

stellen<br />

Die gruppe erfragt Fakten, die<br />

noch fehlen. Keine interpretation<br />

und Diskussion.<br />

6. Die Situation ausbreiten<br />

Die betroffene Person hört zu.<br />

Die <strong>an</strong><strong>der</strong>n äussern ihre gefühle,<br />

Bil<strong>der</strong>, Erfahrungen, ged<strong>an</strong>ken und<br />

sie diskutieren zusammenhänge,<br />

ursachen, Wirkungen. Eventuell<br />

visualisieren.<br />

Quelle: acherm<strong>an</strong>n, gautschi und rüegsegger (2000, s. 48)<br />

7. Die Situation einschränken<br />

und vertiefen<br />

Die betroffene Person kommentiert<br />

das gehörte aus ihrer Warte.<br />

sie betont, was sie jetzt beson<strong>der</strong>s<br />

beschäftigt und in welche richtung<br />

sie das thema vertiefen möchte.<br />

alle diskutieren den Fall gemeinsam<br />

in diese richtung weiter.<br />

8. Lösungsmöglichkeiten<br />

zusammentragen<br />

Die betroffene Person hört zu.<br />

Die <strong>an</strong><strong>der</strong>n schlagen lösungsmöglichkeiten<br />

vor und halten sie<br />

je mit einem stichwort fest.<br />

9. Die Lösungsmöglichkeiten prüfen<br />

Die betroffene Person kommentiert<br />

die lösungsmöglichkeiten.<br />

sie klärt, was für sie warum unbrauchbar,<br />

neu, überraschend und<br />

bedenkenswert ist.<br />

10. Die nächsten Schritte pl<strong>an</strong>en<br />

Die betroffene Person entscheidet<br />

für sich die nächsten schritte und<br />

bespricht mit den <strong>an</strong><strong>der</strong>n:<br />

Was? Wer? Wie? W<strong>an</strong>n? Wo?<br />

11. Gemeinsam abschliessen<br />

in einem Blitzlicht nehmen alle zur<br />

Besprechung und zu ihrer aktuellen<br />

Befindlichkeit kurz stellung.<br />

131<br />

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Professionelle Lerngemeinschaft<br />

Professionelle lerngemeinschaften sind arbeitsbezogene gruppen<br />

von 3 bis 12 lehrpersonen. sie lernen vonein<strong>an</strong><strong>der</strong> und mitein<strong>an</strong><strong>der</strong>.<br />

Org<strong>an</strong>isation einer professionellen Lerngemeinschaft<br />

1. Lerngemeinschaft bilden<br />

n Die lerngemeinschaften können als Fachgruppe, als Jahrg<strong>an</strong>gsteam o<strong>der</strong><br />

als Kombination <strong>der</strong> beiden gruppen gebildet werden.<br />

2. Vereinbarungen treffen<br />

n Die teilnahme, die häufigkeit und die Dauer <strong>der</strong> treffen werden vereinbart.<br />

3. Ziele formulieren<br />

Die ziele können <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d folgen<strong>der</strong> Fragen erarbeitet werden:<br />

n Was läuft bei uns gut? Was soll weiter ausgebaut werden?<br />

n Was wird unser konkreter Beitrag zur umsetzung<br />

<strong>der</strong> strategischen schulziele sein?<br />

n Was wollen wir im nächsten Jahr konkret erproben, entwickeln<br />

und umsetzen?<br />

n Was möchten wir vonein<strong>an</strong><strong>der</strong> lernen und mitein<strong>an</strong><strong>der</strong> entwickeln?<br />

n Welchen Qualifizierungsbedarf haben wir?<br />

4. Indikatoren für die Zielerreichung formulieren<br />

Die indikatoren können <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d folgen<strong>der</strong> Fragen erarbeitet werden:<br />

n Wor<strong>an</strong> können wir erkennen, dass wir unsere ziele erreicht haben?<br />

n Wor<strong>an</strong> können wir erkennen, dass wir unsere ziele umgesetzt haben?<br />

n Mit welchen konkreten Ergebnissen sind wir zufrieden?<br />

n Wie können wir die erbrachten Ergebnisse messen, beobachten?<br />

5. Aktivitäten festlegen<br />

Folgende aktivitäten eignen sich für lerngemeinschaften:<br />

n Erfahrungsaustausch in <strong>der</strong> eigenen schule<br />

n Entwicklung und austausch von arbeitsmitteln<br />

n Klärung und Überprüfung von leistungsst<strong>an</strong>dards<br />

n austausch und auswertung von Klassenarbeiten<br />

n Erstellen von För<strong>der</strong>plänen<br />

n Erfahrungsaustausch mit lehrpersonen aus <strong>an</strong><strong>der</strong>en schulen<br />

n gemeinsames Pl<strong>an</strong>en und Durchführen von unterrichtssequenzen<br />

sowie gemeinsames auswerten <strong>der</strong> Erfahrungen und Ergebnisse<br />

n Erarbeiten und teilen von zielvorstellungen, Problemsichten und normen<br />

<strong>der</strong> zusammenarbeit<br />

n gemeinsame Fortbildung pl<strong>an</strong>en, absolvieren und auswerten<br />

n Best Practice vorstellen<br />

n o. ä.<br />

6. Entscheide fällen<br />

n Die lerngemeinschaft entscheidet sich für eine o<strong>der</strong> zwei aktivitäten.<br />

7. Protokolle schreiben<br />

n Es wird ein Protokoll geführt und so abgelegt, dass es für die <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />

lehrpersonen des Kollegiums eingesehen werden k<strong>an</strong>n.<br />

n Eventuell werden die Ergebnisse regelmässig in den Konferenzen<br />

vorgestellt.<br />

8. Reflexion, Evaluierung durchführen<br />

n inwiefern wurden die ziele erreicht?<br />

n Die zielerreichung k<strong>an</strong>n mittels <strong>der</strong> vorgängig formulierten indikatoren<br />

überprüft werden.<br />

Quelle: in <strong>an</strong>lehnung <strong>an</strong> Buhren c. und rolff h. (2002, s. 133–141)<br />

132<br />

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Ideensammlung zur Dokumentation und zum Austausch von<br />

Wissen aus Weiterbildungen innerhalb des Teams / Kollegiums<br />

1. Regel- und routinemässige Berichtsrunde als Trakt<strong>an</strong>dum im Rahmen <strong>der</strong> ordentlichen<br />

bzw. pädagogischen Konferenzen o<strong>der</strong> Teamsitzungen:<br />

2. Markt<br />

3. Weiterbildungskiosk<br />

Die lehrpersonen informieren über ihre Weiterbildung <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d<br />

folgen<strong>der</strong> Fragen:<br />

n Wer hat welche Weiterbildung besucht?<br />

n Welches sind die Erkenntnisse dieser Weiterbildung?<br />

n Was k<strong>an</strong>n in schriftlicher o<strong>der</strong> mündlicher Form weitergegeben werden?<br />

n Wo sind diese Ergebnisse abrufbar?<br />

n Welche Erfahrungen sollten vertieft in einem spezialgefäss weitergegeben<br />

werden?<br />

n Warum k<strong>an</strong>n diese Weiterbildung empfohlen bzw. nicht empfohlen werden?<br />

Zeitbedarf: ca. 5 Minuten pro Berichterstattung<br />

n Mehrere teams und/o<strong>der</strong> einzelne lehrpersonen stellen ihre Erkenntnisse<br />

und Erfahrungen aus ihren Weiterbildungen zur verfügung. <strong>an</strong> «Marktständen»<br />

stellen sie die Ergebnisse in einer geeigneten Form vor. Das können<br />

selbstlernmaterialien, ein video über die umsetzung des gelernten in <strong>der</strong><br />

Klasse, ein geleiteter Workshop zu einem thema o<strong>der</strong> Ähnliches sein.<br />

n Diese <strong>an</strong>gebote können während des Marktes wahlweise besucht werden.<br />

Zeitbedarf: 1 /2 bis 1 tag<br />

4. Weiterbildungsbericht<br />

n Das Wissen aus <strong>der</strong> Weiterbildung wird von einer einzelnen lehrperson<br />

o<strong>der</strong> einer gruppe von lehrpersonen in Kursform <strong>an</strong> interessierte lehrpersonen<br />

o<strong>der</strong> <strong>an</strong> das g<strong>an</strong>ze Kollegium weitergegeben.<br />

Zeitbedarf: 1 /2 bis 1 tag o<strong>der</strong> mehrere abende<br />

n Jede lehrperson verfasst einen kurzen Bericht über die besuchte Weiterbildung,<br />

worin <strong>der</strong> inhalt, die Erkenntnisse, die umsetzung und <strong>der</strong> nutzen<br />

beschrieben werden. zur übersichtlichen und einheitlichen gestaltung eignet<br />

sich ein Formular. Diese Berichte werden in einem speziellen, öffentlich<br />

zugänglichen Ordner abgelegt.<br />

n vor dem ablegen erfolgt eine kurze information darüber in <strong>der</strong> Konferenz<br />

o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> teamsitzung.<br />

Quelle: nach En<strong>der</strong> und strittmatter (2002, s. 47)<br />

133<br />

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Anregungen für eine bessere Arbeitsorg<strong>an</strong>isation<br />

lehrpersonen, <strong>der</strong>en gesundheit durch Überbelastung gefährdet ist, können<br />

mit hilfe <strong>der</strong> nachstehenden liste versuchen, ihre arbeitsorg<strong>an</strong>isation zu verbessern.<br />

Die schulleitung soll, sofern sie von den symptomen Kenntnis bzw.<br />

diese erk<strong>an</strong>nt hat, die lehrpersonen auf das Formular aufmerksam machen. Die<br />

vorschläge verstehen sich als <strong>an</strong>regungen - es gibt kein «richtig» o<strong>der</strong> «falsch».<br />

vorschläge Das mache<br />

ich<br />

schon<br />

ich lege <strong>an</strong> meinem häuslichen arbeitsplatz ein sinnvolles Ordnungssystem<br />

<strong>an</strong>. Ordner für umf<strong>an</strong>greiche themen, hängeordner für thematisch<br />

schwer zuzuordnende Einzelvorgänge.<br />

ich nehme mir wenigstens einmal in <strong>der</strong> Woche zeit, um alles, was sich<br />

<strong>an</strong>gesammelt hat, auszusortieren o<strong>der</strong> abzuheften.<br />

ich nehme mir in jeden Ferien wenigstens einen tag zeit, um auszusortieren<br />

(im Kalen<strong>der</strong> eintragen!).<br />

ich nehme jeden vorg<strong>an</strong>g nur einmal in die h<strong>an</strong>d - erledigen, ablegen o<strong>der</strong><br />

wegwerfen, aber nicht herum schieben.<br />

ich schreibe grundsätzlich alles auf, was ich zu erledigen habe.<br />

ich nehme mir jeden tag 5 Minuten zeit, um auf einem Extrazettel/tagespl<strong>an</strong>er<br />

aufzuschreiben, was ich am nächsten tag erledigen will o<strong>der</strong> muss.<br />

ich setze Prioritäten (nummerieren, drei sterne). ich überlege und<br />

entscheide, was am kommenden tag, in <strong>der</strong> kommenden Woche am<br />

dringlichsten ist.<br />

ich streiche jeden tag von meiner liste, was ich bereits erledigt habe.<br />

Wenn ich mit meiner Org<strong>an</strong>isation nicht zurecht komme, arbeite ich meine<br />

liste ‚stur‘ von oben nach unten ab!<br />

ich schütze mich selbst vor ablenkung, indem ich meine tür schliesse und<br />

Bescheid gebe, dass ich jetzt bis … uhr ungestört arbeiten möchte.<br />

Wenn ich nicht gestört werden will, blocke ich eingehende telefon<strong>an</strong>rufe<br />

ab, indem ich das telefon umstelle o<strong>der</strong> den <strong>an</strong>rufbe<strong>an</strong>tworter einschalte.<br />

ich versuche, meinen persönlichen zielvorgaben um wenigstens 1-2 tage<br />

voraus zu sein.<br />

ich pl<strong>an</strong>e mehr zeit für nicht vorhersehbare Ereignisse und notwendige<br />

unterbrechungen ein.<br />

ich lege alles, was ich am nächsten tag benötige, am vortag/vorabend<br />

zurecht.<br />

ich sage auch einmal «nein», wenn alles zu viel wird o<strong>der</strong> ich das gefühl<br />

habe, ausgenutzt zu werden.<br />

ich mache nicht alles allein, son<strong>der</strong>n verschaffe mir arbeitserleichterung<br />

durch gemeinsame vorbereitung von unterrichtsvorhaben mit Kollegen.<br />

ich engagiere eine hilfe für den haushalt.<br />

ich nehme mir zeit für mich – zeiten, in denen ich mich erhole, nachdenke,<br />

meinen interessen nachgehe etc.<br />

als Erstes versuche ich , die folgenden vorschläge zu realisieren:<br />

Damit habe ich bereits gute Erfahrungen gemacht:<br />

Quelle: Kretschm<strong>an</strong>n 2001<br />

Das will<br />

ich noch<br />

konsequenter<br />

tun<br />

Das will<br />

ich versuchen<br />

134<br />

Damit<br />

k<strong>an</strong>n ich<br />

mich<br />

nicht <strong>an</strong>freunden<br />

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Ideensammlung Verhältnisprävention<br />

Die folgenden ideen sind als <strong>an</strong>regungen zur Entlastung von lehrpersonen und<br />

schulleitungen zu verstehen. Durch interne gestaltung von schule und unterricht<br />

k<strong>an</strong>n das Wohlbefinden gesteigert werden.<br />

Kooperative Arbeitsformen<br />

n Feste zeiten für Kooperation, kollegiale Praxisberatung und Kommunikation<br />

einpl<strong>an</strong>en<br />

n gemeinsame Erarbeitung von fächerspezifischen und fächerverbindenden<br />

Jahres-arbeitsplänen<br />

n verständigung über unterrichtsmethoden, leistungs<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen,<br />

leistungsbewertung, verhaltensregeln und s<strong>an</strong>ktionen bei verstössen<br />

n Kollegiale unterrichtsberatung zur reflexion von routinen und bei<br />

schwierigen unterrichtssituationen<br />

Gestaltungselemente von Unterricht<br />

n stärkung musisch-künstlerischer und sportlicher aktivitäten<br />

(z. B. Bewegungspausen etc.)<br />

n <strong>an</strong>erkennungen beson<strong>der</strong>er leistungen von schülerinnen und schülern<br />

n Entzerrung <strong>der</strong> unterrichtlichen Belastungen durch tätigkeitswechsel<br />

z. B. mit <strong>an</strong><strong>der</strong>en lernformen, kreativen inhalten, Erholungsphasen,<br />

rhythmisierung des unterrichts<br />

n sofern möglich: schaffen von Möglichkeiten für projekthaftes und kontinuierliches<br />

arbeiten, z. B. durch zusammenfassung von Fächern mit ein<br />

bis zwei Wochenstunden zu (halb-) tages- Blockunterricht<br />

Ausserunterrichtliche Gestaltungselemente<br />

n Kommunikative gestaltung des lehrerzimmers als Ort des Wohlfühlens<br />

und <strong>der</strong> Erholung<br />

n sinnvolle nutzung von unvermeidlichen zwischenstunden; Einrichtung von<br />

arbeitsplätzen («grossraumbüro») für lehrerinnen und lehrer<br />

n Pausen ohne in<strong>an</strong>spruchnahme <strong>der</strong> lehrerinnen und lehrer durch Eltern<br />

o<strong>der</strong> schüler<br />

n Maßnahmen zur lärmeindämmung, z. B. Einrichtung von ruhezonen;<br />

rituale<br />

n zeitlich befristeter Einsatz von – insbeson<strong>der</strong>e gesundheitlich gefährdeten –<br />

lehrerinnen und lehrern in verwaltung und Org<strong>an</strong>isation bei gleichzeitiger<br />

verpflichtung von vertretungskräften – sofern die arbeitsrechtlichen grundlagen<br />

vorh<strong>an</strong>den sind<br />

n Entlastung gesundheitlich beeinträchtigter lehrpersonen durch günstigen<br />

stundenpl<strong>an</strong>, <strong>der</strong> teamteaching, kollegiale Beratung und hospitation vorsieht<br />

n späterer unterrichtsbeginn für gesundheitlich gefährdete lehrpersonen<br />

Quelle: in <strong>an</strong>lehnung <strong>an</strong> «Projekt lehrergesundheit rheinl<strong>an</strong>d-Pfalz»<br />

(http://www.add.rlp.de/icc/aDD/)<br />

135<br />

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Vorgehen bei Gesundheitszirkel<br />

Zusammensetzung eines Gesundheitszirkels<br />

n alle gruppierungen <strong>der</strong> schule, jedoch nicht mehr als neun Personen.<br />

n Ein teil <strong>der</strong> zirkelmitglie<strong>der</strong> sowie die leitung sollten über grundkenntnisse<br />

<strong>der</strong> stress- und Belastungsforschung verfügen.<br />

n Die leitung sollte für Mo<strong>der</strong>ation ausgebildet sein und nicht zur schule gehören<br />

(sofern verfügbar).<br />

n Kleine schulen können sich zusammenschliessen und gemeinsam Diagnose- und<br />

verän<strong>der</strong>ungsinstrumente entwickeln.<br />

Schulleitung und Gesundheitszirkel<br />

n Einrichtung des gesundheitszirkels muss mit schulleitung abgesprochen o<strong>der</strong><br />

von dieser initiiert werden.<br />

n Ob die schulleitung selbst dabei ist, gilt es abzuwägen. vorteil: Blickwinkel <strong>der</strong> schulleitung<br />

ist wichtige information. nachteile: Mögliche Konfrontation mit schulleitung,<br />

tabuisierung gewisser themen.<br />

n zumindest sollte die schulleitung temporär <strong>an</strong> sitzungen teilnehmen können.<br />

Klärung <strong>der</strong> Verfahrensfragen<br />

n rhythmus und Dauer <strong>der</strong> sitzungen<br />

n Protokollierung<br />

n verbindlichkeit einer regelmässigen teilnahme<br />

n verschwiegenheitspflicht<br />

n Dauer <strong>der</strong> arbeiten<br />

n zusammenarbeit mit <strong>an</strong><strong>der</strong>n arbeitsgruppen<br />

Arbeitsprinzipien<br />

n nur vorhaben in <strong>an</strong>griff nehmen, die mit den Mitteln <strong>der</strong> schule o<strong>der</strong> mit hilfe<br />

von kooperierenden unternehmen umgesetzt werden können.<br />

n nebst den max. 9 zirkelmitglie<strong>der</strong>n gesamtes lehrerpersonal in die arbeit einbeziehen.<br />

n Der gesundheitszirkel ist ein Prozess. im verlaufe <strong>der</strong> arbeit können sich die ziele<br />

än<strong>der</strong>n, weshalb die ausg<strong>an</strong>gsituation sowie die zwischenziele und Projektschritte<br />

dokumentiert werden sollten. Der Prozess wird so kommunizierbar.<br />

n Bildungs- und Erziehungsauftrag hat vorr<strong>an</strong>g.<br />

n zusammenh<strong>an</strong>g zwischen individuellem verhalten und institutionellen arbeitsbedingungen<br />

beachten.<br />

n umfeld <strong>der</strong> schule mit einbeziehen.<br />

Vorgehen<br />

1. vorgespräche, genehmigung des gesundheitszirkels durch schulleitung<br />

2. Einführungsver<strong>an</strong>staltung für alle lehrkräfte<br />

3. teilnehmendenrekrutierung<br />

4. Eröffnungssitzung<br />

5. identifizierung <strong>der</strong> Belastungsfaktoren<br />

6. ausarbeitung von lösungsvorschlägen<br />

7. Präsentation <strong>der</strong> Massnahmenliste<br />

8. Konkretisierung und terminisierung <strong>der</strong> umsetzungsmassnahmen<br />

Umsetzung<br />

n Bereitschaft für verän<strong>der</strong>ung <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d <strong>der</strong> vorgeschlagenen Massnahmen aller Beteiligten<br />

n suche nach unterstützung zur umsetzung nach zuständigen Personen und institutionen<br />

n Betroffene zu Beteiligten machen<br />

Kontrolle<br />

n institutionalisierung des gesundheitszirkels<br />

n Bil<strong>an</strong>zsitzung nach 3-4 Monaten<br />

n Bestimmung <strong>der</strong> Effektivität <strong>der</strong> Massnahen (Evaluation)<br />

136<br />

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Gesprächsleitfaden Sucht<br />

1. Gesprächsvorbereitung<br />

Bei auffälligen verhaltensän<strong>der</strong>ungen<br />

von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

sollte es selbstverständlich sein, dass<br />

vorgesetzte das gespräch suchen,<br />

auch wenn zunächst nicht von einem<br />

zusammenh<strong>an</strong>g mit suchtmitteln<br />

auszugehen ist. liegen jedoch hinweise<br />

auf Missbrauch von suchtmitteln<br />

o<strong>der</strong> auf suchtverhalten vor,<br />

ist <strong>der</strong> vorgesetzte verpflichtet, den<br />

Betroffenen darauf <strong>an</strong>zusprechen. in<br />

beiden Fällen ist es günstig, sich auf<br />

konkrete <strong>an</strong>haltspunkte, Beobachtungen,<br />

vorkommnisse, Beschwerden,<br />

versäumnisse usw. beziehen<br />

zu können. vage <strong>an</strong>deutungen wie<br />

«sie haben sich in letzter zeit verän<strong>der</strong>t»<br />

können zwar unter günstigen<br />

Bedingungen ein «türöffner» sein,<br />

werden aber bei suchtgefährdeten<br />

o<strong>der</strong> suchtabhängigen Personen eher<br />

zu zurückweisung, abstreiten, Empörung<br />

führen und die Basis für weitere<br />

gespräche erschweren. Personen mit<br />

2. Wichtige Aspekte <strong>der</strong> Gesprächsführung<br />

um die gesprächsführung von <strong>an</strong>f<strong>an</strong>g<br />

<strong>an</strong> auf ein solides Fundament<br />

zu stellen, sollten einige grundregeln<br />

beachtet werden: Es ist eine zeitsp<strong>an</strong>ne<br />

von mind. 1 stunde einzupl<strong>an</strong>en,<br />

am besten ohne <strong>an</strong>schlusstermin,<br />

damit es keinen zeitdruck gibt. Eine<br />

authentische gesprächssituation im<br />

stile eines Qualifikationsgespräches<br />

wird dem <strong>an</strong>lass besser gerecht als<br />

ein Plau<strong>der</strong>stündchen mit Kaffee und<br />

Kuchen. Mögliche störungen (z. B.<br />

telefon, Besuche) sollten weitestgehend<br />

vermieden werden. Die schulleitungen<br />

sollten sich bewusst sein, dass<br />

alles auch g<strong>an</strong>z <strong>an</strong><strong>der</strong>s sein k<strong>an</strong>n, als<br />

sie es wahrnehmen. aufmerksames<br />

zuhören sowie das Einnehmen <strong>der</strong><br />

Perspektive des gesprächspartners<br />

sind wichtige Erfolgsgar<strong>an</strong>ten. zunächst<br />

ist allerdings die eigene sicht<br />

darzulegen und die leistungen, das<br />

verhalten und die rolle, welche die<br />

Person im system spielt, zu <strong>an</strong>erkennen.<br />

zu vermeiden sind pauschale<br />

vorwürfe. Kritisiert werden darf nur<br />

das verhalten, nicht aber die Person:<br />

Es ist ein unterschied zu sagen «sie<br />

sind unzuverlässig» o<strong>der</strong> «sie haben<br />

suchtproblemen neigen dazu, in unterschiedlichster<br />

Weise Kritik <strong>an</strong> ihrem<br />

verhalten zu verhin<strong>der</strong>n. zu bedenken<br />

ist jedoch, dass ein solches verhalten<br />

auch dem selbstschutz des/<strong>der</strong> Betroffenen<br />

dient und nicht nur als Wi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>d<br />

o<strong>der</strong> uneinsichtigkeit zu werten<br />

ist. Es ist wichtig, dass er o<strong>der</strong> sie das<br />

«gesicht wahren» k<strong>an</strong>n. auf jeden Fall<br />

sollten sich die vorgesetzten auf die<br />

betroffene Person und <strong>der</strong>en mögliche<br />

reaktionen mental einstellen.<br />

Mit dem/<strong>der</strong> Betroffenen muss<br />

zunächst unter nennung des <strong>an</strong>liegens<br />

ein gesprächstermin vereinbart<br />

werden. Diese terminvereinbarung ist<br />

persönlich zu treffen und nicht etwa<br />

über zettel o<strong>der</strong> die sekretärin. Der<br />

zeitraum muss so gewählt werden,<br />

dass dem gegenüber ebenfalls eine<br />

vorbereitungszeit bleibt. Der/die<br />

Betroffene darf sich von einer vertrauensperson<br />

begleiten lassen.<br />

die und die zusagen gemacht und<br />

nicht eingehalten.» Es gilt zu bedenken:<br />

verg<strong>an</strong>genes ist nicht mehr zu<br />

än<strong>der</strong>n. Es hat allenfalls die Funktion,<br />

für die zukunft daraus zu lernen.<br />

«hätte – wäre – wenn» taugt nicht zur<br />

Bewältigung. <strong>an</strong>schließend ist dem<br />

gesprächspartner gelegenheit zu geben,<br />

dazu stellung zu nehmen, ohne<br />

durch Klarstellungen, gegenrede,<br />

Belehrung usw. zu unterbrechen. Die<br />

vorgesetzten sollten sich darauf einstellen,<br />

dass er/sie versuchen wird, die<br />

Kritik <strong>an</strong> seinem verhalten zu verhin<strong>der</strong>n<br />

und <strong>an</strong><strong>der</strong>e in die ver<strong>an</strong>twortung<br />

zu drängen.<br />

Das weitere gespräch wird eher durch<br />

Fragen als durch Behauptungen gesteuert.<br />

in jedem Fall zu vermeiden sind<br />

Diskussionen ums «rechthaben»;<br />

vielmehr ist die so gen<strong>an</strong>nte «Metaebene»<br />

<strong>an</strong>zusteuern und zu beschreiben,<br />

wie Äusserungen des<br />

gegenübers <strong>an</strong>kommen. verbale und<br />

nonverbale Wi<strong>der</strong>sprüche müssen<br />

<strong>an</strong>gesprochen werden, wenn sich die<br />

betreffende schulleitung dies zutraut.<br />

ruhe muss auch bei emotionalen<br />

137<br />

Blatt 1<br />

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Gesprächsleitfaden Sucht<br />

Provokationen bewahrt werden, geht<br />

es doch in erster linie nicht um die<br />

eigene Person, son<strong>der</strong>n um die jeweilige<br />

ver<strong>an</strong>twortung als Führungskraft.<br />

Massive grenzüberschreitungen<br />

können bestimmt, aber gelassen<br />

zurückgewiesen werden. M<strong>an</strong> sollte<br />

aber in einer solchen situation nicht<br />

zu empfindlich sein.<br />

Wenn sich herausstellt, dass die<br />

schulleitung selbst und ihr verhalten<br />

teil des Problems sind o<strong>der</strong> wenn die<br />

Emotionen zu intensiv werden, sollte<br />

3. Darauf sollte auch noch geachtet werden:<br />

schulleitungspersonen sind Führungskräfte<br />

und nicht Ärzte, sucht-<br />

berater o<strong>der</strong> therapeuten. Das bedeutet<br />

einen Bal<strong>an</strong>ceakt zwischen <strong>der</strong> sicherstellung<br />

des fachlichen auftrages<br />

einerseits und <strong>der</strong> Fürsorge und dem<br />

verständnis für die einzelne Person<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>erseits.<br />

Die gesprächspartnerinnen und<br />

-partner sind für ihr leben, ihre<br />

gefühle, ihre Probleme und für die<br />

auswirkungen ihrer suchtproblematik<br />

in Familie und Beruf selbstver<strong>an</strong>twort-<br />

4. Vorbereitende Notizen:<br />

Für die inhaltliche vorbereitung des<br />

Erst-gespräches und weiterer gespräche<br />

können folgende Fragen<br />

hilfreich sein:<br />

n Was ist <strong>der</strong> <strong>an</strong>lass<br />

für dieses gespräch?<br />

n Was ist das ziel<br />

in diesem gespräch?<br />

IST-St<strong>an</strong>d<br />

n Welche beson<strong>der</strong>en vorkommnisse<br />

gibt es?<br />

n Welches verhalten gibt <strong>an</strong>lass<br />

zur sorge o<strong>der</strong> Be<strong>an</strong>st<strong>an</strong>dung und<br />

wie ässert sich dies?<br />

n Welches verhalten <strong>der</strong>/des Betroffenen<br />

ist nicht akzeptabel? Welche<br />

Entwicklung hat stattgefunden?<br />

n arbeitsverhalten?<br />

n sozialverhalten?<br />

n gesundheitsverhalten/<br />

Erscheinungsbild?<br />

n <strong>an</strong><strong>der</strong>es?<br />

erwogen werden, eine Person bei<strong>der</strong>seitigen<br />

vertrauens als Mediator<br />

hinzuzuziehen.<br />

Es geht um konkrete h<strong>an</strong>dlungsvereinbarungen<br />

und arr<strong>an</strong>gements für<br />

die nahe zukunft sowie um hilfsmöglichkeiten<br />

für die Betroffenen.<br />

Das gespräch sollte daher mit einer<br />

zusammenfassung <strong>der</strong> wichtigsten<br />

Punkte, <strong>der</strong> vereinbarung weiterer<br />

Maßnahmen und Konsequenzen<br />

sowie <strong>der</strong> Festlegung eines nächsten<br />

gesprächstermins beendet werden.<br />

lich; nur sie selbst können sich än<strong>der</strong>n<br />

und müssen ihre Problemlösung deshalb<br />

auch selbst <strong>an</strong> die h<strong>an</strong>d nehmen.<br />

allerdings sind die schulleitungspersonen<br />

gefor<strong>der</strong>t, wenn z. B. org<strong>an</strong>isatorische<br />

o<strong>der</strong> zwischenmenschliche<br />

arbeitsbedingungen verän<strong>der</strong>t werden<br />

müssen.<br />

Bestehende örtliche/regionale Beratungs<strong>an</strong>gebote<br />

und -dienste sollten<br />

den gesprächspartnerinnen und<br />

-partnern kommuniziert werden.<br />

n Welche auswirkungen hat dieses<br />

verhalten auf schülerinnen und<br />

schüler, Eltern, Kollegium, schulleitung?<br />

n Welche Konsequenzen hat es,<br />

wenn <strong>der</strong>/die Betroffene das<br />

verhalten nicht än<strong>der</strong>t?<br />

n Wie sieht <strong>der</strong>/die Betroffene selbst<br />

die <strong>an</strong>gelegenheit?<br />

Zukunft<br />

n Welche verhaltensän<strong>der</strong>ungen<br />

werden erwartet?<br />

n Welche konkreten hilfs<strong>an</strong>gebote<br />

können gemacht werden o<strong>der</strong> sind<br />

bereits gemacht worden?<br />

n Welche Möglichkeit <strong>der</strong> verän<strong>der</strong>ung<br />

sieht <strong>der</strong>/die Betroffene?<br />

n Welche vereinbarungen werden/<br />

wurden abgesprochen?<br />

n termin für das nächste gespräch?<br />

n Was hat sich seit dem letzten<br />

gespräch geän<strong>der</strong>t?<br />

n Wurden die abgesprochenen<br />

vereinbarungen eingehalten?<br />

Blatt<br />

138<br />

2<br />

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Vorbeugung von Burn out<br />

Schulleitung<br />

Die ursachen für Burn out liegen zum einen beim jeweiligen individuum, zum<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>n sind sie im institutionellen Bereich (z. B. schule) begründet. Die Prävention<br />

konzentriert sich deshalb auf die arbeitsweise <strong>der</strong> schulleitung, auf die<br />

zusammenarbeit mit lehrerkolleginnen und Kollegen sowie auf das betroffene<br />

individuum selbst. Mit <strong>der</strong> nachfolgenden liste können die erwähnten Personen<br />

reflektieren, ob ihre arbeitsweise für sich o<strong>der</strong> für ihre Kolleginnen und Kollegen<br />

ein Burn out-risiko darstellt. Werden bei sich selbst o<strong>der</strong> im unmittelbaren<br />

umfeld <strong>an</strong>zeichen von Burn out festgestellt, ist es in jedem Fall ratsam, eine<br />

Fachperson beizuziehen.<br />

Methoden zur Verringerung des Burn out-Riskos<br />

n Offene Kommunikation pflegen<br />

n aktive Konfliktbewältigung<br />

betreiben<br />

n klare vorgaben / Erwartungen<br />

kommunizieren<br />

n Feedback- und Fehlerkultur leben<br />

n Mitarbeitergespräche führen<br />

n ver<strong>an</strong>twortlichkeiten regeln<br />

n rollenklarheit schaffen<br />

n zusammenarbeit för<strong>der</strong>n<br />

n Weiterbildung, austausch, supervision<br />

ermöglichen<br />

n Belastungserhebung bei lehr-<br />

personen / team durchführen<br />

Zusammenarbeit mit Lehrerkolleginnen und -kollegen<br />

n austausch mit Kolleginnen und<br />

Kollegen suchen<br />

n Berufliches soziales netz aufbauen<br />

und erhalten<br />

n gegenseitiges konstruktives Feedback<br />

geben<br />

n Fachliche Kooperation <strong>an</strong>streben<br />

n herausfor<strong>der</strong>ungen und Entwicklungsmöglichkeiten<br />

schaffen<br />

n Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

als wertvolle ressource betrachten<br />

n Faires und gerechtes (Führungs-)<br />

verhalten<br />

n Berücksichtigung von individuellen<br />

Bedürfnissen<br />

n unterstützung im täglichen<br />

arbeitsleben: <strong>an</strong>erkennung und<br />

Wertschätzung<br />

n selbstver<strong>an</strong>twortung erlauben<br />

(Entscheidungsmöglichkeiten,<br />

Mitbestimmung)<br />

n gemeinsame strategien für<br />

schwierige situationen entwickeln<br />

n gemeinsame Weiterbildungen und<br />

supervisionen besuchen<br />

n Konflikte klären (evtl. einen<br />

schlichter/Mediator beiziehen)<br />

139<br />

Blatt 1<br />

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Vorbeugung von Burn out<br />

Individuum<br />

n Fachkompetenz erweitern<br />

n arbeitsorg<strong>an</strong>isation verbessern<br />

n selbstm<strong>an</strong>agement überprüfen<br />

n sozialkommunikation verbessern<br />

n Einstellungen und Bewertungen<br />

verän<strong>der</strong>n<br />

n Perfektionistische leistungs-<br />

<strong>an</strong>sprüche überprüfen<br />

n Eigene leistungsgrenzen<br />

akzeptieren lernen<br />

n schwierigkeiten aktiv <strong>an</strong>gehen<br />

n sich weniger persönlich mit<br />

aufgaben identifizieren<br />

n innere Dist<strong>an</strong>z wahren<br />

n Perspektiven entwickeln<br />

n stressreaktionen abbauen<br />

n Praktizieren einer Entsp<strong>an</strong>nungstechnik<br />

n sich regelmässig bewegen<br />

n sich gesund ernähren<br />

n Pflegen sozialer Kontakte<br />

n ausgleich durch Freizeitaktivitäten<br />

und hobbys gewährleisten<br />

n genussfähigkeit pflegen<br />

n ausreichend schlafen<br />

n ausreichend Pausen im tages-<br />

ablauf einpl<strong>an</strong>en<br />

n Erwartungshaltung <strong>an</strong> die schüler<br />

revidieren<br />

n Bal<strong>an</strong>ce zwischen arbeit und<br />

Erholung aufbauen<br />

n sport treiben (ohne leistungs<strong>an</strong>spruch!)<br />

n Beziehungen pflegen (Partnerschaft<br />

/ Familie, Freundschaften<br />

etc.)<br />

n Eigene interessen und hobbies<br />

pflegen<br />

n stressbewältigung verbessern:<br />

stressm<strong>an</strong>agement-training (Mentale<br />

techniken und Entsp<strong>an</strong>nungstechniken<br />

lernen)<br />

n sich selbst kritisch hinterfragen<br />

(Perfektionismus-Falle)<br />

n Prioritäten setzen (was ist wirklich<br />

wichtig?)<br />

n zuversichtlich denken<br />

(Optimismus kultivieren)<br />

Blatt<br />

140<br />

2<br />

instruMEntE – B ErsOnalFÜhrung<br />

P


www.schulen-aargau.ch/<br />

personalfuehrung<br />

instruMEntE – B PErsOnalFÜhrung<br />

Unterstützungs<strong>an</strong>gebote<br />

n Lehrpersonenberatung <strong>Aargau</strong><br />

Beratungsdienste für ausbildung und Beruf aargau<br />

herzogstrasse 1<br />

5000 aarau<br />

tel. 062 832 64 50<br />

lb@bdag.ch<br />

www.beratungsdienste-aargau.ch<br />

Ein <strong>an</strong>gebot für lehrpersonen, schulleiterinnen und schulleiter <strong>der</strong><br />

– volksschule alle stufen inkl. Kin<strong>der</strong>garten<br />

– K<strong>an</strong>tonalen schulen<br />

– Berufsschulen<br />

– Fachhochschulen<br />

n Case M<strong>an</strong>agement für Lehrpersonen<br />

case M<strong>an</strong>agement unterstützt von Kr<strong>an</strong>kheit o<strong>der</strong> unfall betroffene lehrpersonen<br />

bei einer raschen, sicheren rückkehr <strong>an</strong> den arbeitsplatz, indem hin<strong>der</strong>nisse<br />

(berufliche, medizinische o<strong>der</strong> soziale) möglichst frühzeitig in zusammenarbeit<br />

mit allen Beteiligten <strong>an</strong>geg<strong>an</strong>gen werden.<br />

<strong>an</strong>sprechperson im BKs ist:<br />

Brigitte Mächler<br />

abt. volksschule<br />

sekt. ressourcen<br />

062 835 21 17<br />

brigitte.maechler@ag.ch<br />

Die Fallbearbeitungen werden von <strong>der</strong> Firma rehawork (ehemals rehafirst)<br />

www.rehawork.ch vorgenommen.<br />

n Beratungsstelle Gesundheitsbildung und Prävention<br />

Pädagogische hochschule<br />

Fachhochschule nordwestschweiz<br />

institut Weiterbildung und Beratung<br />

Küttigerstr. 42<br />

ch-5000 aarau<br />

tel. 062 838 90 35<br />

www.fhnw.ch/ph/iwb/beratung/gesundheit<br />

n K<strong>an</strong>tonsärztlicher Dienst<br />

Departement gesundheit und soziales<br />

K<strong>an</strong>tonsärztlicher Dienst<br />

Bachstrasse 15<br />

5001 aarau<br />

tel. 062 835 29 60<br />

www.ag.ch > Dgs > Über uns > Org<strong>an</strong>isation > K<strong>an</strong>tonsärztlicher Dienst<br />

n Schweizerischen Netzwerk Gesundheitsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong> <strong>Schulen</strong> SNGS<br />

raDiX Kompetenzzentrum für<br />

gesundheitsför<strong>der</strong>ung und Prävention<br />

habsburgerstr. 31<br />

6003 luzern<br />

tel. 041 210 62 10<br />

www.gesunde-schulen.ch/html/kontakt.html<br />

141<br />

instruMEntE – B ErsOnalFÜhrung<br />

P


C Personaltrennung<br />

im Kapitel Personaltrennung werden folgende themen bearbeitet:<br />

1. Kündigungen<br />

n Die rechtlichen und org<strong>an</strong>isatorischen aspekte von Kündigungen,<br />

insbeson<strong>der</strong>e bei Mängeln in <strong>der</strong> leistung und bei<br />

Personalabbau<br />

n verschiedene Formen von zeugnissen<br />

n austrittsgespräch<br />

Eine Kündigung bzw. das auflösen eines arbeitsvertrages und das verlassen eines gewohnten<br />

arbeitsumfeldes stellen meistens einen bedeutenden Einschnitt in das leben<br />

einer Person dar. Die gestaltung eines trennungsprozesses (vor allem eines unfreiwilligen)<br />

soll je nach situation und je nach beteiligten und betroffenen Personen gut durchdacht<br />

und gepl<strong>an</strong>t werden, damit eine trennung in einem möglichst fairen rahmen geschehen<br />

k<strong>an</strong>n.<br />

1.1 Allgemeine rechtliche Aspekte <strong>der</strong> Personaltrennung<br />

Eine trennung muss den rechtlichen vorgaben des K<strong>an</strong>tons aargau entsprechend ablaufen.<br />

Die rechtlichen aspekte basieren auf dem arbeitsvertragsrecht aus dem Bundesgesetz<br />

vom 30. März 1911 betreffend die Ergänzung des schweizerischen zivilgesetzbuchs<br />

(5. teil: Obligationenrecht; Or) und den gesetzen des K<strong>an</strong>tons aargau, insbeson<strong>der</strong>e auf<br />

n dem schulgesetz vom 17. März 1981<br />

sar 401.100<br />

n dem gesetz über die <strong>an</strong>stellung von lehrpersonen (gal)<br />

vom 17. Dezember 2002<br />

sar 411.200<br />

n dem Dekret über die <strong>an</strong>stellung und löhne <strong>der</strong> lehrpersonen<br />

(lDlP) vom 24. august 2004<br />

sar 411.210<br />

n <strong>der</strong> verordnung über die <strong>an</strong>stellung und löhne <strong>der</strong> lehrpersonen<br />

(vall) vom 13. Oktober 2004<br />

sar 411.211<br />

Diese Erlasse können von <strong>der</strong> staatsk<strong>an</strong>zlei in aarau bezogen werden o<strong>der</strong> stehen unter<br />

www.ag.ch/sar zur verfügung.<br />

Das Or ist unter http://www.admin.ch/ch/d/sr/22.html#220 abrufbar.<br />

142<br />

c PErsOnaltrEnnung


n Arten <strong>der</strong> Personaltrennung / Vertragsauflösungen<br />

Es gibt diverse arten von Personaltrennungen. Diese können von einem auslaufen des<br />

arbeitsverhältnisses infolge Pensionierung, über eine Kündigung durch eine lehrperson<br />

bis zu einer Kündigung durch die schulpflege reichen.<br />

Die folgende Übersicht zeigt auf, welche arten von Personaltrennung möglich sind.<br />

In gegenseitigem<br />

Einvernehmen<br />

schriftliche vereinbarung<br />

(gründe müssen nicht<br />

zwingend <strong>an</strong>gegeben<br />

werden, die regionale<br />

arbeitsvermittlung allerdings<br />

verl<strong>an</strong>gt gründe.)<br />

Personaltrennung<br />

Ohne Kündigung Mit Kündigung<br />

ablauf befristete stelle Ordentliche Kündigung<br />

Bei Erreichen<br />

<strong>der</strong> ahv-altersgrenze<br />

Externe stellvertretung,<br />

sobald die vertretene lehrperson<br />

ihre arbeit wie<strong>der</strong><br />

aufnimmt<br />

zum zeitpunkt <strong>der</strong><br />

ausrichtung einer vollen<br />

iv-rente<br />

tod<br />

Mitteilen <strong>der</strong> Trennung<br />

rechtlich:<br />

Keine information nötig<br />

Wertschätzende<br />

<strong>Personalführung</strong>:<br />

mündliche und / o<strong>der</strong><br />

schriftliche information:<br />

D<strong>an</strong>k, Kondolenzschreiben<br />

...<br />

Fristlose auflösung<br />

auflösung infolge dauern<strong>der</strong><br />

arbeitsunfähigkeit wegen<br />

Kr<strong>an</strong>kheit o<strong>der</strong> unfall<br />

lehrpersonen können<br />

mündlich o<strong>der</strong> schriftlich<br />

kündigen.<br />

Die <strong>an</strong>stellungsbehörde<br />

muss schriftlich kündigen.<br />

Die gesetzlichen Fristen<br />

müssen von allen Parteien<br />

eingehalten werden.<br />

Eine Kündigung <strong>der</strong> <strong>an</strong>stellungsbehörde muss schriftlich sein und muss begründet<br />

werden.<br />

Die Kündigung ist eine «empf<strong>an</strong>gsbedürftige Willenserklärung», das heisst, die Kündigung<br />

gilt als ausgesprochen, wenn sie dem Empfänger zugeg<strong>an</strong>gen und quittiert worden ist.<br />

Wird die Kündigung einer lehrperson mündlich mitgeteilt und das Kündigungsschreiben<br />

persönlich überreicht, ist es aus gründen <strong>der</strong> Beweislage empfehlenswert, den Empf<strong>an</strong>g<br />

des Kündigungsbriefes bestätigen zu lassen (hiermit bestätigt herr / Frau ... den Erhalt <strong>der</strong><br />

Kündigung per ... Ort, Datum und unterschrift bei<strong>der</strong> Parteien). Wird die Empf<strong>an</strong>gsbestätigung<br />

durch die lehrperson verweigert, empfiehlt sich <strong>der</strong> Beizug von zwei zeugen, welche<br />

ihrerseits die aushändigung des Kündigungsschreibens unterschriftlich bestätigen.<br />

Wird die Kündigung als eingeschriebener Brief geschickt, ist nicht <strong>der</strong> Poststempel massgebend,<br />

son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> zeitpunkt, zu welchem die gekündigte lehrperson in den Besitz des<br />

Kündigungsbriefes gel<strong>an</strong>gt. Es sollte genügend zeit für die spedition und das abholen des<br />

Kündigungsbriefes einberechnet werden.<br />

143<br />

c PErsOnaltrEnnung


n Fristen bei Vertragsauflösungen<br />

Die entsprechenden Kündigungsfristen bei den unbefristeten verträgen sind genau einzuhalten,<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>nfalls erstreckt sich die Frist auf den nächstmöglichen Kündigungstermin<br />

(vgl. § 10 gal).<br />

Unbefristeter Vertrag<br />

(mit Kündigungsvorbehalt)<br />

Anstellungsdauer Kündigungsfrist<br />

Probezeit umfasst in <strong>der</strong><br />

regel den ersten Monat des<br />

<strong>an</strong>stellungsverhältnisses<br />

(Probezeit k<strong>an</strong>n verkürzt<br />

o<strong>der</strong> auf maximal 3 Monate<br />

verlängert werden)<br />

7 tage<br />

(Kündigungstag plus<br />

7 tage)<br />

Erstes Jahr 30 tage<br />

auf Ende des Monats<br />

ab zweitem Jahr 3 Monate,<br />

auf Ende des schul-<br />

semesters (31. Juli bzw.<br />

3.–5. samstag nach<br />

neujahr, je nach Bezirk)<br />

Befristete verträge sind nur kündbar, wenn im vertrag ein Kündigungsvorbehalt formuliert<br />

ist. im sinne <strong>der</strong> verhältnismässigkeit (aufw<strong>an</strong>d eines Kündigungsverfahrens im verhältnis<br />

zur Dauer <strong>der</strong> <strong>an</strong>stellung) werden befristete verträge in <strong>der</strong> regel nicht gekündigt.<br />

Bei einer trennung in gegenseitigem Einvernehmen fallen die Kündigungsfristen weg, da<br />

sich beide Parteien einig sind. Dies muss schriftlich festgehalten werden.<br />

n Kündigungsschutz<br />

im gegensatz zum privaten recht besteht im öffentlichen recht neben dem Kündigungsschutz<br />

auf sachlicher Ebene (missbräuchliche Kündigungen art. 336 Or) und zeitlicher<br />

Ebene (Kündigung zur unzeit / sperrfristen art. 336c Or: http://www.admin.ch/ch/d/sr/220/<br />

a336c.html) ein zusätzlicher schutz in Bezug auf Kündigungsgründe (Ordentliche Kündigung<br />

§11 gal).<br />

Missbräuchliche Kündigungen sind gültig. allerdings k<strong>an</strong>n die s<strong>an</strong>ktion einer missbräuchlichen<br />

Kündigung nur in einer Entschädigung von bis zu sechs Monatslöhnen zusätzlich<br />

zum lohn bestehen. Der arbeitnehmende muss zur geltendmachung <strong>der</strong> Entschädigung<br />

bei <strong>der</strong> schlichtungskommission Einsprache gegen die Kündigung erheben.<br />

Kündigungen zur Unzeit sind nichtig und lassen das arbeitsverhältnis nicht enden. nach<br />

ablauf <strong>der</strong> sperrfrist muss eine neue Kündigung erfolgen, damit das arbeitsverhältnis<br />

aufgelöst werden k<strong>an</strong>n. Erfolgt die Kündigung vor einer sperrfrist, so wird <strong>der</strong> ablauf unterbrochen<br />

und nach Beendigung <strong>der</strong> sperrfrist fortgesetzt.<br />

144<br />

c PErsOnaltrEnnung


Ordentliche Kündigung<br />

Die Kündigung eines öffentlichrechtlichen <strong>an</strong>stellungsverhältnisses durch die schulpflege<br />

k<strong>an</strong>n nur ausgesprochen werden, wenn einer <strong>der</strong> gesetzlich festgelegten gründe vorliegt.<br />

Diese sind:<br />

n aufhebung <strong>der</strong> stelle aus org<strong>an</strong>isatorischen gründen, insbeson<strong>der</strong>e<br />

aufgrund gesunkener schülerzahlen, o<strong>der</strong> aus<br />

wirtschaftlichen gründen. in diesen Fällen ist den betroffenen<br />

lehrpersonen nach Möglichkeit eine <strong>an</strong><strong>der</strong>e zumutbare<br />

stelle <strong>an</strong>zubieten, die ihren Fähigkeiten, Erfahrungen und<br />

Eignungen entspricht.<br />

n M<strong>an</strong>gelnde Eignung für die im <strong>an</strong>stellungsvertrag vereinbarte<br />

arbeit.<br />

n Mängel in <strong>der</strong> leistung o<strong>der</strong> im verhalten, die sich trotz schriftlicher<br />

Mahnung während <strong>der</strong> <strong>an</strong>gesetzten Bewährungszeit<br />

fortsetzen.<br />

n M<strong>an</strong>gelnde Bereitschaft während o<strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Bewährungszeit,<br />

die im <strong>an</strong>stellungsvertrag vereinbarte arbeit o<strong>der</strong> eine<br />

zumutbare <strong>an</strong><strong>der</strong>e arbeit zu verrichten.<br />

Eine Kündigung k<strong>an</strong>n nur ausgesprochen werden, wenn die verfassungsrechtlichen grundsätze<br />

(verbot <strong>der</strong> Willkür, das gebot von treu und glauben, rechtsgleiche Beh<strong>an</strong>dlung,<br />

verhältnismässigkeit, öffentliches interesse) eingehalten werden.<br />

Zusatzinformation Kündigungsschutz<br />

n Fristlose Vertragsauflösung<br />

Der in <strong>der</strong> umg<strong>an</strong>gssprache übliche Begriff <strong>der</strong> fristlosen Kündigung wird im gesetz nicht<br />

verwendet. Das gesetz spricht von einer fristlosen auflösung.<br />

Eine fristlose vertragsauflösung k<strong>an</strong>n ausgesprochen werden, wenn <strong>der</strong> grund nach<br />

schweizerischem Obligationenrecht als wichtig gilt.<br />

als wichtiger grund gilt namentlich je<strong>der</strong> umst<strong>an</strong>d, bei dessen vorh<strong>an</strong>densein dem Kündigenden<br />

nach treu und glauben die Fortsetzung des arbeitsverhältnisses nicht mehr zugemutet<br />

werden darf (art. 337 Or).<br />

Zusatzinformation gründe fristloser vertragsauflösung<br />

Die fristlose auflösung des arbeitsverhältnisses ist sofort zu erklären, nachdem ein wichtiger<br />

grund o<strong>der</strong> eine verfehlung festgestellt bzw. bek<strong>an</strong>nt wird. Die von <strong>der</strong> gerichtspraxis<br />

<strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nten Bedenkfristen für die arbeitgebenden sind sehr kurz.<br />

Wird eine fristlose Kündigung durch den arbeitgebenden unrechtmässig ausgesprochen,<br />

so hat <strong>der</strong> arbeitnehmende <strong>an</strong>spruch auf schadenersatz.<br />

Eine ungerechtfertigte fristlose Entlassung ist rechtswirksam und bewirkt die Beendigung<br />

des arbeitsverhältnisses.<br />

n Freistellung<br />

Bei einer sofortigen Freistellung einer lehrperson (lehrperson ist bei lohnfortzahlung von<br />

<strong>der</strong> arbeit freigestellt) muss die gemeinde die Kosten übernehmen. Die arbeitnehmenden<br />

haben <strong>an</strong>recht auf lohn, aber nicht auf arbeit. Eine Freistellung soll nur in ausnahmefällen<br />

erwogen werden, wenn es keine <strong>an</strong><strong>der</strong>en Möglichkeiten gibt.<br />

145<br />

c PErsOnaltrEnnung


n Rechtsmittelverfahren bei einer Vertragsauflösung<br />

Jede vertragsauflösung muss mit einer rechtsmittelbelehrung versehen sein. Diese zeigt<br />

den gekündigten Personen auf, welche rechtliche Möglichkeit besteht, die vertragsauflösung<br />

<strong>an</strong>zufechten. Das rechtsmittelverfahren verläuft wie folgt:<br />

Streitigkeiten infolge Vertragsauflösung<br />

durch die Schulpflege<br />

Der Kündigung muss eine rechtsmittelbelehrung beiliegen.<br />

Diese besagt, dass innerhalb von 30 tagen nach Erhalt ein<br />

<strong>an</strong>trag auf abgabe einer Empfehlung <strong>an</strong> die schlichtungskommission<br />

gestellt werden k<strong>an</strong>n.<br />

Schlichtungskommission<br />

Bearbeitet den <strong>an</strong>trag und gibt eine Empfehlung ab. innert<br />

30 tagen nach <strong>der</strong> zustellung <strong>der</strong> Empfehlung stellt die<br />

schulpflege <strong>der</strong> betroffenen Person eine neue verfügung<br />

sowie einen neuen Entscheid aus (Bestätigung o<strong>der</strong> rücknahme),<br />

die den vertrag betreffen. Der schlichtungskommission<br />

wird eine Kopie zugestellt. Der neuen verfügung<br />

bzw. dem neuen vertrag muss die entsprechende rechtsmittelbelehrung<br />

beigefügt sein. Dieses verfahren ist kostenlos.<br />

Verwaltungsgericht<br />

innerhalb <strong>der</strong> in den rechtsmittelbelehrungen <strong>an</strong>gegebenen<br />

Fristen k<strong>an</strong>n eine verwaltungsgerichtliche Beschwerde<br />

bzw. eine verwaltungsgerichtliche Klage eingereicht werden.<br />

Beide verfahren sind mit einem Kostenrisiko für die<br />

unterliegende Partei verbunden.<br />

Instrument Diverse rechtsmittelbelehrungen zu:<br />

vertragsauflösung / Kündigung, neue verfügung, neuer vertrag<br />

im Folgenden wird auf drei Formen von vertragsauflösungen eingeg<strong>an</strong>gen.<br />

146<br />

c PErsOnaltrEnnung


1.2 Ordentliche Kündigung<br />

aufgrund von «Mängeln in <strong>der</strong> Leistung o<strong>der</strong> im Verhalten»<br />

gemäss §11 abs. 1 lit. c gal k<strong>an</strong>n eine <strong>an</strong>stellung durch die <strong>an</strong>stellungsbehörde gekündigt<br />

werden, wenn Mängel in <strong>der</strong> leistung o<strong>der</strong> im verhalten vorliegen.<br />

Eine Kündigung ist die härteste Massnahme für eine lehrperson und darf für diese nicht<br />

überraschend ausgesprochen werden. Eine lehrperson hat <strong>an</strong>recht darauf, zu erfahren,<br />

inwiefern die leistung o<strong>der</strong> das verhalten m<strong>an</strong>gelhaft eingestuft wird. Die lehrperson<br />

muss eine faire ch<strong>an</strong>ce erhalten, ihre leistung und ihr verhalten verbessern zu können,<br />

bevor eine Kündigung erwogen wird. Dazu eignet sich das jährliche Mitarbeiterinnen-<br />

und Mitarbeitergespräch (Mag siehe teil B), in dem ziele und Massnahmen formuliert<br />

sowie die zielüberprüfung festgelegt werden können.<br />

Wenn diese im Mag vereinbarten Massnahmen nicht die gewünschten verbesserungen<br />

zur Folge haben und die leistungen immer wie<strong>der</strong> be<strong>an</strong>st<strong>an</strong>det werden müssen, empfiehlt<br />

es sich, zwischen <strong>der</strong> betroffenen lehrperson und <strong>der</strong> schulleitung eine schriftliche vereinbarung<br />

mit einer Bewährungsfrist zu treffen. Diese soll zeitlich so bemessen sein, dass<br />

eine verbesserung realisiert werden k<strong>an</strong>n.<br />

Falls nach ablauf <strong>der</strong> Bewährungsfrist die leistungen o<strong>der</strong> das verhalten nicht zufriedenstellend<br />

sind, erfolgt durch die schulpflege eine eingeschriebene, schriftliche Mahnung<br />

unter <strong>an</strong>setzung einer Bewährungsfrist mit einer Kündigungs<strong>an</strong>drohung.<br />

um unklarheiten und Formfehler zu vermeiden, ist es wichtig, die be<strong>an</strong>st<strong>an</strong>deten und zu<br />

verbessernden Punkte genau und differenziert zu beschreiben.<br />

Falls die schriftliche Mahnung während <strong>der</strong> Bewährungsfrist keine o<strong>der</strong> ungenügende<br />

Wirkung zeigt, muss die schulpflege die Kündigung aussprechen.<br />

in diesen Fällen empfiehlt sich eine zusammenarbeit mit dem inspektorat<br />

(www.ag.ch/inspektorat).<br />

Zusatzinformation<br />

Zusatzinformation<br />

Instrument<br />

Instrument<br />

Instrument<br />

grobablauf: Kündigung<br />

aufgrund von «Mängeln in <strong>der</strong> leistung o<strong>der</strong> im verhalten»<br />

Detaillierter ablauf Kündigung: interventionsstufen bei<br />

Qualitätsdefiziten von lehrpersonen in <strong>der</strong> volksschule<br />

Beispiel einer vereinbarung<br />

bei «Mängeln in <strong>der</strong> leistung o<strong>der</strong> im verhalten»<br />

Beispiel einer Mahnung<br />

bei «Mängeln in <strong>der</strong> leistung o<strong>der</strong> im verhalten»<br />

Beispiel einer Kündigung<br />

bei «Mängeln in <strong>der</strong> leistung o<strong>der</strong> im verhalten»<br />

147<br />

c PErsOnaltrEnnung


1.3 Ordentliche Kündigung<br />

aus «org<strong>an</strong>isatorischen o<strong>der</strong> wirtschaftlichen Gründen»<br />

gemäss §11 abs. 1 lit. a gal k<strong>an</strong>n die <strong>an</strong>stellungsbehörde aus org<strong>an</strong>isatorischen gründen,<br />

insbeson<strong>der</strong>e aufgrund gesunkener schülerinnen- und schülerzahlen, o<strong>der</strong> aus wirtschaftlichen<br />

gründen eine stelle aufheben. in diesen Fällen ist den betroffenen lehrpersonen<br />

nach Möglichkeit eine <strong>an</strong><strong>der</strong>e zumutbare stelle <strong>an</strong>zubieten, die ihren Fähigkeiten,<br />

Erfahrungen und Eignungen entspricht.<br />

Falls keine lösung (teilpensum, vermittlung in einen <strong>an</strong><strong>der</strong>en schulkreis bzw. <strong>an</strong> eine <strong>an</strong><strong>der</strong>e<br />

schule o. ä.) gefunden werden k<strong>an</strong>n und eine lehrperson entlassen werden muss, ist<br />

es unumgänglich, den Kündigungsprozess tr<strong>an</strong>sparent und möglichst fair zu pl<strong>an</strong>en und<br />

zu gestalten.<br />

n Phasen des Trennungsprozesses<br />

Die folgende grafik zeigt im zeitlichen ablauf auf, was während eines<br />

Kündigungsprozesses geschieht bzw. welche aufgaben für die schulleitung<br />

auf den jeweiligen Ebenen (zu kündigende Person, schulhaus intern,<br />

schulhaus extern, institution schule) <strong>an</strong>stehen.<br />

Für die gekündigte Person ist die unterstützende Phase nach <strong>der</strong> Kündigung<br />

(newplacement) von Bedeutung. Es fällt leichter, die Kränkung einer<br />

Kündigung zu verarbeiten, wenn die schulleitung unterstützung und hilfestellungen<br />

(laufbahnberatung, coaching, hilfe bei <strong>der</strong> stellensuche usw.) <strong>an</strong>bietet. Die<br />

gekündigte Person fühlt sich nicht alleine gelassen.<br />

auf <strong>der</strong> Ebene schulhaus intern ist es wichtig, dass die unsicheren Phasen <strong>der</strong> gerüchte /<br />

unruhe sowie chaos / <strong>an</strong>gst mittels einer offenen Kommunikation möglichst kurz gehalten<br />

und möglichst schnell beruhigt wird, sodass sich die verbleibenden lehrpersonen weiter<br />

mit <strong>der</strong> schule identifizieren können und motiviert sind (siehe teil B Kapitel 3.1 Motivation<br />

/ zufriedenheit).<br />

auf <strong>der</strong> Ebene schulhaus extern gilt, die Kündigung den auflagen des amtsgeheimnisses<br />

entsprechend zu formulieren und <strong>der</strong> schule nahe stehenden Personen zu kommunizieren.<br />

zudem ist <strong>der</strong> umg<strong>an</strong>g mit Elternreaktionen (unterstützungskomitee, Einschalten von<br />

Medien usw.) zu bedenken und zu pl<strong>an</strong>en.<br />

Für die institution schule bedeutet dies, die Kommunikation und die zu treffenden Massnahmen<br />

auf allen Ebenen und in zeitlicher abstimmung zu pl<strong>an</strong>en.<br />

148<br />

c PErsOnaltrEnnung


Ebene zu kündigende Lehrperson<br />

gerüchte<br />

unruhe<br />

unsicherheit<br />

Kündigungsphase<br />

Kündigungs-<br />

gespräche<br />

Ebene Schulhaus intern (team, Kollegium, schulhauspersonal usw.)<br />

gerüchte<br />

unruhe<br />

unsicherheit<br />

chaos<br />

<strong>an</strong>gst<br />

Ebene Schulhaus extern (Eltern, Behörden, Öffentlichkeit usw.)<br />

Ebene Institution Schule<br />

zeit<br />

gerüchte<br />

unruhe<br />

unsicherheit<br />

auswahl<br />

<strong>der</strong> zu kündigenden<br />

lehrperson<br />

Pl<strong>an</strong>ung<br />

schock,<br />

Engagement für<br />

gekündigte/n<br />

Kommunikations-<br />

aufgaben<br />

Kündigung<br />

aussprechen<br />

Org<strong>an</strong>isation umg<strong>an</strong>g mit Druck<br />

Quelle: in <strong>an</strong>lehnung <strong>an</strong> geissler (1990, Kapitel 8.19, s. 20/21)<br />

newplacement-<br />

Phase<br />

zuversicht<br />

Motivation<br />

Beruhigung,<br />

akzept<strong>an</strong>z des<br />

Entscheids<br />

unterstützung<br />

<strong>der</strong> gekündigten<br />

lehrperson<br />

remotivation und<br />

Bindung des restlichen<br />

teams <strong>an</strong> die schule<br />

Beruhigung <strong>der</strong><br />

Öffentlichkeit<br />

Eine Kündigung ist ein komplexer Prozess. Das vorgehen soll wertschätzend und fair sein,<br />

damit einerseits die gekündigten ihr gesicht wahren können und ihr selbstwertgefühl<br />

so wenig wie möglich verletzt wird. <strong>an</strong>drerseits soll eine Demotivation <strong>der</strong> in <strong>der</strong> schule<br />

verbleibenden lehrpersonen verhin<strong>der</strong>t werden.<br />

n Auswahl <strong>der</strong> zu kündigenden Person<br />

Damit bei <strong>der</strong> Bestimmung <strong>der</strong> zu kündigenden Person <strong>der</strong> vorwurf <strong>der</strong> Willkür nicht aufkommt,<br />

braucht es rahmenbedingungen. Die rahmenbedingungen werden abgesteckt<br />

durch einen Kriterienkatalog und das <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofil für lehrpersonen <strong>der</strong> betreffenden<br />

schule ( siehe teil a). Der Kriterienkatalog und das <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungsprofil sollten definiert<br />

werden, bevor Kündigungen <strong>an</strong>stehen.<br />

Der Kriterienkatalog wird idealerweise von <strong>der</strong> schulpflege als strategisches Führungsorg<strong>an</strong><br />

in zusammenarbeit mit <strong>der</strong> schulleitung erarbeitet und gewichtet.<br />

Instrument Möglicher Kriterienkatalog zum abbau von stellen<br />

Die rahmenbedingungen bilden die Entscheidungsgrundlage bei <strong>der</strong> auswahl <strong>der</strong> zu kündigenden<br />

lehrperson.<br />

149<br />

c PErsOnaltrEnnung


n Pl<strong>an</strong>ung und Durchführung einer Kündigung<br />

Eine Kündigung ist die härteste Massnahme für arbeitnehmende und bringt schwer wiegende<br />

Konsequenzen mit sich. Eine Kündigung bedeutet nicht nur den verlust des arbeitsplatzes<br />

und <strong>der</strong> fin<strong>an</strong>ziellen sicherheit, son<strong>der</strong>n ebenfalls einen verlust <strong>der</strong> beruflichen<br />

<strong>an</strong>erkennung, von sozialen Kontakten o<strong>der</strong> von identifikationsmöglichkeiten. Eine Kündigung<br />

löst häufig gefühle wie Wut, trauer, <strong>an</strong>gst, Frustration aus.<br />

Das Kündigungsgespräch als solches ist eine schwierige und ungewohnte aufgabe. Ein<br />

solches «schlechte-nachricht-gespräch» stellt hohe <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> die schulleitung<br />

und braucht eine spezielle vorbereitung.<br />

Eine lehrperson muss die gelegenheit erhalten, sich mündlich o<strong>der</strong> schriftlich zur Kündigung<br />

äussern zu können. Wenn die Kündigung mündlich eröffnet wird, wird damit <strong>der</strong><br />

lehrperson das rechtliche gehör gewährt.<br />

Instrument Merkpunkte eines Kündigungsgesprächs<br />

Instrument vorbereitung eines Kündigungsgesprächs<br />

Instrument verlauf eines Kündigungsgesprächs<br />

Instrument Beispiel einer Kündigung<br />

aus «org<strong>an</strong>isatorischen o<strong>der</strong> wirtschaftlichen gründen»<br />

n Kommunikationsstrategie<br />

idealerweise sind die rahmenbedingungen für Kündigungen aus wirtschaftlichen<br />

und org<strong>an</strong>isatorischen gründen im voraus definiert und<br />

den lehrpersonen kommuniziert worden. Diese informationen sollen<br />

zu den gründen für den Personalabbau, zur vorgehensweise sowie zu<br />

den definierten Kriterien auskunft geben. Die schulleitung muss sich<br />

den offenen und verdeckten Fragen <strong>der</strong> verbleibenden stellen, damit<br />

sich die lehrpersonen mit dem thema ausein<strong>an</strong><strong>der</strong> setzen können.<br />

Wenn eine Kündigung <strong>an</strong>steht, ist eine offene, verständliche, nachvollziehbare<br />

information unumgänglich, um die Phase <strong>der</strong> unruhe und<br />

gerüchte möglichst kurz zu halten.<br />

Der zeitpunkt und die adressaten (zu kündigende lehrperson, Kollegium, schülerinnen<br />

und schüler, Eltern, Behörden usw.) dieser informationen müssen sorgfältig gepl<strong>an</strong>t werden.<br />

Das folgende raster k<strong>an</strong>n die Pl<strong>an</strong>ung <strong>der</strong> Kommunikation erleichtern und legt die zuständigkeiten<br />

fest.<br />

Was? W<strong>an</strong>n? Wer? Wo? Medien /<br />

art?<br />

Quelle: in <strong>an</strong>lehnung <strong>an</strong> geissler (1990, Kapitel 8.19, s. 31)<br />

Bemerkungen<br />

150<br />

c PErsOnaltrEnnung


1.4 Än<strong>der</strong>ungskündigung<br />

Wenn ein unbefristeter vertrag in einen befristeten vertrag umgew<strong>an</strong>delt werden soll o<strong>der</strong><br />

eine Pensenän<strong>der</strong>ung <strong>an</strong>steht, k<strong>an</strong>n ein Än<strong>der</strong>ungsvertrag <strong>an</strong>geboten werden. Dies geschieht<br />

im gegenseitigen Einvernehmen. K<strong>an</strong>n kein gegenseitiges Einvernehmen erzielt<br />

werden, ist <strong>der</strong> ordentliche Kündigungsablauf einzuhalten.<br />

im Folgenden wird auf das thema arbeitszeugnisse und austrittsgespräche eingeg<strong>an</strong>gen.<br />

Das arbeitszeugnis muss ausgestellt werden, das austrittsgespräch hingegen ist freiwillig,<br />

k<strong>an</strong>n aber nützliche informationen über die institution schule bringen.<br />

2. Verschiedene Formen von Zeugnissen<br />

gemäss §19 gal können lehrpersonen während <strong>der</strong> <strong>an</strong>stellungszeit je<strong>der</strong>zeit von <strong>der</strong><br />

schulpflege ein zeugnis verl<strong>an</strong>gen. Der <strong>an</strong>spruch erlischt zehn Jahre nach Beendigung<br />

des arbeitsverhältnisses. Es wird zwischen drei arten von schriftlichen zeugnissen und<br />

den referenzen als mündliches zeugnis unterschieden.<br />

Arbeitsbestätigung Arbeitszeugnis Zwischenzeugnis<br />

Art Einfaches zeugnis Qualifiziertes<br />

zeugnis<br />

vollzeugnis<br />

W<strong>an</strong>n Bei abschluss des<br />

arbeitsverhältnisses<br />

Ausstellung spätestens am<br />

letzten arbeitstag<br />

Bei abschluss des<br />

arbeitsverhältnisses<br />

spätestens am<br />

letzten arbeitstag<br />

Qualifiziertes<br />

zeugnis<br />

vollzeugnis<br />

Während des arbeitsverhältnisses<br />

innerhalb<br />

von 14 tagen<br />

Verfassung schulleitung schulleitung schulleitung<br />

Grammatische Zeit verg<strong>an</strong>genheitsform verg<strong>an</strong>genheitsform gegenwartsform<br />

Besprechung /<br />

Durchführung<br />

schulleitung schulleitung schulleitung<br />

Unterschrift schulpflege schulpflege schulpflege<br />

Die lehrperson wählt, ob ein arbeitszeugnis, eine arbeitsbestätigung o<strong>der</strong> beides ausgestellt<br />

wird.<br />

Das zeugnis ist rechtlich gesehen eine urkunde und muss <strong>der</strong> Wahrheit entsprechen. Es<br />

k<strong>an</strong>n schadenersatz geltend gemacht werden, wenn aufgrund eines falschen zeugnisses<br />

schaden entsteht. Der inhalt muss sich auf tatsachen abstützen, die sich notfalls belegen<br />

und beweisen lassen. Jedoch muss das arbeitszeugnis wohlwollend formuliert sein, d. h.,<br />

es darf für den arbeitnehmenden keine unnötigen, nachteiligen Formulierungen enthalten.<br />

151<br />

c PErsOnaltrEnnung


2.1 Arbeitsbestätigung<br />

Die arbeitsbestätigung muss auf den gemäss arbeitsvertrag formell letzten tag <strong>der</strong> <strong>an</strong>stellung<br />

ausgestellt werden. Bei kurzen arbeitseinsätzen, im speziellen bei stellvertretungen,<br />

eignen sich Bestätigungen. in <strong>der</strong> Praxis werden einfache zeugnisse bei einer längeren<br />

<strong>an</strong>stellungszeit negativ interpretiert, es wird vermutet, dass dem arbeitnehmenden<br />

gekündigt wurde.<br />

Instrument Merkpunkte und Beispiele von arbeitsbestätigungen<br />

2.2 Arbeitszeugnis<br />

Das arbeitszeugnis wird am letzten arbeitstag übergeben und trägt<br />

gemäss dem arbeitsvertrag das Datum des formell letzten tages <strong>der</strong><br />

<strong>an</strong>stellung.<br />

Bei Kündigungen durch die schulpflege ist es sinnvoll, mit o<strong>der</strong> kurz<br />

nach <strong>der</strong> Kündigung ein zwischenzeugnis auszuhändigen, damit<br />

das Bewerbungsdossier <strong>der</strong> gekündigten lehrperson vollständig ist.<br />

Dieses zwischenzeugnis ist die grundlage für das spätere, definitive<br />

arbeitszeugnis.<br />

Das arbeitszeugnis belegt den praktischen, beruflichen Werdeg<strong>an</strong>g<br />

und die erworbenen beruflichen Erfahrungen und Fähigkeiten während<br />

<strong>der</strong> gesamten <strong>an</strong>stellung. als grundlage zum abfassen des arbeitszeugnisses<br />

dient das Mag. Das arbeitszeugnis muss vollständig<br />

sein und alle wesentlichen tatsachen und Bewertungen zu arbeitstätigkeit, leistung<br />

und verhalten aufweisen, welche für eine gesamtbeurteilung von Bedeutung sind.<br />

Den Formulierungen ist einige aufmerksamkeit zu schenken. Die aussagen vermitteln ein<br />

Bild, welches durch die interpretation des textes durch den leser o<strong>der</strong> die leserin entsteht.<br />

Das Beschreiben von negativen Punkten ist nicht einfach. häufig werden solche Punkte<br />

weggelassen, was das Erfor<strong>der</strong>nis <strong>der</strong> vollständigkeit nicht erfüllt. Der Beschreibung von<br />

schwächen k<strong>an</strong>n die härte genommen werden, wenn eine klare, aber mo<strong>der</strong>ate sprache<br />

verwendet wird, wenn die schwäche in Bezug / relation zum gesamten gesetzt wird und<br />

wenn verbesserungsmöglichkeiten und auswege aufgezeigt werden.<br />

in <strong>der</strong> Praxis gibt es keine einheitliche abmachung bezüglich dem codieren von arbeitszeugnissen<br />

(verwendung von typisierten Formulierungen). um unklarheiten zu vermeiden,<br />

besteht die Möglichkeit, am schluss eines uncodierten zeugnisses eine Fussnote<br />

<strong>an</strong>zubringen:<br />

n unsere arbeitszeugnisse sind tr<strong>an</strong>sparent und uncodiert<br />

abgefasst.<br />

n Wir bekennen uns zu tr<strong>an</strong>sparenten, uncodierten arbeitszeugnissen.<br />

n uncodiertes, tr<strong>an</strong>sparentes zeugnis.<br />

152<br />

c PErsOnaltrEnnung


Die lehrperson soll nach einer Bedenkzeit von einigen tagen die Möglichkeit erhalten,<br />

zum zeugnis stellung zu nehmen. Än<strong>der</strong>ungswünsche sollen unter Berücksichtigung des<br />

Wahrheitsaspektes so weit wie möglich aufgenommen werden. Es ist ebenfalls möglich,<br />

das arbeitszeugnis kooperativ mit den arbeitnehmenden zu verfassen. Falls die lehrperson<br />

mit dem arbeitszeugnis nicht einverst<strong>an</strong>den ist, k<strong>an</strong>n eine rechtsmittelbelehrung auf<br />

einem separaten Blatt beigelegt werden. arbeitszeugnisse können bei <strong>der</strong> schlichtungskommission<br />

<strong>an</strong>gefochten werden.<br />

Instrument Merkpunkte eines arbeitszeugnisses<br />

Instrument Beispiel eines sehr guten arbeitszeugnisses<br />

Instrument Beispiel eines guten arbeitszeugnisses<br />

Instrument rechtsmittelbelehrung arbeitszeugnis<br />

2.3 Zwischenzeugnis<br />

Das zwischenzeugnis ist grundsätzlich dasselbe wie ein arbeitszeugnis ( siehe instrument<br />

Merkpunkte eines arbeitszeugnisses) und muss innerhalb von 14 tagen ausgestellt<br />

werden. Ein zwischenzeugnis wird häufig von Personen in ungekündigter stellung verl<strong>an</strong>gt,<br />

wenn die vorgesetzte Person wechselt o<strong>der</strong> wenn <strong>der</strong> tätigkeitsbereich än<strong>der</strong>t. Eine<br />

lehrperson k<strong>an</strong>n ein zwischenzeugnis verl<strong>an</strong>gen, wenn sie auf stellensuche ist und das<br />

zwischenzeugnis den Bewerbungen beilegen möchte.<br />

2.4 Referenzen<br />

Künftige arbeitgebende holen zusätzlich zum arbeitszeugnis häufig mündliche referenzen<br />

ein. <strong>an</strong>alog dem Bundesgesetz vom 19. Juni 1992 über den Datenschutz (Dsg) gilt, dass<br />

die ehemalige schulpflege bzw. schulleitung referenzen nur mit zustimmung <strong>der</strong> lehrperson<br />

erteilen darf. Es empfiehlt sich, im austrittsgespräch diese Frage zu thematisieren<br />

und schriftlich festzuhalten, ob und wer referenzen geben darf.<br />

als grundlage für das referenzgespräch dient das arbeitszeugnis.<br />

153<br />

c PErsOnaltrEnnung


2.5 Personalakten<br />

Personalakten dürfen nur Daten enthalten, die für das arbeitsverhältnis relev<strong>an</strong>t sind. arbeitnehmende<br />

haben hinsichtlich ihrer Personaldaten <strong>an</strong>spruch auf Einsicht und Berichtigung<br />

im rahmen des Datenschutzgesetzes. Die Daten dürfen nicht <strong>an</strong> Dritte o<strong>der</strong> <strong>an</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>e<br />

Behörden herausgegeben werden, ausgenommen für Besoldungs- und statistische<br />

zwecke <strong>an</strong> die zuständigen Behörden (BKs, statistisches amt). (vgl. § 16 gal, § 22 vall)<br />

Personalakten werden bis zur Beendigung des <strong>an</strong>stellungsverhältnisses aufbewahrt. D<strong>an</strong>ach<br />

sollen grundsätzlich alle Personaldaten vernichtet und Bewerbungsunterlagen zurückgegeben<br />

werden. ist das arbeitszeugnis noch nicht ausgestellt o<strong>der</strong> sind Diskussionen<br />

zum arbeitszeugnis in g<strong>an</strong>g, werden sachdienliche unterlagen eine <strong>an</strong>gemessene zeit<br />

aufbewahrt, damit sie in eventuellen arbeitsrechtlichen ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzungen als Beweismaterial<br />

zur verfügung stehen.<br />

Bei einem Wechsel <strong>der</strong> schulleitung werden Personaldaten wie notizen von Mitarbeiterinnen-<br />

und Mitarbeitergesprächen vernichtet, ausser wenn eine formelle Mahnung o<strong>der</strong><br />

ein Kündigungsverfahren hängig ist.<br />

154<br />

c PErsOnaltrEnnung


3. Austrittsgespräch<br />

austritte von lehrpersonen finden in <strong>der</strong> regel Ende semester statt. Die letzten Wochen<br />

vor den semesterferien verlaufen oft hektisch, deshalb empfiehlt es sich, die austrittsformalitäten<br />

und die nachfolgeregelung im voraus zu pl<strong>an</strong>en und die termine festzulegen.<br />

Instrument checkliste austritt<br />

austretende lehrpersonen be<strong>an</strong>tworten Fragen meistens offen und ehrlich, da sie sich<br />

nicht mehr <strong>an</strong> die schule gebunden fühlen. Durch austrittsgespräche können wertvolle<br />

informationen gewonnen werden, bezüglich<br />

n austrittsgründen <strong>der</strong> lehrpersonen<br />

n Faktoren, welche den Kündigungsentschluss <strong>der</strong> lehrperson<br />

unterstützen und / o<strong>der</strong> beschleunigen<br />

n stärken und schwächen <strong>der</strong> schule<br />

n stärken und schwächen des arbeitsplatzes<br />

n verbesserungspotenzial<br />

Instrument Merkpunkte eines austrittsgesprächs<br />

austrittsgespräche können verschieden geführt werden. häufig wird ein Fragebogen abgegeben<br />

und besprochen o<strong>der</strong> die schulleitung stellt <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d eines interviewleitfadens<br />

einige Fragen zur arbeit selbst, zum Erleben <strong>der</strong> arbeit und zum umfeld.<br />

Instrument Fragebogen austrittsgespräch<br />

Instrument Kurzinterview austrittsgespräch<br />

Eine weitere Möglichkeit, ein austrittsgespräch auf Diskussionsbasis zu führen, besteht im<br />

arbeiten mit einem set von Fragekarten.<br />

Instrument austrittsgespräch mit Fragekarten<br />

Das austrittsgespräch ist für die austretende lehrperson sowie für die schulleitung freiwillig.<br />

Wertschätzung wird zum ausdruck gebracht, wenn zum abschluss einer gemeinsamen<br />

arbeitsperiode die schulleitung interesse <strong>an</strong> den Erkenntnissen und schlüssen <strong>der</strong><br />

austretenden lehrperson zeigt und ihr dabei für die geleistete arbeit d<strong>an</strong>kt.<br />

Die schulleitung k<strong>an</strong>n von diesen Erkenntnissen profitieren. Es liegt in <strong>der</strong> ver<strong>an</strong>twortung<br />

<strong>der</strong> schulleitung, ob diese Erkenntnisse o<strong>der</strong> vorschläge <strong>der</strong> austretenden lehrpersonen<br />

aufgenommen und umgesetzt werden.<br />

155<br />

c PErsOnaltrEnnung


4. Literatur<br />

Gesetze zum Thema Personaltrennung<br />

n schulgesetz vom 17. März 1981. sar 401.100<br />

n gesetz über die <strong>an</strong>stellung von lehrpersonen (gal)<br />

vom 17. Dezember 2002. sar 411.200<br />

n Dekret über die <strong>an</strong>stellung und löhne <strong>der</strong> lehrpersonen (lDlP)<br />

vom 24. august 2004 . sar 411.210<br />

n verordnung über die <strong>an</strong>stellung und löhne <strong>der</strong> lehrpersonen (vall)<br />

vom 13. Oktober 2004. sar 411.211<br />

n gesetze des K<strong>an</strong>tons aaragau:<br />

www.ag.ch/sar<br />

n Bundesgesetz vom 30. März 1911<br />

Betreffend die Ergänzung des schweizerischen zivilgesetzbuchs (5. teil: Or):<br />

http://www.admin.ch/ch/d/sr/22.html#220<br />

http://www.admin.ch/ch/d/sr/220/a336c.html<br />

n systematische sammlung des Bundesrechts:<br />

www.admin.ch/ch/d/sr/sr.html<br />

Literatur zum Thema Personaltrennung<br />

n <strong>an</strong>drzejewski, l.:<br />

Trennungskultur<br />

neuwied: luchterh<strong>an</strong>d, 2002<br />

n class, E. & class, s.:<br />

Das Arbeitszeugnis und seine «Geheimcodes»<br />

zürich: verlag sKv, 2000<br />

n geissler, K.:<br />

H<strong>an</strong>dbuch Personalentwicklung:<br />

beraten, trainieren, qualifizieren: Konzepte, Methoden und Strategien<br />

Köln: Deutscher Wirtschaftsdienst, 1990<br />

n häuserm<strong>an</strong>n, P.:<br />

Arbeitszeugnisse – wahr, klar und fair<br />

zürich: sPEKtra-media, 2003<br />

156<br />

c PErsOnaltrEnnung


n hilb, M.:<br />

Integriertes Personal-M<strong>an</strong>agement. Ziele – Strategien – Instrumente<br />

München: luchterh<strong>an</strong>d, 2004<br />

n informative seite zur Personalarbeit mit Beispielen:<br />

www.now.ch<br />

n Juristische suchmaschine:<br />

www.weblaw.ch/lawsearch<br />

n Merkblatt 6: zeugnis/arbeitsbestätigung:<br />

zürich: Kaufmännischer verb<strong>an</strong>d zürich, 2004<br />

Erhältlich unter www.kvz.ch o<strong>der</strong> info@kvz.ch<br />

n näpflin, s., vogel, W. & Walter, K.:<br />

Fachartikel zum Thema: Das Austrittsgespräch<br />

Olten: Fachhochschule solothurn nordwestschweiz, 2002<br />

n vettiger, h.:<br />

Schule pflegen – aber wie?<br />

Buchs ag: lehrmittelverlag des K<strong>an</strong>tons aargau, 2001<br />

157<br />

c PErsOnaltrEnnung


Zusatzinformationen – C Personaltrennung<br />

158


Kündigungsschutz<br />

n Sachliche Ebene: Missbräuchliche Kündigung<br />

gemäss art. 336 Or ist die Kündigung eines arbeitsverhältnisses missbräuchlich, wenn<br />

sie von einer Partei (arbeitgebende o<strong>der</strong> arbeitnehmende) ausgesprochen wird,<br />

n wegen persönlicher Eigenschaften <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en Partei, welche<br />

mit dem arbeitsverhältnis keinen zusammenh<strong>an</strong>g haben<br />

(z. B. alter, geschlecht, hautfarbe)<br />

n wegen <strong>der</strong> ausübung verfassungsmässiger rechte durch die<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>e Partei (z. B. Parteizugehörigkeit, religion, Meinungsäusserungen),<br />

es sei denn, die zusammenarbeit werde dabei<br />

wesentlich beeinträchtigt<br />

n ausschliesslich zur vereitelung von <strong>an</strong>sprüchen <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />

Partei aus dem arbeitsverhältnis, z. B. lohn, Provisionen, arbeitszeugnis<br />

n weil die <strong>an</strong><strong>der</strong>e Partei nach treu und glauben <strong>an</strong>sprüche aus<br />

dem arbeitsverhältnis geltend macht<br />

n weil die <strong>an</strong><strong>der</strong>e Partei schweizerischen obligatorischen Militär-<br />

o<strong>der</strong> schutzdienst o<strong>der</strong> schweizerischen zivildienst leistet<br />

o<strong>der</strong> eine <strong>an</strong><strong>der</strong>e gesetzliche Pflicht erfüllt<br />

n wegen zugehörigkeit o<strong>der</strong> nichtzugehörigkeit <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />

Partei zu einem arbeitnehmerverb<strong>an</strong>d o<strong>der</strong> wegen ausübung<br />

gewerkschaftlicher tätigkeiten<br />

n gegenüber einem gewählten betrieblichen arbeitnehmervertreter<br />

ohne begründeten <strong>an</strong>lass<br />

n Zeitliche Ebene: Kündigung zur Unzeit (unbefristete Verträge)<br />

Unzeit Sperrfristen<br />

schweizerischer obligatorischer Militär-<br />

o<strong>der</strong> schutzdienst o<strong>der</strong> schweizerischer<br />

zivildienst (länger als 11 tage)<br />

Kr<strong>an</strong>kheit o<strong>der</strong> unfall ohne eigenes<br />

verschulden:<br />

n 1. Dienstjahr<br />

n 2. bis und mit 5. Dienstjahr<br />

n ab 6. Dienstjahr<br />

4 Wochen vorher und nachher<br />

30 tage<br />

90 tage<br />

180 tage<br />

schw<strong>an</strong>gerschaft Während <strong>der</strong> schw<strong>an</strong>gerschaft und<br />

16 Wochen nach <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>kunft<br />

teilnahme <strong>an</strong> einer durch die Bundes-<br />

behörde <strong>an</strong>geordneten Dienstleistung<br />

für eine hilfsaktion im ausl<strong>an</strong>d, durch<br />

den arbeitgeber bewilligt<br />

Während des Einsatzes im ausl<strong>an</strong>d<br />

Die sperrfristenregelung gilt nicht<br />

n im befristeten arbeitsverhältnis<br />

n bei Kündigungen durch den arbeitnehmer<br />

n während <strong>der</strong> Probezeit<br />

n bei fristloser Kündigung<br />

n bei auflösung im gegenseitigen Einverständnis<br />

159<br />

zusatzinFOrMatiOnEn<br />

c – PErsOnaltrEnnung<br />

c PErsOnaltrEnnung


Gründe fristloser Vertragsauflösung<br />

als wichtige gründe für eine fristlose Entlassung seitens des arbeitgebenden <strong>an</strong>erkennt<br />

die Praxis:<br />

n straftaten zum nachteil des arbeitgebenden sowie zum<br />

nachteil von Mitarbeitenden (Diebstahl, Betrug)<br />

n Beharrliche arbeitsverweigerung trotz verwarnung und<br />

<strong>an</strong>drohung <strong>der</strong> Entlassung<br />

n grob un<strong>an</strong>ständiges verhalten gegenüber schulleitung,<br />

Kolleginnen und Kollegen, schülerinnen und schülern,<br />

Eltern, Mitarbeitenden <strong>der</strong> schule o<strong>der</strong> <strong>der</strong> schule nahe<br />

stehenden Personen<br />

n unentschuldigtes Fernbleiben trotz verwarnung und<br />

<strong>an</strong>drohung <strong>der</strong> Entlassung<br />

n Dauernde unpünktlichkeit trotz verwarnung und <strong>an</strong>drohung<br />

<strong>der</strong> Entlassung<br />

n <strong>an</strong>nahme von Bestechungs- / schmiergel<strong>der</strong>n<br />

160<br />

zusatzinFOrMatiOnEn<br />

c – PErsOnaltrEnnung<br />

c PErsOnaltrEnnung


Grobablauf:<br />

Kündigung aufgrund von «Mängeln in <strong>der</strong> Leistung o<strong>der</strong> im Verhalten»<br />

Leistung / Verhalten<br />

entspricht den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

teilweise<br />

MAG o<strong>der</strong> ein <strong>an</strong>gekündigtes<br />

Leistungsbeurteilungsgespräch<br />

Definieren <strong>der</strong> Mängel in <strong>der</strong> leistung o<strong>der</strong> im verhalten<br />

durch die schulleitung (evtl. Beizug des inspektorats und /<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> schulpflege)<br />

Aufsetzen einer Vereinbarung<br />

– ziele zu leistung und verhalten formulieren<br />

– Massnahmen definieren<br />

– <strong>an</strong>gemessene Bewährungszeit <strong>an</strong>setzen<br />

– zielüberprüfung terminieren<br />

– ziele überprüfen<br />

Leistung / Verhalten<br />

entspricht den Anfor<strong>der</strong>ungen g<strong>an</strong>z<br />

identifikation <strong>der</strong> lehrperson mit <strong>der</strong><br />

schule / Kollegium wie<strong>der</strong>herstellen<br />

und Motivation erneuern.<br />

Leistung / Verhalten<br />

entspricht den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

g<strong>an</strong>z<br />

identifikation <strong>der</strong> lehrperson<br />

mit <strong>der</strong> schule / Kollegium<br />

wie<strong>der</strong>herstellen und<br />

Motivation erneuern.<br />

Leistung / Verhalten<br />

weiterhin m<strong>an</strong>gelhaft<br />

Leistung / Verhalten<br />

weiterhin m<strong>an</strong>gelhaft<br />

Schriftliche Mahnung<br />

im sinne von<br />

§11 abs.1 lit. c gal<br />

Durch schulleitung / schulpflege<br />

(information / Beizug<br />

des inspektorats empfohlen)<br />

Mahnung durch die schulpflege<br />

ist vor einer Kündigung<br />

zwingend.<br />

Folgende Elemente müssen<br />

berücksichtigt werden:<br />

– rechtliches gehör<br />

– Darstellung des sachverhalts<br />

(Mängel, gefor<strong>der</strong>te<br />

leistung o<strong>der</strong> verhalten)<br />

– Bewährungszeit<br />

– Konsequenzen (Kündigungs<strong>an</strong>drohung)<br />

– rechtsmittelbelehrung<br />

– Eröffnung mit eingeschriebenem<br />

Brief<br />

Nach Ablauf<br />

<strong>der</strong> Bewährungszeit<br />

Kündigung<br />

Durch schulpflege<br />

Folgende Elemente müssen berücksichtigt<br />

werden:<br />

– grund / gründe <strong>der</strong> Kündigung<br />

– termin, Fristen<br />

– rechtsmittelbelehrung<br />

161<br />

zusatzinFOrMatiOnEn<br />

c – PErsOnaltrEnnung<br />

c PErsOnaltrEnnung


Detaillierter Ablauf Kündigung:<br />

Interventionsstufen bei Qualitätsdefiziten von Lehrpersonen<br />

in <strong>der</strong> Volksschule<br />

ziele: Das Papier soll bei <strong>der</strong> <strong>an</strong>alyse erkennen helfen, welche interventionsstufe vorliegt,<br />

und mögliche interventionsschritte aufzeigen.<br />

Phase Inhalt / Mögliche Schritte Aufgaben<br />

Inspektorat<br />

STUFE 1 n <strong>an</strong>hören <strong>der</strong> Be<strong>an</strong>st<strong>an</strong>dungen<br />

Defizit-Verdacht<br />

liegt vor<br />

Massnahmen<br />

durch sl (sPF)<br />

ohne inspektorat<br />

n Überprüfen, ob eine direkte Kommunikation<br />

stattgefunden hat zwischen den<br />

unzufriedenen Eltern und <strong>der</strong><br />

betreffenden lP<br />

n gespräch <strong>der</strong> sl/sPF mit <strong>der</strong><br />

betreffenden lP<br />

n Evtl. gespräch zwischen den unzufriedenen<br />

Eltern, lP und sl/sPF<br />

STUFE 2 n verifizieren <strong>der</strong> vorwürfe: auftrag <strong>der</strong> sl<br />

Defizit-Verdacht<br />

erhärtet sich<br />

Massnahmen <strong>der</strong><br />

schule<br />

<strong>an</strong> die lP, Daten in <strong>der</strong> Klasse zu erheben;<br />

rückmeldung <strong>an</strong> die sl<br />

n systematische Datenerhebung durch die<br />

sl selber;<br />

rückmeldung <strong>an</strong> die lP<br />

n Festlegen von Entwicklungszielen und<br />

Massnahmen durch die sl<br />

n umsetzung <strong>der</strong> Massnahmen durch die lP<br />

n Überprüfung <strong>der</strong> zielerreichung bezüglich<br />

<strong>der</strong> vereinbarten Entwicklungsziele durch<br />

die sl<br />

n Evtl. Einrichtung eines Mentorats<br />

Evtl.<br />

vorgehens-<br />

beratung<br />

auf <strong>an</strong>frage<br />

Instrumente / Bemerkungen<br />

n «run<strong>der</strong> tisch»<br />

n aktennotiz<br />

n vereinbarung<br />

n Klassenbefragung,<br />

Fragebogen<br />

n interviews<br />

n unterrichtsbesuche<br />

n vereinbarung<br />

n intervention zur Konfliktbewältigung<br />

n <strong>an</strong>regung zur Weiterbildung<br />

n Kollegiale unterstützung<br />

n vermehrte gespräche<br />

zwischen lP und sl (Mag)<br />

Mentorat vorgehen gemäss<br />

h<strong>an</strong>dreichung bzw.<br />

www.schulen-aargau.ch > schulqualität<br />

und aufsicht > Mentorat<br />

be<strong>an</strong>tragen und einrichten<br />

162<br />

zusatzinFOrMatiOnEn<br />

c – PErsOnaltrEnnung<br />

c PErsOnaltrEnnung


Phase Inhalt / Mögliche Schritte Aufgaben<br />

Inspektorat<br />

STUFE 3 n Konfrontationsgespräch zwischen sl/sPF<br />

Uneinsichtigkeit /<br />

Reaktionsunfähigkeit<br />

<strong>der</strong> LP<br />

und lP<br />

n auftrag <strong>an</strong> das inspektorat durch sl/sPF<br />

Konfrontation mit<br />

<strong>an</strong>ordnen von<br />

Massnahmen<br />

durch sl, sPF<br />

n gespräch zwischen sl/sPF und lP<br />

n <strong>an</strong>ordnen von Massnahmen durch die sl<br />

(schriftlich, mit überprüfbaren ziel<strong>an</strong>gaben<br />

und terminiert), z. B:<br />

– <strong>an</strong>ordnung von Weiterbildungsmassnahmen<br />

(sl)<br />

– <strong>an</strong>ordnung personeller unterstützung<br />

durch die sl, sPF<br />

– Einbezug lehrerberatung/coaching<br />

durch externe Person<br />

– verpflichtung zu unterrichtsbesuchen<br />

bei Fachkollegen<br />

– <strong>an</strong>passung schulorg<strong>an</strong>isatorischer<br />

Massnahmen<br />

n umsetzung und Überprüfung <strong>der</strong> festgelegten<br />

Massnahmen durch die sl/sPF<br />

n Konfrontation und <strong>an</strong>hörung <strong>der</strong> lP<br />

durch sl/sPF<br />

n schriftliche Mahnung mit <strong>an</strong>setzung einer<br />

Bewährungszeit<br />

n Der Mahnung ist eine rechtsmittelbelehrung<br />

<strong>an</strong>zufügen<br />

n umsetzen und Überprüfung <strong>der</strong><br />

ultimativen Massnahmen<br />

n Bei Erfolglosigkeit verfahren zur<br />

auflösung des <strong>an</strong>gestelltenverhältnisses<br />

einleiten<br />

STUFE 4 n Einleitung verfahren zur auflösung des<br />

<strong>an</strong>gestelltenverhältnisses<br />

Einleitung<br />

<strong>der</strong> Entlassung 1. <strong>an</strong>hörung <strong>der</strong> lehrperson<br />

2. Möglichkeiten, wenn die Mängel in<br />

<strong>der</strong> leistung o<strong>der</strong> im verhalten nach<br />

<strong>der</strong> <strong>an</strong>gesetzten Bewährungszeit trotz<br />

schriftlicher Mahnung <strong>an</strong>dauern:<br />

a) Beendigung des <strong>an</strong>stellungsverhältnisses<br />

im gegenseitigen<br />

Einvernehmen<br />

b) Ordentliche Kündigung gemäss<br />

§11 abs. 1 lit. c gal<br />

Quelle: inspektorat aargau, abteilung volksschule<br />

aufsicht<br />

gemäss<br />

auftrag<br />

Beratung<br />

auf <strong>an</strong>frage<br />

aufsicht<br />

auf <strong>an</strong>frage<br />

Instrumente / Bemerkungen<br />

instrumente:<br />

n Merkmale für<br />

unterrichtsqualität<br />

n unterrichtsbesuche, evtl.<br />

Einsatz von Fachexperten<br />

n Dokumenten<strong>an</strong>alyse<br />

n Befragung Betroffener,<br />

Überprüfung leistungsst<strong>an</strong>d<br />

n Bericht <strong>an</strong> auftraggeber,<br />

schulleitung<br />

vorgehen gemäss h<strong>an</strong>dreichung<br />

www.schulen-aargau.ch > schulqualtät<br />

und aufsicht > aufsicht<br />

lehrpersonen be<strong>an</strong>tragen und<br />

durchführen<br />

n schriftliche vereinbarung<br />

mit unterschrift <strong>der</strong> lP, sl,<br />

evtl. Protokoll<br />

n siehe instrument:<br />

Beispiel einer vereinbarung<br />

n gemäss §11 abs. 1 lit. c gal<br />

n siehe instrument:<br />

Beispiel einer Mahnung<br />

Fristen gemäss §10 gal<br />

auflösung des <strong>an</strong>stellungs-<br />

verhältnisses<br />

schriftliche Eröffnung mit<br />

rechtsmittelbelehrung und<br />

Begründung<br />

§15 vall Formvorschriften<br />

n siehe instrument:<br />

Beispiel einer Kündigung<br />

163<br />

zusatzinFOrMatiOnEn<br />

c – PErsOnaltrEnnung<br />

c PErsOnaltrEnnung


Instrumente – C Personaltrennung<br />

164


www.schulen-aargau.ch/<br />

personalfuehrung<br />

instruMEntE – c PErsOnaltrEnnung<br />

Diverse Rechtsmittelbelehrungen Blatt 1<br />

Rechtsmittelbelehrung zu einer Mahnung<br />

(rechtsmittelbelehrung für ein allfälliges schlichtungsverfahren)<br />

1 Diese Mahnung k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> schlichtungskommission für Personalfragen,<br />

Bahnhof strasse 2, 5001 aarau, zur abgabe einer Empfehlung vorgelegt werden.<br />

2. Das Begehren um Durchführung des schlichtungsverfahrens ist schriftlich einzureichen.<br />

Die Eingabe muss den sachverhalt darlegen und einen <strong>an</strong>trag sowie<br />

eine Begründung enthalten.<br />

3. auf eine Eingabe, welche den <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen gemäss 2 nicht entspricht, wird<br />

nicht eingetreten.<br />

4. Dem Begehren ist eine Kopie <strong>der</strong> Mahnung beizulegen.<br />

5. Die Durchführung des schlichtungsverfahrens ist kostenlos.<br />

Rechtsmittelbelehrung zu einer Vertragsauflösung / Kündigung<br />

1 Diese Vertragsauflösung k<strong>an</strong>n innert einer nicht erstreckbaren Frist von<br />

30 Tagen seit zustellung <strong>der</strong> schlichtungskommission, Bahnhofstrasse 2,<br />

5001 aarau, zur abgabe einer Empfehlung vorgelegt werden.<br />

2 Das Begehren um Durchführung des schlichtungsverfahrens ist schriftlich<br />

einzureichen. Die Eingabe muss<br />

a) den sachverhalt darlegen und<br />

b) einen <strong>an</strong>trag sowie<br />

c) eine Begründung enthalten.<br />

3 auf eine Eingabe, die diesen <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen nicht entspricht, wird nicht<br />

eingetreten.<br />

4 Dem Begehren ist je eine Kopie des vertragsauflösungsschreibens und des<br />

<strong>an</strong>stellungsvertrags beizulegen.<br />

5 Die Durchführung des schlichtungsverfahrens ist kostenlos, jedoch voraussetzung<br />

für das Einreichen einer gerichtlichen Klage gegen die vertragsauflösung<br />

nach §36 gal.<br />

Der <strong>an</strong>rufung <strong>der</strong> schlichtungskommission kommt keine aufschiebende<br />

Wirkung zu.<br />

165<br />

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Diverse Rechtsmittelbelehrungen<br />

Rechtsmittelbelehrung zu einer neuen Verfügung<br />

(erstellt durch die schulpflege aufgrund <strong>der</strong> Empfehlung <strong>der</strong> schlichtungskommission:<br />

Bestätigung o<strong>der</strong> rücknahme <strong>der</strong> Kündigung)<br />

1 gegen diese verfügung k<strong>an</strong>n innert einer nicht erstreckbaren Frist von<br />

30 Tagen seit zustellung beim verwaltungsgericht, Obere vorstadt 40,<br />

5000 aarau, Beschwerde geführt werden.<br />

2 Die Beschwerde muss einen Antrag und eine Begründung enthalten,<br />

d. h., es ist:<br />

a) <strong>an</strong>zugeben, wie das verwaltungsgericht entscheiden soll, und<br />

b) darzulegen, aus welchen gründen diese <strong>an</strong><strong>der</strong>e Entscheidung verl<strong>an</strong>gt wird.<br />

3 auf eine Beschwerde, welche den <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen gemäss den ziffern 1 und 2<br />

nicht entspricht, wird nicht eingetreten.<br />

4 Eine Kopie <strong>der</strong> <strong>an</strong>gefochtenen verfügung sowie allfällige Beweismittel sind <strong>der</strong><br />

Beschwerdeschrift beizulegen.<br />

5 Das Beschwerdeverfahren ist mit einem Kostenrisiko verbunden.<br />

Rechtsmittelbelehrung zu einem neuen Entscheid, den Vertrag betreffend<br />

(erstellt aufgrund <strong>der</strong> Empfehlung <strong>der</strong> schlichtungskommission)<br />

1 gegen diesen Entscheid k<strong>an</strong>n innert einer nicht erstreckbaren Frist von<br />

6 Monaten seit zustellung beim verwaltungsgericht, Obere vorstadt 40,<br />

5000 aarau, Klage eingereicht werden.<br />

2 Die Klage muss einen Antrag und eine Begründung enthalten, d. h., es ist:<br />

a) <strong>an</strong>zugeben, wie das verwaltungsgericht entscheiden soll, und<br />

b) darzulegen, aus welchen gründen diese <strong>an</strong><strong>der</strong>e Entscheidung verl<strong>an</strong>gt wird.<br />

3 auf eine Klage, welche den <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen gemäss den ziffern 1 und 2 nicht<br />

entspricht, wird nicht eingetreten.<br />

4 Eine Kopie des <strong>an</strong>gefochtenen Entscheids sowie allfällige Beweismittel sind<br />

<strong>der</strong> Klageschrift beizulegen.<br />

5 Das Klageverfahren ist mit einem Kostenrisiko verbunden.<br />

166<br />

Blatt 2<br />

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Beispiel einer Vereinbarung<br />

bei «Mängeln in <strong>der</strong> Leistung o<strong>der</strong> im Verhalten»<br />

Offizieller Briefkopf <strong>der</strong> schule<br />

Vereinbarung zwischen <strong>der</strong> Lehrperson Fritz Muster und <strong>der</strong> Schulleitung xy<br />

1. Ausg<strong>an</strong>gslage<br />

aufgrund wie<strong>der</strong>holter Beschwerden von Eltern sowie schülerinnen und schülern und nachdem<br />

entsprechende abmachungen während des letzten semesters nicht zur erhofften verbesserung<br />

<strong>der</strong> unterrichtssituation bei Fritz Muster führten, wurde <strong>der</strong>/die zuständige inspektor/in beauftragt,<br />

den unterricht von herrn Muster zu beurteilen. <strong>an</strong> <strong>der</strong> darauf folgenden gemeinsamen<br />

Besprechung hat die schulleitung Entwicklungsziele und Massnahmen bestimmt. Diese sind in<br />

<strong>der</strong> vorliegenden schriftlichen vereinbarung festgehalten. Die schulpflege ist darüber informiert<br />

und unterstützt die Massnahme.<br />

2. Abmachungen zur Leistung und zum Verhalten<br />

Fritz Muster verbessert in den folgenden Bereichen die Qualität des unterrichts:<br />

n Klassenführung<br />

– herr Muster pflegt einen korrekten umg<strong>an</strong>g mit lernenden<br />

(inkl. Begrüssung und verabschiedung <strong>der</strong> Klassen).<br />

– Er führt die Klassen durch <strong>an</strong>erkennung und Ermutigung.<br />

– Er nutzt Fragen und Fehler <strong>der</strong> lernenden als lernch<strong>an</strong>ce.<br />

n lehr- und lernarr<strong>an</strong>gements<br />

– herr Muster för<strong>der</strong>t individuelles lernen.<br />

– Er gestaltet individualisierende unterrichtssequenzen.<br />

n Beurteilung<br />

– herr Muster sorgt dafür, dass die lernenden zeitpunkt, inhalt und Form<br />

<strong>der</strong> lernkontrollen kennen.<br />

– Er sorgt während <strong>der</strong> lernkontrollen für faire arbeitsbedingungen.<br />

– Er macht Bewertungskriterien und -massstäbe den lernenden bek<strong>an</strong>nt.<br />

zudem wird vereinbart, dass Fritz Muster<br />

n regelmässig schülerrückmeldungen einholt (Feedback),<br />

n zweimal den unterricht bei Kollegen besucht, inkl. austausch (vgl. interne richtlinien),<br />

n sich für die Weiterbildung … <strong>an</strong>meldet und<br />

n diese Massnahmen in seinem Portfolio dokumentiert.<br />

3. Dauer<br />

Diese vereinbarung gilt für die zeit vom 17. Oktober 2005 bis zum 31. März 2006.<br />

4. Weiteres Vorgehen<br />

n <strong>an</strong>schliessend findet eine erneute Beurteilung des unterrichts von Fritz Muster statt.<br />

Dabei werden die Fortschritte in den oben gen<strong>an</strong>nten Punkten und die umsetzung<br />

<strong>der</strong> Massnahmen überprüft. Dies aufgrund folgen<strong>der</strong> Methoden und instrumente:<br />

– unterrichtsbesuche (durch inspektorat)<br />

– <strong>an</strong>alyse von unterrichtsvorbereitungen (durch inspektorat)<br />

– Klassenbefragungen (durch schulleitung)<br />

– auswertung von Elternrückmeldungen (durch schulleitung)<br />

n am 15. Februar 2006 findet ein auswertungsgespräch statt:<br />

– inhalt: auswertung <strong>der</strong> Überprüfung, Klärung weiteres vorgehen<br />

– teilnehmende: Fritz Muster, schulleitung, evtl. stufenvertretung <strong>der</strong> schulpflege,<br />

evtl. inspektoratsperson<br />

Die schulleitung erwartet signifik<strong>an</strong>te und nachhaltige verbesserungen in den gen<strong>an</strong>nten<br />

Bereichen.<br />

sollten einzelne Punkte dieser vereinbarung von Fritz Muster nicht eingehalten werden, behält<br />

sich die schulleitung weitere Massnahmen vor.<br />

Ort, Datum .......................................................................... Die schulleitung .......................................................................<br />

Ort, Datum .......................................................................... Der lehrer ....................................................................................<br />

Kopie <strong>an</strong><br />

– schulpflege, stufenvertretung<br />

– inspektoratsperson<br />

Quelle: inspektorat aargau, abteilung volksschule<br />

167<br />

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Beispiel einer Mahnung<br />

bei «Mängeln in <strong>der</strong> Leistung o<strong>der</strong> im Verhalten»<br />

Einschreiben<br />

Offizieller Briefkopf <strong>der</strong> schule<br />

Mahnung gemäss §11 Abs. 1 lit. c GAL <strong>an</strong> Andrea Muster<br />

aufgrund wie<strong>der</strong>holter Beschwerden von Eltern und schülerinnen und schülern sowie<br />

des nichteinhaltens <strong>der</strong> vereinbarung vom … hat die schulpflege <strong>an</strong> <strong>der</strong> sitzung vom …<br />

nach <strong>der</strong> <strong>an</strong>hörung von Frau <strong>an</strong>drea Muster beschlossen, eine schriftliche Mahnung mit<br />

Bewährungsfrist bis 31. J<strong>an</strong>uar 2006 festzusetzen.<br />

Frau <strong>an</strong>drea Muster wird aufgefor<strong>der</strong>t, sich <strong>an</strong> folgende rahmenbedingungen zu halten,<br />

die für einen erfolgreichen unterricht und ein konstruktives schulklima nötig sind:<br />

n Klassenführung<br />

– Frau Muster pflegt einen korrekten umg<strong>an</strong>g mit lernenden<br />

(inkl. Begrüssung und verabschiedung <strong>der</strong> Klassen).<br />

– sie führt die Klassen durch <strong>an</strong>erkennung und Ermutigung.<br />

– sie nutzt Fragen und Fehler <strong>der</strong> lernenden als lernch<strong>an</strong>ce.<br />

n lehr- und lernarr<strong>an</strong>gements<br />

– Frau Muster för<strong>der</strong>t individuelles lernen.<br />

– sie gestaltet individualisierende unterrichtssequenzen.<br />

n verhalten im Kollegium<br />

– Frau Muster ist regelmässig <strong>an</strong> den Konferenzen präsent und beteiligt sich.<br />

– sie nimmt <strong>an</strong> den internen Weiterbildungsver<strong>an</strong>staltungen teil.<br />

n allgemeines verhalten<br />

– Frau Muster hält die unterrichtszeiten ein.<br />

– sie liefert die korrekt ausgefüllten administrativen Formulare, listen usw. pünktlich ab.<br />

– sie pflegt einen korrekten umg<strong>an</strong>g mit allen <strong>der</strong> schule nahe stehenden Personen<br />

(grüssen, Freundlichkeit, auf Fragen <strong>an</strong>twort geben usw.).<br />

Weitere begründete Beschwerden und Beobachtungen in Bezug auf die oben gen<strong>an</strong>nten Punkte<br />

werden eine auflösung des arbeitsverhältnisses zur Folge haben.<br />

schulpflege<br />

Ort, Datum .......................................................................... Präsident .......................................................................................<br />

Ort, Datum .......................................................................... vizepräsident ..............................................................................<br />

Kopie <strong>an</strong><br />

– schulleitung<br />

Rechtsmittelbelehrung (Schlichtungsverfahren)<br />

1. Diese Mahnung k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> schlichtungskommission für Personalfragen, Bahnhofstrasse 2,<br />

5001 aarau, zur abgabe einer Empfehlung vorgelegt werden.<br />

2. Das Begehren um Durchführung des schlichtungsverfahrens ist schriftlich einzureichen. Die<br />

Eingabe muss den sachverhalt darlegen und einen <strong>an</strong>trag sowie eine Begründung enthalten.<br />

3. auf eine Eingabe, welche den <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen gemäss 2 nicht entspricht, wird nicht eingetreten.<br />

4. Dem Begehren ist eine Kopie <strong>der</strong> Mahnung beizulegen.<br />

5. Die Durchführung des schlichtungsverfahrens ist kostenlos.<br />

Quelle: inspektorat aargau, abteilung volksschule<br />

168<br />

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Beispiel einer Kündigung<br />

bei «Mängeln in <strong>der</strong> Leistung o<strong>der</strong> im Verhalten»<br />

Einschreiben<br />

Offizieller Briefkopf <strong>der</strong> schule<br />

Kündigung gemäss §11 Abs. 1 lit. c GAL <strong>an</strong> Andrea Muster<br />

sehr geehrte Frau Muster<br />

Die schulpflege hat <strong>an</strong> ihrer sitzung vom ... entschieden, ihnen hiermit die Kündigung<br />

auszusprechen.<br />

aufgrund wie<strong>der</strong>holter Beschwerden von Eltern und schülerinnen und schülern wurde<br />

mit ihnen eine vereinbarung getroffen, in welcher eine verbesserung <strong>der</strong> leistung und des<br />

verhaltens beschrieben wurde.<br />

Die vereinbarung zeigte keine verbesserung <strong>der</strong> leistung und des verhaltens, sodass am ...<br />

eine schriftliche Mahnung mit einer Kündigungs<strong>an</strong>drohung und einer Bewährungsfrist bis<br />

zum ... <strong>an</strong> sie verschickt wurde.<br />

nach ablauf <strong>der</strong> Bewährungsfrist haben sich die leistungen und das verhalten nicht<br />

signifik<strong>an</strong>t verbessert, sodass ihr arbeitsvertrag vom ... per ... aufgelöst wird.<br />

Wir bedauern, dass keine einvernehmliche lösung erreicht wurde, und wünschen ihnen<br />

alles gute.<br />

Bitte setzen sie sich für die austrittsformalitäten mit <strong>der</strong> schulleitung in verbindung.<br />

Mit freundlichen grüssen<br />

schulpflege<br />

Ort, Datum .......................................................................... Präsident .......................................................................................<br />

Ort, Datum .......................................................................... vizepräsident ..............................................................................<br />

Beilage<br />

Kopie <strong>der</strong> Mahnung vom ...<br />

Kopie <strong>an</strong><br />

– schulleitung<br />

Rechtsmittelbelehrung<br />

1. Diese vertragsauflösung k<strong>an</strong>n innert einer nicht erstreckbaren Frist von 30 tagen seit<br />

zustellung <strong>der</strong> schlichtungskommission für Personalfragen, Bahnhofstrasse 2, 5001 aarau,<br />

zur abgabe einer Empfehlung vorgelegt werden.<br />

2. Das Begehren um Durchführung des schlichtungsverfahrens ist schriftlich einzureichen.<br />

Die Eingabe muss<br />

a) den sachverhalt darlegen und<br />

b) einen <strong>an</strong>trag sowie<br />

c) eine Begründung enthalten.<br />

3. auf eine Eingabe, die diesen <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen nicht entspricht, wird nicht eingetreten.<br />

4. Dem Begehren ist je eine Kopie des vertragsauflösungsschreibens und des <strong>an</strong>stellungsvertrags<br />

beizulegen.<br />

5. Die Durchführung des schlichtungsverfahrens ist kostenlos, jedoch voraussetzung für das<br />

Einreichen einer gerichtlichen Klage gegen die vertragsauflösung nach §36 gal.<br />

Der <strong>an</strong>rufung <strong>der</strong> schlichtungskommission kommt keine aufschiebende Wirkung zu.<br />

169<br />

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Möglicher Kriterienkatalog zum Abbau von Stellen<br />

Die zu bestimmenden Kriterien beziehen sich einerseits auf die lehrperson, <strong>an</strong><strong>der</strong>erseits<br />

auf die institution schule. Die institutionsorientierten Kriterien sollen die kurz-<br />

und die l<strong>an</strong>gfristigen Perspektiven <strong>der</strong> schule berücksichtigen.<br />

Der vorgeschlagene Kriterienkatalog soll entsprechend den lokalen Begebenheiten<br />

ergänzt werden.<br />

Es ist wichtig, den inhalt dieser Kriterien zu beschreiben. Weiter soll bestimmt werden,<br />

wie stark die einzelnen Kriterien gewichtet werden.<br />

zudem ist es hilfreich, vorgängig zu diskutieren und zu definieren, was die schulpflege<br />

und die schulleitung unter den Begriffen sozial verträglich, fair, hum<strong>an</strong>, ökonomisch<br />

verstehen.<br />

Personorientierte Kriterien<br />

n Qualifikation (aus-, Weiterbildung) <strong>der</strong> lehrpersonen als unterrichtende Person<br />

n Qualifikation (aus-, Weiterbildung) <strong>der</strong> lehrpersonen als Mitarbeitende <strong>der</strong><br />

Org<strong>an</strong>isation schule<br />

n Flexibilität <strong>der</strong> lehrpersonen für arbeitsmodelle (Jobsharing, Über- /<br />

unterpensen, unterricht / Projekte / themen ...)<br />

n Einsatzbereitschaft <strong>der</strong> lehrpersonen im team<br />

n Einsatzbereitschaft, neue Qualifikationen zu erwerben<br />

n geleistete verdienste <strong>an</strong> dieser schule<br />

n Privates umfeld <strong>der</strong> lehrpersonen (stabil, instabil ...)<br />

n soziale ver<strong>an</strong>twortung <strong>der</strong> schule gegenüber den lehrpersonen (Einzelperson,<br />

Familie unterstützend, alleinerziehend, gesundheitszust<strong>an</strong>d ...)<br />

n Breite bzw. tiefe des Know-how <strong>der</strong> lehrpersonen<br />

n Dienstalter <strong>der</strong> lehrpersonen<br />

n vermittelbarkeit (ch<strong>an</strong>ce, eine <strong>an</strong><strong>der</strong>e stelle zu finden)<br />

n ...<br />

Institutionsorientierte Kriterien<br />

n aktueller Bedarf <strong>an</strong> Qualifikationen für die schule (kurzfristige Perspektive)<br />

n zukünftiger Bedarf <strong>an</strong> Qualifikationen für die schule (für umsetzung <strong>der</strong><br />

strategischen ziele l<strong>an</strong>gfristige Perspektive)<br />

n verlust von Qualifikationen für die schule (auswirkung, Folgekosten für den<br />

Wie<strong>der</strong>aufbau ...)<br />

n teamzusammensetzung (altersstruktur, geschlecht, Persönlichkeit,<br />

Kompetenzen / Fähigkeiten ...)<br />

n ...<br />

170<br />

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Merkpunkte eines Kündigungsgesprächs<br />

neben den allgemein gültigen regeln <strong>der</strong> gesprächsführung sollten bei einem<br />

Kündigungsgespräch folgende Merkpunkte beachtet werden.<br />

Merkpunkte eines Kündigungsgesprächs beachtet<br />

Wer? n Kündigungs- bzw. trennungsgespräche führt <strong>der</strong> o<strong>der</strong><br />

die direkte vorgesetzte.<br />

n Das Kündigungsgespräch findet unter vier augen statt.<br />

Was? n Ein Kündigungsgespräch hat negative Konsequenzen für<br />

die lehrperson und löst somit Frustration aus.<br />

n Eine Kündigung ist endgültig und nicht umkehrbar,<br />

sie k<strong>an</strong>n nicht diskutiert werden.<br />

Wie? n Es sollen klare Botschaften in <strong>der</strong> ich-Form (keine<br />

abwälzung auf nicht <strong>an</strong>wesende o<strong>der</strong> das system)<br />

verwendet werden.<br />

n Die ersten sätze und die Kündigungsbegründung sollen<br />

genau vorbereitet und evtl. ausformuliert werden.<br />

n Die Kündigungsgründe sollen möglichst nahe <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

Wahrheit bleiben, damit keine falschen hoffnungen<br />

geweckt werden.<br />

W<strong>an</strong>n? n Das gespräch soll so früh wie möglich nach dem<br />

Kündigungsentscheid geführt werden.<br />

n Der gesprächstermin wird so festgelegt, dass bis zu<br />

diesem zeitpunkt alles gut vorbereitet ist.<br />

n um unruhe und gerüchte zu vermeiden, k<strong>an</strong>n das gespräch<br />

ohne grosse vor<strong>an</strong>kündigung <strong>an</strong>gesetzt werden.<br />

n Es soll ein zeitpunkt gewählt werden, <strong>der</strong> folgende<br />

Bedingungen erfüllt<br />

– r<strong>an</strong>dzeit für die gekündigte Person, sodass zum verarbeiten<br />

<strong>der</strong> nachricht freie zeit zur verfügung steht. Die<br />

gekündigte lehrperson soll nachher nicht unterrichten<br />

müssen.<br />

– Ein Kündigungsgespräch soll nicht <strong>an</strong> einem Freitag<br />

stattfinden.<br />

– Ein Folgegespräch sollte möglichst bald folgen, die<br />

gekündigte Person soll mit dem Problem nicht allein<br />

gelassen werden.<br />

– Die information des Kollegiums sollte ebenfalls<br />

baldmöglichst erfolgen.<br />

Wo? n Das Kündigungsgespräch soll im Büro <strong>der</strong> schulleitung<br />

stattfinden.<br />

n Es sollte ein sichtschutz gegen aussen gar<strong>an</strong>tiert sein,<br />

sodass die gekündigte Person noch etwas länger in<br />

einem geschützten raum sitzen und sich sammeln k<strong>an</strong>n.<br />

Wie l<strong>an</strong>ge? n Der trennungsschock k<strong>an</strong>n bewirken, dass die aufnahmefähigkeit<br />

begrenzt ist. Die Dauer des ersten trennungsgesprächs<br />

k<strong>an</strong>n deshalb relativ kurz ausfallen<br />

(etwa 10–20 Minuten).<br />

n Das Folgegespräch soll bald darauf (1–2 tage) stattfinden<br />

und die gekündigte Person in ihrem weiteren vorgehen<br />

unterstützen (laufbahnberatung, coaching usw.).<br />

171<br />

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Vorbereitung eines Kündigungsgesprächs<br />

Ein Kündigungsgespräch braucht eine speziell gute vorbereitung.<br />

Personalien kennen vorbereitet<br />

Die schulleitung ist informiert über die zu kündigende<br />

Person bezüglich<br />

n alter<br />

n Dienstalter<br />

n zivilst<strong>an</strong>d<br />

n Familiäre situation<br />

n Moment<strong>an</strong>e persönliche situation (psychisch /<br />

medizinisch)<br />

n Moment<strong>an</strong>e ausserberufliche situation (in Weiterbildung,<br />

politisches Engagement, verb<strong>an</strong>dsarbeit usw.)<br />

n Qualifikationen<br />

n stärken und schwächen<br />

n nebenämter<br />

n ...<br />

Administratives wissen vorbereitet<br />

Die schulleitung soll auskunft geben können über<br />

n Pensionskasse<br />

n versicherungsfragen (abredeversicherung,<br />

lohnausfallversicherung usw.)<br />

n Eventuelle Frühpensionierung<br />

n ahv-Beiträge<br />

n terminliche Pl<strong>an</strong>ung <strong>der</strong> Kommunikation <strong>der</strong> Kündigung<br />

im Kollegium, in <strong>der</strong> schule, in <strong>der</strong> gemeinde<br />

n termine und nächste schritte<br />

n sprachregelung (Kündigung, Entlassung, Beendigung ...<br />

offizielle version <strong>der</strong> Kündigung in <strong>der</strong> schule)<br />

n ...<br />

Kündigung begründen vorbereitet<br />

Die schulleitung k<strong>an</strong>n die trennung begründen<br />

n Fehlende alternative arbeitsmöglichkeit in <strong>der</strong> schule<br />

n generelle Begründung (Personalabbau infolge<br />

sinken<strong>der</strong> schülerzahlen, zusammenlegungen usw.)<br />

n individuelle Begründung <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d des Kriterienkatalogs.<br />

(gibt <strong>an</strong>tworten auf Fragen wie: Warum gerade ich?<br />

Warum nicht die <strong>an</strong><strong>der</strong>en?)<br />

n ...<br />

172<br />

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Vorbereitung eines Kündigungsgesprächs<br />

Reaktionen vorstellen vorbereitet<br />

Die schulleitung soll sich mögliche reaktionen vorstellen,<br />

damit sie entsprechende argumente und verhaltensweisen<br />

zurechtlegen k<strong>an</strong>n. Die reaktionen sollen nicht durch<br />

Beschwichtigungen abgewehrt, son<strong>der</strong>n ernst genommen<br />

und ausgehalten werden.<br />

n Mögliche reaktion <strong>der</strong> gekündigten Person<br />

– Flucht o<strong>der</strong> vermeidung (Das k<strong>an</strong>n nicht wahr sein!)<br />

– regression (Weinen, trotzen, usw.)<br />

– Depression (resignation, traurigkeit, apathie usw.)<br />

– selbstbeherrschung (keine sichtbaren Emotionen)<br />

– aufbrausen (Wut und Ärger werden ausgedrückt)<br />

– aggression (verbale <strong>an</strong>griffe usw.)<br />

– schock (schweissausbruch, bleiches gesicht usw.)<br />

– verh<strong>an</strong>deln (hinterfragt Kündigungsgründe)<br />

n reaktionen des beruflichen umfeldes (Kollegium, abwart,<br />

sekretariat, schülerinnen und schüler, Eltern usw.)<br />

n reaktion des privaten umfeldes (Partnerin o<strong>der</strong> Partner,<br />

Familie, Freunde, Bek<strong>an</strong>nte usw.)<br />

n reaktion <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

n ...<br />

Weitere Aspekte pl<strong>an</strong>en vorbereitet<br />

Die schulleitung hat das weitere vorgehen gepl<strong>an</strong>t bezüglich<br />

n zeitlicher und inhaltlicher Pl<strong>an</strong>ung <strong>der</strong> information und<br />

Kommunikation auf den Ebenen:<br />

– zu kündigende lehrperson<br />

– schulhaus intern<br />

– schulhaus extern<br />

n Koordination <strong>der</strong> termine<br />

n informationsver<strong>an</strong>twortlicher (bei <strong>an</strong>fragen von Eltern,<br />

Medien usw.)<br />

n interner hilfestellung<br />

– hilfe bei <strong>der</strong> stellensuche (arbeitszeugnis ausstellen,<br />

referenzen, ideen für Bewerbungsdossier geben usw.)<br />

– laufbahngespräch (Kompetenzprofil erarbeiten usw.)<br />

– coaching<br />

– regelmässige gespräche<br />

n externer hilfestellung<br />

– vermittlung von adressen<br />

– regionale arbeitsvermittlung (rav)<br />

– lehrer- und lehrerinnenberatungsstelle aarau<br />

– Weiterbildungsinstitutionen<br />

– ...<br />

n ...<br />

Blatt<br />

173<br />

2<br />

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Verlauf eines Kündigungsgesprächs<br />

Ein Kündigungsgespräch verläuft oft in vier Phasen, auf welche sich<br />

die schulleitung entsprechend einstellen k<strong>an</strong>n.<br />

Begrüssung / Kündigung aussprechen beachtet /<br />

vorbereitet<br />

n sicherstellen, dass keine störungen eintreten<br />

n glas Wasser bereitstellen<br />

n in den ersten 5 sätzen die Kündigung aussprechen:<br />

– generelle / individuelle Begründung<br />

– Wie du weisst, sind die Schülerzahlen gesunken ...<br />

– Heute habe ich eine unerfreuliche Nachricht für dich,<br />

ich kündige dir ...<br />

– Ich kündige hiermit das Arbeitsverhältnis per Ende<br />

Schuljahr ...<br />

– Dieser Schritt tut mir sehr leid, aber hiermit kündige<br />

ich dir per ...<br />

n ...<br />

Reaktion abwarten beachtet /<br />

vorbereitet<br />

n zeit zum reagieren geben, um Emotionen zu zeigen und<br />

auszudrücken<br />

n reaktionen ernst nehmen und aushalten<br />

n reden lassen und zuhören<br />

n Dist<strong>an</strong>z und ruhe bewahren, ohne unbeteiligt zu wirken<br />

n Welches reaktionsmuster zeigt die lehrperson?<br />

Entsprechenden umg<strong>an</strong>g wählen<br />

n ...<br />

Situation beruhigen beachtet /<br />

vorbereitet<br />

n verständnis für die reaktion <strong>der</strong> gekündigten Person<br />

zeigen, aber negative gefühle nicht verstärken<br />

n Konflikte vermeiden durch aktives zuhören<br />

n Fragen be<strong>an</strong>tworten<br />

n auf die Probleme eingehen, ohne sich auf inhaltliche<br />

argumentationen einzulassen<br />

n Evtl. Wie<strong>der</strong>holung <strong>der</strong> Begründung <strong>der</strong> Kündigung<br />

n Keine vorwürfe o<strong>der</strong> rechtfertigungen wie:<br />

– Das hättest du dir vorher überlegen sollen ...<br />

– Ich k<strong>an</strong>n auch nichts dafür ...<br />

– Bemühe dich doch, die Situation zu verstehen ...<br />

n Je nach verfassung <strong>der</strong> gekündigten Person weiteres<br />

vorgehen besprechen o<strong>der</strong> Folgegespräch abmachen<br />

– Ich sehe, dass dich die Kündigung mitnimmt, k<strong>an</strong>nst du<br />

dir vorstellen, dass wir in einem zweiten Gespräch ...<br />

– Verstehe ich das richtig, dass du im Moment nichts dazu<br />

sagen möchtest ...<br />

– Können wir für heute so verbleiben ... und morgen setzen<br />

wir uns nochmals zusammen ...<br />

– Ich k<strong>an</strong>n im Moment folgende unterstützenden<br />

Massnahmen <strong>an</strong>bieten ...<br />

n ...<br />

174<br />

Blatt 1<br />

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Verlauf eines Kündigungsgesprächs Blatt 2<br />

Weiteres Vorgehen (evtl. in einem Folgegespräch) beachtet /<br />

vorbereitet<br />

n zeitliche und inhaltliche Pl<strong>an</strong>ung <strong>der</strong> information<br />

und Kommunikation<br />

n Koordination <strong>der</strong> termine<br />

n interne hilfestellung<br />

– Das ist das Angebot, das ich dir im Moment<br />

unterbreiten k<strong>an</strong>n ...<br />

n externe hilfestellung<br />

n zeit bis zum letzten arbeitstag besprechen<br />

n Folgegespräch terminieren und gespräch beenden<br />

– Überlege dir die Vorschläge und wir treffen uns in x Tagen<br />

zur weiteren Besprechung ...<br />

n ...<br />

175<br />

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Beispiel einer Kündigung<br />

aus «org<strong>an</strong>isatorischen o<strong>der</strong> wirtschaftlichen Gründen»<br />

Einschreiben<br />

Offizieller Briefkopf <strong>der</strong> schule<br />

Kündigung gemäss §11 Abs. 1 lit. a GAL <strong>an</strong> Andrea Muster<br />

sehr geehrte Frau Muster<br />

Die schulleitung hat ihnen <strong>an</strong>lässlich des gesprächs vom ... (<strong>an</strong>hörung) die stellensituation <strong>an</strong><br />

unserer schule erläutert. als Folge <strong>der</strong> rückläufigen schülerinnen- und schülerzahlen muss eine<br />

stelle gestrichen werden.<br />

Da sich keine <strong>an</strong><strong>der</strong>e lösung finden liess, sah sich die schulpflege gezwungen, <strong>an</strong> ihrer<br />

sitzung vom ... den Entscheid zu fällen, ihren <strong>an</strong>stellungsvertrag per 31. Juli ... gemäss<br />

§11 abs. 1 lit. a gal zu kündigen. Die Kündigung erfolgt ausschliesslich aus wirtschaftlichen<br />

gründen. Wir bedauern diesen schritt ausserordentlich.<br />

Die schulpflege wird ihnen in den nächsten tagen ein zwischenzeugnis zustellen. Die schul-<br />

leitung unterstützt sie, wenn erwünscht, im weiteren vorgehen.<br />

Wir d<strong>an</strong>ken ihnen für ihre geleistete arbeit und wünschen ihnen auf ihrem weiteren beruflichen<br />

Weg viel Erfolg.<br />

schulpflege<br />

Ort, Datum .......................................................................... Präsident .......................................................................................<br />

Ort, Datum .......................................................................... vizepräsident ..............................................................................<br />

Kopie <strong>an</strong><br />

– schulleitung<br />

Rechtsmittelbelehrung<br />

1) Diese vertragsauflösung k<strong>an</strong>n innert einer nicht erstreckbaren Frist von 30 tagen seit zustellung<br />

<strong>der</strong> schlichtungskommission, Bahnhofstrasse 2, 5001 aarau, zur abgabe einer Empfehlung<br />

vorgelegt werden.<br />

2) Das Begehren um Durchführung des schlichtungsverfahrens ist schriftlich einzureichen.<br />

Die Eingabe muss<br />

a) den sachverhalt darlegen und<br />

b) einen <strong>an</strong>trag sowie<br />

c) eine Begründung enthalten.<br />

3) auf eine Eingabe, die diesen <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen nicht entspricht, wird nicht eingetreten.<br />

4) Dem Begehren ist je eine Kopie des vertragsauflösungsschreibens und des <strong>an</strong>stellungsvertrags<br />

beizulegen.<br />

5) Die Durchführung des schlichtungsverfahrens ist kostenlos, jedoch voraussetzung für das<br />

Einreichen einer gerichtlichen Klage gegen die vertragsauflösung nach §36 gal.<br />

Der <strong>an</strong>rufung <strong>der</strong> schlichtungskommission kommt keine aufschiebende Wirkung zu.<br />

176<br />

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Merkpunkte und Beispiele von Arbeitsbestätigungen<br />

Eine arbeitsbestätigung enthält folgende Elemente:<br />

n Personalien<br />

– Familienname, vorname<br />

– allfälliger titel<br />

– geburtsdatum<br />

– Bürgerort / heimatort<br />

n Funktionen in <strong>der</strong> schule<br />

Bei verän<strong>der</strong>ungen vorherige und neue Funktion evtl. laufbahn in <strong>der</strong> schule<br />

n Dauer <strong>der</strong> <strong>an</strong>stellung: Beginn und Ende (keine nennung <strong>der</strong> trennungsgründe!)<br />

Beispiel einer Arbeitsbestätigung<br />

Wir bestätigen, dass<br />

Frau <strong>an</strong>drea Muster, geboren am 1. Februar 1969, von suhr, wohnhaft hauptstrasse 18,<br />

5001 aarau,<br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> Primarschule in ... als stellvertretung <strong>der</strong> Klassenlehrerin eine 5. Klasse<br />

geführt hat.<br />

Die stellvertretung dauerte vom ... bis zum ...<br />

Ort, Datum, unterschrift <strong>der</strong> schulpflege<br />

Beispiel einer Arbeitsbestätigung (mit verschiedenen Funktionen)<br />

Wir bestätigen, dass<br />

Frau <strong>an</strong>drea Muster, geboren am 1. Februar 1969, von suhr, wohnhaft hauptstrasse 18,<br />

5001 aarau,<br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> realschule in ... als stellvertretung einer Fachlehrperson 12 lektionen Englisch<br />

und 8 lektionen textiles Werken erteilt hat. zudem hat sie die Bibliothek geführt.<br />

Die stellvertretung dauerte vom ... bis zum ...<br />

Ort, Datum, unterschrift <strong>der</strong> schulpflege<br />

177<br />

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Merkpunkte eines Arbeitszeugnisses<br />

Ein Arbeitszeugnis enthält folgende Elemente:<br />

n Personalien<br />

– Familienname, vorname<br />

– allfälliger titel<br />

– geburtsdatum<br />

– Bürgerort / heimatort<br />

n <strong>an</strong>stellungsdauer (bei zwischenzeugnis:<br />

<strong>an</strong>stellungsbeginn)<br />

n arbeitsort<br />

n Funktion<br />

n tätigkeitsgebiet<br />

– aufzählung <strong>der</strong> arbeitsbereiche<br />

(schwerpunkte, spezialitäten)<br />

– allfällige Beför<strong>der</strong>ungen<br />

– aus- bzw. Weiterbildungen<br />

während <strong>der</strong> <strong>an</strong>stellung<br />

n Kompetenzen und ver<strong>an</strong>twortungen<br />

(für welche aufgaben)<br />

n Qualifikation <strong>der</strong> arbeitsleistung<br />

– arbeitsweise<br />

– Fachkompetenz<br />

– sozialkompetenz<br />

– Engagement<br />

– Qu<strong>an</strong>tität und Qualität<br />

<strong>der</strong> leistung<br />

Ein Arbeitszeugnis erfüllt folgende inhaltlichen Erfor<strong>der</strong>nisse:<br />

n Wahrheit und Objektivität<br />

n Wohlwollende Formulierungen<br />

n Klarheit<br />

n vollständigkeit<br />

Ein Arbeitszeugnis erfüllt folgende formalen Erfor<strong>der</strong>nisse:<br />

n Überschrift zeigt klar <strong>an</strong>, dass es<br />

sich um ein arbeitszeugnis h<strong>an</strong>delt.<br />

n Der arbeitsort muss vollständig<br />

<strong>an</strong>gegeben sein (schule, evtl. schulstufe,<br />

gemeinde).<br />

n Die Personalien <strong>der</strong> lehrperson<br />

müssen vollständig und korrekt<br />

gen<strong>an</strong>nt werden.<br />

n Das zeugnis trägt das tatsächliche<br />

ausstellungsdatum (Datum des<br />

ausscheidens aus dem schulbetrieb<br />

gemäss arbeitsvertrag).<br />

n Das arbeitszeugnis muss grammatikalisch<br />

und optisch einw<strong>an</strong>dfrei sein.<br />

n Beurteilung des verhaltens<br />

– gegenüber <strong>der</strong> Klasse<br />

– den Eltern<br />

– dem Kollegium<br />

– <strong>der</strong> schulleitung<br />

– <strong>der</strong> <strong>an</strong>stellungsbehörde usw.<br />

n auflösung des vertragsverhältnisses<br />

– durch lehrperson:<br />

gründe werden oft <strong>an</strong>gegeben<br />

– durch <strong>an</strong>stellungsbehörde:<br />

gründe werden in <strong>der</strong> regel weggelassen<br />

(<strong>an</strong>gaben über kr<strong>an</strong>kheitsbedingte<br />

absenzen beispielsweise<br />

dürfen nicht <strong>an</strong>gegeben<br />

werden)<br />

– bei zwischenzeugnissen aufgrund<br />

eines Wechsels <strong>der</strong> vorgesetzten<br />

wird dies <strong>an</strong>gegeben, damit klar<br />

ist, dass sich die Mitarbeitenden<br />

«in ungekündigtem arbeitsverhältnis»<br />

befinden<br />

n schlusssatz<br />

– D<strong>an</strong>k<br />

– gute Wünsche für die zukunft<br />

n Berücksichtigung des Datenschutzes<br />

n Übereinstimmung des Kündigungsgrundes<br />

mit dem arbeitszeugnis<br />

n Das arbeitszeugnis soll von <strong>der</strong><br />

schulpflege unterschrieben werden.<br />

um Kompetenzverwirrungen auszuschliessen,<br />

sollten schulpflege<br />

und schulleitung nicht gemeinsam<br />

unterschreiben.<br />

n Das arbeitszeugnis k<strong>an</strong>n mit einer<br />

rechtsmittelbelehrung auf einem<br />

separaten Blatt versehen werden,<br />

wenn sich die beiden Parteien nicht<br />

einig sind.<br />

178<br />

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Beispiel eines sehr guten Arbeitszeugnisses<br />

Offizieller Briefkopf <strong>der</strong> schule<br />

Musterlingen, 31. Juli 2005<br />

Arbeitszeugnis<br />

herr <strong>an</strong>dreas Muster, geboren am 1. Februar 1971, von aarau, war vom 1. august 1995 bis zum<br />

31. Juli 2005 als Klassenlehrer mit einem 100%-Pensum <strong>an</strong> <strong>der</strong> Mittelstufe unserer schule tätig.<br />

herr Muster führte jeweils einen Klassenzug von <strong>der</strong> 3. bis zur 5. Primarklasse. in <strong>der</strong> Funktion<br />

als Klassenlehrer unterrichtete er seine Klassen in allen Fächern. schulhausintern übernahm er<br />

nebenämter wie das Führen <strong>der</strong> Bibliothek und das verwalten des Werkraumes.<br />

herr Muster bildete sich in diversen Bereichen regelmässig weiter. im speziellen absolvierte er<br />

eine informatikausbildung, die ihn befähigte, das amt des informatikkoordinators innerhalb <strong>der</strong><br />

gemeinde auszuüben. Es lag in seiner Kompetenz, das informatik-Budget zu verwalten, und in<br />

seiner ver<strong>an</strong>twortung, die computer zu warten.<br />

Der unterricht von herrn Muster war immer tadellos vor- und nachbereitet.<br />

Die unterrichtseinheiten waren methodisch gut aufgebaut und klar strukturiert. Er verst<strong>an</strong>d es,<br />

sein ausgezeichnetes Fachwissen schülergerecht aufzubereiten, weiterzugeben und die schülerinnen<br />

und schüler für die unterrichtsinhalte zu begeistern. indem er verschiedene lehr- und<br />

lernformen verwendete, wurde er den unterschiedlichen lernstilen <strong>der</strong> schülerinnen und<br />

schüler gerecht. Es war ihm ein <strong>an</strong>liegen, das selbstständige lernen, das vernetzte Denken, die<br />

Eigeninitiative und die Kreativität <strong>der</strong> schülerinnen und schüler mittels interess<strong>an</strong>ter aufgabenstellungen<br />

zu för<strong>der</strong>n. Für den computergestützten unterricht entwickelte er massgeschnei<strong>der</strong>te<br />

lernprogramme, welche ein individualisierendes lernen ermöglichten.<br />

neben den fachlichen lernzielen legte herr Muster Wert auf einen respektvollen umg<strong>an</strong>g in <strong>der</strong><br />

Klasse. störungen und Konflikte wurden aufgenommen und konstruktiv beh<strong>an</strong>delt, sodass ein<br />

gutes Klassenklima entst<strong>an</strong>d.<br />

um die Qualität seines unterrichts auf einem hohen niveau zu halten, engagierte sich herr<br />

Muster in einer Feedbackgruppe, welche gegenseitige schulbesuche machte. in regelmässigen<br />

sitzungen wurden die schulbesuche ausgewertet und <strong>der</strong> unterricht reflektiert und weiterentwickelt.<br />

herr Muster pflegte einen wertschätzenden und freundlichen umg<strong>an</strong>g nicht nur mit den schülerinnen<br />

und schülern, son<strong>der</strong>n mit allen <strong>der</strong> schule nahe stehenden Personen.<br />

Er suchte regelmässig das gespräch und die zusammenarbeit mit den Eltern und b<strong>an</strong>d sie aktiv<br />

ein. Die Eltern schätzten das Engagement, mit welchem er die laufbahn <strong>der</strong> schülerinnen und<br />

schüler zielgerichtet verfolgte und för<strong>der</strong>te.<br />

auch im Kollegium war herr Muster eine beliebte Person. Er brachte seine Meinung o<strong>der</strong> neue<br />

ideen in seiner ruhigen art in den Konferenzen ein und beteiligte sich aktiv <strong>an</strong> den schulhausinternen<br />

aufgaben und <strong>an</strong>lässen.<br />

gegenüber seinen vorgesetzten verhielt sich herr Muster kooperativ, korrekt und freundlich.<br />

Die schulleitung konnte je<strong>der</strong>zeit auf seine Mithilfe und seine unterstützung zählen.<br />

herr Muster verlässt unsere schule auf eigenen Wunsch auf Ende des schuljahres 2004/05,<br />

da er sich im informatikbereich beruflich neu orientieren will. Wir bedauern seinen austritt sehr,<br />

da wir mit ihm eine kompetente lehrperson verlieren.<br />

Wir d<strong>an</strong>ken herrn Muster herzlichst für seine l<strong>an</strong>gjährige ausgezeichnete arbeit und sein ausserordentliches<br />

Engagement für unsere schule und wünschen ihm für die neue berufliche herausfor<strong>der</strong>ung<br />

alles gute und viel Erfolg.<br />

schulpflege Musterlingen<br />

179<br />

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Der Präsident .................................................................... Der vizepräsident .....................................................................<br />

Dies ist ein uncodiertes zeugnis.


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Beispiel eines guten Arbeitszeugnisses<br />

Offizieller Briefkopf <strong>der</strong> schule<br />

Musterlingen, 31. Juli 2005<br />

Arbeitszeugnis<br />

herr <strong>an</strong>dreas Muster, geboren am 1. Februar 1971, von aarau, war vom 1. august 1995 bis zum<br />

31. Juli 2005 als Klassenlehrer mit einem 100%-Pensum <strong>an</strong> <strong>der</strong> Mittelstufe unserer schule tätig.<br />

herr Muster führte jeweils einen Klassenzug von <strong>der</strong> 3. bis zur 5. Primarklasse. in <strong>der</strong> Funktion<br />

als Klassenlehrer unterrichtete er seine Klassen in allen Fächern. schulhausintern übernahm er<br />

nebenämter wie das Führen <strong>der</strong> Bibliothek o<strong>der</strong> das verwalten des Werkraumes.<br />

Er absolvierte eine informatikausbildung, die ihn befähigte, das amt des informatikbetreuers in<br />

unserem schulhaus auszuüben. Es lag in seiner Kompetenz und seiner ver<strong>an</strong>twortung, die<br />

computer zu warten.<br />

Der unterricht von herrn Muster war korrekt vor- und nachbereitet. herr Muster verfügt über<br />

ein gutes Fachwissen. Er verst<strong>an</strong>d es, dieses stufengerecht und schülergerecht aufzubereiten.<br />

Er wendete verschiedene lehr- und lernformen <strong>an</strong>. D<strong>an</strong>k dem Einsatz von lernprogrammen am<br />

computer konnte er die schülerinnen und schüler zusätzlich unterstützen.<br />

seinen schülerinnen und schülern begegnete herr Muster mit Wertschätzung und legte Wert<br />

auf eine <strong>an</strong>genehme lernatmosphäre.<br />

Er arbeitete mit den Kolleginnen und Kollegen seines Jahrg<strong>an</strong>gsteams zusammen. Die teamarbeit<br />

umfasste beispielsweise das Org<strong>an</strong>isieren von schulhausinternen <strong>an</strong>lässen.<br />

herr Muster nahm regelmässig <strong>an</strong> den schulhausinternen Weiterbildungskursen teil und setzte<br />

sich für die umsetzung <strong>der</strong> strategischen ziele <strong>der</strong> schule ein.<br />

herr Muster verhielt sich freundlich und korrekt zu allen <strong>der</strong> schule nahe stehenden Personen.<br />

Er war immer offen für Elterngespräche und informierte die Eltern regelmässig.<br />

Durch sein hilfsbereites und kooperatives verhalten war herr Muster auch bei seinen Kolleginnen<br />

und Kollegen eine geschätzte Person.<br />

herr Muster verlässt unsere schule auf eigenen Wunsch auf Ende des schuljahres 2004/05,<br />

da er sich im informatikbereich beruflich neu orientieren will. Wir bedauern seinen austritt,<br />

da wir mit ihm eine zuverlässige lehrperson verlieren.<br />

Wir d<strong>an</strong>ken herrn Muster herzlich für seine l<strong>an</strong>gjährige gute arbeit und sein Engagement<br />

für unsere schule und wünschen ihm für die neue berufliche herausfor<strong>der</strong>ung alles gute und<br />

viel Erfolg.<br />

schulpflege Musterlingen<br />

Der Präsident .................................................................... Der vizepräsident .....................................................................<br />

Dies ist ein uncodiertes zeugnis.<br />

180<br />

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Rechtsmittelbelehrung Arbeitszeugnis<br />

Wenn sich die Parteien nicht einig sind, k<strong>an</strong>n diese rechtsmittelbelehrung<br />

dem arbeitszeugnis auf einem separaten Blatt beigelegt werden.<br />

Rechtsmittelbelehrung Arbeitszeugnis<br />

Dieses arbeitszeugnis k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> schlichtungskommission, Bahnhofstrasse 2, 5001 aarau,<br />

zur abgabe einer Empfehlung vorgelegt werden.<br />

Das Begehren um Durchführung des schlichtungsverfahrens ist schriftlich einzureichen.<br />

Die Eingabe muss den sachverhalt darlegen und einen <strong>an</strong>trag sowie eine Begründung<br />

enthalten. auf eine Eingabe, die diesen <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen nicht entspricht, wird nicht<br />

eingetreten. Dem Begehren ist je eine Kopie des arbeitszeugnisses und des arbeitsvertrags<br />

beizulegen.<br />

Die Durchführung des schlichtungsverfahrens ist kostenlos, jedoch voraussetzung<br />

für das Einreichen einer gerichtlichen Klage gegen das arbeitszeugnis nach §36 gal.<br />

Der <strong>an</strong>rufung <strong>der</strong> schlichtungskommission kommt keine aufschiebende Wirkung zu.<br />

181<br />

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Checkliste Austritt<br />

name, vorname<br />

stufe, Funktion<br />

Datum<br />

Übergabe / Abgabe ausgeführt<br />

n zimmerschlüssel, schulhausschlüssel<br />

n inventar ( schulzimmer, Fachlehrzimmer ...)<br />

n informatik (private Daten löschen,<br />

Pc-Berechtigung, Passwort ...)<br />

n leihmaterial/arbeitsmaterial aus<br />

– Bibliothek, Mediathek<br />

– sammlung<br />

– turnhalle<br />

– Musikzimmer<br />

– …<br />

n Parkkarte<br />

n Kundenkärtchen<br />

n automatenschlüssel (Kaffeeautomat, Kopierer ...)<br />

Nachfolgeregelung ausgeführt<br />

n Übergabe <strong>an</strong> nachfolger o<strong>der</strong> nachfolgerin (Klassen-<br />

listen, informationen, zimmer, lehrmittel ...)<br />

n arbeitsplatz räumen und übergeben<br />

n Übergabe nebenämter (unterlagen in Papierform o<strong>der</strong><br />

auf Pc, Budgetlimite, Kostenabrechnungen, Einführung<br />

in spezielle Pc-Programme, abläufe ...)<br />

Austrittsgespräch ausgeführt<br />

n arbeitszeugnis abgeben<br />

(datiert mit austrittsdatum)<br />

n referenzfrage klären<br />

n Fragebogen, interview führen<br />

n D<strong>an</strong>k, evtl. geschenk<br />

Abrechnen ausgeführt<br />

n telefon<br />

n Kopien<br />

n Klassenkasse<br />

n ausstehende rechnungen<br />

n Privates Material<br />

Anpassen ausgeführt<br />

n Org<strong>an</strong>igramm<br />

n listen<br />

n zimmerbeschriftungen<br />

n informationstafeln<br />

n evtl. stellenbeschreibung<br />

182<br />

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Merkpunkte eines Austrittsgesprächs<br />

Bei <strong>der</strong> vorbereitung eines austrittsgesprächs durch die schulleitung sollten<br />

folgende Punkte beachtet werden:<br />

Grösstmögliche Objektivität erreichen<br />

n Das austrittsgespräch soll am letzten arbeitstag stattfinden.<br />

n Das gespräch ist freiwillig.<br />

n Das arbeitszeugnis wird vor dem o<strong>der</strong> zu Beginn des austrittsgesprächs abgegeben.<br />

n Das gespräch findet in einer st<strong>an</strong>dardisierten Form statt.<br />

– Formular, Fragebogen<br />

– leitfaden<br />

– Fragekarten<br />

n in grösseren schulen k<strong>an</strong>n das gespräch eventuell durch eine neutrale Person<br />

(stufenleitung eines <strong>an</strong><strong>der</strong>en schulkreises ...) geführt werden.<br />

Diverse Arten von Fragen vorbereiten<br />

n Fragen zur zufriedenheit<br />

n Fragen zur Wichtigkeit <strong>der</strong> erfragten themenbereiche geben aufschluss,<br />

welche Bereiche für eine gute Befindlichkeit massgebend sind.<br />

n Fragen nach verbesserungsvorschlägen geben konkrete hinweise<br />

auf schwachstellen <strong>der</strong> schule.<br />

Für die Schulleitung interess<strong>an</strong>te Themenbereiche festlegen<br />

n zusammenarbeit im Kollegium, im team<br />

n Führungsverhalten <strong>der</strong> schulleitung<br />

n arbeitsinhalt und aufgaben<br />

n arbeitsorg<strong>an</strong>isation und arbeitsgestaltung<br />

n Entwicklungsmöglichkeiten<br />

n rahmenbedingungen, arbeitsbedingungen<br />

n schulkultur, arbeitsklima<br />

n ...<br />

Themenbereiche durch Kriterien / Fragen konkretisieren<br />

Beispielsweise<br />

n zusammenarbeit im Kollegium / team<br />

– identifikation mit dem team<br />

– unterstützung im team<br />

– informationsverhalten im team<br />

– ...<br />

Möglichkeit <strong>der</strong> Informationsverfälschung beachten<br />

Auswertung<br />

n Frustrierte lehrpersonen können das austrittsgespräch zum emotionalen abreagieren<br />

ausnützen.<br />

n Es werden austrittsgründe wie berufliche neuorientierung vorgeschoben, da sich die<br />

austretende Person die eigentlichen gründe selbst nicht eingesteht (z. B. unfähigkeit).<br />

n Die austretende lehrperson befürchtet eine Benachteilung bei späteren<br />

referenzauskünften.<br />

n Die lehrperson ist nicht bereit, ihre Meinung offen zu legen und stellung zu nehmen.<br />

n Es besteht kein vertrauen in die schulleitung / stufenleitung.<br />

n Die austrittsinterviews können <strong>an</strong>schliessend einzeln ausgewertet werden.<br />

n Bei mehreren Kündigungen im selben Jahr können diese einzeln ausgewertet und / o<strong>der</strong><br />

zusammen verglichen werden.<br />

n Bei mehreren Kündigungen können die austrittsinterviews nach einem zeitraum von<br />

3–5 Jahren in einem grösseren rahmen (evtl. statistisch) ausgewertet werden.<br />

183<br />

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Fragebogen Austrittsgespräch<br />

name, vorname<br />

stufe, Funktion<br />

Datum<br />

Du trittst aus unserer schule aus. Wir sind <strong>an</strong> deiner Meinung, deinen Eindrücken<br />

von unserer schule und <strong>an</strong> deinen verbesserungsvorschlägen interessiert.<br />

Bitte kreuze offen und ehrlich <strong>an</strong>, wie wichtig dir die folgenden Punkte sind.<br />

Überlege d<strong>an</strong>n, in welchem Mass für dich diese Punkte <strong>an</strong> unserer schule<br />

befriedigend erfüllt worden sind. in den leeren linien k<strong>an</strong>nst du eigene<br />

Punkte ergänzen und <strong>an</strong>kreuzen, wenn du möchtest. herzlichen D<strong>an</strong>k im<br />

voraus für deine Mitarbeit.<br />

Für deine weitere berufliche zukunft wünschen wir dir alles gute und viel Erfolg.<br />

Dieser Fragebogen ist nur für den internen gebrauch bestimmt.<br />

Das ist für mich: Erfüllungsgrad in %<br />

Zusammenarbeit im Team nicht sehr<br />

wichtig wichtig<br />

gegenseitige unterstützung<br />

im team<br />

Konfliktfähigkeit des teams<br />

identifikation mit dem team<br />

vertrauensverhältnis im team<br />

arbeitsweise im team<br />

rückmeldungen aus dem team<br />

25 % 50 % 75 % 100 %<br />

Das ist für mich: Erfüllungsgrad in %<br />

Schulleitung nicht sehr<br />

wichtig wichtig<br />

Führungsstil<br />

informationsverhalten<br />

<strong>der</strong> schulleitung<br />

umg<strong>an</strong>g mit Konflikten<br />

vertrauensverhältnis<br />

gesprächsbereitschaft<br />

Fairness (Beurteilung)<br />

Fairness (Beh<strong>an</strong>dlung)<br />

Engagement für die interessen<br />

<strong>der</strong> lehrpersonen<br />

unterstützung<br />

För<strong>der</strong>ung<br />

25 % 50 % 75 % 100 %<br />

184<br />

Blatt 1<br />

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Fragebogen Austrittsgespräch Blatt 2<br />

Das ist für mich: Erfüllungsgrad in %<br />

Arbeitsinhalt / Aufgaben nicht sehr<br />

wichtig wichtig<br />

identifikation mit <strong>der</strong> arbeit<br />

spass und humor bei <strong>der</strong> arbeit<br />

selbstverwirklichung<br />

Entwicklungsmöglichkeiten<br />

auslastung<br />

verhältnis aufgaben,<br />

ver<strong>an</strong>twortung, Kompetenzen<br />

25 % 50 % 75 % 100 %<br />

Das ist für mich: Erfüllungsgrad in %<br />

Arbeitsorg<strong>an</strong>isation nicht sehr<br />

wichtig wichtig<br />

Org<strong>an</strong>isation und struktur<br />

<strong>der</strong> schule<br />

Effizienz <strong>der</strong> abläufe in <strong>der</strong> schule<br />

informationsstruktur innerhalb<br />

<strong>der</strong> schule<br />

team- und Org<strong>an</strong>isationsent-<br />

wicklung<br />

zusammenarbeit mit ausserschulischen<br />

stellen (schulpsychologischer<br />

Dienst, Beratungsstellen ...)<br />

Mitsprache- und gestaltungsmöglichkeiten<br />

h<strong>an</strong>dlungsfreiraum<br />

25 % 50 % 75 % 100 %<br />

Das ist für mich: Erfüllungsgrad in %<br />

Rahmenbedingungen nicht sehr<br />

wichtig wichtig<br />

arbeitszeitenregelungen<br />

infrastruktur schulhaus<br />

infrastruktur arbeitsplatz<br />

25 % 50 % 75 % 100 %<br />

185<br />

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Fragebogen Austrittsgespräch<br />

Das ist für mich: Erfüllungsgrad in %<br />

Schulhauskultur nicht sehr<br />

wichtig wichtig<br />

Bemerkungen<br />

identifikation<br />

mit <strong>der</strong> schule aargau<br />

leitbild<br />

Klarheit <strong>der</strong> (strategischen) ziele<br />

<strong>der</strong> schule<br />

Wertschätzung<br />

Verbesserungsvorschläge<br />

25 % 50 % 75 % 100 %<br />

Die schulleitung verbindet die Punkte in <strong>der</strong> ersten spalte (Wichtigkeit) und<br />

<strong>an</strong>schliessend die Punkte in <strong>der</strong> zweiten spalte (Erfüllungsgrad). Dort, wo sich die<br />

Kurven in <strong>der</strong> Mitte nahe kommen, besteht <strong>der</strong> grösste h<strong>an</strong>dlungsbedarf.<br />

Quelle: in <strong>an</strong>lehnung <strong>an</strong> hilb (2004) und näpflin, vogel und Walter (2002)<br />

Design: © www.denkbar.ch<br />

Blatt<br />

186<br />

3<br />

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Kurzinterview Austrittsgespräch<br />

name, vorname<br />

stufe, Funktion<br />

Datum<br />

Arbeitsklima<br />

Klasse<br />

hast du dich <strong>an</strong> unserer schule wohl gefühlt?<br />

Was hätte es gebraucht, damit du dich noch wohler gefühlt hättest?<br />

hat dir deine arbeit gefallen? (Was hat dir gefallen bzw. nicht gefallen?)<br />

Welches ist dein schönstes bzw. wenig schönstes Erlebnis?<br />

hat dir die arbeit mit den schülerinnen und schülern gefallen?<br />

Was hat dir am besten gefallen?<br />

Welches waren die häufigsten schwierigkeiten mit deiner/deinen Klasse/n?<br />

Würdest du im nachhinein etwas <strong>an</strong><strong>der</strong>s machen?<br />

187<br />

Blatt 1<br />

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Kurzinterview Austrittsgespräch Blatt 2<br />

Team<br />

Waren dir die unterrichtshilfen in <strong>der</strong> Bibliothek und in <strong>der</strong> sammlung eine hilfe?<br />

Was würdest du als Erstes neu <strong>an</strong>schaffen?<br />

gab es situationen, in denen du über- bzw. unterfor<strong>der</strong>t warst?<br />

Wie hätte m<strong>an</strong> dem abhelfen können?<br />

War die zusammenarbeit im team befriedigend?<br />

Wie hätte m<strong>an</strong> die zusammenarbeit verbessern können?<br />

Konntest du schulische schwierigkeiten im team zur sprache bringen?<br />

inwiefern hat dir die teamarbeit für das unterrichten einen vorteil, eine Entlastung,<br />

eine Bereicherung gebracht?<br />

188<br />

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Kurzinterview Austrittsgespräch Blatt 3<br />

Schulleitung<br />

Warst du mit <strong>der</strong> teamzusammensetzung zufrieden?<br />

Welches team hättest du dir gewünscht?<br />

Wie hast du die Führung und die zusammenarbeit mit <strong>der</strong> schulleitung empfunden?<br />

Konntest du deine ideen einbringen und verwirklichen?<br />

Bist du von <strong>der</strong> schulleitung genügend unterstützt und geför<strong>der</strong>t worden?<br />

hast du hilfe bekommen, wenn es nötig war?<br />

Was hättest du dir zusätzlich gewünscht?<br />

hast du dich gut informiert gefühlt?<br />

hätte die schulleitung etwas besser machen können?<br />

189<br />

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Kurzinterview Austrittsgespräch Blatt 4<br />

Umfeld<br />

Persönliches<br />

Wie hast du die schulpflege erlebt?<br />

hast du mit den Eltern regelmässig Kontakt gepflegt?<br />

Was hat sich bewährt?<br />

Würdest du etwas nicht mehr machen?<br />

hast du die zusammenarbeit mit den aussenstellen <strong>der</strong> schule (Beratungsstellen,<br />

schulpsychologischer Dienst usw.) hilfreich und unkompliziert empfunden?<br />

Warum hast du gekündigt?<br />

Welches sind deine zukunftspläne?<br />

hast du noch Bemerkungen o<strong>der</strong> verbesserungsvorschläge?<br />

ich d<strong>an</strong>ke dir für deine Mitarbeit und wünsche dir alles gute für deine zukunft.<br />

Dieses Protokoll ist nur für den internen gebrauch bestimmt.<br />

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Austrittsgespräch mit Fragekarten<br />

n Die austretende lehrperson erhält zwischen 20 und 25 Karten.<br />

n Die Karten sind nummeriert.<br />

n auf je<strong>der</strong> Karte ist ein konkretes Kriterium bzw. eine Frage zu einem <strong>der</strong><br />

themenbereiche ( Merkpunkte eines austrittsgesprächs) formuliert wie<br />

– gute Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

– sinnvolle und abwechslungsreiche arbeit<br />

– effiziente zusammenarbeit im team<br />

– offene informationspolitik<br />

– gute unterstützung durch die schulleitung in schwierigen situationen<br />

– image <strong>der</strong> schule<br />

– ...<br />

n Die Karten werden gemischt und <strong>der</strong> austretenden lehrperson mit folgen<strong>der</strong><br />

auffor<strong>der</strong>ung gegeben:<br />

Ich bin <strong>an</strong> deiner Meinung interessiert.<br />

Wenn du diese Kärtchen durchsiehst, was davon ist<br />

– <strong>an</strong> unserer Schule verwirklicht ( )<br />

– zum Teil verwirklicht ( )<br />

– nicht verwirklicht ( )?<br />

Bilde damit 3 Häufchen ( , , ).<br />

n Die austretende lehrperson legt die Karten. Die schulleitung bespricht jede<br />

Karte einzeln mit <strong>der</strong> lehrperson, wobei immer nach <strong>der</strong> Wichtigkeit, möglichen<br />

ursachen und verbesserungsvorschlägen gefragt wird.<br />

Die schulleitung macht sich auf einem Übersichtsblatt notizen, die später in<br />

ruhe ausgewertet werden können.<br />

Übersichtsblatt Austrittsgespräch mit Fragekarten<br />

Ist verwirklicht Ist zum Teil verwirklicht Ist nicht verwirklicht<br />

nr. Kommentar zur Karte nr. Kommentar zur Karte nr. Kommentar zur Karte<br />

Quelle: hilb (2004, s. 186)<br />

191<br />

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