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Prof. Dr. Klaus F. Bröker Novus ordo saeculorum – Recht, Rechtsle(e)(h)re und Rechtsanwendung in der Praxis Immer wieder hört man, dass das Recht und seine Umsetzung in der Praxis unüberschaubar geworden ist und aufgrund der sich immer schneller ändernden Gesetze, Verordnungen etc. immer „undurchsichtiger“ und häufig sogar nicht mehr nachvollziehbar wird. Die Regelungsdichte und die „Regelungswut“ des Gesetz- und Verordnungsgebers tut ein übriges, dies zu untermauern. Wenn man einmal – zugunsten des Gesetz- und Verordnungsgebers – unterstellt, dass durch die vorstehend beschriebene Vorgehensweise und die Tatsache, dass rechtliche Normen das Leben eines jeden Individuums, aber auch einer jeden Firma – nicht nur in Deutschland - von der Wiege (Geburt bzw. Firmengründung) bis zur Bahre (und darüber hinaus, Tod bzw. Insolvenz) bestimmen, dann kann man – zumal sich unsere Gesellschaft immer mehr zu einer (reinen) Dienstleistungsgesellschaft entwickelt - von durchaus günstigen Perspektiven für die berufliche Zukunft von (insbesondere) Wirtschaftsjuristen ausgehen. enge Bezug zur (wirtschaftspolitischen) Praxis und der hohe Stellenwert, der angewandter Forschung an der FH Mainz beigemessen wird. Fragen zu meinem Alter und mit was ich mich jenseits der Volkswirtschaftslehre beschäftige? Nun, „frau“ schweigt sich ja gerne über erstes aus, dennoch soviel: Der nächste runde Geburtstag wird in mein erstes Semester an der FH Mainz fallen. In meiner Freizeit spielen neben meinem Mann die drei Ks eine wichtige Rolle, nämlich Kind, Krimis und Kino. Δ Jahrbuch Wirtschaftswissenschaften | FH Mainz | 2002 War lange Zeit (zu Unrecht) das „klassische Bild“ des „Juristen“ von der ausschließlichen (und im Grunde rein theoretischen) Ausbildung für die Berufe „Richter, Staatsanwalt, Rechtsanwalt, Verwaltungsjurist“ geprägt, so beginnt man inzwischen, diesen zentralen Grundlagenirrtum u. a. durch die Ausbildung zum Wirtschaftjuristen (zu Recht) zu korrigieren. Um den erfolgreichen Absolventen der FH Mainz in diesem Studiengang die bestmögliche Ausgangsposition zu geben, ist weder eine Lehre im Hinblick auf vertiefte Spezialkenntnisse in einzelnen Bereichen (diverse Rechtstheorien), noch eine Ausbildung zum juristischen „Generalisten“ möglich und sinnvoll. Vielmehr erscheint es – zumal gerade dies in jüngster Zeit häufig in anderen Ausbildungen stark vernachlässigt wird und auch der Gesetzgeber bei der unübersehbaren Flut neuer Regelungen immer mehr sich von diesen wichtigen Grundsätzen löst (deshalb entstehen immer mehr unübersichtliche, unverständliche und häufig sich selbst widersprechende Gesetze) – notwendig, in der Lehre dafür Sorge zu tragen, dass wieder mehr Verständnis für Zusammenhänge, Strukturen und Funktionsweisen geweckt und vermittelt wird. Mit anderen Worten: Die Rechtslehre muss lernen, selbst wieder zu den alten (und früher einmal durchaus bewährten) Grundsätzen der Dogmatik zurückzukehren. Eine Kontrollüberlegung bestätigt die Richtigkeit dieser Auffassung. Wird jemand, der eine juristische Ausbildung hat, mit einer Rechtsfrage konfrontiert, die dieser Person zum aller ersten Mal gestellt wird, so nützt es nichts, hektisch in Gesetzen/Verordnungen/ Kommentaren zu blättern oder nach etwaigen „Präzedenzfällen“ zu suchen, um eine Lösung zu finden. Vielmehr muss zunächst das Problem analysiert und strukturiert werden. Anhand einer solchen Struktur muss dann – basierend auf guten dogmatischen Kenntnissen – eine individuelle Lösung aufgebaut werden. Dies gelingt jedoch nur, wenn Verständnis für die Rechtsstrukturen und die sich daraus ergebenden praktischen Konsequenzen besteht. Dieses Verständnis wiederum gilt es, in der Lehre zu vermitteln. Die Lehre ist schließlich kein rein akademischer Selbstzweck, sondern soll die Lernenden befähigen, rechtlich zuläs- | Neu an der FH | 91 sige und vor allem wirtschaftlich sinnvolle Praxislösungen – auch in zunächst oft noch gänzlich unbekannten Bereichen - zu entwickeln. Dies kann auch als Programm verstanden werden. Der Schwerpunkt einer Ausbildung im Bereich Wirtschaftsprivatrecht soll also auf der Vermittlung der dogmatischen Grundlagen sowie der rechtlichen und wirtschaftlichen Zusammenhänge liegen, verbunden mit einer möglichst breit gefächerten Übersicht über die Praxis und nicht akademisch auf der reinen Vermittlung von (oft abstrusen) Rechtstheorien. Ob ich diesem Programm immer und stets gerecht werde, mögen die Studenten und Studentinnen beurteilen. Bisher kann ich nur sagen, dass mir das erste Semester an der FH sehr viel Spaß gemacht hat und ich von den Studenten/Studentinnen selbst etliches lernen konnte und sicher in Zukunft auch noch lernen werde. Dementsprechend gilt auch mein Dank all denen, die mich (bisher) tapfer ertragen haben. Wobei ich an dieser Stelle nochmals betonen möchte, dass Anregungen und konstruktive Kritik jederzeit herzlich willkommen sind, da nur ein gegenseitiger Dialog zu Verbesserungen führen kann. An der FH Mainz unterrichte ich Wirtschaftsprivatrecht mit Schwerpunkt Bank- und Kapitalmarktrecht im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Zu meiner Person ist noch anzumerken, dass ich 44 Jahre alt bin und seit vielen Jahren eine Rechtsanwaltskanzlei in Göttingen mit den Schwerpunkten Gesellschafts-, Bank- und Kapitalmarktrecht betreibe. Dabei ist der Bereich des Prozessrechtes, also der Vertretung vor Gerichten, durch meine Kollegen in der Kanzlei abgedeckt, während meine Tätigkeit überwiegend in der Beratung und Vertragsgestaltung für Unternehmen liegt. Der Hang zu Publikationen ist inzwischen durch mehr als 300 Fachveröffentlichungen und 13 Bücher wohl dokumentiert. Vielleicht gibt mir die Lehrtätigkeit an der FH auch noch zu einem späteren Zeitpunkt die Gelegenheit, meine hier gemachten und hoffentlich noch lange zu machenden Erfahrungen in Buchform festzuhalten. Δ
92 | Neu an der FH | Prof. Dr. Anett Mehler-Bicher Zum Wintersemester 2002/03 wurde ich als Professorin für das FachgebietWirtschaftsinformatik an die Fachhochschule Mainz, Fachbereich III berufen. Nach Abschluß des Studiums der Mathematik mit den Nebenfächern BWL und Informatik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sammelte ich 1990 erste berufliche Erfahrungen als System-Ingenieurin und Netzwerkspezialistin bei CompuNet. Nach diesem Praxisjahr habe ich dann wieder in den Hochschulbereich gewechselt und Christian Frenzel Diplom-Wirtschaftsjurist (FH) Nach einigen Jahren in der studentischenSelbstverwaltung und als Studierendenvertreter in verschiedenen Hochschulgremien habe ich mich im Frühjahr entschlossen die „Seite“ zu wechseln. Seit März 2002 unterstütze als Organisationsassistent Dekanin und Prodekan bei ihren Aufgaben. Nach dem Abitur 1994 und einer Ausbildung zum Steuerfachangestellten habe ich vom WS 1997/98 bis zum WS 2001/02 an der Fachhochschule Mainz Wirtschaftsrecht studiert. Meine Diplomarbeit schrieb ich für einen Schweizer Kunststoffhersteller über die praktische Nutzung von gewerblichen Schutzrechten (z.B. Patente) und entwickelte einen entsprechenden Organisationsvorschlag für dieses Unternehmen. In meiner Funktion als Organisationsassistent bemühe ich mich darum, die Organisationsentwicklung des Fachbereiches voranzutreiben indem bürokratische Hemmnisse abgebaut und allseits klar nachvollziehbare Regelungen (z.B. in Prüfungsfragen) getroffen werden. Δ Anfang 1991 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik an der EUROPEAN BUSINESS SCHOOL (ebs) begonnen. Im Rahmen meiner Assistententätigkeit an der ebs und meiner Geschäftsführungstätigkeit für Indata GmbH führte ich verschiedene Unternehmensprojekte mit Siemens Nixdorf Informationssysteme, Arthur D. Little und der Gesellschaft für technische Zusammenarbeit durch. 1996 promovierte ich an der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Otto- Friedrich Universität Bamberg im Bereich Wirtschaftsinformatik. Von 1996 bis 2002 war ich als Wissenschaftliche Dozentin am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik an der ebs tätig. Neben Konzeption und Durchführung zahlreicher Lehrveranstaltungen habe Natalia Smagin Diplom-Wirtschaftsjuristin (FH) Seit dem 15.08.2002 bin ich als Assistentin für das Institut für Unternehmerisches Handeln (IUH) am Fachbereich III tätig. Mit der Arbeit des Instituts konnte ich mich schon vorher vertraut machen – seit März 2001 habe ich als studentische Hilfskraft in unterschiedlichen Projekten des Instituts mitgearbeitet. Das Institut wurde vor zwei Jahren auf Basis einer Stiftungsprofessur (Prof. Dr. M. Eickhoff) aus der Wirtschaft errichtet. Mit einer breiten Palette von Angeboten und Veranstaltungen versuchen wir, das Interesse für die unternehmerische Selbständigkeit zu entwickeln und zu verstärken. Unsere Beratung und Hilfe zu unterschiedlichsten Fragen und Phasen unternehmerischen Handelns werden von Studenten und auch interessierten Hochschulexternen gerne in Anspruch genommen. ich dort mehrere Projekte geleitet, u.a. die Konzeption und Einführung eines chipkartenbasierten Studienausweises und im Zuge der Euro-Umstellung dessen Migration auf einen GeldKarte-basierten Ausweis. 1999 veröffentlichte ich mein Lehrbuch „Mathematik für Wirtschaftswissenschaftler“ (München, Oldenbourg Verlag); 2002 ist die zweite, überarbeitete Auflage erschienen. Daneben habe ich internationale Lehraufträge wie etwa an der CERAM (Sophia Antipolis) wahrgenommen und Weiterbildungs- sowie Beratungsprojekte durchgeführt. Meine Interessenschwerpunkte liegen im Bereich Electronic Business, insbesondere die Bewertung des ökonomischen Nutzen von e-Business Investitionen. Δ Als neue Mitarbeiterin möchte ich die Gelegenheit nutzen und mich noch kurz vorstellen : Ich bin in Dshambul (Kasachstan) geboren und kam mit 15 Jahren nach Deutschland. Nach Ausbildung und Fachhochschulreife habe ich an der FH Mainz Wirtschaftsrecht studiert. Während meines Praxissemesters in Samara (Russische Föderation) bei einer deutschen Unternehmensberatungsgesellschaft habe ich mich erstmals mit den Bereichen „Wirtschaftsförderung“, „ KMU“ und „Existenzgründer“ beschäftigt und fand sie sehr spannend. Nach dem Auslandssemester wurde ich auf die Arbeit des IUH aufmerksam und habe mich im Sommersemester 2001 auf die ausgeschriebene Stelle des Instituts (HiWi) beworben. Als Assistentin möchte ich weiterhin das gesamte IUH-Team, Studenten und Professoren unterstützen und freue mich auf produktive Zusammenarbeit! Δ Jahrbuch Wirtschaftswissenschaften | FH Mainz | 2002
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