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Fachhochschule Mainz University of Applied Sciences

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8 | Veranstaltungen |<br />

Prozess- und Logistikmanagement im Krankenhaus –<br />

Besuch der MEDICA 2001<br />

Pr<strong>of</strong>. Hans-Joachim Ruff<br />

| Pr<strong>of</strong>. Hans-Joachim Ruff |<br />

<strong>Fachhochschule</strong> <strong>Mainz</strong><br />

Auf Einladung der MEDVANTIS Business Solutions<br />

AG, Wiesbaden, und durch Unterstützung<br />

der FH <strong>Mainz</strong> sowie des Fördervereins<br />

„Akademie des Krankenhaus- und Gesundheitswesens<br />

- AKG <strong>Mainz</strong>“ konnte eine Gruppe<br />

von 40 Studenten und Studentinnen die<br />

MEDICA 2001 in Düsseldorf besuchen. MEDI-<br />

CA bedeutet eine Messe mit mehr als 3.000<br />

Ausstellern aus rund 60 Ländern in 17 Hallen<br />

zu allen Leistungs- und Themenbereichen des<br />

Krankenhaus- und Medizinmarktes, der von<br />

der Ausgabenseite alleine für die Bundesrepublik<br />

Deutschland auf mehr als 330 Mrd.<br />

EURO geschätzt wird. Im Mittelpunkt dieser<br />

Exkursion standen Informationen und Vorträge<br />

zur Einführung eines neuen Entgeltsystems<br />

im Krankenhausbereich sowie dessen<br />

Auswirkungen auf das Prozess- und Logistikmanagement,<br />

eingeleitet durch einen diesbezüglichen<br />

Fachvortrag von Pr<strong>of</strong>. Hans-Joachim<br />

Ruff am Stand der MEDVANTIS Business<br />

Solutions AG.<br />

Die MEDVANTIS Medical Business Solutions AG<br />

bietet integrative Komplettlösungen für das<br />

ganzheitliche Beschaffungs- und Logistikmanagement<br />

von Medikalprodukten, Büro- und<br />

Wirtschaftsbedarf an, die individuell auf die<br />

jeweiligen Anforderungen des Krankenhauses<br />

zugeschnitten sind. Von der Bestellung,<br />

Beschaffung und Lagerung der Produkte bis<br />

hin zu Lieferungen in die einzelnen Stationen<br />

übernimmt MEDVANTIS das gesamte<br />

Beschaffungs- und Logistikmanagement. Das<br />

Krankenhaus fokussiert sich auf seine Kernkompetenzen,<br />

reduziert die Kosten und<br />

steigert seine Wirtschaftlichkeit und<br />

Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Die MEDVANTIS Medical Business Solutions<br />

AG ist ein Teil der MEDVANTIS Holding/ Credit<br />

Suisse Gruppe. Ein weiteres Unternehmen<br />

der Holding, die umfassende Serviceleistungen<br />

für alle Bereiche des Gesundheitswesens<br />

anbietet, ist die MEDVANTIS Medical<br />

Services GmbH, ein Anbieter von Disease-<br />

und Case-Management-Programmen.<br />

Konsequenzen aus der DRG-Einführung für<br />

das Prozess- und Logistikmanagement im<br />

Krankenhaus<br />

Die DRG-Herausforderung<br />

Die Einführung der Diagnosis Related Groups<br />

(DRG) als Entgeltsystem im Krankenhausbereich<br />

bedeutet eine der größten innerbetrieblichen<br />

Anstrengungen für das Krankenhausmanagement:<br />

Nicht nur die medizinische Leistungserfassung<br />

und Dokumentation sowie<br />

das Rechnungs- und Informationssystem des<br />

Krankenhauses werden davon betr<strong>of</strong>fen sein,<br />

sondern noch viel stärker die Führungs- und<br />

Steuerungsprozesse.<br />

Die DRG bieten die Möglichkeiten, zum einen<br />

eine klare Identifizierung von medizinisch<br />

vergleichbaren Fällen mit ähnlichen durchschnittlichen<br />

Kosten und die Basis für bessere<br />

Vergleichsmöglichkeiten von Krankenhausleistungen<br />

zu erhalten. Gleichzeitig bilden<br />

sie auch eine rationale Erklärungsgrundlage<br />

für Kostendifferenzen zwischen Krankenhäusern<br />

und im internen Vergleich zwischen<br />

Abteilungen bzw. Kostenstellen. Kostentransparenz,<br />

standardisierte Behandlungspfade<br />

und die Verbindung von medizinischen mit<br />

ökonomischen Daten erlauben Möglichkeiten,<br />

die Leistungs- und Versorgungsprozesse<br />

im Krankenhaus zu analysieren und gegebenenfalls<br />

wettbewerbsorientiert zu verändern.<br />

Dabei sollte - nach wie vor - der Patient<br />

im Mittelpunkt des gesamten Wertschöpfungsprozesses<br />

stehen, integrativ unterstützt<br />

durch Ressourcen-, Informations-, Qualitäts-<br />

und Prozessmanagement der diagnostischen,<br />

therapeutischen, pflegerischen, service- und<br />

logistikbezogenen Aktivitäten.<br />

Die strategischen Überlegungen<br />

Damit werden auch Aufgaben der strategischen<br />

Unternehmensplanung angesprochen,<br />

um die Potentiale des Krankenhauses auf die<br />

Anforderungen der Krankenhausumwelt abzustimmen.<br />

Voraussetzung für diesen System-<br />

Umwelt-Fit ist neben der Umweltanalyse die<br />

Analyse der relativen Stärken und Schwächen<br />

des Krankenhauses mit der Zielsetzung, die<br />

Leistungsfähigkeit des eigenen Hauses aufzuzeigen<br />

und langfristig die wirtschaftliche<br />

Situation zu sichern.<br />

Mit den erstellten Portfolios werden Überlegungen<br />

für die DRG-Zukunft angestellt:<br />

• Wie und mit welchem Aufwand können<br />

neue Geschäftsfelder erschlossen werden?<br />

• Können bestehende Kernkompetenzen ausgeweitet<br />

werden?<br />

• Welche bisherigen Leistungen, die nicht<br />

kostendeckend sind, können aus dem<br />

Angebot herausgenommen werden, ohne<br />

dabei den Versorgungsauftrag des Krankenhauses<br />

zu gefährden?<br />

• Welche internen Maßnahmen existieren<br />

oder müssen entwickelt werden, um weitere<br />

Rationalisierungspotentiale zu eröffnen?<br />

• Gibt es Nischen, in denen sich das Krankenhaus<br />

spezialisieren kann?<br />

• Wie kann sich das Krankenhaus von anderen<br />

Leistungsanbietern im Gesundheitswesen<br />

differenzieren?<br />

• Kann durch sinnvollen Ausbau der Wahlleistungen<br />

Gewinn erwirtschaftet werden?<br />

Diese und ähnliche Überlegungen dienen<br />

vorwiegend der langfristigen Existenzsicherung<br />

des Krankenhauses und sollen durch<br />

Investitions-, Desinvestitions- oder Abschöpfungsstrategien<br />

umgesetzt werden. Dabei<br />

sind nicht nur künftige Strategien in diese<br />

unternehmerischen Überlegungen einzubeziehen,<br />

sondern hausinterne Potentiale müssen<br />

gleichzeitig ökonomisch und DRG-relevant<br />

gestaltet werden.<br />

Jahrbuch Wirtschaftswissenschaften | FH <strong>Mainz</strong> | 2002

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