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Fachhochschule Mainz University of Applied Sciences

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86 | Diplomarbeiten |<br />

Einführung einer modernen Logistikkonzeption für ein<br />

Akutkrankenhaus der Regelversorgung<br />

Diplom-Betriebswirt (FH) Florian Bauer<br />

| Florian Bauer |<br />

geboren am 20.06.1968 in <strong>Mainz</strong>.<br />

Er studierte nach einem Medizinstudium<br />

mit Aufenthalten an der Ludwig<br />

Maximilians-Universität<br />

München und der Johannes Gutenberg-Universität<br />

<strong>Mainz</strong> an der <strong>Fachhochschule</strong><br />

<strong>Mainz</strong> von 1998-2001<br />

Betriebswirtschaftslehre mit dem<br />

Schwerpunkt Krankenhauswesen<br />

und Change Management.<br />

Im Rahmen einer praxisorientierten<br />

Diplomarbeit beschäftigte er sich<br />

mit möglichen neuen Logistikkonzeptionen<br />

für ein Akutkrankenhaus.<br />

Diese Diplomarbeit entstand unter<br />

der Betreuung von Pr<strong>of</strong>. H.-J. Ruff<br />

und in enger Kooperation mit<br />

der Wiesbadener Asklepios Paulinen<br />

Klinik.<br />

Seit August 2001 ist Florian<br />

Bauer Assistent im Bereich<br />

Hospital Auditing der Ernst &<br />

Young AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

in Frankfurt am<br />

Main tätig.<br />

Knappe finanzielle Ressourcen, demographische<br />

Entwicklung, Arbeitslosigkeit,<br />

neue Vergütungssysteme (ab 2003), steigende<br />

Qualitätsansprüche bzw. –anforderungen<br />

und des weiteren ein zunehmender<br />

nationaler und internationaler<br />

Wettbewerb zwingen und erfordern in<br />

verstärktem Maße ein ökologisches und<br />

ökonomisches Handeln der Krankenhäuser,<br />

respektive aller Leistungserbringer im<br />

Gesundheitswesen.<br />

Die Logistik ist eine Möglichkeit, in diesem<br />

System Kosten zu senken.<br />

Was kann Logistik zur ökologischen und<br />

ökonomischen Verbesserung eines Krankenhauses<br />

leisten?<br />

Nach einer OECD-Studie wurden im Jahre<br />

2000 rund 10% des Bruttoinlandsproduktes<br />

für das Gesundheitswesen aufgewendet. Die<br />

Aufwendungen für den Krankenhausbereich<br />

werden mit einem Betrag zwischen 50 und<br />

60 Mrd. F veranschlagt. In vielen Krankenhäusern<br />

gibt es noch erhebliches Einsparpotential.<br />

Alleine durch Straffung, effizientere<br />

Anordnung,Gestaltung der Lieferanten, der<br />

Produktpalette und einem effizienten Bestellwesen<br />

sind erhebliche Einsparpotenziale zu<br />

finden und zu erzielen. Man rechnet hier mit<br />

Werten, die sich zwischen 1 und 3 Mrd. F<br />

bewegen.<br />

Die Bedeutung der Logistik für Einrichtungen<br />

im Gesundheitswesen<br />

Die Logistik ist ein Bestandteil im Kranken-<br />

und Gesundheitswesen. Unter dem Begriff<br />

wird die zuverlässige und immer in ausreichender<br />

Menge vorhandene Bereitstellung<br />

von Gütern und Dienstleistungen verstanden.<br />

Das Gesundheitswesen verfügt nur über eine<br />

begrenzte Menge an finanziellen Mitteln und<br />

Möglichkeiten. Die Ausgangssituation die<br />

im Übrigen für fast alle anderen Wirtschaftsbereiche<br />

gilt, lässt sich mit einer etwas<br />

verkürzten Formel darstellen: G = E – K. D.h.,<br />

der Gewinn verhält sich in Abhängigkeit zu<br />

den Erlösen und den damit verbundenen<br />

Kosten. Allerdings gibt es bei der für das<br />

Gesundheitswesen relevanten Form der Gleichung<br />

einige Unterschiede zu anderen Wirtschaftsbereichen.<br />

Bei der Gleichung, die für<br />

das Gesundheitswesen wichtig ist, stehen die<br />

Erlöse im Voraus fest. Die Konsequenz ist,<br />

dass man nur auf der Kostenseite einwirken<br />

kann. Die „Schraube“ lässt sich an verschiedenen<br />

Punkten ansetzen. So können z.B. durch<br />

günstigere Einkaufs- und Beschaffungskonditionen<br />

die Kosten sinken und ceteris paribus<br />

der Gewinn ansteigen.<br />

Möglichkeiten zur Benutzung von internen<br />

und externen Logistikkonzepten<br />

Die Veränderung der Arbeitsabläufe weg von<br />

der funktionalen hin zu prozessorientiertem<br />

ganzheitlichen Verhalten und Handeln wird<br />

in Zukunft die Erfolge der Krankenhäuser<br />

zum Teil mit Hilfe der Logistik sicher stellen<br />

können. Die Veränderung der Arbeitsabläufe<br />

und der Arbeitsorganisation sind zugleich<br />

Herausforderung und Chance, die zukünftige<br />

Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Hierfür werden<br />

effiziente teilweise zentralisierte Beschaffungswege<br />

und vereinheitlichte Abläufe benötigt.<br />

Mit einigen Konzepten lassen sich die Probleme<br />

eines Krankenhauses lösen. Intern kann<br />

dies durch eine Straffung der Produktpalette,<br />

Reduzierung der Lieferanten und verbesserte<br />

Bestellvorgänge erreichen werden. Sei es<br />

durch das Internet (80% der Bestellungen<br />

immer noch per Fax + Tel.) bspw. mit dem sog.<br />

e-Commerce/e-Procurement. Die Häuser können<br />

sich hierbei selbständig oder in Kooperation<br />

mit anderen Häusern zusammen Informationen<br />

beschaffen. Bestellungen isoliert<br />

oder in Form von Einkaufsgenossenschaften<br />

bei den jeweiligen Internetanbietern abgeben<br />

und diese über das Internet abwickeln. Derzeit<br />

wird das Internet hauptsächlich jedoch<br />

noch als Informationsmedium angesehen und<br />

genutzt.<br />

Durch ein effizientes Warenwirtschaftsprogramm<br />

lassen sich unwirtschaftliche Logistikprozesse<br />

übergehen, die zentralisierten<br />

Einkaufsabteilungen sind nun klar verant-<br />

Jahrbuch Wirtschaftswissenschaften | FH <strong>Mainz</strong> | 2002

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