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Fachhochschule Mainz University of Applied Sciences

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nern sowie Umfang und Anzahl von Mails<br />

stehen auf der Negativ-Liste. Daher konnte<br />

auch kein eindeutiger Trend bezüglich Bevorzugung<br />

von Fax (21 Prozent) oder E-Mail (37<br />

Prozent) als Informationskanal ausgemacht<br />

werden.<br />

Website- und Service-Nutzung<br />

Digitale Pressemappen sind nur für 47 Prozent<br />

der Journalisten interessant. Da diese<br />

umfangreich im Datenaufkommen sind, wurde<br />

ebenfalls der Bezug zur bestehenden Internetanbindung<br />

überprüft. Eine Abhängigkeit<br />

konnte jedoch nicht festgestellt werden. Als<br />

gewünschte Zustellungsform solcher Pressemappen<br />

wurde mehrheitlich der E-Mail-Dateianhang<br />

(50 Prozent) genannt.<br />

Die von Unternehmen angebotenen Newsletter-Dienste<br />

nutzen über 50 Prozent der<br />

Journalisten für ihre Arbeit. Hierbei konnte<br />

festgestellt werden, dass Newsletter im Kurz-/<br />

Teaserformat bevorzugt werden (35 Prozent);<br />

lediglich 16 Prozent verwenden umfangreiche<br />

und damit übertragungsintensive Newsletter.<br />

Eine klare Absage als Recherchequelle erteilen<br />

Journalisten den sogenannten Newsgroups/<br />

Diskussionsforen (71 Prozent). Zu begründen<br />

ist dies mit der Anonymität der Absender<br />

und der damit fehlenden Möglichkeit einer<br />

ausreichenden Quellenüberprüfung.<br />

Das Angebot passwortgeschützter Press-<br />

Rooms schneidet bei Journalisten schlecht<br />

ab. Vor allem die langwierige Akkreditierung<br />

und die Verwaltung von Passwörtern schrecken<br />

Journalisten ab (53 Prozent). Auch der<br />

Exklusivitätsaspekt der enthaltenen Informationen<br />

wird von Journalisten in Frage<br />

gestellt. Lediglich 19 Prozent sehen in diesem<br />

Service gewisse Vorteile für die eigene<br />

Arbeit.<br />

Auch bei der Recherche vor Ort nutzen Journalisten<br />

weiterhin klassische Wege: So ziehen<br />

47 Prozent die persönliche Anwesenheit bei<br />

Pressekonferenzen der Internet-Video-Übertragung,<br />

dem sogenannten Live-Streaming<br />

(18 Prozent), vor. Dem persönlichen Interview<br />

geben 57 Prozent den Vorzug gegenüber<br />

der Möglichkeit eines virtuellen Interviews<br />

im Internet-Chat der Unternehmens-Webseite<br />

(14 Prozent). Dem Bereich der mobilen<br />

Information per Handy stehen Journalisten<br />

ebenso ablehnend gegenüber. Nur 10 Prozent<br />

Jahrbuch Wirtschaftswissenschaften | FH <strong>Mainz</strong> | 2002<br />

sehen in Terminerinnerungsfunktionen eine<br />

sinnvolle Ergänzung ihrer Terminorganisation.<br />

Für die Akkreditierungen zu Pressekonferenzen<br />

wird weiterhin das Telefon (38 Prozent)<br />

bevorzugt. Journalisten möchten nicht auch<br />

per Handy mit Informationen überschüttet<br />

werden, WAP-Presseverteiler oder Pressemitteilungen<br />

via SMS-Funktion erscheinen daher<br />

als nicht effizient.<br />

Erschreckend ist, dass bereits lange Zeit<br />

erkannte Probleme journalistischer Internet-<br />

Bedürfnisse auf vielen Unternehmens-Homepages<br />

immer noch nicht behoben sind. So werden<br />

Aktualität (29 Prozent), übersichtliche<br />

Struktur (21 Prozent), Daten der Ansprechpartner<br />

(19 Prozent) und Archive jeglicher<br />

Art und jeglichen Umfangs (39 Prozent)<br />

immer noch von den Journalisten vermisst.<br />

Dies deutet darauf hin, dass die Bedeutung<br />

des Internet für die Unternehmenskommunikation<br />

noch nicht bei allen PR-Verantwortlichen<br />

ausreichend erkannt wurde.<br />

Einstellungen zu Online-Medien<br />

Journalisten sehen in der Online-PR nur ein<br />

ergänzendes Instrument (15 Prozent) zu den<br />

üblichen Recherchewegen. Eine Verdrängung<br />

| Diplomarbeiten | 85<br />

der klassischen Informationsarbeit wird nicht<br />

befürchtet (50 Prozent), da trotz aller Technologie<br />

der persönliche Kontakt (8 Prozent)<br />

unerlässlich bleibt. Auch wenn Online-PR<br />

für viele Journalisten nur eine Ergänzungsfunktion<br />

einnimmt, sehen 40 Prozent der<br />

Befragten eine weitere Anonymisierung der<br />

Pressearbeit in der Zukunft auf sich zukommen.<br />

Fazit: Nutzwert und Service sind gefragt<br />

Trotz der umfangreichen Möglichkeiten und<br />

technischen Raffinessen der Informationsvermittlung<br />

via Online-Medien steht die Zielgruppe<br />

der Journalisten den neuen Medien<br />

eher nüchtern gegenüber. Der klassischen<br />

Informationsarbeit wird noch der Verzug gegeben.<br />

Der technologische Aspekt sollte daher<br />

nicht überbewertet werden, denn der Aufbau<br />

und die Pflege echter seriöser Beziehungen<br />

kann und wird wohl auch nie durch technische<br />

Neuerungen und Entwicklungen ersetzt<br />

werden können. Der persönliche Eindruck<br />

den man beispielsweise durch Telefon oder<br />

Face-to-face-Gespräche gewinnt, ist nicht<br />

ersetzbar. Als Voraussetzung für das Knüpfen<br />

neuer Kontakte und den Aufbau echter Relations<br />

sowie als entlastendes Serviceangebot<br />

wird die Online-PR aber zunehmend an Bedeutung<br />

gewinnen. Δ

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