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Fachhochschule Mainz University of Applied Sciences

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84 | Diplomarbeiten |<br />

Pressearbeit im Internet: Fallstudie Lufthansa - Untersuchung<br />

zum Online-Nutzungsverhalten von Journalisten<br />

Diplom-Betriebswirt (FH) Vincent Löhn<br />

| Vincent Löhn |<br />

Jahrgang 1975, studierte Betriebswirtschaftslehre<br />

mit den Schwerpunkten<br />

Marketing und interne/<br />

externe Kommunikation an der<br />

<strong>Fachhochschule</strong> <strong>Mainz</strong>.<br />

Nach verschiedenen Nebentätigkeiten<br />

in den Bereichen Marketing<br />

und Public Relations ist er zur Zeit<br />

für den SWR in <strong>Mainz</strong> als Projektleiter<br />

in der Abteilung Zentrale<br />

Programmaufgaben Fernsehen,<br />

Marketing/PR tätig.<br />

Durch das Internet sehen sich Journalisten<br />

nunmehr auch online einer Informationsflut<br />

ausgesetzt, die es zu selektieren und zu<br />

managen gilt. Wer als PR-Verantwortlicher<br />

mehr über die journalistische Handhabung<br />

und den Umgang mit Online-Informationen<br />

weiß, kann auch seine Online-Kommunikation<br />

mit Journalisten optimieren. In Kenntnis<br />

von journalistischen Verhaltens- und<br />

Arbeitsweisen bezüglich des Online-Mediums<br />

lässt sich die eigene Informationsarbeit effizienter<br />

gestalten, so dass Botschaften von<br />

Journalisten auch wahrgenommen und verarbeitet<br />

bzw. veröffentlicht werden und nicht<br />

an berechtigten Bedürfnissen vorbeigearbeitet<br />

wird.<br />

Studie für die Lufthansa-Konzernkommunikation<br />

Dieses Problemfeld wurde in einer aktuellen<br />

Studie der <strong>Fachhochschule</strong> <strong>Mainz</strong> (betreut<br />

von Frau Pr<strong>of</strong>. Dr. Ute Diehl) in Zusammenarbeit<br />

mit der Abteilung Konzernkommunikation<br />

der Deutsche Lufthansa AG beleuchtet.<br />

Ein über den konzerneigenen Presseverteiler<br />

verschickter Fragebogen führte zu 161 Antworten.<br />

Dies entspricht einer Rücklaufquote<br />

von 13%, die eine sichere statistische Basis<br />

darstellt.<br />

Im Detail wurden Informationen zur E-Mail-<br />

Nutzung, zur Unternehmenshomepage als<br />

journalistische Informationsquelle, die Nutzung<br />

bestimmter Web-Services für die eigene<br />

Informations- und Recherchearbeit sowie<br />

generelle Einstellungen zu den Online-Medien<br />

und der Online-Kommunikation abgefragt.<br />

Die Forschungsansätze bereits vorhandener<br />

Studien zum Online-Nutzungsverhalten von<br />

Journalisten und zur Online-Pressearbeit von<br />

Unternehmen wurden kritisch hinterfragt und<br />

tiefergehend ergründet, um so neben schon<br />

bekannten quantitativen Aspekten auch qualitative<br />

Anhaltspunkte für eine<br />

effizientere Online-Pressearbeit<br />

zu erhalten.<br />

E-Mail und Internet-Nutzung sind Standard<br />

Journalisten verfügen bei ihrer Tätigkeit über<br />

eine gute bis sehr gute Internetanbindung.<br />

Im redaktionellen Bereich sind fast 80 Prozent<br />

der Journalisten mit digitalen Zugängen<br />

ausgerüstet. Bereits 34 Prozent besitzen<br />

einen Standleitungszugang. Trotz dieser technisch<br />

guten Internetanbindungen sehen die<br />

befragten Journalisten in Downloadzeiten<br />

(63 Prozent) und Mailflut (48 Prozent) weiterhin<br />

die Hauptprobleme der Internetnutzung.<br />

Das Problemfeld „Glaubwürdigkeit von Webinformationen“<br />

wird mehrheitlich als nicht<br />

mehr gravierend eingestuft. Das E-Mail-Problem<br />

konnte anhand von Zahlenangaben<br />

quantifiziert werden. So müssen 48 Prozent<br />

der Befragten ein tägliches E-Mail-Aufkommen<br />

von 20-40 Mails bewältigen. Daher sind<br />

Journalisten mehr oder weniger stark zur<br />

Selektion ihrer virtuellen Post gezwungen.<br />

Journalisten selektieren vorwiegend nach<br />

Absender (34 Prozent) und Betreffzeile (28<br />

Prozent). Datengröße von Attachements spielen<br />

nur eine untergeordnete Rolle bei der<br />

Selektion (3 Prozent).<br />

Um dem Glaubwürdigkeitsproblem begegnen<br />

zu können, wurde nach der Beurteilung<br />

der elektronische Signatur gefragt. Aufgrund<br />

mangelnder technischer Kenntnisse konnten<br />

43 Prozent keine Angaben machen. Nur knapp<br />

ein Drittel der Befragten gab ein positives<br />

Urteil ab, so dass die Signatur bis zum<br />

heutigen Zeitpunkt als umfassende Lösung<br />

von Glaubwürdigkeitsproblemen im E-Mail-<br />

Bereich noch nicht dienen kann.<br />

Insgesamt attestieren Journalisten der E-Mail<br />

als Kommunikationsinstrument nicht nur positive<br />

Eigenschaften, wie z.B. der erleichterte<br />

Empfang und Versand von Bildern und Texten<br />

(74 Prozent). Technische Probleme und S<strong>of</strong>twareprobleme<br />

mit Firewalls und Virenscan-<br />

Jahrbuch Wirtschaftswissenschaften | FH <strong>Mainz</strong> | 2002

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