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Fachhochschule Mainz University of Applied Sciences

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Struktur sollte dargestellt werden. Die Befragten<br />

– hierbei handelte es sich um BUNTE<br />

Leser und Nichtleser - wurden gebeten die<br />

Zimmer zu beschreiben in denen jede einzelne<br />

Zeitung wohnt, schläft und feiert. Jede<br />

Zeitschrift bekam einen eigenen Charakter.<br />

Die BUNTE sahen die meisten Probanden in<br />

der Rolle der „Mutter“, warmherzig, liebenswürdig<br />

jeder konnte sich bei ihr ausweinen.<br />

Sie gab die lustigsten Parties. Ihr Zimmer ist<br />

etwas plüschig eingerichtet.<br />

Ein kleines verwöhntes Schwesterchen ist die<br />

GALA, etwas zickig, oberflächlich. Sie feiert<br />

gerne, aber bitte nur mit gespreiztem Champagnerfinger.<br />

Ist demzufolge sehr arrogant<br />

und steif.<br />

Dem STERN wird der Part des Vaters zugesprochen,<br />

gesetzt und ruhig. Das Zimmer<br />

vom STERN ist eher konservativ. Wenn schon<br />

Feiern, dann bitte nur in Verbindung mit<br />

Rotwein und Politik.<br />

Keine Partys gibt MAX, der Sohn des Hauses.<br />

MAX lässt sich lieber einladen. Das Zimmer<br />

ist meist unaufgeräumt. Ein Basketballkorb<br />

hängt in der Mitte des Raumes, und Hanteln<br />

liegen in der Ecke.<br />

All diese Informationen halfen die Stärken der<br />

BUNTEn aus zu arbeiten. Dabei zeigte sich, dass<br />

bei der BUNTEn der Mensch im Vordergrund<br />

steht. Sie ist immer nah dran und authentisch.<br />

Stars stehen bei ihr im Mittelpunkt.<br />

Jahrbuch Wirtschaftswissenschaften | FH <strong>Mainz</strong> | 2002<br />

Mit diesem detaillierten Briefing waren endlich<br />

die Studenten der FH <strong>Mainz</strong> an der<br />

Reihe. Aufgeteilt in drei Gruppen, mussten<br />

die Studenten wie im wahren Agenturleben<br />

in den „pitch“ um die „BUNTE“. Wie schwierig<br />

konzeptionelle Kreativarbeit ist, zeigte sich<br />

schon anhand des „Creativ Briefs“. Auf max.<br />

einer DIN A4 Seite müssen fünf vorgegebene<br />

Fragen kurz und knapp beantwortet werden.<br />

Auf diesem Weg wird einem außenstehenden<br />

Betrachter verbal ein Bild zur Aufgabenstellung<br />

und Zielgruppe skizziert. Sobald der<br />

Creativ Brief und somit die Strategie abgesegnet<br />

wird, ist endlich Kreativität gefragt.<br />

Auch hier konnte leider nicht einfach darauf<br />

„los gesponnen“ werden. Wie bei den früheren<br />

Kampagnen ging es auch in der aktuellen<br />

Kampagne um die Fragen:<br />

• Wie mache ich Nutzer zu Lesern?<br />

• Wie gewinne ich jüngere Leser?<br />

• Welche Gemeinsamkeiten haben 25 bis 65<br />

Jährige in bezug auf die BUNTE?<br />

• Warum überhaupt BUNTE kaufen?<br />

Die Studenten bedienten sich einiger Kernaussagen<br />

um die BUNTE greifbarer zu machen.<br />

Im Grunde ist die BUNTE<br />

• Vertraute der Promis,<br />

• nah an den Stars,<br />

• bei den Stars sehr beliebt,<br />

• als Gesprächspartner der Promis gefragt.<br />

| Forschungsvorhaben und Projekte | 59<br />

Der Leser kann einen schönen Abend mit<br />

seinen Stars und der BUNTEn erleben.<br />

Bei soviel Starpräsenz liegt es nahe, ein<br />

bekanntes Testimonial für die BUNTE werben<br />

zu lassen. Dazu fehlt jedoch das Budget.<br />

Daher die Suche nach der „günstigeren Alternative“.<br />

Die Studenten überboten sich in ihren Ideen.<br />

Den Herren aus Hamburg eröffnete sich<br />

anhand von witzigen und mutigen Konzepten<br />

ein unerschöpflicher Pool an Kreativität. Eine<br />

Gruppe bediente sich der „Stars von gestern“<br />

- hierbei stehen Größen wie James Dean,<br />

Elvis, Marlene Dietrich und andere nicht<br />

mehr unter uns weilende Persönlichkeiten im<br />

Mittelpunkt. Das Konzept „Stars von morgen“<br />

sah Babys als Hauptfigur der Werbebotschaft.<br />

Nachdem die Studenten ihre Ideen präsentiert<br />

hatten, stellten Dr. Sven H. Becker und<br />

Lars Trzebiatowski die neue Kampagne von<br />

S&J vor. Sie läuft seit Dezember 2001. Nicht<br />

Elvis, sondern Napoleon geht auf Europatour.<br />

Wir leiden nicht mit Marlene Dietrich, sondern<br />

mit Cleopatra. Persönlichkeiten von<br />

(vor)gestern ersetzen die Stars von heute.<br />

Ein gewagter und doch sehr interessanter<br />

Ansatz. So schön und kreativ die Anzeigen<br />

für die BUNTE sind, es wird sich zeigen,<br />

ob der potentielle Leser die Aussage der<br />

Werbekampagne verstehen wird.<br />

Am Ende des Workshops, zeigte sich auf<br />

allen Gesichtern ein glückliches Lachen. Die<br />

Studenten hatten auf praktischem Wege in<br />

kurzer Zeit mehr gelernt, als die Theorie<br />

im Stande war zu vermitteln. Die netten<br />

und aufgeschlossenen Herren aus Hamburg<br />

hatten die Möglichkeit aus einem Ideenpool<br />

von 25 motivierten Studenten zu schöpfen.<br />

An dieser Stelle danken wir herzlich Dr. Sven<br />

Becker und Lars Trzebiatowski von Springer &<br />

Jakoby in Hamburg, sowie Frau Pr<strong>of</strong>. Dr. Ute<br />

Diehl, die diesen lehrreichen Tag arrangiert<br />

hat. Ein besonderer Dank auch an die Firma<br />

Schott, die uns in ihren Seminarräumen<br />

aufgenommen hat. Δ

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