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Fachhochschule Mainz University of Applied Sciences

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Jahrbuch Wirtschaftswissenschaften | FH <strong>Mainz</strong> | 2002<br />

| Veranstaltungen |<br />

„Die Innere Mitte finden“ - Eine Veranstaltung aus der Reihe<br />

„Die soziale Kompetenz fördern“<br />

Matthias Wühle<br />

studiert im berufsintegrierenden<br />

Studiengang Betriebswirtschaft<br />

an der <strong>Fachhochschule</strong> <strong>Mainz</strong><br />

Die Seminargruppe<br />

An der Haltestelle „An der Bruchspitze“ entstieg<br />

nur eine einzige Person der Straßenbahn:<br />

Das war ich. Die Straße vor der FH mal<br />

ganz ohne Autos, analog die riesigen und<br />

überdimensioniert wirkenden Parkplätze auf<br />

dem FH-Gelände. Nur der Wind wehte leise<br />

ein paar Zweige und Blätter über die leeren<br />

Kiesflächen. Ich betrat das Gebäude am Mensa-Eingang<br />

und lief durch den langen, menschenleeren,<br />

dunklen Flur. Meine Schritte<br />

hallten gespenstisch wider...<br />

Beklemmende Endzeitvision an der FH <strong>Mainz</strong><br />

im Jahre 100 nach der PISA-Studie? Nein<br />

- ein Sonntag in den Semesterferien nach<br />

dem Sommersemester 2002, und für eine<br />

eingeschworene Gemeinschaft aus 14 Studierenden<br />

und einer Diplom-Psychologin ganz<br />

normaler Studienalltag. Die hatten sich im<br />

Sprachlabor neben dem BIS-Büro verschanzt,<br />

wie schon an acht anderen Sonntagen zuvor<br />

im zurückliegenden Sommer- und Wintersemester.<br />

Was aber trieben wir zu dieser Zeit in der FH?<br />

Ich möchte als einer der Teilnehmer Licht in<br />

dieses Dunkel bringen. Der Schritt, sich zu<br />

neun Wochenenden an die FH zu begeben,<br />

um am Seminar „Die Innere Mitte finden“<br />

unter der Leitung von Claudia Huberti teilzunehmen,<br />

wollte wohl überlegt sein – gelohnt<br />

hat er sich allemal.<br />

Zum einen lockte mich der thematische Überbegriff<br />

„Sozialkompetenz“, denn viel zu <strong>of</strong>t<br />

wird man während des BWL-Studiums mit<br />

nackten Zahlen und Fakten alleingelassen.<br />

Zum anderen war ich aber einfach nur neugierig<br />

auf andere Kommilitonen, denn gerade<br />

als BIS-Student habe ich sonst nur eine<br />

sehr eingeschränkte Sicht auf die Menschen<br />

an der FH. Hier bot sich also nun eine<br />

einzigartige Möglichkeit, andere Studierende<br />

kennen zu lernen - und dies weitaus besser<br />

und intensiver, als man das je auf einer Party<br />

schaffen würde.<br />

Einer dieser Menschen, den ich während<br />

dieses Seminars besser kennen lernen sollte,<br />

war ich selbst. Dies war eigentlich auch nicht<br />

weiter verwunderlich, sondern sogar eine<br />

der Hauptaufgaben dieses Seminars: „Seine<br />

eigene Innere Mitte zu finden“. Das hieß:<br />

Was sind meine Stärken und wie kann ich an<br />

den Schwächen arbeiten? Oder auch: Welche<br />

Eigenschaften kannte ich bisher überhaupt<br />

nicht an mir?<br />

Um diese und andere Fragen beantworten<br />

zu können, half uns das System der 7 Chakren,<br />

jener grundverschiedenen Energiezentren,<br />

die jedoch die gemeinsame Eigenschaft<br />

haben, die Menschen ganz unterschiedlich<br />

prägen zu können. Auch bemühte Claudia<br />

die Astrologie, was mich als Skeptiker erst<br />

dann überzeugen konnte, als ich in der Seminarteilnehmerin<br />

und IB-Studentin Catharina<br />

mit jedem Seminartag mehr und mehr nahezu<br />

deckungsgleiche Eigenschaften unseres<br />

gemeinsamen Sternbildes „Stier“ entdecken<br />

konnte. Ähnlich ging es auch den anderen<br />

Teilnehmern. Verblüffung wich den anfänglichen<br />

Zweifeln. Bei dem oder der Einen mehr,<br />

bei dem oder der Anderen weniger.<br />

Wie ging Claudia dabei konzeptionell vor?<br />

Sicher hatte der eine oder andere Theorieteil<br />

dabei schon mal klassischen Vorlesungscharakter<br />

und es wurden etliche dicke Filzstifte<br />

am Flipchart verbraucht. Aber mal ganz ehrlich:<br />

Das ist ja nicht gerade das, was man<br />

von einem „Psycho-Seminar“ erwarten würde.<br />

Dafür hatten wir mit Claudia eben einen<br />

echten Pr<strong>of</strong>i, die an jedem Tag etwas Neues<br />

aus der Trickkiste ihrer langen und reichen<br />

Berufserfahrung zaubern konnte. Ihr Repertoire<br />

reichte von der klassischen Meditationsübung<br />

über Einzelreflektionen bis hin<br />

zu einer Vielzahl von Partnerübungen. Mit<br />

Hilfe letzterer ist es unter anderem möglich<br />

geworden, die Seminarteilnehmer gut kennen<br />

und schätzen zu lernen - besser, als<br />

das bei so manchen Kommilitonen aus dem<br />

Studienalltag oder auch gar manch gutem<br />

Freund der Fall ist. Oder, um es mutig noch<br />

weiter zu formulieren: auf diese Weise habe<br />

ich neue Freunde gefunden.<br />

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