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Fachhochschule Mainz University of Applied Sciences

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48 | Forschungsvorhaben und Projekte |<br />

Betriebliche Kennzahlenvergleiche und kennzahlenorientiertes<br />

Benchmarking<br />

Controllinginstrument für die öffentliche Wasserversorgung und kommunale Abwasserentsorgung<br />

in Hessen<br />

Dr.-Ing. B. Michel, Dr. A. Quadflieg, Diplom-Betriebswirt (FH) W. Schaubruch, Pr<strong>of</strong>. Dr. K. H. Wöbbeking<br />

| Dr.-Ing. B. Michel |<br />

Cooperative-Infrastruktur und<br />

Umwelt; Darmstadt<br />

| Dr. A. Quadflieg |<br />

Hessisches Ministerium für Umwelt,<br />

Landwirtschaft und Forsten;<br />

Wiesbaden<br />

| Dipl.-Bw. W. Schaubruch |<br />

Institut für Umweltökonomie - IfU;<br />

Münster/<strong>Mainz</strong><br />

| Pr<strong>of</strong>. Dr. Karl H. Wöbbeking |<br />

<strong>Fachhochschule</strong> <strong>Mainz</strong><br />

Die Bürger erwarten von den Städten und<br />

Gemeinden eine sichere, kostengünstige und<br />

umweltschonende Wasserversorgung und<br />

Abwasserentsorgung. Die Leistungen der öffentlichen<br />

Wasserversorgung und der kommunalen<br />

Abwasserentsorgung in Deutschland haben<br />

auch im internationalen Vergleich ein hohes<br />

Niveau. Die Kosten der Wasserversorgung<br />

und Abwasserentsorgung in Deutschland sind<br />

jedoch in den vergangenen Jahren erheblich<br />

stärker gestiegen als die Kosten der allgemeinen<br />

Lebenshaltung und liegen zum Teil deutlich<br />

über entsprechenden Kosten in anderen<br />

europäischen Ländern. Auffällig sind dabei<br />

auch erhebliche Preis- und Gebührenunterschiede<br />

zwischen den Bundesländern sowie<br />

den hessischen Städten und Gemeinden.<br />

Preis- und Gebührenunterschiede können vielfältige<br />

Ursachen haben, die u.a. auf unterschiedliche<br />

spezifische Kosten zurückzuführen<br />

sind. Bislang mangelt es jedoch an Transparenz<br />

über die preis- und gebührenrelevanten<br />

Kosten im Einzelfall und nachvollziehbaren<br />

Erklärungen für Preis- und Gebührenunterschiede<br />

zwischen den Unternehmen.<br />

Betriebliche Kennzahlenvergleiche eröffnen<br />

kommunalen Ver- und Entsorgungsbetrieben<br />

die Chance, von anderen zu lernen, das<br />

2<br />

Wasserpreise in Hessen 1998: 155 WVU<br />

(Quelle: BGW-Wassertarife und BGW-Wasserstatistik)<br />

eigene Verhalten, die Organisation und die<br />

betriebsinternen Abläufe zu überprüfen und<br />

einen wünschenswerten Leistungs- und Qualitätsstandard<br />

auf günstigem Kostenniveau<br />

zu realisieren (vgl. dazu: K. H. Wöbbeking,<br />

Kennzahlenorientiertes Benchmarking - Controllinginstrument<br />

für kommunale Abfallwirtschafts-<br />

und Stadtreinigungsbetriebe; in:<br />

Münsteraner Schriften zur Abfallwirtschaft<br />

(Hrsg.: FH Münster, LASU, Band 4, Münster<br />

2001). Sie ermöglichen einen Quasi-Wettbewerb,<br />

ohne dass dabei die besonderen Aufgaben<br />

und die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

der Betriebe der öffentlichen Wasserversorgung<br />

bzw. kommunalen Abwasserentsorgung<br />

in Frage gestellt werden. Damit<br />

können Qualitätsstandards und Kosten-Nutzen-Relationen<br />

dokumentiert, weiterentwickelt<br />

und verbessert werden. Die Notwendigkeit<br />

der Vergleichsarbeit für kommunale<br />

Unternehmen ist daher weitgehend unbestritten.<br />

Im Januar 2002 startete ein Pilotprojekt<br />

im Auftrag des Hessischen Ministeriums für<br />

Umwelt, Landwirtschaft und Forsten: Entwicklung<br />

eines betrieblichen Kennzahlenvergleichs<br />

für die öffentliche Wasserversorgung<br />

und kommunale Abwasserentsorgung in Hessen<br />

- „BKWasser“.<br />

Die Forschungsgruppe<br />

Umweltwirtschaft an der<br />

FH <strong>Mainz</strong>, die das Projekt<br />

wissenschaftlich<br />

betreut, hat im Oktober<br />

1996 einen ersten interkommunalenKennzahlenvergleich<br />

für die kommunalenAbfallwirtschaftsbetriebe<br />

in Rheinland-Pfalz<br />

(IKKV Rheinland-Pfalz)<br />

vorgelegt.<br />

Dieser Vergleich, initiiert<br />

und finanziert von dem<br />

Ministerium für Umwelt<br />

und Forsten Rheinland-<br />

Pfalz, war der erste Vergleich<br />

seiner Art in<br />

Deutschland. Der IKKV<br />

Rheinland-Pfalz wird<br />

seither jährlich wiederholt;<br />

derzeit läuft der<br />

Jahrbuch Wirtschaftswissenschaften | FH <strong>Mainz</strong> | 2002

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