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Fachhochschule Mainz University of Applied Sciences

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42 | Forschungsvorhaben und Projekte |<br />

Marketing- und PR-Manager arbeiten selten zusammen<br />

Management-Studie der FH <strong>Mainz</strong>: Unternehmen könnten ihre Kommunikationserfolge<br />

um über 60 Prozent steigern<br />

Pr<strong>of</strong>. Dr. Lothar Rolke<br />

| Pr<strong>of</strong>. Dr. Lothar Rolke |<br />

<strong>Fachhochschule</strong> <strong>Mainz</strong><br />

Die Marketingmanager und PR-<br />

Verantwortlichen in den Unternehmen<br />

könnten ihre Kommunikationserfolge<br />

nach eigener<br />

Einschätzung um mehr als 60<br />

Prozent steigern. Vor allem,<br />

wenn sie besser zusammenarbeiten<br />

und die Ergebnisse ihrer<br />

Arbeit pr<strong>of</strong>essioneller kontrollieren<br />

würden. Dies ergab eine<br />

breit angelegte Studie zur Unternehmenskommunikation<br />

in<br />

Deutschland, die unter Leitung<br />

von Pr<strong>of</strong>. Dr. Lothar Rolke an<br />

der <strong>Fachhochschule</strong> <strong>Mainz</strong> entstanden<br />

ist. Befragt wurden über 300 Marketing-<br />

und PR-Leiter der 1.500 umsatzstärksten<br />

Unternehmen in Deutschland. Es ist<br />

die bislang größte Untersuchung dieser Art.<br />

Sie zeigt auch, dass die Beziehungen zwischen<br />

Unternehmen und Kunden, Mitarbeitern<br />

sowie Repräsentanten der Öffentlichkeit<br />

immer brüchiger werden. So glauben die<br />

Werbeleiter, 46 Prozent ihrer Kunden werden<br />

sich künftig weniger loyal gegenüber ihrer<br />

Firma verhalten als bisher. Gerade deswegen<br />

kommt nach Einschätzung aller befragten<br />

Experten schon heute der Kommunikation<br />

eine strategische Bedeutung zu. Sie entscheide<br />

maßgeblich über Erfolg und Misserfolg<br />

von Unternehmen, weil sie Orientierung<br />

geben könne und Bindungen festige.<br />

Klassische Werbung funktioniert allein<br />

nicht mehr<br />

Allerdings werde sich die Zusammenarbeit<br />

der Kommunikationsabteilungen und die Art<br />

der Zielgruppenansprache deutlich verändern,<br />

erklärt Rolke, der an der FH <strong>Mainz</strong><br />

die Fächer Betriebswirtschaftslehre(BWL) und<br />

Unternehmenskommunikation vertritt: In der<br />

Kundenansprache werden „Internet“, „Produkt-PR“<br />

und „Direktmarketing“ in der<br />

genannten Reihenfolge an Bedeutung gewinnen.<br />

Dagegen werden aus den Bereichen<br />

„Klassische Werbung“, aber auch „Sponsoring“<br />

und „Messen“ Budgetmittel abfließen.<br />

Dass es immer schwieriger wird, Kunden<br />

mit Anzeigen und Werbespots anzusprechen,<br />

sagen heute bereits 85 Prozent der Marketingleiter.<br />

Der Hauptgrund wird mit deutlichem<br />

Abstand vor anderem in der „Reizüberflutung“<br />

gesehen. Deswegen sei es notwendig,<br />

neue individuellere Wege wie über das<br />

Internet zu gehen. Derzeit spielt diese neue<br />

Technologie eine sehr große Rolle in der<br />

Kommunikation mit den Mitarbeitern (Rang<br />

1), gefolgt von der mit Journalisten (Rang<br />

2) und potentiellen Kunden (Rang 3). Doch<br />

die Bedeutung werde im Umgang mit allen<br />

Zielgruppen stark zunehmen, glauben die<br />

befragten Kommunikationsfachleute.<br />

Im Gegensatz zu amerikanischen Unternehmen,<br />

wo die Orientierung am Shareholder<br />

Value (also am Aktienwert) eine große Rolle<br />

spielt, konzentrieren die meisten deutschen<br />

Unternehmen ihre Kommunikation auf den<br />

Kunden: „Bei uns steht der Kunde im Mittelpunkt“,<br />

heißt für 47 Prozent die Leitlinie.<br />

Ein etwa gleich großes Interesse an Kunden<br />

und Aktionären signalisieren die meisten<br />

börsennotierten Unternehmen (18 Prozent<br />

unter den befragten Firmen). Doch ein knappes<br />

Drittel der Unternehmen erklärt schon<br />

heute: „Wir kümmern uns um alle Anspruchsgruppen<br />

Kunden, Mitarbeiter, Aktionäre,<br />

Öffentlichkeit etc.) ziemlich gleichmäßig.“<br />

Ein wichtiger Grund dafür liegt nach Einschätzung<br />

von Rolke in der hohen Bedeutung<br />

der „Unternehmensmarke“, die im Gegensatz<br />

zu „Produktmarken“ von vielen Seiten beeinflusst<br />

wird. 48 Prozent aller Marketingleiter<br />

setzten primär auf die Unternehmensmarke,<br />

nur 15 Prozent auf die Produktmarke(n) und<br />

36 Prozent betrachten beide für gleich wichtig.<br />

Verantwortlich wiederum für die Pflege<br />

Jahrbuch Wirtschaftswissenschaften | FH <strong>Mainz</strong> | 2002

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