Fachhochschule Mainz University of Applied Sciences

34 | Auslandsbeziehungen |
Kooperationsabkommen mit der Universidad de Ciencias
Empresariales Y Sociales U C E S in Buenos Aires
Die erste Kooperation des Fachbereichs III mit einer lateinamerikanischen Hochschule
Prof. Monika Winkler
| Prof. Monika Winkler |
Fachhochschule Mainz
Europa, USA, Asien, Indien - ein breitgefächertes
Angebot des akademischen Austausches
am Fachbreich III, das ihm einen
hohen Grad an lebendiger Internationalisierung
verleiht.
Es fehlte noch eine Brücke nach Lateinamerika...
Unser Partner wurde nach ersten Kontakten,
die vom Kollegen Dr. Rolke anlässlich einer
Vortragsreihe geknüpft wurden, in Buenos
Aires gefunden.
Es ist die UNIVERSIDAD DE CIENCIAS EMPRE-
SARIALES Y SOCIALES U C E S .
Sie ist eine junge, private Universität, gegründet
1991 als Folgeinstitution einer privaten
Akademie. Sie hat nunmehr fünf Fakultäten
für meist vierjährige grundständige Studien
mit dem Abschluss ‚Licenciatura‘:
Ciencias Empresariales (Marketing, Außenhandel,
Umweltmanagement), Rechts- und
Sozialwissenschaften (Recht, Psychologie),
Gesundheitswissenschaften (Medizin, Gesundheits-
und Krankenhausmanagement, Ernährungswissenschaften,
Physiotherapie), Soziale
Kommunikation (Journalismus, Kommunikation,
Werbung, Grafisches Design, Visuelle
Kommunikation, Kulturmanagement), Ciencias
Económicas (Betriebswirtschaft, Personalwesen,
Betriebsprüfung).
Dazu kommt ein Programm aus Bachelor-
Studien, Aufbaustudien und acht Masterprogrammen,
die in Kooperation mit nord-
und südamerikanischen Hochschulen durchgeführt
werden.
Schon der Kanon der Fächer und Spezialisierungen
macht deutlich, dass wir hier offenbar
einen interessanten Partner gefunden haben,
der zu uns zu passen scheint.
Andere Elemente sprechen dafür:
Die Grösse:
Eine Universität mittlerer Grösse, deren Gebäude
im Zentrum von Buenos Aires liegen.
Die Philosophie:
Lehre und Forschung, die bewusst Bezug
zu der sie umgebenden Gesellschaft sucht.
Seit 1993 wurden die Curricula in verschiedenen
Entwicklungsplänen auf die geänderten
Anforderungen angepasst und neue Studienzweige
entwickelt.
Ein Zitat aus einer UCES-Broschüre:
„The chosen methodology basically implied
to follow the German pattern of integrating
theoretical studies, first with practical
application (Case studies) an
then with research. Based on this,
professors were sought for their
excellent academic backgrounds,
not only in the university area, but
also in their practical application
of their profession in both individual
settings und group settings
that modern companies emphasize“.
Die Universität beschäftigt überwiegend
Teilzeitprofessoren, die
in der Praxis Schlüsselpositionen
einnehmen. Sie sucht sich
ihre Studierenden nach Leistungstand und
Interviewtests aus und trainiert sie in der
Praxis auf der Grundlage zahlreicher Abkommen
mit interessierten Unternehmen, die
sich in einem Ring zusammengeschlossen
haben.
Größtenteils verdienen sich die Studierenden
die Studiengebühren selbst. Und aus diesem
Grunde beginnen die Vorlesungen wie in
Lateinamerika durchaus üblich erst gegen
Abend, um den Studierenden die Kombination
von Arbeit und Studium zu ermöglichen.
Nach Aussage von Prof Dr. E. Rosker, der uns
zur Vertragsunterzeichnung im Juli besuchte,
hatte die Universität auch in der augenblicklichen
Krisenlage kaum einen Verlust an zahlenden
Studierenden zu verzeichnen, denn
dank der guten praxisbezogenen Ausbildung
finden die Absolventen ohne Mühe einen
Job.
Schon 1993 wurde die generelle Nutzung des
Internets durch die Bereitstellung der technischen
Ausstattung und durch eine systematische
Schulung von Professoren, Studierenden
und Verwaltungspersonal eingeführt.
Ein grosses Thema ist zur Zeit die Entwicklung
von Fernlernprogrammen. Wahrscheinlich
wird die Entwicklung an der UCES auf
eine Kombination von klassischer Lehre und
‚distance teaching und learning‘ hinauslaufen,
die der oben beschriebenen studentischen
Zielgruppe entgegenkommt.
Die Internationalisierung:
Die Universität pflegt insbesondere mit brasilianischen
und nordamerikanischen Hochschulen
enge Kooperationen, in deren Rahmen
gemeinsame Studienprogramme, insbesondere
Masterporgramme entwickelt wurden.
Die Liste der 70 unterzeichneten internationalen
Kooperationen weist auf eine
rege Internationalisierung hin, die bisher im
besonderen auf den Austausch mit nord- und
südamerikanischen, europäischen (Italien,
Frankreich, Niederlande, Spanien, Schweden,
Ukraine), chinesischen, koreanischen und
japanischen Hochschulen konzentriert war.
Wir sind der erste deutsche Partner und
freuen uns darüber.
Bleibt nur noch, die junge Kooperation mit
Leben zu füllen. Δ
Jahrbuch Wirtschaftswissenschaften | FH Mainz | 2002