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Kooperation mit der Pyongtaek Universität in Korea Ass. jur. Bianca Natalie Baldus, Diplom-Wirtschaftsjurist (FH) Georg Becker | Bianca Natalie Baldus | Fachhochschule Mainz | Georg Becker | Fachhochschule Mainz Jahrbuch Wirtschaftswissenschaften | FH Mainz | 2002 Initiiert durch den Leiter des Studiengangs Wirtschaftsrecht, Herrn Prof. Dr. Holger Heinbuch ist es uns nach recht kurzer Vorlaufzeit von etwa 3 Monaten gelungen, eine Hochschulkooperation mit der Pyongtaek Universität in Korea abzuschließen. Wir freuen uns, damit die erste asiatische Hochschulkooperation der Fachhochschule Mainz begründet zu haben. Am 9.Juli 2002 wurde die Kooperationsvereinbarung durch den Präsidenten der Pyongtaek Universität, Herrn Dr. Cho und die Dekanin des Fachbereichs III, Frau Prof. Grenzmann in Vertretung des Präsidenten unterzeichnet. Am Abend begrüßten wir unsere Gäste im Mollers unter dem Dach des Mainzer Staatstheaters. Neben den fünf Vertretern der Pyongtaek Universität konnten wir den koreanischen Generalkonsul aus Frankfurt sowie den Geschäftsführer von Daewoo Deutschland, Herrn Joen unter den Gästen begrüßen. Man hat sich zunächst auf drei Möglichkeiten des Austauschs mit der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät geeinigt. Zum einen wird es den „klassischen“ Studierendenaustausch zwischen Mainz und Pyongtaek geben. Es sollen pro Jahr etwa zwei bis drei Studierende die Möglichkeit haben, ein Semester oder auch ein Jahr in Korea zu verbringen. Im Gegenzug nimmt die Fachhochschule Mainz etwa die gleiche Anzahl an Studierenden im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften auf. Darüber hinaus ist den koreanischen Partner auch sehr an einer Kooperation mit dem Fachbereich II, insbesondere der Studienrichtung Design gelegen. Mit dem Dekan des Fachbereichs II, Herrn Prof. Roland Siegrist wurden ebenfalls Gespräche geführt. Neben dem Studierendenaustausch ist auch ein Dozentenaustausch vereinbart worden. Es besteht also für Professoren der Fachhochschule Mainz, die Möglichkeit, an der Pyongtaek Universität Gastvorträge zu halten. | Auslandsbeziehungen | 27 Zudem eröffnet die Kooperation den Studierenden die Möglichkeit, ihr Auslandspraxissemester in Korea zu verbringen. Pyongtaek liegt ca. 80 km von Seoul entfernt und damit noch im Einzugsgebiet der Hauptstadt. Viele große Unternehmen, wie beispielsweise Daewoo oder Samsung haben ihren Hauptsitz unweit der Stadt. Seitens der koreanischen Hochschule wurde zugesagt, auch im gegenseitigen Austausch, Praktikantenplätze für Praxissemester zu vermitteln. Dies ist insbesondere für die Studierenden des Studiengangs Wirtschaftsrecht wegen des obligatorischen Auslandspraxissemesters interessant. Weitere Informationen für einen Aufenthalt in Korea gibt es im Auslandsamt oder bei Herrn Prof. Dr. Heinbuch. Δ
28 | Auslandsbeziehungen | Lander University – A dual degree program in the Southern Style Christopher Ludwig | Christopher Ludwig | studiert im 8. Semester im Studiengang International Business an der FH Mainz Sätze wie “Hi y’all”, oder „Let the good times roll“ waren mir schon bekannt, bevor ich am 19. August 2000 im Rahmen eines DAAD Stipendiums des Studienganges International Business nach South Carolina, USA, auszog, um meinen beruflichen wie persönlichen Horizont zu erweitern und eine völlig neue Lebensweise zu entdecken. Die USA waren mir unbekannt und ich konnte mir nur sehr schwer vorstellen, wie das Leben in den doch so bekannten Südstaaten ablaufen würde. Der Weg war mein erstes Ziel, so dass ich irgendwie meinen Hausstand auf zwei Mal 32 Kilo aufteilen musste, um so ein Jahr South Carolina, den „Palmetto State“, überleben zu können. Die Skepsis überwog die Freude neue Ufer entdecken zu dürfen und in einen der kleinsten, aber dennoch ältesten Staaten (als 8. Staat kam er 1788 zur Union) der USA zu ziehen. Greenwood, South Carolina – eine verschlafene Stadt, von der in Deutschland noch nie jemand etwas gehört hat, begrüßte mich mit ihrem ländlichen Charme. Lander University – meine neue Schaffens- und Lernstätte und sehr zu meiner „Freude“ ein Dry Campus, wurde mein neues zu Hause. Nachdem hier in Deutschland ein jeder die abendlichen Gepflogenheiten der Studenten kennt und weiß, dass man in jedem deutschen Wohnheim zum Trinker in geselliger Runde wird, wird es nachvollziehbar sein, dass der Campus der Lander University anders war – kein Alkohol auf dem Unigelände und in den Wohnheimen. Trotz dieser, für deutsche Studenten erheblichen Einschränkung, kam der Knaller erst nachdem ich zum ersten Mal meine Unterkunft begutachten durfte. Coleman Hall hieß die „Oase“, die ich für ein Jahr meine Heimat nennen durfte und sie glich in Sachen Sauberkeit eher der FH Aula nach einer FH Party, als einer schönen Studentenbude auf deutschem Niveau. Als ich dann noch meine Mitbewohner „Familie Kakalaki“ kennen lernte war ich froh, dass es wenigstens guten Bourbon, Fast Food und ein Kino in Greenwood gab. All dies klingt wohl sehr ernüchternd und negativ, doch nach einer Woche Eingewöhnung folgten die besten neun Monate meines ganzen IB Studiums. Wie von Herrn Prof. Dr. U. Schüle angekündigt, empfingen mich die Bewohner Greenwoods, sowie die Studenten und Kommilitonen der Lander University mit offenen Armen und in ihrer gewohnt entspannten Südstaaten-Art. Ein Campus wie man ihn aus etlichen US-Teeny Serien kennt und sich auch für Mainz wünschen würde, machte das Uni-Leben sehr angenehm und das fast immer sonnige Wetter zauberte auch morgens um Acht schon ein Lächeln auf jedes Gesicht. Die vorgegebenen Studieninhalte waren schon zuvor sehr intensiv geplant und im Rahmen des Dual-Degree-Programs der Lander University und der FH Mainz aufeinander abgestimmt worden, so dass ich sofort mit interessanten Fächern wie Marketing und Business Policies beginnen konnte. Von Anfang an kam ich mir an der Uni vor wie ein gern gesehener Kommilitone, der nicht wie ein ausländischer Student behandelt wurde, sondern einfach dazu gehörte. Keiner der doch recht jungen Kommilitonen wurde als „einfacher“ Student behandelt und ich konnte sehr schnell erkennen, dass eine amerikanische Universität eher einem toporganisierten Dienstleistungsunternehmen gleicht, als einer mit deutschen Hochschulen vergleichbaren Einrichtung. Realität in South Carolina und ein großer Wunschtraum in Mainz. Über allem stand die Open-Door- Policy, welche den Umgang mit Professoren und Studenten einfacher und entspannter machte. Wir waren und sind eine große Familie, die voneinander profitiert, aufeinander eingeht und typisch amerikanisch, „One For All, All For One“ lebt. Auch die Menschen außerhalb des Uni-Lebens waren sehr aufgeschlossen und scheuten keine Frage und Unterhaltung. Stutzig wurde ich, als ich gefragt wurde, ob wir in Deutschland auch Vögel hätten und feststellte, dass diese Frage ernst gemeint war. Die sozialen Unterschiede in South Carolina sind noch immer sehr groß und die Abspaltung South Jahrbuch Wirtschaftswissenschaften | FH Mainz | 2002
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