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Fachhochschule Mainz University of Applied Sciences

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Praktikum bei der Bertelsmann Music Group (BMG) in New York<br />

Dirk Kemmerer<br />

| Dirk Kemmerer |<br />

studiert im 8. Semester Betriebswirtschaftslehre<br />

an der FH <strong>Mainz</strong> mit dem Schwerpunkt<br />

Kommunikationsmanagement<br />

Jahrbuch Wirtschaftswissenschaften | FH <strong>Mainz</strong> | 2002<br />

New York – seit meinem 1. Besuch im Februar<br />

1998 war ich von dieser Stadt begeistert. Diese<br />

Faszination war meine wesentliche Motivation,<br />

das Praxissemester im Sommersemester<br />

2000 in New York zu verbringen.<br />

Gegen meine Erwartung bekam ich nach<br />

einigen Bewerbungen ziemlich schnell einen<br />

Praktikumplatz bei einer amerikanischen PR-<br />

Agentur angeboten, die sich auf die Public<br />

Relation europäischer Luxusprodukte, wie<br />

Montblanc, Moet & Chandon oder auch Rolls<br />

Royce spezialisiert hatte. Das Internship sollte<br />

unmittelbar nach den letzten Vordiplomsklausuren<br />

ab 01. Februar beginnen und war<br />

unbezahlt, wie bei amerikanischen Unternehmen<br />

üblich.<br />

Mitte Dezember telefonierte ich noch einmal<br />

mit Mary, meiner Ansprechpartnerin in der<br />

Agentur. Als ich sie zwei Tage später erneut<br />

kontaktieren wollte, konnte ich sie nicht<br />

mehr erreichen – entlassen! Die Nachfolgerin<br />

zeigte sich bei weitem nicht so kooperativ<br />

wie Mary und lies mich dann auch vier Tage<br />

vor Weihnachten wissen, dass sie sich selbst<br />

erst mal einarbeiten muss und daher im<br />

Augenblick keinen Praktikanten gebrauchen<br />

könne.<br />

Glücklicherweise kam ich dann im Hinblick<br />

auf das Praktikum bei der Hamburger Werbeagentur<br />

Scholz & Friends unter, was sich im<br />

Nachhinein als Glücksfall entpuppte; denn<br />

zum einen ist Hamburg die schönste Stadt<br />

Deutschlands (was ich mir bis dahin auch<br />

nicht vorstellen konnte) und zum anderen<br />

waren die sechs Monate in dieser Agentur<br />

eine unvergessene Zeit – aber das wäre einen<br />

eigenen Artikel wert.<br />

Auch nach meinem Praxissemester lies mich<br />

die Idee nicht los in New York eine Stelle<br />

anzutreten. Zum Wintersemester 2000 begann<br />

dann mit dem 5.Semester das Hauptstudium.<br />

Wenn ich also noch mal ins Ausland gehen<br />

wollte, gab es nur zwei Möglichkeiten: entweder<br />

ein Urlaubssemester einlegen oder<br />

während der Semesterferien im Sommer die<br />

Zeit nutzen. Da ich das Studium in acht<br />

Semestern bewerkstelligten wollte blieb nur<br />

eine Möglichkeit: Die Semesterferien 2001.<br />

Aufgrund meiner Erfahrungen bei der ersten<br />

Bewerbungen wusste ich, dass es alles andere<br />

als einfach werden würde einen Praktikantenplatz<br />

in New York zu bekommen. Also<br />

begann ich Ende 2000 bereits mit dem Bewerbungslauf<br />

für den folgenden Sommer. Trotz<br />

| Auslandsbeziehungen | 15<br />

einer Vielzahl von Bewerbungen, gelang es<br />

mir nicht, eine zu meinem Studienschwerpunkt<br />

„Kommunikationsmanagement“ passende<br />

Praktikantenstelle zu finden.<br />

Vor einer Bewerbung sollte sich jeder bewusst<br />

machen, dass es quasi unmöglich ist, ohne<br />

Beziehungen in Deutschland bzw. vor Ort eine<br />

Praktikantenstelle in New York zu bekommen.<br />

Dies hat verschiedene Gründe:<br />

Amerikaner bewerben sich einmal für ein<br />

Praktikum und zwar für die Übergangszeit<br />

zwischen High-School und College. Damit<br />

ist der Durchschnittspraktikant in Amerika<br />

zwischen 17 und 19 Jahren alt. Beweggrund<br />

für dieses Praktikum ist die Anerkennung<br />

eines Kurses im College. Es ist also nicht<br />

wie in Deutschland, wo man während des<br />

Studiums eine möglichst hohe Anzahl von<br />

Arbeitserfahrungen sammeln will, um bei<br />

Vorstellungsgesprächen nicht „nur“ mit seinem<br />

Diplom dazustehen.<br />

Ein weiterer Grund ist der finanzielle und<br />

organisatorische Aufwand den Praktikanten<br />

aus Europa für amerikanische Unternehmen<br />

darstellen. Denn allein die Erteilung der<br />

Arbeitserlaubnis für bis zu drei Monate ist<br />

nicht nur mit Kosten für das Unternehmen<br />

verbunden, sondern ist auch ein langwieriger<br />

Organisationsprozess. Aus diesem Grund<br />

bevorzugen die Unternehmen in den USA<br />

Praktikanten mit US-Pass oder Green Card.<br />

Denn warum sollten sie unter diesen Umständen<br />

einen Bewerber aus Europa auswählen,<br />

wenn der amerikanische sogar noch bereit ist<br />

für die Position zu bezahlen?<br />

Vor diesem Hintergrund ist es als wichtig<br />

anzusehen, Beziehungen zu deutschen Unternehmen<br />

zu pflegen, die Dependancen in<br />

den Vereinigten Staaten besitzen; z.B. durch<br />

vorgelagerte Praktika in Deutschland oder<br />

indem man über persönliche Beziehungen<br />

seine Chance sucht.<br />

Ende Mai 2001 erfuhr ich dann, dass ich<br />

im gleichen Sommer im Headquarter der<br />

Bertelsmann Music Group in New York als<br />

Praktikant im strategischen Marketing anfangen<br />

konnte. Zur Bertelsmann Music Group<br />

(BMG) gehören Plattenfirmen wie RCA, Arista<br />

oder auch Bad Boy Entertainment, das Label<br />

von Rap-Superstar P. Diddy. Ich sollte im<br />

strategischen Marketing von RCA arbeiten,<br />

die u.a. Künstler wie Christina Aguilera, Foo<br />

Fighters, The Strokes oder auch Elvis Presley

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