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Fachhochschule Mainz University of Applied Sciences

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zu Fehlleitungen von Finanzmitteln, die meist<br />

knapp sind.<br />

Dieser Typus weist ferner deutliche Schwächen<br />

im Marketing/Vertrieb auf. Die Marktdurchdringung<br />

ist gering und zufallsbedingt;<br />

Potentiale werden nicht ausgeschöpft.<br />

3. Offensive Innovatoren<br />

Die Offensiven Innovatoren sind mit einem<br />

Alter deutlich unter 40 Jahren recht jung,<br />

aber voll im Markt etabliert. Veränderungen<br />

stehen sie aufgeschlossen gegenüber, der<br />

F&E-Anteil am Umsatz ist nach wie vor hoch,<br />

vielfach werden Forschungsaufträge extern<br />

vergeben, damit der Anschluss<br />

gewahrt bleibt. Die Anlagen sind<br />

modern, die Gebäude großzügig,<br />

man will technologisch führend<br />

sein und weiter wachsen.<br />

Die Innovationskompetenz der<br />

Mitarbeiter ist elementare Voraussetzung<br />

dafür, der Akademikeranteil<br />

unter den Führungskräften<br />

ist hoch, die Produktion wird<br />

von Meistern und Facharbeitern<br />

dominiert. Der kooperative Führungsstil<br />

führt zu hoher Motivation,<br />

was sich auch in zahlreichen<br />

Verbesserungsvorschlägen<br />

niederschlägt. Dieser Typus hat<br />

die Komplexität von Innovationsprozessen<br />

erkannt und bemüht<br />

sich um die Integration aller Funktionsbereiche.<br />

Hierzu gehört insbesondere<br />

die Bildung von Projektteams. Die Geschäftsführung<br />

wirkt mitunter selbst in allen Phasen<br />

der Innovation mit.<br />

Die finanzielle Lage ist recht solide, Rechnungswesen<br />

und Controlling sind etabliert,<br />

die strategische Planung befindet sich im<br />

Aufbau. Der hohe Innovationsgrad und die<br />

damit verbundene Vielzahl von Innovationsprojekten<br />

kann zur Belastung werden und<br />

führt gelegentlich zu internen Turbulenzen.<br />

Hauptschwäche ist die nicht konsequente<br />

Vermarktung der Produkte.<br />

4. Versierte Kaufleute<br />

Hierbei handelt es sich um Unternehmen,<br />

die mind. 25 Jahre erfolgreich tätig sind.<br />

Aufgrund der guten Marktkenntnis wissen sie,<br />

welches Maß an Innovationen notwendig ist,<br />

um den Markterfolg langfristig zu sichern.<br />

Dabei ist die Bereitschaft zu Veränderungen<br />

geringer als bei den Offensiven Innovatoren.<br />

Jahrbuch Wirtschaftswissenschaften | FH <strong>Mainz</strong> | 2002<br />

Das Top-Management spielt im Innovationsprozess<br />

eine eher passive Rolle. Es konzentriert<br />

sich stärker auf eine technisch und<br />

kaufmännisch ausgewogene Unternehmensführung.<br />

Die Produktion ist hochmodern und<br />

flexibel, die Produkte sind qualitativ hochwertig<br />

und in manchen Segmenten technisch<br />

führend.<br />

Dementsprechend sind die formalen Anforderungen<br />

an das Personal hoch und Weiterbildung<br />

hat höchsten Stellenwert. Um den<br />

Ideenfluss zu verstetigen werden Kreativitäts-Techniken<br />

gezielt eingesetzt, Projekt-<br />

Management befindet sich auf hohem Stan-<br />

dard, der Führungsstil ist <strong>of</strong>fen und sehr<br />

kommunikativ.<br />

Versierte Kaufleute verfügen über eine gesunde<br />

Kapitalbasis. Innovationsprojekte werden<br />

streng auf Wirtschaftlichkeit hin betrachtet,<br />

die Erfolgsquote ist hoch. Das Controlling<br />

überwacht ständig die Gesamt-Performance<br />

des Unternehmens, neue Erkenntnisse werden<br />

strikt umgesetzt.<br />

5. Konservative Kaufleute<br />

Hiermit sind ältere Unternehmen mit mehr<br />

als 50 Beschäftigten gemeint. Sie sind im<br />

Markt etabliert und durch geringe Bereitschaft<br />

zur Veränderung gekennzeichnet. Ihre<br />

Ertragssituation ist zufriedenstellend, allerdings<br />

gehen die Gewinnmargen nach und<br />

nach zurück.<br />

Sie verfügen über langjährige und persönliche<br />

Kundenkontakte und sind in hohem<br />

Maße bereit, auf Kundenwünsche einzuge-<br />

| Veranstaltungen | 13<br />

hen. Die Dynamik des Umfeldes ist jedoch<br />

eher gering, so dass es weniger Änderungsbedarf<br />

gibt. Deshalb besteht wenig Interesse<br />

an Marktforschung bzw. Kooperation mit<br />

Forschungsinstituten. Gleichwohl ist man<br />

interessiert, Forschungsmittel zu erhalten,<br />

allerdings <strong>of</strong>t für Projekte, die man ohnehin<br />

durchgeführt hätte. Der Anteil des F&E-Aufwandes<br />

am Umsatz ist recht gering, man konzentriert<br />

sich auf Produktion und Vermarktung<br />

ausgereifter Produkte sowie auf Prozess-<br />

Innovationen zwecks Kostensenkung.<br />

Konservative Kaufleute setzen auf Mitarbeiter<br />

mit langjähriger Erfahrung, was zur<br />

Überalterung führen kann. Oft<br />

werden Mitarbeiter nur sporadisch<br />

geschult. Die Mitarbeiterführung<br />

ist autoritär. Sie<br />

schafft kein innovationsförderndes<br />

Klima. Die mangelnde Delegationsbereitschaft<br />

führt zu<br />

geringer Identifikation mit dem<br />

Unternehmen. Dies kann zu<br />

einer Überlastung der Geschäftsführung<br />

führen und damit zu<br />

einer weiteren Schwächung der<br />

Innovationskraft. Das Projektmanagement<br />

ist schwach ausgeprägt<br />

– frühere Erfahrungen<br />

waren <strong>of</strong>t negativ.<br />

Ausgehend von einer konservativen<br />

Philosophie ist das Ziel<br />

die dauerhafte Gewinnerzielung.<br />

Dabei werden Risiken bewusst gemieden. Eine<br />

strategische Planung existiert nicht. Wachstum<br />

wird nicht aktiv angestrebt.<br />

6. Macher im Tagesgeschäft<br />

Dieser Typus ist noch länger am Markt als<br />

die vorgenannte Gruppe. Die durch die technologischen<br />

Entwicklungen ausgelösten Veränderungen<br />

wurden nicht erkannt oder nicht<br />

aufgegriffen. Statt dessen ist man weiter in<br />

Nischen ausgewichen und versucht, durch<br />

Optimierung der Prozesse konkurrenzfähig<br />

zu bleiben. Die Produkte sind irgendwann<br />

veraltet, der technische Anschluss geht verloren.<br />

Ein Projektmanagement existiert nicht.<br />

Vorhaben werden nur angegangen, wenn die<br />

Erfolgsaussichten klar abzuschätzen sind und<br />

keine Risiken bestehen.<br />

Der Führungsstil ist autoritär, auf die Einbindung<br />

der Mitarbeiter und Abteilungen<br />

in Entscheidungsprozesse wird kein Wert<br />

gelegt, die Motivation leidet darunter. Ein

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