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Fachhochschule Mainz University of Applied Sciences

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12 | Veranstaltungen |<br />

Kreativität als Erfolgsfaktor für Unternehmen<br />

Pr<strong>of</strong>. Dr. Matthias Eickh<strong>of</strong>f, Pr<strong>of</strong>. Dr. Jörg Mehlhorn<br />

| Pr<strong>of</strong>. Dr. Matthias Eickh<strong>of</strong>f |<br />

Institut für Unternehmerisches<br />

Handeln (IUH); <strong>Fachhochschule</strong> <strong>Mainz</strong><br />

| Pr<strong>of</strong>. Dr. Jörg Mehlhorn |<br />

Gesellschaft für Kreativität e.V.;<br />

<strong>Fachhochschule</strong> <strong>Mainz</strong><br />

Mit diesem Thema hat sich Anfang Mai eine<br />

neue Institution an der <strong>Fachhochschule</strong> am<br />

Standort Bruchspitze vorgestellt: Die Gesellschaft<br />

für Kreativität e.V. hat kürzlich ihre<br />

Geschäftsstelle von Darmstadt an die <strong>Fachhochschule</strong><br />

<strong>Mainz</strong> verlegt. Die Geschäftsstelle<br />

konnte im Institut für Unternehmerisches<br />

Handeln angesiedelt werden, weil dessen<br />

Leiter, Pr<strong>of</strong>. Dr. Matthias Eickh<strong>of</strong>f, darin<br />

beste Voraussetzungen sieht, die bestehende<br />

Zusammenarbeit weiter zu vertiefen. In diesem<br />

Sinne war die Tagung auch als Gemeinschaftsveranstaltung<br />

konzipiert.<br />

Pr<strong>of</strong>. Dr. Jörg Mehlhorn, der neugewählte<br />

Vorsitzende, stellte in der Aula vor rund 90<br />

Personen die Ziele dieses gemeinnützigen<br />

Vereins vor, die kurz gefasst darin bestehen,<br />

den Stellenwert von KREATIVITÄT in allen<br />

Bereichen der Gesellschaft nachhaltig zu<br />

steigern, insbesondere in Schulen und Hochschulen.<br />

Die ‚Lerngesellschaft‘<br />

In ihrem Einführungsvortrag skizzierte Frau<br />

Pr<strong>of</strong>. Dr. Funke die wichtigsten Trends für<br />

Wirtschaft und Gesellschaft im neuen Jahrtausend.<br />

Kreative Herausforderungen werden<br />

sich demnach in verschiedenen Gebieten aufgrund<br />

teilweise widersprüchlicher Entwicklungen<br />

stellen:<br />

- Globalisierung (Der Aufschwung Asiens /<br />

Die Macht der Kleinen / Mehr Migration)<br />

- Dominanz neuer Technologien (Biotechnologie<br />

/ Miniaturisierung / Virtuelle Realität)<br />

- Gesellschaftlicher Wandel (Wertevakuum /<br />

Vereinzelung / Sorge um die Umwelt)<br />

- Revolution der Arbeitswelt (Flexibilisierung<br />

/ Mehr Dienstleistung / Mehr Frauen)<br />

- Verändertes Kundenverhalten (Zeitmangel /<br />

Sinn-Suche / Sicherheit / Genuss & Lust)<br />

- Wandel im Marketing (Home Delivery-Service<br />

/ Interaktives TV / Transparenter Kunde).<br />

Nach dieser ‚Tour d’Horizon‘ schlug Pr<strong>of</strong>.<br />

Dr. Eickh<strong>of</strong>f den Bogen zu den unternehmerischen<br />

Herausforderungen der Zukunft. So<br />

wie die Wirtschaftsweise und die Orientierung<br />

der Menschen sich über Jahrtausende<br />

in Folge von Basisinnovationen immer wieder<br />

neu ausgerichtet haben, so stehen wir an<br />

der Schwelle eines sich wesentlich durch<br />

die produktive Wirkung der Information neu<br />

definierenden Zeitalters. Die Faktoren, die<br />

die Menschen in der Vergangenheit erfolgreich<br />

gemacht haben, verlieren ihre integrierende<br />

Kraft: nicht mehr die Engpass-Ausrich-<br />

tung, sondern die wechselseitige Anpassung<br />

aller für einen Leistungsprozess wichtigen<br />

Potenziale werden die Basis künftigen unternehmerischen<br />

Erfolges sein. In diesem Sinne<br />

sprach er sich für die Ablösung des Begriffs<br />

der ‚Wissensgesellschaft‘ durch den Begriff<br />

der ‚Lerngesellschaft‘ aus. Wissen, das Können,<br />

ist ebenso wie das Kennen des Kunden<br />

als Ausgangspunkt des Marketing statisch.<br />

Erst die Veränderung von Können und Kennen,<br />

das kreative Lernen, sichert dem Unternehmen<br />

eine Entwicklungsperspektive in einem<br />

sich schnell wandelnden Umfeld.<br />

Herausforderung Kreativität<br />

Noch dichter an das Thema rückte der Altmeister<br />

der deutschen Kreativitätsforschung,<br />

Pr<strong>of</strong>. Dr. Horst Geschka mit dem Thema ‚Innovationsmanagement<br />

mittelständischer Unternehmen‘<br />

Im Zentrum seines Vortrages stand<br />

eine Typologie von Unternehmen, wie er sie<br />

in seiner 30-jährigen Beratungspraxis kennen<br />

gelernt hat. Durchaus in Analogie zum<br />

menschlichen Reifungsprozess beschrieb er<br />

sieben typische Phasen, die ein Unternehmen<br />

<strong>of</strong>fenbar ,durchlebt‘:<br />

1. Junge Tüftler<br />

Dabei handelt es sich um Unternehmen mit<br />

weniger als 10 Beschäftigten, die sich am<br />

Ende der Gründungsphase befinden. Vielfach<br />

haben sich Ingenieure mit einer Produktidee<br />

selbständig gemacht, die kaufmännischen<br />

Aufgaben kommen meist zu kurz. Häufig<br />

treten folgende Schwachstellen auf:<br />

• Liquiditätsknappheit und mangelnde Erfahrung<br />

im Umgang mit Banken<br />

• Rechnungswesen ist auf Minimum<br />

beschränkt, Investitionen werden nach<br />

technischen Gesichtspunkten getr<strong>of</strong>fen,<br />

Rentabilitätsüberlegungen hintangestellt.<br />

• Ein strategisches Konzept liegt in der Regel<br />

nicht vor, wohl aber eine Vision.<br />

2. Finanzschwache Innovatoren<br />

Diese operieren in einem dynamischen<br />

Umfeld: der Markt ist konkurrenzintensiv,<br />

der technische Wandel erfolgt rasch und die<br />

Nachfrage ist schwer prognostizierbar, der<br />

Anteil der F&E-Aufwendungen am Umsatz<br />

ist hoch. Der Führungsstil ist sehr kooperativ,<br />

die Hierarchie ist flach, die Mitarbeiter<br />

erhalten viele Gelegenheiten, ihre Ideen einzubringen.<br />

Ein systematisches Innovationsmanagement<br />

erfolgt nicht, die unzureichende<br />

Projekt-Überwachung führt immer wieder<br />

Jahrbuch Wirtschaftswissenschaften | FH <strong>Mainz</strong> | 2002

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