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Fachhochschule Mainz University of Applied Sciences

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114 | Absolventenpr<strong>of</strong>ile |<br />

Diplom-Wirtschaftsjurist (FH) Stefan Bayerl<br />

| Stefan Bayerl |<br />

Assistent der Geschäftsführung<br />

bei ZDF Enterprises<br />

Seit Oktober 2000 bin ich Assistent der<br />

Geschäftsführung bei ZDF Enterprises, einer<br />

100%-igen Tochter des ZDF. ZDF Enterprises<br />

übernimmt dabei z.B. den internationalen<br />

Programmvertrieb für die große Mutter, ist<br />

aber auch als eigenständiger Player am Markt<br />

tätig. In den Geschäftsfeldern Lizenzhandel –<br />

also Programmeinkauf und Programmvertrieb<br />

–, Koproduktionsmanagement sowie Merchandising-<br />

und Internetvermarktungen geht es<br />

vor allem darum, das wirtschaftliche Potenzial<br />

von Programmrechten und -marken auszuschöpfen.<br />

Darüber hinaus steuert ZDF Enterprises<br />

zahlreiche Beteiligungen im Produktions-<br />

und Verwertungsbereich.<br />

Meine Aufgabe ist im Wesentlichen die Entscheidungsvor-<br />

und -nachbereitung für die<br />

Geschäftsführung. Die große Bandbreite der<br />

Fragestellungen erfordert <strong>of</strong>t das schnelle<br />

Umschalten von kurzfristigen „Feuerwehreinsätzen“<br />

zur langfristig konzeptionellen Arbeit.<br />

Im Tagesgeschäft bin ich damit befasst,<br />

Unterlagen für Besprechungen vorzubereiten,<br />

Ergebnisse in den Besprechungen zu dokumentieren<br />

und die weiteren Schritte im Kontakt<br />

mit den Verantwortlichen nachzuhalten.<br />

Dies reicht von den wöchentlichen Rücksprachen<br />

des Geschäftsführers mit den Bereichen<br />

bis hin zu den Quartalssitzungen des Aufsichtsrats.<br />

Im direkten Kontakt mit dem<br />

Geschäftsführer ist man <strong>of</strong>t Sparringspartner<br />

und wird damit unmittelbar in die Entscheidungsprozesse<br />

von Beginn an eingebunden.<br />

Darüber hinaus arbeite ich an Projekten mit<br />

und übernehme kleinere eigene Projekte.<br />

Die Assistentenzeit, meist zwei bis drei Jahre,<br />

ist für mich auch eine Art General<br />

Management-Ausbildung. Ausrichtung der<br />

Unternehmensstrategie, Identifikation neuer<br />

Geschäftsfelder, Umstrukturierung von Berei-<br />

chen oder die Vorbereitung strategisch bedeutender<br />

Geschäftsabschlüsse; die Probleme der<br />

Fallstudien im Studium erlebt man plötzlich<br />

hautnah. Der Assistent hat das Privileg, an<br />

diesen Entscheidungen auf höchster Ebene<br />

teilzuhaben und – wenngleich die eigenen<br />

Kompetenzen eingegrenzt sind – daran mitzuwirken.<br />

Dabei sind natürlich die geschäftspolitischen<br />

Prozesse an sich und die damit verbundene<br />

Aufgabenhöhe reizvoll. Aber gerade<br />

das, was zwischen den Zeilen passiert, macht<br />

die Aufgabe als Assistent so spannend. Ob das<br />

die Hintergründe sogenannter „politischer“<br />

Entscheidungen sind oder Konfliktsituationen,<br />

in denen die Ziele einer Abteilung mit<br />

Gesellschafterinteressen abgestimmt werden<br />

müssen; diesen Einblick in die herausfordernde<br />

Führung eines Unternehmens erhält<br />

man in den ersten Berufsjahren nur als<br />

Assistent.<br />

Für meine jetzigen Aufgaben war sicherlich<br />

die breite Ausrichtung des Studiengangs Wirtschaftsrecht<br />

hilfreich. Die vielfältigen Berufsmöglichkeiten,<br />

die damit <strong>of</strong>fen stehen, werden<br />

durch die ganz unterschiedlichen Wege<br />

belegt, die meine Kommilitoninnen und Kommilitonen<br />

eingeschlagen haben. Ich habe<br />

mit dem Seminar Medienökonomie außerhalb<br />

des Curriculums Wirtschaftsrecht, mit meiner<br />

Diplomarbeit zu einem Medienthema sowie<br />

mit zahlreichen Praktika versucht, den breitgefächerten<br />

Studieninhalten eine persönliche<br />

Richtung zu geben. Die Erfahrungen aus<br />

den Praktika zeigten mir neben Fachlichem<br />

vor allem, dass diese oder jene Stelle in<br />

Frage kommt oder eben auch nicht. Für mich<br />

war dabei wichtig, frühzeitig herauszufinden,<br />

welche Möglichkeiten des Berufseinstiegs in<br />

der eher intransparenten Medien-Branche<br />

für Wirtschaftsjuristen bestehen. Ich wollte<br />

die Chancen finden, die über die uniformen<br />

Berufs- und Absolventenbilder in „Junge Karriere“<br />

und ähnlichen Blättern hinaus gehen,<br />

denn es gibt mehr Auswahl als Beratung,<br />

Bank, Versicherung. Δ<br />

Jahrbuch Wirtschaftswissenschaften | FH <strong>Mainz</strong> | 2002

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