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Fachhochschule Mainz University of Applied Sciences

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110 | Absolventenpr<strong>of</strong>ile |<br />

Diplom-Betriebswirt (FH) Martin Kremer<br />

Krankenhausmanagement und Controlling öffnet viele Möglichkeiten<br />

| Martin Kremer |<br />

Referent für Stationäre Einrichtungen<br />

beim Verband der Angestellten<br />

Krankenkassen e.V.<br />

Frau Ramona Heister, Assistentin im Studiengang<br />

Krankenhauswesen, Gesundheits- und<br />

Sozialökonomie, sprach mit Herrn Martin<br />

Kremer über den interessanten beruflichen<br />

Werdegang eines ehemaligen Studenten im<br />

Schwerpunkt Krankenhausmanagement<br />

Herr Kremer, Sie sind heute bei der VdAK/<br />

AEV Landesvertretung Rheinland-Pfalz (Verband<br />

der Angestellten Krankenkassen e.V./<br />

Arbeiterersatzkassen-Verband, Referent für<br />

stationäre Einrichtungen Beschreiben Sie<br />

uns Ihren beruflichen Werdegang, welche<br />

Ausbildung ging ihrem Studium voran?<br />

Vor dem Studium an der FH-<strong>Mainz</strong> habe ich<br />

eine Lehre zum Industriekaufmann in Koblenz<br />

absolviert und anschließend ein Jahr im<br />

Vertrieb und Export erste Berufserfahrungen<br />

gesammelt. Im Oktober 1981 habe ich dann<br />

an der FH-<strong>Mainz</strong> mit dem BWL Studium<br />

begonnen. Im Grundstudium entschied ich<br />

mich, die Schwerpunkte Krankenhauswesen<br />

und Controlling zu wählen. Eine Kombination,<br />

die meinen Interessen am nächsten kam<br />

und wie sich später zeigte auch eine sehr<br />

gute Basis für die verschiedenen beruflichen<br />

Möglichkeiten bildete.<br />

Welche Möglichkeiten waren das in Ihrem<br />

Fall? Wie sahen Ihre Aufgaben als Betriebswirt<br />

mit Schwerpunkt Krankenhausmanagement<br />

aus?<br />

Als erste Stelle übernahm ich die stellvertretende<br />

Verwaltungsleitung des St. Josef<br />

Krankenhauses in Rüdesheim. Zu meinen<br />

Aufgaben gehörten der Einkauf, Erstellung<br />

von Wirtschaftsanalysen, die Budgetverwaltung<br />

und zu dieser Zeit noch die Erstellung<br />

des Selbstkostenblattes. Diese Position war<br />

direkt nach dem Studium schon ein „Sprung<br />

ins kalte Wasser”, aber das Studium lieferte<br />

ein gutes Fundament und vor allem auch ein<br />

gewisses Netz. Das Basiswissen war da und<br />

Erfahrungen muss man eben sammeln.<br />

Anschließend wechselte ich von der Seite<br />

der Leistungserbringer zu den Leistungsträgern,<br />

dem BKK Landesverband Rheinland-<br />

Pfalz und Saarland. Für meine Tätigkeit im<br />

Vertragsbereich war es bereichernd, bereits<br />

Einblicke in den Krankenhausbereich gehabt<br />

zu haben. In diesen vier Jahren beim BKK Landesverband<br />

lagen meine Aufgabenschwerpunkte<br />

in der Budgetverhandlung mit den rheinland-pfälzischen<br />

und saarländischen Kran-<br />

kenhäusern, der Durchführung von Struktur-<br />

und Personalbedarfsverhandlungen, Beratung<br />

in Wirtschaftlichkeitsfragen, Verhandlungen<br />

über Leistungsentgelte mit den Rettungsdienstorganisationen,<br />

Großgeräteplanung, Belegarztverträge,<br />

Vorbereitung und Teilnahme<br />

an Schiedsstellenverfahren mit Krankenhäusern<br />

sowie Verhandlungen mit Vorsorge- und<br />

Rehabilitationseinrichtungen.<br />

Das klingt sehr vielseitig und abwechslungsreich.<br />

Was waren die wichtigsten Meilensteine<br />

und wesentliche Erfahrungen<br />

für Sie?<br />

Im Krankenhausbereich, besonders in meiner<br />

jetzt folgenden Tätigkeit als Verwaltungsdirektor<br />

des St. Hildegardis-Krankenhauses<br />

<strong>Mainz</strong>, waren personelle- und Führungsentscheidungen<br />

eine wesentliche Herausforderung.<br />

Als Mitglied im Krankenhausdirektorium,<br />

gehörte die Leitung des Krankenhauses<br />

in Kooperation mit dem Krankenhausträger,<br />

die Planung, Organisation und Kontrolle der<br />

Bereiche Personal-, Rechnungs- und Materialwesen<br />

zu meinen Hauptaufgaben. Zu den<br />

Budget- und Strukturverhandlungen mit den<br />

Kostenträgern – die ich ja bereits aus anderem<br />

Blickwinkel kannte – kamen jetzt neue<br />

Aufgabenbereiche, wie Verhandlungen mit<br />

Ministerien und Behörden, die Vertretung<br />

des Krankenhauses in Rechtsangelegenheiten,<br />

die Umsetzung von rechtlichen Vorschriften<br />

und die Teilnahme an Baubesprechungen.<br />

Eine der interessantesten Aufgaben war es,<br />

das Controlling aufzubauen. Dazu gehörte die<br />

Zusammenführung der fachlichen Belange,<br />

wie der Daten, aber besonders auch die Institutionalisierung<br />

regelmäßiger Besprechungen<br />

mit den Chef- und Oberärzten. In dieser<br />

Tätigkeit zeigte sich, dass der Faktor Mensch<br />

im Studium nicht ausreichend berücksichtigt<br />

war. Die unterschiedlichen Interessen von<br />

Mitarbeitern und Abteilungen zu koordinieren<br />

erfordert neben der fachlichen Kompetenz<br />

auch eine hohe soziale Kompetenz.<br />

In den folgenden sieben Jahren bei der TK-<br />

Landesvertretung (Techniker Krankenkasse)<br />

Rheinland-Pfalz, als Referent für Grundsatzfragen,<br />

waren die Krankenhausplanung, die<br />

Erarbeitung und Umsetzung von Konzepten<br />

zur Auffälligkeitsprüfung sowie des Fall- und<br />

Leistungsmanagements neue Aufgabenfelder.<br />

Außerdem die Mitwirkung bei der Konzeptionierung<br />

und Erstellung des Fallkostenvergleichs<br />

rheinland-pfälzischer Krankenhäuser,<br />

Jahrbuch Wirtschaftswissenschaften | FH <strong>Mainz</strong> | 2002

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