20.01.2013 Aufrufe

Fachhochschule Mainz University of Applied Sciences

Fachhochschule Mainz University of Applied Sciences

Fachhochschule Mainz University of Applied Sciences

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

nicht zuletzt aus dem pro-Ausland-orientierten<br />

Weinkonsumverhalten: Der deutsche<br />

Wein fand früher im Inland weitaus mehr<br />

Beachtung. Bei <strong>of</strong>fiziellen Anlässen oder<br />

in der Gastronomie schmückt man heute<br />

seine Menüs <strong>of</strong>t lieber mit wohlklingenden<br />

ausländischen Namen, als dass man sich<br />

auf deutsche Produkte besinnt. Insgesamt<br />

gesehen stützt das Land den Weinbau bzw.<br />

die Weinerzeugnisse zu wenig. Hinzu kommt,<br />

dass alle Weinbaubetriebe, d.h. nicht nur<br />

die deutschen Winzer, die schwierige Hürde<br />

im Investitions- und Finanzierungsbereich<br />

durch das große Anlagevermögen und die<br />

damit verbundenen hohen Fixkosten zu meistern<br />

haben.<br />

Trotz dieser nicht gerade positiven Rahmenbedingungen<br />

kauften Sie 1996 zum<br />

großen Erstaunen der in- und ausländischen<br />

Fachwelt das Aschrottsche Weingut<br />

in Hochheim. Sie vergrößerten damit Ihre<br />

Anbaufläche von neun auf über 20 Hektar.<br />

Was hat Sie zu dieser beträchtlichen Investition<br />

veranlasst?<br />

Das Aschrottsche Weingut war von 1823<br />

bis 1996 in Familienbesitz. Damit stand ein<br />

Weingut aus erster Hand zum Kauf. Eine solche<br />

Möglichkeit bietet sich nicht <strong>of</strong>t. Hinzu<br />

kommt, dass gerade im Weinbau durch die<br />

Eigenart der Lagen Imitation nur schlecht<br />

bzw. kaum möglich ist. Mit dem Kauf sah ich<br />

Möglichkeiten, neue Qualitätsdimensionen<br />

und Kreationen zu erreichen. Ich wollte<br />

damals – und das gilt auch heute noch –<br />

die Grenzen der Möglichkeiten nach oben<br />

verschieben. Auch bei dieser Entscheidung<br />

war meine Suche nach weiteren Herausforderungen<br />

letztlich ein wichtiger Moment.<br />

Jahrbuch Wirtschaftswissenschaften | FH <strong>Mainz</strong> | 2002<br />

Wie sieht Ihre jetzige Angebots- und Kundenstruktur<br />

aus?<br />

Die Rebfläche beträgt rund 20 Hektar. Darauf<br />

werden 85 Prozent Riesling und 15 Prozent<br />

Spätburgunder angebaut. 25 Prozent dieser<br />

Weine gehen ins Ausland. 60 Prozent meiner<br />

Kunden sind Endverbraucher. Die restlichen<br />

40 Prozent sind Gastronomie- und Handelsbetriebe.<br />

Welchen eigenen und welchen fremden<br />

Wein würden Sie besonders hervorheben?<br />

Mein bester eigener Wein ist ein 99er Hochheimer<br />

Hölle, Riesling Auslese trocken. Von<br />

den Weinen meiner Kollegen fällt mir in diesem<br />

Zusammenhang der Weißburgunder vom<br />

Weingut Dr. Heger, Baden und die Riesling<br />

Auslese von Fritz Haag, Mosel ein. International<br />

würde ich dazu den Sauvignon Blanc von<br />

Tement, Steiermark und den Riesling von<br />

Hirzberger, Wachau nennen.<br />

Was machen Sie, wenn Sie nicht arbeiten?<br />

Dazu antworte ich wahrscheinlich wie viele<br />

andere zuerst einmal auch, dass dies nur<br />

wenige Stunden betrifft. Es ist untypisch für<br />

einen Betrieb unserer Größe, dass es sich<br />

sowohl bei der Traubenproduktion und der<br />

Veredlung als auch bei der Vermarktung um<br />

eine One-Man-Show handelt. In der verbleibenden<br />

Freizeit entspanne ich mich beim<br />

Joggen und widme mich meiner Familie.<br />

Herzlichen Dank für das Gespräch Δ<br />

| Diplomarbeiten | Absolventenpr<strong>of</strong>ile und Folgeprojekte |<br />

107

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!