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Fachhochschule Mainz University of Applied Sciences

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104 | Absolventenpr<strong>of</strong>ile |<br />

Diplom-Betriebswirt (FH) Frank Ehresmann<br />

| Frank Ehresmann |<br />

Produktmanager bei T-Systems<br />

Ich kann mich noch sehr gut an meinen ersten<br />

Tag an der FH <strong>Mainz</strong> erinnern. Wir wurden, wie<br />

wahrscheinlich alle „Erstis“, in der Aula begrüßt.<br />

Meine Stimmung an diesem Tag war recht unterschiedlich.<br />

Zum einen voller Begeisterung, dass<br />

es endlich begann, aber zum anderen auch<br />

begleitet von einem flauen Gefühl in der Magengegend:<br />

Den sicheren Job an den Nagel gehängt<br />

zugunsten einer Studienrichtung, die Ende 1997<br />

nicht die besten Übernahmechancen bot. Und<br />

dann noch die Geschichten, die sich rund um das<br />

Studium rankten. Doch bereits die Einführungsveranstaltung<br />

war für mich ermutigend, denn<br />

die erste Folie, welche von Herrn Pr<strong>of</strong>. Dr. D.<br />

Goldenbaum aufgelegt wurde, damals Dekan in<br />

Gonsenheim, zeigte ein Zitat von Hermann Hesse:<br />

„Und jedem Anfang wohnte ein Zauber inne,<br />

Der uns beschützt und der uns hilft zu leben.“<br />

Dieses Zitat erinnerte mich an meine Abiturzeit.<br />

Damals schenkte mir eine Lehrerin zum Abschied<br />

ein Buch mit einer Widmung an deren Ende sie<br />

dieses Zitat notierte. Schon zu dieser Zeit läutete<br />

es einen neuen Abschnitt in meinem Leben<br />

ein. Und diesmal wieder, dachte ich mir. Von<br />

da an wurde das Zitat für mich zu einer Art<br />

Lebensmotto.<br />

Rückblickend kann ich sagen, dass mein flaues<br />

Gefühl ungerechtfertigt war, denn die „Studizeit“<br />

war eine der schönsten und auch der wichtigsten.<br />

Im Oktober 1997 startete ich an der FH <strong>Mainz</strong><br />

mein Studium der Wirtschaftswissenschaften. Die<br />

Wahl Wirtschaftswissenschaften zu studieren war<br />

eine logische Konsequenz aus meiner kaufmännischen<br />

Ausbildung, die ich zuvor absolviert hatte.<br />

Auch die Entscheidung, dies an einer <strong>Fachhochschule</strong><br />

zu studieren war für mich konsequent,<br />

denn mir war es wichtig zum einen zügig durch<br />

das Studium zu kommen und zum anderen praxisorientiert<br />

ausgebildet zu werden. Schlussendlich<br />

entschied ich mich für <strong>Mainz</strong> und bezog mit<br />

einem guten Freund eine Zweizimmerwohnung.<br />

Nachdem ich mein Vordiplom im Sommer 1999<br />

erfolgreich ablegte, entschied ich mich, im Haupt-<br />

studium die Schwerpunkte im Marketing und<br />

Controlling zu belegen. Zu diesem Zeitpunkt strebte<br />

ich einen Berufseinstieg im Vertrieb an. Hier<br />

versprach mir die Kombination von fundierten<br />

Kenntnissen aus den Bereichen Kostenrechnung/<br />

Controlling sowie Marketing die beste Voraussetzung<br />

für einen guten Start (aber es sollte anders<br />

kommen!). In der Zeit von August 2000 bis<br />

Februar 2001 arbeitete ich dann an meiner Diplomarbeit,<br />

die ich in Zusammenarbeit mit meinem<br />

heutigen Arbeitgeber der T-Systems International<br />

GmbH anfertigte. Thema: Business-to-Business<br />

Markenstrategien in Theorie und Praxis<br />

als Grundlage einer Kommunikationsstrategie<br />

der T-Systems International GmbH. Spannend<br />

an diesem Thema war, dass ich den Aufbau und<br />

die Einführung der Firmen-Marke „T-Systems“<br />

live begleiten konnte. Die Firma T-Systems International<br />

GmbH ging im Jahre 2000 aus einem<br />

Joint-Venture zwischen dem debis Systemhaus<br />

und der Deutschen Telekom hervor, die nun<br />

100%ige Tochter der Deutschen Telekom ist. Sie<br />

bildet eine der vier Säulen der Deutschen Telekom<br />

neben T-Mobile, T-Online und T-Com und<br />

bedient das Segment der Großkunden. Ins<strong>of</strong>ern<br />

war für die neu aufzubauende T-Systems eine<br />

Markenstrategie erforderlich, die sich in die<br />

Gesamtmarkenstrategie der Deutschen Telekom<br />

einfügte. Ziel der Diplomarbeit insbesondere war<br />

es, die Markenwerte auf Basis einer Befragung<br />

herauszuarbeiten.<br />

Bereits während meines Studiums war ich für<br />

die T-Systems als Werkstudent im Bereich des<br />

Produktmanagements tätig. Während dieser Zeit<br />

hatte ich die Gelegenheit eine Kommunikationsstrategie<br />

für ein Produkt umzusetzen. Das<br />

Engagement in der T-Systems lohnte sich für<br />

mich, da sie mir anbot, im Produktmanagement<br />

auf direktem Wege einzusteigen. So startete ich<br />

als Junior-Produktmanager im Januar 2001 und<br />

landete somit nicht im Vertrieb, was ich bis<br />

heute nicht bereue. Relativ schnell erkannte<br />

ich, dass der Job des Produktmanagers in der<br />

Telekommunikationsbranche nicht sehr viel mit<br />

dem klassischen Marketing zu tun hat. Die meisten<br />

meiner Kollegen hatten ein ingenieurwissenschaftliches<br />

Studium der Nachrichtentechnik<br />

hinter sich und die Herausforderung des ersten<br />

Jahres bestand dann darin, nachrichtentechnische<br />

Grundkenntnisse im Rahmen von Seminaren<br />

und nach dem Verfahren „learning by doing“ zu<br />

erwerben. In 2001 führte ich als verantwortlicher<br />

Produktmanager für den Produktbereich „IP-VPN<br />

national“ u.a. Fieldmarketing-Maßnahmen, wie<br />

Schulungen für Vertriebe sowie andere Presales-<br />

Aktivitäten durch. Auch konzeptionierte ich die<br />

Vermarktung des Produktbereichs neu und war<br />

für die Umsetzung verantwortlich.<br />

Im Januar 2002 veränderte sich dann mein<br />

Tätigkeitsfeld. Seitdem bin ich als Produktmana-<br />

ger im neu aufgebauten „Product Management<br />

Intranet international“ der T-Systems tätig und<br />

dort zuständig für die Produktentwicklung eines<br />

Lead-Produktes der T-Systems mit dem Namen<br />

„Global Intranet MPLS“. Mit Hilfe diese Produktes<br />

werden weltweite Unternehmensnetze auf Basis<br />

der Internet-Technologie gebaut, die nicht nur<br />

die Implementierung von typischen Intranet<br />

Anwendungen erlaubt, sondern auch Telefonieren<br />

in ISDN-Qualität (Voice over IP) innerhalb eines<br />

Intranets ermöglicht.<br />

Meine „Studizeit“ bestand nicht ausschließlich<br />

aus Vorlesungen dem Lernen für Klausuren<br />

etc.. Bereits am Ende des ersten Semesters<br />

entschied ich mich, mich im AStA zu engagieren.<br />

Eigentlich sollte ich damals im Referat<br />

Wirtschaftskontakte mit an der Erstellung einer<br />

Praktikanten- und Diplomarbeitenbörse arbeiten.<br />

Aber auch hier kam es anders: Fortan kümmerte<br />

ich mich mit besonderer Vorliebe um die FH-<br />

Feten. Während meiner FH-Zeit war ich an sieben<br />

FH-Feten im Dienst. Im Herbst 1999 übernahm<br />

ich dann Verantwortung im Vorstand des AStA,<br />

wurde in den Fachbereichsrat des Fachbereichs<br />

III und in den Senat der <strong>Fachhochschule</strong> gewählt.<br />

Meine Motivation mich ehrenamtlich zu engagieren<br />

war es, in die Gremien zu gelangen, in denen<br />

entschieden wird und dort etwas zu bewegen.<br />

Einige Situationen waren mit Ärger, besonderen<br />

Herausforderungen und erheblichem Zeitaufwand<br />

verbunden. Auch erlebte und lebte ich<br />

den Willensbildungsprozess an unserer <strong>Fachhochschule</strong><br />

mit und konnte den Lehrkörper<br />

hierbei aus verschiedenen Perspektiven kennen<br />

lernen! Aber es gab immer wieder Situationen,<br />

welche für die Anstrengungen entlohnten. Beispielsweise<br />

bei oben erwähnten Feten. Hier<br />

`rackerten´ die AStA-Referenten am Tag der Fete<br />

rund 24 Stunden und wochenlang während den<br />

Vorbereitungen. Und dann sieht man am Abend<br />

der Fete wie 1.500 Menschen ihren Spaß haben<br />

und nur mit Mühe am Ende der Veranstaltung<br />

zum Gehen bewegt werden können. Das ist<br />

schon ein richtig befriedigendes Gefühl.<br />

Wenn ich zurückblicke auf mein Studium, dann<br />

wird mir insbesondere die Zeit in AStA und den<br />

anderen Gremien in Erinnerung bleiben. Ich bin<br />

dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte mit so<br />

vielen netten und lieben Menschen zusammenzuarbeiten,<br />

die alle nur eins zum Ziel hatten: Etwas<br />

zu bewegen.<br />

Hier möchte ich an die aktuellen Studierenden<br />

appellieren: Tut etwas, engagiert Euch, nutzt die<br />

Chancen die Euch in AStA, StuPa, Hochschulgremien,<br />

Listen (RCDS, WIR, LHG) und studentischen<br />

Arbeitsgruppen (MPS, DMG, ...) geboten werden!<br />

Denn nirgendwo sonst konnte ich während des<br />

Studiums mehr für meine soziale Kompetenz<br />

bewirken! Δ<br />

Jahrbuch Wirtschaftswissenschaften | FH <strong>Mainz</strong> | 2002

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