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Fachhochschule Mainz University of Applied Sciences

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Tutorenbericht 2001/02<br />

Meike Kolb, Anke Mitschele<br />

Welcome, Bienvenido, Bienvenue und Herzlich<br />

Willkommen in <strong>Mainz</strong>. Mit diesen Worten<br />

begrüßten wir im September 2001 ca. 35 aufgeregte<br />

und uns erwartungsvoll anblickende<br />

neue Austauschstudenten in unserer FH. Dies<br />

sollte nun also unsere erste <strong>of</strong>fizielle Handlung<br />

als neue Tutoren für ausländische Studenten<br />

sein. Da wir alle schon unser Auslandssemester<br />

hinter uns hatten und wussten, wie schwierig<br />

es ist, den richtigen Einstieg zu finden, hatten<br />

wir uns entschlossen, diese Aufgabe zu übernehmen<br />

und den Austauschstudenten mit Rat<br />

und Tat zur Seite zu stehen. Ein bisschen mulmig<br />

war uns schon, aber glücklicherweise hatten<br />

wir ja unseren „Oberchef“ Andreas Striehl,<br />

der uns aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit<br />

als Tutor gut vorbereitet hatte und unterstützte<br />

und nebenbei auch gleich mal die ersten FH-<br />

Formalitäten unseren Studenten erklärte. Da<br />

jedoch viele dem Deutschen noch nicht all zu<br />

mächtig waren, mussten wir das ein oder andere<br />

noch mal in Englisch oder Spanisch überset-<br />

zen. Aber irgendwann<br />

war auch die letzte<br />

Einschreibung erledigt<br />

und wir begannen, die<br />

Banken in Gonsenheim<br />

zu „überfallen“.<br />

„Bewaffnet“ mit jeweils<br />

vier bis fünf<br />

Austauschstudenten<br />

machten wir uns auf<br />

den Weg, die studen-<br />

tenfreundlichste Bank zu finden, die uns<br />

nicht gleich mit einem süßen Lächeln und<br />

den freundlichen Worten: „Für Austauschstudenten<br />

eröffnen wir keine Konten mehr“ ihre<br />

Dienstleistungen verweigerten.<br />

Endlich waren alle formellen Voraussetzungen<br />

für das Austauschsemester erledigt, die Studis<br />

marschierten relativ erleichtert in ihre neuen<br />

Behausungen und wir erschöpft nach Hause.<br />

In den nächsten Tagen standen Stadtrundgänge<br />

durch <strong>Mainz</strong> und die berühmt, berüchtigte<br />

„Erst-Semester-Kneipentour“ des RCDS<br />

an. Nebenbei wollten auch die Nachzügler<br />

versorgt werden. Unsere „Schützlinge“ fühlten<br />

sich langsam richtig wohl in <strong>Mainz</strong>, fieberten<br />

schon für den ansässigen Fußballverein und<br />

genossen gemeinsam mit uns Zwiebelkuchen<br />

und Federweißer auf dem Domplatz.<br />

Und dann kam das Ereignis, auf das sich<br />

nicht nur unsere Austauschstudenten freuten.<br />

Gemeinsam mit allen Erstsemestlern trafen wir<br />

uns Freitag Nachmittag zu einem Sektempfang<br />

in der FH und fuhren dann gemeinsam nach<br />

Das Auslandsamt erwartet auch das kommende<br />

Semester eine große Schar neuer Austauschstudenten,<br />

wir sind also auf weitere<br />

Unterstützung im Tutorenteam angewiesen.<br />

Wer durch unseren Artikel Lust und Laune<br />

bekommen hat, mit uns dieses Amt anzunehmen<br />

und vielleicht selbst die ein oder andere<br />

Erfahrung im Auslandssemester gemacht hat,<br />

kann sich im Auslandsamt melden.<br />

Es lohnt sich!!!<br />

Jahrbuch Wirtschaftswissenschaften | FH <strong>Mainz</strong> | 2002<br />

einem kleinen Abstecher zum Niederwald-Denkmal<br />

in die Jugendherberge nach Rüdesheim.<br />

Von dort aus ging es nach einem „leckeren“<br />

Chilli con carne Essen mit einer feucht-fröhlichen<br />

Rasselbande zum Schiff. Nachdem das<br />

Schiff abgelegt hatte, feierten und tanzten wir<br />

unermüdlich bis um zwei Uhr. Allen schien es<br />

sehr gut zu gefallen und deswegen war die Fete<br />

auch nach der Rückkehr in die Jugendherberge<br />

noch nicht vorbei. Morgens um acht begrüßten<br />

uns vor allem die spanischen colegas mit sehr<br />

kleinen Augen, die sie geschickt hinter ihren<br />

großen Sonnenbrillen verbargen. Aber ihre<br />

grinsenden Gesichter verrieten uns, dass sich<br />

diese Feier mit den, meist nur aus Erzählungen<br />

bekannten, spanischen Fiestas messen konnte.<br />

Die Rückfahrt verlief dementsprechend ruhig<br />

und ohne weitere Vorkommnisse.<br />

Nachdem der erfreuliche Teil der Begrüßung<br />

vorbei war, begann nun auch für unsere Austauschstudenten<br />

der Ernst in der FH. Unter-<br />

stützend standen wir<br />

bei Hausarbeiten und<br />

Klausuren zur Seite,<br />

erklärten sämtliche<br />

Formatierungsvorschriften<br />

und wurden<br />

auch nicht müde, die<br />

fh-übliche Zitierweise<br />

ein um das andere Mal<br />

zu wiederholen.<br />

Für alle Austauschstudenten<br />

sehr interessant zu beobachten waren<br />

die deutschen Vorbereitungen für Weihnachten,<br />

die nicht in jedem Land mit soviel Tradition<br />

verbunden sind. Der <strong>Mainz</strong>er Weihnachtsmarkt,<br />

mit seinen kleinen Holzbuden und dem Duft<br />

nach Bratwurst Glühwein und Gebäck ließ deswegen<br />

besondere Begeisterung aufkommen.<br />

Kurz vor Weihnachten, organisierte die FH<br />

<strong>Mainz</strong> ihr alljährliches Weihnachtsfest für alle<br />

ausländischen Studenten, welches mit großem<br />

Buffet, Musik und Unterhaltung in der Holzstrasse<br />

stattfand.<br />

Über die Ferien wurde es dann ruhig und<br />

erst im Januar sahen wir die ausländischen<br />

Studenten wieder, nun beschäftigt mit Hausarbeiten<br />

und Klausuren. Für uns begann das<br />

zweite Semester mit vier neuen Erasmus.<br />

Für das Vergnügungsprogramm war neben<br />

den schulischen Aktivitäten auch wieder<br />

bestens gesorgt: Kneipentour, Bootstour, Sektprobe,<br />

ein Besuch in Sachsenhausen und zum<br />

Abschluss eine große Grillfete gemeinsam mit<br />

dem Auslandsamt.<br />

| Vereine / Institutionen / Einrichtungen | 103<br />

Von links: Nieves Pascual Garcia Tubio, Sebastian<br />

Rouville, Meike Kolb, Patricia Jimenéz<br />

Zu diesem Anlass brachten einige Studenten<br />

Spezialitäten aus ihren Ländern mit und so<br />

genossen wir bei spanischem Wein spanische<br />

Tapas, französischen Nudelsalat, französischen<br />

Kuchen und deutsche Würstchen. Der Abschied<br />

fiel dann doch allen sehr schwer, da diese Zeit<br />

wohl für alle unvergesslich bleiben wird.<br />

Uns Tutoren hat dieses Jahr sehr viel Spaß und<br />

Freude gemacht, obwohl es uns nicht immer<br />

gelang, alle Austauschstudenten zu motivieren,<br />

an bestimmten Festivitäten teilzunehmen. Zeitweise<br />

kam es uns sogar so vor, als ob sie lieber<br />

unter sich waren, als bei unserem Programm<br />

mitzumachen und neue Leute kennen zulernen,<br />

was unseren Enthusiasmus natürlich erheblich<br />

trübte und auch eine gewisse Missstimmung<br />

hervorrief. Alles in allem war es jedoch eine<br />

schöne Erfahrung, ausländische Studenten in<br />

ihrem Auslandssemester zu begleiten, ihnen zu<br />

helfen und unsere Kultur näher zu bringen.<br />

Es war für uns weiterhin sehr interessant (teilweise<br />

jedoch auch sehr nervenaufreibend)<br />

zu sehen, welche gut versteckten und für<br />

den „Otto-Normal-Studenten“ grundsätzlich<br />

kaum erkennbaren bürokratischen Hürden bei<br />

einem Austauschsemester in Deutschland<br />

scheinbar plötzlich aus dem Boden sprießen,<br />

welche Formalitäten es also zu beachten gibt,<br />

angefangen von der Einschreibung, der Wohnungsvergabe,<br />

über Aufenthaltsgenehmigungen<br />

bis zur Abmeldung beim Bürgeramt.<br />

Hart im Nehmen und diesen doch sehr<br />

anstrengenden Kleinigkeiten trotzend werden<br />

wir aber auf alle Fälle auch im nächsten<br />

Semester wieder dabei sein, wenn es heißt:<br />

„die Neuen sind da!“. Δ<br />

Von links im Uhrzeigersinn: Dajana Neubeck,<br />

Erik Logtenberg, Liliana Nowak, Anke Mitschele,<br />

Andreas Striehl, Beréngère Viale-Brun

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