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Die Lupe 02/2007 - Ausgabe Februar 2007Link

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Aussenseiterkunst im Kleinformat,<br />

bunt und ungewohnt<br />

22<br />

Nach der Avantgardekunstströmung Jugendstil mit zwei<br />

Sondermarken in der <strong>Ausgabe</strong> vom März 2006 folgt nun –<br />

als Fortsetzung einer Kunstserie – die Aussenseiterkunst<br />

Art brut. Erleben Sie künstlerische Arbeiten in ihrer reinen,<br />

rohen Form, wie sie vom Schöpfer in all seinen Schaffensphasen<br />

aus ureigenem, instinktivem Bewusstsein immer<br />

wieder neu entdeckt wurden.<br />

Adolf Wölfli mit<br />

Papiertrompete (um<br />

1926). «Santta-Maria-<br />

Burg-Riesen-Traube:<br />

100 Unitif Zohrn<br />

Tonnen schwer»<br />

(1915).<br />

Fotos: Adolf-Wölfli-<br />

Stiftung, Bern<br />

Art-brut-Künstler sind Aussenseiter, die<br />

als Rebellen oder als für gesellschaftliche<br />

Normen und Werte unzugänglich gelten;<br />

zu ihnen gehören Häftlinge, Insassen<br />

psychiatrischer Anstalten, Originale,<br />

Einzelgänger und Verstossene. Sie arbeiten<br />

in der Einsamkeit, im Geheimen,<br />

in der Stille, ohne sich um die Kritik der<br />

Öffentlichkeit oder um den Blick der<br />

anderen zu kümmern. In ihren Werken<br />

kommen einzigartige, selbst geschaffene<br />

Ausdrucksformen zum Tragen. <strong>Die</strong><br />

Künstler erschaffen sich ihre Technik mit<br />

oft ungewöhnlichen Mitteln und Materialien.<br />

Der Begriff «Art brut» stammt vom<br />

französischen Künstler Jean Dubuffet<br />

(*1901 in Le Havre; †1985 in Paris). Er<br />

zählt zu den prominentesten Vertretern<br />

der französischen Nachkriegskunst. Nebst<br />

seinem eigenen Kunstschaffen begann<br />

sich Dubuffet als Erster mit Randerscheinungen<br />

des Kunstbetriebs auseinanderzusetzen.<br />

1947 gründete er zusammen<br />

mit Gleichgesinnten – u.a. dem Surrealisten<br />

André Breton – in Paris den Verein<br />

Compagnie de l’Art brut, mit dem Ziel,<br />

Aussenseiterkunst zusammenzutragen,<br />

zu dokumentieren und einer breiten und<br />

interessierten Öffentlichkeit bekannt-<br />

Sondermarken Art brut<br />

zumachen. Es folgten schon kurz danach<br />

erste Ausstellungen in einer Pariser<br />

Galerie, so unter anderem auch eine<br />

von Adolf Wölfli.<br />

In den folgenden Jahren wuchs die Sammlung<br />

Dubuffets stetig an und umfasste<br />

schnell einmal gegen 15 000 Werke.<br />

1975 schenkte er diese Sammlung der<br />

Stadt Lausanne, wo sie seit 1976 in einem<br />

öffentlichen Museum, der Collection<br />

de l’Art Brut, ausgestellt wird. Weitere<br />

wichtige Vertreter der Art brut sind unter<br />

anderen Aloïse Corbaz, Ulrich Bleiker,<br />

Barbier Müller, Hans Krüsi, August Walla<br />

und Louis Soutter.

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