Die Lupe 02/2007 - Ausgabe Februar 2007Link
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12<br />
Sondermarke Europa – 100 Jahre Pfadibewegung<br />
Hemd und Foulard sind das Markenzeichen<br />
der Pfadi<br />
Alle haben sie schon gesehen: In braunen, türkisblauen,<br />
roten oder grünen Hemden und mit buntem Foulard um den<br />
Hals sind sie am Samstagnachmittag auf dem Land, in der<br />
Stadt oder an den Bahnhöfen zu sehen – die Pfadi. Da die<br />
Pfadibewegung heuer 100 Jahre alt wird, ist die diesjährige<br />
Europamarke dieser Bewegung gewidmet.<br />
Mit gut 45 000 aktiven Mitgliedern und<br />
rund 500 000 Ehemaligen ist die Pfadibewegung<br />
die grösste und bekannteste<br />
Jugendorganisation mit einer erzieherischen<br />
Zielsetzung der Schweiz. Weltweit<br />
sind rund 40 Millionen Mitglieder<br />
in Pfadiverbänden organisiert. Zum<br />
diesjährigen 100-Jahr-Jubiläum zeigen<br />
die Pfadi in der Öffentlichkeit, welche<br />
Gedanken hinter den Uniformen stecken<br />
und warum die Idee, die 1907 ins Leben<br />
gerufen worden ist, noch heute Gültigkeit<br />
hat.<br />
Förderung jedes Einzelnen<br />
Lord Robert Baden Powell führte 1907<br />
an der Südküste Englands mit 26 Knaben<br />
das allererste Pfadfinderlager durch. Sein<br />
Ziel war es, den Knaben eine sinnvolle<br />
Freizeitbeschäftigung zu bieten, bei der<br />
sie ihre eigene Persönlichkeit weiterentwickeln.<br />
Wenn sich dieses Jahr 40 000 Mädchen<br />
und Jungen ab 15 Jahren aus der ganzen<br />
Welt in Südengland treffen, um dort<br />
gemeinsam im Jamboree, dem Pfadi-<br />
Weltlager, das 100-jährige Bestehen zu<br />
feiern, hat sich seit der Pfadigründung<br />
einiges verändert. <strong>Die</strong> Idee ist jedoch<br />
dieselbe geblieben: <strong>Die</strong> Pfadi möchten<br />
noch immer die Persönlichkeit jedes<br />
einzelnen Mitglieds stärken. <strong>Die</strong> Kinder<br />
und Jugendlichen sollen sich sozial engagieren,<br />
ein aktiver Teil der Gesellschaft<br />
sein und einen für sie konstruktiven<br />
Beitrag leisten. Doch für die Einzelnen<br />
steht nicht das im Vordergrund. Mit<br />
«Pfadi» verbinden die meisten tiefe<br />
Freundschaften, Spass und gemeinsame<br />
Erlebnisse.<br />
Auf der ganzen Welt präsent<br />
Heute gibt es die Pfadibewegung<br />
in 216 Ländern. <strong>Die</strong><br />
Schweiz gehörte zu den<br />
weltweit ersten Ländern,<br />
in denen die Pfadi<br />
Fuss fassten. <strong>Die</strong> Pfadi<br />
sind in der Schweiz in 23 kantonalen<br />
Verbänden und rund 700 Abteilungen<br />
organisiert. Zusammen mit dem gesamtschweizerischen<br />
Dachverband sorgen<br />
die Kantonalverbände in erster Linie für<br />
die Rahmenbedingungen, wie Ausbildung<br />
der Leiterinnen und Leiter, Ausrüstung,<br />
Dokumentationen, jugendpolitische<br />
Arbeit, und organisieren ausserdem<br />
kantonale und gesamtschweizerische<br />
Anlässe.<br />
<strong>Die</strong> eigentliche Pfadiarbeit findet in den<br />
lokalen Gruppen statt. <strong>Die</strong>se bestehen<br />
aus vier sogenannten Stufen, die je ein<br />
altersgerechtes Programm für Kinder<br />
und Jugendliche ermöglichen. Bienli und<br />
Wölfe sind 8 bis 11 Jahre alt, Pfadi 11 bis<br />
15 Jahre. Zwischen 15 und 18 Jahren<br />
sind die Jugendlichen als Pioniere (Pios)<br />
unterwegs und treten dann ab 18 Jahren<br />
zu den Rovern und Leitern über.<br />
Jede Stufe fördert die Fähigkeiten und<br />
Fertigkeiten der Kinder und Jugendlichen.<br />
Dabei ist es der Pfadibewegung wichtig,<br />
ihre Internationalität zu zeigen und zu<br />
leben. Für viele Jugendliche bildet der<br />
<strong>Die</strong> unzähligen<br />
Erlebnisse in der<br />
Natur bleiben jedem<br />
Pfadi ein Leben lang<br />
in guter Erinnerung.<br />
Fotos: Pfadibewegung<br />
Schweiz<br />
Pfadi äussern sich begeistert<br />
So unterschiedlich tönt es, wenn Pfadi nach gelungener<br />
Aktivität nach Hause kommen:<br />
Luchs (8-jährig): «Wir haben den Zwergen<br />
geholfen, ihren Schatz zu suchen, den die Riesen<br />
gestohlen hatten. Den Schatz haben wir dann<br />
beim Ratsfelsen gefunden. Dazu gab es lauwarme,<br />
nach Rauch schmeckende Schoggicreme mit<br />
Birnen.»<br />
Zwirbel (14-jährig): «Im Pfingstlager kam Surri –<br />
ein erfahrender Kletter-Rover – vorbei und hat uns<br />
über dem Bärenfelsen abseilen lassen. Zum ersten<br />
Mal bin ich frei in der Luft geschwebt… das war<br />
cool.»<br />
Bajazzo (17-jährig): «Wir haben eine ganze<br />
Woche in Baumhäusern verbracht. Zuerst mussten<br />
wir das Material organisieren und die Hütten<br />
bauen. Dann hatten wir die Aufgabe, kein einziges<br />
Mal mehr den Boden zu berühren. Besonders der<br />
Latrinenbau und das Wasserholen waren richtige<br />
Herausforderungen, doch wir haben es geschafft<br />
und haben viel dabei gelacht.»<br />
Filou (20-jährig): «Beim Arbeitseinsatz in Burkina<br />
Faso (Westafrika) habe ich unglaublich viel gelernt.<br />
Es war schön zu sehen, wie viel die Pfadiarbeit<br />
dort bewegt und wie die Kinder neue Perspektiven<br />
bekommen. Ich freue mich schon, in ein paar<br />
Jahren wieder dorthin zu fahren und meine neuen<br />
Freunde zu besuchen.»