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Horizonte 05 - Mayenfels

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HORIZONTE<br />

Jahresschrift der Rudolf Steiner Schule <strong>Mayenfels</strong> 20<strong>05</strong>/2006


<strong>Horizonte</strong> 20<strong>05</strong>/6<br />

Inhalt<br />

Editorial......................................................................................................3<br />

30 Jahre auf dem <strong>Mayenfels</strong>: Heinz Stucky<br />

blickt zurück und voraus. ...........................................................................4<br />

Aus der Chronik: Wie alles begann ...........................................................5<br />

Gegenwart: Wachstum und Veränderung..............................................6 – 7<br />

Zukunft aus Sicht des Vorstandes:<br />

Was entsteht Neues auf dem <strong>Mayenfels</strong>? ....................................................8<br />

Auf dem Weg zur Tagesschule: Familienergänzende Betreuung ..................9<br />

Projekt: Das 8. Klasstheater .............................................................10 – 13<br />

Bildbetrachtung ...............................................................................14 – 15<br />

<strong>Mayenfels</strong> kreativ: Gartenbau ..........................................................16 – 17<br />

Fragebogen: Carmen Bühlmann ...............................................................18<br />

Kolumne/ Buchtipp ..................................................................................19<br />

Kindergarten: Waldtag .....................................................................20 – 21<br />

FOSvelo/FOSsailing .........................................................................22 – 23<br />

Bizar/ Sponsorenlauf ........................................................................24 – 25<br />

Jugendzirkus Prattelino ....................................................................26 – 27<br />

Elternrat ...................................................................................................28<br />

Susanne Brodbeck blickt zurück ..............................................................29<br />

Jahresrechnung ................................................................................30 – 31<br />

Aus Kinder- und Schülermund / Impressum .............................................. 32<br />

2


Editorial<br />

Der Horizont hat sich im neuen<br />

Schuljahr geweitet. Die Schule hat ein verändertes<br />

Gesicht bekommen. Allein schon wer die<br />

neue Mensa betritt, bemerkt einen am <strong>Mayenfels</strong><br />

noch nie da gewesenen Raumhorizont. Wo<br />

der Horizont sich erweitert, erneuert sich das<br />

Innere, wo er sich verengt findet wohl eher ein<br />

Absterbeprozess statt.<br />

Eine Schule hat ja immer die Aufgabe<br />

zu erfüllen, dass all die <strong>Horizonte</strong> der Schülerinnen<br />

und Schüler sich fortlaufend erneuern<br />

und erweitern. „Kind sein“ – heisst das nicht<br />

gerade auch, den eigenen Horizont im Spiel<br />

zu erweitern, Erfahrungen zu sammeln, neue<br />

Sinneseindrücke zu gewinnen – heisst lernen<br />

nicht gerade das?<br />

Mit allen Sinnen lernen ist ein hohes<br />

Ziel, das wir als Schule tagtäglich anstreben.<br />

Dabei spielen gerade die handwerklichen und<br />

die musischen Fächer bedeutende Rollen im<br />

„Theater der ganzheitlichen Bildung“ nebst<br />

den mehr theoretischen Arbeitsgebieten, die<br />

sich gut und gerne unterstützen lassen von den<br />

bewegungsaktiven Tätigkeiten.<br />

Vom Kinde zum Erwachsenen<br />

heranreifen bedeutet: Reiche Erfahrungswelten<br />

gewinnen aus freiem Spiel, das beim Vorschulkind<br />

noch dominiert, lehrreicher Arbeit, die in<br />

den unteren Klassen an vorderster Stelle steht<br />

und gedanklichen Prozessen der heranwachsenden<br />

Schülerinnen und Schüler. Prozesse, die<br />

stets unterstützt werden durch mannigfaltige<br />

Bewegungstätigkeit auf vielen Gebieten.<br />

Das laufende Schuljahr setzt wieder<br />

viele Bewegungen in Gang, so hoffen wir doch<br />

zumindest. In diesem Sinne mögen nachstehende<br />

Berichte und Bilder unsere verehrten<br />

Leserinnen und Leser einen Moment in ihren<br />

Bann ziehen und in die Lebendigkeit des<br />

Schullebens am <strong>Mayenfels</strong> eintauchen lassen.<br />

Urs Gubser<br />

3 <strong>Horizonte</strong> 20<strong>05</strong>/6


„Räume schaffen, wo Kinder Kind sein können”<br />

Seit 30 Jahren unterrichtet Heinz<br />

Stucky auf dem <strong>Mayenfels</strong>. Herr Stucky ist<br />

damit dienstältestes Mitglied des <strong>Mayenfels</strong>er<br />

Lehrerkollegiums. Die jetzige fünfte Klasse<br />

ist bereits sein vierter Klassenzug. Wir haben<br />

Herrn Stucky gefragt, warum er Lehrer an<br />

einer Rudolf Steiner Schule geworden ist, wie<br />

sich die Schule in dieser Zeit entwickelt hat<br />

und was er sich von den Kindern, seinen Kolleginnen<br />

und Kollegen und den Eltern wünscht.<br />

Im April 1975 stiess ich als junger<br />

Lehrer zum – damals noch kleinen - <strong>Mayenfels</strong>er<br />

Kollegium. Zuvor hatte ich, aus dem<br />

Ausland zurückkommend, mehrere Jahre als<br />

Sachbearbeiter in der Personalabteilung einer<br />

Grossfirma in Basel gearbeitet und dann das<br />

Lehrerseminar in Dornach besucht. Meine<br />

kaufmännische Ausbildung, meine Erfahrungen<br />

<strong>Horizonte</strong> 20<strong>05</strong>/6<br />

in der Berufswelt und nicht zuletzt mein Alter<br />

verhalfen mir wohl zu einer gewissen Lebenserfahrung.<br />

Als unerprobter Klassenlehrer fühlte<br />

ich mich aber zunächst wie ins kalte Wasser<br />

geworfen und wie einer, der erst das Schwimmen<br />

lernen muss. Aber ich hatte zum Glück<br />

erfahrene Kolleginnen und Kollegen an meiner<br />

Seite, die mir bereitwillig halfen. Mit der Zeit<br />

konnte ich in meine Aufgabe als Lehrer an einer<br />

Rudolf Steiner Schule hineinwachsen. Mich<br />

faszinierte von Anfang an die Aufgabe, den<br />

Aufbau einer neuen Schule mitzugestalten.<br />

So mussten wir im Kollegium natürlich<br />

alles selbst organisieren und überall mit<br />

anpacken. Selbstverständliche Dinge wie eine<br />

Wandtafel, Mobiliar oder Schulmaterial mussten<br />

aus eigener Initiative erst besorgt werden,<br />

bevor Schule überhaupt stattfinden konnte.<br />

Aber auch die Eltern engagierten sich jederzeit;<br />

ihre Hilfe war immer da, wenn sie gebraucht<br />

wurde. Ich habe die Schulgemeinschaft damals<br />

als familiären – und besonders als geschützten<br />

Raum erlebt, der weitgehend in sich geschlossen<br />

war. Heute ist die Schule viel deutlicher ein<br />

Teil unserer modernen Gesellschaft geworden<br />

und muss sich vor einer grösseren Öffentlichkeit<br />

behaupten. Vieles wird heute hinterfragt<br />

und man muss beweisen, was man kann. Das<br />

ist auch gut so!<br />

Kinder sind Spiegel der Gesellschaft<br />

und der Welt, in der sie leben. Früher hatten es<br />

Kinder meiner Meinung nach einfacher, weil sie<br />

in einem gesünderen und von äusseren Einflüssen<br />

ungestörteren Umfeld aufwachsen konnten.<br />

Heute im Zeitalter des Fernsehens, des Handys,<br />

des Computers und vielem anderen mehr werden<br />

Kinder mit Reizen im Übermass überflutet.<br />

Umso wichtiger erscheint es mir, dass wir in der<br />

Schule und in den Familien Räume schaffen,<br />

wo Kinder noch wirklich Kind sein können.<br />

Ich freue mich, wenn ich Eltern<br />

begegne, deren Lebensweise nicht in erster<br />

Linie im Materiellen gründet, sondern die offen<br />

sind für die geistige Welt. Auch im Lehrerkollegium<br />

ist es für mich wichtig, dass alle die in<br />

der Menschenkunde Rudolf Steiners lebenden<br />

Gedanken und Ideale teilen. Über all die Jahre<br />

habe ich das Kollegium als lebendigen Organismus<br />

erlebt und viel Freude bei der Mitarbeit<br />

gehabt. Ich wünsche mir, dass wir auf dem<br />

Boden der Anthroposophie einander weiterhin<br />

bestärken und diese nach bestem Vermögen<br />

lebendig machen.<br />

Die angespannte Finanzsituation<br />

der Schule, die in all den Jahren ein Dauerthema<br />

war, hat mich manchmal recht belastet.<br />

Den Überlebenswillen des <strong>Mayenfels</strong> – angesichts<br />

der uns anvertrauten Kinder – auch<br />

sehr schwierige Situationen durchzustehen,<br />

empfinde ich als grosse Stärke. Eine Schwäche<br />

sehe ich darin, dass wir seit den Anfängen der<br />

Schule äusseren Erfordernissen immer viel zu<br />

4


schnell gerecht werden mussten; manches hätte<br />

mehr Zeit gebraucht, um organisch wachsen<br />

zu können. So frage ich mich, ob es wohl ein<br />

Zeichen unserer schnelllebigen Zeit ist, dass wir<br />

Menschen – ganz allgemein – den jeweiligen<br />

Entwicklungen hinterher laufen. Der damalige<br />

Aufbau einer eigenen Oberstufe, der neben<br />

den sonst einhergehenden Aufgaben geleistet<br />

werden musste, war für die Schule eine grosse<br />

Herausforderung. Auch dieser Schritt erfolgte<br />

zeitlich sehr schnell; die Umstände erforderten<br />

ihn jedoch.<br />

Als Lehrer möchte ich, dass die<br />

Kinder meiner Klasse reife und beziehungsfähige<br />

Persönlichkeiten werden, die ein Leben lang<br />

Freude am Lernen und Interesse an der Welt<br />

haben und in die sie etwas Positives hinein<br />

geben und in der sie sich bewähren können.<br />

An allen Begegnungen mit ehemaligen Schülerinnen<br />

und Schülern habe ich grosse Freude;<br />

sie sind jedes Mal für beide Seiten ein freudiges<br />

Erlebnis gewesen. Unserer Schule und allen<br />

Rudolf Steiner Schulen in der Schweiz wünsche<br />

ich, dass sie von der Gesellschaft nicht nur<br />

als gleichwertig anerkannt werden, sondern<br />

auch finanziell wirklich mitgetragen werden.<br />

Schliesslich bilden wir unsere Kinder für diese<br />

Gesellschaft und für diese Welt aus.<br />

Heinz Stucky<br />

Wie alles begann<br />

Die Rudolf Steiner Schule Baselland wurde nach Vor-<br />

trägen und einer Ausstellung von Schülerarbeiten bei<br />

einer Versammlung im Saal des kaufmännischen Vereins<br />

in Liestal 1972 gegründet. Am 27. April 1973 wurde<br />

sie im Genossenschaftsgelände der Freidorfs in Muttenz<br />

eröffnet. Es begann mit einer ersten und einer zweiten<br />

Klasse und einem Kindergarten, mit einer Kindergärtnerin,<br />

zwei Klassenlehrkräften und einer Eurythmistin,<br />

dem Vorstand des Schulvereins als Schulleitung, der<br />

teilweise auch unterrichtete und den Eltern, die sich zur<br />

Mitarbeit verpflichteten. Der Gründerimpuls ging von<br />

einer Personengruppe um Julius und Edith Dessecker<br />

und Helene und Rudolf Haas aus, die zunächst am<br />

Jakobsberg pädagogisch tätig waren, die dem Bedürfnis<br />

und der Nachfrage nach einer Rudolf Steiner Schule im<br />

Baselbiet entsprechen wollten. Es ging ihnen darum,<br />

den Walddorfschulgedanken weiterzutragen, um eine<br />

alternative Art der Schulstoffvermittlung und um das<br />

Lernen mit Kopf, Herz und Hand für das ganze Erdenleben<br />

des Menschen. Durch einen glücklichen Zufall fand<br />

die Schule 1974 auf dem <strong>Mayenfels</strong> in Pratteln ihr neues<br />

Zuhause. Der Besitzer des Schlosses <strong>Mayenfels</strong> war<br />

Herr Jakobs, der hier über viele Jahre ein Knabeninstitut<br />

führte. In den oberen Stockwerken befanden sich die<br />

Einzelzimmer, wo die internen Schüler des Instituts<br />

übernachteten, unten wurde unterrichtet. Später wurde<br />

die Liegenschaft einige Jahre als Lehrlingsheim an ein<br />

Chemieunternehmen vermietet. Es war ein unglaublich<br />

mutiger Schritt, diese Liegenschaft als Rudolf Steiner<br />

Schule umzubauen. Das ganze Gebäude musste von<br />

oben bis unten ausgehöhlt werden. Vieles geschah in<br />

Fronarbeit der Eltern. Schon im Frühjahr 1974 konnte<br />

der Ostflügel bezogen werden. Gleichzeitig konnte<br />

der Pavillon, der weitgehend von Eltern erstellt worden<br />

war, eingerichtet werden. Im Frühjahr 1976 ging die<br />

ganze Liegenschaft des <strong>Mayenfels</strong> in den Besitz des<br />

Schulvereins über.<br />

Rolf Jeck<br />

5 <strong>Horizonte</strong> 20<strong>05</strong>/6


Neu- und Umbauten<br />

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Wachstum und Veränderung<br />

Neues entsteht und Altes muss erhalten und<br />

gepflegt werden! Der <strong>Mayenfels</strong> entwickelt<br />

sich baulich weiter.<br />

Musikraum<br />

Schon während der Weihnachtsferien 2004<br />

wurde der Musikraum rundum erneuert und<br />

mit einer neuen Beleuchtung ausgestattet. So<br />

ist dieser Raum nun zu einem Schmuckstück<br />

unseres Schulhauses geworden.<br />

Spendenkonto für unsere Umbau- und<br />

Neubaumassnahmen: PC-Konto 40-1956-1<br />

Herzlichen Dank allen, die unsere Arbeit<br />

unterstützen!<br />

Kastanien im Hof<br />

Schmerzlich für uns ist, dass die grossen aber<br />

durch eine Pilzkrankheit stark geschwächten<br />

Kastanienbäume beim Brunnen und beim<br />

Gartenpavillon gefällt werden mussten. Der<br />

Hof ist dadurch leider nicht gemütlicher, dafür<br />

aber wesentlich sicherer geworden. Zum Zeichen<br />

dafür, dass unsere Schule weiter wachsen<br />

möchte, ist nun eine junge Linde in der Mitte<br />

des Hofes gepflanzt worden.


Ein neuer Schulraumpavillon<br />

für die neunte Klasse<br />

Die auffallendste und finanziell aufwändigste<br />

Erneuerung ist die Errichtung des Schulraumpavillons<br />

für die neunte Klasse. Der Pavillon<br />

besteht aus vorgefertigten Holzelementen, die<br />

rein durch Verzahnungen miteinander verbunden<br />

sind. Dadurch kann der Pavillon jederzeit<br />

wieder problemlos auseinander genommen und<br />

an einem neuen Standort aufgestellt werden.<br />

Wert haben wir bei diesem Bauprojekt auf<br />

ökologische und baubiologische Aspekte gelegt.<br />

Der neue Pavillon fügt sich sehr gut in das<br />

Gesamtbild des <strong>Mayenfels</strong> ein und ist von allen<br />

mit Freude aufgenommen worden.<br />

Mensa<br />

Anlass für die Anschaffung des Schulraumpavillons<br />

war die Notwendigkeit, für den Mittagstisch<br />

geeignete Räumlichkeiten bereit zu<br />

stellen. Dies führte zu einer ganzen Kette von<br />

Umbauten und Verschiebungen. Die 9. Klasse<br />

bezog den Pavillon, das alte 9. Klasszimmer<br />

wurde zu einem Mehrzweckraum für Malen,<br />

Physik, Chemie, Sprachen umgestaltet, der<br />

Malraum wurde zum 4. Klasszimmer und das<br />

4. Klasszimmer wurde zusammen mit der<br />

ehemaligen Schusterwerkstatt zur Mensa<br />

hergerichtet. Dieser Raum wurde gerade noch<br />

rechtzeitig zum Schulbeginn fertig. Die definitive<br />

Einrichtung braucht aber noch etwas Zeit.<br />

Historischer Gartenpavillon<br />

Ein nicht ganz freiwilliges Nebenprodukt der<br />

Schulraumerweiterung ist die Renovation des<br />

baufälligen Gartenpavillons. Obwohl die Denkmalpflege<br />

einen guten Teil an die Kosten der<br />

Sanierung beiträgt, sind die Aufwändungen für<br />

die Schule nicht unerheblich. Der renovierte<br />

Gartenpavillon ist für den Schulbetrieb ohne<br />

grossen Nutzen, trägt aber sehr zum freundlichen<br />

Erscheinungsbild des <strong>Mayenfels</strong> bei.<br />

Christian Ammon<br />

7 <strong>Horizonte</strong> 20<strong>05</strong>/6


Was entsteht Neues auf dem <strong>Mayenfels</strong>?<br />

Die Zukunft aus der Sicht des Vorstandes<br />

Jeder Vorstandsarbeit geht der<br />

schlechte Ruf voraus, trocken zu sein und in<br />

der Gefahr zu stehen, sich so sehr mit Strukturen<br />

zu befassen, dass dabei der Inhalt verloren<br />

gehe. Das Ziel der Organisation, im Fall des<br />

<strong>Mayenfels</strong> die Schule und der Unterricht, sei<br />

das eigentlich Wichtige – was natürlich stimmt.<br />

Doch jeder Inhalt braucht ein Gefäss, in das<br />

er hinein gegeben werden kann und in dem er<br />

sicher aufgehoben ist. Und dieses Gefäss muss<br />

so beschaffen sein, dass es den Inhalt trägt.<br />

Rudolf Steiner hat die Trennung zwischen der<br />

Struktur und dem Ziel einer Schule abgelehnt.<br />

Für ihn sind Gefäss und Inhalt eng verbunden.<br />

Nur wer den Inhalt immer vor Augen hat,<br />

kann auch geeignete Gefässe schaffen. Diese<br />

Überzeugung führte ihn zum Modell der selbst<br />

verwalteten Schule, in der die Unterrichtenden<br />

nicht nur unterrichten, sondern auch die Sozialgestalt<br />

der Schule verantworten.<br />

Der Vorstand des Vereins der Rudolf<br />

Steiner Schule <strong>Mayenfels</strong> versteht sich als ein<br />

Organ, um Selbstverwaltung zu ermöglichen. Er<br />

will und kann nur ein Gefäss mitgestalten, das<br />

eng mit den Zielen der Schule verbunden ist<br />

und in einem lebendigen Prozess entsteht. Die<br />

Vision einer Schule der Zukunft wird nicht vom<br />

Vorstand geplant. Vielmehr unterstützt er die<br />

Entwicklung der in der Schulgemeinschaft wachsenden<br />

Visionen und vernetzt die verschiedenen<br />

Initiativen miteinander, sodass ein verlässliches<br />

und tragendes Gefäss mit entstehen kann.<br />

<strong>Horizonte</strong> 20<strong>05</strong>/6<br />

Die Schule der Zukunft zu entwerfen<br />

ist ein Prozess, der in der selbst verwalteten<br />

Schule permanent stattfindet. Visionen, die zurzeit<br />

am Wachsen sind, sehen den <strong>Mayenfels</strong> als<br />

einen bedeutungsvollen Lebensraum, der mehr<br />

als den eigentlichen Schulbetrieb umfasst. Auf<br />

dem <strong>Mayenfels</strong> lebt bereits heute Vieles, was<br />

über den täglichen Unterricht hinaus reicht.<br />

Die Schule ist ein Ort der Begegnung von<br />

Kindern, Eltern und Lehrpersonen im Jahreskreis,<br />

ein Ort kulturellen Lebens und geistigen<br />

Austausches. Auf dem <strong>Mayenfels</strong> wird nicht nur<br />

gelernt, sondern auch gegessen, gespielt, Sport<br />

getrieben, sogar Geschäfte gemacht zugunsten<br />

der Schule.<br />

Die Schule als Lebensraum soll<br />

künftig noch dazu gewinnen, zum Beispiel<br />

durch seine Ausweitung für jüngere Kinder. Eine<br />

Projektgruppe beschäftigt sich mit dem Thema<br />

„Elementarstufe“ und entwickelt Vorschläge,<br />

wie Kleinkinder und ihre Eltern in einer Weise<br />

am Lebensraum <strong>Mayenfels</strong> teilnehmen können,<br />

der ihren Bedürfnissen und ihrer Entwicklung<br />

entspricht. Die Schule erweitert sich auch mehr<br />

und mehr zu einem Lebensort ausserhalb des<br />

Schulbetriebs im engeren Sinn. Bereits in diesem<br />

Schuljahr ist als Pilotprojekt das Kinderhaus <strong>Mayenfels</strong><br />

in Betrieb, das den Kindern bis zur fünften<br />

Klasse einen Aufenthalt an bestimmten Nachmittagen<br />

ermöglicht. Auch ist der Lebensraum<br />

<strong>Mayenfels</strong> darauf angewiesen, wahrgenommen<br />

zu werden. Eine weitere Arbeitsgruppe befasst<br />

sich deshalb mit der Frage, wie das Leben auf<br />

dem <strong>Mayenfels</strong> positiv vermittelt werden kann.<br />

Der Lebensraum <strong>Mayenfels</strong> braucht<br />

jedoch auch neue Gefässe. Besonders in<br />

baulicher Hinsicht stossen wir schon seit Jahren<br />

an Grenzen. In diesem Jahr wurde es möglich,<br />

eine Mensa zu beziehen, sodass die Mahlzeiten<br />

der Schülerinnen und Schüler einen würdigen<br />

Rahmen haben. In den kommenden Jahren<br />

werden wir unsere Anstrengungen verstärken,<br />

um weitere Gefässe für die Schule zu schaffen,<br />

um an Lebensraumqualität zu gewinnen.<br />

Der Traum von einer Aula, von genügend<br />

Unterrichtsraum für Kleingruppen, von verschiedenen<br />

Bereichen für die verschiedenen<br />

Schulstufen, vielleicht sogar von einer eigenen<br />

Turnhalle wird in den kommenden Monaten<br />

Gestalt annehmen, unterstützt durch eine neue<br />

Arbeitsgruppe Planung. Gehen wir daran, diesen<br />

Visionen eine konkrete Gestalt zu geben!<br />

Kontakte:<br />

Projektgruppe „Elementarstufe”:<br />

Annemarie Fanghänel, Tel. 061 921 15 94<br />

Projektgruppe „Ausserfamiliäre Betreuung”:<br />

Christian Ammon, Tel. 061 823 03 59<br />

Marie-Theres Beeler,<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

Projektgruppe „Wahrnehmung des <strong>Mayenfels</strong> von aussen”:<br />

Andreas Baumeister, Tel. 061 901 27 28<br />

Bauplanungskommission:<br />

Thomas Steiner, Tel. 061 831 39 33<br />

Präsident des Schulvorstandes:<br />

Tim Eberhard, Tel. 061 971 71 87<br />

8


Das Kinderhaus hat seine Türen aufgemacht<br />

Seit dem dem Schuljahr 20<strong>05</strong>/2006 bietet der <strong>Mayenfels</strong> neu<br />

eine schulergänzende Betreuung für die Schülerinnen<br />

Schülerinnen<br />

und Schüler der der 1. bis 5. Klasse an. Das Angebot steht<br />

auch auch externen Eltern zur Verfügung und umfasst jeweils jeweils<br />

Montag, Dienstag, Mittwoch und Freitag<br />

12.00 – 14.00<br />

Mittagessen in der Mensa der Rudolf Steiner Schule<br />

<strong>Mayenfels</strong>, Ruhen, Bewegung, Spielen.<br />

Betreuung durch eine Gruppenleiterin und<br />

freiwillige Helferinnen und Praktikantinnen.<br />

14.00 - 16.00<br />

Künstlerische Aktivitäten, Werken, Spielen, Hausaufgaben<br />

etc.<br />

Betreuung durch Gruppenleiterin und freiwillige<br />

Helferinnen bzw. Praktikantinnen.<br />

Die Gruppen zählen im Moment<br />

4 - 9 Kinder, wobei laufend auch neue Anmeldungen<br />

entgegen genommen werden bis maximal 12 Kinder.<br />

Zunächst war das Kinderhaus in Räumen der Schule<br />

untergebracht. Seit den Herbstferien sind eigene Räume<br />

auf dem Hof <strong>Mayenfels</strong> bezogen worden. Gleichzeitig<br />

wird nun versuchsweise auch eine zusätzliche<br />

Betreuung am Donnerstag angeboten.<br />

Für die Betreuung konnten zwei kompetente<br />

Gruppenleiterinnen gefunden werden, die auch<br />

über die notwendigen pädagogischen Ausbildungen<br />

verfügen und auch wichtige Erfahrungen aus der eigenen<br />

Familie mitbringen.<br />

Kontakt:<br />

Sekretariat 061 821 22 66<br />

Frau Katalin Wenger 061 821 62 73<br />

Frau Eliane Aubert 061 874 32 30<br />

9 <strong>Horizonte</strong> 20<strong>05</strong>/6


Über die Verlockungen des Wohlstandes,<br />

die Liebe und die Macht<br />

Das Theaterprojekt der 8. Klasse<br />

Der Klassenlehrer der letztjährigen 8. Klasse,<br />

Markus Helfenstein, erzählt, wie er und die<br />

Schülerinnen und Schüler seiner Klasse nach<br />

einem geeigneten Abschlussstück gesucht haben,<br />

dieses im Bühnenstück „Der Verschwender“<br />

des Wiener Bühnendichters Ferdinand<br />

Raimund (1790 – 1836) gefunden und wie sie<br />

es realisiert haben.<br />

Ein geeignetes Theaterstück zu<br />

finden ist gar nicht so leicht. Ich hatte mir<br />

vorgenommen und den Schülerinnen und<br />

Schülern versprochen, sie unter bestimmten<br />

Bedingungen mit einzubeziehen, obwohl das<br />

nicht so ganz einfach ist. Sie wollen in dem<br />

Alter tendenziell schon immer etwas Modernes,<br />

Action oder eine Komödie; Stücke, die sie meist<br />

nur schlecht ausfüllen können oder die sonst<br />

nicht befriedigen.<br />

Wir haben verschiedene Stücke<br />

gelesen, uns gegenseitig vorgestellt, einzelne<br />

Szenen auch vorgespielt. Langsam zeichnete<br />

sich ab, wie das Stück sein sollte. Es musste<br />

ganz viele interessante Rollen hergeben, auch<br />

Frauenrollen. Es sollte viel Humor haben, leicht<br />

und nicht zu schwer verständlich sein, aber<br />

doch auch einen gewissen Tiefgang besitzen.<br />

Da wir in der 7. Klasse in Aesch „Den Bauer als<br />

Millionär“ von Raimund gesehen hatten, der<br />

die Klasse sehr beeindrucken konnte, suchte ich<br />

nun in dieser Richtung. Nach dem „Alpenkönig<br />

und der Menschenfeind“, der auch grossen<br />

<strong>Horizonte</strong> 20<strong>05</strong>/6<br />

Anklang fand, zeichnete sich dann beim 2.<br />

vorgestellten Stück von Raimund sehr schnell<br />

ab, dass der „Verschwender“ unser Theaterprojekt<br />

sein könnte.<br />

Eine Schülerin meinte nach einer<br />

Probe unvermittelt. „Wenn ich ein Stück<br />

schreiben würde, müsste genau das alles drin<br />

sein. Eigentlich sind das die Themen, die auch<br />

schon im ‚Bauer als Millionär’ vorkamen.“ Sie<br />

führte das nicht weiter aus, aber ich denke, es<br />

sind dies die Verlockungen des Wohlstandes<br />

und der Macht, die Liebe, das Opfer, die Treue<br />

und ihre Gegenbilder, aber auch die Vielfalt der<br />

Figuren, die das Leben erst interessant machen.<br />

Ich habe den Eindruck, dass die Schülerinnen<br />

und Schüler bei einem Dichter wie Raimund<br />

das Geflecht der aufeinander einwirkenden<br />

Kräfte spüren. Sie haben ein Gefühl für die<br />

Konsequenzen, die sich aus einem bestimmten<br />

Verhalten ergeben können und nehmen<br />

befriedigt davon Kenntnis, wie neben stagnierenden<br />

Figuren, sich andere wandeln und<br />

entwickeln. Das Letztgenannte spricht eben<br />

für das klassische Theater. Man lebt doch über<br />

einige Monate in so einem Stück. So sollte<br />

neben einer guten Sprache auch genügend<br />

Platz bleiben, damit man während der Proben<br />

und Aufführungen immer wieder neue Dinge<br />

entdecken kann.<br />

Das von uns gewählte Stück wird<br />

sehr selten gespielt, weil es sehr viele Schauspieler<br />

braucht. Eine ebenso grosse Menge an<br />

Kostümen und wegen der vielen Szenenbilder<br />

ein etwas aufwändiges Bühnenbild. Daneben<br />

bedeuten Geistererscheinungen, Musik, Tanz...<br />

einen zusätzlichen Aufwand. Ich ahnte schon,<br />

dass ich mich da auf ein Stück einlasse, das<br />

uns - neben mir vor allem Frau Kreiter, Frau<br />

Wallmeier, Frau Simon und meine Frau - ins<br />

Schwitzen bringen wird, und so war es auch.<br />

Aber das ganze Theater war nicht<br />

nur für die Schülerinnen und Schüler, sondern<br />

auch für mich eine sehr schöne, beglückende<br />

Erfahrung. Ich bin dankbar für diesen Abschluss<br />

mit der Klasse, da ich sie ja mit dem Spiel nun<br />

auch ganz in die Mittelstufe entlassen durfte.<br />

Markus Helfenstein<br />

10


11 <strong>Horizonte</strong> 20<strong>05</strong>/6


„Der Verschwender” von Ferdinand Raimund –<br />

Erstaufführung in Wien 1834<br />

Zusammenfassung der Handlung<br />

des 8. Klasstheaters<br />

1. Akt: Der reiche und grosszügige Flottwell<br />

geniesst das luxuriöse Leben in seinem Schloss.<br />

Er veranstaltet Feste, lädt Freunde ein, wie etwa<br />

den Naturbewunderer Chevalier Dumont. Der<br />

Oberkammerdiener Wolf wirtschaftet in seine<br />

eigene Tasche, während der Diener Valentin<br />

eine ehrlichere Haut ist. Das fesche Kammermädchen<br />

Rosa wird später dessen Frau.<br />

Flottwell steht seit seinem 7. Lebensjahr<br />

unter dem Schutz der Fee Cheristane,<br />

die ihm nahezu ihre gesamte Geistermacht in<br />

Gestalt kostbarer Perlen geopfert hat. Als sie<br />

auf Geheiss der Geisterkönigin ins Feenreich<br />

zurückgerufen wird und ihren Flottwell nicht<br />

heiraten darf, opfert sie ihre letzte Perle für<br />

den Geliebten. Dem Opferrauch entsteigt<br />

Azur, dem sie den Schutz Flottwells anvertraut.<br />

Flottwell muss für immer Abschied nehmen von<br />

Cheristane.<br />

2. Akt: 3 Jahre später. Flottwell führt<br />

sein Verschwenderleben fort, aber der Schutzgeist<br />

Azur verfolgt ihn in Gestalt eines Bettlers<br />

und heischt erfolgreich um Grossmut und<br />

Milde. Flottwell hat sich unterdessen in Amalie<br />

verliebt. Die beiden möchten heiraten. Amalies<br />

Vater ist gegen die Verbindung und möchte die<br />

Tochter dem Baron Flitterstein zur Frau geben.<br />

Bei einem festlichen Empfang kommt es zu<br />

einem Duell zwischen Flottwell und Baron Flitterstein.<br />

Flottwell überredet Amalie zur Flucht<br />

nach England, der Kammerdiener Wolf soll ihm<br />

<strong>Horizonte</strong> 20<strong>05</strong>/6<br />

folgen. Als Valentin Wolf zur Rede stellt wegen<br />

falscher Verdächtigungen Rosas, wird dieser<br />

kurzerhand rausgeworfen. Bei einer Kapelle<br />

wartet Flotwell auf Amalie. Der Bettler erscheint<br />

und bestürmt ihn wiederum um Gaben.<br />

Erst als er ihm einen grossen Teil seines Geldes<br />

überlässt, wird er den unersättlichen Mahner<br />

los. Schliesslich fliehen Amalie und Flottwell<br />

unter dem Toben eines Sturmes über das Meer.<br />

In einem kleinen Fahrzeug mit zerrissenem<br />

Segel zieht ihnen der Bettler nach.<br />

3. Akt: 20 Jahre später. In London<br />

hat Flottwell erst sein Weib, dann sein Geld<br />

verloren. Als Bettler kehrt er in seine Heimat<br />

zurück. Sein Schloss sieht er im Besitz des<br />

schurkischen Kammerdieners Wolf, der alt<br />

und vom Tode gezeichnet bedauert, ihn nicht<br />

beherbergen zu können. Als Flottwell auf<br />

Valentin trifft, erkennt dieser seinen gnädigen<br />

Herrn und lädt ihn zu sich in sein bescheidenes<br />

Haus mit der Hobelwerkstatt ein. Allein seine<br />

Frau Rosa ist böse, dass sie im Hause Flottwells<br />

einst des Diebstahls bezichtigt worden war<br />

und glaubt überdies, sie könne es im Interesse<br />

ihrer Kinder nicht verantworten, einen Fremden<br />

mitzuverpflegen. Valentin ist untröstlich<br />

als er erfährt, dass Flottwell von seiner Frau in<br />

seiner Abwesenheit weggeschickt worden war.<br />

Erst die Drohung, das Haus mit seinen Kindern<br />

zu verlassen, stimmt Rosa um. Flottwell ist<br />

unterdessen zur Ruine seines alten Schlosses<br />

aufgestiegen. Dort tritt ihm Azur in Gestalt des<br />

Bettlers noch einmal entgegen und übergibt<br />

ihm den Schatz, den er sich von ihm einst<br />

erbettelt hatte. Auch Cheristane erscheint noch<br />

einmal. Als Valentin Flottwell wieder gefunden<br />

hat und um Verzeihung für sein ungeschliffenes<br />

Weib gebeten hat, tut dieser ihm seinen<br />

neuen Reichtum kund, den er mit Valentin und<br />

seiner Familie teilen will. Mit einem fröhlichen<br />

Schlussgesang klingt das Stück aus.<br />

Markus Helfensteim<br />

12


Einige Stimmen von Schülerinnen und Schülern<br />

„Oft dachte ich darüber nach, ob die Gesten, Blicke und<br />

Schritte gewisser Personen, die eine Rolle spielten, so<br />

gekonnt eingeübt wurden, oder einfach zufällig gescha-<br />

hen. Mich erstaunte, dass sogar meine Mutter mich an der<br />

Stimme und Sprache nicht erkannt hätte, wäre ich nicht<br />

sichtbar auf der Bühne gestanden.”<br />

L. (Schülerin)<br />

„Die Frage ‚Wer bin ich?’ ist mir schon ein paar Mal bei<br />

der Arbeit an diesem Stück gekommen. Ich habe Geduld<br />

und Aushaltevermögen gelernt.”<br />

S. (Schüler)<br />

„Beim Proben wurde es für mich schwieriger! Ich konnte<br />

mich noch nicht richtig in die Rolle hineinversetzen. Auch<br />

fand ich es schwierig, weil ich so wenig Text hatte. Irgend-<br />

wann habe ich einfach probiert auf der Bühne nicht mehr<br />

ich zu sein, sondern Amalie. Das ist nicht ganz einfach,<br />

doch es ging immer besser! Das Spielen machte mir gleich<br />

viel mehr Spass! Wenn man es wirklich will, dann gelingt<br />

es auch, und ich wollte unbedingt eine gute Aufführung!”<br />

R. (Schülerin)<br />

„Ich sprach immer zu forsch und war ich selber und nicht<br />

„Flottwell“. Das ist typisch in meinem Leben, ich weiss,<br />

was ich machen will, aber bringe den Mut dafür nicht auf,<br />

alles zu geben und könnte mich danach „ohrfeigen”. Ich<br />

selber war erst nach der letzten Aufführung zufrieden.”<br />

D. (Schüler)<br />

„Ich durfte die Figur der Rosa kennenlernen, was mir sehr<br />

viel Vergnügen bereitete. Am Anfang hatte ich ehrlich<br />

gesagt ein bisschen Mühe, so spitz, hochnäsig und zickig<br />

zu sein. Mit der Zeit ging es immer besser, auch mit dem<br />

Valentin. Das Zusammenspielen mit ihm war wirklich sehr<br />

toll. Nach den Fasnachtsferien fing die recht mühsame,<br />

aber auch ausserordentlich interessante Intensivprobezeit<br />

an. Jeden Tag nur Theater pur. Das gefiel mir. Dann merkte<br />

ich auch, wie ich immer mehr die Rosa spielen kann, bei<br />

jeder Probe mehr. Ich erkannte anhand von Rosa, dass es<br />

recht nervig sein kann, die ganze Zeit so rumzukomman-<br />

dieren.”<br />

J. (Schülerin)<br />

„Das Schöne finde ich an den Aufführungen, dass man<br />

zum Schminken einfach hinsitzen und dabei über den Text<br />

nachdenken kann. Wenn man die Augen wieder aufmacht,<br />

ist man schon geschminkt. Das einzig ein wenig Unange-<br />

nehme ist die Hektik und dass alle aufgeregt sind. Deshalb<br />

habe ich immer kurz vor der Aufführung ein Traubenzu-<br />

cker gegessen und für mich alleine nochmals alles durch-<br />

gemacht. Ich glaube, ich war nicht der Einzige, der seine<br />

eigene Methode hatte sich zu konzentrieren. So haben wir<br />

das alles gepackt und sind auf die Bühne gegangen. Als der<br />

Vorhang aufging, vergass ich meinen Text bis kurz vor dem<br />

Moment, wo ich ihn sagen musste.”<br />

B. (Schüler)<br />

„Nach den Aufführungen war ich irgendwie erleichtert und<br />

zufrieden, weil alles gut geglückt ist. Aber auch traurig,<br />

weil es schon vorbei war. Ich habe sehr vieles erlebt! Als<br />

wir heute Morgen wieder ins Klassenzimmer kamen, kam<br />

es mir vor, als ob ich Ferien gehabt hätte.”<br />

L. (Schülerin)<br />

13 <strong>Horizonte</strong> 20<strong>05</strong>/6


Das obige Leuchtturmmotiv hat die 14-jährige Schülerin Laura Wirz<br />

nach dem Bild „The Lighthouse at Two Lights“ (1929) des amerikanischen Malers<br />

Edward Hopper (1882 –1967) in Ölkreiden umgesetzt.<br />

Hier ist die Landschaft so gestaltet, dass wir uns mit diesem Motiv real in eine<br />

bestimmte Umgebung hineinsehen, hineindenken und diese nachempfinden können.


Hier hat die Schülerin das gleiche Motiv aber andere Farben gewählt,<br />

nämlich die Gegenfarben beziehungsweise Komplementärfarben. Hier entsteht<br />

für den Betrachter, für die Betrachterin eine ganz andere Stimmung.<br />

Gewohnte Sehweisen wie der blaue Himmel werden hier nicht eingehalten.<br />

Sehen Sie selbst wie unterschiedlich hier die Farben und das Motiv wirken.<br />

Kathrin Wächter


<strong>Horizonte</strong> 20<strong>05</strong>/6<br />

Der Gartenbau-Unterricht<br />

Vom Keimen, Sprossen, Blühen, Fruchten und<br />

Verarbeiten von geniessbaren Pflanzen<br />

Gartenbau ist Bodenarbeit, Arbeit an<br />

der Erde. Jeder Mensch soll mindestens einmal<br />

in seinem Leben erfahren haben, wie Pflanzen<br />

keimen, sprossen, blühen, fruchten und schlussendlich,<br />

wenn es sich um geniessbare, ernährungsrelevante<br />

Pflanzen handelt, verarbeitet<br />

werden. Das Gelände des <strong>Mayenfels</strong> bietet<br />

vielfältige Gelegenheiten, der Pflanzenwelt und<br />

dem Pflanzenanbau näher zu kommen. Das<br />

Erlebnis, dass körperliche Arbeit nötig ist für die<br />

Aufzucht und das Gewinnen von Nahrungsmitteln<br />

ist für den heutigen jungen Menschen von<br />

elementarer Bedeutung.<br />

Das „Reich“ des Schulgartens hat<br />

eine bestimmte Ordnung, der Fruchtwechsel<br />

und die Kompostierung sind wesentliche<br />

Anteile der Planung und der Gestaltung eines<br />

Gartens, dabei spielen die vier Elemente Erde,<br />

Wasser, Luft und Wärme eine wesentliche Rolle<br />

in den Arbeitsabläufen.<br />

Die Schülerinnen und Schüler der<br />

6. bis 8. Klasse erleben in verschiedensten Bereichen<br />

all diese Abläufe; anfangs sehr grundlegend,<br />

später in konzentrierter Arbeitsform,<br />

zuletzt als handfeste Herausforderung, Gelände<br />

zu gestalten und zu verändern. Jede Schülerin<br />

und jeder Schüler soll möglichst in jeder Zeit<br />

des Jahres in Gelände oder Garten gearbeitet<br />

haben. Eine Form der Menschenbildung wird<br />

auf diese Weise angestrebt, die Bezüge schafft<br />

zur Nahrungsbeschaffung und allem, was damit<br />

in einem Zusammenhange steht, aber auch zur<br />

Pflanzen- und Tierwelt schlechthin sowie zur<br />

Arbeitstechnik des Bauers und des Gärtners.<br />

Von der 6. bis zur 8. Klasse sollen möglichst<br />

viele Arbeitsgänge des Pflanzenanbaus und der<br />

Pflege erlernt und ausgeübt worden sein von<br />

der Aussaat über das Pikieren, Umpflanzen,<br />

Jäten, Ernten, Verarbeiten, Konservieren, dank<br />

der vielen Bäume auch dem Schneiden und der<br />

Holzverarbeitung.<br />

Friedlinde Gubser<br />

16


17 15<br />

<strong>Horizonte</strong> 20<strong>05</strong>/6


<strong>Horizonte</strong> 20<strong>05</strong>/6<br />

15 Fragen an Carmen Bühlmann<br />

Eurythmielehrerin auf dem <strong>Mayenfels</strong><br />

1.) Was hat Sie in letzter Zeit gefreut?<br />

Jeden Tag freut mich vieles.<br />

2.) Was empfinden Sie als Ihre Stärke?<br />

In entscheidenden Momenten immer wieder Kraft zu finden.<br />

3.) Was empfinden Sie als Ihre Schwäche?<br />

Ich neige zur Ungeduld.<br />

4.) Welche Eigenschaft schätzen Sie bei einem Schüler, bei einer Schülerin?<br />

Eine engagierte Mitarbeit.<br />

5.) Was zeichnet in Ihren Augen einen guten Lehrer, eine gute Lehrerin aus?<br />

Mit Liebe und Humor jeden Tag neu zu beginnen.<br />

6.) Wer ist ihr Vorbild?<br />

Auf meinem Nachttisch steht die Abbildung vom Abendmahl.<br />

7.) Was ist Ihr Lieblingsmärchen?<br />

Das Märchen von Goethe.<br />

8.) Was ist Ihr Lieblingsessen?<br />

Indischer Curry-Reis.<br />

9.) Was ist Ihr Lieblingsort?<br />

Überall, wo ich in die Weite seh und Wind und Wetter spür.<br />

10.) Welche Musik hören Sie gerne?<br />

Johann Sebastian Bach<br />

11.) Welches Buch lesen Sie gerade?<br />

Arabische Märchen von Salim Alafenisch, Warum Kinder nicht zuhören von Monika Kiel-Hinrichsen und<br />

Die Evolution vom Gesichtspunkte des Wahrhaftigen von Rudolf Steiner.<br />

12.) Welches ist Ihr Lieblingssatz von Rudolf Steiner?<br />

Je nach Lebenssituation sind die wechselnd.<br />

13.) Welches Ziel möchten Sie im Lehrerberuf erreichen?<br />

Gesundend an der Menschwerdung mitzuarbeiten.<br />

14.) Wohin möchten Sie gerne reisen?<br />

Island, Irland, Schottland.<br />

15.) Welchen Traum möchten Sie sich erfüllen?<br />

Tauchen und Segeln lernen.<br />

18


Kolumne<br />

Recht schreiben<br />

Rechtschreibreform – was für ein<br />

Wort. Und was für eine Reform, die sich mit<br />

einem solch unästhetischen Namen ziert. Die<br />

Reform dessen, was rechtens oder richtig ist, ist<br />

immer eine heikle Angelegenheit, die den Stallgeruch<br />

des Autoritativen an sich trägt. Haben<br />

Sie zum Beispiel gewusst, dass man „Thron“<br />

nur deswegen noch mit einem Dehnungs-h<br />

schreibt, weil der deutsche Kaiser anno<br />

dazumal sich die orthographische – pardon:<br />

orthografische – Polsterung seines Sessels nicht<br />

nehmen wollte? Die Rechtschreibreformkommission<br />

hat sich allerdings bemüht, nicht von<br />

oben herunter zu diktieren, sondern in breit<br />

gefächerter Vernehmlassungsmanier möglichst<br />

viele Standpunkte zu integrieren.<br />

Es allen recht zu machen, ist aber<br />

bekanntlicherweise eine Kunst, die auch die<br />

Rechtschreibreformkommissionsmitglieder nicht<br />

beherrschen. Und so ist ein Regelwerk zustande<br />

gekommen, das mehr schlecht als recht das<br />

Rechte festhält und zugleich variantenreich<br />

freilässt. Während die Schulbuchverlage ihre<br />

Lehrbücher munter in der neuen Rechtschreibung<br />

drucken liessen, begannen Zeitungen und<br />

Autoren zu schmollen und verweigerten sich<br />

der Reform. Und da die Reformkommission nun<br />

merkt, dass es zu viele Unstimmigkeiten gibt,<br />

geht man nun gegenwärtig an eine Rechtschreibreformreform.<br />

Denn eines der wesentlichen<br />

Ziele, über das hinausgeschossen wurde,<br />

war die Eliminierung von Fehlerquellen.<br />

Mit dem neuen Vorschlag werden<br />

allerdings mehr neue Quellen eröffnet als bestehende<br />

zum Versiegen gebracht. Wenn man<br />

schon die Rechtschreibung ändern will, damit<br />

rechtschreibeschwache Rechtschreibende weniger<br />

Fehler produzieren - ein Vorgang, der an<br />

die köstliche Nummer von Grock erinnert, der<br />

den Flügel an den Sitz schiebt, statt den Sitz an<br />

den Flügel-, wäre ein Bekenntnis zur radikalen<br />

Vereinfachung doch sinnvoller.<br />

zum beispiel die abschaffung der<br />

gross- und kleinschreibung. des weiteren der<br />

verzicht auf die unnötigen denungen, di immer<br />

wider anlass zu zweifeln geben. ebenso die<br />

unsite der dopelkonsonanten und überhaupt<br />

die underscheidung zwischen b und p, d und<br />

t und g und k. dann gibd es die filen, weg mit<br />

dem v, gonsonanden, di in unserer sprache e<br />

nichds zu suchen haben, das c, x, das q, das<br />

y und das z. da in dsugunfd die handschrifd<br />

endfeld, weg mit ä, ö, ü, und degsde nur noch<br />

mit dem gombuder und dem handi geschriben<br />

werden, gan man die dasdadur fereinfachen<br />

um, weg mit den gomas, schneler zu schreiben.<br />

da erweisen sich den auch das ch, das sch und<br />

das ng als dseidraubende gonsonandenferklumbungen<br />

di man ersedsen gan: ch durch g (also:<br />

durg g), sch durg s und ng durg n. fileigd wird<br />

die regdsreibereformgomision dog nog fernunfdig<br />

und endslisd sig dsu einer radigalen losun<br />

di gunfdig felerfreies sreiben ermogligd. um das<br />

deader um die dsusamen und gedrendsreibun<br />

dsu losen solde generel die sprage in modulare<br />

einheiden dsergliderd werden. dan wer e a les<br />

ber fegd und wir gon den srei ben wi di ro bo<br />

der o ne fe ler und gands snell nur ge duld wir<br />

ha ben es bald ge safd.<br />

Buchtipp<br />

Dietmar Strauch: Alles ist relativ.<br />

da ni el ba um gard ner<br />

Die Lebensgeschichte des Albert Einstein. Verlag Beltz und<br />

19 <strong>Horizonte</strong> 20<strong>05</strong>/6<br />

Gelberg,<br />

Weinheim –Basel 20<strong>05</strong>, Fr. 36.-.<br />

Rechtzeitig zum Einstein-Jahr ist diese Biografie<br />

erschienen. Dietmar Strauch versteht es<br />

meisterhaft das Leben des Ge-<br />

nies und Querdenkers Albert-<br />

Einstein nachzuzeichnen und<br />

verständlich und spannend in die<br />

Physik einzuführen. Er beschreibt<br />

nicht nur Einsteins Forschung, son-<br />

dern den ganzen Menschen, der schon<br />

als Kind die einengende Strenge des<br />

damaligen Schulsystems verabscheut und<br />

zeit seines Lebens gern über die Grenzen<br />

des Bekannten und Erwiesenen hinausdenkt.<br />

Als Einstein im Alter von 25 Jahren seine<br />

umwälzenden Theorien veröffentlicht, ist er der<br />

Fachwelt gänzlich unbekannt.<br />

Erst einige Jahre später finden seine Forschungen<br />

weltweite Anerkennung und machen ihn über Nacht<br />

zum Star. Fernseh- und Computertechnologie, der<br />

Einsatz von Laserstrahlen, Digitalfotografie und das<br />

Navigationssystem GPS wären ohne seine Erkenntnisse nicht<br />

möglich.<br />

Dieses Buch ist in der Buchhandlung Buchinsel in Liestal,<br />

siehe Inserat Seite 24, oder an unserem Herbstbazar auf dem<br />

<strong>Mayenfels</strong> am Büchstand erhältlich.


Von Montag bis Waldtag<br />

Der Kindergarten ist weit wie die Welt<br />

Der Rudolf Steiner Kindergarten<br />

ist kein virtueller pädagogischer Raum. Was<br />

in ihm geschieht soll lebensnah und lebensfroh<br />

sein, so dass die Nachahmungskräfte der<br />

Kinder angeregt werden. Deshalb gehört auch<br />

das Spielen in der Natur dazu. Jeden Freitag ist<br />

bei uns im Rudolf Steiner Kindergarten Sissach<br />

Waldtag. Ein Ereignis für die Kinder, eine Schulung<br />

der Sinne, ein elementares Erleben des<br />

Jahreslaufes und oft ein geradezu jauchzendes<br />

sich Verlieren im Raum, was von der Kindergärtnerin<br />

dezent gehalten und geführt sein will.<br />

Am Freitagmorgen kommen die<br />

Kinder, ausgerüstet mit Wanderschuhen, Regenschutz<br />

und einem Rucksack mit Znüni in<br />

den Kindergarten. Zuerst stellen wir die Stühle<br />

auf die Tische, die Körbe mit Hölzern, Steinen,<br />

Kastanien auf die Ständer und machen alles bereit<br />

zum Putzen. Ist diese Arbeit getan, werden<br />

die Kreisel hervorgeholt und nun beginnt ein<br />

buntes Gekreisel. Natürlich gibt es da begehrte<br />

und weniger begehrte Kreisel, leicht drehende<br />

und schwerfällige, aber alle sind letztlich in<br />

Bewegung. Die Kinder sitzen oder liegen dabei<br />

auf dem Boden und erwarten voll Spannung,<br />

welcher Kreisel am längsten dreht.<br />

Sind alle Kinder da, das Seil, die<br />

Rebschere, Schnitzmesser und Pflaster eingepackt,<br />

machen wir den Morgenkreis und ziehen<br />

danach unsere Rucksäcke an. Die Freude ist<br />

gross, denn der Waldtag ist der Höhepunkt<br />

unserer Woche. Nun kann es losgehen! Vom<br />

<strong>Horizonte</strong> 20<strong>05</strong>/6<br />

Kindergarten bis zum „Wäldeli“ geht es stetig<br />

bergauf, so dass wir auf diesem Weg vieles<br />

sehen und erleben können. Sind wir auf dem<br />

Mergelweg angekommen, werden mit Stecken<br />

die Regenrinnen von den Steinen befreit, die<br />

tote Maus ins Gebüsch gebettet oder zwischendurch<br />

mal ein Baum erklettert, bis alle bei der<br />

nächsten Wartestation angekommen sind.<br />

Zwischendurch verstecken sich die Kinder im<br />

Gebüsch und können es kaum erwarten, bis sie<br />

von den andern gesucht werden. In einer dreiviertel<br />

Stunde erreichen wir dann das „Wäldeli“<br />

und essen das mitgebrachte Znüni.<br />

Danach werden eifrig Rinden<br />

gesammelt, Zwergenhäuschen gebaut, Moos<br />

für den Garten geholt, das Seil mit vereinten<br />

Kräften über einen Ast geworfen, damit man<br />

daran hoch klettern kann. Einige Kinder spielen<br />

zusammen, bauen eine Hütte aus den Ästen,<br />

die der Bauer liegen gelassen hat. Andere<br />

beobachten mehr aus Distanz das Geschehen,<br />

da ihnen der unmittelbare Zugang zu dieser<br />

Art Spiel anfangs noch nicht so geheuer ist.<br />

Manchmal sitzen auch einige Kinder bei mir<br />

und schauen zu, wie ich aus Astholz kleine<br />

Hosensackzwergli schnitze, die sie dann zum<br />

Spielen mitnehmen dürfen. Plötzlich rattert es<br />

auf dem Weg und das orange Gemeindefahrzeug<br />

kommt angefahren. Die Kinder kommen<br />

gesprungen und begrüssen den „Putzmann“,<br />

der jeden Freitag den Abfallkessel leert und<br />

uns, je nachdem wie der Wald aussieht, noch<br />

hilft, die Spuren der Verwüstung zu beseitigen.<br />

Die Kinder bewundern diesen arbeitenden<br />

Mann. Er gehört zum Waldtag wie das Znüni,<br />

die Vögel und das Wetter.<br />

Bald ist die Zeit vorbei und die<br />

Rucksäcke müssen wieder gepackt werden.<br />

Schon steht eine Mutter mit dem Pony da und<br />

jedes Kind darf ein Stückchen auf dem Rückweg<br />

reiten. So nehmen die Kinder viele innere<br />

Bilder mit ins Wochenende, die sich verwandeln<br />

und vielleicht am Montag darauf als neue<br />

Motive wieder auftreten. Es findet auch hier<br />

ein Weg statt, der von aussen, der Hingabe an<br />

die Eindrücke, nach innen führt, über die Sinne<br />

in die bewegungsfreudigen Glieder hinein und<br />

wiederum Gestalt werden will im Freien und<br />

Geführten.<br />

Maja Seebeck<br />

Adressen unserer Kindergärten und Kindergärtnerinnen:<br />

Kindergarten Sissach, Stebligerweg 2, 4450 Sissach.<br />

Kindergärtnerin Maja Seebeck, Tel. 061 901 41 74<br />

Kindergarten Liestal, Oristalstrasse 19, 4410 Liestal,<br />

Kindergärtnerin Katrin Fuhrer, Tel. 061 901 43 01<br />

Kindergarten Rheinfelden, Haldenweg 21, 4310 Rheinfelden,<br />

Kindergärtnerin Jacqueline Walter, Tel. 061 831 42 <strong>05</strong><br />

20


21 <strong>Horizonte</strong> 20<strong>05</strong>/6


<strong>Horizonte</strong> 20<strong>05</strong>/6<br />

Ökologische Mobilität erweitert<br />

den Horizont<br />

Schülerinnen und Schüler der Freien<br />

Oberstufenschule (FOS) in Muttenz bauen<br />

Velos und machen eine abenteuerliche Reise<br />

Nachdem die 5 Schülerinnen und<br />

die 7 Schüler im Rahmen des Handwerkunterrichts<br />

und in der Freizeit ihr eigenes FOSvelo<br />

gebaut und ausgerüstet hatten, stand der<br />

grossen Reise nichts mehr im Wege. Am<br />

28. Juni sind sie zusammen mit ihren zwei<br />

Begleitern wohlbehalten und glücklich wieder<br />

an der Gründenstrasse 95 angekommen.<br />

Die Reise dauerte 38 Tage. Es wurden<br />

in dieser Zeit 2’250 km mit dem FOSvelo<br />

und 1‘750 km mit den beiden Katamaranen,<br />

welche im Rahmen des FOSsailing- Projektes<br />

vor 3 Jahren an der Schule gebaut wurden,<br />

zurückgelegt. Die Reise führte über die Ostalpen<br />

via Trieste nach Tribunj, einem schönen<br />

Fischerdorf an der Dalmatinischen Küste, wo<br />

sie mit den Segelschiffen fortgesetzt wurde.<br />

Unter Segeln ging es bei zum Teil heftigen<br />

Winden bis nach Griechenland und zurück.<br />

Von Tribunj aus wurde die Heimreise per Velo<br />

in Angriff genommen. Zuerst nach Split, dann<br />

mit der Fähre nach Ancona und von dort in<br />

drei Tagen an den Luganersee. Die Krönung<br />

bildete die Etappe des 36. Tages. Sie führte über<br />

den Monte Ceneri bis auf den Gotthardpass:<br />

125 km mit über 2400 m Höhenunterschied. Es<br />

gab kein Begleitauto, alles nötige Gepäck war<br />

dabei. Übernachtet wurde in Zelten oder unter<br />

freiem Himmel. Die Jugendlichen haben ihr<br />

Durchhaltevermögen gestählt und einen guten<br />

Teamgeist entwickelt. Alle erlebten, dass man<br />

mit eigener Kraft und im Team sehr viel zustande<br />

bringen kann und dass diese Art zu reisen,<br />

einen intensiven Zugang zur Welt schafft, Spass<br />

macht und zudem äusserst gesund ist.<br />

Charlotte schreibt in ihrem Rückblick:<br />

“Vor allem auf der Velotour waren wir<br />

immer draussen in der Natur mit dem Sonnen-<br />

und Mondlicht. Da habe ich gemerkt, was es<br />

heisst, der Natur ausgesetzt zu sein, der brennenden<br />

Hitze, der Kälte, dem Regen. Ich würde<br />

jetzt nur zu gerne mein weiches Bett und mein<br />

eigenes Zimmer verlassen, um wieder auf<br />

meinem lieben Velo Berge hinauf und hinunter<br />

zu fahren.“ Oder Bastian: „ Die Reise führte<br />

uns nicht nur durch hundert Dörfer und Städte,<br />

Täler und Berge, Wälder und Wiesen, sondern<br />

führte uns alle im Leben ein grosses Stück<br />

weiter. Schliesslich ist es ein Ziel des Projekts<br />

den sozialen Zusammenhalt, die Teamarbeit,<br />

das Miteinander und nicht das Gegeneinander<br />

zu fördern.“<br />

Thomas Wolf<br />

Freie Oberstufenschule Baselland (FOS)<br />

Die gemeinsame Oberstufe der Rudolf Steiner Schulen<br />

<strong>Mayenfels</strong> und Münchenstein<br />

Gründenstrasse 95, 4132 Muttenz, Telefon 061 463 97 60,<br />

fos@freesurf.ch<br />

Auskünfte über das Sekretariat bei Christine Weissenberger,<br />

Montag bis Freitag, 8.00 bis 12.00 Uhr<br />

22


Bequem – sicher – schnell<br />

Das FOSvelo, ein sportliches Liegerad,<br />

wurde speziell für diese Projekte von Florian<br />

Wolf entwickelt. Der bequeme Spannsitz<br />

ermöglicht beschwerdefreie Langfahrten.<br />

Dank der Lage mit den Füssen voran und<br />

der geringen Höhe sind Stürze auf den Kopf<br />

praktisch ausgeschlossen. Die hochwirksame<br />

vordere Scheibenbremse, sowie der perfekt<br />

funktionierende Rückspiegel erhöhen zusätzlich<br />

die Sicherheit. Die aerodynamische<br />

Haltung lässt gute Durchschnitts-Geschwindigkeiten<br />

zu.<br />

www.fossailing.com<br />

»Planado« und »Solea«<br />

Die beiden Segelschiffe wurden im Verlaufe<br />

von zwei Jahren von Schülern gebaut<br />

und 2002 über den Rhein nach England,<br />

durch die Biskaya und rund um die Iberische<br />

Halbinsel ins Mittelmeer überführt.<br />

Dort sind sie seither erfolgreich im Einsatz.<br />

(www.fossailing.com)<br />

Es handelt sich um zwei vom englischen<br />

Schiffsdesigner John Shuttleworth entwickelte<br />

Katamarane. Sie sind 9,5 m lang, 6,85 m<br />

breit und 2,5t schwer. Sie sind schnell (Spitzengeschwindigkeiten<br />

von über 20km), sehr<br />

wohnlich und zudem absolut unsinkbar.<br />

www.fossailing.com<br />

Freie Oberstufenschule Baselland (FOS)<br />

Die gemeinsame Oberstufe<br />

der Rudolf Steiner Schulen <strong>Mayenfels</strong><br />

und Münchenstein.<br />

Gründenstrasse 95, 4132 Muttenz,<br />

Telefon 061 463 97 60, fos@freesurf.ch<br />

Auskünfte über das Sekretariat bei<br />

Christine Weissenberger, Montag bis Freitag,<br />

8.00 bis 12.00 Uhr.<br />

23 <strong>Horizonte</strong> 20<strong>05</strong>/6


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<strong>Horizonte</strong> 20<strong>05</strong>/6<br />

Bizar 20<strong>05</strong><br />

Vom 15. April bis zum 1. Mai Kunstausstellung<br />

auf dem <strong>Mayenfels</strong> mit Werken von Claire Ochsner<br />

Bereits zum dritten Mal lud das Bizarteam<br />

zu den <strong>Mayenfels</strong>er Begegnungstagen ein.<br />

Dieses Jahr mit einer dreiwöchigen Ausstellung von<br />

Werken der Baselbieter Künstlerin Claire Ochsner.<br />

Ihre farbenfrohen, harmonisch geformten Märchenskulpturen<br />

verzauberten das Schulgelände<br />

und luden zum Verweilen in unserem Park ein.<br />

In unserem soeben fertig gestellten Schulpavillon<br />

konnte man kleinere Skulpturen, Mobile und Bilder<br />

der Künstlerin bewundern. Dieser künstlerische<br />

Rahmen war mit weiteren attraktiven Veranstaltungen<br />

gefüllt: Einem Tag der offenen Tür mit<br />

Kinderflohmarkt und dem 7. Klasseurythmietheater<br />

„Krabat“, einem Abend mit Unterengadiner Sagen<br />

und Liedern, Auftritten des Zirkus Prattelino und<br />

der Präsentation des Klassenprojektes der FOS<br />

„Eine Reise in die USA“ von Claude Weinstock.<br />

24


Sponsorenlauf auf dem <strong>Mayenfels</strong><br />

158 Läuferinnen und Läufer trafen<br />

sich am 17. September zum 2. <strong>Mayenfels</strong>er<br />

Sponsorenlauf und erliefen eine Gesamtsumme<br />

von CHF 25.000, die nun für die geplanten<br />

und zum Teil bereits durchgeführten Renovations-<br />

und Neubaumassnahmen der Rudolf<br />

Steiner Schule <strong>Mayenfels</strong> eingesetzt werden<br />

können. Jeremias Bürgin aus der dritten Klasse<br />

und Armin Hunz aus der sechsten Klasse liefen<br />

von den Schüler in der vorgegebenen halben<br />

Stunde mit beinahe 4.5 Kilometern die weiteste<br />

Distanz rund um das Schulgelände. Rahel<br />

Endres aus der dritten Klasse konnte 27 Sponsorinnen<br />

und Sponsoren gewinnen. Sie sprach<br />

vor dem COOP in Gelterkinden Menschen an<br />

und fragte sie, ob sie bereit wären, sie für ihren<br />

Lauf zu unterstützen. Trotz nasskalten Wetters<br />

herrschte eine fröhliche und ausgelassene<br />

Stimmung. Höhepunkt des Tages bedeutete die<br />

Sonderkategorie, in der neben der läuferischen<br />

Leistung auch die Originalität bewertet wurde.<br />

Hier startete Daniel Meyer als Abfalleimer,<br />

verfolgt von der Clownfrau Corina Landes, die<br />

verzweifelt versuchte, gebrauchte Trinkbecher<br />

im Kübel zu entsorgen. Die Schulleitung und<br />

das Sekretariat starteten mit Aktenordner und<br />

dem Schildchen „Büro“ um den Hals und zeigten<br />

sich als starkes Team. Das Trio Milena und<br />

Raphaela Witzemann und Hanna Beeler mit<br />

den Eseln Seppi und Bijoux belegten in dieser<br />

Klasse den ersten Platz. Für die Siegerinnen<br />

und Sieger der verschiedenen Kategorien war<br />

je ein Helikopterflug als Preis ausgesetzt, der<br />

von unserem Schulvater Andi Seebeck pilotiert<br />

wird und bei gutem Flugwetter auf Absprache<br />

nun eingelöst werden kann. Am Nachmittag<br />

konnten der bereits renovierte Gartenpavillon,<br />

der neue Schulpavillon und die neue Mensa<br />

mit musikalischer Begleitung des <strong>Mayenfels</strong>er<br />

Bläserensembles unter der Leitung von Martin<br />

Frey feierlich eingeweiht werden.<br />

Andreas Baumeister<br />

25 <strong>Horizonte</strong> 20<strong>05</strong>/6


<strong>Horizonte</strong> 20<strong>05</strong>/6<br />

Der Jugendzirkus Prattelino<br />

Der blaue Zirkuswagen mit den gelben Sternen<br />

und dem runden Clowngesicht begrüsst seit<br />

Jahren jeden Ankömmling auf dem Parkplatz<br />

der Rudolf Steiner Schule <strong>Mayenfels</strong>. Er gehört<br />

dem Jugendzirkus Prattelino. Und wie der<br />

Wagen mittlerweile zum Bild des Parkplatzes<br />

gehört, sind die Zirkusaufführungen seit Jahren<br />

fester Bestandteil eines <strong>Mayenfels</strong>-Jahres.<br />

Der Turnlehrer Dominique Wendling<br />

hatte die Idee, mit seinen Schülerinnen und<br />

Schülern Zirkus zu machen. Dies sollte nicht<br />

zur Pflichtübung für alle werden, also kreierte<br />

er ein freiwilliges Zusatzangebot und schon<br />

bald übten sich alle Interessierten der 6. bis 8.<br />

Klasse jeden Mittwochnachmittag in verschiedenen<br />

Zirkuskünsten. Auf dem Parkplatz der<br />

Schule, wo heute nur noch der Zirkuswagen<br />

daran erinnert, fanden die ersten Aufführungen<br />

unter einfachen Bedingungen statt. Als Vorhang<br />

und Kulisse dienten alte Leintücher, zwischen<br />

Autos aufgespannt.<br />

Dies war im Jahr 1991. Seither hat<br />

sich der Prattelino stark entwickelt und seine<br />

jungen Zirkuskünstlerinnen und -künstler<br />

haben viel erlebt. Wiederholt spielten sie im<br />

Zirkuszelt auf der Hexmatt, sie bestritten Freilichtaufführungen,<br />

begaben sich auf Tourneen<br />

in der Schweiz und in Holland und führten an<br />

verschiedenen Festen auf. Während dieser Zeit<br />

hat der Prattelino immer wieder neue Zirkuskünste<br />

in sein Repertoire aufgenommen, sich<br />

eine umfassende Infrastruktur und viel „Know<br />

How“ rund ums Zirkusleben angeeignet. Bei all<br />

den Entwicklungen und Veränderungen in den<br />

vierzehn Jahren seines Bestehens haben sich<br />

zwei zentrale Ideen bis heute gehalten: Das<br />

Ziel, neben hoher Zirkuskunst auch das Gemeinschaftsleben<br />

zu pflegen sowie die grosse<br />

Freude aller Beteiligten am Zirkusleben.<br />

Beim Jugendzirkus Prattelino können<br />

alle Schülerinnen und Schüler des <strong>Mayenfels</strong><br />

und – auf Anfrage – anderer Schulen ab der<br />

5. Klasse mitmachen. Wer nach der 9. Klasse<br />

noch nicht genug hat, darf dann auch in<br />

der Leitung mitwirken und langsam in die<br />

pädagogischen und administrativen Arbeiten<br />

hineinwachsen. So stammt der Nachwuchs an<br />

Leiterinnen und Leitern fast ausschliesslich aus<br />

den eigenen Reihen ehemaliger Artistinnen und<br />

Artisten.<br />

Seit einigen Jahren liegt auch die<br />

Gesamtleitung nicht mehr in den Händen des<br />

Gründers Dominique Wendling, sondern bei<br />

einem Trio aus ehemaligen Artistinnen und<br />

Artisten: Susanne Brodbeck, Karin Brodbeck<br />

und David Schmid. Sie halten als Direktion die<br />

Fäden des mittlerweile als Verein organisierten<br />

Jugendzirkus Prattelino in den Händen.<br />

26


Wer heute an einem Samstagnachmittag<br />

einen Blick in die Turnhalle Aegelmatt<br />

in Pratteln wirft, sieht die bunte Zirkustruppe<br />

– rund 40 Personen – beim Training. Das wöchentliche<br />

Üben wird ergänzt durch Intensivwochenenden<br />

und jährlich einem Lager,<br />

das in der Regel dem letzten Schliff vor den<br />

Aufführungen dient. Zirkus bedeutet aber nicht<br />

nur regelmässiges Training, Zirkus bedeutet<br />

auch Requisiten basteln, Kostüme nähen und<br />

Musik proben. Und Zirkus bedeutet organisieren,<br />

finanzieren und das Ganze in manchmal<br />

endlosen Sitzungen planen und koordinieren.<br />

All dies wäre ohne den grossen ehrenamtlichen<br />

Einsatz des jungen Leitungsteams und ohne<br />

die Unterstützung durch Eltern und Freunde so<br />

nicht möglich.<br />

Pascal Häring<br />

Kontakt:<br />

Susanne Brodbeck<br />

Burggartenstrasse 5<br />

4133 Pratteln/BL<br />

Telefon: 061 821 08 79<br />

E-Mail: prattelino@gmx.ch<br />

Internet: www.prattelino.ch.vu<br />

27 <strong>Horizonte</strong> 20<strong>05</strong>/6


<strong>Horizonte</strong> 20<strong>05</strong>/6<br />

Aus dem Elternrat<br />

Nachdem in der letzten Ausgabe<br />

von <strong>Horizonte</strong> sich der Elternrat vorgestellt<br />

hat und die wichtigsten Aufgaben aufgeführt<br />

wurden, möchten wir dieses Mal einen kurzen<br />

Einblick in die Arbeit des vergangenen Jahres<br />

geben.<br />

Der Elternrat besteht zur Zeit aus<br />

14 Klassenvertreterinnen und -vertretern. Aus<br />

den vielen Ideen, die wir gesammelt haben,<br />

haben sich nun drei Projektgruppen gebildet,<br />

welche sich mit den jeweiligen Themen<br />

auseinandersetzen. Sie versuchen Lösungen für<br />

das Schulleben zwischen Schülern, Eltern und<br />

Lehrerkollegium zu finden und die angestrebten<br />

Projekte zu realisieren.<br />

Die Projekte sind zurzeit:<br />

l Blockzeiten / Schulweg<br />

l Schulbibliothek<br />

l Übertritte / Matur<br />

Auch hat sich gezeigt, dass die<br />

Abschlussgespräche mit den 9. Klasseltern ein<br />

wichtiger Bestandteil vom Schulleben sind<br />

und dieser Erfahrungsaustausch vom Elternrat<br />

weitergeführt wird.<br />

Ferner ist auch die Beteiligung am<br />

runden Tisch zu einem festen Bestandteil unserer<br />

Arbeit geworden. Am runden Tisch treffen<br />

sich regelmässig Delegierte aus allen Organen<br />

des <strong>Mayenfels</strong>, um die Vernetzung und Zusammenarbeit<br />

in der Schulgemeinschaft zu stärken.<br />

Aufmerksam machen möchten wir<br />

noch einmal auf die Möglichkeit Anliegen,<br />

Wünsche und Verbesserungsvorschläge der<br />

Schuleltern per Antrag in den Elternrat einzubringen.<br />

Die Antragsformulare können bei den<br />

jeweiligen Klassenvertreterinnen und -vertretern<br />

angefordert werden.<br />

Natürlich gehören wie in jeder<br />

Organisation auch Rücktritte einzelner Mitglieder<br />

dazu, namentlich erwähnen möchte ich<br />

Claudia Aufdereggen, welche sich über zwei<br />

Jahre sehr intensiv für den Elternrat eingesetzt<br />

hat. Herzlichen Dank auch denjenigen, welche<br />

nicht namentlich erwähnt wurden.<br />

Der Elternrat freut sich nun auf ein<br />

weiteres spannendes, ideenreiches Jahr und<br />

heisst alle neuen Elternratmitglieder herzlich<br />

willkommen.<br />

Daniela Probst<br />

Kontakt:<br />

Max Roth-Kleiner<br />

Gänsackerstrasse 12,<br />

5073 Gipf-Oberfrick/AG<br />

Tel.: 062 871 41 65<br />

28


Rückblick<br />

Susanne Brodbeck<br />

Meine zwölf Schuljahre auf dem <strong>Mayenfels</strong><br />

habe ich insgesamt als schön in Erinnerung. In<br />

welch grandioser Umgebung ich meine Schulzeit hatte<br />

verbringen dürfen, merkte ich erst während meiner<br />

Berufsausbildung mitten in der Stadt. Wir hatten auf<br />

dem <strong>Mayenfels</strong> viel Raum und Natur um uns, um zu<br />

spielen, zu spazieren und zu sein, abseits von Lärm und<br />

Trubel. Als Prattlerin, die nicht wie die meisten anderen<br />

mit dem Zug anreiste, fühlte ich mich zeitweise etwas<br />

ausgeschlossen und bedauerte es, dass meine Klassenkameraden<br />

so weit weg wohnten. Manchmal erlebte ich<br />

auch den <strong>Mayenfels</strong> selber als weit weg von der Realität<br />

und vom Geschehen im Dorf.<br />

Rückblickend wird mir bewusst, dass ich<br />

lange Kind sein durfte. Ich blühte vor allem in den<br />

handwerklichen Unterrichtsstunden auf, doch auch für<br />

die Mathematik und den Sport war ich leicht zu begeistern.<br />

Die Freude an Fremdsprachen entdeckte ich dann<br />

später bei selbst organisierten Auslandsaufenthalten.<br />

Für mich war der hohe Anteil an handwerklichen und<br />

musischen Fächern ein guter Ausgleich zum Intellektuellen<br />

und Theoretischen. Eine weitere Besonderheit<br />

der Rudolf Steiner Schulen sehe ich darin, dass die<br />

Schülerinnen und Schüler - etwa auch in den Praktika<br />

und den verschiedenen Lagern - in viele Lebensbereiche<br />

hineinsehen und selber Hand anlegen können. Ich habe<br />

so hautnah erlebt, was aus meinem Tun entstand. Der<br />

Praxisbezug war und ist wichtig für mich. Auch habe ich<br />

gelernt, in der Klassen- und Schulgemeinschaft anderen<br />

mit Respekt und Toleranz zu begegnen, ihnen zu helfen<br />

und mit ihnen gemeinsam Ziele zu erreichen.<br />

Könnte ich meine Schulzeit noch einmal<br />

durchlaufen, würde ich mir im Klassenzimmer mehr<br />

Diskussionen von Mensch zu Mensch wünschen und<br />

dass das Arbeiten in Gruppen im Unterricht mehr Platz<br />

finden würde. Sind selbst formulierte Texte mit eigenen<br />

Gedanken und Überlegungen nicht wertvoller als abgeschriebene<br />

Sätze in einem reich verzierten Epochenheft?<br />

Aus der heutigen Distanz habe ich den Eindruck, dass<br />

das Gestalten der Hefte zeitweise wichtiger war als ihr<br />

Inhalt. Beim Frontalunterricht, der bei uns vorgeherrscht<br />

hat, bin ich vor allem „mitgeschwommen“, und meine<br />

persönlichen Überlegungen blieben meist nur in meinen<br />

Gedanken unausgesprochen.<br />

Wenn ich die Entwicklung des <strong>Mayenfels</strong> in<br />

den letzten Jahren beobachte, erkenne ich einige Neuerungen,<br />

die ich begrüsse und die vielleicht auch mir gut<br />

getan hätten. So zum Beispiel der Schulwechsel und die<br />

Klassendurchmischung nach der neunten Klasse in der<br />

Freien Oberstufen Schule Baselland (FOS) in Muttenz.<br />

Den heutigen Kindern und Jugendlichen am<br />

<strong>Mayenfels</strong> möchte ich mit auf den Weg geben: Geniesst<br />

die Zeit und den Ort, denkt mit, stellt Fragen und hört<br />

aufmerksam zu. Auch wenn ihr manchmal einiges mühselig<br />

und unnütz findet, packt die Gelegenheit, daraus<br />

etwas Gutes zu machen und dabei Neues zu lernen.<br />

Zur Person von Susanne Brodbeck:<br />

1984 – 1996 Schülerin auf dem <strong>Mayenfels</strong><br />

bis zur 12. Klasse<br />

Susanne Brodbeck<br />

1997 – 2001 Ausbildung zur diplomierten Pflegefachfrau,<br />

seit 2002 im Bethesda Spital tätig<br />

Seit seiner Gründung 1991 aktiv im Jugendzirkus<br />

Prattelino mit dabei. Viele weitere Erfahrungen und<br />

Hobbys... Ich gebe gerne persönlich Auskunft.<br />

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Maschine defekt?<br />

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Reparatur- und<br />

Lieferservice inklusive!<br />

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Marie-Theres Beeler<br />

Supervisorin /Organisationsberaterin BSO<br />

Praxis für Supervision, Coaching, Team- und Organisationsentwicklung<br />

29 Büchelistrasse 6, 4410 Liestal <strong>Horizonte</strong> 20<strong>05</strong>/6 mth.beeler@bluewin.ch


Jahresrechnung<br />

Erläuterungen zur Rechnung 04/<strong>05</strong><br />

Die Jahresrechnung schliesst bei den Hauptposten, den Elternbeiträgen<br />

und den Personalkosten jeweils schlechter ab als budgetiert.<br />

So sind die Erträge durch Elternbeiträge und Kantonsbeiträge<br />

wegen Austritten während des Jahres um rund Fr. 30‘000.- tiefer<br />

ausgefallen als budgetiert. Andererseits sind die Personalkosten,<br />

also Gehälter und Nebenkosten insgesamt um rund Fr 21‘000.-<br />

höher ausgefallen. Diese Erhöhung entstand durch Personalwechsel<br />

während des Jahres und etwas gestiegenem Bedarf der<br />

Mitarbeiter.<br />

Weitere Verschlechterungen der Rechnung gegenüber dem Budget<br />

finden wir beim Bazarertrag (- Fr. 5‘000.-), bei den Schulmaterialbeiträgen<br />

(- Fr. 5‘000.-) und bei den Ausgaben für Gebäude und<br />

Mobiliar (+ Fr. 15‘000.-).<br />

Insgesamt erhalten wir so eine Verschlechterung gegenüber dem<br />

Budget von rund Fr. 76‘000.-. Dieser Mehrbelastung stehen<br />

Verbesserungen gegenüber bei den Beiträgen an die FOS<br />

(- Fr. 12‘000.-), bei den Erträgen durch die Schulmitteilungen<br />

(<strong>Horizonte</strong> + Fr. 2000.-) und durch wesentlich höhere Spendeneinahmen<br />

(+ Fr. 24‘000.-). Im Weitern konnte auch der übrige<br />

Aufwand leicht reduziert werden (- Fr. 5‘000.-).<br />

Für Anschaffungen, Neubauten und Renovationen sind bis zum<br />

Schuljahresende insgesamt über Fr. 184‘000.- aufgewendet worden,<br />

dies im Wesentlichen für die Renovation des Musiksaales, die<br />

Renovation des Gartenpavillons und die Errichtung des Schulpavillons.<br />

Da die Abrechnungen für den Schulpavillon und den<br />

Gartenpavillon noch nicht vollständig vorliegen und auch die<br />

genaue Höhe der Subventionen durch die Denkmalpflege noch<br />

nicht gesprochen ist, ist die oben genannte Summe noch provisorisch.<br />

Die erwarteten Subventionen sind vorsichtig mit Fr 35‘000.-<br />

als transitorische Aktiven gebucht worden. Die Aufwendungen für<br />

die Erweiterung und Erneuerung der Infrastruktur sollen auf die<br />

nächsten Jahre verteilt werden, deshalb wurde eine Aktivierung<br />

von Fr. 100‘000.- vorgenommen. Die Abschreibung erfolgten im<br />

üblichen Rahmen von Fr. 40‘000.-.<br />

In Anbetracht der schwieriger werdenden Finanzsituation betreffend<br />

Schulbeiträgen und Personalaufwändungen und der im<br />

letzten Jahr erreichten Verbesserung der Infrastruktur der Schule,<br />

können wir mit dem ausgeglichenen Abschluss 04/<strong>05</strong> sehr zufrieden<br />

sein<br />

<strong>Horizonte</strong> 20<strong>05</strong>/6<br />

Rechnung und Budget<br />

Budget 2004/20<strong>05</strong> Rechnung 2004/20<strong>05</strong> Budget 20<strong>05</strong>/ 2006<br />

Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag<br />

ELTERNBEITRÄGE<br />

01.1 Ordentliche Elternbeiträge 1‘930‘000.00 1‘900‘387.90 1‘830‘000.00<br />

01.2 Ausserordentlche Elternbeiträge 10‘000.00 18‘257.25 10‘000.00<br />

01.3 Solidaritäts- u. Gemeindebeiträge 320‘000.00 312‘100.00 282‘000.00<br />

01.4 Leistungen aus Schülerhilfsfonds 15‘000.00 6‘516.00 15‘000.00<br />

01.5 Debitorenverluste 6‘000.00<br />

01.6 Beiträge an FOS 520‘000.00 508‘487.90 485‘000.00<br />

ÜBRIGE BEITRÄGE UND ZUWENDUNGEN<br />

02.1 Spenden und Legate 35‘000.00 58‘756.85 35‘000.00<br />

02.2 Bazar 18‘000.00 75‘000.00 16‘900.00 68‘336.82 17‘000.00 68‘000.00<br />

02.3 Mitgliederbeiträge Schulverein 1‘500.00 1‘700.00 1‘700.00<br />

ERTRÄGE AUS DIVERSEN LEISTUNGEN<br />

03.1 Mitteilungen (Schulblatt) 6‘000.00 6‘000.00 8‘364.95 10‘255.00 10‘000.00 10‘000.00<br />

03.2 Veranstaltungen und Diverses 4‘000.00 7‘000.00 5‘543.00 5‘363.75 5‘000.00 5‘000.00<br />

03.3 Vermietung von Schulräumen 1‘000.00 645.00 1‘000.00<br />

ÜBRIGES UND DURCHLAUFKONTI<br />

04.1 Schulmaterial, Seminarbeitrag 60‘000.00 60‘000.00 59‘779.77 55‘184.10 60‘000.00 65‘000.00<br />

04.2 Übriger Aufwand/Ertrag 80‘000.00 1‘000.00 75‘431.60 1‘613.00 75‘000.00 2‘000.00<br />

PERSONALAUFWAND<br />

<strong>05</strong>.1 Löhne und Gehälter 1‘360‘000.00 60‘000.00 1‘394‘063.75 81‘193.75 1‘462‘000.00 96‘000.00<br />

<strong>05</strong>.2 Personal-Nebenkosten 255‘000.00 261‘010.96 260‘000.00<br />

KAPITALZINSEN<br />

06.1 Zinsaufwand/Ertrag 7‘000.00 6‘290.15 6‘000.00<br />

GEBÄUDE UND MOBILIAR<br />

07.1 Mieten 20‘000.00 19‘615.35 20‘000.00<br />

07.2 Betriebskosten, Reinigung 70‘000.00 65‘870.80 65‘000.00<br />

07.3 Unterhalt Gebäude u. Mobiliar 40‘000.00 19‘276.60 220.00 20‘000.00<br />

07.4 Anschaffungen, Neubauten 50‘000.00 149‘597.03 31‘000.00<br />

07.5 Aktivierung Ansch. u. Neubauten 0.00 0.00 100‘000.00 0.00 0.00<br />

PROJEKT MAYENFELS<br />

08.1 Projektkosten / -spenden 20‘000.00 20‘000.00 8‘000.00 60‘000.00<br />

WERTBERICHTIGUNG<br />

09.1 Abschreibungen/Aufwertungen 40‘000.00 40‘000.00 40‘000.00<br />

RÜCKST./AUFL. VON RESERVEN<br />

10.0 Rückst./Aufl. von Reserven<br />

Gesamtsumme 2‘543‘000.00 2‘548‘500.00 2‘623‘941.71 2‘626‘819.57 2‘599‘000.00 2‘521‘700.00<br />

Überschuss/Defizit: 5‘500.00 2‘877.86 77‘300.00<br />

30


Bilanz per 30.06.04<br />

AKTIVA<br />

Vergl. Vorjahr Differenz<br />

Kassa, Postcheck, Bank 380‘523.43 656‘111.24 -275‘587.81<br />

Guthaben Elternbeiträge 108‘227.20 61‘507.10 46‘720.10<br />

Guthaben Kantonsbeiträge -250.00 0.00 -250.00<br />

Sonstige Forderungen 45‘377.75 14‘506.50 30‘871.25<br />

Vorräte 5‘000.00 5‘000.00 0.00<br />

Transitorische Aktiven 35‘000.00 0.00 35‘000.00<br />

Total UMLAUFVERMÖGEN 573‘878.38 737‘124.84 -163‘246.46<br />

Wertschriften 0.00 15‘000.00 -15‘000.00<br />

Darlehen/Anteilscheine 81‘548.35 90‘997.35 -9‘449.00<br />

Mobiliar und Einrichtungen 3.00 3.00 0.00<br />

Schulhaus 3‘396‘000.00 3‘336‘000.00 60‘000.00<br />

Total ANLAGEVERMÖGEN 3‘477‘551.35 3‘442‘000.35 35‘551.00<br />

Total AKTIVA 4‘<strong>05</strong>1‘429.73 4‘179‘125.19 -127‘695.46<br />

PASSIVA Vergl. Vorjahr Differenz<br />

Vorausbezahlte Elternbeiträge -74‘606.60 -71‘099.35 -3‘507.25<br />

Sonstige Verbindlichkeiten -14‘916.99 -81‘341.54 66‘424.54<br />

Verschiedene Fonds -380‘611.29 -409‘121.39 28‘510.10<br />

Treuhandfonds -2‘504.45 -4‘403.28 1‘898.83<br />

Darlehen -631‘328.55 -672‘308.65 40‘980.10<br />

Transitorische Passiva -10‘775.70 0.00 -10‘775.70<br />

Rückstellungen 0.00 0.00 0.00<br />

Total KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL -1‘114‘743.59 -1‘238‘274.21 123‘530.62<br />

Kantonsdarlehen -2‘500‘000.00 -2‘500‘000.00 0.00<br />

Total LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL -2‘500‘000.00 -2‘500‘000.00 0.00<br />

Sanierungskonto -15‘974.29 -22‘966.24 6‘991.95<br />

Delkredere-Reserve -40‘000.00 -40‘000.00 0.00<br />

Total WERTERHALTUNGSRESERVEN -55‘974.29 -62‘966.24 6‘991.95<br />

Eigenkapital -106‘933.85 -106‘933.85 0.00<br />

Reserven -270‘900.14 -270‘950.89 50.75<br />

Total EIGENKAPITAL --377‘833.99 -377‘884.74 50.75<br />

Total PASSIVA -4‘048‘551.87 -4‘179‘125.19 130‘573.32<br />

Erläuterungen zur Bilanz per 30.6.04.<br />

Durch die oben erwähnten Investitionen sind natürlich die flüssigen<br />

Mittel zurückgegangen, sie sind aber für den Schulbetrieb<br />

noch ausreichend. Weiter konnten im vergangenen Jahr wiederum<br />

Fr. 40‘000.- an Darlehen zurück bezahlt werden.<br />

Die Liegenschaft wurde durch Gribi-Theurillat neu geschätzt und<br />

ergab einen Verkehrswert von Fr. 5‘170‘000.-. Mit dem ausgewiesenen<br />

Bilanzwert von Fr. 3‘396’000.- sind wir also auf der guten<br />

Seite und haben auch noch Luft für die anstehenden Bauprojekte.<br />

Erläuterungen zum Budget <strong>05</strong>/06<br />

Leider ist die Perspektive für das kommende Jahr nicht sehr positiv.<br />

Einerseits müssen wir einen Schülerrückgang von 15 Schülern und<br />

ebenso vielen Eltern feststellen, mit den entsprechenden Einbussen<br />

bei den Elternbeiträgen (- Fr. 70‘000.-, gegenüber dem Vorjahresbudget<br />

sogar um Fr. 100‘000.-). Andererseits ist auch eine Erhöhung<br />

der Personalkosten unumgänglich (+ Fr. 50‘000.-). Weniger<br />

Kinder bedeuten auch Mindereinnahmen bei den Kantons- und<br />

Gemeindebeiträgen – Fr. 20‘000.-). Alles in Allem führt das dazu,<br />

dass im nächsten Jahr kaum weitere Investitionen möglich sein<br />

werden. Die entsprechenden Beträge für Unterhalt, Anschaffungen<br />

und Renovationen sind deshalb im Budget auf das notwendige<br />

Minimum (auf total Fr. 65‘000.-) gekürzt worden.<br />

Um die Ertragssituation zu verbessern und um die getätigten<br />

Investitionen zu finanzieren, findet ein Sponsorenlauf statt. Dieser<br />

und weitere Erträge aus Aktionen sind als Projektertrag im Budget<br />

enthalten.<br />

Da die Schule im nächsten Jahr einen Gesamtgestaltungsplan einreichen<br />

muss sind hierfür Fr. 8’000.- als Projektkosten budgetiert.<br />

Im letzten und im laufenden Schuljahr decken die Einnahmen für<br />

das Schulmaterial die Aufwändungen nicht mehr. Wir werden<br />

deshalb im laufenden Rechnungsjahr noch eine Nachzahlung<br />

erheben müssen, was die Rechnung um weitere Fr. 10’000.- verbessern<br />

wird.<br />

Trotz allen Bemühungen bleibt schlussendlich ein Defizit von<br />

Fr. 77‘300.-, das es durch besondere Anstrengungen auf der Ausgaben-<br />

und auf der Einnahmenseite zu beseitigen gilt.<br />

Nach dem sehr aktiven Schuljahr 04/<strong>05</strong> werden wir also zwangsläufig<br />

für einige Zeit etwas kürzer treten müssen.<br />

Christian Ammon<br />

31 <strong>Horizonte</strong> 20<strong>05</strong>/6


Rudolf-Steiner-Schule <strong>Mayenfels</strong><br />

4133 Pratteln, Tel.: 061 821 22 66<br />

Internet:<br />

www.mayenfels.ch<br />

e-mail:<br />

info@mayenfels.ch<br />

Spendenkonto:<br />

Basellandschaftliche Kantonalbank<br />

Nr. 16 1.103.167.13 769<br />

PC 40-1956-1<br />

Impressum:<br />

Ausgabe 2 – November 20<strong>05</strong><br />

Redaktion:<br />

Christian Ammon, Andreas Baumeister,<br />

Matthias Gessenay, Doris Stucky<br />

Texte:<br />

Christian Ammon, Andreas Baumeister,<br />

Daniel Baumgartner, Susanne Brodbeck,<br />

Marie-Theres Beeler, Carmen Bühlmann,<br />

Friedlinde Gubser, Urs Gubser,<br />

Pascal Häring, Markus Helfenstein,<br />

Rolf Jeck, Daniela Probst, Maja Seebeck,<br />

Heinz Stucky, Doris Stucky,<br />

Kathrin Wächter, Thomas Wolf<br />

Bilder:<br />

Christian Ammon, Markus Helfenstein,<br />

Felix Riegger, Laura Wirz, Thomas Wolf,<br />

David Schmid<br />

Inserate:<br />

Simone Leubin<br />

Gestaltung: Michael Haak<br />

Druck:<br />

Hochuli AG, 4132 Muttenz<br />

Aus Kinder- und<br />

Schülermund<br />

Die Mutter steht der 4-jährigen Tochter aus<br />

Versehen auf den Fuss. Mutter: „Oh, Lena,<br />

muesch entschuldige!“ Tochter: Was, ich<br />

muess entschuldige? Du muesch di doch<br />

entschuldige.”<br />

Aus dem Lerntagebuch einer 6. Klässlerin:<br />

Frage: „ Wie könnten wir morgen thematisch<br />

weiterfahren?“ Antwort der Schülerin: „Noch<br />

mehr überfahren der Pronomen.”<br />

In einer Französischstunde der 8. Klasse wird<br />

das Verb „être – sein” in verschiedene Zeiten<br />

gesetzt und übersetzt: je suis - ich bin,<br />

j‘étais – ich war, j‘ai été – ich habe geseint.<br />

Der Entschuldigungsbrief einer 9. Klässlerin:<br />

„Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass ich<br />

das Gedicht nicht vollständig abgeben kann.<br />

Das heisst, ich kann es gar nicht abgeben.<br />

Ich habe im Internet nach einem geeigneten<br />

Objekt gesucht und auch eines gefunden.<br />

Ich habe es abgespeichert und teilweise<br />

schon übersetzt. Gestern, als ich den Laptop<br />

angeworfen habe, kam die Meldung, der<br />

Computer sei nicht korrekt abgestellt worden<br />

und daher nicht richtig starten könne. Und<br />

irgendwann ging gar nichts mehr. Das heisst,<br />

mein Gedicht ist im PC gefangen und schreit<br />

nach mir bzw. nach Ihnen. Aber ich kanns<br />

nicht befreien.”<br />

Vor dem Lager der 7. Klasse werden im<br />

Unterricht Benimm-Regeln vorgelesen:<br />

„Erstens: Benehme Dich immer rüpelhaft,<br />

damit die anderen Deinen Gemeinschafssinn<br />

kennen lernen. Zweitens: Störe Deine<br />

Zimmerkameraden, bis sie Deine Ansicht<br />

akzeptieren. Drittens: Gemeinschaftsdienste<br />

wie Tischdecken sind etwas für soziale Typen,<br />

aber nichts für mich. Viertens: Warum nehmt<br />

ihr so wenig, euch schmeckts wohl nicht.<br />

Fünftens: Toll! Wie weit hat man meinen<br />

Rülpser gehört. Sechstens: Entferne Dich auf<br />

der Wanderung so bald wie möglich von der<br />

Gruppe, Du bringst dadurch ein herrliches<br />

Suchspiel in Gang. Siebtens: Untermale eine<br />

Wanderung durch ständiges Nörgeln.” Nach<br />

dem Verlesen dieser Regeln fragt ein Schüler:<br />

„Ist das ironisch gemeint?“<br />

Wer lustige Anekdoten weiss,<br />

bitte einsenden an:<br />

Doris Stucky<br />

<strong>Mayenfels</strong>, 4133 Pratteln<br />

e-mail: info@mayenfels.ch

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