6 Sie arbeiten, wenn wir schlafen 34 - Mänziger Zytig
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KOMMENTAR<br />
Nachtwache bei Todkranken<br />
Wenn es soweit sein <strong>wir</strong>d<br />
Wenn ich an ein Krankenmit<br />
mir,<br />
brauche ich den Engel in dir. oder Sterbebett trete, tue<br />
Bleibe still neben mir<br />
ich das immer in Begleitung<br />
in dem Raum.<br />
Jag den Spuk, der mich einer Pflegeperson oder der<br />
schreckt<br />
Angehörigen. Ich stelle<br />
aus dem Traum,<br />
sing ein Lied vor dich hin, mich vor und erkläre,<br />
das ich mag,<br />
weshalb ich komme.<br />
und erzähle, was war<br />
manchen Tag.<br />
Ich halte Nachtwache bei<br />
Monika Specht<br />
schwerkranken oder sterbenden<br />
Menschen im Auftrag von Hospiz Zug, einem<br />
gemeinnützigen Verein zur Begleitung solcher Menschen.<br />
Unsere Dienstleistung ist kostenlos und freiwillig,<br />
<strong>wir</strong> <strong>arbeiten</strong> ehrenamtlich. Wir werden oft von<br />
Pflegepersonal in Heimen gerufen, wo man nicht<br />
nächtelang bei einer Person verweilen kann oder von<br />
Privatpersonen, zu deren Entlastung.<br />
Ich frage die Person, bei der ich die Nacht verbringen<br />
werde, was sie gerne möchte: etwas Musik, Gespräch,<br />
Stille, Gebet? Wir tun nichts, was die Menschen,<br />
die <strong>wir</strong> begleiten, nicht möchten. Man muss<br />
auch etwas herausspüren, was stimmig ist. Es ist jedes<br />
Mal anders!<br />
Man muss zwar nicht viel tun, aber es ist streng.<br />
Strenger vielleicht als irgendeine Arbeit: die Schwerkranken<br />
sind möglicherweise nicht mehr ansprechbar,<br />
oder sie sind unruhig. Möchten sie noch etwas<br />
Belastendes loswerden, etwas Ungeregeltes in Ordnung<br />
bringen? Oft «betreut» man fast noch mehr<br />
die Angehörigen: Viele haben das Bedürfnis zu reden:<br />
Da gibt es manchmal lange Gespräche, weit in<br />
die Nacht hinein.<br />
Unsere Wachzeiten dauern von 22 bis 5 Uhr. Pro Monat<br />
verbringe ich etwa vier- bis sechsmal die Nacht an<br />
einem Krankenbett, <strong>wenn</strong> nötig auch mal zwei Nächte<br />
hintereinander. Es kommt auch vor, dass <strong>wir</strong> tagsüber<br />
für eine kürzere Zeit vorbeigehen, damit Angehörige<br />
einer Verpflichtung auswärts nachgehen können.<br />
Wenn ich meinen Dienst um 5 Uhr beendet habe,<br />
mache ich mich in der Regel zu Fuss auf den Heimweg.<br />
Ich laufe einfach los mit meiner Lampe. Dass<br />
dann noch keine Busse fahren, kommt mir eigentlich<br />
entgegen: Ich kann im Heimlaufen viel ver<strong>arbeiten</strong>,<br />
kann den erwachenden Tag erleben, mal den Mond<br />
geniessen oder dem Ruf eines Uhus nachhören. Zu<br />
Hause ist dann wieder «Normalität» eingekehrt. Ich<br />
lege mich hin und schlafe bis am Mittag.<br />
Hanny Wey<br />
April/Mai 11 mänziger zytig Nr. 71<br />
3<br />
04 RATHAUS – März 2011<br />
06 JUNGE STIMME – Kinder bringen uns zum Lachen<br />
07 KOLUMNE – Schiff ahoi!<br />
09 INSTITUTIONEN – Feuerwehrrapport<br />
10 GEWERBE – Firmenübergabe Maler Röllin<br />
11 GASTRO – Pizzeria Perfect: Hunger? Anruf genügt!<br />
12 INSTITUTIONEN – Spitex: Im Alter daheim<br />
17 MÄNZIGER AGENDA<br />
19 VEREINE – Gewerbeschau 2011<br />
25 AKTUELL – Etter-Stammbaum à jour gebracht<br />
26 GEMEINDE– Altersarbeit in Menzingen<br />
27 GEMEINDE – Startschuss für Neubau Bibliothek<br />
28 THEMA – <strong>Sie</strong> <strong>arbeiten</strong> in der Nacht<br />
<strong>34</strong> WAS TUN EIGENTLICH ...? – Küttels in Padirac<br />
37 VEREINE – Neue Kleider<br />
37 AUS DEM KANTONSRAT – Karl Nussbaumer<br />
38 INSTITUTIONEN – Neue Kleider<br />
38 IMPRESSUM<br />
39 WETTBEWERB