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SÜDTIROL - Alpin.de

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32 Seiten Skitour – Knowhow & Touren<br />

DAS BERGMAGAZIN<br />

Für Einsteiger und Experten<br />

Sicherheit, Ausrüstung und 22 Tourentipps in<br />

EXTRA<br />

<strong>SÜDTIROL</strong><br />

11/09 EXTRA 1


die schneereichen Wintermonate meiner heimat haben mich schon früh zum Skitourenführer<br />

gemacht. obwohl ich das draußensein in <strong>de</strong>r einzigartigen Südtiroler Berglandschaft<br />

immer als Privileg empfand, war es nicht immer leicht, „nur“ mit Ski unter sonnigen<br />

Wän<strong>de</strong>n vorbeizuwan<strong>de</strong>rn. Wartete doch so mancher direkte Weg zum Gipfel auf<br />

seine Erstbegehung. im Lauf <strong>de</strong>r Jahre entwickelte sich daraus eine private Passion.<br />

Südtirols bizarre Schneelandschaft verän<strong>de</strong>rt je<strong>de</strong>n Winter mein inneres, verzaubert mich<br />

für Monate zum „Schneemenschen“. Je<strong>de</strong>r unverspurte hang ist wie eine Erstbegehung.<br />

Je<strong>de</strong> Skitour, die in keiner karte eingezeichnet ist, wird zur Ent<strong>de</strong>ckungsreise und je<strong>de</strong><br />

„Maren<strong>de</strong>“ mit Speck und Schüttelbrot verlängert das hochgefühl <strong>de</strong>s letzten Schwunges<br />

in die warme Stube. und die Vielfalt auf engem Raum! Vom grellen Licht <strong>de</strong>r ortlergruppe<br />

bis zur abendlichen Schamröte <strong>de</strong>r dolomiten sind es wenige kilometer. und von<br />

<strong>de</strong>n Schneebergen <strong>de</strong>s Alpenhauptkamms führt die Autobahn fast direkt zum südlichen<br />

Firn <strong>de</strong>r ultener Berge o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Sarntales.<br />

unseren Besuchern diese Vielfalt zu zeigen, erfüllt uns Südtiroler oft mit unverdientem<br />

Stolz, und die vielbeschriebene Enge <strong>de</strong>r heimat wird zu uferlosem Schauen, wenn man<br />

hinaufsteigt zu <strong>de</strong>n weißen Gipfeln. und je<strong>de</strong>s Mal, wenn <strong>de</strong>r erste Geruch von holzfeuer<br />

die Rückkehr aus dieser stillen Welt ankündigt, erfüllt mich das schweigen<strong>de</strong> Staunen<br />

meiner Begleiter mit tiefer Zufrie<strong>de</strong>nheit.<br />

So einfach kann das Leben sein!<br />

ihr hanspeter Eisendle<br />

Skitouren – Aber sicher 4<br />

Skitouren – Knowhow 6<br />

Ausrüstung – Die Basics 12<br />

Notfall-Ausrüstung 14<br />

Skitourenlehrpfad 16<br />

TOUREN<br />

SEITE<br />

SKITOUREN MIT LIFTHILFE<br />

1 Elferspitze 20<br />

2 Mitterlochspitze 20<br />

3 Monte Cevedale 21<br />

4 Telfer Weissen 21<br />

5 Speikbo<strong>de</strong>n 22<br />

6 Odla di Valdussa 22<br />

7 Col Turon 22<br />

8 Cima Valbona 22<br />

LEICHTE TAGESTOUREN<br />

9 Tuckettspitze 24<br />

10 Plattenspitze 24<br />

11 Hintere Eggenspitze 25<br />

12 Wolfendorn 25<br />

13 Zinseler 26<br />

14 Großer Gabler 26<br />

15 Großer Jaufen 27<br />

16 Erzlahnscharte 27<br />

SCHWERE TAGESTOUREN<br />

17 Hohe Weisse 28<br />

18 Grabspitze 28<br />

19 Dreiherrnspitze 29<br />

20 Östliche Puezspitze 29<br />

SKIDURCHQUERUNGEN<br />

21 Schnalstaler Gletscher – Similaun 30<br />

22 Villnöss – Sexten 31<br />

IMPRESSUM<br />

ALPIN Skitouren-Extra<br />

Hanspeter Eisendle<br />

Geboren am 8.11.1956<br />

in Sterzing. Verheiratet<br />

und Vater von<br />

3 Kin<strong>de</strong>rn. Seit 1980<br />

Bergführer. Wie<strong>de</strong>rholung<br />

aller wichtigen<br />

Dolomitenrouten (ca.<br />

1500), be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong><br />

Westalpentouren, dazu 26 Erstbegehungen<br />

in Fels und Eis. Sein jüngstes<br />

Interesse gilt <strong>de</strong>n großen, einsamen<br />

kombinierten Routen in Fels und Eis im<br />

Winter und natürlich <strong>de</strong>n Skitouren (100<br />

bis 120 pro Winter), die seine gesamte<br />

Bergsteigerlaufbahn wie ein roter Fa<strong>de</strong>n<br />

durchziehen.<br />

Hanspeter Eisendle und seine KolBERGlegen steuerten die Bergführer-Tipps FÜHRERfür<br />

dieses EXTRA bei, mit <strong>de</strong>nen sie TIPP<br />

(ab Seite 20) beson<strong>de</strong>rs schöne Skitouren<br />

in ihrer Heimat Südtirol auszeichnen.<br />

Wer einen Bergführer buchen will, <strong>de</strong>r<br />

wen<strong>de</strong>t sich an unsere Experten (ab Seite<br />

20) o<strong>de</strong>r an www.bergfuehrer-suedtirol.it<br />

TOURENBEILAGE ZU ALPIN 11/2009<br />

Olympia-Verlag GmbH, Badstraße 4 – 6, 90402 Nürnberg, Tel. +49 911 216-0<br />

Anzeigenleiter: Axel Nieber, Ekkehard Pfi ster, verantwortlich für Anzeigen: Otto<br />

Hofbeck, Tel. +49 911 216 22 15; Redaktion: Planegger Str. 15, 82131 Gauting,<br />

Tel. +49 89 893 16 00, info@alpin.<strong>de</strong>; Chefredaktion: Dr. Bene Benedikt<br />

(verantwortlich); Redaktion: Robert Demmel; Texte: Stefan Herbke, Paul Mair,<br />

Peter Plattner; Titelfoto: Stefan Herbke; Fotos: Jakob Dondl, Hanspeter Eisendle,<br />

Franz Faltermaier, Stefan Herbke, Paul Mair, Peter Mathis, Peter Plattner, Anton<br />

Stocker; Grafi k: Ulrike Lang, Satu Steiner; Kartografi e: GeoGraphic Production,<br />

München; Druck: Oberndorfer Druckerei, 5110 Oberndorf, Österreich<br />

11/09 EXTRA<br />

3


ALPIN Skitouren-Extra<br />

Wahrhaft gigantische Eindrücke erlebt,<br />

wer die fünftägige Skidurchquerung <strong>de</strong>r<br />

Dolomiten von Villnöss nach Sexten<br />

unternimmt (siehe Tour 22, Seite 31):<br />

hier die fünfte Etappe, die Umfahrung<br />

<strong>de</strong>r Drei Zinnen.<br />

4 EXTRA 11/09<br />

Egal ob Anfänger o<strong>de</strong>r alter Hase: Wie es geht, wenn’s mit <strong>de</strong>r Skitourensaison wie<strong>de</strong>r<br />

losgeht, muss je<strong>de</strong>r wissen. Lesen Sie daher auf <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Seiten alles Wissenswerte<br />

zu Tourenplanung und -durchführung sowie ein Update zu Ausrüstung und<br />

Notfall-Equipment. Danach gibt’s zur Belohnung die schönsten Skitouren Südtirols.


Über <strong>de</strong>n Wolken ist die Freiheit tatsächlich grenzenlos …<br />

… aber auch wer eine Etage tiefer sitzt (wie hier am Haunold), genießt grenzenlose Aussichten (auf die Drei Zinnen).<br />

11/09<br />

EXTRA<br />

5


ALPIN Skitouren-Extra Know-how<br />

Für die ersten Schritte im winterlichen Gebirge gilt es einiges zu beachten.<br />

Wir bieten Ihnen das nötige Know-how: von <strong>de</strong>r vorausschauen<strong>de</strong>n Tourenplanung<br />

über <strong>de</strong>n leichtfüßigen Aufstieg bis hin zur genussreichen Abfahrt.<br />

d<br />

ie Blätter <strong>de</strong>r Bäume in <strong>de</strong>n Tallagen bekommen<br />

langsam ihre wun<strong>de</strong>rschönen herbsttöne, die<br />

Vögel ziehen in tollen Formationen Richtung<br />

Sü<strong>de</strong>n und das Zirpen <strong>de</strong>r Grillen verstummt in <strong>de</strong>n Nächten.<br />

Die Stun<strong>de</strong>n am Fels wer<strong>de</strong>n weniger und <strong>de</strong>r erste Schneefall<br />

hat die Berggipfel schon angezuckert. Der eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Fahrradträger<br />

am Dach eines Autos wur<strong>de</strong> bereits vom Skiträger<br />

abgelöst. Die Zeichen sind klar – wer will, sollte sich langsam<br />

mit <strong>de</strong>m Thema Skitouren auseinan<strong>de</strong>rsetzen.<br />

Neben allen Ausrüstungsfragen, die zu klären, und Teilen, die<br />

anzuschaffen o<strong>de</strong>r zu erneuern sind, darf man am Anfang <strong>de</strong>r<br />

Skitourensaison auch sich selbst nicht vergessen. Leichtes Konditionstraining,<br />

Stretching und/o<strong>de</strong>r ein bisschen Skigymnastik<br />

verleihen <strong>de</strong>n ersten Winterausflügen gleich etwas mehr Genuss.<br />

Nicht nur die körperliche, son<strong>de</strong>rn auch die geistige Vorbereitung,<br />

insbeson<strong>de</strong>re in Sachen Lawinen, darf nicht vergessen wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit diversen Strategien, <strong>de</strong>r Tourenplanung<br />

und <strong>de</strong>n wichtigsten Handgriffen bei einem Not- o<strong>de</strong>r<br />

Unfall gehört beim beflissenen Skitourengeher zum A und O.<br />

Wen<strong>de</strong>n wir uns <strong>de</strong>m Zeitpunkt zu, an <strong>de</strong>m Sie zu Hause die<br />

6 EXTRA 11/09<br />

Tourenplanung abgeschlossen haben und gera<strong>de</strong> damit beschäftigt<br />

sind, Ihre Ausrüstung zusammenzupacken. Wer schon einmal<br />

auf Tour war, wird jetzt wie<strong>de</strong>r neue Batterien in sein LVS-<br />

Gerät einlegen. Diese sind am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s letzten Winters<br />

(hoffentlich) sachgemäß aus <strong>de</strong>m Gerät genommen wor<strong>de</strong>n, um<br />

Beschädigungen durch eventuell austreten<strong>de</strong> Batteriesäure o<strong>de</strong>r<br />

Korrosion an <strong>de</strong>n Kontakten zu verhin<strong>de</strong>rn. Nicht nur die elektronische<br />

Gerätschaft ist einem Check zu unterziehen, auch die<br />

Basis-Ausrüstung wie Ski, Bindung o<strong>de</strong>r Felle sollten einer Überprüfung<br />

standhalten.<br />

Wer <strong>de</strong>n Belag seiner Tourenski am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r letzten Saison eingewachst<br />

hat, sollte das Wachs spätestens jetzt abziehen.<br />

Ansonsten wird das Wachs mehr auf <strong>de</strong>n Fellen und weniger am<br />

Belag <strong>de</strong>r Ski kleben. Kanten schleifen und die Beseitigung <strong>de</strong>r<br />

Spuren von Fels- und Steinkontakten scha<strong>de</strong>t <strong>de</strong>n Fahreigenschaften<br />

sicher auch nicht. Neuen Fellkleber auftragen o<strong>de</strong>r aufsprühen<br />

hilft, dass die Felle auch bei hochwinterlich kalten Touren<br />

gut am Belag haften. Die unter Skibergsteigern oft etwas<br />

belächelten Folien o<strong>de</strong>r Netze, die auf neuen Fellen mitgeliefert<br />

wer<strong>de</strong>n und das Austrocknen <strong>de</strong>s Klebers verzögern sollen,


Gut vorbereitet, wird die erste Skitour ein voller Erfolg.<br />

erweisen sich als hilfreich, wenn es darum geht, die Felle aus-<br />

einan<strong>de</strong>rzubekommen. nicht nur <strong>de</strong>r Kleberseite sollte man<br />

etwas Aufmerksamkeit schenken, auch das Fell kann ab und zu<br />

etwas Pflege vertragen. Ein imprägnierspray o<strong>de</strong>r normales GleitGleitwachs verhin<strong>de</strong>rt, dass Schnee am Fell aufstollt. Dies geschieht<br />

häufig, wenn zuerst im etwas feuchten Schnee gegangen wird<br />

und man anschließend durch kalten Pulverschnee spaziert.<br />

Gehen wir gleich einen Schritt weiter und beschäftigen uns mit<br />

<strong>de</strong>m Schuh und <strong>de</strong>m typischen Bewegungsablauf. Wer empfindliche<br />

Füße hat, ist gut beraten, seine Haut vor Blasenbildung zu<br />

schützen. Einfaches Sporttape auf die gefähr<strong>de</strong>ten Stellen<br />

geklebt, verhin<strong>de</strong>rt die Blasenbildung auf <strong>de</strong>r Haut. Wenn man<br />

die Reibung einmal zu spät bemerkt hat und schon eine Blase<br />

vorhan<strong>de</strong>n ist, dann kann man sie mit einem Blasenpflaster wie<br />

mit einer zweiten Haut überkleben und das Pflaster eventuell<br />

zusätzlich mit Tape gegen Verrutschen sichern.<br />

zum Gehen wer<strong>de</strong>n die Schuhe im Vorfuß- und Knöchelbereich<br />

nicht zu eng verschlossen. Der Fuß sollte noch etwas Bewegungsfreiraum<br />

im Schuh haben. Ansonsten wird’s bald kalt an<br />

<strong>de</strong>n zehen. Am oberen Schuhrand, im Bereich <strong>de</strong>s Schienbeins,<br />

kann man die Schnallen ganz locker schließen, um genügend<br />

Bewegungsspielraum zum Beugen <strong>de</strong>r Knie zu erhalten. Skitourenschuhe<br />

haben gegenüber Skischuhen <strong>de</strong>n Vorteil, dass es<br />

separate Einstellungen für Aufstieg und Abfahrt gibt. im Aufstiegsmodus<br />

wird die oben angesprochene Bewegung und damit<br />

das Gleiten und ziehen <strong>de</strong>s Skis erleichtert.<br />

Somit sind wir schon unterwegs. Wer kräftesparend unterwegs<br />

ist, <strong>de</strong>r zieht und schiebt <strong>de</strong>n Ski über die Schneeoberfläche. Das<br />

direkte Anheben <strong>de</strong>s Beins sollte auf vorhan<strong>de</strong>nen Spuren nicht<br />

notwendig sein. Das Fell gleitet also am Schnee dahin und wird<br />

möglichst vollflächig aufgesetzt. in Querungen fällt dies schwer,<br />

es wird aber durch das Lockerlassen <strong>de</strong>r Schnallen am oberen<br />

Schuhrand erleichtert.<br />

Wohl <strong>de</strong>m, <strong>de</strong>r sich auf extra kalte Tourentage gut vorbereitet hat!<br />

Die Spitzkehre: Wer gut kickt, steigt gut – und vor allem kraftsparend.<br />

AnzEiGE<br />

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Innsbruck


ALPIN Skitouren-Extra Knowhow<br />

8 EXTRA 11/09<br />

Für <strong>de</strong>n Anfang macht es Sinn, nicht sofort mit <strong>de</strong>r schwersten<br />

und längsten Tour zu starten. Oft bietet sich sogar die Möglichkeit,<br />

seinen ersten Aufstieg auf einer Piste zu tätigen. Im gesicherten<br />

Skiraum kann man sich sehr entspannt ans Gerät gewöhnen –<br />

aber Vorsicht, nicht je<strong>de</strong>s Skigebiet bietet sich für Pistentouren an.<br />

Wer im flachen Gelän<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r auf einem Forstweg startet, sollte<br />

vorerst auf die Verwendung von Steighilfen verzichten, die kommen<br />

erst im steileren Gelän<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r bei Spurarbeit zum Einsatz.<br />

Die Qualität <strong>de</strong>r Aufstiegsspur wird <strong>de</strong>utlich höher, wenn man einzelne<br />

Gelän<strong>de</strong>formen gut ausnützen kann. Im Wesentlichen<br />

bewegt man sich eher über Kuppen und Rücken <strong>de</strong>m Gipfel zu<br />

und vermei<strong>de</strong>t Rinnen und Mul<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r lange ungeglie<strong>de</strong>rte Hänge.<br />

Dies erfolgt nicht nur aus einem Sicherheitsaspekt heraus,<br />

son<strong>de</strong>rn auch aus Bequemlichkeitsgrün<strong>de</strong>n. Eine einfache Spur,<br />

die toll zum Gehen ist, ist meistens auch eine sichere Spur.<br />

Wenn das Gelän<strong>de</strong> zu steil wird, dann wer<strong>de</strong>n Spitzkehren notwendig.<br />

Bei dieser Kehre im Stand gibt es ein paar Tricks zu<br />

beachten, dann wird die Drehung mit <strong>de</strong>m Kick zu einem Punkt <strong>de</strong>r<br />

Ruhe und nicht zu einem <strong>de</strong>r völligen Verzweiflung. Hat man <strong>de</strong>n<br />

Punkt <strong>de</strong>r Kehre erreicht, dann stellt man bei<strong>de</strong> Ski vorerst waagrecht<br />

zum Hang. Der talseitige Skistock kann im Bereich <strong>de</strong>r Skispitzen<br />

talseitig stehen bleiben, <strong>de</strong>r bergseitige Skistock wird<br />

etwas hinter <strong>de</strong>r Hüfte eingestochen. Anschließend verlagert man<br />

sein Gewicht auf <strong>de</strong>n Talski und dreht <strong>de</strong>n Bergski im Stand um<br />

180 Grad in die neue Laufrichtung. Man kann dazu <strong>de</strong>n Ski vor<br />

<strong>de</strong>r Drehung etwas nach vorne schieben und das Skien<strong>de</strong> im<br />

Bereich <strong>de</strong>r Bindung <strong>de</strong>s Standbeins als Drehpunkt verwen<strong>de</strong>n.<br />

Ist diese Bewegung ausgeführt, steht man etwas instabil mit <strong>de</strong>n<br />

verdrehten Beinen da. Je enger diese zueinan<strong>de</strong>r kommen, <strong>de</strong>sto<br />

leichter fällt die Drehung <strong>de</strong>s zweiten Skis. Der zuerst gedrehte<br />

Ski wird jetzt zum neuen Talski und das Bein übernimmt die Last<br />

<strong>de</strong>s Körpers. Das entlastete Bein wird etwas angehoben und im<br />

Knie abgewinkelt. Wer eine Tourenbindung ohne Rückholfe<strong>de</strong>r<br />

verwen<strong>de</strong>t, <strong>de</strong>r hat es jetzt etwas einfacher, da die Skispitze automatisch<br />

nach oben kommt und sich zum Knie hinbewegt. Wer<br />

eine Rückholfe<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Bindung hat, muss mit <strong>de</strong>r Ferse einen<br />

kleinen Kick auf <strong>de</strong>n Bindungsautomaten ausführen und schon<br />

kippt <strong>de</strong>r Ski nach hinten weg. In diesem Moment dreht das Bein<br />

in die neue Richtung, dabei wer<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong> Knie möglichst eng<br />

zueinan<strong>de</strong>r gehalten. Etwa zeitgleich wird auch <strong>de</strong>r Stock nachgesetzt<br />

und weiter geht es in die neue Richtung. Spitzkehren übt<br />

man am besten zuerst im flacheren Gelän<strong>de</strong> bei griffigen Schneebedingungen.<br />

Wenn sie gut funktionieren, dann kann man auch in<br />

steilere Bereiche vordringen.<br />

Ist <strong>de</strong>r Gipfel erreicht, die Aussicht genossen und <strong>de</strong>r Körper vom<br />

Aufstieg erholt, beginnen die Vorbereitungen für die Abfahrt. Wer<br />

Köpfchen hat, schützt es. Immer mehr Skitourengeher tragen bei<br />

<strong>de</strong>r Abfahrt Helm. Sieht man sich <strong>de</strong>n typischen Sturz eines Tourengehers<br />

– kopfüber ein Rad schlagend – an, dann hat <strong>de</strong>r Helm<br />

auch einen gewissen Wert. Ganz beson<strong>de</strong>rs bei Skitouren im Frühwinter,<br />

bei <strong>de</strong>nen die Schnee<strong>de</strong>cke noch sehr dünn ist.<br />

Die Schuhe wer<strong>de</strong>n nun etwas fester geschlossen und ganz beson<strong>de</strong>rs<br />

achtet man darauf, dass die Abfahrtsverriegelung in <strong>de</strong>r richtigen<br />

Position einrastet. Knöchel und Schienbein bekommen<br />

dadurch eine leichte Vorlage, was <strong>de</strong>m Skifahrer das Einnehmen<br />

<strong>de</strong>r alpinen Abfahrts-Grundhaltung etwas erleichtert.<br />

Ist <strong>de</strong>r Schnee schön pulvrig, steht <strong>de</strong>n weiten Schwüngen, die<br />

wir gerne in <strong>de</strong>n Hang ziehen, o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m gewe<strong>de</strong>lten Zopf nichts<br />

Für <strong>de</strong>n Fall <strong>de</strong>s Falles: Mo<strong>de</strong>rne Tourengeher sind mit Helm unterwegs.


Schritt 1: sorgfältige Tourenplanung.<br />

Die vorherrschen<strong>de</strong>n Verhältnisse am Berg müssen ständig überprüft wer<strong>de</strong>n.<br />

Schritt 2: andauern<strong>de</strong> Gelän<strong>de</strong>beurteilung.<br />

mehr im Wege. Die Entscheidung, welchen Abfahrtsstil man<br />

wählt, liegt bei je<strong>de</strong>m Einzelnen. Im schlechten Schnee schaut<br />

die Sache oft problematischer aus. Ist die Schneeoberfläche vom<br />

Wind gepresst, verblasen o<strong>de</strong>r hat <strong>de</strong>r Schnee von <strong>de</strong>r Sonne<br />

einen „Stich“, dann kommt meist <strong>de</strong>r gute alte Stemmschwung<br />

zum Einsatz. Dabei wird durch <strong>de</strong>n Einsatz <strong>de</strong>s talseitigen<br />

Stocks die Kurve eingeleitet und das Gewicht verlagert sich auf<br />

<strong>de</strong>n Talski, <strong>de</strong>r Bergski schert zeitgleich etwas nach oben aus.<br />

Durch die Gewichtsverlagerung dreht sich <strong>de</strong>r Körper auch schon<br />

in die Falllinie und man nimmt etwas an Fahrt auf. Nun wird<br />

das Gewicht auf <strong>de</strong>n neuen Talski verlagert, die Kurve wird fertig<br />

gefahren und <strong>de</strong>r neue Bergski wird beigestellt (bei<strong>de</strong> Beine wer<strong>de</strong>n<br />

geschlossen). Man kann nun die Querfahrt weiter fortsetzen<br />

bis zum nächsten Punkt, an <strong>de</strong>m man eine Kurve machen<br />

möchte. Der gute Skifahrer kann <strong>de</strong>m schwächeren auf diese Art<br />

einen Korridor durch <strong>de</strong>n schlechten Schnee pflügen und<br />

erleichtert diesem somit die Abfahrt.<br />

Die gleichmäßige Bewegung beim Skitourengehen, das unmittelbare<br />

Naturerleben und die Freu<strong>de</strong>, seine eigenen Spuren in <strong>de</strong>n<br />

Schnee zu ziehen, lockt immer mehr begeisterte Winterbergsteiger<br />

hinaus ins freie Gelän<strong>de</strong>.<br />

Natürlich darf die Lawinenprävention nicht vergessen wer<strong>de</strong>n. Nur<br />

wer seine vollständige Notfall-ausrüstung – LVS-Gerät, Schaufel<br />

und Son<strong>de</strong> – mitführt und diese im Ernstfall auch zu bedienen<br />

weiß, ist winterfit unterwegs. Informationen über die aktuelle<br />

Lawinensituation einzu-holen gehört zum Skibergsteigen genauso<br />

wie die Freu<strong>de</strong> über einen unverspurten Hang.<br />

Also, los geht’s, auf geht’s! Material und Körper checken und<br />

hinaus in die frische Winterlandschaft.<br />

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Das neue KOHLA i-Clip<br />

System erleichtert durch<br />

geringeres Gewicht an <strong>de</strong>r<br />

Skischaufel das Spuren im<br />

Neuschnee. Es verhin<strong>de</strong>rt<br />

außer<strong>de</strong>m das Eindringen von<br />

Schnee zwischen Lau� äche<br />

und Fell. Der universelle<br />

Spitzenbügel passt auf je<strong>de</strong><br />

Skispitze. Der aufgeschweißte<br />

i-Clip ermöglicht einfache<br />

Längeneinstellung und<br />

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ALPIN Skitouren-Extra Knowhow<br />

PLAnunG und TouREnduRchFühRunG<br />

Eine sorgfältige Planung be<strong>de</strong>utet <strong>de</strong>n ersten Schritt zu einer risikooptimierten<br />

Tour am Berg. Wer richtig plant, wird <strong>de</strong>n Tag und<br />

das Tourenerlebnis genießen können. Zeitreserven muss man einplanen,<br />

sie schaffen bei unvorhergesehenen Umstän<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r einer<br />

Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Verhältnisse (Wetter, Schnee, Gruppe) Sicherheitsreserven.<br />

Als Planungsgrundlagen dienen uns Führerliteratur,<br />

Karte, Internet o<strong>de</strong>r persönliche Auskünfte.<br />

Die wichtigsten Schritte <strong>de</strong>r Tourenplanung fin<strong>de</strong>t man auf tourenlehrpfad.at<br />

(siehe S. 16). Anhand einer exemplarischen Tour auf<br />

die Lampsenspitze im Sellrain lassen sich die Tourenplanung und<br />

alle weiteren Schritte zur sicheren Durchführung einer Skitour<br />

üben. Wer Lust hat, kann die virtuelle Tour auch in <strong>de</strong>r Praxis<br />

durchführen und <strong>de</strong>n Lehrpfad zur Lampsenspitze verfolgen.<br />

kARTE und FühRERLiTERATuR<br />

Grundlage je<strong>de</strong>r Planung ist das Studium <strong>de</strong>r topographischen<br />

Karte und <strong>de</strong>r Führerliteratur. Die Karte (am besten im Maßstab<br />

1: 25 000) dient zur Feststellung <strong>de</strong>r Steilheiten und Hangrichtungen<br />

sowie <strong>de</strong>r möglichen Lawinen-Einzugsgebiete. Gute Führer<br />

zeigen <strong>de</strong>n besten Routenverlauf in Übersichtsbil<strong>de</strong>rn und informieren<br />

über Zeitbedarf, Ausgangs- und Endpunkt, Höhenunterschied,<br />

Steilheit und Exposition. Im Internet gibt es aktuelle Informationen<br />

über Touren und Verhältnisse. Persönliche Auskünfte<br />

von Ortskundigen sollten ebenso in die Planung einfließen.<br />

WETTER<br />

Das Wetter (o<strong>de</strong>r besser die Witterung) ist eine wichtige Komponente<br />

in Bezug auf die Lawinengefahr. Positive und negative Verän<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r Schnee<strong>de</strong>cke wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Witterung beeinflusst.<br />

Zu<strong>de</strong>m ist es bei schlechter Sicht nicht möglich, eine<br />

Gelän<strong>de</strong>beurteilung durchzuführen, die Orientierung ist erschwert<br />

10 EXTRA 11/09<br />

Risikominimierung in <strong>de</strong>r Gruppe funktioniert nur über Kommunikation.<br />

und bei widrigen Verhältnissen wird <strong>de</strong>r Körper beson<strong>de</strong>rs strapaziert.<br />

Neben <strong>de</strong>r allgemeinen Wettervorhersage sollte beson<strong>de</strong>rs<br />

auf Nie<strong>de</strong>rschlagsmenge (Neuschnee), Windstärke und -richtung<br />

(Triebschnee), Temperaturen und Sichtbedingungen geachtet wer<strong>de</strong>n.<br />

Oft wird die Beobachtung <strong>de</strong>r Windwerte vernachlässigt. Tatsächlich<br />

ist aber <strong>de</strong>r „Wind <strong>de</strong>r Baumeister <strong>de</strong>r Lawinen“, zeichnet<br />

er doch verantwortlich für Schneeverfrachtung und die damit<br />

zusammenhängen<strong>de</strong> Bildung von „Schneebrettern“. Auch <strong>de</strong>r<br />

Temperaturverlauf beeinflusst die Lawinengefahr. Ein relativer<br />

Anstieg <strong>de</strong>r Temperatur kann sich positiv auf die Schnee<strong>de</strong>cke<br />

auswirken, ist <strong>de</strong>r Anstieg aber zu stark und es kommt zu einer<br />

übermäßigen Durchfeuchtung, wird die Schnee<strong>de</strong>cke labil.<br />

LAWinEnLAGEBERichT<br />

Der Lawinenlagebericht ist die wichtigste Informationsquelle zur<br />

Schnee- und Lawinensituation. Für die Praxis sind die Gefahrenstufe,<br />

die Gefahrenstellen und die Gefahrenquellen von Be<strong>de</strong>utung.<br />

Dabei wer<strong>de</strong>n konkret Gelän<strong>de</strong>formen, Expositionen o<strong>de</strong>r<br />

Höhenlagen genannt, die aufgrund <strong>de</strong>r aktuellen Gefahrensituation<br />

am betreffen<strong>de</strong>n Tag beson<strong>de</strong>rs zu berücksichtigen sind.<br />

GRuPPE<br />

Im winterlichen Gebirge sollte man nie alleine unterwegs sein.<br />

Gruppendynamische Phänomene wie gesteigertes Sicherheitsgefühl,<br />

Verantwortungs<strong>de</strong>legation und Konformitätsdruck führen aber<br />

dazu, dass gerechtfertigte Be<strong>de</strong>nken nicht ausgesprochen wer<strong>de</strong>n.<br />

Nur transparente Diskussion führt zu „richtigen Entscheidungen“.<br />

PLAnunGSMASSnAhMEn<br />

Zusammengefasst, sind nachfolgen<strong>de</strong> Punkte bei je<strong>de</strong>r Tourenplanung<br />

zu berücksichtigen:<br />

Wetterbericht: Sicht? Wind? Temperatur? Nie<strong>de</strong>rschlag?


Perfekte Tourenplanung wird auf tourenlehrpfad.at virtuell einstudiert.<br />

Lawinenlagebericht: Gefahrenstufe? Gefahrenstellen? Gefahrenquellen?<br />

karte/Führer: Steilheit? Exposition? Einzugsgebiet? Schwierigkeit?<br />

Mensch + Gruppe: Gruppengröße? Können? Motivation?<br />

notfall-Ausrüstung: LVS-Gerät, Schaufel, Son<strong>de</strong>, Handy!<br />

kuRZ VoR dER TouR<br />

Im I<strong>de</strong>alfall wird die Tour am Vorabend geplant. Dann gilt es am Morgen<br />

nur noch <strong>de</strong>n aktuellen Lawinenlage- und Wetterbericht abzufragen.<br />

Wer in <strong>de</strong>r Früh seine Tour plant, sollte dies in Ruhe tun. Während<br />

<strong>de</strong>r Anreise zum Ausgangspunkt erfolgt eine ständige Evaluation<br />

<strong>de</strong>r Verhältnisse (stimmen die abgefragten Informationen auch tatsächlich?).<br />

Wichtig ist es, früh genug ein geplantes Alternativziel ins<br />

Auge zu fassen und dies genauso kritisch zu beurteilen.<br />

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IN MÜNCHEN<br />

München-Allach �2<br />

Georg-Reismüller-Straße 5<br />

Tel. 089 / 89219-0<br />

Fürstenfeldbruck-<br />

Buchenau �8<br />

Kurt-Huber-Ring 5<br />

Tel. 08141 / 3208-0<br />

*UVP **Kopplungspreis ohne Montage!<br />

659,98 *<br />

München-Laim �<br />

Fürstenrie<strong>de</strong>r Straße 18<br />

Tel. 089 / 546767-0<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo – Mi 10.00 – 19.00<br />

Do + Fr 10.00 – 20.00<br />

Sa 9.30 – 18.00


ALPIN Skitouren-Extra Basic-Ausrüstung<br />

Die richtige Ausrüstung garantiert ein Plus an Genuss.<br />

Auf Ski abseits <strong>de</strong>r Pisten – da gibt es mittlerweile die unterschiedlichsten<br />

Anfor<strong>de</strong>rungsprofile: vom Freeri<strong>de</strong>r über <strong>de</strong>n Allroun<strong>de</strong>r bis hin zum<br />

klassischen Tourengeher. Wir verraten, wer was braucht.<br />

Freeri<strong>de</strong><br />

Ski<br />

Alles, was weniger als 85 Millimeter Mittentaillierung aufweist,<br />

wird von <strong>de</strong>n Freeri<strong>de</strong>-Begeisterten mit einem mü<strong>de</strong>n Lächeln<br />

quittiert. Misst <strong>de</strong>r Ski unter <strong>de</strong>r Bindung 90 – 100 Millimeter<br />

o<strong>de</strong>r mehr, dann gehört man erst wirklich zur Fangemein<strong>de</strong>. Entsprechend<br />

lang sollten die Ski sein: Körperlänge plus 5 – 20<br />

Zentimeter, je nach skitechnischem Niveau. Die Ski dieses Segments<br />

eignen sich fast ausschließlich für Fahrten im Gelän<strong>de</strong><br />

und bei entsprechen<strong>de</strong>r Schneesituation – das heißt tiefer Pow<strong>de</strong>r<br />

o<strong>de</strong>r Sulz. Mit Ausnahme weniger Mo<strong>de</strong>lle (z.B. G 3 Saint<br />

und kneissl Rock Star) sind diese Ski kaum pistentauglich. Die<br />

Geschwindigkeiten, die dabei gefahren wer<strong>de</strong>n, sind <strong>de</strong>m skifahrerischen<br />

Niveau entsprechend mittel bis hoch. I<strong>de</strong>alerweise<br />

fährt man diesen Ski bei min<strong>de</strong>stens 40 Zentimeter „Cham-<br />

pagne-Pow<strong>de</strong>r“ und im möglichst hin<strong>de</strong>rnisfreien, also baumlosen<br />

Gelän<strong>de</strong>, da Radien von etwa 25 – 38 Meter normal sind.<br />

12 EXTRA 11/09<br />

Sportlich: Stöckli Stormri<strong>de</strong>r Pit Pro II.<br />

Leicht: Salewa Xenon.<br />

Innovativ: Fritschi Diamir Eagle.<br />

Bequem: Dynafit Zzero.<br />

Das Gewicht von Ski, Schuh und Bindung spielt für die echten<br />

Freeri<strong>de</strong>-Fans eine sehr untergeordnete Rolle, <strong>de</strong>r größere Kraftaufwand<br />

beim Aufstieg wird in Kauf genommen.<br />

BindunG<br />

Die echten Freeri<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n wohl die superstabilen Marker duke<br />

und Baron o<strong>de</strong>r die Fritschi diamir Eagle wählen. Sie bieten die<br />

beste und direkteste Kraftübertragung.<br />

Schuh<br />

Die neuen Schuhmo<strong>de</strong>lle Black diamond Factor, Garmont Radium<br />

und Scarpa Typhoon heben sich in ihrer Abfahrtsperformance<br />

gegenüber allen an<strong>de</strong>ren <strong>de</strong>utlich positiv ab, Black Diamond<br />

liegt mit Factor um eine Nasenlänge vorne. Ein gezielt auf<br />

die Tourenfreeri<strong>de</strong>r abgestimmtes Set bietet dynafit an mit <strong>de</strong>m<br />

Ski Manaslu in Kombination mit Bindung TLT Vertical FT 12 und<br />

<strong>de</strong>m neuen Zzero-Schuhmo<strong>de</strong>ll.


Ski<br />

Eines vorweg: Alle Mo<strong>de</strong>lle konnten überzeugen, die Entwicklung<br />

<strong>de</strong>r vergangenen Jahre auf diesem Sektor ist bemerkenswert.<br />

Charakteristisch für diese Kategorie ist ein Ski mit ca.<br />

75 Millimeter Mittentaillierung, ausgewogenen Fahreigenschaften<br />

in je<strong>de</strong>r Situation, etwas eingeschränkter Pistentauglichkeit<br />

– das Ganze bei einem Gewicht von weniger als drei Kilo<br />

pro Paar. Gefahren wird <strong>de</strong>r klassische Tourenski bei mo<strong>de</strong>rater<br />

Geschwindigkeit und meist klassisch, d.h. kurze, enge Radien.<br />

Typisch in dieser Kategorie sind Black Diamond Guru, Differences<br />

Tour, Hagan Ultra und kneissl Tour Star.<br />

Wer zu<strong>de</strong>m gerne flotter und mit größeren Radien unterwegs ist,<br />

sollte auf Atomic Free Dream, Black Diamond Stigma, Dynafit<br />

Seven Summit, Movement Random, Stöckli Stormri<strong>de</strong>r Pit Pro ii<br />

o<strong>de</strong>r Trab Duo Freerando Light zurückgreifen.<br />

Beson<strong>de</strong>rs gefallen haben Atomic Free Dream (agil und souverän<br />

in je<strong>de</strong>r Situation), Stöckli Stormri<strong>de</strong>r Pit Pro ii (für Könner und<br />

Sportler in je<strong>de</strong>r Situation top) und Trab Duo Freerando Light<br />

(weil er so schön leicht ist).<br />

ScHUH<br />

Skitechnisch weniger Versierten sei ein Schuh mit entsprechen<strong>de</strong>r<br />

Abfahrtsperformance empfohlen wie Dynafit Zzero 3,<br />

Garmont Helium und Scarpa Star. Die Mo<strong>de</strong>lle Typhoon (Scarpa)<br />

o<strong>de</strong>r Factor (Black Diamond) und Radiom (Garmont) passen hingegen<br />

nicht in diese Kategorie.<br />

BinDUnG<br />

Angesagt sind die altbekannten Klassiker, wobei natürlich Vorlieben<br />

und Gewicht eine große Rolle spielen. Egal ob Dynafit,<br />

Fritschi o<strong>de</strong>r Silvretta – auf diese Ski passt alles.<br />

P R E M I U M A L P I N E P E R F O R M A N C E<br />

ÖSTERREICHISCHE PREMIUMPRODUKTE, erhältlich im gut sortierten Fachhan<strong>de</strong>l. www.pieps.com<br />

Ski<br />

Für viele hat <strong>de</strong>r Allmountain-Ski schon <strong>de</strong>n Platz <strong>de</strong>s klassischen<br />

Tourenski eingenommen. Mittentaillierung 80 +/– 5 Millimeter<br />

und gleichermaßen ausgewogene Abfahrtseigenschaften<br />

im Gelän<strong>de</strong> und auf <strong>de</strong>r Piste. Bei vielen Mo<strong>de</strong>llen nur noch ein<br />

geringes Plus an Gewicht gegenüber <strong>de</strong>m klassischen Tourenski.<br />

Die wahren Alleskönner fin<strong>de</strong>n sich in diesem Segment wie<strong>de</strong>r.<br />

kästle MX 88, Stöckli Stormri<strong>de</strong>r VXL und kneissl Free Star<br />

haben die bessere Abfahrtsperformance auf <strong>de</strong>r Piste, wobei die<br />

zwei Erstgenannten in einer höheren Liga spielen – allerdings<br />

auch, was das Gewicht betrifft. kneissl Free Star und Trab Stelvio<br />

Light sind aufgrund ihres geringen Gewichts und <strong>de</strong>r zum<br />

Teil bemerkenswerten Abfahrtseigenschaften als beson<strong>de</strong>rs tourentaugliche<br />

Allmountainski einzustufen.<br />

ScHUH<br />

Bei <strong>de</strong>n Schuhen bietet je<strong>de</strong>r Hersteller Mo<strong>de</strong>lle an, die entsprechen<strong>de</strong><br />

Abfahrtsperformance bieten (Black Diamond Method und<br />

Shiva, Dynafit Zzero 4 W’s, Garmont Helium, Scarpa Star). Hier<br />

gilt: einfach ausprobieren und kaufen, was passt (und gefällt)!<br />

BinDUnG<br />

Dynafit TLT Vertical FT 12, Fritschi Diamir Eagle und die unverän<strong>de</strong>rt<br />

gebliebene Silvretta Pure FR sind passen<strong>de</strong> Bindungen in<br />

diesem Segment.<br />

..<br />

immer mehr Tourengeherinnen und Tourengeher – auch die<br />

nicht mehr ganz jungen unter ihnen – sind stolze Besitzer<br />

und Träger eines Skihelms. Wichtig bei <strong>de</strong>r Kauf-Entscheidung<br />

sind Tragekomfort (mit o<strong>de</strong>r ohne Mütze darunter), ferner<br />

Gewicht und Volumen beim Verstauen im Rucksack.<br />

Bewährt haben sich Mo<strong>de</strong>lle mit beweglichem Ohrenschutz.<br />

Viele Rucksack-Mo<strong>de</strong>lle haben an <strong>de</strong>r Außenseite eine Befestigung<br />

für <strong>de</strong>n Skihelm – eine feine und bequeme Sache!<br />

AnzEiGE


ALPIN Skitouren-Extra<br />

Notfallausrüstung<br />

Im worst case eines Lawinenabgangs braucht je<strong>de</strong>r für die Kamera<strong>de</strong>nrettung<br />

eine fundierte Grundausbildung – die überlebenswichtige schnelle Bergung<br />

wird aber auch durch die richtige Ausrüstung ermöglicht!<br />

LAWinEn-VERSchüTTETEn-SuchGERÄT<br />

Das LVS gehört zusammen mit Son<strong>de</strong> und Schaufel zur Standardausrüstung<br />

für je<strong>de</strong>n Tourengeher. Alle erhältlichen Geräte<br />

entsprechen <strong>de</strong>r Norm und sind untereinan<strong>de</strong>r kompatibel, d.h.<br />

egal welches Gerät Sie besitzen, Sie wer<strong>de</strong>n von je<strong>de</strong>m an<strong>de</strong>ren<br />

empfangen. In <strong>de</strong>n letzten Jahren haben sich die verschie<strong>de</strong>nen<br />

Geräte spezialisiert, d.h. nahezu je<strong>de</strong>s mo<strong>de</strong>rne Gerät<br />

muss unterschiedlich bedient wer<strong>de</strong>n. Das beginnt beim Ein-<br />

bzw. Umschalten und en<strong>de</strong>t bei <strong>de</strong>r Art und Weise, wie gesucht<br />

wird (Stichworte Suchstreifenbreite und Mehrfachverschüttung).<br />

Auf je<strong>de</strong>n Fall muss die Gebrauchsanweisung sorgfältig studiert<br />

wer<strong>de</strong>n, oft lohnt sich das Training mit einem Bergführer. Stand<br />

<strong>de</strong>r Technik sind digitale Geräte mit drei Antennen. Während<br />

sich hier das Mammut Barryvox und Pieps dSP bereits bewährt<br />

haben, kommt diesen Winter das Arva 3axes neu auf <strong>de</strong>n Markt<br />

– eine interessante, sehr einfach zu bedienen<strong>de</strong> Alternative,<br />

von <strong>de</strong>r man gespannt sein darf, wie sie sich bewährt. Das<br />

14 EXTRA 11/09<br />

für <strong>de</strong>n Ernstfall<br />

Oft in ihrer Wichtigkeit unterschätzt: die Son<strong>de</strong>.<br />

bereits seit längerem angekündigte Tracker 2 mit drei Antennen<br />

wird auch heuer vermutlich nicht rechtzeitig auf <strong>de</strong>n Markt<br />

kommen. Das ortovox s1 dagegen gibt es nun absolut serienreif<br />

mit <strong>de</strong>r Softwareversion 2.0: Im Vergleich zum Vorjahr sollen<br />

Reichweite, Menüführung und die Darstellung bei <strong>de</strong>r Suche<br />

verbessert sein.<br />

LAWinEnSondE<br />

Mit <strong>de</strong>m LVS wird so lange gesucht, bis man die Verschüttungsstelle<br />

auf ca. einen Quadratmeter eingrenzen kann. Nun wird<br />

wertvolle Zeit gespart, wenn dieses Ergebnis mit <strong>de</strong>r Son<strong>de</strong><br />

überprüft wird, d.h. man durchsticht die Schneeoberfläche, bis<br />

man auf <strong>de</strong>n verschütteten Körper stößt. Gleichzeitig weiß man<br />

nun auch, wie tief die Person verschüttet ist und kann entsprechend<br />

großflächig beginnen zu schaufeln. Wir empfehlen nur<br />

Son<strong>de</strong>n von min<strong>de</strong>stens 240 Zentimeter Länge, die über ein<br />

einfaches, aber effektives Schnellspannsystem verfügen.


Absolutes Must: das LVS-Gerät. Nur die beste Schaufel ist gut genug.<br />

Nahezu alle Hersteller bieten inzwischen Son<strong>de</strong>n mit effektiven<br />

und praxistauglichen Spannsystemen an, auch die<br />

Carbonson<strong>de</strong>n sind inzwischen absolut empfehlenswert (aber<br />

lei<strong>de</strong>r auch sehr teurer).<br />

LAWinEnSchAuFEL<br />

Ohne eine Schaufel besteht kaum eine Chance, einen Verschütteten<br />

vor Eintreten <strong>de</strong>s Erstickungsto<strong>de</strong>s aus <strong>de</strong>n Schneemassen<br />

zu befreien. Die Praxis hat gezeigt, dass das Ausgraben<br />

weit mehr Zeit in Anspruch nimmt als die Lokalisierung <strong>de</strong>s<br />

Verschütteten. D.h. die beste Schaufel ist gera<strong>de</strong> gut genug<br />

und stabile Mo<strong>de</strong>lle mit einem Schaufelblatt aus Metall sind<br />

klar zu bevorzugen. Ein paar Gramm mehr dürfen hier kein<br />

Kriterium sein. Selbst von <strong>de</strong>n stabilsten Metall-Schaufel-<br />

Mo<strong>de</strong>llen <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Hersteller sind nur ganz wenige –<br />

nämlich jene aus beson<strong>de</strong>rs gehärtetem Aluminium – <strong>de</strong>n<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen beim Ausschaufeln längerfristig gewachsen.<br />

ABS LAWinEn-AiRBAG<br />

Es besteht aus einem Rucksack<br />

mit zwei integrierten<br />

Ballons, die nach <strong>de</strong>m<br />

aktiven Ziehen eines Handgriffes<br />

aufgeblasen wer<strong>de</strong>n<br />

und <strong>de</strong>n Träger bei einem<br />

Lawinenabgang an <strong>de</strong>r Oberfläche<br />

halten sollen.<br />

SnoWPuLSE<br />

Neu auf <strong>de</strong>m Markt ist ein<br />

ähnliches System mit <strong>de</strong>m<br />

Namen „Snowpulse“, bei<br />

<strong>de</strong>m sich ein Ballon um <strong>de</strong>n<br />

Kopf aufbläst. Laut Hersteller<br />

wird <strong>de</strong>r Körper so besser<br />

vor mechanischen Verletzungen<br />

geschützt und <strong>de</strong>r<br />

Kopf gelangt näher zur Oberfläche.<br />

Kritiker sind sich da<br />

nicht so sicher und weisen<br />

auf eine erhöhte Belastung<br />

<strong>de</strong>r Wirbelsäule hin.<br />

*Conrad-98-09-Anz. <strong>Alpin</strong> Mag.:Layout 4 28.08.2009 14:42 Uhr Seite 1<br />

* = unverbindliche Preisempfehlung <strong>de</strong>s Herstellers. Alle Preise in Euro<br />

AVALunG<br />

Auch die AvaLung ist in<br />

einem Rucksack integriert<br />

und ermöglicht über ein<br />

Mundstück trotz Verschüttung<br />

weiterzuatmen. Die im<br />

Lawinenschnee vorhan<strong>de</strong>ne<br />

Luft wird durch ein Filtersystem<br />

eingeatmet. Die AvaLung<br />

nimmt die Verschüttung in<br />

Kauf, sie kann aber die<br />

Überlebenszeit in <strong>de</strong>r Lawine<br />

von ca. 15 Minuten auf bis<br />

zu 60 Minuten verlängern.<br />

LAWinEnBALL<br />

Der Lawinenball ist mit einer<br />

Schnur mit <strong>de</strong>m Tourengeher<br />

verbun<strong>de</strong>n. Bei einer Verschüttung<br />

wird eine Reißleine<br />

gezogen, <strong>de</strong>r Ball durch eine<br />

Fe<strong>de</strong>r aufgefaltet. Der Ball<br />

soll an <strong>de</strong>r Oberfläche sichtbar<br />

bleiben.<br />

TOURENSETS SIND UNSERE STÄRKE!<br />

K2 Shuksan Mod. 08/09 *399,95 259,-<br />

Taillierung: 119-78-105<br />

Radius: 18m bei 174cm<br />

Längen: 160/167/174/181<br />

Gewicht/Paar: 3100g bei 174cm<br />

Komplett montiert mit<br />

Fritschi Diamir Experience zum Conrad Setpreis 369,-<br />

Dynafit TLT Vertical ST zum Conrad Setpreis 419,-<br />

Fritschi Eagle zum Conrad Setpreis 439,-<br />

Weitere Skitouren- und Freeri<strong>de</strong>-Setangebote unter:<br />

www.sport-conrad.com<br />

Jetzt gratis <strong>de</strong>n neuen Winterkatalog 09/10 anfor<strong>de</strong>rn!<br />

K2 Shuks Anne Mod. 08/09 *379,95 259,-<br />

Taillierung: 120-80-108<br />

Radius: 16m bei 167cm<br />

Längen: 153/160<br />

Gewicht/Paar: 3250g bei 167cm<br />

Komplett montiert mit<br />

Fritschi Diamir Experience zum Conrad Setpreis 369,-<br />

Dynafit TLT Vertical ST zum Conrad Setpreis 419,-<br />

Fritschi Eagle zum Conrad Setpreis 439,-<br />

WIR RÜSTEN SIE AUS<br />

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K2 Mt. Baker Superl. Mod. 08/09 *429,95 279,-<br />

Taillierung: 120-88-108<br />

Radius: 22m bei 174cm<br />

Längen:167/174/181<br />

Gewicht/Paar: 3500g bei 174cm<br />

Komplett montiert mit<br />

Fritschi Diamir Experience zum Conrad Setpreis 389,-<br />

Dynafit TLT Vertical ST zum Conrad Setpreis 439,-<br />

Fritschi Eagle zum Conrad Setpreis 459,-<br />

Versand von montierten Ski nur gegen Vorauskasse. Porto für<br />

Skisets in Deutschland € 10.-. Bei Bestellungen bitte immer<br />

Sohlenlänge angeben!<br />

Bestellungen bitte an<br />

Sport Conrad, Bahnhofstrasse 20, 82377 Penzberg<br />

Bestell-Tel. 08856.81133 Bestell-Fax 08856.81115<br />

Mail: info@sport-conrad.<strong>de</strong>


ALPIN Skitouren-Extra Tourenlehrpfad<br />

hinTERGRund – 26 LAWinEnToTE JÄhRLich<br />

Tourengehen, d.h. Ski- und Snowboardtouren sowie Schneeschuhwan<strong>de</strong>rn<br />

im ungesicherten Skiraum boomen! Schätzungen<br />

zufolge gibt es allein in Tirol an die 150 000, österreichweit an<br />

die 700 000 Tourengeher. Durchschnittlich kommen dabei in<br />

Österreich jährlich 26 Wintersportler bei Lawinenunglücken ums<br />

Leben. Mangeln<strong>de</strong>s Wissen und Fehlverhalten stehen in kausalem<br />

Zusammenhang zum Unfallhergang, <strong>de</strong>nn 90 Prozent <strong>de</strong>r Opfer<br />

haben die Lawinen selbst ausgelöst, in <strong>de</strong>nen sie verunfallen.<br />

Der Tourenlehrpfad Lampsenspitze bietet auf interessante und<br />

aufschlussreiche Art und Weise eine Möglichkeit, mehr über <strong>de</strong>n<br />

Themenbereich Lawinen und Verhalten auf Tour zu lernen und zu<br />

erfahren.<br />

dAS PRoJEkT TouREnLEhRPFAd LAMPSEnSPiTZE –<br />

inTERAkTiVES LERnEn AuF TouR<br />

Fern vom klassischen Wissenstransfer wird hier ein methodisch<br />

neues Lehr- und Lerntool zur strategischen Lawinenkun<strong>de</strong> ange-<br />

16 EXTRA 11/09<br />

Im vergangen Winter wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Tourenlehrpfad Lampsenspitze im Tiroler<br />

Sellraintal eröffnet. Ziel <strong>de</strong>s Projekts: Tourengehern Sicherheitsthemen zur<br />

Lawinenkun<strong>de</strong> auf einfache und nachhaltige Weise zu vermitteln und entlang<br />

<strong>de</strong>r Tour auf die Lampsenspitze anwen<strong>de</strong>n und trainieren zu lassen.<br />

boten, das Theorie und Praxis verbin<strong>de</strong>t und vom Tourengeher im<br />

Selbststudium erlernt wer<strong>de</strong>n kann. Das Projekt besteht aus <strong>de</strong>r<br />

interaktiven Online-Plattform und <strong>de</strong>m konkreten Lehrpfad entlang<br />

<strong>de</strong>r Tour auf die Lampsenspitze.<br />

Kostenlos und methodisch gut aufbereitet, soll das Projekt möglichst<br />

viele Tourengeher erreichen. So lässt sich das Angenehme<br />

mit <strong>de</strong>m Notwendigen verbin<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>r Wintersportler kann<br />

„nebenbei“ auf Tour Neues und Interessantes zur Lawinenkun<strong>de</strong><br />

lernen!<br />

inFoRMATiVE TAFELn SAMT nEuER WETTERSTATion<br />

AM WEG ZuM GiPFEL<br />

Sechs große Schautafeln wur<strong>de</strong>n an be<strong>de</strong>utsamen Punkten entlang<br />

<strong>de</strong>r Tour angebracht. Mit ihrer Größe von 1 x 3 Metern und<br />

<strong>de</strong>m auffallen<strong>de</strong>n Design sind sie nicht zu übersehen und<br />

machen Lust aufs Lernen. In <strong>de</strong>n Bereichen „Wissen“, „Üben“,<br />

„Entschei<strong>de</strong>n“ und „Unterwegs“ wer<strong>de</strong>n je nach Standort zu<br />

einem Thema Sachverhalte erläutert, es folgen Hinweise wie


dieses Wissen am Standort anzuwen<strong>de</strong>n ist, und abschließend<br />

gibt es eine Aufgabe bis zur nächsten Tafel. Die Tafeln sind so<br />

aufgebaut, dass sie auch spontanen Besuchern ohne Vorbereitung<br />

nützlich sind.<br />

Ebenso wur<strong>de</strong> das Messstationennetz <strong>de</strong>s Tiroler Lawinenwarndienstes<br />

um eine wichtige Station erweitert. Topaktuelle Messdaten<br />

fin<strong>de</strong>n Sie unter www.lawine.at/tirol o<strong>de</strong>r beim entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Link im Planungstool.<br />

LLLL<br />

OnLinE PLAnEn – WWW.TOUREnLEHRPFAD.AT<br />

Auf <strong>de</strong>r Homepage <strong>de</strong>s Lehrpfads hat man die Möglichkeit, am<br />

Vorabend seine Tour Schritt für Schritt zu planen. Über die aktuelle<br />

Gefahrensituation, Ausrüstung und Routenverlauf erarbeitet<br />

man notwendige informationen. Das Planungstool greift dynamisch<br />

auf <strong>de</strong>n Stand <strong>de</strong>s aktuellen Lawinenlageberichts zu, um<br />

die Eingaben <strong>de</strong>s Benutzers zu überprüfen. zu je<strong>de</strong>m Schritt<br />

wird ein interaktives Feedback gegeben. Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Planung<br />

wer<strong>de</strong>n alle erarbeiteten informationen übersichtlich zusammengefasst<br />

und ausgedruckt.<br />

OnLinE LERnEn<br />

Unter <strong>de</strong>m Bereich „Lernen“ kann man Grundlegen<strong>de</strong>s zum Verhalten<br />

auf Tour, zu Standardmaßnahmen, Ausrüstung o<strong>de</strong>r Einschätzen<br />

<strong>de</strong>r Gefahrensituation abrufen. Verschie<strong>de</strong>ne Metho<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r strategischen Lawinenkun<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n leicht lesbar und verständlich<br />

aufbereitet. Das angesammelte Wissen kann anschließend<br />

mittels spannen<strong>de</strong>r Übungen überprüft wer<strong>de</strong>n.<br />

AUcH FÜR EXPERTEn GEEiGnET<br />

Der Tourenlehrpfad Lampsenspitze ist für Anfänger wie Experten,<br />

Einzelpersonen und Gruppen – ob geführt o<strong>de</strong>r nicht geführt –<br />

wissenswert und interessant. Er kann einerseits zum Selbststudium<br />

o<strong>de</strong>r als Lehrtool für geführte Gruppen in Ausbildungen verwen<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n. Erreicht wer<strong>de</strong>n Wintersportler je<strong>de</strong>s Alters, egal<br />

ob Skitourist, Snowboar<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r Schneeschuhgeher und natürlich<br />

auch Pistenwintersportler, die gerne mehr über das Verhalten<br />

im winterlichen Hochgebirge lernen wollen.<br />

VOn DAVOS nAcH innSBRUck<br />

Der Tourenlehrpfad ist in Österreich einzigartig, das Pilotprojekt<br />

stammt aus Davos. Hier wur<strong>de</strong> 2005 am Schweizer institut für<br />

Schnee- und Lawinenforschung (SLF) <strong>de</strong>r Tourenlehrpfad aufs<br />

Sentisch Horn (2827 m) errichtet.<br />

Das Projekt wur<strong>de</strong> von Luis Melmer, <strong>de</strong>m Betreiber <strong>de</strong>s Alpengasthofs<br />

Praxmar initiiert und von Paul Mair vom Verein für<br />

Erlebnis und Sicherheit (mc2alpin.at) in zusammenarbeit mit<br />

<strong>de</strong>m Lawinenwarndienst Tirol / Land Tirol weiterentwickelt und<br />

an die Region angepasst. Betreiber ist die Gemein<strong>de</strong> St. Sigmund<br />

im Sellrain.<br />

SPOnSOREn<br />

Finanziert hat <strong>de</strong>n Lehrpfad das Land Tirol, <strong>de</strong>r Lawinenwarndienst<br />

Tirol, <strong>de</strong>r Tourismusverband innsbruck mit seinen Feriendörfer<br />

und die Tiroler Wasserkraft AG. Weitere nennenswerte<br />

För<strong>de</strong>rer sind die Firmen Salewa und Pieps wie die Raiffeisenbank.<br />

STAnDORT UnD WEB-PFAD<br />

Der Lehrpfad befin<strong>de</strong>t sich entlang <strong>de</strong>r Tour auf die Lampsenspitze<br />

in Praxmar, Gemein<strong>de</strong> St. Sigmund im Sellrain.<br />

Die Online-Plattform fin<strong>de</strong>n Sie auf www.tourenlehrpfad.at<br />

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt – <strong>de</strong>r Tourenlehrpfad interpretiert die Anzeichen im Gelän<strong>de</strong>.<br />

Funktioniert das LVS-Gerät? Wie stark ist die Batterieleistung?<br />

Ziel erreicht: Am Gipfel <strong>de</strong>r Lampsenspitze wartet die Belohnung für die Unterrichtsstun<strong>de</strong>n<br />

in Form von weitgehend hin<strong>de</strong>rnisfreien 1200 Abfahrtshöhenmetern.<br />

11/09<br />

EXTRA<br />

17


ALPIN Skitouren-Extra Südtirol<br />

18 EXTRA 11/09<br />

Nach<strong>de</strong>m Sie jetzt wissen, wie’s geht und was Sie brauchen,<br />

präsentieren wir Ihnen die paradiesischsten Seiten <strong>de</strong>r Skitourenregion<br />

Südtirol mit 22 Tourentipps – für Einsteiger und Experten.<br />

Aussichtsgipfel par excellence: Auf <strong>de</strong>r<br />

Cresta Bianca schweift <strong>de</strong>r Blick über<br />

die Sextener und Pragser Dolomiten<br />

ins Pustertal und zu <strong>de</strong>n Gipfeln <strong>de</strong>r<br />

Rieserfernergruppe und <strong>de</strong>s Ahrntals.


Grabspitze<br />

3059<br />

11/09<br />

EXTRA<br />

19


ALPIN Skitouren-Extra Südtirol – Skitouren mit Lifthilfe<br />

20 EXTRA 11/09<br />

Lange Abfahrten nach kurzen Aufstiegen liegen bei guten Skifah-<br />

rern absolut im Trend. Klar – wer schin<strong>de</strong>t sich schon gern, wenn<br />

er <strong>de</strong>m Gipfel mit Lifthilfe ein Stück näher kommen kann.<br />

1 ElfERspiTzE, 2925 m<br />

2 ½ sTd. i 850 Hm i miTTEl<br />

Der höchste Gipfel <strong>de</strong>r Rojener Sonnenuhr ist eine beliebte<br />

Skitour, die allerdings lawinensichere Verhältnisse erfor<strong>de</strong>rt.<br />

Talort: Reschen, 1513 m.<br />

Ausgangspunkt: Bergstation <strong>de</strong>r Gon<strong>de</strong>lbahn Schöneben, 2130 m.<br />

Zu erreichen entwe<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>r Gon<strong>de</strong>lbahn o<strong>de</strong>r von Rojen<br />

(1968 m) zu Fuß in rund 20 Minuten.<br />

Route: Von <strong>de</strong>r Bergstation auf <strong>de</strong>r Piste neben <strong>de</strong>m Schlepplift<br />

bergauf, an <strong>de</strong>ssen Bergstation links vorbei und <strong>de</strong>n Zehnerkopf<br />

auf seiner Ostseite querend in <strong>de</strong>n Sattel zwischen Zehner und<br />

Elfer (Zwischen die Köpf, 2612 m). Über <strong>de</strong>n Nordostrücken erst<br />

flach, dann steil auf <strong>de</strong>n Gipfel <strong>de</strong>r Elferspitze.<br />

Abfahrt: Entwe<strong>de</strong>r zurück in <strong>de</strong>n Sattel Zwischen die Köpf und<br />

Richtung Nordwesten durch das Gampertal nach Rojen o<strong>de</strong>r vom<br />

Gipfel Richtung Nordwesten zum Zwölferkopf (2760 m), um<br />

von dort über das Gampertal o<strong>de</strong>r über die Nordwesthänge ins<br />

Skigebiet abzufahren.<br />

Da staubt’s: Abfahrt von <strong>de</strong>r Mitterlochspitze.<br />

2 miTTERlocHspiTzE, 3176 m<br />

2 ½ sTd. i 900 Hm i miTTEl<br />

Großzügige, nordseitige Skihänge über <strong>de</strong>m Langtauferer Tal und<br />

ein Gipfel mit schönem Blick auf die Ötztaler Alpen. Bei guten<br />

Verhältnissen problemlose Tour.<br />

Talort: Graun, 1500 m.<br />

Ausgangspunkt: Bergstation <strong>de</strong>r Sesselbahn Maseben, 2290 m.<br />

Route: Flach ansteigend ins Falbanairtal, dann zunehmend steiler<br />

aufwärts. Orientierungsprobleme gibt es keine, das Ziel ragt unübersehbar<br />

im Talschluss auf. Bei sicherer Schneelage quert man<br />

erst kurz unter <strong>de</strong>m Gipfel nach rechts auf <strong>de</strong>n Kamm, ansonsten<br />

bereits weiter unten in eine <strong>de</strong>utliche Einsattelung und über <strong>de</strong>n<br />

Rücken auf <strong>de</strong>n Gipfel, die letzten Meter meist zu Fuß.<br />

2


1<br />

Der erste Teil <strong>de</strong>s Anstiegs zum Elfer erfolgt auf <strong>de</strong>r Piste.<br />

3 4<br />

3 monTE cEVEdAlE, 3769 m<br />

4 sTd. i 1200 Hm i scHwER<br />

Klassisches Skitourenziel mit <strong>de</strong>m Attribut „Höchster Skigipfel<br />

<strong>de</strong>r Ostalpen“. Mit Liftunterstützung von Sul<strong>de</strong>n auch als Tagestour<br />

zu machen. Bis auf <strong>de</strong>n steilen Gipfelaufschwung mittelschwer,<br />

allerdings sollte die Spaltengefahr nicht unterschätzt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Talort: Sul<strong>de</strong>n, 1866 m.<br />

Ausgangspunkt: Bergstation <strong>de</strong>r Seilbahn bei <strong>de</strong>r Schaubachhütte,<br />

2581 m.<br />

Route: Von <strong>de</strong>r Bergstation Richtung Sü<strong>de</strong>n auf<br />

<strong>de</strong>n Sul<strong>de</strong>nferner und links haltend auf <strong>de</strong>n<br />

Eisseepass (3139 m). Sehr fl ach auf <strong>de</strong>m<br />

Langenferner zum Rifugio Casati (3254 m)<br />

und mit Blick auf das Ziel unter die<br />

Zufallspitzen. Dort quert man anstei-<br />

gend nach rechts zum Ski<strong>de</strong>pot<br />

unterhalb <strong>de</strong>r Einsattelung<br />

zwischen Zufallspitzen und<br />

Cevedale. Steil hinauf<br />

zum Grat (manchmal<br />

Blankeis) und über<br />

diesen zum<br />

Gipfel.<br />

BERG-<br />

FÜHRER-<br />

TIPP<br />

HANSPETER EISENDLE<br />

(Sterzing, 53 Jahre)<br />

Der Telfer Weißen ist meine Lieblingstour,<br />

sofern meine Partner o<strong>de</strong>r die Tourengruppe<br />

eher zu <strong>de</strong>n ganz gemütlichen und<br />

langsamen Aufsteigern gehören und dafür<br />

gerne lange und rassige Abfahrten haben.<br />

Als Bergführer liebe ich es, meinen Gästen<br />

solche Überraschungseffekte zu bieten.<br />

www.eisendle.info<br />

Erstes Morgenlicht am Cevedale (links), rechts die Königspitze. Ein Teil Aufstieg, zwei Teile Abfahrt: Der Genuss-Quotient stimmt am Telfer Weißen.<br />

4 TElfER wEissEn, 2588 m<br />

2 sTd. i 800 Hm i miTTEl<br />

Kurzweilige Skitour vom Skigebiet Roßkopf bei Sterzing mit<br />

schönem Rundblick und langer Abfahrt.<br />

Talort: Sterzing, 948 m.<br />

Ausgangspunkt: Bergstation <strong>de</strong>r Roßkopf-Seilbahn, 1860 m,<br />

bzw. Bergstation <strong>de</strong>r Sesselbahn International, ca. 2110 m.<br />

Route: Auf <strong>de</strong>r Piste bzw. mit <strong>de</strong>m Lift zur Bergstation kurz<br />

unter <strong>de</strong>n höchsten Punkt (Roßkopf-Köpfl ). Gute Skifahrer<br />

können bei guten Verhältnissen von dort direkt zur Vallmingalm<br />

(1813 m) abfahren. Leichtere Variante: Ungefähr <strong>de</strong>n<br />

Grat entlang zur Kastllacke abfahren und weiter über <strong>de</strong>n<br />

Sommerweg zur Vallmingalm. Von hier Aufstieg zum Wintergipfel<br />

<strong>de</strong>s Telfer Weißen.<br />

Abfahrt: Entwe<strong>de</strong>r wie Aufstieg mit kurzem Gegenanstieg von<br />

<strong>de</strong>r Vallmingalm zur Kastllacke (ca. 20 Min.). O<strong>de</strong>r über eine<br />

kurze, ca. 35 Grad steile Südrinne in die weiten Hänge über<br />

<strong>de</strong>r Freundalm, weiter über kurze Waldstücke und i<strong>de</strong>ale Wiesenfl<br />

ächen nach Mareit im Ridnauntal (1032 m). Zurück zur<br />

Talstation Roßkopf mit Linienbus. Bei geringerer Schneelage<br />

im Talbereich Abfahrt nur bis zur ganzjährig bewirtschafteten<br />

Freundalm, dann auffellen und über einen Ro<strong>de</strong>lweg in<br />

ca. 25 Min. zu <strong>de</strong>n Skipisten, über die man zur Bergstation<br />

abfährt.<br />

11/09<br />

EXTRA<br />

21


ALPIN Skitouren-Extra Südtirol – Skitouren mit Lifthilfe<br />

5 spEikbodEn, 2517 m<br />

1 sTd. i 120 Hm i lEicHT<br />

Das Verhältnis Aufstieg zu Abfahrt ist beim Speikbo<strong>de</strong>n absolut<br />

abfahrtsfreundlich gewichtet. Keine Stun<strong>de</strong> und nur wenige<br />

Höhenmeter sind es bis zum Gipfel, als Belohnung winken fast<br />

1200 Höhenmeter schönste Abfahrtshänge.<br />

Talort: Sand in Taufers, 865 m.<br />

Ausgangspunkt: Bergstation <strong>de</strong>r Sesselbahn Sonnklar, 2400 m.<br />

Route: Von <strong>de</strong>r Bergstation <strong>de</strong>m Rücken folgend auf <strong>de</strong>n Gipfel.<br />

Abfahrt: In Richtung Westen zum Nachbargipfel Seewassernock<br />

(2516 m) und entlang <strong>de</strong>s häufig abgeblasenen Ost-Rückens<br />

zum Mühlwal<strong>de</strong>rjoch. Über schöne, zum Auftakt etwas steilere<br />

Hänge hinunter zur Mitterbergeralm. Durch lichten Wald <strong>de</strong>m<br />

Bach folgend zu einer Straße und auf dieser links haltend nach<br />

Weißenbach (1334 m).<br />

6 odlA di VAldussA, 2942 m<br />

3 sTd. i 930 Hm i scHwER<br />

Wer die kühnen Felszacken <strong>de</strong>r Geislergruppe sieht, wird kaum<br />

glauben können, dass zumin<strong>de</strong>st eine dieser nach Nor<strong>de</strong>n mit<br />

atemberauben<strong>de</strong>n Wän<strong>de</strong>n abbrechen<strong>de</strong>n Felsna<strong>de</strong>ln mit Ski zu<br />

besteigen ist. Die Odla di Valdussa ist eine Ausnahme: Nur hier<br />

zieht ein steiles Kar von Sü<strong>de</strong>n bis fast auf <strong>de</strong>n höchsten Punkt.<br />

Talort: St. Christina, 1420 m.<br />

Ausgangspunkt: Col Raiser, 2107 m, Bergstation <strong>de</strong>r Kabinenbahn.<br />

Route: Vom Col Raiser kurze Abfahrt auf <strong>de</strong>r Piste und Querung in<br />

nordöstlicher Richtung zur Regensburger Hütte (2037 m). Durch<br />

<strong>de</strong>n flachen Talbo<strong>de</strong>n in nordöstlicher Richtung an <strong>de</strong>n Fuß <strong>de</strong>r<br />

Schneehänge unter <strong>de</strong>r mächtigen Felsmauer <strong>de</strong>r Kanzel. Links<br />

haltend über einen steileren Hang bzw. an <strong>de</strong>ssen Fuß in einem<br />

Graben aufwärts auf einen Absatz am Beginn eines Kars, das eingebettet<br />

zwischen hohen Felswän<strong>de</strong>n in einem Linksbogen bis zur<br />

Odla di Valdussa zieht. Über einen letzten großen Steilhang von<br />

rechts nach links aufwärts und so weit es geht mit Ski zum Grat.<br />

Ski<strong>de</strong>pot je nach Schneelage und über Geröll und Schnee etwas<br />

unterhalb <strong>de</strong>r Kammhöhe bleibend auf <strong>de</strong>n exponierten Gipfel.<br />

7 col TuRon, 2655 m<br />

2 sTd. i 490 Hm i miTTEl<br />

Schöner und leicht erreichbarer Skiberg mit eindrucksvoller Abfahrt.<br />

Bei lediglich 490 Höhenmetern im Aufstieg wer<strong>de</strong>n<br />

Tourengeher mit einer Abfahrt über 1040 Höhenmeter belohnt.<br />

Talort: Wolkenstein, 1550 m.<br />

Ausgangspunkt: Bergstation Kabinenbahn Dantercëpies, 2298 m.<br />

Route: Von <strong>de</strong>r Bergstation quert man unterhalb <strong>de</strong>r Cirspitzen mit<br />

leichtem Höhenverlust zur Clarkhütte (2222 m). Nun in nordöstlicher<br />

Richtung, dann etwas steiler nach Nor<strong>de</strong>n auf das Cirjoch<br />

(2469 m). Auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite <strong>de</strong>s Passes verliert man bei einer<br />

kurzen Schrägfahrt ins oberste Chedultal einige Höhenmeter,<br />

ehe <strong>de</strong>r Anstieg zum Crespëinajoch (2528 m) beginnt. Von hier<br />

über <strong>de</strong>n nordseitigen Rücken bis zum aussichtsreichen Gipfel.<br />

Abfahrt: Zunächst entlang <strong>de</strong>r Aufstiegsroute ins Crespëinajoch,<br />

dann durch das breite Chedultal. Weiter unten fährt man durch<br />

immer dichteren Wald, am En<strong>de</strong> hält man sich links <strong>de</strong>s Bachs<br />

und erreicht entlang <strong>de</strong>s Sommerwegs die Kapelle St. Silvester<br />

(1632 m) am Eingang ins Langental. Erst auf <strong>de</strong>r Langlaufloipe,<br />

dann auf <strong>de</strong>r Straße nach Wolkenstein.<br />

22 EXTRA 11/09<br />

8<br />

Der Schlussanstieg zur Cima Valbona führt durch kontrastreiche Felslandschaft.<br />

8 cimA VAlbonA, 2691 m<br />

1 ½ sTd. i 520 Hm i miTTEl<br />

Landschaftlich sehr schöne Tour am Südrand <strong>de</strong>r Latemargruppe<br />

mit anspruchsvoller Steilabfahrt durch eine von fotogenen<br />

Felstürmen begrenzte Rinne.<br />

Talort: Obereggen, 1530 m.<br />

Ausgangspunkt: Rifugio Passo Feudo, 2180 m. Mit Sesselbahnen<br />

von Obereggen aus zu erreichen.<br />

Route: Von <strong>de</strong>r Baita Passo Feudo über <strong>de</strong>n flachen Rücken Richtung<br />

Nor<strong>de</strong>n, wobei die bereits sichtbare Torre-di-Pisa-Hütte am<br />

Rand <strong>de</strong>r Latemar-Hochfläche einen guten Orientierungspunkt<br />

bietet. Immer oberhalb <strong>de</strong>s Liftgebietes aussichtsreich bergauf,<br />

zuletzt inmitten einer schönen Felskulisse etwas steiler zur Hütte<br />

(2671 m) und links haltend auf <strong>de</strong>n höchsten Punkt.<br />

Abfahrt: Kurz Richtung Hochfläche, wobei man sich schon vorher<br />

links hält und in eine Scharte unter einem markanten Felsturm<br />

quert. Durch eine Rinne kurz steil hinunter auf einen Absatz,<br />

über <strong>de</strong>n man in eine an<strong>de</strong>re Rinne queren kann. Erst steil, dann<br />

über hin<strong>de</strong>rnislose Genusshänge zur sichtbaren Liftstation <strong>de</strong>r<br />

Sesselbahn „Absam Maierl“, durchs Skigebiet zum Startpunkt.


7<br />

10 Prozent Aufstieg,<br />

100 Prozent Abfahrt:<br />

Skitour light am<br />

Speikbo<strong>de</strong>n.<br />

Wun<strong>de</strong>rbare Firnhänge<br />

leiten vom Col Turon<br />

durch das Chedultal<br />

nach Wolkenstein hinab.<br />

5<br />

11/09 EXTRA 23


ALPIN Skitouren-Extra Südtirol – Leichte Tagestouren<br />

Südtirol für Skitouren-Einsteiger ist wie<br />

München für Bierliebhaber: Da gibt es je<strong>de</strong><br />

Menge zu kosten. Und das alles bei Pulver<br />

und Firn unter südlicher Sonne.<br />

BERG-<br />

FÜHRER-<br />

TIPP<br />

24 EXTRA 11/09<br />

ANTON STOCKER<br />

(Prad am Stilfserjoch, 43 Jahre)<br />

Wenn in <strong>de</strong>n Tälern schon alles in voller<br />

Blüte steht, hat man an <strong>de</strong>r Tuckettspitze<br />

noch die Möglichkeit, eine rassige Firnabfahrt<br />

über <strong>de</strong>n Madatschferner zu erleben.<br />

Darum ist diese Frühjahrstour auch eine<br />

meiner Lieblingsskitouren im Ortlergebiet!<br />

www.alpinschule-ortler.com<br />

Viel Sonne im Schatten <strong>de</strong>s Ortler: beim Anstieg zur Tuckettspitze.<br />

9<br />

9 TuckETTspiTzE, 3462 m<br />

5 sTd. i 1587 Hm i miTTEl<br />

Schöne Frühjahrsskitour mit großartiger Gletscherkulisse.<br />

Talort: Trafoi, 1543 m.<br />

Ausgangspunkt: Gasthaus Weißer Knott, 1875 m. Im Winter ist<br />

die Straße ab Trafoi nicht geräumt!<br />

Route: Vom Gasthaus auf <strong>de</strong>r Stilfserjochstraße (Abkürzung möglich)<br />

zur zweiten Kehre. Kurz davor links auf einem Weg in ein<br />

kleines Tal und über mäßig steile Hänge zur Moräne und auf <strong>de</strong>n<br />

Madatschferner. Nach einer kurzen Mul<strong>de</strong> führt ein steiler Hang<br />

hinaus in fl acheres Gelän<strong>de</strong> oberhalb <strong>de</strong>r Gletscherbrüche. Nun<br />

in einer langen Querung zu einer Steilstufe, die auf <strong>de</strong>n Tuckettferner<br />

leitet. Erst steil, dann wie<strong>de</strong>r fl acher aufwärts und über<br />

die Ostfl anke o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Nordgrat auf <strong>de</strong>n Gipfel.<br />

10 plATTEnspiTzE, 3422 m<br />

5 sTd. i 1371 Hm i miTTEl<br />

Großartige Skitour mit freien Südhängen auf einen hohen Dreitausen<strong>de</strong>r<br />

– und das ohne Gletscherberührung.<br />

Talort: Weiler Gand im Martelltal, 1267 m.


Ausgangspunkt: Parkplatz am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Fahrstraße beim Alpengasthof<br />

Enzian, ca. 2050 m.<br />

Route: Vom Parkplatz auf einem Weg zur Enzianalm und durch<br />

<strong>de</strong>n Zirbenwald hinauf ins Pe<strong>de</strong>rtal. Ab hier ist <strong>de</strong>r weitere<br />

Routenverlauf gut zu überblicken. Immer entlang <strong>de</strong>s Talbo<strong>de</strong>ns<br />

bergauf und über die weitläufigen, südostseitigen Schlusshänge<br />

auf <strong>de</strong>n höchsten Punkt.<br />

11 HinT. EggEnspiTzE, 3443 m<br />

5 ½ sTd. i 1545 Hm i scHwER<br />

Das bei Skitourengehern sehr beliebte Ultental bietet eine<br />

Vielzahl lohnen<strong>de</strong>r Gipfelziele. Neben <strong>de</strong>m Hasenöhrl lockt vor<br />

allem die Hintere Eggenspitze, die sich ganz hinten im Talschluss<br />

versteckt und einen Traumblick auf die Ortlergruppe bietet.<br />

Talort: St. Gertraud im Ultental, 1519 m.<br />

Ausgangspunkt: Endpunkt <strong>de</strong>r Fahrstraße beim Weißbrunner See,<br />

1901 m.<br />

Route: Vom Parkplatz erst durch lichten Wald, dann über einen<br />

freien Südhang zur Höchster Hütte (2561 m, nur im Sommer<br />

bewirtschaftet) etwas oberhalb <strong>de</strong>r Staumauer <strong>de</strong>s Grünsees.<br />

Die steilen Hänge über <strong>de</strong>m Stausee querend Richtung<br />

Weißbrunner Joch, dann (noch weit unterhalb <strong>de</strong>s Jochs)<br />

links Richtung Sü<strong>de</strong>n über einen Felssporn zum Weißbrunner<br />

Ferner und über die weiten Gletscherflächen zur bereits sichtbaren<br />

Pyrami<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Eggenspitze. Ski<strong>de</strong>pot am Fuß <strong>de</strong>s steilen<br />

Gipfel-aufbaus und über Schnee und Felsen auf <strong>de</strong>n höchsten<br />

Punkt.<br />

11<br />

Sonnenaufgang über <strong>de</strong>m Ultental vom Gipfel <strong>de</strong>r Hinteren Eggenspitze.<br />

12 wolfEndoRn, 2774 m<br />

4 sTd. i 1350 Hm i miTTEl<br />

Ein Stopp bei <strong>de</strong>r Fahrt über <strong>de</strong>n Brenner lohnt sich für Skitourengeher<br />

allemal, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r Wolfendorn ist ein dankbares Ziel.<br />

Talort: Gossensass, 1098 m.<br />

Ausgangspunkt: Gasthaus Wolf, 1460 m. Zufahrt von <strong>de</strong>r Brenner-<br />

Staatsstraße.<br />

Route: Vom Gasthaus entwe<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Forstweg o<strong>de</strong>r die Kehren<br />

abkürzend auf <strong>de</strong>m Sommerweg zur verfallenen Lueger Alm.<br />

Durch <strong>de</strong>n Talbo<strong>de</strong>n immer steiler bergauf, bis oberhalb einer<br />

Stufe das Gelän<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r flacher wird und man problemlos über<br />

die freien Hänge bis unter <strong>de</strong>n Gipfelaufbau steigen kann. Zu<br />

Fuß über die steile Flanke auf <strong>de</strong>n höchsten Punkt.<br />

Der Wolfendorn ist ein exzellenter Aussichtsberg – am Gipfel blickt<br />

man über das Pfitscher Tal hinweg auf die Grabspitze (s. Tour 18).<br />

12<br />

11/09<br />

25


ALPIN Skitouren-Extra Südtirol – Leichte Tagestouren<br />

13 zinsElER, 2422 m<br />

3 sTd. i 1000 Hm i lEicHT<br />

Schöne, etwas versteckt liegen<strong>de</strong> Skitour am Nordrand <strong>de</strong>r Sarntaler<br />

Alpen mit nahezu durchweg hin<strong>de</strong>rnislosen Skihängen. Wer<br />

<strong>de</strong>n Zinseler einmal gegangen ist, wird immer wie<strong>de</strong>r kommen.<br />

Talort: Sterzing, 948 m.<br />

Ausgangspunkt: Gospeneid, 1469 m, begrenzte Parkmöglichkeiten.<br />

Route: Vom Gospenei<strong>de</strong>rhof in das Tal und immer im Talbo<strong>de</strong>n<br />

bleibend durch schönes, offenes Skigelän<strong>de</strong> aufwärts. Zuletzt<br />

über einen kurzen, etwas steileren Hang (Schneebrettgefahr) ins<br />

Gospenei<strong>de</strong>r Jöchl (2303 m). Links haltend über <strong>de</strong>n Rücken<br />

zum Gipfel und zum etwas unterhalb stehen<strong>de</strong>n Kreuz.<br />

14 gRossER gAblER, 2576 m<br />

3 sTd. i 900 Hm i lEicHT<br />

Der westliche Teil <strong>de</strong>s Bergstocks <strong>de</strong>r Plose ist für <strong>de</strong>n Skilauf<br />

erschlossen, <strong>de</strong>r östliche Teil mit <strong>de</strong>m Großen Gabler blieb<br />

Bei Pulver ein Traum – die Abfahrt vom Zinseler.<br />

13<br />

26 EXTRA 11/09<br />

15<br />

Gemütlicher Aufstieg, rasante Abfahrt – <strong>de</strong>r Große Jaufen macht’s möglich.<br />

dagegen von Liften verschont und ist mit seinen südseitigen<br />

Genusshängen ein leichtes Ziel für Schneeschuhwan<strong>de</strong>rer und<br />

Skitourengeher.<br />

Talort: Brixen, 564 m.<br />

Ausgangspunkt: Parkplatz am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r geräumten Straße (Brixner<br />

Dolomitenstraße) Richtung Würzjoch, 1680 m.<br />

Route: Auf <strong>de</strong>m Sommerweg entlang <strong>de</strong>s Bachs aufwärts (Ww.<br />

„E<strong>de</strong>lweißhütte, Halslhütte“) zur Halslhütte (1866 m). Dort links<br />

haltend (Ww. „Enzianhütte, Schatzerhütte, Gampenwiesen“) und<br />

über <strong>de</strong>n flachen Wiesenbo<strong>de</strong>n zu einem Wegweiser. Über lichte<br />

Hänge aufwärts auf <strong>de</strong>n zur Enzianhütte führen<strong>de</strong>n gewalzten<br />

Wan<strong>de</strong>rweg, wobei man dort nur ein Stück nach links geht, ehe<br />

man auf einem im spitzen Winkel nach rechts abzweigen<strong>de</strong>n Weg<br />

einen letzten Waldgürtel hinter sich lässt und bei einer Almhütte<br />

die freien Hänge <strong>de</strong>s Gabler erreicht. Über diese beliebig hinauf<br />

zu einer kleinen Unterstandshütte und zum nahen Gipfelkreuz.


BERG-<br />

FÜHRER-<br />

TIPP<br />

MARTIN KOPFSGUTER<br />

(Nie<strong>de</strong>rdorf, 43 Jahre)<br />

Für mich ist das Pragser Tal das schönste<br />

Seitental <strong>de</strong>s Pustertals, und das nicht nur,<br />

weil ich hier aufgewachsen bin und bereits<br />

sechs Erstbegehungen klettern konnte.<br />

Der Fernblick von <strong>de</strong>n Gipfeln ist grandios –<br />

an <strong>de</strong>r Hohen Gaisl sieht man vom Großglockner<br />

über die Dolomiten bis zum Ortler –<br />

und skifahrerisch gehört die Abfahrt vom<br />

Großen Jaufen über die Sta<strong>de</strong>ltorlahne<br />

zum Schönsten weit und breit.<br />

www.mount-emotion.it<br />

15 gRossER JAufEn, 2480 m<br />

3 ¼ sTd. i 1000 Hm i miTTEl<br />

Der Große Jaufen ist ein leichtes Skitourenziel über <strong>de</strong>m Pragser<br />

Wildsee mit tollem Blick auf <strong>de</strong>n großen Nachbarn Seekofel<br />

(anspruchsvolle Skitour). Die Steilabfahrt über die Sta<strong>de</strong>ltorlahne<br />

wertet <strong>de</strong>n Großen Jaufen skifahrerisch <strong>de</strong>utlich auf, allerdings<br />

erfor<strong>de</strong>rt diese Variante lawinensichere Verhältnisse.<br />

Talort: Prags, 1222 m.<br />

Ausgangspunkt: Pragser Wildsee, 1494 m. Großer Parkplatz<br />

(gebührenpfl ichtig).<br />

Route: Über <strong>de</strong>n Pragser Wildsee zum Südufer und über mäßig<br />

ansteigen<strong>de</strong> Hänge gera<strong>de</strong>wegs auf das breite Kar unter <strong>de</strong>m<br />

Großen Jaufen zu, durch das später die Abfahrt führen wird.<br />

Der Anstieg führt jedoch zwischen <strong>de</strong>m Großen Jaufen und <strong>de</strong>n<br />

Wän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Seekofels aufwärts, erst über breite Hänge, schließlich<br />

durch die Engstelle <strong>de</strong>s Nabigen Lochs. Durch die Rinne zu<br />

einem kleinen Sattel, hinter <strong>de</strong>m in einer Senke ein kleiner zugefrorener<br />

See („Seebel“) liegt. Links haltend in fl acher Querung zu<br />

<strong>de</strong>m weißen Rücken, <strong>de</strong>r vom Großen zum Kleinen Jaufen zieht,<br />

und über diesen gemütlich und aussichtsreich auf <strong>de</strong>n Gipfel.<br />

Abfahrt: Wie Aufstieg o<strong>de</strong>r – nur bei lawinensicheren Verhältnissen<br />

– am Rand <strong>de</strong>r Felsabbrüche in nordöstlicher Richtung abwärts<br />

und über eine kurze Stufe in eine Scharte. Nordwestseitig<br />

öffnet sich die Einfahrt in das Kar, <strong>de</strong>ssen Hänge nach einigen<br />

Schwüngen schnell breiter wer<strong>de</strong>n.<br />

Aufstieg zum Großen Gabler mit Blick zum Peitlerkofel.<br />

14<br />

16<br />

Dank <strong>de</strong>r nordseitigen Ausrichtung bleibt <strong>de</strong>r Pulverschnee in <strong>de</strong>r<br />

Abfahrt von <strong>de</strong>r Erzlahnscharte meist lange erhalten.<br />

16 ERzlAHnscHARTE, 2582 m<br />

3 sTd. i 1050 Hm i miTTEl<br />

Anspruchsvolle Frühjahrstour durch ein herrlich steiles und von<br />

weitem sichtbares Nordwestkar im Herzen <strong>de</strong>s Latemar.<br />

Talort: Obereggen, 1512 m.<br />

Ausgangspunkt: Talstation <strong>de</strong>s Skizentrums Latemar, 1540 m.<br />

Route: Von <strong>de</strong>r Talstation <strong>de</strong>s Skizentrums Latemar über die breite<br />

Piste zur Epircher Laner (1826 m). Unmittelbar unterhalb <strong>de</strong>r<br />

Hütte zweigt man auf eine Forststraße nach links ab und folgt ihr<br />

etwa 3,5 Kilometer fl ach Richtung Nordosten. Kurz nach<strong>de</strong>m die<br />

Straße leicht bergab führt und sich rechts erstmals ein einigermaßen<br />

schöner Blick zu <strong>de</strong>n Felsen <strong>de</strong>s Latemar öffnet, biegt<br />

man rechts in <strong>de</strong>n lichten Wald (ca. 1875 m). Hierher kommt<br />

man auch von <strong>de</strong>r letzten Hotelanlage in Obereggen auf <strong>de</strong>n Wegen<br />

Nr. 21 A und Nr. 22. Bald führt die Route in freies Gelän<strong>de</strong><br />

und durch das Kar ohne Orientierungsschwierigkeiten, zuletzt<br />

immer steiler, in die Erzlahnscharte.<br />

BERG-<br />

FÜHRER-<br />

TIPP<br />

HANSJÖRG WELSCHER<br />

(Eggen, 43 Jahre)<br />

Der Anstieg durch die Erzlahn zu Füßen <strong>de</strong>r<br />

imposanten Türme <strong>de</strong>s Latemar ist überaus<br />

eindrucksvoll und <strong>de</strong>r Ausblick von <strong>de</strong>r<br />

Erzlahnscharte Richtung Lagorai und Pala<br />

einfach großartig. Und die Abfahrt bei meist<br />

super Tiefschneeverhältnissen, umgeben vom<br />

bizarren Weiß <strong>de</strong>r Türme, ist Genuss pur.<br />

www.welscher-hansjoerg.com<br />

11/09<br />

EXTRA<br />

27


ALPIN Skitouren-Extra Südtirol – Schwere Tagestouren<br />

Südtirol für Skitouren-<br />

Experten – da gibt es<br />

erlesene Leckerbissen in<br />

steilen Dolomitenkaren o<strong>de</strong>r<br />

an <strong>de</strong>n hohen Gipfeln<br />

zwischen Ortler und<br />

Hohen Tauern.<br />

17<br />

Der Gipfelhang <strong>de</strong>r Hohen Weisse verlangt saubere Aufstiegstechnik.<br />

17 HoHE wEissE, 3278 m<br />

5 sTd. i 1660 Hm i scHwER<br />

Sehr anspruchsvolle und lange, dafür aber recht einsame<br />

Frühjahrs-Skitour in <strong>de</strong>r Texelgruppe, nur bei lawinensicheren<br />

Verhältnissen.<br />

Talort: Pfel<strong>de</strong>rs, 1622 m.<br />

Route: Von Pfel<strong>de</strong>rs über <strong>de</strong>n Lazinser Hof zur Lazinser Alm<br />

(1858 m) und links ins Lazinser Tal abbiegen. Sobald es das Gelän<strong>de</strong><br />

zulässt, steigt man am rechten Talhang auf zur An<strong>de</strong>lsalm<br />

(2297 m) und ins Äußere Roßkar, wo die steile Ostrinne zwischen<br />

Grafspitze und Hoher Weisse sichtbar wird. Durch die 45<br />

– 50 Grad steile Rinne in <strong>de</strong>n Sattel und links über <strong>de</strong>n steilen<br />

Gipfelhang auf <strong>de</strong>n höchsten Punkt.<br />

28 EXTRA 11/09<br />

BERG-<br />

FÜHRER-<br />

TIPP<br />

PETER VANZO (Meran, 33 Jahre)<br />

Die Hohe Weisse ist meine Lieblings-Skitour<br />

im Meraner Raum, da sie selten begangen<br />

wird und ein einmaliges Ambiente bietet.<br />

E-Mail: mavielanger@yahoo.com<br />

18 gRAbspiTzE, 3059 m<br />

5 sTd. i 1640 Hm i scHwER<br />

Schwere, landschaftlich eindrucksvolle Skitour über <strong>de</strong>m Pfi tscher<br />

Tal. Aufgrund <strong>de</strong>r steilen Hänge und <strong>de</strong>r großen Lawinengefahr<br />

sollte die Tour erst im späteren Frühjahr unternommen wer<strong>de</strong>n.<br />

Talort: Kematen, 1440 m.<br />

Ausgangspunkt: Weiler Platz, 1420 m.<br />

Route: Von Überwasser beim Weiler Platz rechts <strong>de</strong>s Bachs über<br />

die nur mäßig ansteigen<strong>de</strong>n Wiesen zum Waldrand. Die folgen<strong>de</strong><br />

steile Waldstufe wird in Serpentinen auf <strong>de</strong>m Sommerweg überwun<strong>de</strong>n.<br />

Oberhalb <strong>de</strong>r Waldgrenze in weitem Bogen von rechts<br />

nach links durch einen von steilen Flanken begrenzten Kessel<br />

und durch einen steilen und engen Graben aufwärts. Über <strong>de</strong>n<br />

folgen<strong>de</strong>n, immer steiler wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Hang in fl acheres Gelän<strong>de</strong>,<br />

dann sehr steil durch die Gipfelfl anke auf <strong>de</strong>n höchsten Punkt.


18<br />

Die steilen Wannen unter <strong>de</strong>r Grabspitze verlangen sichere Frühlingsverhältnisse.<br />

19 dREiHERRnspiTzE, 3499 m<br />

6 ½ sTd. i 1880 Hm i scHwER<br />

Sehr lange Run<strong>de</strong> über die elegante Dreiherrnspitze mit mehreren<br />

sehr steilen Passagen und Abfahrt über einen spaltigen<br />

Gletscher.<br />

Talort: Prettau, 1475 m.<br />

Ausgangspunkt: Kasern, 1566 m, En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Fahrstraße ins Ahrntal.<br />

Route: Von Kasern taleinwärts und über Heiligengeist zur<br />

Labesaualm (1757 m) am Eingang ins Windtal. Durch dieses<br />

hinauf zum Hinteren Umbaltörl (2845 m), auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite<br />

ein paar Meter hinunter, bis man links haltend zu <strong>de</strong>n Resten<br />

<strong>de</strong>s Althauskees queren kann. Unter einem markanten Felssporn<br />

vorbei und über eine auffallen<strong>de</strong>, sehr steile Schneefl anke (45<br />

Grad) in die Gipfelmul<strong>de</strong>, die letzten Meter zu Fuß über <strong>de</strong>n Grat<br />

auf <strong>de</strong>n Gipfel.<br />

19<br />

Das Windtal ist die Ouvertüre <strong>de</strong>s langen Anstiegs zur Dreiherrnspitze.<br />

Abfahrt: Von <strong>de</strong>r Gipfelmul<strong>de</strong> über eine steile, bei wenig Schnee<br />

felsdurchsetzte Rinne hinunter auf das Lahnerkees und am<br />

rechten Rand <strong>de</strong>s spaltigen Gletschers hinunter in <strong>de</strong>n Talbo<strong>de</strong>n,<br />

durch <strong>de</strong>n man hinaus nach Kasern fährt.<br />

20 ösTlicHE puEzspiTzE, 2913 m<br />

4 ½ sTd. i 1440 Hm i scHwER<br />

Lange, anstrengen<strong>de</strong> und in <strong>de</strong>r schmalen Rinne unter <strong>de</strong>m<br />

Puezjoch sowie am Gipfelaufbau auch steile Skitour auf <strong>de</strong>n<br />

höchsten Gipfel <strong>de</strong>r Puezgruppe.<br />

Talort: Campill, 1408 m.<br />

Ausgangspunkt: Brücke südlich von Campill am Eingang ins<br />

Zwischenkofeltal, ca. 1480 m.<br />

Route: Vom Parkplatz nach <strong>de</strong>r Brücke über die Wiese zu einer<br />

Straße und einem Wegweiser, <strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>r Nr. 9 zum Zwischenkofel<br />

weist. Der Markierung folgend durch das Zwischenkofeltal<br />

zur Antersassalm (Zwischenkofelalm, 2085 m) und talein, bis auf<br />

etwa 2300 m links eine steile Rinne am Fuß einer auffallen<strong>de</strong>n,<br />

senkrechten Felswand auftaucht. Durch diese hinauf, bis man an<br />

ihrer engsten Stelle rechts über eine kleine Rampe in fl acheres<br />

Gelän<strong>de</strong> queren kann. Unterhalb <strong>de</strong>s Puezkofels vorbei an <strong>de</strong>n<br />

Fuß <strong>de</strong>r steilen Südostfl anke <strong>de</strong>r Puezspitze und über diese in<br />

vielen Spitzkehren auf <strong>de</strong>n höchsten Punkt.<br />

BERG-<br />

FÜHRER-<br />

TIPP<br />

ANDREA OBERBACHER<br />

(Kolfuschg, 47 Jahre)<br />

Die Skitour auf die Puezspitze führt durch<br />

eine wil<strong>de</strong> Gegend, die noch nicht so bekannt<br />

und befahren ist. Bei guten Verhältnissen<br />

kann man sie <strong>de</strong>n ganzen Winter bis<br />

spät ins Frühjahr hinein machen – und das<br />

meist mit optimalen Schneeverhältnissen.<br />

Außer<strong>de</strong>m gibt es viele Varianten mit einsamen<br />

Hängen und engen Rinnen.<br />

E-Mail: oberbacher.andrea@rolmail.net<br />

11/09<br />

EXTRA<br />

29


ALPIN Skitouren-Extra Südtirol – Ski-Durchquerungen<br />

Ständig wechseln<strong>de</strong> Eindrücke in bizarrer Dolomiten-<br />

landschaft o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n Ötztaler Gletschern: Eine<br />

Reise auf zwei Brettern ist immer <strong>de</strong>r Höhepunkt<br />

einer Skitourensaison.<br />

21 scHnAlsTAlER glETscHERskigEbiET<br />

– similAun<br />

2 TAgE i scHwER<br />

Bekannte und unbekannte Seiten <strong>de</strong>r Ötztaler Alpen ent<strong>de</strong>ckt<br />

man auf dieser kurzweiligen Durchquerung, wobei <strong>de</strong>r Höhepunkt<br />

ganz am Schluss kommt. Die großartige Firnabfahrt vom Similaun<br />

nach Vor<strong>de</strong>rkaser gehört zu <strong>de</strong>n skifahrerischen Höhepunkten <strong>de</strong>r<br />

Ötztaler Alpen und bietet genügend Argumente, um noch Jahre<br />

später davon zu schwärmen.<br />

Ausgangspunkt: Kurzras im Schnalstal, 2000 m.<br />

Endpunkt: Vor<strong>de</strong>rkaser im Pfossental, 1693 m.<br />

An- und Abreise: Mit <strong>de</strong>m Auto über die Brenner-Autobahn, Bozen<br />

und Meran in <strong>de</strong>n Vinschgau. Kurz hinter Naturns Abzweigung ins<br />

Schnalstal. Von Vor<strong>de</strong>rkaser mit Taxi zurück nach Kurzras.<br />

Route: 1. Tag: Mit <strong>de</strong>r Seilbahn auf die Grawand (3212 m) – Abfahrt<br />

durch das Gletscherskigebiet zu <strong>de</strong>n Fineilliften – unterhalb<br />

<strong>de</strong>r Talstation Querung <strong>de</strong>s Hochjochferners Richtung Ost und<br />

Anstieg über einen namenlosen Gletscher ins Hauslabjoch<br />

(3279 m) – über <strong>de</strong>n Nordostgrat auf die Fineilspitze (3514 m)<br />

30 EXTRA 11/09<br />

– Abfahrt an <strong>de</strong>r Ötzi-Fundstelle (Tisenjoch) vorbei zur Similaunhütte<br />

(3017). Etappenlänge: 4 ½ Std.<br />

2. Tag: Similaunhütte – über <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rjochferner auf <strong>de</strong>n<br />

Similaun – Abfahrt über die steile Ostflanke zum Similaunjoch<br />

(3349 m), dann über <strong>de</strong>n Grafferner Richtung Sü<strong>de</strong>n – erst flach,<br />

dann zunehmend steiler über die südseitigen Hänge ins Graftal<br />

und durch dieses über die Schafalm hinaus nach Vor<strong>de</strong>rkaser.<br />

Etappenlänge: 4 ½ Std.<br />

Anfor<strong>de</strong>rung: Anspruchsvolle Tour, für die man unbedingt zuverlässiges<br />

Wetter benötigt. Der Gipfelgrat auf die Fineilspitze<br />

ist exponiert, für die Abfahrt vom Similaun sind lawinensichere<br />

Firnverhältnisse erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

21<br />

Trotz hochalpiner Lage ist die Similaunhütte ein behaglicher Stützpunkt.


22 Villnöss – sEXTEn<br />

5 TAgE i scHwER<br />

Abseits <strong>de</strong>r Skigebiete führt eine Durchquerung von Villnöss nach<br />

Sexten, auf <strong>de</strong>r man in <strong>de</strong>r Puezgruppe, <strong>de</strong>r Fanes und <strong>de</strong>n Sextener<br />

Dolomiten weitgehend in absoluter Einsamkeit unterwegs<br />

ist – und das bei großer Kulisse.<br />

Ausgangspunkt: Villnöss, 1262 m.<br />

Endpunkt: Sexten, 1310 m.<br />

An- und Abreise: Mit <strong>de</strong>m Auto über die Brenner-Autobahn zur<br />

Ausfahrt Klausen und ins Villnösser Tal. Von Sexten zurück nach<br />

Villnöss etwas zeitaufwendig: entwe<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m Bus (mehrmaliges<br />

Umsteigen) o<strong>de</strong>r komfortabel mit <strong>de</strong>m Taxi.<br />

Transfers während <strong>de</strong>r Tour: Von Colfuschg nach La Villa gibt es<br />

einen Bus. Für die Auffahrt von La Villa nach Rudiferia zum Ausgangspunkt<br />

<strong>de</strong>r 3. Etappe sollte man sich ein Taxi nehmen. Von<br />

Cimabanche (4. Etappe) nach Toblach geht es mit <strong>de</strong>m Bus, für<br />

die morgendliche Rückfahrt (5. Etappe) empfiehlt sich allerdings<br />

ein Taxi, das einen möglichst weit die Straße von Misurina Richtung<br />

Auronzohütte fahren kann, je nach Schneelage ist die Straße<br />

bis zur Mautstelle, manchmal sogar weiter befahrbar.<br />

Route: 1. Tag: Zannseralm (1685 m) – Anstieg über die Wörndljochalm<br />

auf <strong>de</strong>n Zendleser Kofel (2422 m) – kurze Abfahrt auf<br />

<strong>de</strong>r Anstiegsroute und Gegenanstieg in <strong>de</strong>n Sattel am Südostfuß<br />

<strong>de</strong>r Confinspitze – kurze Abfahrt, dann Querung <strong>de</strong>r ostseitigen<br />

Hänge am Fuß <strong>de</strong>r Confinspitze unter die Südflanke <strong>de</strong>s Peitler-<br />

kofels – Anstieg in die Peitlerscharte (2357 m) und <strong>de</strong>m Sommerweg<br />

folgend auf <strong>de</strong>n Kleinen Peitlerkofel (2813 m) – Abfahrt<br />

nach Campill (1398 m). Etappenlänge: 6 Std.<br />

2. Tag: Campill – wie bei Tour 20 auf die Östliche Puezspitze<br />

(2913 m) – Abfahrt auf die Ebene nördlich <strong>de</strong>s Puezkofels und<br />

in östlicher Richtung über die weite Gar<strong>de</strong>natscha-Hochfläche<br />

auf <strong>de</strong>n Ciampani Puez (2668 m) – Abfahrt östlich o<strong>de</strong>r westlich<br />

am Col dles Soneles (2633 m) vorbei und entwe<strong>de</strong>r über das<br />

Ciampacjoch (2356 m) o<strong>de</strong>r direkt über teils steilere Hänge zum<br />

Ciampacsee – weiter durch das E<strong>de</strong>lweißtal und auf <strong>de</strong>r Skipiste<br />

nach Colfuschg. Etappenlänge: 7 – 7 ½ Std.<br />

22<br />

Perfektes Dolomiten-Szenario bietet <strong>de</strong>r Anstieg von Campill zur Östlichen Puezspitze.<br />

3. Tag: Rudiferia (1660 m) – Anstieg auf <strong>de</strong>m Sommerweg Nr.<br />

12 und durch ein Kar in <strong>de</strong>n Lavarellasattel (2533 m) – kurze<br />

Abfahrt Richtung Nor<strong>de</strong>n und Anstieg über weite Hänge auf <strong>de</strong>n<br />

Heiligkreuzkofel (2911 m) – Abfahrt mit ganz kurzen Gegenanstiegen<br />

zur Lavarella- (2042 m) bzw. Faneshütte (2060 m).<br />

Etappenlänge: 5 – 5 ½ Std.<br />

4. Tag: Lavarella- bzw. Faneshütte – Abfahrt auf <strong>de</strong>r gewalzten<br />

Straße Richtung Pe<strong>de</strong>rü bis zu einem langen Flachstück – Anstieg<br />

in die Ciaminscharte (2395 m) – Anstieg über einen südseitigen<br />

Hang in <strong>de</strong>n Sattel östlich <strong>de</strong>r Croda Ciamin (2550 m) –<br />

Abfahrt durch das Val Gran zur Fodara-Vedla-Hütte (1965 m) –<br />

kurzer Gegenanstieg und Abfahrt auf <strong>de</strong>m Sommerweg Nr. 9 zur<br />

Alpe Ra Stua – Gegenanstieg zur Forcella di Lerosa (2020 m) –<br />

Abfahrt durch das Val Gottres zur Straße Schlu<strong>de</strong>rbach – Cortina<br />

d’Ampezzo, die man westlich von Cimabanche (1525 m)<br />

erreicht. Etappenlänge: 5 ½ – 6 ½ Std.<br />

5. Tag: Mautstelle (1851 m) <strong>de</strong>r Straße zur Auronzohütte –<br />

Auronzohütte (2320 m) – kurze Querung steiler Hänge Richtung<br />

Paternsattel und Anstieg in eine Scharte zwischen Westlicher und<br />

Großer Zinne (ca. 2650 m) – Abfahrt durch eine schmale Rinne<br />

unter die Nordwand <strong>de</strong>r Großen Zinne – in leichtem Auf und Ab<br />

unter die Drei-Zinnen-Hütte und kurzer Gegenanstieg zur Hütte<br />

(2405 m) – Abfahrt Richtung Altensteiner Tal bis auf 2100 m –<br />

Anstieg über schöne Hänge Richtung Büllelejoch-Hütte – kurz<br />

unter einem Sattel links weg und durch ein Tälchen zur Oberbachernspitze<br />

(2675 m) – Abfahrt in südöstlicher Richtung unter<br />

<strong>de</strong>n Zwölferkofel und durch das Bacherntal hinaus zur Talschlusshütte<br />

(1526 m) – auf <strong>de</strong>r Loipe zum Hotel Dolomitenhof<br />

(1454 m). Etappenlänge: 7 – 8 Std.<br />

Anfor<strong>de</strong>rung: Anspruchsvolle Durchquerung mit teils langen Tagesetappen,<br />

häufig sind auch mehrere Anstiege an einem Tag zu<br />

bewältigen. Bei schlechter Sicht schwierige Orientierung. Spätestens<br />

nach <strong>de</strong>n Anstiegen durch teils schmale Rinnen beherrscht<br />

man Spitzkehren perfekt. Harscheisen sind unbedingt erfor<strong>de</strong>rlich,<br />

bei ganz hartem Firn können sogar Steigeisen hilfreich sein.<br />

11/09<br />

EXTRA<br />

31

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