Mehrwertsteuer in der Schweizer Hotellerie - Sempachersee ...

Die Aufteilung in der Finanzbuchhaltung ist dem
Hotelier freigestellt; das Umsatztotal muss aber
immer mit jenem gemäss MWSt-Journal übereinstimmen
(siehe Beispiel 8, Seite 12)!
Seminarangebote
Weil die Hotelrechnung für Seminarangebote mit
hoher Wahrscheinlichkeit geschäftlichen Charakter
aufweist und der Auftraggeber aufgrund der
betreffenden Rechnung Vorsteuern geltend machen
will, sind die Anforderungen an eine korrekte
Rechnungsstellung bei Seminarangeboten
besonders zu beachten:
Neben dem gesonderten Ausweis des Beherbergung/Frühstück-Anteils
(Sondersatz von 3,6%) ist
vor allem das separate Ausweisen des Verpflegung/Getränke-Anteils
von Bedeutung, da hier
der steuerpflichtige Auftraggeber nur 50% der
Vorsteuern geltend machen darf. Daher ist die Information,
wie viel des zu 7,6% fakturierten Umsatzes
zu Lasten der Verpflegung/Getränke geht,
für den steuerpflichtigen Auftraggeber unabdingbar.
Achtung: Bei fehlerhaften, unklar formulierten
Rechnungen riskiert der Hotelier eine Nachbelastung
der Mehrwertsteuer im Umfang der gesamten
Seminar- bzw. Tagespauschale, also von
7,6% MWSt, auf dem vollen Pauschalpreis (inklusive
der allfälligen Übernachtung)!
Für die Fakturierung von Seminarangeboten
kann sowohl die Methode der effektiven als
auch der pauschalen Ermittlung gewählt werden.
Entscheidet sich das Seminarhotel für die
effektive Methode, so sind auch die Arrangements
ausserhalb von Seminaren (z.B. Beherbergung
VP) effektiv aufzuteilen. Wird die Sonderregelung
gewählt, so gilt das hiervor Gesagte
ebenso. Grundsatz: Immer effektive oder aber
pauschale Aufteilung auf die Steuersätze.
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a) Effektive Berechnung der
einzelnen Leistungskomponenten
(wie bisher)
Die einzelnen Leistungen sind durchwegs separat
in Rechnung zu stellen und müssen kalkulatorisch
detailliert nachgewiesen werden können.
b) Sonderregelung für Seminarangebote
Standardisierte Seminar- bzw. Tagespauschalen
gemäss Beschrieb in der Branchenbroschüre Nr. 8,
Ziffer 6.3.4 dürfen im Rechnungsteil nur dann je
in einem Pauschalbetrag fakturiert werden,
wenn sie unten wie folgt aufgeteilt und ausgewiesen
werden. Die entsprechenden Angebote,
Preislisten etc. müssen zusammen mit den übrigen
Geschäftsunterlagen im Rahmen der Verjährungsfrist
aufbewahrt werden.
Seminarpauschale:
Beherbergung/Frühstück 55%
Verpflegung/Getränke 35%
Infrastruktur/Übriges 10%
Tagespauschale:
Verpflegung/Getränke 75%
Infrastruktur/Übriges 25%
hotelleriesuisse empfiehlt seinen Mitgliedern
dringend, die von der Steuerverwaltung vorgeschlagene
Variante b), also die Sonderregelung
für Seminarhotels, zu verwenden.
Die korrekte Rechnungsstellung für Seminarangebote
gemäss Variante b) wird anhand eines
Beispiels erläutert:
Nehmen wir an, eine Gruppe von 13 Personen der
Firma Constructa AG in Bern führt vom 3. bis
7. Juli 2006 ein Seminar im Hotel Confotel durch.
Die Anreise erfolgt am 3. Juli 2006 um 9 Uhr
(13 Seminarpauschalen/VP à 4 Tage); der Checkout
ist für den 7. Juli 2006 morgens geplant, wo-