Mehrwertsteuer in der Schweizer Hotellerie - Sempachersee ...

) Pauschale Ermittlung
Der Vorteil der pauschalen Ermittlung liegt –
neben dem Wegfall des eben erwähnten Kalkulationsaufwandes
– auch darin, dass Halbpensionsund
Vollpensions-Arrangements im oberen Rechnungsteil
lediglich als solche gekennzeichnet sein
müssen. Die Aufteilung auf die Steuersätze kann
erst im unteren Teil (also nach dem Totalbetrag)
erfolgen.
Am Beispiel eines 5-tägigen Aufenthalts mit Halbpension
zu Fr. 1015.– pro Person würde die Aufteilung
der Beträge im unteren Rechnungsteil wie
folgt aussehen: Kurtaxen zu 0%: Fr. 15.–, davon
Fr. 0.– MWSt; Beherbergung zu 3,6%: Fr. 750.–,
davon Fr. 26.05 MWSt; Verpflegung zu 7,6%:
Fr. 250.–, davon Fr. 17.65 MWSt. Dabei ist zu beachten,
dass die Kurtaxe bereits im oberen Teil der
Rechnung separat ausgewiesen werden muss und
dass die pauschale Aufteilung der Beherbergung
und Verpflegung bei Halbpension 75%/25% und
bei Vollpension 65%/35% beträgt. Diese von der
Steuerverwaltung festgelegte pauschale Aufteilung
muss auf der Rechnung jedoch nur mit
den Frankenbeträgen ausgewiesen werden.
Alle übrigen Leistungen wie etwa der Verkauf
von Zeitungen und Schokoriegeln (beide zu 2,4%
MWSt), ein Konzerteintritt (zu 0% MWSt) oder
ein Skiliftabonnement (zu 7,6% MWSt) müssen
im oberen Rechnungsteil separat fakturiert werden.
Wird erst im unteren Teil aufgeteilt, so muss
das gesamte Entgelt für diese übrigen Leistungen
zu 7,6% versteuert werden.
Wichtig bei der Aufteilung auf die einzelnen
Steuersätze im unteren Rechnungsteil ist, dass die
zu 7,6% steuerbaren Verpflegungsanteile für Essen
und Getränke immer von den übrigen, zum
Normalsatz von 7,6% MWSt steuerbaren Leistungen
getrennt ausgewiesen werden müssen. Dies
v.a. deshalb, weil MWSt-pflichtige Gäste den
Vorsteuerabzug auf Verpflegung und Getränken
nur zu 50% vornehmen dürfen. Vorzugsweise
4
werden die Entgelte im unteren Rechnungsteil
brutto (inkl. MWSt) dargestellt und die MWSt in
einer zweiten Spalte ausgewiesen. Beide Kolonnen
sind zu addieren und mit einem Total
zu versehen. Das Total der Entgelte im unteren
Teil muss mit dem Rechnungstotal oben übereinstimmen
(siehe Beispiel 4, Seite 10).
Gleiche Regelung gilt auch für Übernachtungen
in Massenlagern.
Packages
Packages sind Pakete (Leistungsbündel im Sinne
des Pauschalreisegesetzes), also dauernde bzw.
während einer bestimmten Periode gültige Angebote
zu einem festen Pauschalpreis, die sich in
der Regel eher an Individualgäste richten. Aufgrund
der entsprechenden Kalkulationsunterlagen
muss der Hotelier die Zusammensetzung des
Packages auf Verlangen jederzeit nachweisen
können. Liegen für Packages keine detaillierten
Kalkulationen vor, ist das gesamte Entgelt zum
Normalsatz steuerbar. Dazu erhält das Package
auf der Gästerechnung einen Namen oder eine
spezielle Bezeichnung, die mit dem Package-
Namen des Angebotes und den Kalkulationsunterlagen
übereinstimmt. Unter Packages sind
somit Pauschalarrangements zu verstehen, die
neben Beherbergung/Verpflegung entweder
Transport oder/und weitere Leistungen wie z.B.
Konzerteintritte (0%), begleitete Ausflüge in die
Region (7,6%), Massagen durch Personen, welche
über eine kantonale Berufsausübungsbewilligung
verfügen (0%), Wellness (7,6%), Skiabonnemente
(7,6%), Tenniskurse (0%) etc. einschliessen.
Sie gehen somit über das übliche reine
Halbpensions- bzw. Vollpensionsarrangement hinaus.
Die einzelnen in einem Package enthaltenen
Leistungen (mit Ausnahme der Kurtaxe) müssen
nicht separat in Rechnung gestellt werden; es
genügt, das Package im oberen Rechnungsteil
unter seinem speziellen Namen zu fakturieren.