Mehrwertsteuer in der Schweizer Hotellerie - Sempachersee ...

2. Eigenverbrauch *
Warum wird der Eigenverbrauch besteuert?
Die Besteuerung des Eigenverbrauch stellt Steuerpflichtige
gegenüber Nichtsteuerpflichtigen
gleich, wenn Gegenstände für eine nicht der
Steuer unterliegenden Zweck verwendet werden.
Eigenverbrauch bei Entnahme von
Gegenständen (Ziffern 5 und 6) *
Entnahme-Eigenverbrauch liegt vor, wenn ein
Hotelier aus dem Betrieb Gegenstände entnimmt,
für die er Vorsteuern geltend gemacht hat und
sie
a) für unternehmensfremde Zwecke verwendet,
z.B. für den privaten Bedarf oder für den Bedarf
des Personals (Gratisabgabe, Schenkung). Bei Entnahmen
für das Personal handelt es sich grundsätzlich
um unentgeltliche Leistungen, welche
der Eigenverbrauchssteuer unterliegen.
Bei unentgeltlichen Zuwendungen bis 300 Franken
pro Empfänger und Jahr entfällt eine
Eigenverbrauchsbesteuerung. Die Freigrenze findet
jedoch keine Anwendung bei Entnahmen für
den Inhaber einer Einzelunternehmung.
Hat das Personal aufgrund einer Einzelabrede bei
Verzicht der angebotenen Gratisabgabe oder
gemäss Reglement Anspruch auf eine entsprechende
Vergütung oder sonstige Leistung, ist
für diese Abgabe nicht Eigenverbrauch geschuldet,
sondern sie ist als entgeltliche Leistung zum
Preis wie für einen unabhängigen Dritten zu versteuern.
b) für eine von der Steuer ausgenommene Tätigkeit
(z.B. Kultur oder Bildung) oder für einen
nicht steuerpflichtigen Betriebsteil (z.B. Landwirtschaft)
verwendet.
c) für die unentgeltliche Zuwendung verwendet.
Es handelt sich hierbei um Entnahmen von
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Gegenständen, welche freiwillig und unentgeltlich
an Dritte abgegeben werden. Angesprochen
sind also die unentgeltlichen Zuwendungen im
eigentlichen Sinn und nicht die Abgabe von Geschenken
bis 300 Franken pro Empfänger und
Jahr sowie Warenmuster und Werbegeschenke zu
Zwecken des Unternehmens.
Als unentgeltliche Zuwendung gilt die Abgabe
von Gegenständen, die nicht als Warenmuster
oder Werbegeschenke anzusehen sind. Bei einer
solchen Abgabe tritt der Werbezweck in der Regel
in den Hintergrund. Beispiel: Abgabe von
Wein im Wert von 1000 Franken an einen langjährigen
Stammgast.
Bei umsatzabhängigen Geschenken (z.B. aufgrund
Kundenkarte ist jedes zehnte Menü gratis)
handelt es sich um einen Naturalrabatt. Der Vorsteuerabzug
kann voll geltend gemacht werden.
d) sich bei der Beendigung der Steuerpflicht
(Aufgabe des Geschäfts) noch in seinem Besitz
befinden.
• Bemessungsgrundlage bei der endgültigen
Entnahme oder am Ende der Steuerpflicht
– bei zugekauften neuen, beweglichen Gegenständen:
Einkaufspreis inkl. Bezugskosten
– bei zugekauften, jedoch in Gebrauch genommenen
beweglichen Gegenständen: Zeitwert
bei Entnahme abzüglich Abschreibung von
20% pro abgelaufenes Kalenderjahr ab dem
Zeitpunkt der Ingebrauchnahme
– bei selber hergestellten neuen, beweglichen
Gegenständen: Bezugspreis der Bestandteile,
Drittarbeiten (Halbfabrikate), zuzüglich kaufmännisch
kalkulierten Mietwert für die Ingebrauchsnahme
der Anlagegüter/Betriebsmittel
(annäherungsweise Ermittlung: 10% auf
dem Einkaufspreis des Materials und allfälliger
Drittarbeiten)
* vgl. Spezialbroschüre Nr. 4 Eigenverbrauch