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Mehrwertsteuer in der Schweizer Hotellerie - Sempachersee ...

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<strong>Mehrwertsteuer</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Hotellerie</strong>


Impressum<br />

Herausgeber<br />

hotelleriesuisse, Bern<br />

Gestaltung<br />

TYPOMANIA Franziska Liechti, Bern<br />

Druck<br />

Stämpfli AG, Publikationen, Bern<br />

Bern, August 2007


Inhaltsverzeichnis<br />

E<strong>in</strong>leitung 2<br />

1. Rechnungsstellung 3<br />

Kurtaxen 3<br />

Halb- & Vollpensionsarrangement 3<br />

Packages 4<br />

MWST-Journal 5<br />

Sem<strong>in</strong>arangebote 6<br />

Fakturierung <strong>in</strong> Fremdwährung 7<br />

2. Eigenverbrauch 16<br />

Bei Entnahme von Gegenständen 16<br />

Bei Arbeiten an Bauwerken 17<br />

Eigenverbrauch Verpflegung 17<br />

Eigenverbrauch Unterkunft 17<br />

Privatanteil <strong>der</strong> Autokosten 18<br />

Leistungen an Mitarbeiter 18<br />

Liegenschaftsverwaltung 18<br />

3. Vorsteuervergütungsverfahren 20<br />

Für ausländische Geschäftsleute 20<br />

Son<strong>der</strong>regelungen<br />

Entlastung von <strong>der</strong> <strong>Mehrwertsteuer</strong> für<br />

21<br />

diplomatische Missionen 21<br />

4. Saldosteuersatzmethode 22<br />

5. Hotelspezifische Problemfel<strong>der</strong> 24<br />

Tr<strong>in</strong>kgel<strong>der</strong> 24<br />

Debouren 24<br />

Vergnügungen 24<br />

Schadenersatzleistungen 25<br />

Werbegeschenke, Naturalrabatte, Warenmuster 25<br />

Vermietungen von Sportanlagen 25<br />

Automaten 25<br />

Vermietung von Zimmern an MA 26<br />

Annulierungen/No-Shows 26<br />

Parkplatzvermietung 26<br />

Optieren 26<br />

Change-Geschäfte 26<br />

Korrekturmöglichkeiten 26<br />

Sem<strong>in</strong>arangebote 27<br />

Kommissionen, Kreditkartenkommissionen 27<br />

1<br />

Geschenkgutsche<strong>in</strong>e 27<br />

E<strong>in</strong>trittspreise 27<br />

Debitorenverluste 28<br />

Weiterverrechnung ohne MWSt 28<br />

Offertstellung 28<br />

Offertstellung im gewerblichen Verkehr 28<br />

6. Anwendung <strong>der</strong> Steuersätze 30<br />

Normalsatz zu 7,6% 30<br />

Son<strong>der</strong>satz zu 3,6% 30<br />

Beherbergung 30<br />

Frühstück 30<br />

Nebenleistungen 30<br />

Reduzierter Satz zu 2,4% 30<br />

Ke<strong>in</strong>e <strong>Mehrwertsteuer</strong> 31<br />

<strong>Mehrwertsteuer</strong> bei Kioskartikeln 31<br />

7. Taxen und Gästekarten 32<br />

Taxen 32<br />

Gästekarten 32<br />

Preisangaben <strong>in</strong> Prospekten und Offerten 33<br />

8. MWSt und Reisebürokommissionen 34<br />

Provisionen an <strong>Schweizer</strong> Reisebüros 34<br />

Provisionen an ausländische Reisebüros 35<br />

9. Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> MWSt<br />

Formvorschriften bei Kassenzetteln von<br />

36<br />

Registrierkassen<br />

Im Geschäftsverkehr zulässigerweise<br />

36<br />

verwendete Adresse<br />

Behandlung von Formfehlern bei <strong>der</strong><br />

36<br />

Rechnungsstellung 36<br />

Vorsteuerabzug auf Gründungskosten 37<br />

Lieferverträge mit Abgeltung des Exklusivrechts<br />

Än<strong>der</strong>ungen im Zusammenhang mit dem<br />

37<br />

neuen Lohnausweis 37<br />

10. Tipps und Ratschläge mit <strong>der</strong> <strong>Mehrwertsteuer</strong> 40<br />

Vorbeugen ist besser als Heilen 40<br />

Tipps für die <strong>Mehrwertsteuer</strong>kontrolle 40<br />

11. Quellen und Informationsgrundlagen 42<br />

Adressen 43


E<strong>in</strong>leitung<br />

Am 1. Januar 1995 ist die Mehrwert-<br />

steuer <strong>in</strong> Kraft getreten. Seither s<strong>in</strong>d<br />

verschiedene Än<strong>der</strong>ungen e<strong>in</strong>geführt<br />

und entsprechende Ergänzungen zu<br />

den Gesetzestexten publiziert worden.<br />

hotelleriesuisse hat ihre Mitglie<strong>der</strong><br />

regelmässig mit diversen Publikationen<br />

über die branchenspezifischen Son<strong>der</strong>-<br />

regelungen <strong>in</strong>formiert. Die vorliegende<br />

Broschüre ist e<strong>in</strong>e Zusammenfassung von<br />

beson<strong>der</strong>en Aspekten <strong>der</strong> Mehrwert-<br />

steuer, welche immer wie<strong>der</strong> zu Unsicher-<br />

heiten und Diskussionen Anlass geben.<br />

Spezifische Probleme und Spezialfälle<br />

werden anhand von praxisbezogenen<br />

Beispielen aus <strong>der</strong> <strong>Hotellerie</strong> dargelegt<br />

und erklärt. Zudem <strong>in</strong>formiert die Pub-<br />

likation über die aktuellsten Entwick-<br />

lungen. Dabei gilt es jedoch immer zu<br />

berücksichtigen, dass die <strong>Mehrwertsteuer</strong><br />

e<strong>in</strong> komplexes und dynamisches Steuer-<br />

system darstellt. Grenzfälle und Inter-<br />

pretationsschwierigkeiten <strong>der</strong> vorlie-<br />

genden Gesetzgebung werden immer<br />

dank Weiterentwicklung <strong>der</strong> Praxis o<strong>der</strong><br />

2<br />

durch erläuternde Erlasse <strong>der</strong> Behörden<br />

gelöst.<br />

Im Speziellen möchten wir Sie darauf<br />

h<strong>in</strong>weisen, bei <strong>der</strong> Kassen- und Front-<br />

Office-Software darauf zu achten, dass<br />

die Rechnungsgestaltung mehrwertsteuer-<br />

konform programmiert ist. E<strong>in</strong> «falscher<br />

Rechnungssplit» kann zum Teil erhebliche<br />

Nachzahlungen verursachen.<br />

Die aktuelle Broschüre wurde auf dem<br />

Wissensstand vom Juni 2007 erarbeitet.<br />

Es ist durchaus möglich, dass sich auch<br />

<strong>in</strong> näherer Zukunft Än<strong>der</strong>ungen o<strong>der</strong> Er-<br />

gänzungen seitens <strong>der</strong> Eidgenössischen<br />

Steuerverwaltung ergeben werden. Des-<br />

halb möchten wir Sie ausdrücklich darauf<br />

aufmerksam machen, dass im Zweifels-<br />

falle immer die aktuellsten Broschüren<br />

<strong>der</strong> Eidgenössischen Steuerverwaltung<br />

zur Anwendung kommen. Sämtliche<br />

Kontaktadressen f<strong>in</strong>den Sie auf <strong>der</strong> letz-<br />

ten Seite dieser Broschüre.<br />

hotelleriesuisse im August 2007


1. Rechnungsstellung *<br />

Kurtaxen<br />

Die Kurtaxe als öffentlich-rechtliche Abgabe gehört<br />

nur dann nicht zum steuerpflichtigen Entgelt,<br />

wenn <strong>der</strong> Hotelier die Kurtaxe im oberen<br />

Rechnungsteil (also vor dem Rechnungstotal) separat<br />

fakturiert. Wird dem Gast nicht nur die von<br />

ihm geschuldete Kurtaxe, son<strong>der</strong>n auch die kantonalen<br />

(Beherbergungs-)Abgaben, die <strong>der</strong> Hotelier<br />

und nicht <strong>der</strong> Gast schuldet (und die demzufolge<br />

bei e<strong>in</strong>er Verrechnung an den Gast<br />

MWSt-pflichtig ist), unter <strong>der</strong> Position «Kurtaxen»<br />

<strong>in</strong> Rechnung gestellt, so entspricht dies<br />

nicht <strong>der</strong> geson<strong>der</strong>ten Rechnungsstellung. Infolgedessen<br />

wird <strong>der</strong> ganze Betrag MWSt-pflichtig.<br />

Das Ausweisen <strong>der</strong> Kurtaxe nur im unteren<br />

Teil <strong>der</strong> Rechnung (also nach dem Totalbetrag,<br />

bei <strong>der</strong> Aufschlüsselung <strong>der</strong> Steuersätze) gilt<br />

nicht als geson<strong>der</strong>te Fakturierung. Die Kurtaxe<br />

muss <strong>in</strong> <strong>der</strong> Rechnung ausdrücklich als solche bezeichnet<br />

werden (siehe Beispiel 1, Seite 9).<br />

Halb- und Vollpensions-Arrangements<br />

Grundsätzlich kann bei Halbpensions- und Vollpensions-Arrangements<br />

<strong>der</strong> zu 3,6% steuerbare<br />

Beherbergungs- und <strong>der</strong> zu 7,6% steuerbare Verpflegungsanteil<br />

entwe<strong>der</strong> effektiv o<strong>der</strong> pauschal<br />

ermittelt werden. Die e<strong>in</strong>mal gewählte Methode<br />

muss für den ganzen Betrieb und für alle Rechnungen<br />

angewendet werden. E<strong>in</strong> Nebene<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

bei<strong>der</strong> Abrechnungen ist nicht möglich.<br />

a) Effektive Ermittlung<br />

Wer auf die effektive Ermittlung abstellt, hat bei<br />

Halbpensions- bzw. Vollpensions-Arrangements<br />

die Anteile für die Beherbergung (3,6% MWSt)<br />

und für die Verpflegung (7,6% MWSt) schon im<br />

3<br />

oberen Rechnungsteil separat auszuweisen: z.B.<br />

Beherbergung: Fr. 800.–; Halbpension: Fr. 200.–<br />

Dabei müssen die e<strong>in</strong>zelnen Komponenten gestützt<br />

auf entsprechende Unterlagen (Betriebsabrechnungen,<br />

Betriebsbuchhaltung, Kostenstellenrechnung<br />

und darauf basierende Kalkulationen)<br />

nachgewiesen werden können. Dies gilt<br />

auch dann, wenn für die Verpflegung fixe<br />

Zuschläge <strong>in</strong> Werbe- und Offertenunterlagen<br />

(z.B. Preislisten) angewandt werden. Solche Küchengutschriften<br />

– ob effektiver Marktpreis o<strong>der</strong><br />

<strong>in</strong>terne Gutschrift – gelten für sich alle<strong>in</strong> nicht als<br />

kalkulatorischer Nachweis, allenfalls s<strong>in</strong>d sie e<strong>in</strong><br />

Indiz für die Höhe des Verpflegungsanteils.<br />

Nimmt <strong>der</strong> Hotelier von den festgelegten Pauschalen<br />

abweichende Aufteilungen zu 3,6% bzw.<br />

7,6% MWSt vor und fehlen kalkulatorische Nachweise,<br />

so wird im Zuge von Steuerkontrollen<br />

rückwirkend e<strong>in</strong>e Korrektur auf die Verhältnisse<br />

im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Pauschalen vorgenommen. Das<br />

heisst, es kann zu nachträglichen Steuerbelastungen<br />

kommen.<br />

Von <strong>der</strong> effektiven Berechnungsart <strong>der</strong> Halbpension<br />

bzw. Vollpension ist aufgrund des übermässig<br />

hohen Nachweis- und Kalkulationsaufwandes<br />

her abzuraten (siehe Beispiel 2, Seite 9).<br />

Alle übrigen Leistungen, wie etwa <strong>der</strong> Verkauf<br />

von Zeitungen und Schokoriegeln (beide zu 2,4%<br />

MWSt), die Kurtaxe o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Konzerte<strong>in</strong>tritt (zu<br />

0% MWSt), müssen im oberen Rechnungsteil<br />

separat ausgewiesen werden. Wird erst im unteren<br />

Teil «ventiliert», so muss das gesamte Entgelt<br />

zu 7,6% versteuert werden (siehe Beispiel 3,<br />

Seite 10).<br />

* vgl. Branchenbroschüre Nr. 8, Ziffer 6.3. ff sowie die Rechnungsbeispiele<br />

unter Ziffer 12.


) Pauschale Ermittlung<br />

Der Vorteil <strong>der</strong> pauschalen Ermittlung liegt –<br />

neben dem Wegfall des eben erwähnten Kalkulationsaufwandes<br />

– auch dar<strong>in</strong>, dass Halbpensionsund<br />

Vollpensions-Arrangements im oberen Rechnungsteil<br />

lediglich als solche gekennzeichnet se<strong>in</strong><br />

müssen. Die Aufteilung auf die Steuersätze kann<br />

erst im unteren Teil (also nach dem Totalbetrag)<br />

erfolgen.<br />

Am Beispiel e<strong>in</strong>es 5-tägigen Aufenthalts mit Halbpension<br />

zu Fr. 1015.– pro Person würde die Aufteilung<br />

<strong>der</strong> Beträge im unteren Rechnungsteil wie<br />

folgt aussehen: Kurtaxen zu 0%: Fr. 15.–, davon<br />

Fr. 0.– MWSt; Beherbergung zu 3,6%: Fr. 750.–,<br />

davon Fr. 26.05 MWSt; Verpflegung zu 7,6%:<br />

Fr. 250.–, davon Fr. 17.65 MWSt. Dabei ist zu beachten,<br />

dass die Kurtaxe bereits im oberen Teil <strong>der</strong><br />

Rechnung separat ausgewiesen werden muss und<br />

dass die pauschale Aufteilung <strong>der</strong> Beherbergung<br />

und Verpflegung bei Halbpension 75%/25% und<br />

bei Vollpension 65%/35% beträgt. Diese von <strong>der</strong><br />

Steuerverwaltung festgelegte pauschale Aufteilung<br />

muss auf <strong>der</strong> Rechnung jedoch nur mit<br />

den Frankenbeträgen ausgewiesen werden.<br />

Alle übrigen Leistungen wie etwa <strong>der</strong> Verkauf<br />

von Zeitungen und Schokoriegeln (beide zu 2,4%<br />

MWSt), e<strong>in</strong> Konzerte<strong>in</strong>tritt (zu 0% MWSt) o<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong> Skiliftabonnement (zu 7,6% MWSt) müssen<br />

im oberen Rechnungsteil separat fakturiert werden.<br />

Wird erst im unteren Teil aufgeteilt, so muss<br />

das gesamte Entgelt für diese übrigen Leistungen<br />

zu 7,6% versteuert werden.<br />

Wichtig bei <strong>der</strong> Aufteilung auf die e<strong>in</strong>zelnen<br />

Steuersätze im unteren Rechnungsteil ist, dass die<br />

zu 7,6% steuerbaren Verpflegungsanteile für Essen<br />

und Getränke immer von den übrigen, zum<br />

Normalsatz von 7,6% MWSt steuerbaren Leistungen<br />

getrennt ausgewiesen werden müssen. Dies<br />

v.a. deshalb, weil MWSt-pflichtige Gäste den<br />

Vorsteuerabzug auf Verpflegung und Getränken<br />

nur zu 50% vornehmen dürfen. Vorzugsweise<br />

4<br />

werden die Entgelte im unteren Rechnungsteil<br />

brutto (<strong>in</strong>kl. MWSt) dargestellt und die MWSt <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er zweiten Spalte ausgewiesen. Beide Kolonnen<br />

s<strong>in</strong>d zu addieren und mit e<strong>in</strong>em Total<br />

zu versehen. Das Total <strong>der</strong> Entgelte im unteren<br />

Teil muss mit dem Rechnungstotal oben übere<strong>in</strong>stimmen<br />

(siehe Beispiel 4, Seite 10).<br />

Gleiche Regelung gilt auch für Übernachtungen<br />

<strong>in</strong> Massenlagern.<br />

Packages<br />

Packages s<strong>in</strong>d Pakete (Leistungsbündel im S<strong>in</strong>ne<br />

des Pauschalreisegesetzes), also dauernde bzw.<br />

während e<strong>in</strong>er bestimmten Periode gültige Angebote<br />

zu e<strong>in</strong>em festen Pauschalpreis, die sich <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Regel eher an Individualgäste richten. Aufgrund<br />

<strong>der</strong> entsprechenden Kalkulationsunterlagen<br />

muss <strong>der</strong> Hotelier die Zusammensetzung des<br />

Packages auf Verlangen je<strong>der</strong>zeit nachweisen<br />

können. Liegen für Packages ke<strong>in</strong>e detaillierten<br />

Kalkulationen vor, ist das gesamte Entgelt zum<br />

Normalsatz steuerbar. Dazu erhält das Package<br />

auf <strong>der</strong> Gästerechnung e<strong>in</strong>en Namen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e<br />

spezielle Bezeichnung, die mit dem Package-<br />

Namen des Angebotes und den Kalkulationsunterlagen<br />

übere<strong>in</strong>stimmt. Unter Packages s<strong>in</strong>d<br />

somit Pauschalarrangements zu verstehen, die<br />

neben Beherbergung/Verpflegung entwe<strong>der</strong><br />

Transport o<strong>der</strong>/und weitere Leistungen wie z.B.<br />

Konzerte<strong>in</strong>tritte (0%), begleitete Ausflüge <strong>in</strong> die<br />

Region (7,6%), Massagen durch Personen, welche<br />

über e<strong>in</strong>e kantonale Berufsausübungsbewilligung<br />

verfügen (0%), Wellness (7,6%), Skiabonnemente<br />

(7,6%), Tenniskurse (0%) etc. e<strong>in</strong>schliessen.<br />

Sie gehen somit über das übliche re<strong>in</strong>e<br />

Halbpensions- bzw. Vollpensionsarrangement h<strong>in</strong>aus.<br />

Die e<strong>in</strong>zelnen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Package enthaltenen<br />

Leistungen (mit Ausnahme <strong>der</strong> Kurtaxe) müssen<br />

nicht separat <strong>in</strong> Rechnung gestellt werden; es<br />

genügt, das Package im oberen Rechnungsteil<br />

unter se<strong>in</strong>em speziellen Namen zu fakturieren.


In <strong>der</strong> Steuersatzaufteilung im unteren Rechnungsteil<br />

müssen mit Ausnahme <strong>der</strong> Kurtaxe, <strong>der</strong><br />

Voll- bzw. Halbpension und dem Zimmer/Frühstück-Teil<br />

die restlichen Package-Teile und die<br />

übrigen Leistungen nicht ausdrücklich mit Text<br />

bezeichnet werden: es genügt also die Deklaration<br />

«übrige Leistungen zu 0/2,4/7,6% MWSt».<br />

Allerd<strong>in</strong>gs müssen die e<strong>in</strong>zelnen im Package <strong>in</strong>tegrierten<br />

Leistungen (z.B. im Kultur-Package von<br />

Fr. 1395.–: Beherbergung zu 3,6%: Fr. 750.–, davon<br />

Fr. 26.05 MWSt; Verpflegung zu 7,6%:<br />

Fr. 250.–, davon Fr. 17.65 MWSt; geführte Wan<strong>der</strong>ungen<br />

zu 7,6%: Fr. 300.–, davon Fr. 21.20 MWSt;<br />

Konzerte<strong>in</strong>tritt zu 0%: Fr. 80.–, davon Fr. 0.– MWSt;<br />

Kurtaxe zu 0%: Fr. 15.–, davon Fr. 0.– MWSt) wie im<br />

Beispiel 5 (Seite 11) aufgeteilt werden.<br />

Die Kurtaxe und die über das Package h<strong>in</strong>ausgehenden<br />

Leistungen s<strong>in</strong>d jedoch immer im oberen<br />

Rechnungsteil separat aufzuführen.<br />

Die E<strong>in</strong>zelkalkulation pro Package ist detailliert<br />

zu belegen. Fehlen bei Steuerkontrollen solche<br />

vollständigen und systematisch klassierten Unterlagen,<br />

so unterliegt das gesamte Entgelt dem<br />

Normalsatz von 7,6% MWSt (siehe Beispiele 5<br />

und 6, Seite 11).<br />

Werden <strong>der</strong> Steuer nicht unterliegende Leistungen<br />

– wie z.B. Bahnfahrten im Ausland bis zur<br />

<strong>Schweizer</strong> Grenze o<strong>der</strong> etwa Flüge, bei denen<br />

nur <strong>der</strong> Abflugs- o<strong>der</strong> Ankunftsort im Inland liegt<br />

– <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Package <strong>in</strong>tegriert, so kann im unteren<br />

Rechnungsteil (also nach dem Rechnungstotal)<br />

e<strong>in</strong>e Aufteilung <strong>der</strong> Package-Teile Zimmer/Frühstück<br />

(Fr. 800.–), SBB-Bahnfahrt (Fr. 100.–) und<br />

ausländische Bahnfahrt (Fr. 200.–) wie <strong>in</strong> Beispiel<br />

7 (Seite 12) vorgenommen werden.<br />

MWSt-Journal<br />

Die Auflistung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Rechnungen muss<br />

nach steuerlichen Gesichtspunkten (Prüfbarkeit)<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em MWSt-Journal nachvollziehbar se<strong>in</strong>.<br />

5<br />

Dafür müssen Pauschalen im oberen Rechnungsteil<br />

nicht lückenlos aufgesplittet werden. Dies<br />

macht die Rechnung für den Gast überschaulicher<br />

und kann market<strong>in</strong>gmässige Verkaufsvorteile für<br />

den Hotelier ergeben.<br />

Auf je<strong>der</strong> Seite des Journals o<strong>der</strong> nach 100 Buchungen<br />

ist jede Kolonne mit e<strong>in</strong>em Subtotal abzuschliessen.<br />

Zudem ist am Ende <strong>der</strong> Journals e<strong>in</strong>e<br />

Rekapitulation mit den E<strong>in</strong>zeltotalen aller MWSt-<br />

Codes auszudrucken.<br />

Für die MWSt-Abrechnung müssen somit lediglich<br />

die Umsätze nach Steuersätzen und die Umsatzsteuer<br />

pro Steuersatz aus <strong>der</strong> Rekapitulation für<br />

die Abrechnungsperiode zusammengerechnet<br />

werden. Die Rekapitulation des Monatsjournals<br />

muss Ende Monat ausgedruckt werden. Die vollständigen<br />

Daten des MWSt-Journals können auf<br />

elektronischen Datenträgern gespeichert werden<br />

(z.B. mit ASCII-Code). Achtung: Die Lesbarkeit<br />

muss auch bei e<strong>in</strong>em Wechsel des EDV-Systems <strong>in</strong>nerhalb<br />

<strong>der</strong> Aufbewahrungsfrist (m<strong>in</strong>destens 10<br />

Jahre) sichergestellt werden.<br />

Es ist daher, wo nötig, nebst <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzbuchhaltung<br />

mit entsprechendem Journal zusätzlich e<strong>in</strong><br />

MWSt-Journal zu führen:<br />

Gerade das Verbuchen e<strong>in</strong>es Halbpensions- bzw.<br />

Vollpensionsarrangements führt bei Anwendung<br />

<strong>der</strong> pauschalen Lösung meist zu zwei verschiedenen<br />

Buchungen. Auf <strong>der</strong> Hotelrechnung<br />

gegenüber dem Gast und im MWSt-Journal werden<br />

75% des Halbpensionsarrangements von<br />

Fr. 400.– auf Zimmer/Frühstück (Fr. 300.– zu 3,6%<br />

MWSt) und 25% des Arrangements auf Halbpension<br />

(Fr. 100.– zu 7,6% MWSt) gebucht. Intern, <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzbuchhaltung, kann die Küchengutschrift<br />

weiterh<strong>in</strong> z.B. Fr. 50.– pro Person betragen,<br />

um e<strong>in</strong>e Küchenrendite berechnen zu können.<br />

An<strong>der</strong>nfalls würde für die gleiche Mahlzeit e<strong>in</strong>em<br />

Gast z.B. Fr. 100.– auf Halbpension gebucht und<br />

e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en Gast mit e<strong>in</strong>er tieferen Zimmerkategorie<br />

nur Fr. 50.–.


Die Aufteilung <strong>in</strong> <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzbuchhaltung ist dem<br />

Hotelier freigestellt; das Umsatztotal muss aber<br />

immer mit jenem gemäss MWSt-Journal übere<strong>in</strong>stimmen<br />

(siehe Beispiel 8, Seite 12)!<br />

Sem<strong>in</strong>arangebote<br />

Weil die Hotelrechnung für Sem<strong>in</strong>arangebote mit<br />

hoher Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit geschäftlichen Charakter<br />

aufweist und <strong>der</strong> Auftraggeber aufgrund <strong>der</strong><br />

betreffenden Rechnung Vorsteuern geltend machen<br />

will, s<strong>in</strong>d die Anfor<strong>der</strong>ungen an e<strong>in</strong>e korrekte<br />

Rechnungsstellung bei Sem<strong>in</strong>arangeboten<br />

beson<strong>der</strong>s zu beachten:<br />

Neben dem geson<strong>der</strong>ten Ausweis des Beherbergung/Frühstück-Anteils<br />

(Son<strong>der</strong>satz von 3,6%) ist<br />

vor allem das separate Ausweisen des Verpflegung/Getränke-Anteils<br />

von Bedeutung, da hier<br />

<strong>der</strong> steuerpflichtige Auftraggeber nur 50% <strong>der</strong><br />

Vorsteuern geltend machen darf. Daher ist die Information,<br />

wie viel des zu 7,6% fakturierten Umsatzes<br />

zu Lasten <strong>der</strong> Verpflegung/Getränke geht,<br />

für den steuerpflichtigen Auftraggeber unabd<strong>in</strong>gbar.<br />

Achtung: Bei fehlerhaften, unklar formulierten<br />

Rechnungen riskiert <strong>der</strong> Hotelier e<strong>in</strong>e Nachbelastung<br />

<strong>der</strong> <strong>Mehrwertsteuer</strong> im Umfang <strong>der</strong> gesamten<br />

Sem<strong>in</strong>ar- bzw. Tagespauschale, also von<br />

7,6% MWSt, auf dem vollen Pauschalpreis (<strong>in</strong>klusive<br />

<strong>der</strong> allfälligen Übernachtung)!<br />

Für die Fakturierung von Sem<strong>in</strong>arangeboten<br />

kann sowohl die Methode <strong>der</strong> effektiven als<br />

auch <strong>der</strong> pauschalen Ermittlung gewählt werden.<br />

Entscheidet sich das Sem<strong>in</strong>arhotel für die<br />

effektive Methode, so s<strong>in</strong>d auch die Arrangements<br />

ausserhalb von Sem<strong>in</strong>aren (z.B. Beherbergung<br />

VP) effektiv aufzuteilen. Wird die Son<strong>der</strong>regelung<br />

gewählt, so gilt das hiervor Gesagte<br />

ebenso. Grundsatz: Immer effektive o<strong>der</strong> aber<br />

pauschale Aufteilung auf die Steuersätze.<br />

6<br />

a) Effektive Berechnung <strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>zelnen Leistungskomponenten<br />

(wie bisher)<br />

Die e<strong>in</strong>zelnen Leistungen s<strong>in</strong>d durchwegs separat<br />

<strong>in</strong> Rechnung zu stellen und müssen kalkulatorisch<br />

detailliert nachgewiesen werden können.<br />

b) Son<strong>der</strong>regelung für Sem<strong>in</strong>arangebote<br />

Standardisierte Sem<strong>in</strong>ar- bzw. Tagespauschalen<br />

gemäss Beschrieb <strong>in</strong> <strong>der</strong> Branchenbroschüre Nr. 8,<br />

Ziffer 6.3.4 dürfen im Rechnungsteil nur dann je<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Pauschalbetrag fakturiert werden,<br />

wenn sie unten wie folgt aufgeteilt und ausgewiesen<br />

werden. Die entsprechenden Angebote,<br />

Preislisten etc. müssen zusammen mit den übrigen<br />

Geschäftsunterlagen im Rahmen <strong>der</strong> Verjährungsfrist<br />

aufbewahrt werden.<br />

Sem<strong>in</strong>arpauschale:<br />

Beherbergung/Frühstück 55%<br />

Verpflegung/Getränke 35%<br />

Infrastruktur/Übriges 10%<br />

Tagespauschale:<br />

Verpflegung/Getränke 75%<br />

Infrastruktur/Übriges 25%<br />

hotelleriesuisse empfiehlt se<strong>in</strong>en Mitglie<strong>der</strong>n<br />

dr<strong>in</strong>gend, die von <strong>der</strong> Steuerverwaltung vorgeschlagene<br />

Variante b), also die Son<strong>der</strong>regelung<br />

für Sem<strong>in</strong>arhotels, zu verwenden.<br />

Die korrekte Rechnungsstellung für Sem<strong>in</strong>arangebote<br />

gemäss Variante b) wird anhand e<strong>in</strong>es<br />

Beispiels erläutert:<br />

Nehmen wir an, e<strong>in</strong>e Gruppe von 13 Personen <strong>der</strong><br />

Firma Constructa AG <strong>in</strong> Bern führt vom 3. bis<br />

7. Juli 2006 e<strong>in</strong> Sem<strong>in</strong>ar im Hotel Confotel durch.<br />

Die Anreise erfolgt am 3. Juli 2006 um 9 Uhr<br />

(13 Sem<strong>in</strong>arpauschalen/VP à 4 Tage); <strong>der</strong> Checkout<br />

ist für den 7. Juli 2006 morgens geplant, wo-


ei 7 Sem<strong>in</strong>arteilnehmer am Abreisetag ihr Sem<strong>in</strong>ar<br />

bis 16 Uhr verlängern und entsprechend e<strong>in</strong>e<br />

Tagespauschale (Sem<strong>in</strong>aranteil <strong>in</strong>klusive Bus<strong>in</strong>esslunch)<br />

beanspruchen.<br />

Der Sem<strong>in</strong>arpauschalpreis von Fr. 203.– <strong>in</strong> <strong>der</strong> Offerte<br />

o<strong>der</strong> auf dem Prospekt umfasst <strong>in</strong> unserem<br />

Beispiel folgendes branchenüblich standardisiertes<br />

Leistungspaket:<br />

• 1 Übernachtung <strong>in</strong>kl. Frühstücksbuffet<br />

• 1 Bus<strong>in</strong>esslunch<br />

• 1 Abendessen<br />

• 2 Kaffeepausen<br />

• M<strong>in</strong>eralwasser im Sem<strong>in</strong>ar<br />

• Benützung e<strong>in</strong>es Plenar- sowie<br />

e<strong>in</strong>es Gruppenraumes<br />

• Standard-Technik<br />

(Hellraumprojektor, Le<strong>in</strong>wand, Flipchart)<br />

• Service, Taxen, MWSt<br />

Die Sem<strong>in</strong>arpauschale von Fr. 203.– pro Person<br />

und Tag setzt sich wie folgt zusammen:<br />

Fr. 203.– Sem<strong>in</strong>arpauschale <strong>in</strong>kl. Kurtaxe<br />

– Fr. 3.– Kurtaxe<br />

= Fr. 200.– Sem<strong>in</strong>arpauschale (= 100%)<br />

– Fr. 20.– Sem<strong>in</strong>ar<strong>in</strong>frastruktur-<br />

Benutzung (= 10%)<br />

– Fr. 70.– Verpflegung (Vollpension;<br />

2 Kaffeepausen, M<strong>in</strong>eralwasser<br />

im Sem<strong>in</strong>ar) (= 35%)<br />

= Fr. 110.– Zimmer/Frühstück (= 55%)<br />

Der eigentliche Sem<strong>in</strong>aranteil von Fr. 20.– umfasst:<br />

• Vermietung e<strong>in</strong>es Sem<strong>in</strong>ar- und e<strong>in</strong>es<br />

Gruppenraumes<br />

• Benützung <strong>der</strong> technischen Hilfsmittel<br />

Die Tagespauschale von Fr. 60.– (= 100%) pro Person<br />

versteht sich <strong>in</strong>klusive:<br />

7<br />

• Fr. 15.– Sem<strong>in</strong>ar<strong>in</strong>frastruktur-<br />

Benutzung (= 25%)<br />

• Fr. 45.– Bus<strong>in</strong>esslunch (<strong>in</strong>kl. 2 Kaffeepausen,<br />

M<strong>in</strong>eralwasser im Sem<strong>in</strong>ar) (= 75%)<br />

Die Kurtaxen, nicht aber beispielsweise die kantonalen<br />

Beherbergungsabgaben, s<strong>in</strong>d als öffentlich-rechtliche<br />

Abgabe nur dann nicht steuerbar,<br />

wenn sie im oberen Rechnungsteil vor dem Rechnungstotal<br />

separat fakturiert werden.<br />

Zusätzlich zum Pauschalangebot erbrachte Leistungen<br />

(z.B. Vermietung weiterer Kursräume<br />

o<strong>der</strong> technischer Hilfsmittel, zusätzliche Getränkekonsumationen<br />

etc.) s<strong>in</strong>d separat zu fakturieren<br />

und zum entsprechenden Satz zu versteuern.<br />

Bei Anwendung <strong>der</strong> Variante b) «Son<strong>der</strong>regelung<br />

für Sem<strong>in</strong>arangebote» bestehen für die<br />

Aufteilung auf die verschiedenen Steuersätze im<br />

unteren Rechnungsteil die folgenden zwei Möglichkeiten<br />

(beide Darstellungsweisen s<strong>in</strong>d korrekt)<br />

<strong>in</strong> Beispiel 9 und 10 (Seiten 12 und 13).<br />

Achtung: Entscheidet sich e<strong>in</strong> Hotelier bei <strong>der</strong><br />

Berechnung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Leistungskomponenten<br />

(Beherbergung/Frühstück, Verpflegung, Infrastruktur/Übriges)<br />

für die effektive Methode,<br />

muss er diese auch für alle an<strong>der</strong>en vom Hotel<br />

angebotenen Arrangements anwenden und dort<br />

ebenfalls die e<strong>in</strong>zelnen Leistungen separat <strong>in</strong><br />

Rechnung stellen sowie kalkulatorisch nachweisen<br />

können. Die Eidgenössische Steuerverwaltung<br />

akzeptiert für den ganzen Betrieb nur<br />

e<strong>in</strong>e Berechnungsmethode (pauschal o<strong>der</strong> effektiv).<br />

Fakturierung <strong>in</strong> Fremdwährung<br />

Gemäss Preisbekanntgabeverordnung (PBV) vom<br />

11. Dezember 1978 ist gegenüber Konsumenten<br />

sowohl für Lieferungen von Gegenständen als<br />

auch für Dienstleistungen <strong>der</strong> tatsächlich zu bezahlende<br />

Preis <strong>in</strong> <strong>Schweizer</strong> Franken (Detailpreis)


ekannt zu geben. Die Bekanntgabe des zu bezahlenden<br />

Preises gegenüber Konsumenten alle<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> frem<strong>der</strong> Währung ist nicht zulässig, jedoch<br />

als Ergänzung zur Angabe <strong>in</strong> <strong>Schweizer</strong> Franken<br />

möglich.<br />

Es kann aber vorkommen, dass für Gruppen o<strong>der</strong><br />

Sem<strong>in</strong>arteilnehmer e<strong>in</strong>e Fakturierung <strong>in</strong> Fremdwährung<br />

mit wahlweiser Bezahlung <strong>in</strong> Franken<br />

vorgenommen werden muss. Werden Rechnungen<br />

<strong>in</strong> frem<strong>der</strong> Währung ausgestellt, so darf<br />

we<strong>der</strong> <strong>der</strong> Umrechnungskurs noch <strong>der</strong> auf das<br />

Entgelt entfallende Steuerbetrag <strong>in</strong> <strong>Schweizer</strong><br />

Franken ausgewiesen werden.<br />

Entgelte <strong>in</strong> frem<strong>der</strong> Währung s<strong>in</strong>d zur Berechnung<br />

<strong>der</strong> MWSt im Zeitpunkt <strong>der</strong> Entstehung <strong>der</strong><br />

Steuerfor<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> <strong>Schweizer</strong> Franken umzurechnen.<br />

Im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er Vere<strong>in</strong>fachung dürfen für<br />

die Umrechnung die von <strong>der</strong> ESTV im Voraus öffentlich<br />

bekannt gegebenen Durchschnittskurse<br />

angewendet werden. Die Kurse werden jeweils<br />

am 25. bzw. am ersten Werktag nach dem 25. im<br />

Internet (www.estv.adm<strong>in</strong>.ch) für die im folgenden<br />

Monat entstehenden Steuerfor<strong>der</strong>ungen veröffentlicht.<br />

Bei Abrechnung nach vere<strong>in</strong>barten<br />

Entgelten gilt <strong>der</strong> Durchschnittskurs des Monats<br />

<strong>der</strong> Rechnungsstellung, bei Abrechnung nach vere<strong>in</strong>nahmtem<br />

Entgelt kommt <strong>der</strong> Durchschnittskurs<br />

des Monats <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>nahmung des Entgelts<br />

zur Anwendung.<br />

Die Umrechnung kann aber auch nach den am<br />

Tag <strong>der</strong> Rechnungsstellung bzw. Vere<strong>in</strong>nahmung<br />

im Inland geltenden Devisen-Tageskursen (Verkauf)<br />

vorgenommen werden. Die massgebenden<br />

Tageskurse können über Internet (www.estv.<br />

adm<strong>in</strong>.ch) abgefragt werden. Die Umrechnung<br />

zum Durchschnittskurs bzw. zum Tageskurs hat<br />

sowohl für die Berechnung <strong>der</strong> MWSt auf dem<br />

Umsatz als auch <strong>der</strong> abziehbaren Vorsteuern<br />

zu erfolgen. Das e<strong>in</strong>mal gewählte Vorgehen muss<br />

jedoch während m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>em Jahr beibehalten<br />

werden und kann nur auf Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>es<br />

8<br />

neuen Kalen<strong>der</strong>- o<strong>der</strong> Geschäftsjahres gewechselt<br />

werden.<br />

Bei den Beispielen 11 und 12 (Seite 14) handelt es<br />

sich um Belege <strong>in</strong> Landeswährung. Ob <strong>der</strong> Kunde<br />

<strong>in</strong> Landeswährung o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Fremdwährung bezahlt<br />

und das Retourgeld <strong>in</strong> Landeswährung o<strong>der</strong><br />

Fremdwährung erhält, ist nicht von Belang.<br />

Beim Beispiel 13 (Seite 15) gilt die Rechnung als <strong>in</strong><br />

Femdwährung ausgestellt. Es besteht bloss die<br />

Möglichkeit, auch <strong>in</strong> Landeswährung zu bezahlen.<br />

Auch bei <strong>der</strong> Bezahlung <strong>in</strong> <strong>Schweizer</strong> Franken<br />

gelten die Regeln für die Fremdwährung.


Beispiel 1: Übernachtungspreis pro Person von Fr. 153.–<br />

Hotel Adler AG<br />

Bahnhofstrasse 3<br />

3920 Zermatt<br />

MWSt-Nr. 123456<br />

Zermatt, 10.5.2006 Herr Max Holzer<br />

Trübbachgasse 77<br />

8000 Zürich<br />

Rechnung (Nr. 94571)<br />

Zimmer-Nr.: 240<br />

Ankunft: 5. Mai 2006<br />

Abreise: 10. Mai 2006<br />

Personen: 2<br />

Datum Anzahl Leistung Code Betrag Saldo<br />

5.5.2006 10 Zimmer/Frühstück 3 1500.– 1500.–<br />

5.5.2006 10 Kurtaxe 1 30.– 1530.–<br />

Total Fr. 1530.–<br />

Zimmer/Frühstück (3) zu 3,6% MWSt: Fr. 1500.– Fr. 52.10 MWSt<br />

Kurtaxe (1) zu 0% MWSt: Fr. 30.– Fr. 0.00 MWSt<br />

Fr. 1530.– Fr. 52.10 MWSt<br />

Beispiel 2: Halbpensions-Arrangement (effektiv berechnet), 1 Person, 5 Tage, für Fr. 1015.–<br />

Hotel Adler AG<br />

Bahnhofstrasse 3<br />

3920 Zermatt<br />

MWSt-Nr. 123456<br />

Zermatt, 10.5.2006 Herr Max Holzer<br />

Trübbachgasse 77<br />

8000 Zürich<br />

Rechnung (Nr. 94573)<br />

Zimmer-Nr.: 243<br />

Ankunft: 5. Mai 2006<br />

Abreise: 10. Mai 2006<br />

Personen: 1<br />

Datum Anzahl Leistung Code Betrag Saldo<br />

5.5.2006 5 Halbpension: ZF 3 800.– 800.–<br />

5.5.2006 5 Halbpension: Verpflegung 6 200.– 1000.–<br />

5.5.2006 5 Kurtaxe 1 15.– 1015.–<br />

Total Fr. 1015.–<br />

Zimmer/Frühstück (3) zu 3,6% MWSt: Fr. 800.– Fr. 27.80 MWSt<br />

Halbpension (6) zu 7,6% MWSt: Fr. 200.– Fr. 14.15 MWSt<br />

Kurtaxe (1) zu 0% MWSt: Fr. 15.– Fr. 00.00 MWSt<br />

9<br />

Fr. 1015.– Fr. 41.95 MWSt


Beispiel 3: Mit Schokoriegel zu Fr. 6.– und Konzerte<strong>in</strong>tritt zu Fr. 80.–<br />

Hotel Adler AG<br />

Bahnhofstrasse 3<br />

3920 Zermatt<br />

MWSt-Nr. 123456<br />

Zermatt, 10.5.2006 Herr Max Holzer<br />

Trübbachgasse 77<br />

8000 Zürich<br />

Rechnung (Nr. 94574)<br />

Zimmer-Nr.: 243<br />

Ankunft: 5. Mai 2006<br />

Abreise: 10. Mai 2006<br />

Personen: 1<br />

Datum Anzahl Leistung Code Betrag Saldo<br />

5.5.2006 5 Halbpension: ZF 3 800.– 800.–<br />

5.5.2006 5 Halbpension: Verpflegung 6 200.– 1000.–<br />

5.5.2006 5 Kurtaxe 1 15.– 1015.–<br />

6.5.2006 1 Konzerte<strong>in</strong>tritt 0 80.– 1095.–<br />

7.5.2006 1 Schokoriegel 2 6.– 1101.–<br />

Total Fr. 1101.–<br />

Zimmer/Frühstück (3) zu 3,6% MWSt: Fr. 800.– Fr. 27.80 MWSt<br />

Halbpension (6) zu 7,6% MWSt: Fr. 200.– Fr. 14.15 MWSt<br />

Kurtaxe (1) zu 0% MWSt: Fr. 15.– Fr. 0.00 MWSt<br />

Übrige Leistungen zu 0% (0) zu 0% MWSt: Fr. 80.– Fr. 0.00 MWSt<br />

Übrige Leistungen zu 2,4% (2) zu 2,4% MWSt: Fr. 6.– Fr. 0.15 MWSt<br />

Fr. 1101.– Fr. 42.10 MWSt<br />

Beispiel 4: Halbpensions-Arrangement (pauschal ermittelt), 1 Person, 5 Tage, für Fr. 1015.–<br />

Hotel Krone<br />

Bahnhofstrasse 4<br />

3920 Zermatt<br />

MWSt-Nr. 123457<br />

Zermatt, 10.5.2006 Herr Max Holzer<br />

Trübbachgasse 77<br />

8000 Zürich<br />

Rechnung (Nr. 94572)<br />

Zimmer-Nr.: 43<br />

Ankunft: 5. Mai 2006<br />

Abreise: 10. Mai 2006<br />

Personen: 1<br />

Datum Anzahl Leistung Code Betrag Saldo<br />

5.5.2006 5 Halbpensions-Arrangement 3 1000.– 1000.–<br />

5.5.2006 5 Kurtaxe 1 15.– 1015.–<br />

Total Fr. 1015.–<br />

Zimmer/Frühstück (3) zu 3,6% MWSt: Fr. 750.– Fr. 26.05 MWSt<br />

Halbpension (3) zu 7,6% MWSt: Fr. 250.– Fr. 17.65 MWSt<br />

Kurtaxe (1) zu 0% MWSt: Fr. 15.– Fr. 0.00 MWSt<br />

10<br />

Fr. 1015.– Fr. 43.70 MWSt


Beispiel 5: Kultur-Package: 5 Tage für e<strong>in</strong>e Person zu Fr. 1395.–<br />

Hotel Adler AG<br />

Bahnhofstrasse 3<br />

3920 Zermatt<br />

MWSt-Nr. 123456<br />

Zermatt, 10.5.2006 Herr Max Holzer<br />

Trübbachgasse 77<br />

8000 Zürich<br />

Rechnung (Nr. 94575)<br />

Zimmer-Nr.: 243<br />

Ankunft: 5. Mai 2006<br />

Abreise: 10. Mai 2006<br />

Personen: 1<br />

Datum Anzahl Leistung Code Betrag Saldo<br />

5. bis 10.5.2006 1 Kultur-Package/HP 3 1380.– 1380.–<br />

5. bis 10.5.2006 5 Kurtaxen 1 15.– 1395.–<br />

Total Fr. 1395.–<br />

Zimmer/Frühstück (3) zu 3,6% MWSt: Fr. 750.– Fr. 26.05 MWSt<br />

Halbpension (3) zu 7,6% MWSt: Fr. 250.– Fr. 17.65 MWSt<br />

Übrige Leistungen zu 0% (3) zu 0% MWSt: Fr. 80.– Fr. 0.00 MWSt<br />

Übrige Leistungen zu 7,6% (3) zu 7,6% MWSt: Fr. 300.– Fr. 21.20 MWSt<br />

Kurtaxe (1) zu 0% MWSt: Fr. 15.– Fr. 0.00 MWSt<br />

Beispiel 6: Ski-Package: 5 Tage für e<strong>in</strong>e Person zu Fr. 1395.– (<strong>in</strong>kl. Ski-Pass)<br />

Hotel Adler AG<br />

Bahnhofstrasse 3<br />

3920 Zermatt<br />

MWSt-Nr. 123456<br />

Zermatt, 10.2.2006 Herr Max Holzer<br />

Trübbachgasse 77<br />

8000 Zürich<br />

Rechnung (Nr. 94576)<br />

Zimmer-Nr.: 243<br />

Ankunft: 5. Februar 2006<br />

Abreise: 10. Februar 2006<br />

Personen: 1<br />

Fr. 1395.– Fr. 64.90 MWSt<br />

Datum Anzahl Leistung Code Betrag Saldo<br />

5. bis 10.2.2006 1 Ski-Package/HP 3 1380.– 1380.–<br />

5. bis 10.2.2006 5 Kurtaxen 1 15.– 1395.–<br />

8.2.2006 1 Zeitung 2 4.– 1399.–<br />

9.2.2006 1 Tennisplatz (Halle) 6 45.– 1444.–<br />

Total Fr. 1444.–<br />

Zimmer/Frühstück (3) zu 3,6% MWSt: Fr. 750.– Fr. 26.05 MWSt<br />

Halbpension (3) zu 7,6% MWSt: Fr. 250.– Fr. 17.65 MWSt<br />

Übrige Leistungen zu 7,6% (3) zu 7,6% MWSt: Fr. 380.– Fr. 26.85 MWSt<br />

Kurtaxe (1) zu 0% MWSt: Fr. 15.– Fr. 0.00 MWSt<br />

Übrige Leistungen zu 2,4% (2) zu 2,4% MWSt: Fr. 4.– Fr. 0.10 MWSt<br />

Übrige Leistungen zu 7,6% (6) zu 7,6% MWSt: Fr. 45.– Fr. 3.20 MWSt<br />

11<br />

Fr. 1444.– Fr. 73.85 MWSt


Beispiel 7: Aufteilung <strong>der</strong> Leistungen unten auf <strong>der</strong> Rechnung<br />

Zimmer/Frühstück (3) zu 3,6% MWSt: Fr. 800.– Fr. 27.80 MWSt<br />

Übrige Leistungen zu 7,6% (3) zu 7,6% MWSt: Fr. 100.– Fr. 7.05 MWSt<br />

Übrige Leistungen zu 0% (3) zu 0% MWSt: Fr. 200.– Fr. 0.00 MWSt<br />

Beispiel 8: MWSt-Journal aufgrund des Beispiels Kultur-Package<br />

Datum Zimmer RG-Nr. Anz. Bezeichnung Betrag Code MWSt-Satz MWSt<br />

5.5.06 243 94575 1 Zimmer/Frühstück 750 3 3,6% 26.05<br />

5.5.06 243 94575 1 Halbpension 250 3 7,6% 17.65<br />

5.5.06 243 94575 1 Konzerte<strong>in</strong>tritt 80 3 0% 0.00<br />

5.5.06 243 94575 1 geführte Wan<strong>der</strong>ungen 300 3 7,6% 21.20<br />

5.5.06 243 94575 5 Kurtaxe 15 1 0% 0.00<br />

Total 1395 64.90<br />

Beispiel 9: Sem<strong>in</strong>arrechnung bei Anwendung <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>regelung.<br />

Vere<strong>in</strong>barte Sem<strong>in</strong>arpauschale von Fr. 203.– bzw. Tagespauschale von Fr. 60.– pro Person.<br />

Sem<strong>in</strong>arhotel Confotel<br />

Bahnhofstrasse 3, 4800 Zof<strong>in</strong>gen<br />

MWST-Nr. 123456<br />

Zof<strong>in</strong>gen, 7.7.2006 Constructa AG<br />

Herr Peter Zimmermann<br />

Weiterbildung<br />

Hauptstrasse 45<br />

3000 Bern<br />

Rechnung (Nr. 95476)<br />

Sem<strong>in</strong>ar vom 3. bis 7. Juli 2006<br />

Ankunft: 3. Juli 2006<br />

Abreise: 7. Juli 2006<br />

Personen: 13<br />

Datum Anz. Leistung Code Betrag Saldo<br />

3. bis 7.7.2006 52 Sem<strong>in</strong>arpauschalen/VP 3 10400.– 10400.–<br />

3. bis 7.7.2006 52 Kurtaxen 1 156.– 10556.–<br />

7.7.2006 7 Tagespauschalen/HP 4 420.– 10976.–<br />

7.7.2006 1 Zusätzliche Konsumation<br />

3. bis 7. Juli 2006 7 1170.– 12146.–<br />

5.7.2006 13 Inl<strong>in</strong>e-Skat<strong>in</strong>g-Abend 6 130.– 12276.–<br />

6.7.2006 1 Videobeam-Miete 6 300.– 12576.–<br />

6.7.2006 2 Zusätzliche Gruppenräume 6 400.– 12976.–<br />

6.7.2006 4 Telefongespräche 6 27.– 13003.–<br />

4.7.2006 1 Zeitung 5 4.– 13007.–<br />

Total Fr. 13007.–<br />

Zimmer/Frühstück (3) zu 3,6% MWSt: Fr. 5720.– ➞ Fr. 198.75 MWSt<br />

Verpflegung (3) zu 7,6% MWSt: Fr. 3640.– ➞ Fr. 257.10 MWSt<br />

Übrige Leistungen (3) zu 7,6% MWSt: Fr. 1040.– ➞ Fr. 73.45 MWSt<br />

Kurtaxe (1) zu 0% MWSt: Fr. 156.– ➞ Fr. 0.00 MWSt<br />

Verpflegung (4) zu 7,6% MWSt: Fr. 315.– ➞ Fr. 22.25 MWSt<br />

Übrige Leistungen (4) zu 7,6% MWSt: Fr. 105.– ➞ Fr. 7.40 MWSt<br />

Verpflegung (7) zu 7,6% MWSt: Fr. 1170.– ➞ Fr. 82.65 MWSt<br />

Übrige Leistungen (6) zu 7,6% MWSt: Fr. 857.– ➞ Fr. 60.55 MWSt<br />

Übrige Leistungen (5) zu 2,4% MWSt: Fr. 4.– ➞ Fr. 0.10 MWSt<br />

12<br />

Fr. 13007.– ➞ 702.25 MWSt


Beispiel 10: Sem<strong>in</strong>arrechnung bei Anwendung <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>regelung.<br />

Vere<strong>in</strong>barte Sem<strong>in</strong>arpauschale von Fr. 203.– bzw. Tagespauschale von Fr. 60.– pro Person.<br />

Sem<strong>in</strong>arhotel Confotel<br />

Bahnhofstrasse 3<br />

4800 Zof<strong>in</strong>gen<br />

MWST-Nr. 123456<br />

Zof<strong>in</strong>gen, 7.7.2006 Constructa AG<br />

Herr Peter Zimmermann<br />

Weiterbildung<br />

Hauptstrasse 45<br />

3000 Bern<br />

Rechnung (Nr. 95476)<br />

Sem<strong>in</strong>ar vom 3. bis 7. Juli 2006<br />

Ankunft: 3. Juli 2006<br />

Abreise: 7. Juli 2006<br />

Personen: 13<br />

Datum Anzahl Leistung Code Betrag Saldo<br />

3. bis 7.7.2006 52 Sem<strong>in</strong>arpauschalen/VP 3 10400.– 10400.00<br />

3. bis 7.7.2006 52 Kurtaxen 1 156.– 10556.00<br />

7.7.2006 7 Tagespauschalen/HP 4 420.– 10976.00<br />

7.7.2006 1 Zusätzliche Konsumation<br />

3. bis 7. Juli 2006 7 1170.– 12146.00<br />

5.7.2006 13 Inl<strong>in</strong>e-Skat<strong>in</strong>g-Abend 6 130.– 12276.00<br />

6.7.2006 1 Videobeam-Miete 6 300.– 12576.00<br />

6.7.2006 2 Zusätzliche Gruppenräume 6 400.– 12976.00<br />

6.7.2006 4 Telefongespräche 6 27.– 13003.00<br />

4.7.2006 1 Zeitung 5 4.– 13007.00<br />

Total Fr. 13007.00<br />

0% 2,4% 3,6% 7,6% Verpflegung Total<br />

Sem<strong>in</strong>arpauschale/VP (3) 5720.00 1040.00 3640.– 10400.00<br />

Tagespauschale (4) 105.00 315.– 420.00<br />

Kurtaxe (1) 156.00 156.00<br />

Restauration (7) 1170.– 1170.00<br />

Übrige Leistungen (6) 857.00 857.00<br />

Übrige Leistungen (5) 4.00 4.00<br />

Total 156.00 4.00 5720.00 2002.00 5125.– 13007.00<br />

MWSt 0.00 0.10 198.75 141.40 362.– 702.25<br />

13


Beispiel 11: Hotelrechnung <strong>in</strong> <strong>Schweizer</strong> Franken<br />

Hotel Willkomm AG<br />

Bernerweg 33<br />

3000 Bern<br />

MWSt-Nr. 123456<br />

Bern, 22.12.2006 Frau E. Horstmann<br />

Wilhelmsruher Damm 78<br />

10625 Berl<strong>in</strong><br />

Deutschland<br />

Rechnung (Nr. 328407)<br />

Zimmer-Nr.: 380<br />

Ankunft: 21. Dezember 2006<br />

Abreise: 22. Dezember 2006<br />

Personen: 1<br />

Datum Anzahl Leistung Code Betrag CHF<br />

21.12.2006 1 Zimmer/Frühstück 1 390.00<br />

21.12.2006 1 Telefon 2 11.20<br />

21.12.2006 1 Kurtaxe 3 8.00<br />

Total CHF 409.20<br />

Steuersatz Betrag MWSt<br />

Zimmer/Frühstück (1) 3,6% 390.00 13.55<br />

Telefon (2) 7,6% 11.20 0.80<br />

Kurtaxe (3) 0% 8.00 0.00<br />

Total CHF 409.20 14.35<br />

Rechnungsbetrag <strong>in</strong> € 272.80 9.60<br />

Beispiel 12: Hotelrechnung <strong>in</strong> <strong>Schweizer</strong> Franken und Euro<br />

Hotel Willkomm AG<br />

Bernerweg 33<br />

3000 Bern<br />

MWSt-Nr. 123456<br />

Bern, 22.12.2006 Frau E. Horstmann<br />

Wilhelmsruher Damm 78<br />

10625 Berl<strong>in</strong><br />

Deutschland<br />

Rechnung (Nr. 328407)<br />

Zimmer-Nr.: 380<br />

Ankunft: 21. Dezember 2006<br />

Abreise: 22. Dezember 2006<br />

Personen: 1<br />

Datum Anzahl Leistung Code CHF €<br />

21.12.2006 1 Zimmer/Frühstück 1 390.00 260.00<br />

21.12.2006 1 Telefon 2 11.20 7.45<br />

21.12.2006 1 Kurtaxe 3 8.00 5.35<br />

Total 409.20 272.80<br />

Steuersatz Betrag MWSt Betrag MWSt<br />

Zimmer/Frühstück (1) 3,6% 390.00 13.55 260.00 9.05<br />

Telefon (2) 7,6% 11.20 0.80 7.45 0.55<br />

Kurtaxe (3) 0% 8.00 0.00 5.35 0.00<br />

Total CHF 409.20 14.35<br />

Total € 272.80 9.60<br />

14


Beispiel 13: Hotelrechnung <strong>in</strong> Euro<br />

Hotel Willkomm AG<br />

Bernerweg 33<br />

3000 Bern<br />

MWSt-Nr. 123456<br />

Bern, 22.12.2006 Frau E. Horstmann<br />

Wilhelmsruher Damm 78<br />

10625 Berl<strong>in</strong><br />

Deutschland<br />

Rechnung (Nr. 328407)<br />

Zimmer-Nr.: 380<br />

Ankunft: 21. Dezember 2006<br />

Abreise: 22. Dezember 2006<br />

Personen: 1<br />

Datum Anzahl Leistung Code Betrag €<br />

21.12.2006 1 Zimmer/Frühstück 1 260.00<br />

21.12.2006 1 Telefon 2 7.45<br />

21.12.2006 1 Kurtaxe 3 5.35<br />

Total € 272.80<br />

Steuersatz Betrag MWSt<br />

Zimmer/Frühstück (1) 3,6% 260.00 9.05<br />

Telefon (2) 7,6% 7.45 0.55<br />

Kurtaxe (3) 0% 5.35 0.00<br />

Total € 272.80 9.60<br />

Rechnungsbetrag <strong>in</strong> CHF 409.20 14.35<br />

15


2. Eigenverbrauch *<br />

Warum wird <strong>der</strong> Eigenverbrauch besteuert?<br />

Die Besteuerung des Eigenverbrauch stellt Steuerpflichtige<br />

gegenüber Nichtsteuerpflichtigen<br />

gleich, wenn Gegenstände für e<strong>in</strong>e nicht <strong>der</strong><br />

Steuer unterliegenden Zweck verwendet werden.<br />

Eigenverbrauch bei Entnahme von<br />

Gegenständen (Ziffern 5 und 6) *<br />

Entnahme-Eigenverbrauch liegt vor, wenn e<strong>in</strong><br />

Hotelier aus dem Betrieb Gegenstände entnimmt,<br />

für die er Vorsteuern geltend gemacht hat und<br />

sie<br />

a) für unternehmensfremde Zwecke verwendet,<br />

z.B. für den privaten Bedarf o<strong>der</strong> für den Bedarf<br />

des Personals (Gratisabgabe, Schenkung). Bei Entnahmen<br />

für das Personal handelt es sich grundsätzlich<br />

um unentgeltliche Leistungen, welche<br />

<strong>der</strong> Eigenverbrauchssteuer unterliegen.<br />

Bei unentgeltlichen Zuwendungen bis 300 Franken<br />

pro Empfänger und Jahr entfällt e<strong>in</strong>e<br />

Eigenverbrauchsbesteuerung. Die Freigrenze f<strong>in</strong>det<br />

jedoch ke<strong>in</strong>e Anwendung bei Entnahmen für<br />

den Inhaber e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>zelunternehmung.<br />

Hat das Personal aufgrund e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>zelabrede bei<br />

Verzicht <strong>der</strong> angebotenen Gratisabgabe o<strong>der</strong><br />

gemäss Reglement Anspruch auf e<strong>in</strong>e entsprechende<br />

Vergütung o<strong>der</strong> sonstige Leistung, ist<br />

für diese Abgabe nicht Eigenverbrauch geschuldet,<br />

son<strong>der</strong>n sie ist als entgeltliche Leistung zum<br />

Preis wie für e<strong>in</strong>en unabhängigen Dritten zu versteuern.<br />

b) für e<strong>in</strong>e von <strong>der</strong> Steuer ausgenommene Tätigkeit<br />

(z.B. Kultur o<strong>der</strong> Bildung) o<strong>der</strong> für e<strong>in</strong>en<br />

nicht steuerpflichtigen Betriebsteil (z.B. Landwirtschaft)<br />

verwendet.<br />

c) für die unentgeltliche Zuwendung verwendet.<br />

Es handelt sich hierbei um Entnahmen von<br />

16<br />

Gegenständen, welche freiwillig und unentgeltlich<br />

an Dritte abgegeben werden. Angesprochen<br />

s<strong>in</strong>d also die unentgeltlichen Zuwendungen im<br />

eigentlichen S<strong>in</strong>n und nicht die Abgabe von Geschenken<br />

bis 300 Franken pro Empfänger und<br />

Jahr sowie Warenmuster und Werbegeschenke zu<br />

Zwecken des Unternehmens.<br />

Als unentgeltliche Zuwendung gilt die Abgabe<br />

von Gegenständen, die nicht als Warenmuster<br />

o<strong>der</strong> Werbegeschenke anzusehen s<strong>in</strong>d. Bei e<strong>in</strong>er<br />

solchen Abgabe tritt <strong>der</strong> Werbezweck <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel<br />

<strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergrund. Beispiel: Abgabe von<br />

We<strong>in</strong> im Wert von 1000 Franken an e<strong>in</strong>en langjährigen<br />

Stammgast.<br />

Bei umsatzabhängigen Geschenken (z.B. aufgrund<br />

Kundenkarte ist jedes zehnte Menü gratis)<br />

handelt es sich um e<strong>in</strong>en Naturalrabatt. Der Vorsteuerabzug<br />

kann voll geltend gemacht werden.<br />

d) sich bei <strong>der</strong> Beendigung <strong>der</strong> Steuerpflicht<br />

(Aufgabe des Geschäfts) noch <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Besitz<br />

bef<strong>in</strong>den.<br />

• Bemessungsgrundlage bei <strong>der</strong> endgültigen<br />

Entnahme o<strong>der</strong> am Ende <strong>der</strong> Steuerpflicht<br />

– bei zugekauften neuen, beweglichen Gegenständen:<br />

E<strong>in</strong>kaufspreis <strong>in</strong>kl. Bezugskosten<br />

– bei zugekauften, jedoch <strong>in</strong> Gebrauch genommenen<br />

beweglichen Gegenständen: Zeitwert<br />

bei Entnahme abzüglich Abschreibung von<br />

20% pro abgelaufenes Kalen<strong>der</strong>jahr ab dem<br />

Zeitpunkt <strong>der</strong> Ingebrauchnahme<br />

– bei selber hergestellten neuen, beweglichen<br />

Gegenständen: Bezugspreis <strong>der</strong> Bestandteile,<br />

Drittarbeiten (Halbfabrikate), zuzüglich kaufmännisch<br />

kalkulierten Mietwert für die Ingebrauchsnahme<br />

<strong>der</strong> Anlagegüter/Betriebsmittel<br />

(annäherungsweise Ermittlung: 10% auf<br />

dem E<strong>in</strong>kaufspreis des Materials und allfälliger<br />

Drittarbeiten)<br />

* vgl. Spezialbroschüre Nr. 4 Eigenverbrauch


– bei selber hergestellten, jedoch <strong>in</strong> Gebrauch<br />

genommenen beweglichen Gegenständen:<br />

Besteuerung analog selber hergestellter neuer<br />

beweglicher Gegenstände abzüglich Abschreibung<br />

von 20% pro abgelaufenes Kalen<strong>der</strong>jahr<br />

ab dem Zeitpunkt <strong>der</strong> Ingebrauchnahme.<br />

• Bemessungsgrundlage bei <strong>der</strong> vorübergehenden<br />

Verwendung<br />

– von beweglichen Gegenständen bis maximal<br />

6 Monate und unbeweglichen Gegenständen<br />

bis maximal 12 Monate für ausschliesslich<br />

an<strong>der</strong>e Zwecke: Die Eigenverbrauchssteuer<br />

wird zu e<strong>in</strong>em Mietpreis wie für e<strong>in</strong>en unabhängigen<br />

Dritten ermittelt<br />

– von unbeweglichen Gegenständen: siehe Broschüre<br />

Eigenverbrauch.<br />

Eigenverbrauch bei Arbeiten an Bauwerken<br />

(Ziffer 7)<br />

Eigenverbrauch liegt vor, wenn e<strong>in</strong> steuerpflichtiger<br />

Hotelier an bestehenden o<strong>der</strong> neuen Gebäuden,<br />

welche zum Verkauf o<strong>der</strong> zur Vermietung<br />

bestimmt s<strong>in</strong>d, Arbeiten vornimmt o<strong>der</strong> vornehmen<br />

lässt und er hierfür (im Falle e<strong>in</strong>es wie<strong>der</strong>um<br />

steuerpflichtigen Käufers/Mieters) nicht<br />

für die Versteuerung optiert hat. Gleiches gilt,<br />

wenn er Arbeiten für private Zwecke o<strong>der</strong> für<br />

e<strong>in</strong>e von <strong>der</strong> Steuer ausgenommene Tätigkeit<br />

(z.B. grössere Reparaturen am Personalhaus) vornimmt.<br />

Für die Berechnungsbasis siehe Ziffer 7.<br />

Eigenverbrauch Verpflegung<br />

Verpflegen sich <strong>der</strong> selbstständige Hotelier (Mieter,<br />

Pächter, Besitzer) und se<strong>in</strong>e nicht im Betrieb<br />

mitarbeitenden Familienmitglie<strong>der</strong> im Hotel, so<br />

gelten folgende Steuerbeträge (<strong>in</strong>klusive Steuer)<br />

pro erwachsene Person bzw. pro K<strong>in</strong>d (brutto pro<br />

Quartal):<br />

– Nichtraucher: Fr. 1500.–<br />

– Raucher: (Regel = Fr. 200.– bis Fr. 375.– zus. p. Quartal)<br />

(vgl. Tabelle 1, Seite 19)<br />

17<br />

Eigenverbrauch Verpflegung pro K<strong>in</strong>d<br />

(brutto pro Quartal):<br />

– K<strong>in</strong><strong>der</strong> bis 6 Jahre: Fr. 375.–<br />

– K<strong>in</strong><strong>der</strong> im Alter über<br />

6 Jahre bis 13 Jahre: Fr. 720.–<br />

– K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche über<br />

13 Jahre bis 18 Jahre: Fr. 1140.–<br />

(vgl. Tabelle 2, Seite 19)<br />

Die Versteuerung des Ansatzes erfolgt zu e<strong>in</strong>em<br />

Drittel zum Normalsatz und zu zwei Dritteln zum<br />

reduzierten Satz. Bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n bis 13 Jahren ist<br />

<strong>der</strong> gesamte massgebende Ansatz zum reduzierten<br />

Satz steuerbar. Allfällige Entnahmen von Tabakwaren<br />

s<strong>in</strong>d zum Normalsatz zu versteuern.<br />

Achtung: Die Verpflegung <strong>der</strong> Teilhaber von Personengesellschaften,<br />

Genossenschaftern, Aktionären,<br />

des angestellten Direktors und <strong>der</strong> im Betrieb<br />

mitabeitenden Familienangehörigen sowie<br />

<strong>der</strong> Mitarbeiter ist ke<strong>in</strong> Eigenverbrauch und wird<br />

nach dem effektiven Verbrauch bzw. m<strong>in</strong>destens<br />

nach den folgenden Ansätzen für die Verpflegung<br />

als zusätzlicher Ertrag berechnet: Fr. 3.–<br />

pro Frühstück, Fr. 8.– pro Mittagessen und Fr. 7.–<br />

pro Nachtessen gelten als Bruttobeträge, also <strong>in</strong>klusive<br />

7,6% MWSt (Beispiel: Tagesverpflegung<br />

von Fr. 18.– entspricht 107,6%, davon 100% s<strong>in</strong>d<br />

Fr. 15.35; 7,6% s<strong>in</strong>d Fr. 1.15).<br />

Eigenverbrauch Unterkunft<br />

Bei den Privatanteilen an den Kosten für Heizung,<br />

Beleuchtung, Re<strong>in</strong>igung, Telefon usw. des<br />

Betriebs<strong>in</strong>habers gilt (brutto pro Quartal):<br />

– Haushalt mit 1 Erwachsenen: Fr. 765.–<br />

– Zuschlag pro weiteren Erwachsenen: Fr. 165.–<br />

– Zuschlag proK<strong>in</strong>d/Jugendliche: Fr. 105.–<br />

(vgl. Tabelle 3, Seite 19)<br />

Privatanteil <strong>der</strong> Autokosten<br />

Verwendet e<strong>in</strong> Hotelier den Geschäfts-Personenwagen<br />

auch für private Zwecke und macht er auf


diesem Fahrzeug Vorsteuern geltend, so schuldet<br />

er e<strong>in</strong>e Eigenverbrauchssteuer. Diese muss m<strong>in</strong>destens<br />

e<strong>in</strong>mal jährlich aufgrund <strong>der</strong> anfallenden<br />

Kosten deklariert werden. Zwei Berechnungsmöglichkeiten<br />

stehen zur Verfügung: die Ermittlung<br />

aufgrund <strong>der</strong> tatsächlichen Kosten o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e<br />

vere<strong>in</strong>fachte pauschale Ermittlung pro Monat.<br />

Die pauschale Ermittlung ist sicherlich e<strong>in</strong>facher,<br />

sie ist aber nur zulässig, wenn das Fahrzeug<br />

höchstens 50% für Privatfahrten verwendet wird.<br />

Bei Personenwagen mit e<strong>in</strong>em Bezugspreis von<br />

mehr als Fr. 100 000.– exkl. MWSt ist die pauschale<br />

Ermittlung <strong>in</strong> dieser Weise nicht zulässig. Bezüglich<br />

<strong>der</strong> steuerlichen Behandlung solcher Fahrzeuge<br />

ist mit <strong>der</strong> ESTV Kontakt aufzunehmen.<br />

Vom ermittelten Betrag (= 100%) s<strong>in</strong>d 7,6%<br />

MWSt geschuldet. Betreffend die pauschale Ermittlung<br />

vgl. Tabelle 4 (Seite 19). Für die Ermittlung<br />

aufgrund <strong>der</strong> tatsächlichen Kosten verweisen<br />

wir auf das Merkblatt Nr. 3. Werden<br />

angenommene Umsätze erzielt, ist zusätzlich<br />

e<strong>in</strong>e Vorsteuerkürzung vorzunehmen.<br />

Leistungen an Mitarbeiter ohne<br />

massgebliche Beteiligung<br />

Die Steuer ist grundsätzlich vom Entgelt zu berechnen.<br />

Die massgebliche M<strong>in</strong>destbemessungsgrundlage<br />

beträgt jedoch:<br />

a) für neue Gegenstände, die <strong>der</strong> Hotelier se<strong>in</strong>em<br />

Lager entnimmt o<strong>der</strong> eigens für die Weiterlieferung<br />

an Betriebsangehörige bezieht: Zu versteuern<br />

ist m<strong>in</strong>destens <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kaufspreis dieser<br />

Gegenstände e<strong>in</strong>schliesslich Fracht, Zoll usw. bis<br />

zum Geschäftsdomizil, und zwar nur jener Teil,<br />

<strong>der</strong> zum Vorsteuerabzug berechtigte.<br />

b) für neue Gegenstände, die <strong>der</strong> Hotelier selbst<br />

herstellt: Zu versteuern ist m<strong>in</strong>destens <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kaufspreis<br />

<strong>der</strong> Bestandteile plus 10% für die Ingebrauchnahme<br />

<strong>der</strong> Infrastruktur, und zwar nur<br />

auf jenem Teil, <strong>der</strong> zum Vorsteuerabzug berechtigte.<br />

18<br />

Liegenschaftsverwaltung/Immobilien<br />

Von <strong>der</strong> MWSt-Besteuerung grundsätzlich ausgenommen<br />

s<strong>in</strong>d unter an<strong>der</strong>em <strong>der</strong> Verkauf sowie<br />

Miet- und Pachte<strong>in</strong>nahmen von Immobilien. Auf<br />

den entsprechenden von <strong>der</strong> Steuer ausgenommenen<br />

Umsätzen ist <strong>der</strong> Vorsteuerabzug jedoch<br />

ausgeschlossen.<br />

E<strong>in</strong>e Ausnahme bilden die Handän<strong>der</strong>ung (Verkauf)<br />

bzw. Miet- und Pachte<strong>in</strong>nahmen von Immobilien,<br />

sofern für <strong>der</strong>en Versteuerung optiert<br />

wurde. Die freiwillige Versteuerung ist allerd<strong>in</strong>gs<br />

beschränkt auf Vermietungen und Verkäufe an<br />

steuerpflichtige Mieter/Käufer. Das Objekt muss<br />

zudem zur gewerblichen Nutzung im Rahmen e<strong>in</strong>er<br />

steuerbaren Tätigkeit (Büro, Lager etc.) bestimmt<br />

se<strong>in</strong>. Dem steuerpflichtigen Mieter/Käufer<br />

darf die Steuer offen überwälzt werden.<br />

Anstelle <strong>der</strong> Eigenverbrauchssteuer fällt die Lieferungssteuer<br />

an. E<strong>in</strong>e Option muss während<br />

m<strong>in</strong>destens fünf Jahre beibehalten werden. Bei<br />

Beendigung <strong>der</strong> Option ist die Eigenverbrauchssteuer<br />

zu 7,6% vom Zeitwert (ohne Wert des<br />

Bodens), höchstens aber vom Wert <strong>der</strong> Aufwendungen<br />

zu berechnen, <strong>der</strong> se<strong>in</strong>erzeit zum<br />

Vorsteuerabzug berechtigte.<br />

Das bedeutet, dass höchstens <strong>der</strong> Wert <strong>der</strong> Aufwendungen,<br />

welcher unter dem Recht <strong>der</strong> MWSt<br />

zum Vorsteuerabzug zugelassen war, im Eigenverbrauch<br />

versteuert werden muss, wobei zur<br />

Ermittlung des Zeitwertes für jedes abgelaufene<br />

Kalen<strong>der</strong>jahr l<strong>in</strong>ear e<strong>in</strong>e Abschreibung von 5%<br />

berücksichtigt werden kann.<br />

Wird zu e<strong>in</strong>em späteren Zeitpunkt dieselbe Liegenschaft<br />

wie<strong>der</strong> für steuerbare Tätigkeiten<br />

genutzt und wird erneut für die freiwillige Versteuerung<br />

optiert, kann e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>lageentsteuerung<br />

verlangt werden (Nutzungsän<strong>der</strong>ung).<br />

Bei nicht steuerpflichtigen Mietern/Käufern kann<br />

nicht optiert werden. Der Hauseigentümer darf<br />

aufgrund se<strong>in</strong>er Lieferantenrechnungen demzufolge<br />

auch ke<strong>in</strong>e Vorsteuern geltend machen.


Tabelle 1: Eigenverbrauch Verpflegung pro Quartal (Werte <strong>in</strong>kl. MWSt)<br />

19<br />

Nichtraucher Raucher (zusätzlich)<br />

Eigenverbrauch Fr. 1500.00 200.00 bis Fr. 375.00<br />

Steuerbar zu 7,6% Fr. 500.00 200.00 bis Fr. 375.00<br />

Steuer zu 7,6% Fr. 35.30 14.15 bis Fr. 26.50<br />

Steuerbar zu 2,4% Fr. 1000.00 –<br />

Steuer zu 2,4% Fr. 23.45 14.15 bis Fr. 26.50<br />

Tabelle 2: Eigenverbrauch Verpflegung K<strong>in</strong><strong>der</strong> pro Quartal<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> im Alter K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />

bis 6 Jahre über 6 Jahre Jugendliche<br />

bis 13 Jahre über 13 Jahre<br />

bis 18 Jahre<br />

Umsatz zu<br />

2,4% bzw. 7,6% Fr. 375.– zu 2,4% Fr. 720.– zu 2,4% Fr. 760.– zu 2,4%<br />

Fr. 380.– zu 7,6%<br />

Steuer zu 2,4% Fr. 8.80 Fr. 16.90 Fr. 17.80<br />

Steuer zu 7,6% Fr. 26.85<br />

Tabelle 3: Eigenverbrauch Unterkunft pro Quartal<br />

Haushalt mit Zuschlag Zuschlag pro K<strong>in</strong>d<br />

1 Erwachsenen pro weiteren<br />

Erwachsenen<br />

Umsatz zu 7,6% Fr. 765.– Fr. 165.– Fr. 105.–<br />

Steuer zu 7,6% Fr. 54.05 Fr. 11.65 Fr. 7.40<br />

Tabelle 4: Eigenverbrauch Auto<br />

Pauschale Ermittlung pro Monat Eigenverbrauch (netto)<br />

– Voller o<strong>der</strong> teilweiser Vorsteuerabzug ➞ 0,8% des Kaufpreises<br />

beim Kauf des Autos (m<strong>in</strong>destens Fr. 150.–)<br />

– Ke<strong>in</strong> Vorsteuerabzug beim Kauf des Autos ➞ 0,4% des Kaufpreises<br />

(Bezug bei Privaten o<strong>der</strong> margenbesteuertes (m<strong>in</strong>destens Fr. 150.–)<br />

Fahrzeug)


3. Vorsteuer-Vergütungsverfahren *<br />

Vorsteuer-Vergütungsverfahren für<br />

ausländische Geschäftsleute<br />

Ausländische Unternehmer, welche <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz<br />

geschäftsbed<strong>in</strong>gte Auslagen haben und denen<br />

steuerpflichtige <strong>in</strong>ländische Leistungserbr<strong>in</strong>ger<br />

Dienstleistungen o<strong>der</strong> Gegenstände mit e<strong>in</strong>er den<br />

Vorschriften entsprechenden Rechnung fakturieren,<br />

können sich gestützt auf Art. 90 Abs. 2 Bst. b<br />

MWStG und Art. 28 MWStGV die Steuer vergüten<br />

lassen. Der Steuerbetrag muss dabei <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kalen<strong>der</strong>jahr<br />

m<strong>in</strong>destens 500 Franken betragen. Der<br />

ausländische Unternehmer darf zudem <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Schweiz selber ke<strong>in</strong>e Gegenstände liefern o<strong>der</strong><br />

Dienstleistungen erbr<strong>in</strong>gen. E<strong>in</strong>e Vergütung <strong>der</strong><br />

<strong>Mehrwertsteuer</strong> an Antragsteller mit Wohn- o<strong>der</strong><br />

Geschäftssitz im Ausland ist ferner nur möglich,<br />

sofern <strong>der</strong> Staat <strong>der</strong> Schweiz ebenso Gegenrecht<br />

gewährt. Die Vorsteuer darf das ausländische<br />

Unternehmen aber nur dann zurückverlangen,<br />

wenn die bezogene Leistung zur Erzielung von<br />

Umsätzen dient, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz <strong>der</strong> <strong>Mehrwertsteuer</strong><br />

unterliegen würden. Die Steuerrückerstattung<br />

auf Restaurationsrechnungen s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs<br />

– wie bei <strong>Schweizer</strong>ischen Steuerpflichtigen<br />

– nur zu 50 Prozent möglich.<br />

Anträge auf Steuerrückerstattung müssen <strong>in</strong>nerhalb<br />

von sechs Monaten nach Ablauf des Kalen<strong>der</strong>jahres,<br />

<strong>in</strong> dem die Leistungen bezogen worden<br />

s<strong>in</strong>d, also bis spätestens am 30. Juni des<br />

Folgejahres, gestellt werden. Rückzahlbare Steuern<br />

werden jedoch nur dann zurückerstattet,<br />

wenn <strong>der</strong> Steuerbetrag <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kalen<strong>der</strong>jahr<br />

m<strong>in</strong>destens 500 Franken erreicht (was bei Restaurationsrechnungen,<br />

wo <strong>der</strong> Abzug nur zu 50%<br />

möglich ist, e<strong>in</strong>en Umsatz von m<strong>in</strong>destens 14 158<br />

Franken erfor<strong>der</strong>n würde). Die Anträge auf Steuerrückerstattung<br />

s<strong>in</strong>d mit den notwendigen<br />

20<br />

Rechnungsbelegen an die Eidgenössische Steuerverwaltung<br />

zu richten. Der Gesuchsteller hat<br />

überdies e<strong>in</strong>en Vertreter (<strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz wohnhafte<br />

Person, z.B. Geschäftspartner) zu benennen,<br />

über welchen <strong>der</strong> Zahlungsverkehr abgewickelt<br />

werden soll.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs soll das Recht auf Rückvergütung <strong>der</strong><br />

Vorsteuer auf Geschäftsspesen bei ausländischen<br />

Geschäftsleuten nur dann greifen, wenn im jeweiligen<br />

Ausland <strong>Schweizer</strong> Geschäftsleute gegenüber<br />

<strong>in</strong>ländischen Steuerpflichtigen nicht diskrim<strong>in</strong>iert<br />

und damit gleichgestellt werden. Dies<br />

dürfte wahrsche<strong>in</strong>lich bei allen EU-Län<strong>der</strong>n, den<br />

USA etc. (bzw. für die meisten wichtigen Industriestaaten)<br />

erfüllt se<strong>in</strong>. Die Liste <strong>in</strong>kl. allfälligen<br />

E<strong>in</strong>schränkungen können über Internet abgefragt<br />

werden (www.estv.adm<strong>in</strong>.ch).<br />

Nicht diskrim<strong>in</strong>iert s<strong>in</strong>d <strong>Schweizer</strong> Geschäftsleute<br />

e<strong>in</strong>erseits dann, wenn sie im Ausland e<strong>in</strong>e allfällige<br />

Vorsteuer auf mehrwertsteuerbelasteten Geschäftsspesen<br />

– genauso wie die e<strong>in</strong>heimischen<br />

Geschäftsleute – zurückverlangen dürfen. Dasselbe<br />

gilt an<strong>der</strong>erseits für e<strong>in</strong> Land (wie z.B. die<br />

USA), das e<strong>in</strong>e «sales tax» (vgl. WUSt) erhebt, bei<br />

welcher auch e<strong>in</strong>heimische Steuerpflichtige ke<strong>in</strong>e<br />

«Vorsteuern» zurückverlangen können und<br />

<strong>Schweizer</strong> Geschäftsleute demzufolge gleich behandelt<br />

werden. Auch hier liegt ke<strong>in</strong>e Diskrim<strong>in</strong>ierung<br />

vor, so dass die schweizerische Steuerverwaltung<br />

Vorsteuern auf geschäftlich bed<strong>in</strong>gten<br />

Spesen im gleichen Umfang an z.B. amerikanische<br />

Geschäftsleute zurückvergütet, so wie<br />

<strong>Schweizer</strong> Steuerpflichtige die Vorsteuern zurückverlangen<br />

dürfen.<br />

* vgl. Merkblatt Nr. 19 Vergütung <strong>der</strong> <strong>Mehrwertsteuer</strong> an Abnehmer<br />

mit Wohnsitz im Ausland


Son<strong>der</strong>regelungen für <strong>in</strong> Ladengeschäften<br />

getätigte Verkäufe an Personen mit Wohnsitz<br />

im Ausland im Reisenden- und Grenzverkehr<br />

Gegenstände, die von Gästen zwecks Ausfuhr<br />

im Reisenden- und Grenzverkehr gekauft worden<br />

s<strong>in</strong>d, werden von <strong>der</strong> Steuer befreit, wenn<br />

die folgenden Bed<strong>in</strong>gungen nebene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> erfüllt<br />

s<strong>in</strong>d:<br />

– Der Preis des Gegenstandes muss m<strong>in</strong>destens<br />

400 Franken <strong>in</strong>kl. MWSt betragen.<br />

– Der Käufer muss im Ausland Wohnsitz haben.<br />

– Der Gegenstand muss für Privat/Geschenk bestimmt<br />

se<strong>in</strong> und <strong>in</strong>nert 30 Tagen <strong>in</strong>s Ausland<br />

ausgeführt werden.<br />

– Der Nachweis <strong>der</strong> Ausfuhr ist mit <strong>der</strong> zollamtlich<br />

gestempelten Kopie <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Ausfuhrdeklaration<br />

zu erbr<strong>in</strong>gen.<br />

– Die Ausfuhrdeklaration muss auf den Namen<br />

des Abnehmers lauten und darf nur die an diesen<br />

gelieferten Gegenstände enthalten.<br />

Beispiel: Herr Dupuy aus Frankreich kauft auf se<strong>in</strong>er<br />

Reise durch die Schweiz e<strong>in</strong>e Armbanduhr.<br />

Diese kostet 950 Franken <strong>in</strong>klusive <strong>Mehrwertsteuer</strong>.<br />

Bereits im Uhrenladen bekommt er das<br />

ausgefüllte Formular 11.49, welches den Kauf bestätigt.<br />

Fünf Tage danach passiert Herr Dupuy die<br />

Grenze; dort muss er das Formular zollamtlich<br />

stempeln lassen. Nach Erhalt <strong>der</strong> zollamtlich<br />

gestempelten Kopie <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Ausfuhrdeklaration<br />

kann <strong>der</strong> Uhrenladen das bezügliche<br />

Entgelt als steuerfreie Lieferung deklarieren. Als<br />

letzter Schritt vergütet <strong>der</strong> Uhrenladen die 67.10<br />

Franken dem Käufer im Ausland zurück.<br />

Entlastung von <strong>der</strong> MWSt für diplomatische<br />

Missionen<br />

Art. 90 Abs. 2 Bst. a MWStG und<br />

Art. 20 bis 27 MWStGV<br />

Diese gilt ebenfalls für ständige Missionen, konsularische<br />

Posten und <strong>in</strong>ternationale Organisatio-<br />

21<br />

nen sowie bestimmte Kategorien von Personen.<br />

Begünstigte Personen können ebenfalls <strong>der</strong>en Familienangehörige<br />

se<strong>in</strong>. Personen mit <strong>Schweizer</strong><br />

Bürgerrecht s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e begünstigten Personen.<br />

Voraussetzungen für die Steuerbefreiung:<br />

– Verwenden des vollständig ausgefüllten amtlichen<br />

Formulars <strong>der</strong> Eidgenössischen Steuerverwaltung.<br />

– Leistungen an e<strong>in</strong>e begünstigte E<strong>in</strong>richtung<br />

s<strong>in</strong>d von <strong>der</strong> Steuer befreit, sofern sie zum<br />

amtlichen Gebrauch bestimmt s<strong>in</strong>d und dies<br />

auf dem amtlichen Formular besche<strong>in</strong>igt wird.<br />

Form. Nr. A 1070, o<strong>der</strong> A/OI 1078.<br />

– Leistungen an begünstigte Personen s<strong>in</strong>d von<br />

<strong>der</strong> Steuer befreit, sofern sie zu ausschliesslich<br />

persönlichem Gebrauch bestimmt s<strong>in</strong>d und<br />

dies von <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung auf dem amtliche Formular<br />

(Form. Nr. B 1079 o<strong>der</strong> BB 1077) besche<strong>in</strong>igt<br />

wird. Die begünstigte Person hat das amtliche<br />

Formular vorgängig zu unterzeichnen<br />

und sich bei jedem Bezug mit <strong>der</strong> von <strong>der</strong><br />

zuständigen eidgenössischen Behörde ausgestellten<br />

roten resp. rosa Legitimationskarte<br />

auszuweisen.<br />

– Die Steuerbefreiung kann nur <strong>in</strong> Anspruch genommen<br />

werden bei e<strong>in</strong>em Rechnungsbetrag<br />

(<strong>in</strong>kl. Steuer) ab 100 Franken.<br />

Der steuerpflichtige Hotelier hat e<strong>in</strong>e Rechnung<br />

ohne <strong>Mehrwertsteuer</strong> auszustellen und sämtliche<br />

Formulare mit den übrigen Belegen vollständig<br />

aufzubewahren, um bei e<strong>in</strong>er Steuerkontrolle<br />

den Beweis e<strong>in</strong>es (begründeten) steuerfreien Umsatzes<br />

erbr<strong>in</strong>gen zu können. Der entsprechende<br />

Vorsteuerabzug auf obengenannten Umsätzen<br />

kann vollständig geltend gemacht werden.


4. Saldosteuersatz-Methode *<br />

Das per 1. Januar 2001 <strong>in</strong> Kraft getretene <strong>Mehrwertsteuer</strong>gesetz<br />

(MWStG) brachte im Bereich<br />

<strong>der</strong> Saldosteuersätze verschiedene Än<strong>der</strong>ungen<br />

mit sich. Neu können all diejenigen mehrwertsteuerpflichtigen<br />

Unternehmen, die pro Geschäftsjahr<br />

nicht mehr als 3 Millionen Franken<br />

steuerbaren Umsatz erzielen und höchstens<br />

60 000 Franken Steuerzahllast haben, nach Saldosteuersätzen<br />

abrechnen.<br />

Die Abrechnung mit <strong>der</strong> Saldosteuersatz-Methode<br />

vere<strong>in</strong>facht gegenüber <strong>der</strong> herkömmlichen<br />

Abrechnungsart die adm<strong>in</strong>istrativen Arbeiten<br />

h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Buchhaltung und <strong>der</strong> Steuerabrechnung<br />

wesentlich, weil die auf dem steuerbaren<br />

Umsatz anrechenbaren Vorsteuern nicht<br />

mehr e<strong>in</strong>zeln ermittelt und die Steuerrechnung<br />

nur halbjährlich vorgenommen werden müssen.<br />

Mit Anwendung <strong>der</strong> Saldosteuersätze s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Regel die Privatanteile (unentgeltliche Benützung<br />

des Geschäftsfahrzeuges; Naturalbezüge<br />

aus dem Betrieb; Privatanteile an Kosten für Heizung,<br />

Beleuchtung, Re<strong>in</strong>igung, Telefon etc.) abgegolten.<br />

Ausnahmen * : Ziffer 11.1. Zu deklarieren<br />

ist <strong>der</strong> Eigenverbrauch nach Art. 9 Abs. 2<br />

MWSTG (Baugewerbe) und gemäss Vorschrift<br />

nach Art. 9 Abs. 3 MWSTG (Übertragung Gesamto<strong>der</strong><br />

Teilvermögen). Wer allerd<strong>in</strong>gs z.B. für die<br />

Versteuerung ausgenommener Umsätze optiert<br />

o<strong>der</strong> die Gruppenbesteuerung anwendet, darf<br />

die Saldosteuersatz-Methode nicht anwenden.<br />

Ebenfalls die Saldosteuersätze nicht anwenden<br />

dürfen Steuerpflichtige <strong>in</strong> den Talschaften Samnaun<br />

und Sampuoir.<br />

Wer mit Saldosteuersätzen abrechnen will, muss<br />

die entsprechende Unterstellungserklärung vollständig<br />

ausgefüllt und rechtsverb<strong>in</strong>dlich unterzeichnet<br />

bei <strong>der</strong> Eidgenössischen Steuerverwal-<br />

22<br />

tung, Hauptabteilung <strong>Mehrwertsteuer</strong>, Schwarztorstr.<br />

50, 3003 Bern, e<strong>in</strong>reichen. Die Abrechnung<br />

nach Saldosteuersätzen ist während m<strong>in</strong>destens<br />

fünf ganzen Kalen<strong>der</strong>jahren beizubehalten.<br />

Höhe <strong>der</strong> Saldosteuersätze<br />

Pro Betrieb werden höchstens zwei Saldosteuersätze<br />

bewilligt, sofern <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />

Tätigkeiten am Gesamtumsatz regelmässig mehr<br />

als 10% beträgt.<br />

Der Saldosteuersatz für die Restauration beträgt<br />

5,2% auf dem Entgelt <strong>in</strong>klusive MWSt.<br />

Der Saldosteuersatz für Übernachtung <strong>in</strong>kl. Frühstück<br />

beträgt 2,3% auf dem Entgelt <strong>in</strong>klusive<br />

MWSt.<br />

Restaurationslastiges Beispiel (siehe Tabelle 1):<br />

In e<strong>in</strong>em Hotelbetrieb mit Restauration beträgt<br />

<strong>der</strong> Restaurationsanteil 55% und <strong>der</strong> Logementanteil<br />

45% am Gesamtumsatz (Fr. 1 500 000.– <strong>in</strong>klusive<br />

MWSt). Die Steuerzahllast bei diesem restaurationslastigen<br />

Hotel beträgt Fr. 58 425.– o<strong>der</strong><br />

4,12% vom Nettoumsatz (ca. Fr. 1 418 272.–).<br />

– Berechnung Nettoumsatz:<br />

Fr. 675 000.– . /. 1,036 = Fr. 651 544.–<br />

Fr. 825 000.– . /. 1,076 = Fr. 766 728.–<br />

Fr. 1 418 272.–<br />

Logementlastiges Beispiel (siehe Tabelle 2):<br />

In e<strong>in</strong>em Hotelbetrieb mit Restauration beträgt<br />

<strong>der</strong> Restaurationsanteil 45% und <strong>der</strong> Logementanteil<br />

55% vom Gesamtumsatz (Fr. 1 500 000.– <strong>in</strong>-<br />

* Spezialbroschüre Nr. 3 Saldosteuersätze


klusive MWSt). Die Steuerzahllast bei diesem beherbergungslastigen<br />

Hotel beträgt Fr. 54 075.–<br />

o<strong>der</strong> 3,80% vom Nettoumsatz (ca. Fr. 1 423 655.–).<br />

– Berechnung Nettoumsatz:<br />

Fr. 825 000.– . /. 1,036 = Fr. 796 332.–<br />

Fr. 675 000.– . /. 1,076 = Fr. 627 323.–<br />

Fr. 1 423 655.–<br />

Wann lohnt sich e<strong>in</strong> Wechsel von <strong>der</strong> effektiven<br />

zur Saldosteuersatz-Methode?<br />

Ob sich <strong>in</strong> den beiden oben genannten Fällen e<strong>in</strong><br />

Wechsel von <strong>der</strong> effektiven zur Saldosteuersatz-<br />

Methode nun tatsächlich lohnt, muss <strong>in</strong>dividuell<br />

anhand e<strong>in</strong>es Vergleichs <strong>der</strong> letzten vier Quartals-<br />

Tabelle 1: Restaurantlastiges Beispiel<br />

23<br />

Nettosteuerzahlungen festgestellt werden. Liegt<br />

<strong>der</strong> aufgrund <strong>der</strong> Saldosteuersatz-Methode errechnete<br />

Betrag tiefer als die Summe <strong>der</strong> vierteljährlich<br />

bezahlten Nettosteuern (Umsatzsteuer<br />

m<strong>in</strong>us Vorsteuer), so kann sich e<strong>in</strong> Wechsel lohnen.<br />

Die Saldosteuersatz-Methode empfiehlt<br />

sich <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e dann, wenn <strong>der</strong> Betrieb zum<strong>in</strong>dest<br />

für die nächsten fünf Jahre ke<strong>in</strong>e grösseren<br />

Renovationen, Unterhaltsarbeiten, Um- o<strong>der</strong><br />

Neubauprojekte plant und entsprechend ke<strong>in</strong>e<br />

überdurchschnittlichen bzw. ausserordentlichen<br />

Vorsteuerabzüge anfallen würden.<br />

Eher von e<strong>in</strong>em Wechsel abzuraten wäre jenen<br />

Betrieben, welche e<strong>in</strong> markantes Stagnieren o<strong>der</strong><br />

Abs<strong>in</strong>ken <strong>der</strong> Umsätze bei gleich hohen o<strong>der</strong><br />

höheren Kosten für die nächsten fünf Jahre erwarten.<br />

Umsatzart Umsatz pro Jahr Saldosteuersatz Steuerzahllast<br />

<strong>in</strong> Franken <strong>in</strong> Prozent <strong>in</strong> Franken<br />

Beherbergung<br />

(<strong>in</strong>kl. Frühstück) 0’675 000 2,3% 15 525<br />

Restauration 0’825 000 5,2% 42 900<br />

Total brutto 1 500 000 58 425<br />

Tabelle 2: Logementlastiges Beispiel<br />

Umsatzart Umsatz pro Jahr Saldosteuersatz Steuerzahllast<br />

<strong>in</strong> Franken <strong>in</strong> Prozent <strong>in</strong> Franken<br />

Beherbergung<br />

(<strong>in</strong>kl. Frühstück) 0’825 000 2,3% 18 975<br />

Restauration 0’675 000 5,2% 35 100<br />

Total brutto 1 500 000 54 075


5. Hotelspezifische Problemfel<strong>der</strong><br />

Tr<strong>in</strong>kgel<strong>der</strong><br />

a) Freiwillige Tr<strong>in</strong>kgel<strong>der</strong>, die nicht dem Arbeitgeber<br />

abgegeben werden müssen, gehören<br />

nicht zum steuerbaren Entgelt.<br />

b) Freiwillige Tr<strong>in</strong>kgel<strong>der</strong>, die dem steuerpflichtigen<br />

Hotelier zustehen, s<strong>in</strong>d Teil des steuerbaren<br />

Entgelts.<br />

c) Offen o<strong>der</strong> im Preis e<strong>in</strong>geschlossene fakturierte<br />

Tr<strong>in</strong>kgel<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d ebenfalls Teil des steuerbaren<br />

Entgelts.<br />

d) Tips (Tr<strong>in</strong>kgel<strong>der</strong>) auf dem Kreditkarten-Slip<br />

gehören nicht zum steuerbaren Umsatz,<br />

sofern sie dem Mitarbeiter nachweislich weitergeleitet<br />

werden. Als Nachweis gilt beispielsweise<br />

die Tagesabrechnung des Servicemitarbeiters,<br />

aus welcher hervorgeht, dass er nur<br />

den getippten Tageskassenumsatz <strong>in</strong> bar o<strong>der</strong><br />

per Kreditkarten-Slip (ohne Tip) abzuliefern<br />

hat.<br />

Debouren<br />

Umsatzsteuerrechtlich handelt <strong>der</strong> Hotelier nur<br />

dann als Vermittler, wenn die Lieferung o<strong>der</strong><br />

Dienstleistung ausdrücklich im Namen und für<br />

Rechnung des Vertretenen stattf<strong>in</strong>det. Lautet die<br />

Rechnung auf den Gast, (z.B. für Blumen, Taxi<br />

etc.) und fakturiert <strong>der</strong> Hotelier den gleichen Betrag<br />

weiter, so anerkennt die ESTV die Stellvertretung<br />

dann, wenn e<strong>in</strong>e entsprechende Kopie des<br />

Lieferanten o<strong>der</strong> Dienstleistungserbr<strong>in</strong>gers zusammen<br />

mit <strong>der</strong> Debitorenrechnungskopie des<br />

Gastes aufbewahrt wird.<br />

Tritt <strong>der</strong> gastgewerbliche Betrieb nicht ausdrücklich<br />

im Namen und für Rechnung des Gastes auf<br />

(Rechnung lautet auf Hotel), muss er das dafür<br />

vere<strong>in</strong>nahmte Entgelt zum massgebenden Satz<br />

versteuern.<br />

24<br />

Handelt <strong>der</strong> Hotelier jedoch <strong>in</strong> eigenem Namen,<br />

kann er wie <strong>in</strong> folgendem Beispiel vorgehen: Er<br />

bezahlt im Auftrag des Gastes das Taxi und bekommt<br />

dafür e<strong>in</strong>e Rechnung à Fr. 107.60 <strong>in</strong>klusive<br />

7,6% <strong>Mehrwertsteuer</strong>. Diese 7,6% <strong>Mehrwertsteuer</strong><br />

zieht <strong>der</strong> Hotelier von se<strong>in</strong>er nächsten<br />

<strong>Mehrwertsteuer</strong>-Abrechnung als Vorsteuer wie<strong>der</strong><br />

ab. Er hat also gleich gehandelt wie bei e<strong>in</strong>em<br />

hoteleigenen Aufwand (Beispiel: Kauf e<strong>in</strong>er Küchenmasch<strong>in</strong>e).<br />

Dem Gast gegenüber setzt er die<br />

Taxi-Auslage mit Fr. 100.– netto auf die Hotelrechnung,<br />

dazu kommen Fr. 7.60 Umsatzsteuer. Somit<br />

heben sich für den Hotelier Vorsteuer und Umsatzsteuer<br />

auf: Ihm entstehen ausser dem adm<strong>in</strong>istrativen<br />

Aufwand ke<strong>in</strong>e zusätzlichen Kosten.<br />

Der Gast bezahlt für das Taxi gleich viel wie bei<br />

e<strong>in</strong>er Direktzahlung im Taxi.<br />

Diese Lösung bed<strong>in</strong>gt allerd<strong>in</strong>gs das Führen<br />

dreier separater Debouren-Vorsteuer- und Debouren-Umsatzsteuerkonti<br />

à je 0%, 2,4% und<br />

7,6%, die dann quartalsweise auf die Konti Vorrespektive<br />

Umsatzsteuern gebucht werden. (Vgl.<br />

dazu Ziffer 190 ff <strong>der</strong> Wegleitung 2001 zur<br />

MWSt.)<br />

Vergnügungen<br />

Steuerbeträge auf geschäftlich nicht begründeten<br />

Aufwendungen s<strong>in</strong>d vom Vorsteuerabzug<br />

ausgeschlossen. Es s<strong>in</strong>d dies <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bezogene<br />

respektive konsumierte Leistungen, die vorwiegend<br />

<strong>der</strong> Freude o<strong>der</strong> dem Amusement dienen.<br />

Darunter fallen beispielsweise mehrtägige<br />

Personalausflüge (Ski- o<strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>wochenende)<br />

o<strong>der</strong> Ausflüge <strong>der</strong> Aktionäre. Im Rahmen <strong>der</strong> gesetzlichen<br />

Bestimmungen ist jedoch <strong>der</strong> Vorsteuerabzug<br />

ganz o<strong>der</strong> teilweise zulässig für Weihnachtsessen,<br />

gelegentliche Anlässe (Tagesausflug


anlässlich e<strong>in</strong>es Jubiläums mit den Mitarbeitern)<br />

sowie Essen und Getränke (zu 50%) und Saalmieten<br />

(zu 100%) an Generalversammlungen. (Vgl.<br />

dazu Ziffer 841 ff <strong>der</strong> Wegleitung 2001 zur<br />

MWSt.)<br />

Schadenersatzleistungen (Annullierungskosten)<br />

Bei e<strong>in</strong>er Geldleistung aus Schadenersatz handelt<br />

es sich nicht um e<strong>in</strong>en eigentlichen Leistungsaustausch.<br />

Die Schadenersatzzahlung stellt somit<br />

ke<strong>in</strong> Entgelt dar und ist vom Empfänger auch<br />

nicht zu versteuern (e<strong>in</strong> Vermerk «Schadenersatzfor<strong>der</strong>ung»<br />

ist allerd<strong>in</strong>gs notwendig!). (Die Annullierungen<br />

s<strong>in</strong>d gemäss Branchenbroschüre<br />

Nr. 8 für das Hotel- und Gastgewerbe Ziffer 8.6<br />

nachzuweisen.)<br />

Werbegeschenke, Naturalrabatte, Warenmuster<br />

Nicht als Eigenverbrauch zu versteuern s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Regel Leistungen, welche den nachfolgenden Kriterien<br />

entsprechen:<br />

Als Werbegeschenke gelten gratis abgegebene<br />

Gegenstände im Wert von maximal 5000 Franken<br />

pro Empfänger und Jahr, welche sich nicht im Angebot<br />

des Hotels bef<strong>in</strong>den, aber mit dem Namen<br />

(bzw. Logo) des Hotels versehen s<strong>in</strong>d (z.B. Schlüsselanhänger).<br />

Auf Werbegeschenken <strong>in</strong> Form von<br />

Verpflegung und Getränke kann <strong>der</strong> Vorsteuerabzug<br />

nur zu 50% geltend gemacht werden.<br />

Bei umsatzabhängigen Geschenken (z.B. aufgrund<br />

Kundenkarte ist jedes zehnte Menü gratis,<br />

Gratisessen für Stammgäste, Verpflegung von<br />

Reiseleitern und Buschauffeuren) handelt es sich<br />

um ke<strong>in</strong>e unentgeltliche Zuwendung, son<strong>der</strong>n<br />

um e<strong>in</strong>en Naturalrabatt. Der Vorsteuerabzug<br />

kann auf dem Bezug <strong>der</strong> Leistungen voll geltend<br />

gemacht werden.<br />

Unter die Rubrik Warenmuster fallen Gratisleistungen<br />

wie Probe-Essen für Hochzeiten und an<strong>der</strong>e<br />

Anlässe. Hier kann <strong>der</strong> Vorsteuerabzug zu<br />

100% geltend gemacht werden.<br />

25<br />

Vermietung von Sportanlagen<br />

Die Vermietung von Sportanlagen ist von <strong>der</strong><br />

Steuer dann ausgenommen, wenn dem Mieter<br />

das alle<strong>in</strong>ige Recht zur Benutzung <strong>der</strong> Sportanlage<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>es Teils davon e<strong>in</strong>geräumt wird.<br />

(0% MWSt, dafür dürfen auf den Aufwendungen<br />

und Investitionen hierfür ke<strong>in</strong>e Vorsteuerabzüge<br />

vorgenommen werden bzw. die Vorsteuern werden<br />

entsprechend gekürzt!) Beispiele dafür s<strong>in</strong>d<br />

Entgelte (E<strong>in</strong>tritt) für die alle<strong>in</strong>ige Benutzung e<strong>in</strong>es<br />

Tennis- o<strong>der</strong> Squashplatzes, e<strong>in</strong>er Kegel- o<strong>der</strong><br />

Bowl<strong>in</strong>gbahn durch den Mieter. H<strong>in</strong>gegen gelten<br />

als steuerbare E<strong>in</strong>trittsgel<strong>der</strong> das Entgelt für<br />

Hallen- o<strong>der</strong> Freibä<strong>der</strong>, für die Eis- o<strong>der</strong> Rodelbahn,<br />

die Golf- o<strong>der</strong> M<strong>in</strong>igolfanlage, die Langlaufloipe,<br />

den Klettergarten etc.<br />

Automaten für Musik, Spiele, Lebensmittel,<br />

Getränke und Zigaretten<br />

Stellt e<strong>in</strong> Automatenbetreiber <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Hotel<br />

o<strong>der</strong> Restaurant Automaten auf, so erzielt nur<br />

<strong>der</strong> Automatenbetreiber selber Umsätze aus<br />

dem Betrieb dieser Automaten. Der Gastwirt o<strong>der</strong><br />

Hotelier, welcher e<strong>in</strong>en Automaten bei sich aufstellen<br />

lässt, erhält <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel e<strong>in</strong>e Umsatzbeteiligung<br />

o<strong>der</strong> Provision. Es handelt sich dabei um<br />

Entgelt für das Zur-Verfügung-Stellen des Standplatzes<br />

sowie für die Energie, das Überwachen<br />

und Leeren <strong>der</strong> Automaten. Dieses Entgelt ist<br />

beim Gastwirt o<strong>der</strong> Hotelier somit immer zum<br />

Normalsatz steuerbar.<br />

Ist <strong>der</strong> Hotelier jedoch selber Betreiber dieser Automaten<br />

s<strong>in</strong>d die E<strong>in</strong>nahmen aus Musikautomaten,<br />

Geschicklichkeitsspielen wie Tischfussball,<br />

Billard, Flipper und Videogames immer zum<br />

Normalsatz zu versteuern. Bei (Geschicklichkeits-)<br />

Geldspielautomaten gilt <strong>der</strong> Bruttospielertrag<br />

(die Differenz zwischen den Spiele<strong>in</strong>sätzen und<br />

den ausbezahlten Gew<strong>in</strong>nen) als steuerbares Entgelt.<br />

E<strong>in</strong>nahmen aus Getänke- und Lebensmittelautomaten<br />

sowie Zigarettenautomaten s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>


Betrieben des Hotel- und Gastgewerbes ebenfalls<br />

zum Normalsatz steuerbar.<br />

E<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Regelung gilt für Spielautomaten:<br />

Nach <strong>der</strong> bisherigen Praxis homologierte Geschicklichkeitsautomaten,<br />

die nach dem neuen<br />

Spielbankengesetz als Glücksspielautomaten gelten,<br />

dürfen nur noch <strong>in</strong> Grand Cas<strong>in</strong>os und Kursälen<br />

betrieben werden.<br />

Seit März 2005 können <strong>in</strong> Restaurants und an<strong>der</strong>en<br />

Lokalen nur noch Geschicklichkeitsspielautomaten<br />

im S<strong>in</strong>ne des Spielbankengesetzes betrieben<br />

werden.<br />

Vermietung von Zimmern an das Personal<br />

Die Entgelte aus <strong>der</strong> Vermietung von Zimmern<br />

an das Personal s<strong>in</strong>d grundsätzlich von <strong>der</strong><br />

Steuer ausgenommen. S<strong>in</strong>d die Mitarbeiter <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em separaten Personalhaus untergebracht,<br />

stellt dies ke<strong>in</strong> Problem dar, da <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel das<br />

Personalhaus <strong>der</strong> MWSt nicht unterliegt (Vermietung<br />

von Liegenschaften, Achtung: hier kann<br />

aber für Investitionen und Reparaturen auch<br />

nicht <strong>der</strong> Vorsteuerabzug geltend gemacht werden).<br />

Werden die Mitarbeiter aber <strong>in</strong>nerhalb des Hotels<br />

untergebracht (Personaletage) handelt es sich um<br />

e<strong>in</strong>e gemischte Verwendung des Hotelbetriebes.<br />

Deshalb ist hier <strong>der</strong> für den Hotelbetrieb vorgenommene<br />

Vorsteuerabzug entsprechend zu kürzen.<br />

(vgl. sep. Broschüre Kürzung des Vorsteuerabzuges<br />

bei gemischter Verwendung).<br />

Zusätzlich erbrachte Dienstleistungen wie Zimmer-<br />

o<strong>der</strong> Wohnungsre<strong>in</strong>igung, Waschen und<br />

Bettwäsche s<strong>in</strong>d jedoch zum Normalsatz zu versteuern.<br />

Annullierungen/No-show-Rechnungen<br />

Zahlungen für Annullierungsgebühren und so genannte<br />

No-show-Rechnungen gehören nicht zum<br />

steuerbaren Entgelt, son<strong>der</strong>n gelten als Schaden-<br />

26<br />

ersatz, sofern diese Rücktrittsgebühren separat <strong>in</strong><br />

Rechnung gestellt werden. Die Schadenersatzzahlung<br />

führt darüber h<strong>in</strong>aus auch zu ke<strong>in</strong>er<br />

Vorsteuerkürzung.<br />

Parkplatzvermietung<br />

Die Vermietung von nicht im Geme<strong>in</strong>gebrauch<br />

stehenden Plätzen für das Abstellen von Fahrzeugen<br />

(Parkplätze und Parkhäuser), und zwar<br />

unabhängig von <strong>der</strong> Mietdauer und ob die Parkflächen<br />

im Eigentum <strong>der</strong> privaten o<strong>der</strong> öffentlichen<br />

Hand s<strong>in</strong>d, müssen zum Normalsatz versteuert<br />

werden. Somit ist jegliche Vermietung (<strong>in</strong>kl.<br />

Dauervermietung) von Hotel-Parkplätzen zum<br />

Normalsatz steuerpflichtig.<br />

Optieren<br />

Mit dem MWStG ist e<strong>in</strong>e Erweiterung <strong>der</strong> von<br />

<strong>der</strong> Steuer ausgenommenen Umsätze verbunden.<br />

Von ausgenommenen Umsätzen spricht<br />

man dann, wenn zwar ke<strong>in</strong>e Steuer (0% MWSt)<br />

zu entrichten ist, auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite aber auch<br />

ke<strong>in</strong> Vorsteuerabzug zugelassen wird. Für ausgenommene<br />

Umsätze im Bereich von unmittelbar<br />

erbrachten kulturellen Dienstleistungen<br />

(Konzerte, Theaterdarbietungen, Shows) kann<br />

neu optiert werden, d.h. <strong>der</strong> entsprechende Umsatz<br />

kann freiwillig und mit <strong>der</strong> Möglichkeit<br />

des vollen Vorsteuerabzuges zu 2,4% versteuert<br />

werden.<br />

Change-Geschäft<br />

Das Change-Geschäft ist von <strong>der</strong> <strong>Mehrwertsteuer</strong><br />

ausgenommen.<br />

Korrekturmöglichkeiten bei fehlerhaften<br />

Belegen<br />

Grundsätzlich gilt, dass verbuchte und bezahlte<br />

Rechnungen nicht mehr nachträglich geän<strong>der</strong>t<br />

werden können. E<strong>in</strong>e Än<strong>der</strong>ung ist nur bei e<strong>in</strong>em<br />

neuen Zahlungsfluss (Engeltsän<strong>der</strong>ung) möglich.


Bei unvollständigen, unkorrekten Rechnungen<br />

von Seiten des Leistungserbr<strong>in</strong>gers ist ke<strong>in</strong> Vorsteuerabzug<br />

möglich.<br />

Sem<strong>in</strong>arangebote<br />

Grundsätzlich verweisen wir auf die Ausführungen<br />

auf Seite 5 ff. Im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er Vere<strong>in</strong>fachung<br />

empfehlen wir das Anwenden <strong>der</strong> Pauschalen,<br />

möchten aber ausdrücklich darauf h<strong>in</strong>weisen,<br />

dass die eidgenössische Steuerverwaltung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Betrieb über alle Leistungsbereiche nur e<strong>in</strong>e<br />

Methode akzeptiert. Wenn e<strong>in</strong> Betrieb also für<br />

Packages die pauschalen Ansätze verwendet,<br />

muss er bei Sem<strong>in</strong>arangeboten ebenfalls nach <strong>der</strong><br />

pauschalen Regelung fakturieren.<br />

Je nach Aufenthaltsdauer <strong>der</strong> Sem<strong>in</strong>argäste können<br />

Sie jedoch die Sem<strong>in</strong>arpauschalen (mit Übernachtung)<br />

mit den Tagespauschalen (z.B. für den<br />

letzten Tag) komb<strong>in</strong>ieren, wichtig ist dabei, dass<br />

Sie auf <strong>der</strong> Rechnung die entsprechende Position<br />

auch so bezeichnen.<br />

Kommissionen und Kreditkartenkommissionen<br />

Kommissionen im S<strong>in</strong>ne von Vermittlungsgebühren<br />

können nicht vom steuerbaren Umsatz abgezogen<br />

werden. Sie stellen e<strong>in</strong>e Abgeltung für<br />

e<strong>in</strong>e Dienstleistung dar und s<strong>in</strong>d demzufolge als<br />

Aufwand zu verbuchen. Falls das Reisebüro o<strong>der</strong><br />

die Verkaufsagentur die Kommission <strong>in</strong> Rechnung<br />

stellt, muss diese mehrwertsteuerkonform<br />

se<strong>in</strong>, damit das Hotel den Vorsteuerabzug geltend<br />

machen kann.<br />

Kreditkartenkommissionen können ebenfalls<br />

nicht vom steuerbaren Umsatz abgezogen werden.<br />

Sie stellen e<strong>in</strong>e Abgeltung für e<strong>in</strong>e Dienstleistung<br />

dar und s<strong>in</strong>d demzufolge als Aufwand zu<br />

verbuchen. Da die Kreditkartenunternehmen<br />

dem F<strong>in</strong>anzsektor gleichgestellt s<strong>in</strong>d, verlangen<br />

sie ke<strong>in</strong>e MWSt auf den Kreditkartenkommissionen.<br />

Demzufolge kann auch ke<strong>in</strong> Vorsteuerabzug<br />

geltend gemacht werden.<br />

27<br />

Geschenkgutsche<strong>in</strong>e<br />

Der Verkauf von Geschenkgutsche<strong>in</strong>en unterliegt<br />

nicht <strong>der</strong> <strong>Mehrwertsteuer</strong>. Die Dienstleistung<br />

wird jedoch zum Zeitpunkt <strong>der</strong> E<strong>in</strong>lösung des<br />

Gutsche<strong>in</strong>s zu den entsprechenden Steuersätzen<br />

getippt und verbucht. Nicht e<strong>in</strong>gelöste Geschenkgutsche<strong>in</strong>e<br />

gelten bei ihrem Verfall als F<strong>in</strong>anzertrag<br />

und s<strong>in</strong>d demzufolge ebenfalls nicht mehrwertsteuerpflichtig.<br />

E<strong>in</strong>trittspreise für Veranstaltungen, Danc<strong>in</strong>g,<br />

Disco usw.<br />

E<strong>in</strong>trittspreise für sportliche und kulturelle Veranstaltungen<br />

s<strong>in</strong>d nicht mehrwertsteuerpflichtig,<br />

bed<strong>in</strong>gen jedoch e<strong>in</strong>e entsprechende Korrektur<br />

des Vorsteuerabzuges. Sofern <strong>der</strong> E<strong>in</strong>trittspreis<br />

noch e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Dienstleistung enthält, zum<br />

Beispiel e<strong>in</strong> Gratisgetränk bei e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e Disco, gilt e<strong>in</strong>e spezielle Regelung: Wenn <strong>der</strong><br />

Wert <strong>der</strong> zusätzlichen Dienstleistung (das Getränk)<br />

weniger als 10% des Totalpreises ausmacht,<br />

ist <strong>der</strong> gesamte Betrag von <strong>der</strong> <strong>Mehrwertsteuer</strong><br />

befreit, liegt er jedoch über 10% des<br />

Gesamtpreises, ist <strong>der</strong> Totalbetrag mehrwertsteuerpflichtig.<br />

Beispiele<br />

E<strong>in</strong>tritt Konzert Fr. 95.–<br />

<strong>in</strong>kl. 1 Glas Prosecco * (Wert Fr. 8.50)<br />

= ke<strong>in</strong>e MWSt<br />

E<strong>in</strong>tritt Disco Fr. 30.–<br />

<strong>in</strong>kl. 1 M<strong>in</strong>eral (Wert Fr. 5.00)<br />

= 7,6% MWSt<br />

* Auf <strong>der</strong> Summe des Warenwertes kann jedoch ke<strong>in</strong> Vorsteuerabzug<br />

geltend gemacht werden!


Debitorenverluste<br />

Debitorenverluste können zum Zeitpunkt <strong>der</strong><br />

Verbuchung vom mehrwertsteuerpflichtigen Umsatz<br />

auf dem Abrechnungsformular abgezogen<br />

werden. Ke<strong>in</strong> Abzug ist jedoch möglich bei Rückstellungen<br />

für zweifelhafte Debitoren.<br />

Weiterverrechnung ohne Mehrwert<br />

Wird e<strong>in</strong>e Ware o<strong>der</strong> Dienstleistung an e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es<br />

Hotel (eigene Rechtsperson mit eigener<br />

MWSt-Nr.) weiterverrechnet, ist dieser Betrag zu<br />

7,6% mehrwertsteuerpflichtig, auch wenn ke<strong>in</strong>e<br />

Marge e<strong>in</strong>berechnet wird (Bsp. Vermietung von<br />

Mitarbeitern, wenn nur die Lohnkosten plus Sozialabzüge<br />

verrechnet werden).<br />

Offertstellung<br />

Bei <strong>der</strong> Offerte <strong>in</strong>klusive Preisanschrift o<strong>der</strong> Preisliste<br />

schreibt die Preisbekanntgabeverordnung<br />

vor, dass <strong>der</strong> publizierte Preis alle Kostenelemente<br />

enthalten muss. Dies gilt auch für die Kurtaxen<br />

und die <strong>Mehrwertsteuer</strong>. Grundsätzlich<br />

kann die Preisdeklaration aber auf zwei Arten gestaltet<br />

werden, wichtig ist dabei, dass <strong>der</strong> Totalbetrag<br />

(im Beispiel Fr. 120.–) für den Kunden klar<br />

erkennbar ist.<br />

Variante 1:<br />

Zimmerpreis Fr. 120.–<br />

(Übernachtung und Frühstück)<br />

<strong>in</strong>kl. 3,6% MWSt und Kurtaxen<br />

Variante 2:<br />

Netto-Zimmerpreis<br />

(Übernachtung und Frühstück)<br />

Fr. 111.–<br />

MWSt 3,6% Fr. 4.–<br />

Kurtaxe Fr. 5.–<br />

Total Zimmerpreis Fr. 120.–<br />

<strong>in</strong>kl. MWSt und Kurtaxe<br />

28<br />

Offertstellung im gewerblichen Verkehr<br />

Im gewerblichen Verkehr dürfen die Preise netto,<br />

das heisst ohne <strong>Mehrwertsteuer</strong> angegeben werden.<br />

Gewerblicher Verkehr heisst im Verkehr mit<br />

Firmen, die ihrerseits die <strong>Mehrwertsteuer</strong> zurückfor<strong>der</strong>n<br />

können; also nicht Private (Endkonsumenten).<br />

Dies betrifft <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Reisebüros<br />

etc. Die Kurtaxe muss demgegenüber auch hier<br />

im Preis <strong>in</strong>begriffen se<strong>in</strong>.<br />

Variante 1:<br />

Netto-Zimmerpreis<br />

(Übernachtung und Frühstück)<br />

Fr. 111.–<br />

Kurtaxe Fr. 5.–<br />

Total Zimmerpreis Fr. 116.–<br />

<strong>in</strong>kl. Kurtaxe exkl. MWSt<br />

Variante 2:<br />

Zimmerpreis Fr. 116.–<br />

(Übernachtung und Frühstück)<br />

<strong>in</strong>kl. Kurtaxe, exkl. MWSt


Beispiel 14: Korrekturmöglichkeit<br />

Hotel Krone<br />

Kronenhalde 5<br />

3000 Bern<br />

MWSt-Nr. 999999<br />

Bern, den 29. Februar 2006 Bernhard Muster<br />

Musterstrasse 3<br />

3333 Uster<br />

Gutschrift (Nachrechnung) MWSt<br />

Am 10. Februar haben wir Ihnen e<strong>in</strong>e Rechnung für e<strong>in</strong>e Hauslieferung für 200 Personen zugestellt.<br />

Dabei haben wir irrtümlicherweise den MWSt-Satz von 7,6% anstelle von 2,4% angewendet.<br />

Die Lieferung erfolgte jedoch ohne Zubereitung und ohne Service vor Ort, darum ist sie zu<br />

2,4% versteuerbar.<br />

MWSt-verrechnet (7,6% auf Fr. 10000.–) Fr. 760.00<br />

MWSt-geschuldet (2,4% auf Fr. 10000.–) Fr. 240.00<br />

Gutschrift zu Ihren Gunsten Fr. 520.00<br />

29


6. Anwendung <strong>der</strong> Steuersätze<br />

Über die Anwendung <strong>der</strong> verschiedenen Steuersätze<br />

gibt es immer wie<strong>der</strong> Unsicherheiten. In diesem<br />

Kapitel s<strong>in</strong>d deshalb nochmals die wichtigsten<br />

Anwendungen für die unterschiedlichen<br />

Steuersätze aufgeführt, ohne Anspruch auf Vollständigkeit<br />

zu erheben.<br />

Normalsatz zu 7,6%<br />

• Restaurationsleistungen (Konsumation im<br />

Restaurant/Zimmer)<br />

• Rechnung für Blumenschmuck von <strong>der</strong><br />

hauseigenen Florist<strong>in</strong><br />

• Pay-TV, Video und DVD-Vermietung<br />

• Konsumationen von <strong>der</strong> M<strong>in</strong>i-Bar<br />

• Telefongespräche<br />

• Klei<strong>der</strong>re<strong>in</strong>igung etc.<br />

• Sportmassagen, Coiffeur, Beauty etc.<br />

• E<strong>in</strong>tritt Fitness, Pool, Spa<br />

• Mieten (Ski, Schiff, Auto etc.)<br />

• Vermietung Konferenzsäle<br />

• Vermietung von Sälen und Zimmern für<br />

Sitzungen, Bankette etc.<br />

Son<strong>der</strong>satz zu 3,6%<br />

Für Beherbergung und Nebenleistungen <strong>in</strong> direktem<br />

Zusammenhang mit <strong>der</strong> Übernachtung, sofern<br />

sie im Zimmerpreis <strong>in</strong>begriffen s<strong>in</strong>d und im<br />

Perimeter des Hotels angeboten werden.<br />

Beherbergung<br />

Übernachtung, Bettwäsche, Badetücher, Zimmerre<strong>in</strong>igung,<br />

Radio und TV, sowie Frühstück und allfällige<br />

Gästetaxen.<br />

Frühstück<br />

Beim Frühstück gilt <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>satz nur, wenn das<br />

Hotel die Dienstleistung selber erbr<strong>in</strong>gt. Ist das<br />

30<br />

Frühstück im Zimmerpreis nicht <strong>in</strong>begriffen und<br />

wird es separat verrechnet, wird es dem Hotelgast<br />

für 3,6% <strong>in</strong> Rechnung gestellt, Passanten bezahlen<br />

jedoch den Normalsatz von 7,6%.<br />

Nebenleistungen<br />

(im Zimmerpreis <strong>in</strong>begriffen):<br />

Park<strong>in</strong>g, Tennis, Schwimmbad, Solarium, Sauna,<br />

Fitness, Gästetransport, Velos (nicht jedoch Golf,<br />

Pferdestall und Eisbahn).<br />

Reduzierter Satz zu 2,4%<br />

• Gilt für Lebensmittel und alkoholfreie Getränke<br />

bei Verkauf über die Gasse, welche<br />

nicht vor Ort konsumiert werden (Merkmale<br />

s<strong>in</strong>d Verpackung <strong>der</strong> Produkte, ke<strong>in</strong>e Tische<br />

und Sitzplätze im Lokal, Drive-In Guichet).<br />

Diese Umsätze müssen separat verbucht werden,<br />

am besten auf e<strong>in</strong>er eigenen Kasse.<br />

• Bei Hauslieferungen von Lebensmitteln und<br />

alkoholfreien Getränken. Vor Ort darf ke<strong>in</strong>e<br />

Dienstleistung erbracht werden (E<strong>in</strong>richten<br />

des Buffets o<strong>der</strong> E<strong>in</strong>decken <strong>der</strong> Tische, Aufwärmen<br />

des Essens und Anrichten <strong>der</strong> Teller,<br />

E<strong>in</strong>schenken <strong>der</strong> Gläser, etc.).<br />

Auf Liefersche<strong>in</strong> und Rechnung muss zusätzlich<br />

zu Namen, Adresse und MWSt-Nr. des Lieferanten<br />

<strong>der</strong> Name und die Adresse des Empfängers<br />

aufgeführt se<strong>in</strong>. Wichtig ist zudem die<br />

Bezeichnung «Rechnung für Hauslieferung»<br />

mit dem Vermerk «Ohne Bearbeitung und Service<br />

vor Ort». Diese Umsätze müssen separat<br />

verbucht werden, am besten auf e<strong>in</strong>er eigenen<br />

Kasse.<br />

!! Auf alkoholischen Getränken (ab 0,5% Volumen)<br />

gilt immer <strong>der</strong> Normalsatz von 7,6%.


Ke<strong>in</strong>e <strong>Mehrwertsteuer</strong>:<br />

• Die Kurtaxe (z. T. auch Sporttaxe, Tourismusför<strong>der</strong>ungsabgabe,<br />

Geschäftstaxe, Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungstaxe)<br />

ist e<strong>in</strong>e öffentlichrechtliche<br />

Abgabe, die vom Gast und nicht<br />

vom Hotelier geschuldet ist. Sie ist nur dann<br />

nicht <strong>der</strong> <strong>Mehrwertsteuer</strong> unterworfen, wenn<br />

sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Rechnung im oberen und unteren<br />

Teil separat ausgewiesen wird.<br />

! An<strong>der</strong>e Abgaben, die vom Hotelier geschuldet<br />

s<strong>in</strong>d, jedoch pauschal o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Basis<br />

<strong>der</strong> Logiernächte berechnet werden, wie z.B.<br />

die Beherbergungstaxe, Fremdenverkehrs-<br />

•<br />

taxe, Patenttaxe und Market<strong>in</strong>gabgaben) s<strong>in</strong>d<br />

jedoch zum Satz von 3,6% zu versteuern und<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel im Zimmerpreis <strong>in</strong>begriffen. Falls<br />

sie separat ausgewiesen und verrechnet werden,<br />

müssen sie auf <strong>der</strong> Rechnung getrennt<br />

von <strong>der</strong> Kurtaxe aufgeführt se<strong>in</strong>.<br />

! Mobility-Tickets & Gästekarten, die separat<br />

verrechnet werden, s<strong>in</strong>d zu 7,6% zu versteuern.<br />

Das Changegeschäft ist von <strong>der</strong> MWSt ausgenommen.<br />

• Annullierungsgebühren (No-Show für e<strong>in</strong>e bestellte<br />

Dienstleistung, die nicht beansprucht<br />

wurde) s<strong>in</strong>d nicht mehrwertsteuerpflichtig, sofern<br />

sie als solche ausgewiesen werden. Die<br />

Annullierungsgebühr muss dem Gast separat<br />

<strong>in</strong> Rechnung gestellt werden. Wenn <strong>der</strong> Gast<br />

e<strong>in</strong>e Vorauszahlung geleistet hat, kann e<strong>in</strong> Bestätigungsschreiben<br />

erstellt werden, mit dem<br />

H<strong>in</strong>weis, dass die Vorauszahlung (<strong>in</strong>kl. MWSt)<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Annullierungsgebühr (ohne MWSt)<br />

umgewandelt wurde. Möglich ist auch e<strong>in</strong>e<br />

Proforma-Rechnung für die Annullierungsgebühr<br />

ohne MWSt.<br />

• Treuekarten (20% Rabatt bei Vorzeigen <strong>der</strong><br />

Karte), Rabattaktionen (11 für 10 Übernachtungen<br />

etc). Hier handelt es sich um e<strong>in</strong>en<br />

Naturalrabatt, die «geschenkte Leistung»<br />

31<br />

(Gratisübernachtung) ist nicht mehrwertsteuerpflichtig.<br />

Falls sie als Umsatz getippt wurde,<br />

kann dieser Betrag auf dem Abrechnungsformular<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> entsprechenden Position vom<br />

mehrwertsteuerpflichtigen Umsatz abgezogen<br />

werden. Wenn die Treuekarte verkauft<br />

wird, muss <strong>der</strong> Verkaufspreis zu 7,6% versteuert<br />

werden.<br />

<strong>Mehrwertsteuer</strong>sätze bei Kioskartikeln<br />

Beim Verkauf von Artikeln im Kiosk gelten folgende<br />

<strong>Mehrwertsteuer</strong>sätze (unter <strong>der</strong> Voraussetzung,<br />

dass es für Ess- und Tr<strong>in</strong>kwaren ke<strong>in</strong>e<br />

Konsumationsmöglichkeit wie Stehtische o<strong>der</strong><br />

Sitzgelegenheiten gibt).<br />

<strong>Mehrwertsteuer</strong>satz 2,4%<br />

• Zeitungen, Zeitschriften und Bücher (also Presseartikel)<br />

• Alle Lebensmittel (wie Schokoriegel, Bonbons,<br />

Kaugummi aber auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> eigenen Küche<br />

produzierte Esswaren zum Mitnachhausenehmen)<br />

• Alle nicht alkoholischen Getränke (weniger als<br />

0,5% Alkohol) sofern sie nicht offen ausgeschenkt<br />

o<strong>der</strong> mit Becher/Glas serviert werden.<br />

<strong>Mehrwertsteuer</strong>satz 7,6%<br />

• Alle alkoholischen Getränke (auch selber produzierte<br />

Brände).<br />

• Alle Souvenir-Artikel, Postkarten, Hotelartikel,<br />

Pflegeartikel, Wertkarten für WLAN, etc.<br />

Im Zweifelsfalle bitten wir Sie, direkt mit <strong>der</strong><br />

Steuerverwaltung, Abteilung MWSt Kontakt<br />

aufzunehmen (www.estv.adm<strong>in</strong>.ch).


7. Taxen und Gästekarten<br />

Immer wie<strong>der</strong> taucht die Frage auf, zu welchem<br />

MWSt-Satz Kurtaxen, kantonale und kommunale<br />

Beherbergungstaxen sowie Tourismusför<strong>der</strong>ungsabgaben<br />

zu versteuern s<strong>in</strong>d und wie es sich<br />

mit Gästekarten mit Vergünstigungen o<strong>der</strong> Gratise<strong>in</strong>tritten<br />

verhält. Die Abklärungen mit <strong>der</strong><br />

Steuerverwaltung haben folgenden Tatbestand<br />

ergeben:<br />

Taxen<br />

Nach Art. 33 Abs. 6 Bst. a des <strong>Mehrwertsteuer</strong>gesetzes<br />

gehören öffentlich-rechtliche Abgaben<br />

grundsätzlich zum mehrwertsteuerpflichtigen<br />

Entgelt. Die e<strong>in</strong>zige Ausnahme bilden die öffentlich-rechtlichen<br />

Abgaben, die <strong>der</strong> Hotelier vom<br />

Gast als Erstattung <strong>der</strong> <strong>in</strong> dessen Namen und für<br />

dessen Rechnung getätigten Auslagen erhält, sofern<br />

diese geson<strong>der</strong>t <strong>in</strong> Rechnung gestellt werden.<br />

Dies bedeutet, dass nur die Kurtaxe im eigentlichen<br />

S<strong>in</strong>ne, welche auf e<strong>in</strong>er kantonalen<br />

o<strong>der</strong> kommunalen Verordnung betreffend <strong>der</strong><br />

Kurtaxe basiert und die vom Gast und nicht vom<br />

Hotelier geschuldet ist, von <strong>der</strong> MWSt ausgenommen<br />

ist.<br />

Alle an<strong>der</strong>en Abgaben, die zwar auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong><br />

Logiernächte berechnet, aber vom Hotelier geschuldet<br />

s<strong>in</strong>d, müssen zum Son<strong>der</strong>satz von aktuell<br />

3,6% auf <strong>der</strong> Gästerechnung ausgewiesen und<br />

abgerechnet werden, sofern <strong>der</strong> Hotelier diese<br />

Taxe auf <strong>der</strong> Rechnung separat ausweist und<br />

diese nicht im Zimmerpreis <strong>in</strong>begriffen ist. Dies<br />

unabhängig davon, ob die Instanz, welche diese<br />

Taxe e<strong>in</strong>zieht mehrwertsteuerpflichtig ist o<strong>der</strong><br />

nicht.<br />

Sofern die e<strong>in</strong>ziehende Behörde mehrwertsteuerpflichtig<br />

ist und die formellen Voraussetzungen<br />

<strong>in</strong> Bezug auf die Rechungsstellung (z 759–764) er-<br />

32<br />

füllt s<strong>in</strong>d, kann <strong>der</strong> Hotelier den auf <strong>der</strong> Abrechnung<br />

ausgewiesenen <strong>Mehrwertsteuer</strong>betrag als<br />

Vorsteuerabzug geltend machen.<br />

Gästekarten<br />

Grundsätzlich s<strong>in</strong>d alle Leistungen nach ihrer Natur<br />

zu versteuern. In Rechnungen ist deshalb für<br />

selbstständige Lieferungen und Dienstleistungen,<br />

die unterschiedlichen Steuersätzen unterliegen,<br />

anzugeben, wie sich das Entgelt auf die unterschiedlich<br />

besteuerten Umsätze verteilt. Werden<br />

jedoch die Leistungen, die eigentlich zu unterschiedlichen<br />

Sätzen steuerbar s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Pauschale<br />

fakturiert, so ist das gesamte Entgelt zum<br />

Normalsatz zu versteuern.<br />

Dies gilt auch für die so genannten Gästekarten,<br />

mit denen <strong>der</strong> Gast Leistungen, die zu verschiedenen<br />

Steuersätzen steuerbar s<strong>in</strong>d (E<strong>in</strong>tritte <strong>in</strong><br />

Bä<strong>der</strong>, Museen, Fahrten mit Eisenbahn, Luftseilbahn,<br />

Bus etc), beziehen kann. Sofern <strong>der</strong> Hotelier<br />

dem Gast die Gästekarte <strong>in</strong> Rechnung stellt,<br />

ist dieser Betrag folglich zum Normalsatz von aktuell<br />

7,6% zu versteuern.<br />

Beispiel:<br />

Der Hotelier verkauft e<strong>in</strong>e Übernachtung für<br />

Fr. 120.–. Er selber muss aufgrund <strong>der</strong> kommunalen<br />

Bestimmungen folgende Abgaben pro übernachtenden<br />

Gast entrichten:<br />

Kurtaxe Fr. 3.–<br />

Tourismusför<strong>der</strong>ungsabgabe Fr. 2.–<br />

Gästekarte (für E<strong>in</strong>tritte Transporte etc.) Fr. 6.–<br />

Für die Preisgestaltung und die Rechnungsstellung<br />

hat <strong>der</strong> Hotelier zwei Möglichkeiten:


A Pauschale Erfassung<br />

Der Hotelier bestimmt, dass die Abgaben im Pauschalpreis<br />

von Fr. 120.– enthalten s<strong>in</strong>d. Demzufolge<br />

muss er nur die Kurtaxe separat ausweisen,<br />

sofern er von <strong>der</strong> Steuerbefreiung profitieren<br />

will.<br />

Rechnung:<br />

Übernachtung zu 3,6% Fr. 117.–<br />

Kurtaxe zu 0,0% Fr. 3.–<br />

Total Fr. 120.–<br />

B Separate Erfassung<br />

Der Hotelier bestimmt, dass <strong>der</strong> Gast diese Abgaben<br />

zusätzlich zum Übernachtungspreis bezahlen<br />

muss und möchte dies <strong>in</strong> <strong>der</strong> Rechnung auch so<br />

ausweisen:<br />

Rechnung:<br />

Übernachtung zu 3,6% Fr. 120.–<br />

Kurtaxe zu 0,0% Fr. 3.–<br />

Tourismusför<strong>der</strong>ungsabgabe zu 3,6% Fr. 2.–<br />

Gästekarte zu 7,6% Fr. 6.–<br />

Total Fr. 131.–<br />

33<br />

Preisangaben <strong>in</strong> Prospekten und Offerten<br />

(s. Kapitel 5)<br />

Bei <strong>der</strong> Preisangabe <strong>in</strong> Prospekten und Offerten<br />

gilt es die Vorgaben <strong>der</strong> Preisbekanntgabe-Verordnung<br />

Rechnung zu tragen (siehe www.seco.<br />

adm<strong>in</strong>.ch). Diese schreibt vor, dass alle Preise immer<br />

<strong>in</strong>klusive MWSt und sämtlichen Abgaben publiziert<br />

o<strong>der</strong> zum<strong>in</strong>dest so transparent dargestellt<br />

werden müssen, dass <strong>der</strong> Gast sofort sieht, wie<br />

sich <strong>der</strong> Endpreis zusammensetzt und mit welchem<br />

Totalpreis er zu rechnen hat.<br />

Für Beispiel A bedeutet dies:<br />

Preis <strong>in</strong>kl. Kurtaxe, Gästekarte und 3,6% MWSt<br />

Fr. 120.–.<br />

Für Beispiel B könnte dies bedeuten:<br />

Übernachtung <strong>in</strong>kl. 3,6% MWSt Fr. 120.–, zuzüglich<br />

Kurtaxe Fr. 3.–, Tourismusför<strong>der</strong>ungsabgabe<br />

Fr. 2.– und Gästekarte Fr. 6.– (alle Preise <strong>in</strong>kl.<br />

MWSt)


8. MWSt und Reisebürokommissionen<br />

Im mehrwertsteuerlichen S<strong>in</strong>n fallen unter den<br />

Begriff «Reisebüro» kommerzielle Veranstalter,<br />

die e<strong>in</strong>e bezogene touristische Leistung den Reisenden<br />

(auch <strong>in</strong> Teilen) weiterverrechnen. Dies ist<br />

namentlich bei Unternehmungen <strong>der</strong> Fall, welche<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Reisebranche tätig s<strong>in</strong>d, sowie bei an<strong>der</strong>en<br />

natürlichen o<strong>der</strong> juristischen Personen, welche<br />

Leistungen <strong>der</strong> Tourismusbranche anbieten, und<br />

zwar auch dann, wenn dies nicht die eigentliche<br />

Haupttätigkeit ist. Die eidgenössische Steuerverwaltung<br />

stellt <strong>in</strong> diesem Bereich unter an<strong>der</strong>em<br />

auf die Nachhaltigkeit <strong>der</strong> Tätigkeit o<strong>der</strong> auf das<br />

Auftreten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Öffentlichkeit ab.<br />

1. Provisionen an <strong>Schweizer</strong> Reisebüros<br />

Grundsätzlich berechnen sich die Provisionen an<br />

<strong>Schweizer</strong> Reisebüros vom Bruttobetrag d.h. vom<br />

Umsatz <strong>in</strong>klusive <strong>Mehrwertsteuer</strong>. Der Grund liegt<br />

dar<strong>in</strong>, dass die <strong>Schweizer</strong> Reisebüros für ihren Umsatz<br />

aus getätigten Vermittlungen von <strong>Schweizer</strong><br />

Ferien zu 7,6% mehrwertsteuerpflichtig s<strong>in</strong>d. Bei<br />

den nachfolgenden Beispielen gehen wir von e<strong>in</strong>em<br />

Arrangementpreis von Fr. 120.– (Bruttopreis<br />

für Übernachtung und Frühstück) <strong>in</strong>kl. 3,6%<br />

MWSt aus. Das Reisebüro verlangt e<strong>in</strong>e Provision<br />

von 10% o<strong>der</strong> Fr. 12.– auf dem Arrangementpreis.<br />

Da das <strong>Schweizer</strong> Reisebüro ebenfalls <strong>der</strong> <strong>Mehrwertsteuer</strong><br />

unterliegt, ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Reisebürokommission<br />

von Fr. 12.– auch e<strong>in</strong>e Vorsteuer von Fr. 0.85<br />

(Fr. 12.–/107,6 x 7,6) enthalten, die das Hotel <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er MWSt-Abrechnung zurückfor<strong>der</strong>n kann.<br />

Bei <strong>der</strong> Verrechnung gibt es zwei Möglichkeiten:<br />

A) Der Gast bezahlt im Hotel den vollen Betrag<br />

(<strong>in</strong>kl. Provision). Das Hotel bezahlt die<br />

Provision auf dem beim Gast e<strong>in</strong>gefor<strong>der</strong>ten<br />

Betrag im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong>:<br />

34<br />

Bsp.<br />

Preis für Zimmer <strong>in</strong>kl. Frühstück netto Fr. 115.85<br />

3,6% MWSt Fr. 4.15<br />

Total Preis Arrangement<br />

<strong>in</strong>kl. 3,6% MWSt Fr. 120.00<br />

Reisebüroprovision (10% auf Fr. 120.–) Fr. 12.00<br />

<strong>in</strong>kl. 7,6% MWSt. (Steueranteil Fr. 0.85)<br />

Das Hotel muss demzufolge <strong>der</strong> Steuerverwaltung<br />

folgenden Steuerbetrag abrechnen:<br />

Umsatzsteuer aus Übernachtung Fr. 4.15<br />

./. Vorsteuer auf Kommission Fr. 0.85<br />

Nettosteuerbetrag Fr. 3.30<br />

Nettoerlös <strong>der</strong> Logiernacht Bruttopreis Fr. 120.00<br />

Nettosteuerbetrag Fr. 3.30<br />

Reisebürokommission Fr. 12.00<br />

Nettoerlös Hotel pro Logiernacht Fr. 104.70<br />

B) Der Gast bezahlt die Rechnung im Reisebüro<br />

und das Reisebüro überweist dem Hotel den<br />

Nettobetrag nach Abzug <strong>der</strong> Provision.<br />

Das Hotel erhält vom <strong>Schweizer</strong> Reisebüro den<br />

Nettobetrag (nach Abzug <strong>der</strong> Provision also<br />

Fr. 120.– x 0,9 = Fr. 108.–). Dieser Umsatz ist zu<br />

3,6% zu versteuern (Fr. 108.–/103.6 x 3,6), was<br />

e<strong>in</strong>em Betrag von Fr. 3.75 entspricht.<br />

Bruttopreis<br />

(Übernachtung <strong>in</strong>kl. Frühstück) Fr. 120.00<br />

Reisebürokommission Fr. 12.00<br />

Total Überweisung an Hotel Fr. 108.00


Nettoerlös Hotel pro Logiernacht<br />

Bruttoertrag Hotel Fr. 108.00<br />

Umsatzsteuer (3,6%) Fr. 3.75<br />

Nettoerlös Hotel pro Logiernacht Fr. 104.25<br />

Bei diesem Beispiel gibt es ke<strong>in</strong>e Vorsteuer bei <strong>der</strong><br />

Reisebüroprovision, da diese direkt mit dem Bruttopreis<br />

verrechnet wurde.<br />

2. Provisionen an ausländische Reisebüros<br />

Ausländische Reisebüros s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel für ihre<br />

<strong>in</strong>s Ausland vermittelten Reiseleistungen nicht<br />

mehrwertsteuerpflichtig.<br />

A) Der Gast bezahlt im Hotel den vollen Betrag<br />

(<strong>in</strong>kl. Provision). Das Hotel bezahlt die<br />

Provision auf dem beim Gast e<strong>in</strong>gefor<strong>der</strong>ten<br />

Betrag im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong>:<br />

Das Hotel kann hier – wie vor <strong>der</strong> E<strong>in</strong>führung <strong>der</strong><br />

<strong>Mehrwertsteuer</strong> – die Provision von 10% direkt<br />

vom Nettoumsatz (Fr. 115.85) berechnen. Dies<br />

führt zu e<strong>in</strong>er Provision von Fr. 11.59. Dem Hotel<br />

entsteht wie<strong>der</strong>um e<strong>in</strong>e <strong>Mehrwertsteuer</strong>schuld<br />

von Fr. 4.15 (3,6% auf Fr. 115.85), es hat jedoch<br />

e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Provision (ohne Anspruch auf Vorsteuerabzug)<br />

an das ausländische Reisebüro zu<br />

entrichten.<br />

Bsp.<br />

Bruttoerlös pro Logiernacht Fr. 120.00<br />

./.Umsatzsteuer (3,6%) Fr. 4.15<br />

Nettoerlös Fr. 115.85<br />

./. Provision an Reisebüro im Ausland Fr. 11.59<br />

Nettoerlös Hotel pro Logiernacht Fr. 104.26<br />

!! Liegt <strong>der</strong> Gesamtbetrag <strong>der</strong> im Verlauf e<strong>in</strong>es<br />

Geschäftsjahres an ausländische Reisebüros bezahlten<br />

Provisionen <strong>in</strong>sgesamt über Fr. 10 000.–,<br />

so muss <strong>der</strong> Hotelier diesen Bezug an Vermitt-<br />

35<br />

lungsdienstleistungen aus dem Ausland deklarieren<br />

und versteuern, kann diesen Betrag jedoch als<br />

Vorsteuer gleich wie<strong>der</strong> geltend machen (Dienstleistungsbezug<br />

für e<strong>in</strong>e im Inland steuerbare Leistung).<br />

B) Der Gast bezahlt die Rechnung im Reisebüro<br />

und das Reisebüro überweist dem Hotel den<br />

Nettobetrag nach Abzug <strong>der</strong> Provision.<br />

Das Hotel erhält vom ausländischen Reisebüro<br />

den Nettobetrag (nach Abzug <strong>der</strong> Provision) von<br />

Fr. 104.26 (Fr. 115.85 x 0,9). Dieser Umsatz ist zu<br />

3,6% zu versteuern (104.26/103.6 x 3,6 = Fr. 3.62).<br />

Bruttoerlös von Reisebüro Fr. 104.26<br />

./. Umsatzsteuer (3,6%) Fr. 3.62<br />

Nettoerlös Hotel pro Logiernacht Fr. 100.64<br />

Folgerung für die Berechnung des an<br />

Reisebüros offerierten Übernachtungspreises:<br />

Auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> oben aufgeführten Rechnungsbeispiele<br />

müssen Sie nun den Übernachtungspreis<br />

kalkulieren, den Sie den Reisebüros offerieren<br />

respektive <strong>in</strong> Rechnung stellen. Entscheidend ist<br />

im Endeffekt nicht, wem sie welche Steuern und<br />

Abgaben entrichten müssen, son<strong>der</strong>n dass Sie Ihren<br />

Nettozimmerpreis so berechnen, dass Sie damit<br />

Ihre Kosten decken und e<strong>in</strong>en entsprechenden<br />

Gew<strong>in</strong>n erwirtschaften können.


9. Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> MWSt<br />

Die Steuerverwaltung hat bei <strong>der</strong> <strong>Mehrwertsteuer</strong><br />

verschiedene Praxisän<strong>der</strong>ungen im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er<br />

Vere<strong>in</strong>fachung vorgenommen. Für die <strong>Hotellerie</strong><br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e folgende Punkte relevant.<br />

Formvorschriften bei Kassenzetteln (Coupons)<br />

von Registrierkassen<br />

Damit e<strong>in</strong>e Rechnung zum Vorsteuerabzug berechtigt,<br />

muss sie verschiedene Formvorschriften<br />

erfüllen, unter an<strong>der</strong>em müssen Name und<br />

Adresse des Leistungsempfängers vermerkt se<strong>in</strong>.<br />

Lediglich bei Coupons von Registrierkassen und<br />

EDV-Anlagen konnte bis anh<strong>in</strong> pro Coupon bis zu<br />

e<strong>in</strong>em Betrag von Fr. 200.– aus Gründen <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fachheit<br />

auf die Angabe des Namens und <strong>der</strong><br />

Adresse des Empfängers verzichtet werden. Neu<br />

beträgt diese Grenze seit Januar 2005 Fr. 400.–.<br />

Nicht anwendbar ist diese Vere<strong>in</strong>fachung jedoch<br />

für (hand- und masch<strong>in</strong>engeschriebene) Rechnungen.<br />

Bei Geschäftsessen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Restaurant<br />

muss also erst bei e<strong>in</strong>em Betrag ab Fr. 400.– darauf<br />

geachtet werden, dass auf dem Kassenzettel<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Registrierkassenabrechnung noch Name<br />

und Adresse vermerkt werden und dass e<strong>in</strong>e Kopie<br />

dieses Kassenzettels zu allfälligen Kontrollzwecken<br />

aufbewahrt wird.<br />

Im Geschäftsverkehr zulässigerweise<br />

verwendete Adresse<br />

Damit e<strong>in</strong>e Rechnung zum Vorsteuerabzug berechtigt,<br />

muss sie auf die Adresse lauten, die <strong>der</strong><br />

Leistungsempfänger im Geschäftsverkehr (z. Bsp.<br />

<strong>der</strong> Hotelier) zulässigerweise anwendet. Als zulässig<br />

galt bis anh<strong>in</strong> die Adresse (Ort) gemäss E<strong>in</strong>trag<br />

im Handelsregister bzw. im Register <strong>der</strong><br />

<strong>Mehrwertsteuer</strong>pflichtigen. Von e<strong>in</strong>er solchen<br />

E<strong>in</strong>schränkung wird nun generell abgesehen. Neu<br />

36<br />

werden sämtliche im Geschäftsverkehr verwendeten<br />

Adressen anerkannt, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auch solche<br />

von Filialen, Zweigstellen usw. sowie <strong>in</strong>ländische<br />

Postfachadressen von Leistungsempfängern<br />

mit Sitz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz, dies unabhängig davon,<br />

ob sie im Handelsregister o<strong>der</strong> im Register <strong>der</strong><br />

<strong>Mehrwertsteuer</strong>pflichtigen e<strong>in</strong>getragen s<strong>in</strong>d<br />

o<strong>der</strong> nicht. Nicht massgebend für die Belange des<br />

Vorsteuerabzuges s<strong>in</strong>d ferner Angaben wie<br />

Strasse, Hausnummer, Postleitzahl o<strong>der</strong> Postfachnummer.<br />

Behandlung von Formfehlern bei <strong>der</strong><br />

Rechnungsstellung<br />

E<strong>in</strong> Formfehler bei Namen und Adresse auf e<strong>in</strong>er<br />

Rechnung wird sich <strong>in</strong>skünftig nicht mehr nachteilig<br />

auf den Vorsteuerabzug auswirken. Sofern<br />

die steuerpflichtige Person anhand <strong>der</strong> vorhandenen<br />

Angaben <strong>in</strong> <strong>der</strong> Rechnung trotzdem als Leistungserbr<strong>in</strong>ger<br />

o<strong>der</strong> Leistungsempfänger identifiziert<br />

werden kann und dem Bund ke<strong>in</strong><br />

Steuerausfall entsteht, d.h. <strong>der</strong> Vorsteuerabzug<br />

materiell gerechtfertigt ist, kann die Vorsteuer<br />

also auch bei e<strong>in</strong>em Formmangel <strong>in</strong> Abzug gebracht<br />

werden. Folgende Voraussetzungen müssen<br />

dabei erfüllt se<strong>in</strong>: 1. Verbuchung beim Leistungsempfänger,<br />

2. Verwendung für steuerbaren<br />

Zweck durch den Leistungsempfänger, 3. Ke<strong>in</strong><br />

Steuerausfall für den Bund.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs bleibt weiterh<strong>in</strong> unabd<strong>in</strong>gbar, dass <strong>der</strong><br />

Leistungserbr<strong>in</strong>ger auf <strong>der</strong> Rechnung für se<strong>in</strong>e<br />

Lieferungen o<strong>der</strong> Dienstleistungen das Datum<br />

<strong>der</strong> Leistungserbr<strong>in</strong>gung die Nummer angibt, unter<br />

<strong>der</strong> er im Register <strong>der</strong> steuerpflichtigen Personen<br />

e<strong>in</strong>getragen ist.<br />

Die Angabe e<strong>in</strong>es zu hohen Steuersatzes o<strong>der</strong> die<br />

Erhebung <strong>der</strong> MWSt auf nicht steuerbaren Um-


sätzen gilt nicht als Formfehler. Der Grundsatz<br />

«fakturierte MWSt gleich geschuldete MWSt»<br />

bleibt grundsätzlich weiterh<strong>in</strong> bestehen.<br />

Um Unklarheiten und unnötige Umtriebe von<br />

vornhere<strong>in</strong> zu vermeiden, ob im E<strong>in</strong>zelfall die<br />

Identifikation anhand <strong>der</strong> vorhandenen Angaben<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Rechnung o<strong>der</strong> <strong>in</strong> den Zusatzunterlagen<br />

tatsächlich gewährleistet ist o<strong>der</strong> nicht, empfiehlt<br />

die ESTV, Rechnungen auch weiterh<strong>in</strong> formell<br />

korrekt auszugestalten.<br />

Vorsteuerabzug auf Gründungskosten<br />

Auf den Gründungskosten, wie Auslagen für öffentliche<br />

Beurkundung <strong>der</strong> Beschlüsse <strong>der</strong> konstituierenden<br />

Generalversammlung, den E<strong>in</strong>trag <strong>in</strong>s<br />

Handelsregister sowie die Organisation (Marktanalysen,<br />

Werbekampagnen etc.) war <strong>der</strong> Vorsteuerabzug<br />

bisher nicht vorgesehen. Neu s<strong>in</strong>d die<br />

Gründungskosten zum Vorsteuerabzug (auch im<br />

Rahmen <strong>der</strong> E<strong>in</strong>lageentsteuerung) zugelassen,<br />

wenn sie im Rahmen <strong>der</strong> steuerbaren Geschäftstätigkeit<br />

anfallen und zudem <strong>in</strong> <strong>der</strong> Buchhaltung<br />

verbucht werden. Die gilt auch für Kosten, die im<br />

Zusammenhang mit Kapitalerhöhungen o<strong>der</strong><br />

Fremdkapitalbeschaffung anfallen sowie Kosten<br />

<strong>in</strong> Sanierungsfällen o<strong>der</strong> Stilllegungs- und Liquidationskosten.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> E<strong>in</strong>lageentsteuerung<br />

kann <strong>der</strong> Vorsteuerabzug auch bei Rechnungen<br />

gemacht werden, die auf den Namen e<strong>in</strong>zelner<br />

Gesellschafter o<strong>der</strong> den Gründungsnamen ausgestellt<br />

s<strong>in</strong>d, wenn das Unternehmen im Zeitpunkt,<br />

<strong>in</strong> dem die Gründungskosten fakturiert wurden,<br />

noch nicht im Handelsregister o<strong>der</strong> im Register <strong>der</strong><br />

<strong>Mehrwertsteuer</strong>pflichtigen e<strong>in</strong>getragen war.<br />

Lieferverträge mit Abgeltung des Exklusivrechts<br />

Mitunter gewähren Lieferanten ihren Abnehmern<br />

im Rahmen von Lieferverträgen (z. Bsp. Getränkelieferverträge<br />

zwischen Brauereien und<br />

Hoteliers) z<strong>in</strong>slose Darlehen. Der nicht zu bezahlende<br />

Z<strong>in</strong>s stellt das Entgelt für das exklusive Lie-<br />

37<br />

ferrecht dar, das <strong>der</strong> Abnehmer dem Lieferanten<br />

e<strong>in</strong>räumt. Dieses «Entgelt» war bis anh<strong>in</strong> vom<br />

Hotelier zum Normalsatz zu versteuern. Neu muss<br />

<strong>der</strong> nicht zu bezahlende Z<strong>in</strong>s nicht mehr versteuert<br />

werden.<br />

Än<strong>der</strong>ungen im Zusammenhang mit dem neuen<br />

Lohnausweis (seit 1.01.07)<br />

Vorbemerkung: Der steuerpflichtige Arbeitgeber<br />

muss se<strong>in</strong>e steuerbaren Lieferungen und Dienstleistungen<br />

an se<strong>in</strong> Personal grundsätzlich versteuern.<br />

Führt er h<strong>in</strong>gegen we<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Lieferung aus<br />

noch erbr<strong>in</strong>gt er e<strong>in</strong>e Dienstleistung, son<strong>der</strong>n<br />

lässt er se<strong>in</strong>en Mitarbeitenden bloss e<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>anzielle<br />

Zuwendung zukommen, liegt e<strong>in</strong> aus mehrwertsteuerrechtlicher<br />

Sicht unbeachtlicher Aufwand<br />

vor.<br />

In Bezug auf die unter Randziffer 72 <strong>der</strong> Wegleitung<br />

zum Ausfüllen des Lohnausweises bzw.<br />

<strong>der</strong> Rentenbesche<strong>in</strong>igung vom 25.08.2006 aufgeführten<br />

Leistungen des Arbeitgebers ergibt sich –<br />

soweit dies die e<strong>in</strong>schlägigen gesetzlichen Bestimmungen<br />

(«Freigrenze» von 300 Franken) zulassen<br />

– demnach Folgendes:<br />

«Gratis»-Abgabe von SBB-GA-, -Strecken- o<strong>der</strong><br />

-Halbtaxabonnementen an Mitarbeitende<br />

Bis anh<strong>in</strong> war die unentgeltliche Abgabe e<strong>in</strong>es<br />

SBB-Generalabonnements o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>es Streckenabonnements<br />

sowie e<strong>in</strong>es SBB-Halbtaxabonnements<br />

an Mitarbeitende des Unternehmens im<br />

Eigenverbrauch zu versteuern.<br />

Seit 1.01.07 ist die «Gratis»-Abgabe e<strong>in</strong>es SBB-<br />

Halbtaxabonnements we<strong>der</strong> als Dienstleistung<br />

noch als Eigenverbrauch zu versteuern. Das gilt<br />

auch bei <strong>der</strong> «Gratis»-Abgabe e<strong>in</strong>es Generalabonnements<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>es Streckenabonnements <strong>der</strong><br />

SBB o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>es an<strong>der</strong>en privaten bzw. öffentlichen<br />

Verkehrsbetriebes an Mitarbeitende des<br />

Unternehmens, die das General- o<strong>der</strong> Streckenabonnement<br />

zu e<strong>in</strong>em wesentlichen Teil für


geschäftliche Zwecke (für Kundenbesuche, Montagen,<br />

Servicearbeiten, Warene<strong>in</strong>käufe usf.) benötigen,<br />

selbst wenn sie dieses für den Weg<br />

zur Arbeit und gelegentlich für weitere private<br />

Fahrten nutzen. Für die darauf lastende Steuer<br />

kann im Rahmen <strong>der</strong> steuerbaren Tätigkeit <strong>der</strong><br />

Vorsteuerabzug geltend gemacht werden.<br />

Demgegenüber ist die <strong>Mehrwertsteuer</strong> auf dem<br />

vollen Wert bei <strong>der</strong> «Gratis»-Abgabe e<strong>in</strong>es General-<br />

o<strong>der</strong> Streckenabonnements zwecks privater<br />

Nutzung zu entrichten, auch wenn <strong>der</strong> Mitarbeitende<br />

des Unternehmens das General- o<strong>der</strong> Streckenabonnement<br />

nebenbei für Geschäftsfahrten<br />

e<strong>in</strong>setzt.<br />

Übliche Weihnachts-, Geburtstags- und<br />

ähnliche Naturalgeschenke<br />

Wie bisher ist die Abgabe von <strong>der</strong>artigen Geschenken<br />

bis 300 Franken pro Jahr und pro Mitarbeitenden<br />

we<strong>der</strong> als Lieferung bzw. Dienstleistung<br />

noch im Eigenverbrauch zu versteuern. Für<br />

die darauf lastende Steuer kann im Rahmen <strong>der</strong><br />

steuerbaren Tätigkeit <strong>der</strong> Vorsteuerabzug geltend<br />

gemacht werden.<br />

Private Nutzung von Arbeitswerkzeugen<br />

Bis anh<strong>in</strong> waren die Grundgebühr und die private<br />

Nutzung von Arbeitswerkzeugen, wie z.B. des<br />

«geschäftlichen» Handys o<strong>der</strong> PCs bzw. des Laptops,<br />

welche dem Arbeitgeber gehören, (anteilsmässig)<br />

im Eigenverbrauch steuerbar.<br />

Seit 1.01.2007 s<strong>in</strong>d alle Kosten für die private Nutzung,<br />

soweit sie dem Mitarbeitenden nicht <strong>in</strong><br />

Rechnung gestellt werden, nicht mehr zu versteuern;<br />

dennoch kann <strong>der</strong> Vorsteuerabzug im Rahmen<br />

<strong>der</strong> steuerbaren Tätigkeit geltend gemacht<br />

werden.<br />

Beiträge an Vere<strong>in</strong>s- und Clubmitgliedschaften<br />

Vom Arbeitgeber für den Arbeitnehmer entrichtete<br />

Beiträge an Vere<strong>in</strong>s- und Clubmitgliedschaf-<br />

38<br />

ten gelten unabhängig ihrer Höhe als blosser,<br />

mehrwertsteuerrechtlich<br />

wand.<br />

unbeachtlicher Auf-<br />

Rabatte auf Waren, die zum Eigenbedarf<br />

bestimmt und branchenüblich s<strong>in</strong>d<br />

Bei Leistungen an das Personal gilt als Bemessungsgrundlage<br />

das vom Personal tatsächlich bezahlte<br />

Entgelt; die steuerpflichtige Person schuldet<br />

jedoch m<strong>in</strong>destens den Steuerbetrag, <strong>der</strong> im<br />

Falle des Eigenverbrauchs geschuldet wäre.<br />

Seit 1.01.2007 ist bei Rabatten bis 300 Franken<br />

pro Jahr und pro Mitarbeitenden bloss die Lieferungssteuer<br />

geschuldet, selbst wenn die Eigenverbrauchssteuer<br />

höher ausfallen würde. Im<br />

Übrigen f<strong>in</strong>det Art. 9 Abs. 1 Bst. c MWStG Anwendung.<br />

Der Vorsteuerabzug kann im Rahmen <strong>der</strong><br />

steuerbaren Tätigkeit geltend gemacht werden.<br />

Zutrittskarten für kulturelle, sportliche und<br />

an<strong>der</strong>e gesellschaftliche Anlässe<br />

Die Abgabe von <strong>der</strong>artigen Zutrittskarten, welche<br />

<strong>der</strong> steuerpflichtige Arbeitgeber erworben<br />

hat, ist bis 300 Franken pro Jahr und pro Mitarbeitenden<br />

we<strong>der</strong> als Dienstleistung noch im Eigenverbrauch<br />

zu versteuern. Für die allenfalls darauf<br />

lastende Steuer (d.h. wenn <strong>der</strong> Veranstalter für<br />

die Versteuerung optiert hat) kann im Rahmen<br />

<strong>der</strong> steuerbaren Tätigkeit <strong>der</strong> Vorsteuerabzug<br />

geltend gemacht werden.<br />

Die Bezahlung <strong>der</strong> Reisekosten für den Ehegatten<br />

o<strong>der</strong> den Partner bzw. die Partner<strong>in</strong>, die<br />

den Arbeitnehmer auf Geschäftsreisen begleiten<br />

Bis anh<strong>in</strong> galten die Kosten für Privatpersonen,<br />

welche den Geschäfts<strong>in</strong>haber bzw. den Arbeitnehmer<br />

auf Geschäftsreisen begleiten, nicht als<br />

geschäftlich begründeter Aufwand für e<strong>in</strong>e steuerbare<br />

Tätigkeit; vielmehr lag mit Ausnahme bis<br />

zu e<strong>in</strong>em Betrag von 300 Franken pro Begleitperson<br />

und pro Jahr Eigenverbrauch vor.


Neu gilt auch die Reise <strong>der</strong> Begleitperson grundsätzlich<br />

als Geschäftsreise. Die Reisekosten s<strong>in</strong>d<br />

ungeachtet ihrer Höhe nicht zu versteuern. Für<br />

die darauf lastende Steuer kann im Rahmen <strong>der</strong><br />

steuerbaren Tätigkeit <strong>der</strong> Vorsteuerabzug geltend<br />

gemacht werden.<br />

Beiträge an K<strong>in</strong><strong>der</strong>krippen, die für K<strong>in</strong><strong>der</strong> des<br />

Arbeitnehmers verbilligte Plätze anbieten<br />

Vom Arbeitgeber für den Arbeitnehmer entrichtete<br />

Beiträge an K<strong>in</strong><strong>der</strong>krippen e<strong>in</strong>es Dritten<br />

gelten beim steuerpflichtigen Arbeitgeber als<br />

blosser, mehrwertsteuerrechtlich unbeachtlicher<br />

Aufwand. Wird die K<strong>in</strong><strong>der</strong>krippe nicht durch e<strong>in</strong>en<br />

Dritten geführt, son<strong>der</strong>n vom steuerpflichtigen<br />

Arbeitgeber selber, kann von ihm die auf den<br />

39<br />

Aufwendungen lastende Vorsteuer aus geschäftlichen<br />

und sozialpolitischen Gründen im Rahmen<br />

se<strong>in</strong>er steuerbaren Tätigkeit nur dann geltend<br />

gemacht werden, wenn <strong>der</strong> Arbeitnehmer dafür<br />

se<strong>in</strong>erseits ke<strong>in</strong> Entgelt – auch nicht im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es<br />

blossen Kostenbeitrages – entrichten muss.<br />

Gratis-Parkplatz am Arbeitsort<br />

Der (Miet-)Wert e<strong>in</strong>es vom Arbeitgeber dem Arbeitnehmer<br />

am Arbeitsort gratis zur Verfügung<br />

gestellten Parkplatzes ist nach wie vor ungeachtet<br />

<strong>der</strong> Höhe des Wertes we<strong>der</strong> als Lieferung noch<br />

im Eigenverbrauch zu versteuern. Für die auf den<br />

Aufwendungen lastende Steuer kann im Rahmen<br />

<strong>der</strong> steuerbaren Tätigkeit <strong>der</strong> Vorsteuerabzug<br />

geltend gemacht werden.


10. Tipps und Ratschläge mit <strong>der</strong> MWSt<br />

Vorbeugen ist besser als Heilen<br />

Zur Vermeidung von Fehlern, die dann spätestens<br />

bei <strong>der</strong> MWSt-Revision aufgedeckt werden, empfehlen<br />

wir folgende jährliche Kontrollen <strong>in</strong> Eigenverantwortung:<br />

1. Überprüfen, ob die Umsätze <strong>in</strong> <strong>der</strong> MWSt-Abrechnung<br />

mit den Zahlen aus <strong>der</strong> Buchhaltung<br />

übere<strong>in</strong>stimmen (unter Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> nicht steuerbaren Umsätze).<br />

2. Überprüfen, ob <strong>der</strong> Vorsteuerabzug <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

MWSt-Abrechnung mit den Zahlen aus <strong>der</strong><br />

Buchhaltung übere<strong>in</strong>stimmt (unter Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> Kompensationsbeträge).<br />

3. Formelle und materielle Überprüfung <strong>der</strong> Lieferantenrechnungen,<br />

um sicherzustellen, dass<br />

<strong>der</strong> Vorsteuerabzug geltend gemacht werden<br />

kann.<br />

4. Kontrolle <strong>der</strong> Deklaration von Eigenverbrauch<br />

und Leistungen an die Mitarbeiter<br />

(Ansätze, Altersabstufungen etc).<br />

5. Kontrolle <strong>der</strong> Vollständigkeit aller Bestätigungen<br />

für mehrwertsteuerbefreite Umsätze.<br />

6. Kontrolle <strong>der</strong> richtigen Anwendung aller<br />

MWSt-Sätze (auf Registrierkassen, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Debitoren-<br />

und Kreditorenbuchhaltung etc.).<br />

7. Korrektur des Vorsteuerabzuges aufgrund<br />

von E<strong>in</strong>nahmen, die von <strong>der</strong> <strong>Mehrwertsteuer</strong><br />

befreit s<strong>in</strong>d.<br />

40<br />

8. Jährliche Überprüfung <strong>der</strong> formellen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

bei Rechnungen an Kunden <strong>in</strong><br />

<strong>Schweizer</strong> Franken und <strong>in</strong> Fremdwährungen.<br />

9. Periodische Überprüfung des Vorteils <strong>der</strong> entsprechenden<br />

Fakturierungsmethode (Packages<br />

und Sem<strong>in</strong>arangebote pauschal o<strong>der</strong> effektiv)<br />

sowie <strong>der</strong> Abrechnungsmethode (Saldosteuersatzmethode,<br />

Achtung: e<strong>in</strong> Wechsel<br />

ist erst nach 5 Jahren möglich).<br />

Tipps für die <strong>Mehrwertsteuer</strong>kontrolle<br />

1. Bei <strong>der</strong> Ankündigung e<strong>in</strong>er Kontrolle (meistens<br />

telefonisch) fixieren Sie das Datum so,<br />

dass Sie genügend Zeit für alle Vorbereitungsarbeiten<br />

haben. Erkundigen Sie sich auch bereits<br />

im Voraus, welche Dokumente Sie zur<br />

Verfügung stellen müssen und wie lange die<br />

Kontrolle dauert.<br />

2. Nehmen Sie vor <strong>der</strong> Kontrolle mit Ihrem<br />

MWSt-Berater (Treuhän<strong>der</strong> etc.) Kontakt auf,<br />

um die möglichen Risiken bei <strong>der</strong> Kontrolle<br />

und Lösungsansätze zur Verh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung o<strong>der</strong><br />

Verr<strong>in</strong>gerung dieser Risken zu diskutieren.<br />

3. Bestimmen Sie e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige Kontaktperson im<br />

Betrieb, welche dem Kontrolleur als Ansprechpartner<br />

zur Verfügung steht und ihm<br />

die gefor<strong>der</strong>ten Unterlagen aushändigt.<br />

4. Stellen Sie dem Kontrolleur e<strong>in</strong>en eigenen,<br />

geschlossenen Raum zur alle<strong>in</strong>igen Benutzung<br />

zur Verfügung.<br />

5. Geben Sie dem Kontrolleur genau diejenigen<br />

Dokumente, die er im Voraus o<strong>der</strong> während


<strong>der</strong> Kontrolle verlangt. Dabei s<strong>in</strong>d nur Unterlagen<br />

von Bedeutung, welche <strong>in</strong> direktem Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> <strong>Mehrwertsteuer</strong> stehen.<br />

Sie müssen also nicht die gesamte<br />

Buchhaltung abgeben.<br />

6. Informieren Sie sich regelmässig über den<br />

Fortschritt <strong>der</strong> Kontrolle und die Erkenntnisse<br />

o<strong>der</strong> Resultate.<br />

7. Verhandeln Sie mit dem Kontrolleur vor <strong>der</strong><br />

Erstellung <strong>der</strong> Endabrechnung über die Ansätze,<br />

welche als Basis für mögliche Korrekturen<br />

angewendet werden (Prozentsatz des<br />

Vorsteuerabzuges, <strong>der</strong> nicht geltend gemacht<br />

werden kann, Bewertung des Eigenverbrauchs<br />

etc).<br />

41<br />

8. Unterschreiben Sie im Zweifelsfalle die Endabrechnung<br />

o<strong>der</strong> Gutschriftsanzeige nur mit<br />

dem Vermerk «Zur Kenntnis genommen unter<br />

Vorbehalt <strong>der</strong> Zustimmung durch den<br />

Treuhän<strong>der</strong>».<br />

9. Lassen Sie die Korrekturen durch Ihren Treuhän<strong>der</strong><br />

kontrollieren.<br />

10. E<strong>in</strong> Rekurs sollte möglichst <strong>in</strong>nerhalb von 30<br />

Tagen nach Ausstellung e<strong>in</strong>er Ergänzungsabrechnung<br />

und vor <strong>der</strong> Bezahlung <strong>der</strong> Steuernachfor<strong>der</strong>ung<br />

erfolgen. Haben Sie die nachgefor<strong>der</strong>te<br />

Steuer ohne Vorbehalt bezahlt,<br />

können Sie später ke<strong>in</strong>e Än<strong>der</strong>ungen mehr<br />

verlangen.


11. Quellen und Informationsgrundlagen<br />

➔ Bundesgesetz über die <strong>Mehrwertsteuer</strong> (MWStG) Ref. 641.20<br />

➔ Verordnung des Bundesrates zum Bundesgesetz über die <strong>Mehrwertsteuer</strong> (MWStGV) Ref. 641.201<br />

➔ Wegleitung 2001 zur <strong>Mehrwertsteuer</strong> Ref. 610.525<br />

➔ Praxisän<strong>der</strong>ung ab 1. Januar 2005 Ref. 610.526-01<br />

➔ Spezialbroschüre Nr. 1 Ref. 610.530-01<br />

Übergang von <strong>der</strong> <strong>Mehrwertsteuer</strong>verordnung (MWStV) zum<br />

<strong>Mehrwertsteuer</strong>gesetz (MWStG)<br />

➔ Spezialbroschüre Nr. 1a Ref. 610.530-01a<br />

Steuersatzerhöhung per 1. Januar 2001 (Kurzfassung)<br />

➔ Spezialbroschüre Nr. 3a Ref. 610.530-03a<br />

Saldosteuersätze<br />

➔ Spezialbroschüre Nr. 4 Ref. 610.530-04<br />

Eigenverbrauch<br />

➔ Branchenbroschüre Nr. 8 Ref. 610.540-08<br />

Hotel- und Gastgewerbe<br />

➔ Merkblatt Nr. 3 Ref. 610.545-03<br />

Vere<strong>in</strong>fachungen bei Privatanteilen/Naturalbezügen/Personalverpflegung<br />

➔ Merkblatt Nr. 10 Ref. 610.545-10<br />

Kulturelle, sportliche und an<strong>der</strong>e Festanlässe<br />

➔ Merkblatt Nr. 17 Ref. 610.545-17<br />

Option nach Artikel 27 Absatz 2 MWStG<br />

➔ Merkblatt Nr. 18 Ref. 610.545-18<br />

Vermietung von Plätzen für das Abstellen von Fahrzeugen<br />

42


➔ Merkblatt Nr. 19 Ref. 610.545-19<br />

Vergütung <strong>der</strong> <strong>Mehrwertsteuer</strong> an Abnehmer mit Wohnsitz im Ausland<br />

➔ Merkblatt Nr. 20 Ref. 610.545-20<br />

E<strong>in</strong>zelfragen im Bereich des Sports<br />

➔ Internet:<br />

Sämtliche obgenannten Publikationen (gesetzliche Grundlagen, Spezialbroschüren, Branchenbroschüren,<br />

Merkblätter) und die diversen Praxismitteilungen stehen unter <strong>der</strong> Internetadresse<br />

http://www.estv.adm<strong>in</strong>.ch/d/dokumentation/mwst.htm als pdf-Dateien zur Verfügung.<br />

➔ Adresse:<br />

Eidgenössische Steuerverwaltung<br />

Hauptabteilung <strong>Mehrwertsteuer</strong><br />

Schwarztorstrasse 50<br />

3003 Bern<br />

Telefon 031 322 21 11<br />

Fax 031 325 71 45<br />

➔ Bestelladresse für Publikationen:<br />

Bundesamt für Bauten und Logistik<br />

EDMZ<br />

Drucksachen <strong>Mehrwertsteuer</strong><br />

3003 Bern<br />

➔ Herausgeber:<br />

hotelleriesuisse<br />

Wirtschaftspolitik<br />

Monbijoustrasse 130<br />

3001 Bern<br />

➔ Auskunft:<br />

Thomas Allemann<br />

Telefon 031 370 43 36<br />

thomas.allemann@hotelleriesuisse.ch<br />

www.hotelleriesuisse.ch<br />

43


hotelleriesuisse<br />

Monbijoustrasse 130<br />

Postfach<br />

CH-3001 Bern<br />

Telefon +41 (0)31 370 41 11<br />

Fax +41 (0)31 370 44 44<br />

<strong>in</strong>fo@hotelleriesuisse.ch<br />

www.hotelleriesuisse.ch

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