20.01.2013 Aufrufe

Skyway Xpro Technisches Produktprofil (PDF 1,3 MB - Fungizide

Skyway Xpro Technisches Produktprofil (PDF 1,3 MB - Fungizide

Skyway Xpro Technisches Produktprofil (PDF 1,3 MB - Fungizide

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Technisches</strong><br />

<strong>Produktprofil</strong><br />

Zulassung wird erwartet;<br />

Produkt erst nach Zulassungserteilung in Deutschland erhältlich


Inhaltsverzeichnis<br />

1. Einleitung ................................................................................................3<br />

2. Wirkstoffe<br />

2.1 Identität der Wirkstoffe ..................................................................4–5<br />

2.2 Chemisch-physikalische Wirkstoffeigenschaften ......................... 6–7<br />

3. Produkteigenschaften<br />

3.1 Chemisch-physikalische Produkteigenschaften ...............................8<br />

3.2 Wirksamkeit der Wirkstoffkombination .............................................9<br />

3.3 Toxikologische Produkteigenschaften ..............................................9<br />

4. Umweltverhalten<br />

4.1 Wirkung in der belebten Umwelt ..................................................... 10<br />

4.2 Verhalten im Wasser ........................................................................ 10<br />

4.3 Verhalten im Boden ......................................................................... 10<br />

5. Biologische Wirkung<br />

5.1 Aufnahme und Transport der Wirkstoffe ......................................... 11<br />

5.2 <strong>Xpro</strong> technology mit LEAFSHIELD-Formulierungssystem .............. 12<br />

5.3 Wirkungsmechanismus ................................................................... 13<br />

5.4 Pflanzenphysiologische Eigenschaften ........................................... 14<br />

5.5 Kulturpflanzenverträglichkeit ........................................................... 15<br />

5.6 Anwendung ...................................................................................... 15<br />

5.7 Wirkungsspektrum .......................................................................... 15<br />

5.8 Wartezeit (PHI) ................................................................................. 15<br />

6. Anwendungstechnik<br />

6.1 Anwendungsempfehlung ................................................................. 16<br />

6.2 Mischbarkeit .................................................................................... 17<br />

7. Resistenzbildung .................................................................................18<br />

8. Allgemeine Hinweise ...........................................................................19<br />

9. Haftungsausschluss ............................................................................19<br />

2


1. Einleitung<br />

Unter den gemäßigt-feuchten Klimabedingungen<br />

in Nord- und Mitteleuropa können pilzliche Krankheitserreger<br />

im Getreide zu großen Ertragsverlusten<br />

führen. Um das Ertragspotenzial der Sorte und<br />

des Standortes optimal ausnutzen zu können bzw.<br />

Qualitäten abzusichern, gehören daher <strong>Fungizide</strong> in<br />

Deutschland zu den ackerbaulichen Standardmaßnahmen<br />

im Getreideanbau.<br />

Die tragende Säule der Getreidefungizide sind seit Jahrzehnten<br />

die Wirkstoffe aus der Klasse der SBI-<strong>Fungizide</strong><br />

(insbes. Azole, Triazole), deren Wirkung auf der Hemmung<br />

der Sterol-Biosynthese beruht. Aufgrund ihrer kurativen<br />

und protektiven Eigenschaften sowie ihrer breiten Wirksamkeit<br />

liegt der Anteil von <strong>Fungizide</strong>n auf SBI-Basis<br />

im Getreideanbau in den letzten Jahren bei über 90 %.<br />

Durch das rasche Auftreten von Resistenzen (Weizen-<br />

Mehltau, S. tritici, DTR/HTR, Netzflecken) gegen die<br />

ursprünglich breit wirksamen Storbilurine fehlte zudem<br />

über viele Jahre die Möglichkeit eines Resistenzmanagements<br />

bei vielen wichtigen Getreidepathogenen.<br />

Mit dem Wirkstoff Bixafen von Bayer CropScience ist<br />

nun der perfekte Partner für ein modernes Resistenzmanagement<br />

für SBI-Wirkstoffe gefunden. Bixafen ist<br />

ein systemisches Fungizid aus der chemischen Klasse<br />

der Pyrazole-Carboxamide und verfügt über eine breite<br />

Wirksamkeit gegen die wirtschaftlich bedeutendsten<br />

Getreidekrankheiten aus den Klassen der Ascomyceten,<br />

Basidiomyceten und Deuteromyceten. Die Kombination<br />

von Bixafen mit Prothioconazole ergibt somit nicht<br />

nur eine hervorragend wirksame Lösung zur Kontrolle<br />

einer Vielzahl von Getreidepathogenen, sondern erfüllt<br />

auch die Anforderungen eines modernen und effektiven<br />

Resistenzmanagements in einem Produkt. Neben der<br />

effektiven Bekämpfung der Getreidepathogene zeichnen<br />

sich <strong>Fungizide</strong> auf Basis der <strong>Xpro</strong> technology durch<br />

einen positiven Einfluss auf die Pflanzenphysiologie aus,<br />

der es den behandelten Pflanzen ermöglicht, das maximale<br />

Ertragspotenzial des Standortes und der Sorte<br />

auszuschöpfen. Die hervorragende Produktformulierung<br />

bewirkt eine großflächige und homogene Benetzung der<br />

Pflanzen, die rasche Antrocknung und der gute Kontakt<br />

zur Pflanzenoberfläche eine hervorragende Regenfestigkeit<br />

des Spritzbelags und eine lang anhaltende und<br />

kontinuierliche Bioverfügbarkeit der Wirkstoffe.<br />

Die Wirkstoffkombination aus Bixafen und Prothioconazole,<br />

eingebunden in modernste Formulierungstechnologie,<br />

wurde 2011 von Bayer CropScience mit den<br />

<strong>Fungizide</strong>n Aviator <strong>Xpro</strong> ® und Input <strong>Xpro</strong> ® als erste<br />

Vertreter der neuartigen <strong>Xpro</strong> technology © erfolgreich<br />

auf dem deutschen und englischen Markt eingeführt.<br />

Mit <strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® bietet Bayer CropScience Ihnen nun<br />

ein weiteres Fungizid auf der Basis der <strong>Xpro</strong> technology<br />

an. Mit der Wirkstoffkombination aus Bixafen, Tebuconazole<br />

und Prothioconazole zeigt <strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ®<br />

eine gute bis hervorragende Wirksamkeit gegen Septoria<br />

tritici, Pyrenophora tritici-repentis, Puccinia spp.,<br />

Leptospheria nodorum und Fusarium spp. in Weizen<br />

sowie Rhynchosporium secalis und Puccinia recondita<br />

in Roggen bzw. Septoria spp. und Puccinia recondita als<br />

den wichtigsten Krankheiten in der Triticale und verfügt<br />

in allen Getreidearten (Weizen, Gerste, Roggen, Triticale)<br />

über eine exzellente Pflanzenverträglichkeit.<br />

3


2. Wirkstoffe<br />

2.1 Identität der Wirkstoffe<br />

4<br />

2.1.1 Bixafen<br />

ISO common name:<br />

Bixafen<br />

Chemischer Name (IUPAC):<br />

N-(3‘,4‘-dichloro-5-fluorobiphenyl-2-yl)-3-<br />

(difluoromethyl)-1-methyl-1H-pyrazole-4-carboxamide<br />

Chemischer Name (CAS):<br />

1H-pyrazole-4-carboxamide, N-(3‘,4‘-dichloro-5-fluoro<br />

[1,1‘-biphenyl] -2-yl)-3-(difluoromethyl)-1-methyl-<br />

CAS Nummer:<br />

581809-46-3<br />

Strukturformel:<br />

F<br />

N<br />

H C<br />

3<br />

Summenformel:<br />

C 18H 12Cl 2F 3N 3O<br />

N<br />

Molekulargewicht:<br />

414,2 g/mol<br />

F<br />

O<br />

N<br />

H<br />

CI<br />

F<br />

CI


2.1.2 Prothioconazole 2.1.3 Tebuconazole<br />

ISO common name:<br />

Prothioconazole<br />

Chemischer Name (IUPAC):<br />

2-[2-(1-chlorocyclopropyl)-3-(2-chlorophenyl)-<br />

2-hydroxypropyl]-2,4-dihydro-3H-1,2,<br />

4-triazole-3-thione<br />

Chemischer Name (CAS):<br />

3H-1,2,4-Triazole-3-thione,2-[2-(1chlorocyclopropyl)-3-(2-chlorophenyl)-2hydoxypropyl]-1,2-dihydro-<br />

CAS Nummer:<br />

178928-70-6<br />

Strukturformel:<br />

CI<br />

Summenformel:<br />

C 14H 15Cl 2N 3OS<br />

Molekulargewicht:<br />

344,3 g/mol<br />

S<br />

N<br />

N<br />

H<br />

OH<br />

N<br />

CI<br />

ISO common name:<br />

Tebuconazole<br />

Chemischer Name (IUPAC):<br />

alpha-tert-butyl-alpha-(para-chlorophenetyl)-<br />

1h-1,2,4-triazole-1ethanol<br />

Chemischer Name (CAS):<br />

(+/-)-alpha-[2-(4chlorophenyl)ethyl]-alpha-<br />

(1,1-dimethyl)-1H1,2,4-triazole_1-ethanol<br />

CAS Nummer:<br />

107534-96-3<br />

CI<br />

Strukturformel:<br />

Summenformel:<br />

C 16H 22ClN 3O<br />

Molekulargewicht:<br />

307,8 g/mol<br />

OH<br />

N N<br />

N<br />

5


2. Wirkstoffe<br />

2.2 Chemisch-physikalische Wirkstoffeigenschaften<br />

6<br />

2.2.1 Bixafen<br />

Erscheinung:<br />

Pulver<br />

Farbe:<br />

weiß bis leicht braun<br />

Geruch:<br />

kein wahrnehmbarer Geruch<br />

Schmelzpunkt:<br />

142,9 °C<br />

Kochpunkt:<br />

nicht messbar<br />

Dampfdruck:<br />

4,6 x 10 -8 Pa bei 20 °C<br />

Relative Dichte:<br />

1,51 g/ml bei 20 °C<br />

Löslichkeit:<br />

in Wasser bei 20 °C: 0,49 mg/l<br />

In organischen Lösungsmitteln bei 20 °C:<br />

Heptan 0,056 g/l<br />

Dichlormethan 102 g/l<br />

Toluol 16 g/l<br />

Methanol 32 g/l<br />

Verteilungskoeffizient:<br />

log P OW: 3,3 bei 20 °C


2.2.2 Prothioconazole 2.2.3 Tebuconazol<br />

Erscheinung:<br />

Pulver<br />

Farbe:<br />

schwach beige<br />

Geruch:<br />

schwach, uncharakteristischer Geruch<br />

Schmelzpunkt:<br />

139,1 °C˘ – 144,5 °C<br />

Kochpunkt:<br />

487 °C ± 50 °C (kalkuliert)<br />

Dampfdruck:<br />

< 4 x 10 -7 Pa bei 20 °C<br />

Relative Dichte:<br />

1,36 g/ml bei 20 °C<br />

Löslichkeit:<br />

in Wasser bei 20 °C: 300 mg/l<br />

In organischen Lösungsmitteln bei 20 °C:<br />

Heptan 0,1 g/l<br />

Dichlormethan 88 g/l<br />

Xylol 8 g/l<br />

2-Propanol 87 g/l<br />

Verteilungskoeffizient:<br />

log P OW: 3,82 bei 20 °C<br />

Erscheinung:<br />

Pulver<br />

Farbe:<br />

farblos<br />

Geruch:<br />

geruchlos<br />

Schmelzpunkt:<br />

102,4 °C<br />

Kochpunkt:<br />

–<br />

Dampfdruck:<br />

1,3 x 10 -8 Pa bei 20 °C<br />

Relative Dichte:<br />

1,25 g/ml bei 20 °C<br />

Löslichkeit:<br />

in Wasser bei 20 °C: 36 mg/l<br />

In organischen Lösungsmitteln bei 20 °C:<br />

N-Hexan < 0,1 g/l<br />

Dichlormethan > 200 g/l<br />

Toluol 50 – 100 g/l<br />

2-Propanol 87 g/l<br />

Verteilungskoeffizient:<br />

log P OW: 3,7 bei 20 °C<br />

7


3. Produkteigenschaften<br />

3.1 Chemisch-physikalische Produkteigenschaften<br />

<strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® setzt sich zusammen aus den Wirkstoffen<br />

Bixafen, Prothioconazole und Tebuconazole. Bixafen,<br />

ist ein systemisches Fungizid aus der neuartigen,<br />

chemischen Klasse der Pyrazole-Carboxamide. Prothioconazole<br />

gehört zur chemischen Klasse der modernen<br />

Triazolinthione und Tebuconazole zu den Triazolen. Alle<br />

drei Wirkstoffe sind in ihrer Kombination als Emulsionskonzentrat<br />

(EC) formuliert.<br />

8<br />

Erscheinungsform<br />

Formulierung: Emulsionskonzentrat (EC)<br />

Erscheinung: flüssig<br />

Farbe: braun, klar bis leicht trüb<br />

Geruch: aromatisch<br />

Dichte: ca. 1,01 g/cm³ bei 20 °C<br />

Wasserlöslichkeit: mischbar<br />

Sicherheitsrelevante Daten<br />

pH-Wert: 4,5 – 6,5 bei 1 % bei 23 °C<br />

Flammpunkt: > 103 °C<br />

Selbstentzündung: 370 °C<br />

Viskosität: kinematisch 101 mm 2 /s bei 20 °C<br />

Oberflächenspannung: 27 nM/m bei 25 °C<br />

Explosivität: Nicht explosiv<br />

92/69/EWG, A.14 / OECD 113


3.2 Wirksamkeit der Wirkstoffkombination<br />

Das Wirkungsspektrum von <strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® umfasst alle<br />

wichtigen, im Getreide auftretenden Krankheitserreger<br />

Kultur Zielorganismus<br />

Weizen 1,25 l/ha Echter Mehltau<br />

Braunrost<br />

Gelbrost<br />

Septoria-Blattdürre<br />

Blatt- und Spelzenbräune<br />

Drechslera-Blattfleckenkrankheit<br />

Fusarium-Arten (Ährenbefall)<br />

Gerste 1,0 l/ha Echter Mehltau<br />

Zwergrost<br />

Rhynchosporium-Blattflecken<br />

Netzflecken<br />

Ramularia-Blattflecken<br />

„Unspezifische Blattflecken“<br />

Roggen 1,25 l/ha Rhynchosporium-Blattflecken<br />

Braunrost<br />

Echter Mehltau<br />

Triticale 1,25 l/ha Septoria-Arten<br />

Braunrost<br />

Die einzelnen Wirkstoffe Bixafen, Prothioconazole und<br />

Tebuconazole haben jeweils eine sehr geringe akute orale,<br />

dermale und inhalative Toxizität, sind als nicht hautreizend<br />

bzw. sensibilisierend eingestuft und werden von<br />

im Blattbereich sowie an der Ähre. Die Zulassung wurde<br />

für folgende Indikationen beantragt:<br />

Erysiphe graminis<br />

Puccinia triticina<br />

Puccinia striiformis<br />

Septoria tritici<br />

Septoria nodorum<br />

Pyrenophora tritici-repentis<br />

Fusarium spp.<br />

Erysiphe graminis<br />

Puccinia hordei<br />

Rhynchosporium secalis<br />

Drechslera teres<br />

Ramularia collo-cygni<br />

PLS<br />

Rhynchosporium secalis<br />

Puccinia recondita<br />

Erysiphe graminis<br />

Septoria spp.<br />

Puccinia recondita<br />

3.3 Toxikologische Produkteigenschaften<br />

Akute orale Toxizität 2000 mg/kg (LD50, Ratte)<br />

Akute dermale Toxizität > 2000 mg/kg (LD50, Ratte)<br />

Hautreizung keine Hautreizung (Kaninchen)<br />

Augenreizung keine Augenreizung (Kaninchen)<br />

Sensibilisierung sensibilisierend (Maus)<br />

allen Tierarten in akuten Toxizitätsstudien sehr gut vertragen.<br />

Das Produkt <strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® mit den formulierten<br />

Wirkstoffen verfügt ebenfalls über geringe Toxizität.<br />

<strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® (Bixafen 75 g/l + Prothioconazole 100 g/l + Tebuconazole 100 g/l)<br />

9


4. Umweltverhalten<br />

4.1 Wirkung in der<br />

belebten Umwelt<br />

4.2 Verhalten im Wasser<br />

4.3 Verhalten im Boden<br />

10<br />

Bei der Anwendung von <strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® kann davon<br />

ausgegangen werden, dass diese nicht schädlich auf<br />

Nichtziel-Organismen, inklusive Bienen, wasser- und<br />

bodenbewohnende Organismen und Nützlinge ist,<br />

wenn das Produkt entsprechend der guten landwirtschaftlichen<br />

Praxis eingesetzt wird.<br />

<strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® (Bixafen 75 g/l + Prothio-<br />

conazole 100 g/l + Tebuconazole 100 g/l)<br />

Regenbogenforelle 1,55 mg/l (96 h, LC50, O. mykiss)<br />

Daphnien 5,5 mg/l (48 h, EC50, D. magna)<br />

Algen 1,93 mg/l (72h, IC50, P. subcapitata)<br />

Studien zu Effekten von <strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® auf Transformation<br />

von Kohlenstoff und Stickstoff durch Bodenmikro-Organismen<br />

wurden ebenfalls durchgeführt.<br />

Die enthaltenen Wirkstoffe hatte keinen Einfluss auf<br />

Stickstofftransformation und Kohlenstoffmineralisation<br />

im Boden. Daraus kann geschlussfolgert werden, dass<br />

<strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® keinen dauerhaften Einfluss auf die<br />

Bodenflora hat.


5. Biologische Wirkung<br />

5.1 Aufnahme und Transport der Wirkstoffe<br />

Nach der Anlagerung des Spritzbelages von <strong>Skyway</strong><br />

<strong>Xpro</strong> ® an die Pflanzenoberfläche erfolgt über Diffusion<br />

die rasche Aufnahme der Wirkstoffe durch die Kutikula in<br />

das Blattgewebe. Bereits nach 24 Stunden sind jeweils<br />

rund 30 % des angelagerten Bixafen und Prothioconazole<br />

sowie 50 – 60 % des Tebuconazole in das Blatt<br />

diffundiert. In kürzester Zeit stehen somit ausreichende<br />

Mengen aller drei Wirkstoffe im Blattgewebe zur Verfügung,<br />

um Pathogene sicher zu bekämpfen. Aufgrund der<br />

noch schwächer ausgeprägten Wachsschicht erfolgt die<br />

Aufnahme in jüngere Blätter schneller als in ältere Blätter.<br />

Neben der gleichmäßigen Verteilung im Blattgewebe<br />

erfolgt auch ein Ferntransport mit dem Wasserstrom<br />

im Xylem.<br />

Der wesentliche Unterschied von <strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® zu<br />

Aviator <strong>Xpro</strong> ® besteht in dem zusätzlichen Wirkstoff<br />

Tebuconazole, der sich im Vergleich zu Prothioconazole<br />

und Bixafen systemisch schneller in der Pflanze<br />

ausbreitet. Die extrem rasche Aufnahme und Verteilung<br />

von Tebuconazole im Getreideblatt verstärkt die kurative<br />

Leistung gegen Rost-Arten oder DTR/HTR, während<br />

Bixafen und Prothioconazole über einen langen Zeitraum<br />

sehr gleichmäßig im Gewebe verteilt bleiben, ohne<br />

sich an der Blattspitze anzureichern.<br />

Daraus resultiert eine hervorragende Dauerwirkung, zumal<br />

aus dem Wirkstoffdepot auf der Blattoberfläche über<br />

einen langen Zeitraum die Wirkstoffe kontinuierlich in das<br />

Blattgewebe nachgeliefert werden und protektiv neue<br />

Infektionen verhindern.<br />

Blattpenetration & Systemizität in Gerste bei 20 °C / 60 % rLF nach 24 h<br />

Penetration (%)<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

BIX PRO<br />

BIX PRO<br />

BIX PRO<br />

Aviator <strong>Xpro</strong> ® 5 g/l Input <strong>Xpro</strong> ® 10 g/l <strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® 5 g/l<br />

TEB<br />

11


5. Biologische Wirkung<br />

5.2 <strong>Xpro</strong> technology mit LEAFSHIELD-Formulierungssystem<br />

<strong>Fungizide</strong> auf Basis der <strong>Xpro</strong> technolgy stellen einzigartige<br />

Kombinationen mit den besten Wirkstoffen ihrer<br />

Klassen dar, die durch das intelligente LEAFSHIELD-<br />

Formulierungssystem in ihrer Wirkung optimal<br />

unterstützt werden.<br />

LEAFSHIELD ist ein einzigartiges, neu patentiertes EC-<br />

Formulierungssystem und besteht aus drei verschieden<br />

wirkenden Additiven (Formulierung) und einem Emulgator.<br />

Das Zusammenwirken dieser multifunktionalen<br />

Bestandteile garantiert auch unter verschiedensten<br />

Anwendungs- und Witterungsbedingungen (Düsenart;<br />

Wasseraufwandmenge; Fahrgeschwindigkeit; wechselhafte<br />

Witterung; taufeuchte Bestände) eine optimale Benetzung<br />

der Getreidepflanzen und damit sichere Wirkung<br />

der <strong>Fungizide</strong>.<br />

Alle Additive sind spezifisch aufeinander abgestimmt, um<br />

die Wirkstoffe optimal auf der Blattoberfläche anzulagern,<br />

zu verteilen und gleichzeitig eine lange Verfügbarkeit und<br />

Aufnahme in das Pflanzengewebe sicherzustellen.<br />

Das LEAFSHIELD-Formulierungssystem gewährleistet<br />

im Vergleich zu anderen eine außergewöhnlich gute<br />

Multifunktionale Additive<br />

12<br />

Benetzung und gleichmäßige Verteilung der Spritzt ropfen<br />

auf der Blattoberfläche. Die extrem gute Anhaftung der<br />

Spritztropfen auf der Wachsschicht und die schnelle<br />

Einlagerung der Wirkstoffe in diese, sichern bereits nach<br />

wenigen Minuten eine hohe Regenbeständigkeit und<br />

eine dauerhafte Verfügbarkeit der Wirkstoffe auch unter<br />

kritischen Witterungsbedingungen.<br />

Damit wird das optimale Zusammenwirken von Bixafen,<br />

Prothioconazole und Tebuconazole in der Pflanze unterstützt.<br />

Durch eine schnelle Aufnahme der Wirkstoffe<br />

in das Pflanzengewebe wird eine hohe Kurativleistung<br />

und mit der ständigen Nachlieferung (Depotwirkung) eine<br />

lange Dauerwirkung der <strong>Xpro</strong>-<strong>Fungizide</strong> garantiert.<br />

Der praktische Vorteil des LEAFSHIELD-Formulierungssystems<br />

wird dem Landwirt noch während der Behandlung<br />

durch eine hervorragende Benetzung der gesamten<br />

Blattoberfläche sichtbar. Im Vergleich zu heutigen<br />

Formulierungssystemen wird eine deutlich bessere<br />

Benetzung der Blätter und Pflanzen erreicht. Das gilt<br />

auch bei geringen Wasseraufwandmengen und für unterschiedliche<br />

Düsentypen.<br />

Netzmittel Filmbildner & Haftmittel Penetrationsförderer Emulgator<br />

1.) Additiv A • •<br />

2.) Additiv B • • •<br />

3.) Additiv C • •<br />

4.) Emulgator • •


Optimale Blattbenetzung<br />

Das intelligente Formulierungssystem mit verschiedenen aufeinander<br />

abgestimmten, multifunktionalen Aktivatoren (Additiven).<br />

<strong>Xpro</strong>-LEAFSHIELD<br />

Formulierung<br />

Quelle: NIAB TAG, Silsoe Application Unit (UK 2011)<br />

5.3 Wirkungsmechanismus<br />

<strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® hemmt mit seinen drei Wirkstoffen<br />

essentielle biochemische Prozesse und stört nachhaltig<br />

zentrale Stoffwechselvorgänge des Pilzes. Die Wirkung<br />

von Bixafen beruht auf der Hemmung des Enzyms<br />

Succinat-Dehydrogenase im Komplex II der mitochondrialen<br />

Atmungskette der Pilze, wodurch die Versorgung<br />

der Hyphen mit Energie und essentiellen Bausteinen aus<br />

dem Citratzyklus unterbunden wird. Gleichzeitig greifen<br />

die Wirkstoffe Tebuconazole und Prothioconazole in die<br />

Sterol-Biosynthese ein, was zu einer Anreicherung von<br />

charakteristischen Zwischenstufen der Ergosterolsynthese<br />

führt. Als Folge kommt es zu morphologischen<br />

Fehlbildungen im Membransystem in den Pilzzellen<br />

sowie zu Fehlbildungen in der Zellwand. Die Pilzhyphen<br />

schwellen abnorm stark an und verzweigen sich extrem<br />

oft. In einigen Fällen wurde auch ein Platzen der Hyphen<br />

beobachtet. Weiterhin unterdrücken sie das Wachstum<br />

der Keimschläuche und die Ausbildung von Appressorien.<br />

Somit kann keine Infektion der Pflanzenzellen durch<br />

Neue SDHI<br />

EC-Formulierung<br />

Alte SDHI<br />

SC-Formulierung<br />

den Pilz erfolgen. Neben dieser protektiven Wirkung<br />

verfügt Prothioconazole zudem über die anerkannt beste<br />

Kurativleistung aller Azole gegenüber Septoria tritici im<br />

Weizen und bekämpft nachhaltig auch sich ausbreitende<br />

Infektionsquellen. Stärken des Tebuconazole liegen<br />

in der etwas höheren Systemizität sowie der anerkannt<br />

starken Rostleistung, die durch das neuartige Formulierungsgerüst<br />

noch verstärkt wurde.<br />

Die beiden unterschiedlichen Wirkmechanismen dieser<br />

Wirkstoffe in <strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® ergänzen sich optimal und<br />

bilden ein integriertes Resistenzmanagement. Alle drei<br />

systemischen Wirkstoffe unterbinden bei protektiver Anwendung<br />

zugleich Keimschlauchwachstum, Appresorienbildung<br />

/ Infektionshyphen, interzelluläres Wachstum und<br />

Sporulation. Trotz der kurativen Eigenschaften, insbesondere<br />

des Prothioconazole, sollte unter Praxisbedingungen<br />

<strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® hauptsächlich vorbeugend (protektiv)<br />

angewendet werden, um eine möglichst umfassende und<br />

nachhaltige Krankheitskon trolle zu erreichen.<br />

13


5. Biologische Wirkung<br />

5.4 Pflanzenphysiologische Eigenschaften<br />

<strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® verfügt wie sämtliche <strong>Fungizide</strong> auf<br />

Basis der <strong>Xpro</strong> technology nicht über nur ein breites<br />

Wirkungsspektrum, sondern auch über ertragswirksame<br />

pflanzenphysiologische Eigenschaften. Bixafen bewirkt<br />

einen „Stay Green“-Effekt bei den Getreidepflanzen, der<br />

sich in verzögerter Seneszenz, erhöhter Photosynthese-<br />

Aktivität und Stresstoleranz sowie gleichmäßiger Abreife<br />

zeigt.<br />

In einem Forschungsprojekt an der Universität Bonn<br />

bewirkte Bixafen im Weizen ebenfalls eine verzögerte<br />

Seneszens und gleichmäßigere Abreife gegenüber anderen<br />

Fungizidmaßnahmen. Zu BBCH 80 (Gelbreife) wiesen<br />

diese Varianten eine deutlich höhere photosynthetische<br />

Leistung und Transpiration sowohl bei den Blättern als<br />

auch bei der Ähre auf. Ab BBCH 85 glichen sich diese<br />

Prozesse dem der anderen Fungizidmaßnahmen an, so<br />

dass zum Erntetermin alle Fungizidvarianten vollständig<br />

abgereift waren.<br />

14<br />

Ein weiterer physiologischer Effekt ist, dass sich mit<br />

<strong>Xpro</strong> technology behandelte Getreidepflanzen rascher<br />

und vollständiger von Trockenstress erholen als bei anderen<br />

Fungizidmaßnahmen. Untersuchungen zu diesem<br />

Effekt und den biologischen Mechanismen laufen zurzeit.<br />

Die Vitalität der Getreidepflanzen als Schlüsselfaktor für<br />

den Ertrag wird durch <strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® positiv beeinflusst.<br />

Die behandelten Pflanzen sind nachweislich in der Lage<br />

oxidativen Stress, aber auch Trockenstress besser zu<br />

bewältigen, wodurch sich die Seneszenz der Pflanzen<br />

verzögert. Die photosynthetische Leistung bleibt über<br />

einen längeren Zeitraum stabil auf hohem Niveau, was<br />

sich durch ein deutlich höheres Tausendkorngewicht<br />

aufgrund der verlängerten Kornfüllungsphase auch<br />

im höchsten Ertrag niederschlägt. Zusammen mit der<br />

langen Gesunderhaltung des Blattapparates gegenüber<br />

sämtlichen relevanten Pathogenen sind somit die<br />

Getreidepflanzen in der Lage, im Rahmen ihres sortenspezifischen<br />

Abreifeverhaltens das Ertragspotenzial des<br />

Standortes unter den gegeben Witterungsumständen<br />

optimal auszunutzen.


5.5 Kulturpflanzenverträglichkeit<br />

5.6 Anwendung<br />

5.7 Wirkungsspektrum<br />

5.8 Wartezeit (PHI)<br />

Nach unseren Erfahrungen ist <strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® in<br />

allen Formulierungen sowie zur Registrierung eingereichten<br />

Aufwandmengen in allen Weizen-, Gerste-,<br />

Roggen- und Triticalesorten gut verträglich. Unter ungünstigen<br />

Bedingungen kann es aber bei überhöhten<br />

Aufwandmengen zu Kulturschädigungen kommen.<br />

Die Anwendung von <strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® im Getreide<br />

umfasst die gezielte Bekämpfung von Krankheitserregern<br />

von Pathogenen im Blattbereich und ermöglicht<br />

eine effektive Kontrolle von Ährenkrankheiten. Neben<br />

der gezielten und sicheren Krankheitskontrolle führen<br />

auch die Nutzung der pflanzenphysiologischen Effekte<br />

zu deutlichen Ertrags- und Qualitätssteigerungen.<br />

Außerdem spielt <strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® als leistungsfähige<br />

Kombination zweier nicht kreuz-resistenter Wirkmechanismen<br />

eine entscheidende Rolle im Rahmen<br />

eines integrierten Resistenzmanagements.<br />

<strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® vereint die Eigenschaften von Spezialprodukten<br />

gegen Ährenfusariosen und Abreifekrankheiten<br />

sowie von Breitbandfungiziden gegen<br />

Blattkrankheiten in einem Produkt.<br />

Besonders erwähnenswert sind im Blattbereich die<br />

kurative und protektive Leistung gegen Septoria-Arten<br />

an Weizen und Triticale, gegen Rhynchosporium<br />

secalis an Roggen sowie Pyrenophora-Arten an Weizen<br />

sowie sämtliche Getreideroste in allen Kulturen.<br />

In der Ährenbehandlung eingesetzt bekämpft es wirkungsvoll<br />

Ährenfusariosen, die für die Bildung von Mykotoxinen<br />

verantwortlich sind und reduziert die Mykotoxinbelastung<br />

auf dem Niveau von Spezialfungiziden.<br />

Für <strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® wird eine Wartezeit von 35 Tagen<br />

vorgeschlagen. Da die vorgeschlagenen Anwendungsgebiete<br />

sich nach den Wachstumsstadien der<br />

Kulturpflanzen richten (Weizen, Roggen, Triticale bis<br />

BBCH 69; Gerste bis BBCH 61) dürfte der Zeitraum<br />

zwischen letzter Applikation und Ernte voraussichtlich<br />

deutlich länger sein. Daher richtet sich die Empfehlung<br />

nach den ungünstigsten anzunehmenden<br />

Anwendungsbedingungen.<br />

15


6. Anwendungstechnik<br />

6.1 Anwendungsempfehlung<br />

Weizen, Roggen und Triticale<br />

Gegen Blatt- und Abreifekrankheiten, Echten<br />

Mehltau (Erysiphe graminis), Septoria-Blattdürre<br />

(Septoria tritici), Drechslera-Blattfleckenkrankheit<br />

(Pyrenophora tritici-repentis), Braunrost (Puccinia<br />

spp.), Rhynchosporium-Blattflecken (Rhynchosporium<br />

secalis), Gelbrost (Puccinia striiformis) und Blatt- und<br />

Spelzenbräune (Leptospheria nodorum) im Frühjahr<br />

bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten<br />

Symptome spritzen. Bei Neubefall wiederholen.<br />

Im Weizen gegen Fusarium-Ährenbefall (Fusarium<br />

spp.) und zur Verminderung der Mykotoxine im Erntegut<br />

zur Blüte.<br />

Gerste<br />

Gegen Blattkrankheiten, Echten Mehltau (Erysiphe<br />

graminis), Rhynchosporium-Blattflecken (Rhynchosporium<br />

secalis), Netzflecken (Drechslera teres),<br />

Zwergrost (Puccinia hordei), Ramularia-Blattfleckenkrankheit<br />

(Ramularia collo-cygni) sowie zur<br />

Minderung nichtparasitärer Blattflecken (PLS) im<br />

Frühjahr bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der<br />

ersten Symptome spritzen. Bei Neubefall wiederholen.<br />

16<br />

Anwendungszeitraum:<br />

Mitte Bestockung (BBCH 25) bis<br />

Beginn Blüte (BBCH 61).<br />

Bei Rostbefall: Ende Blüte (BBCH 69).<br />

Aufwandmenge:<br />

1,25 Liter/ha<br />

Maximal 2 Anwendungen<br />

Behandlungsabstand: 14 – 21 Tage<br />

Anwendungszeitraum:<br />

Beginn Blüte (BBCH 61) bis<br />

Ende Blüte (BBCH 69).<br />

Aufwandmenge:<br />

1,25 Liter/ha.<br />

Maximal 1 Anwendung<br />

Anwendungszeitraum:<br />

Mitte Bestockung (BBCH 25) bis<br />

Beginn Blüte (BBCH 61).<br />

Aufwandmenge:<br />

1,0 Liter/ha<br />

Maximal 2 Anwendungen<br />

Behandlungsabstand: 14 – 21 Tage


6. Anwendungstechnik<br />

6.2 Mischbarkeit<br />

<strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® ist chemisch verträglich und mischbar<br />

mit den meisten gebräuchlichen <strong>Fungizide</strong>n und Insektiziden<br />

im Getreide. Mischungen mit speziellen Herbiziden,<br />

Wachstumsreglern und Blattdüngern werden,<br />

entsprechend ihrer Bedeutung in der Praxis, auf dem<br />

Etikett aufgeführt.<br />

Sämtliche Hinweise zur chemischen und biologischen<br />

Verträglichkeit sind zu beachten. Bestehen bei der ersten<br />

Anwendung einer Tankmischung Zweifel, empfehlen<br />

wir vor dem großflächigen Einsatz die Ausbringung<br />

auf einer kleineren Testfläche.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie von der Bayer<br />

CropScience Deutschland GmbH oder dem lokalen<br />

Vertriebsberater. Sofern erhältlich, befolgen Sie den<br />

auf dem Etikett aufgeführten Empfehlungen zur chemischen<br />

und biologischen Verträglichkeit.<br />

17


7. Resistenzbildung<br />

7. Resistenzbildung<br />

Hinsichtlich Wirkungsmechanismus und Wirkort unterscheidet<br />

sich Bixafen von den bisher häufig im Getreideanbau<br />

eingesetzten Wirkstoffen, wie Morpholinen, Triazol-<br />

und Strobilurin-<strong>Fungizide</strong>n. Da SDHI-<strong>Fungizide</strong> mit<br />

der Hemmung der Succinat-Dehydrogenase an einem<br />

anderen Target (Enzym) der mitochondrialen Atmungskette<br />

angreifen als QoI-<strong>Fungizide</strong>, ist keine Kreuzresistenz<br />

mit Strobilurinen bekannt. Trotzdem sind laut FRAC<br />

(Fungicide Resistance Action Comittee) Mischungen von<br />

Strobilurinen und Carboxamiden ohne weiteren Partner<br />

für ein Resistenzmanagement nicht zu empfehlen. Als<br />

beste Lösung muss die Mischung mit nicht kreuzresistenten<br />

<strong>Fungizide</strong>n, wie z. B. Spiroxamine gegen Mehltau<br />

sowie mit leistungsstarken Azol-<strong>Fungizide</strong>n bei anderen<br />

Blatt- und Halmbasispathogenen gelten.<br />

Die Gefahr einer Resistenzbildung bei den SDHI-<strong>Fungizide</strong>n<br />

(Succinat-Dehydrogenase-Inhibitoren), welche die<br />

Wirkstoffgruppen Carboxamide und Benzamide umfasst,<br />

wird von FRAC als mittel bis hoch eingestuft. Um eine<br />

Resistenzbildung zu vermeiden, wird daher ein aktives<br />

Resistenzmanagement als notwendig erachtet. Aufgrund<br />

des identischen Wirkungsmechanismus und Wirkortes<br />

wird beim Auftreten von Resistenzen mit einer zumindest<br />

teilweisen Kreuzresistenz innerhalb dieser Wirkstoffklasse<br />

gerechnet. Bisher sind bei den bekämpften Pathogenen<br />

im Getreide auch nach mehrjährigen Einsatz keine<br />

Resistenzen gegen SDHI-<strong>Fungizide</strong> bekannt.<br />

Für die von Bixafen effektiv bekämpften Getreidepathogene<br />

(Septoria, Braun- & Zwergrost, Netzflecken,<br />

Rhynchosporium etc.) wird das Risiko einer Resistenzbildung<br />

nach FRAC als gering bis mittel eingestuft. Zudem<br />

sind, im Gegensatz zur QoI-Resistenz, die Proteine der<br />

Succinat-Dehydrogenase im Zellkern codiert, was das<br />

allgemeine Resistenzrisiko eher reduziert.<br />

18<br />

Durch die Kombination von Bixafen mit den anerkannt<br />

leistungsstarken Prothioconazole und Tebuconazole<br />

verfügt <strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® aufgrund zweier völlig unterschiedlicher<br />

Wirkmechanismen über ein integriertes<br />

Resistenzmanagement. Trotzdem sollten diese <strong>Fungizide</strong><br />

entsprechend der FRAC-Empfehlung nicht mehr als zwei<br />

Mal pro Saison eingesetzt werden, um einen unnötigen<br />

Selektionsdruck auf den neuen Wirkmechanismus zu<br />

vermeiden. Gleichzeitig schützt die Anwendung in Spritzfolgen<br />

mit Acolfungiziden diese vor Resistenzen.<br />

<strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong>® bedeutet integriertes Krankheits-<br />

und Resistenzmanagement:<br />

• Modernste, leistungsstärkste Wirkstoffe in wirkungssicherer<br />

Aufwandmengenkombination<br />

• Nutzung nicht kreuzresistenter Wirkmechanismen (DMI)<br />

mit vergleichbarem Wirkungsspektrum<br />

• Ausgezeichnete Kurativ- und Dauerleistung der Einzelwirkstoffen<br />

gegenüber den bedeutendsten Krankheitserregern<br />

im Getreide<br />

Schnelle Aufnahme und Verteilung von Tebuconazole bewirkt<br />

eine rasche Anfangswirkung und den Schutz nicht<br />

benetzter Pflanzenteile.<br />

Ähnliche systemische Eigenschaften und die Depotbildung<br />

von Bixafen und Prothioconazole ermöglichen in<br />

optimaler Weise die gleichzeitige Aufnahme, Verteilung<br />

und Verfügbarkeit und führen darüber hinaus zur lang<br />

anhaltenden Wirkung beider Wirkstoffe.<br />

Effektives und frühzeitiges Krankheitsmanagement ist<br />

die wesentliche Voraussetzung für ein funktionierendes<br />

Resistenzmanagement und dazu ist die leistungsstärkste<br />

Problemlösung die sicherste Alternative.


8. Allgemeine Hinweise<br />

9. Haftungsausschluss<br />

8. Allgemeine Hinweise<br />

• Zur Vermeidung von Risiken für Mensch und Umwelt<br />

ist die Gebrauchsanleitung einzuhalten.<br />

• Das Mittel ist giftig für Wasserorganismen und kann<br />

in Gewässern langfristige schädliche Wirkungen<br />

haben.<br />

• Sensibilisierung durch Hautkontakt ist möglich.<br />

• Getrennt von Lebens- und Futtermitteln sowie<br />

unzugänglich für Kinder und nur in verschlossenen<br />

Originalbehältern aufbewahren.<br />

• Während der Arbeit nicht essen, trinken oder rauchen.<br />

• Berührung mit der Haut vermeiden.<br />

• Bei Verschlucken sofort ärztlichen Rat einholen und<br />

das Etikett vorzeigen.<br />

• Beim Umgang mit Pflanzenschutzmitteln empfehlen<br />

wir als Arbeitskleidung grundsätzlich den Standardanzug<br />

(Pflanzenschutz) und beim Umgang mit dem<br />

unverdünnten Mittel zusätzlich Universal-Schutzhandschuhe<br />

(Pflanzenschutz) gemäß BBA-Richtlinie I,<br />

3-3 / 2 zu tragen. Handschuhe vor dem Ausziehen<br />

waschen. In geschlossenen Räumen für ausreichend<br />

Lüftung sorgen.<br />

• Die allgemeinen Vorsichtsmaßnahmen beim Umgang<br />

mit Pflanzenschutzmitteln sowie die Hinweise zur<br />

Beseitigung von Produkten bzw. Beizmittelresten, sei<br />

es unverdünnt oder auch verdünnt, sind zu beachten.<br />

Ausführliche Informationen über die sichere Handhabung<br />

und Lagerung des Produktes enthält die<br />

dem Produkt beigelegte Gebrauchsanleitung bzw.<br />

das Etikett.<br />

9. Haftungsausschluss Lesen und beachten Sie vor dem Einsatz von <strong>Skyway</strong><br />

<strong>Xpro</strong> ® genauestens die Gebrauchsanleitung, die<br />

Sicherheitshinweise und sämtliche weiteren Informationen<br />

auf dem Produktetikett. Unsere technischen<br />

Informationen basieren auf breiten wissenschaftlichen<br />

Untersuchungen. Diese entsprechen wahrhaftig und<br />

genauestens unserem aktuellsten Wissenstand, stellen<br />

aber keine Garantie dar, da Anwendungs- und Lagerbedingungen<br />

nicht von uns kontrolliert werden können.<br />

Beschreibungen und Eigentumsrechte beinhalten keine<br />

Aussagen zur Verantwortlichkeit bei Schäden.<br />

In allen anderen Fällen gelten unsere Verkaufsrichtlinien.<br />

19


© 11/2011<br />

Beratung • Aus der Praxis • TV • Premeo • Wetter<br />

Kostenloses AgrarTelefon:<br />

0 800-220 220 9<br />

Regionalbüro Nord<br />

Lerchenkamp 11<br />

31137 Hildesheim<br />

Telefon (0 51 21) 74 19 8-20<br />

Telefax (0 51 21) 74 19 8-10<br />

Regionalbüro Süd<br />

Friedrich-Bergius-Ring 34<br />

97076 Würzburg<br />

Telefon (09 31) 35 96 58-0<br />

Telefax (09 31) 27 04 99 65<br />

Kontaktadresse in Notfällen:<br />

(Vergiftungen, Brände<br />

und Transportschäden)<br />

Sicherheitszentrale/Feuerwehr<br />

D-41539 Dormagen<br />

Telefon: (0 21 33) 51-42 33<br />

Bayer CropScience Deutschland GmbH<br />

Elisabeth-Selbert-Str. 4 a<br />

D-40764 Langenfeld<br />

Telefon +49 (0) 21 73 - 20 76-0<br />

Telefax +49 (0) 21 73 - 20 76-4 51<br />

www.agrar.bayer.de<br />

BCSD 00075846

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!