Skyway Xpro Technisches Produktprofil (PDF 1,3 MB - Fungizide
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<strong>Technisches</strong><br />
<strong>Produktprofil</strong><br />
Zulassung wird erwartet;<br />
Produkt erst nach Zulassungserteilung in Deutschland erhältlich
Inhaltsverzeichnis<br />
1. Einleitung ................................................................................................3<br />
2. Wirkstoffe<br />
2.1 Identität der Wirkstoffe ..................................................................4–5<br />
2.2 Chemisch-physikalische Wirkstoffeigenschaften ......................... 6–7<br />
3. Produkteigenschaften<br />
3.1 Chemisch-physikalische Produkteigenschaften ...............................8<br />
3.2 Wirksamkeit der Wirkstoffkombination .............................................9<br />
3.3 Toxikologische Produkteigenschaften ..............................................9<br />
4. Umweltverhalten<br />
4.1 Wirkung in der belebten Umwelt ..................................................... 10<br />
4.2 Verhalten im Wasser ........................................................................ 10<br />
4.3 Verhalten im Boden ......................................................................... 10<br />
5. Biologische Wirkung<br />
5.1 Aufnahme und Transport der Wirkstoffe ......................................... 11<br />
5.2 <strong>Xpro</strong> technology mit LEAFSHIELD-Formulierungssystem .............. 12<br />
5.3 Wirkungsmechanismus ................................................................... 13<br />
5.4 Pflanzenphysiologische Eigenschaften ........................................... 14<br />
5.5 Kulturpflanzenverträglichkeit ........................................................... 15<br />
5.6 Anwendung ...................................................................................... 15<br />
5.7 Wirkungsspektrum .......................................................................... 15<br />
5.8 Wartezeit (PHI) ................................................................................. 15<br />
6. Anwendungstechnik<br />
6.1 Anwendungsempfehlung ................................................................. 16<br />
6.2 Mischbarkeit .................................................................................... 17<br />
7. Resistenzbildung .................................................................................18<br />
8. Allgemeine Hinweise ...........................................................................19<br />
9. Haftungsausschluss ............................................................................19<br />
2
1. Einleitung<br />
Unter den gemäßigt-feuchten Klimabedingungen<br />
in Nord- und Mitteleuropa können pilzliche Krankheitserreger<br />
im Getreide zu großen Ertragsverlusten<br />
führen. Um das Ertragspotenzial der Sorte und<br />
des Standortes optimal ausnutzen zu können bzw.<br />
Qualitäten abzusichern, gehören daher <strong>Fungizide</strong> in<br />
Deutschland zu den ackerbaulichen Standardmaßnahmen<br />
im Getreideanbau.<br />
Die tragende Säule der Getreidefungizide sind seit Jahrzehnten<br />
die Wirkstoffe aus der Klasse der SBI-<strong>Fungizide</strong><br />
(insbes. Azole, Triazole), deren Wirkung auf der Hemmung<br />
der Sterol-Biosynthese beruht. Aufgrund ihrer kurativen<br />
und protektiven Eigenschaften sowie ihrer breiten Wirksamkeit<br />
liegt der Anteil von <strong>Fungizide</strong>n auf SBI-Basis<br />
im Getreideanbau in den letzten Jahren bei über 90 %.<br />
Durch das rasche Auftreten von Resistenzen (Weizen-<br />
Mehltau, S. tritici, DTR/HTR, Netzflecken) gegen die<br />
ursprünglich breit wirksamen Storbilurine fehlte zudem<br />
über viele Jahre die Möglichkeit eines Resistenzmanagements<br />
bei vielen wichtigen Getreidepathogenen.<br />
Mit dem Wirkstoff Bixafen von Bayer CropScience ist<br />
nun der perfekte Partner für ein modernes Resistenzmanagement<br />
für SBI-Wirkstoffe gefunden. Bixafen ist<br />
ein systemisches Fungizid aus der chemischen Klasse<br />
der Pyrazole-Carboxamide und verfügt über eine breite<br />
Wirksamkeit gegen die wirtschaftlich bedeutendsten<br />
Getreidekrankheiten aus den Klassen der Ascomyceten,<br />
Basidiomyceten und Deuteromyceten. Die Kombination<br />
von Bixafen mit Prothioconazole ergibt somit nicht<br />
nur eine hervorragend wirksame Lösung zur Kontrolle<br />
einer Vielzahl von Getreidepathogenen, sondern erfüllt<br />
auch die Anforderungen eines modernen und effektiven<br />
Resistenzmanagements in einem Produkt. Neben der<br />
effektiven Bekämpfung der Getreidepathogene zeichnen<br />
sich <strong>Fungizide</strong> auf Basis der <strong>Xpro</strong> technology durch<br />
einen positiven Einfluss auf die Pflanzenphysiologie aus,<br />
der es den behandelten Pflanzen ermöglicht, das maximale<br />
Ertragspotenzial des Standortes und der Sorte<br />
auszuschöpfen. Die hervorragende Produktformulierung<br />
bewirkt eine großflächige und homogene Benetzung der<br />
Pflanzen, die rasche Antrocknung und der gute Kontakt<br />
zur Pflanzenoberfläche eine hervorragende Regenfestigkeit<br />
des Spritzbelags und eine lang anhaltende und<br />
kontinuierliche Bioverfügbarkeit der Wirkstoffe.<br />
Die Wirkstoffkombination aus Bixafen und Prothioconazole,<br />
eingebunden in modernste Formulierungstechnologie,<br />
wurde 2011 von Bayer CropScience mit den<br />
<strong>Fungizide</strong>n Aviator <strong>Xpro</strong> ® und Input <strong>Xpro</strong> ® als erste<br />
Vertreter der neuartigen <strong>Xpro</strong> technology © erfolgreich<br />
auf dem deutschen und englischen Markt eingeführt.<br />
Mit <strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® bietet Bayer CropScience Ihnen nun<br />
ein weiteres Fungizid auf der Basis der <strong>Xpro</strong> technology<br />
an. Mit der Wirkstoffkombination aus Bixafen, Tebuconazole<br />
und Prothioconazole zeigt <strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ®<br />
eine gute bis hervorragende Wirksamkeit gegen Septoria<br />
tritici, Pyrenophora tritici-repentis, Puccinia spp.,<br />
Leptospheria nodorum und Fusarium spp. in Weizen<br />
sowie Rhynchosporium secalis und Puccinia recondita<br />
in Roggen bzw. Septoria spp. und Puccinia recondita als<br />
den wichtigsten Krankheiten in der Triticale und verfügt<br />
in allen Getreidearten (Weizen, Gerste, Roggen, Triticale)<br />
über eine exzellente Pflanzenverträglichkeit.<br />
3
2. Wirkstoffe<br />
2.1 Identität der Wirkstoffe<br />
4<br />
2.1.1 Bixafen<br />
ISO common name:<br />
Bixafen<br />
Chemischer Name (IUPAC):<br />
N-(3‘,4‘-dichloro-5-fluorobiphenyl-2-yl)-3-<br />
(difluoromethyl)-1-methyl-1H-pyrazole-4-carboxamide<br />
Chemischer Name (CAS):<br />
1H-pyrazole-4-carboxamide, N-(3‘,4‘-dichloro-5-fluoro<br />
[1,1‘-biphenyl] -2-yl)-3-(difluoromethyl)-1-methyl-<br />
CAS Nummer:<br />
581809-46-3<br />
Strukturformel:<br />
F<br />
N<br />
H C<br />
3<br />
Summenformel:<br />
C 18H 12Cl 2F 3N 3O<br />
N<br />
Molekulargewicht:<br />
414,2 g/mol<br />
F<br />
O<br />
N<br />
H<br />
CI<br />
F<br />
CI
2.1.2 Prothioconazole 2.1.3 Tebuconazole<br />
ISO common name:<br />
Prothioconazole<br />
Chemischer Name (IUPAC):<br />
2-[2-(1-chlorocyclopropyl)-3-(2-chlorophenyl)-<br />
2-hydroxypropyl]-2,4-dihydro-3H-1,2,<br />
4-triazole-3-thione<br />
Chemischer Name (CAS):<br />
3H-1,2,4-Triazole-3-thione,2-[2-(1chlorocyclopropyl)-3-(2-chlorophenyl)-2hydoxypropyl]-1,2-dihydro-<br />
CAS Nummer:<br />
178928-70-6<br />
Strukturformel:<br />
CI<br />
Summenformel:<br />
C 14H 15Cl 2N 3OS<br />
Molekulargewicht:<br />
344,3 g/mol<br />
S<br />
N<br />
N<br />
H<br />
OH<br />
N<br />
CI<br />
ISO common name:<br />
Tebuconazole<br />
Chemischer Name (IUPAC):<br />
alpha-tert-butyl-alpha-(para-chlorophenetyl)-<br />
1h-1,2,4-triazole-1ethanol<br />
Chemischer Name (CAS):<br />
(+/-)-alpha-[2-(4chlorophenyl)ethyl]-alpha-<br />
(1,1-dimethyl)-1H1,2,4-triazole_1-ethanol<br />
CAS Nummer:<br />
107534-96-3<br />
CI<br />
Strukturformel:<br />
Summenformel:<br />
C 16H 22ClN 3O<br />
Molekulargewicht:<br />
307,8 g/mol<br />
OH<br />
N N<br />
N<br />
5
2. Wirkstoffe<br />
2.2 Chemisch-physikalische Wirkstoffeigenschaften<br />
6<br />
2.2.1 Bixafen<br />
Erscheinung:<br />
Pulver<br />
Farbe:<br />
weiß bis leicht braun<br />
Geruch:<br />
kein wahrnehmbarer Geruch<br />
Schmelzpunkt:<br />
142,9 °C<br />
Kochpunkt:<br />
nicht messbar<br />
Dampfdruck:<br />
4,6 x 10 -8 Pa bei 20 °C<br />
Relative Dichte:<br />
1,51 g/ml bei 20 °C<br />
Löslichkeit:<br />
in Wasser bei 20 °C: 0,49 mg/l<br />
In organischen Lösungsmitteln bei 20 °C:<br />
Heptan 0,056 g/l<br />
Dichlormethan 102 g/l<br />
Toluol 16 g/l<br />
Methanol 32 g/l<br />
Verteilungskoeffizient:<br />
log P OW: 3,3 bei 20 °C
2.2.2 Prothioconazole 2.2.3 Tebuconazol<br />
Erscheinung:<br />
Pulver<br />
Farbe:<br />
schwach beige<br />
Geruch:<br />
schwach, uncharakteristischer Geruch<br />
Schmelzpunkt:<br />
139,1 °C˘ – 144,5 °C<br />
Kochpunkt:<br />
487 °C ± 50 °C (kalkuliert)<br />
Dampfdruck:<br />
< 4 x 10 -7 Pa bei 20 °C<br />
Relative Dichte:<br />
1,36 g/ml bei 20 °C<br />
Löslichkeit:<br />
in Wasser bei 20 °C: 300 mg/l<br />
In organischen Lösungsmitteln bei 20 °C:<br />
Heptan 0,1 g/l<br />
Dichlormethan 88 g/l<br />
Xylol 8 g/l<br />
2-Propanol 87 g/l<br />
Verteilungskoeffizient:<br />
log P OW: 3,82 bei 20 °C<br />
Erscheinung:<br />
Pulver<br />
Farbe:<br />
farblos<br />
Geruch:<br />
geruchlos<br />
Schmelzpunkt:<br />
102,4 °C<br />
Kochpunkt:<br />
–<br />
Dampfdruck:<br />
1,3 x 10 -8 Pa bei 20 °C<br />
Relative Dichte:<br />
1,25 g/ml bei 20 °C<br />
Löslichkeit:<br />
in Wasser bei 20 °C: 36 mg/l<br />
In organischen Lösungsmitteln bei 20 °C:<br />
N-Hexan < 0,1 g/l<br />
Dichlormethan > 200 g/l<br />
Toluol 50 – 100 g/l<br />
2-Propanol 87 g/l<br />
Verteilungskoeffizient:<br />
log P OW: 3,7 bei 20 °C<br />
7
3. Produkteigenschaften<br />
3.1 Chemisch-physikalische Produkteigenschaften<br />
<strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® setzt sich zusammen aus den Wirkstoffen<br />
Bixafen, Prothioconazole und Tebuconazole. Bixafen,<br />
ist ein systemisches Fungizid aus der neuartigen,<br />
chemischen Klasse der Pyrazole-Carboxamide. Prothioconazole<br />
gehört zur chemischen Klasse der modernen<br />
Triazolinthione und Tebuconazole zu den Triazolen. Alle<br />
drei Wirkstoffe sind in ihrer Kombination als Emulsionskonzentrat<br />
(EC) formuliert.<br />
8<br />
Erscheinungsform<br />
Formulierung: Emulsionskonzentrat (EC)<br />
Erscheinung: flüssig<br />
Farbe: braun, klar bis leicht trüb<br />
Geruch: aromatisch<br />
Dichte: ca. 1,01 g/cm³ bei 20 °C<br />
Wasserlöslichkeit: mischbar<br />
Sicherheitsrelevante Daten<br />
pH-Wert: 4,5 – 6,5 bei 1 % bei 23 °C<br />
Flammpunkt: > 103 °C<br />
Selbstentzündung: 370 °C<br />
Viskosität: kinematisch 101 mm 2 /s bei 20 °C<br />
Oberflächenspannung: 27 nM/m bei 25 °C<br />
Explosivität: Nicht explosiv<br />
92/69/EWG, A.14 / OECD 113
3.2 Wirksamkeit der Wirkstoffkombination<br />
Das Wirkungsspektrum von <strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® umfasst alle<br />
wichtigen, im Getreide auftretenden Krankheitserreger<br />
Kultur Zielorganismus<br />
Weizen 1,25 l/ha Echter Mehltau<br />
Braunrost<br />
Gelbrost<br />
Septoria-Blattdürre<br />
Blatt- und Spelzenbräune<br />
Drechslera-Blattfleckenkrankheit<br />
Fusarium-Arten (Ährenbefall)<br />
Gerste 1,0 l/ha Echter Mehltau<br />
Zwergrost<br />
Rhynchosporium-Blattflecken<br />
Netzflecken<br />
Ramularia-Blattflecken<br />
„Unspezifische Blattflecken“<br />
Roggen 1,25 l/ha Rhynchosporium-Blattflecken<br />
Braunrost<br />
Echter Mehltau<br />
Triticale 1,25 l/ha Septoria-Arten<br />
Braunrost<br />
Die einzelnen Wirkstoffe Bixafen, Prothioconazole und<br />
Tebuconazole haben jeweils eine sehr geringe akute orale,<br />
dermale und inhalative Toxizität, sind als nicht hautreizend<br />
bzw. sensibilisierend eingestuft und werden von<br />
im Blattbereich sowie an der Ähre. Die Zulassung wurde<br />
für folgende Indikationen beantragt:<br />
Erysiphe graminis<br />
Puccinia triticina<br />
Puccinia striiformis<br />
Septoria tritici<br />
Septoria nodorum<br />
Pyrenophora tritici-repentis<br />
Fusarium spp.<br />
Erysiphe graminis<br />
Puccinia hordei<br />
Rhynchosporium secalis<br />
Drechslera teres<br />
Ramularia collo-cygni<br />
PLS<br />
Rhynchosporium secalis<br />
Puccinia recondita<br />
Erysiphe graminis<br />
Septoria spp.<br />
Puccinia recondita<br />
3.3 Toxikologische Produkteigenschaften<br />
Akute orale Toxizität 2000 mg/kg (LD50, Ratte)<br />
Akute dermale Toxizität > 2000 mg/kg (LD50, Ratte)<br />
Hautreizung keine Hautreizung (Kaninchen)<br />
Augenreizung keine Augenreizung (Kaninchen)<br />
Sensibilisierung sensibilisierend (Maus)<br />
allen Tierarten in akuten Toxizitätsstudien sehr gut vertragen.<br />
Das Produkt <strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® mit den formulierten<br />
Wirkstoffen verfügt ebenfalls über geringe Toxizität.<br />
<strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® (Bixafen 75 g/l + Prothioconazole 100 g/l + Tebuconazole 100 g/l)<br />
9
4. Umweltverhalten<br />
4.1 Wirkung in der<br />
belebten Umwelt<br />
4.2 Verhalten im Wasser<br />
4.3 Verhalten im Boden<br />
10<br />
Bei der Anwendung von <strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® kann davon<br />
ausgegangen werden, dass diese nicht schädlich auf<br />
Nichtziel-Organismen, inklusive Bienen, wasser- und<br />
bodenbewohnende Organismen und Nützlinge ist,<br />
wenn das Produkt entsprechend der guten landwirtschaftlichen<br />
Praxis eingesetzt wird.<br />
<strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® (Bixafen 75 g/l + Prothio-<br />
conazole 100 g/l + Tebuconazole 100 g/l)<br />
Regenbogenforelle 1,55 mg/l (96 h, LC50, O. mykiss)<br />
Daphnien 5,5 mg/l (48 h, EC50, D. magna)<br />
Algen 1,93 mg/l (72h, IC50, P. subcapitata)<br />
Studien zu Effekten von <strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® auf Transformation<br />
von Kohlenstoff und Stickstoff durch Bodenmikro-Organismen<br />
wurden ebenfalls durchgeführt.<br />
Die enthaltenen Wirkstoffe hatte keinen Einfluss auf<br />
Stickstofftransformation und Kohlenstoffmineralisation<br />
im Boden. Daraus kann geschlussfolgert werden, dass<br />
<strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® keinen dauerhaften Einfluss auf die<br />
Bodenflora hat.
5. Biologische Wirkung<br />
5.1 Aufnahme und Transport der Wirkstoffe<br />
Nach der Anlagerung des Spritzbelages von <strong>Skyway</strong><br />
<strong>Xpro</strong> ® an die Pflanzenoberfläche erfolgt über Diffusion<br />
die rasche Aufnahme der Wirkstoffe durch die Kutikula in<br />
das Blattgewebe. Bereits nach 24 Stunden sind jeweils<br />
rund 30 % des angelagerten Bixafen und Prothioconazole<br />
sowie 50 – 60 % des Tebuconazole in das Blatt<br />
diffundiert. In kürzester Zeit stehen somit ausreichende<br />
Mengen aller drei Wirkstoffe im Blattgewebe zur Verfügung,<br />
um Pathogene sicher zu bekämpfen. Aufgrund der<br />
noch schwächer ausgeprägten Wachsschicht erfolgt die<br />
Aufnahme in jüngere Blätter schneller als in ältere Blätter.<br />
Neben der gleichmäßigen Verteilung im Blattgewebe<br />
erfolgt auch ein Ferntransport mit dem Wasserstrom<br />
im Xylem.<br />
Der wesentliche Unterschied von <strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® zu<br />
Aviator <strong>Xpro</strong> ® besteht in dem zusätzlichen Wirkstoff<br />
Tebuconazole, der sich im Vergleich zu Prothioconazole<br />
und Bixafen systemisch schneller in der Pflanze<br />
ausbreitet. Die extrem rasche Aufnahme und Verteilung<br />
von Tebuconazole im Getreideblatt verstärkt die kurative<br />
Leistung gegen Rost-Arten oder DTR/HTR, während<br />
Bixafen und Prothioconazole über einen langen Zeitraum<br />
sehr gleichmäßig im Gewebe verteilt bleiben, ohne<br />
sich an der Blattspitze anzureichern.<br />
Daraus resultiert eine hervorragende Dauerwirkung, zumal<br />
aus dem Wirkstoffdepot auf der Blattoberfläche über<br />
einen langen Zeitraum die Wirkstoffe kontinuierlich in das<br />
Blattgewebe nachgeliefert werden und protektiv neue<br />
Infektionen verhindern.<br />
Blattpenetration & Systemizität in Gerste bei 20 °C / 60 % rLF nach 24 h<br />
Penetration (%)<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
BIX PRO<br />
BIX PRO<br />
BIX PRO<br />
Aviator <strong>Xpro</strong> ® 5 g/l Input <strong>Xpro</strong> ® 10 g/l <strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® 5 g/l<br />
TEB<br />
11
5. Biologische Wirkung<br />
5.2 <strong>Xpro</strong> technology mit LEAFSHIELD-Formulierungssystem<br />
<strong>Fungizide</strong> auf Basis der <strong>Xpro</strong> technolgy stellen einzigartige<br />
Kombinationen mit den besten Wirkstoffen ihrer<br />
Klassen dar, die durch das intelligente LEAFSHIELD-<br />
Formulierungssystem in ihrer Wirkung optimal<br />
unterstützt werden.<br />
LEAFSHIELD ist ein einzigartiges, neu patentiertes EC-<br />
Formulierungssystem und besteht aus drei verschieden<br />
wirkenden Additiven (Formulierung) und einem Emulgator.<br />
Das Zusammenwirken dieser multifunktionalen<br />
Bestandteile garantiert auch unter verschiedensten<br />
Anwendungs- und Witterungsbedingungen (Düsenart;<br />
Wasseraufwandmenge; Fahrgeschwindigkeit; wechselhafte<br />
Witterung; taufeuchte Bestände) eine optimale Benetzung<br />
der Getreidepflanzen und damit sichere Wirkung<br />
der <strong>Fungizide</strong>.<br />
Alle Additive sind spezifisch aufeinander abgestimmt, um<br />
die Wirkstoffe optimal auf der Blattoberfläche anzulagern,<br />
zu verteilen und gleichzeitig eine lange Verfügbarkeit und<br />
Aufnahme in das Pflanzengewebe sicherzustellen.<br />
Das LEAFSHIELD-Formulierungssystem gewährleistet<br />
im Vergleich zu anderen eine außergewöhnlich gute<br />
Multifunktionale Additive<br />
12<br />
Benetzung und gleichmäßige Verteilung der Spritzt ropfen<br />
auf der Blattoberfläche. Die extrem gute Anhaftung der<br />
Spritztropfen auf der Wachsschicht und die schnelle<br />
Einlagerung der Wirkstoffe in diese, sichern bereits nach<br />
wenigen Minuten eine hohe Regenbeständigkeit und<br />
eine dauerhafte Verfügbarkeit der Wirkstoffe auch unter<br />
kritischen Witterungsbedingungen.<br />
Damit wird das optimale Zusammenwirken von Bixafen,<br />
Prothioconazole und Tebuconazole in der Pflanze unterstützt.<br />
Durch eine schnelle Aufnahme der Wirkstoffe<br />
in das Pflanzengewebe wird eine hohe Kurativleistung<br />
und mit der ständigen Nachlieferung (Depotwirkung) eine<br />
lange Dauerwirkung der <strong>Xpro</strong>-<strong>Fungizide</strong> garantiert.<br />
Der praktische Vorteil des LEAFSHIELD-Formulierungssystems<br />
wird dem Landwirt noch während der Behandlung<br />
durch eine hervorragende Benetzung der gesamten<br />
Blattoberfläche sichtbar. Im Vergleich zu heutigen<br />
Formulierungssystemen wird eine deutlich bessere<br />
Benetzung der Blätter und Pflanzen erreicht. Das gilt<br />
auch bei geringen Wasseraufwandmengen und für unterschiedliche<br />
Düsentypen.<br />
Netzmittel Filmbildner & Haftmittel Penetrationsförderer Emulgator<br />
1.) Additiv A • •<br />
2.) Additiv B • • •<br />
3.) Additiv C • •<br />
4.) Emulgator • •
Optimale Blattbenetzung<br />
Das intelligente Formulierungssystem mit verschiedenen aufeinander<br />
abgestimmten, multifunktionalen Aktivatoren (Additiven).<br />
<strong>Xpro</strong>-LEAFSHIELD<br />
Formulierung<br />
Quelle: NIAB TAG, Silsoe Application Unit (UK 2011)<br />
5.3 Wirkungsmechanismus<br />
<strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® hemmt mit seinen drei Wirkstoffen<br />
essentielle biochemische Prozesse und stört nachhaltig<br />
zentrale Stoffwechselvorgänge des Pilzes. Die Wirkung<br />
von Bixafen beruht auf der Hemmung des Enzyms<br />
Succinat-Dehydrogenase im Komplex II der mitochondrialen<br />
Atmungskette der Pilze, wodurch die Versorgung<br />
der Hyphen mit Energie und essentiellen Bausteinen aus<br />
dem Citratzyklus unterbunden wird. Gleichzeitig greifen<br />
die Wirkstoffe Tebuconazole und Prothioconazole in die<br />
Sterol-Biosynthese ein, was zu einer Anreicherung von<br />
charakteristischen Zwischenstufen der Ergosterolsynthese<br />
führt. Als Folge kommt es zu morphologischen<br />
Fehlbildungen im Membransystem in den Pilzzellen<br />
sowie zu Fehlbildungen in der Zellwand. Die Pilzhyphen<br />
schwellen abnorm stark an und verzweigen sich extrem<br />
oft. In einigen Fällen wurde auch ein Platzen der Hyphen<br />
beobachtet. Weiterhin unterdrücken sie das Wachstum<br />
der Keimschläuche und die Ausbildung von Appressorien.<br />
Somit kann keine Infektion der Pflanzenzellen durch<br />
Neue SDHI<br />
EC-Formulierung<br />
Alte SDHI<br />
SC-Formulierung<br />
den Pilz erfolgen. Neben dieser protektiven Wirkung<br />
verfügt Prothioconazole zudem über die anerkannt beste<br />
Kurativleistung aller Azole gegenüber Septoria tritici im<br />
Weizen und bekämpft nachhaltig auch sich ausbreitende<br />
Infektionsquellen. Stärken des Tebuconazole liegen<br />
in der etwas höheren Systemizität sowie der anerkannt<br />
starken Rostleistung, die durch das neuartige Formulierungsgerüst<br />
noch verstärkt wurde.<br />
Die beiden unterschiedlichen Wirkmechanismen dieser<br />
Wirkstoffe in <strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® ergänzen sich optimal und<br />
bilden ein integriertes Resistenzmanagement. Alle drei<br />
systemischen Wirkstoffe unterbinden bei protektiver Anwendung<br />
zugleich Keimschlauchwachstum, Appresorienbildung<br />
/ Infektionshyphen, interzelluläres Wachstum und<br />
Sporulation. Trotz der kurativen Eigenschaften, insbesondere<br />
des Prothioconazole, sollte unter Praxisbedingungen<br />
<strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® hauptsächlich vorbeugend (protektiv)<br />
angewendet werden, um eine möglichst umfassende und<br />
nachhaltige Krankheitskon trolle zu erreichen.<br />
13
5. Biologische Wirkung<br />
5.4 Pflanzenphysiologische Eigenschaften<br />
<strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® verfügt wie sämtliche <strong>Fungizide</strong> auf<br />
Basis der <strong>Xpro</strong> technology nicht über nur ein breites<br />
Wirkungsspektrum, sondern auch über ertragswirksame<br />
pflanzenphysiologische Eigenschaften. Bixafen bewirkt<br />
einen „Stay Green“-Effekt bei den Getreidepflanzen, der<br />
sich in verzögerter Seneszenz, erhöhter Photosynthese-<br />
Aktivität und Stresstoleranz sowie gleichmäßiger Abreife<br />
zeigt.<br />
In einem Forschungsprojekt an der Universität Bonn<br />
bewirkte Bixafen im Weizen ebenfalls eine verzögerte<br />
Seneszens und gleichmäßigere Abreife gegenüber anderen<br />
Fungizidmaßnahmen. Zu BBCH 80 (Gelbreife) wiesen<br />
diese Varianten eine deutlich höhere photosynthetische<br />
Leistung und Transpiration sowohl bei den Blättern als<br />
auch bei der Ähre auf. Ab BBCH 85 glichen sich diese<br />
Prozesse dem der anderen Fungizidmaßnahmen an, so<br />
dass zum Erntetermin alle Fungizidvarianten vollständig<br />
abgereift waren.<br />
14<br />
Ein weiterer physiologischer Effekt ist, dass sich mit<br />
<strong>Xpro</strong> technology behandelte Getreidepflanzen rascher<br />
und vollständiger von Trockenstress erholen als bei anderen<br />
Fungizidmaßnahmen. Untersuchungen zu diesem<br />
Effekt und den biologischen Mechanismen laufen zurzeit.<br />
Die Vitalität der Getreidepflanzen als Schlüsselfaktor für<br />
den Ertrag wird durch <strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® positiv beeinflusst.<br />
Die behandelten Pflanzen sind nachweislich in der Lage<br />
oxidativen Stress, aber auch Trockenstress besser zu<br />
bewältigen, wodurch sich die Seneszenz der Pflanzen<br />
verzögert. Die photosynthetische Leistung bleibt über<br />
einen längeren Zeitraum stabil auf hohem Niveau, was<br />
sich durch ein deutlich höheres Tausendkorngewicht<br />
aufgrund der verlängerten Kornfüllungsphase auch<br />
im höchsten Ertrag niederschlägt. Zusammen mit der<br />
langen Gesunderhaltung des Blattapparates gegenüber<br />
sämtlichen relevanten Pathogenen sind somit die<br />
Getreidepflanzen in der Lage, im Rahmen ihres sortenspezifischen<br />
Abreifeverhaltens das Ertragspotenzial des<br />
Standortes unter den gegeben Witterungsumständen<br />
optimal auszunutzen.
5.5 Kulturpflanzenverträglichkeit<br />
5.6 Anwendung<br />
5.7 Wirkungsspektrum<br />
5.8 Wartezeit (PHI)<br />
Nach unseren Erfahrungen ist <strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® in<br />
allen Formulierungen sowie zur Registrierung eingereichten<br />
Aufwandmengen in allen Weizen-, Gerste-,<br />
Roggen- und Triticalesorten gut verträglich. Unter ungünstigen<br />
Bedingungen kann es aber bei überhöhten<br />
Aufwandmengen zu Kulturschädigungen kommen.<br />
Die Anwendung von <strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® im Getreide<br />
umfasst die gezielte Bekämpfung von Krankheitserregern<br />
von Pathogenen im Blattbereich und ermöglicht<br />
eine effektive Kontrolle von Ährenkrankheiten. Neben<br />
der gezielten und sicheren Krankheitskontrolle führen<br />
auch die Nutzung der pflanzenphysiologischen Effekte<br />
zu deutlichen Ertrags- und Qualitätssteigerungen.<br />
Außerdem spielt <strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® als leistungsfähige<br />
Kombination zweier nicht kreuz-resistenter Wirkmechanismen<br />
eine entscheidende Rolle im Rahmen<br />
eines integrierten Resistenzmanagements.<br />
<strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® vereint die Eigenschaften von Spezialprodukten<br />
gegen Ährenfusariosen und Abreifekrankheiten<br />
sowie von Breitbandfungiziden gegen<br />
Blattkrankheiten in einem Produkt.<br />
Besonders erwähnenswert sind im Blattbereich die<br />
kurative und protektive Leistung gegen Septoria-Arten<br />
an Weizen und Triticale, gegen Rhynchosporium<br />
secalis an Roggen sowie Pyrenophora-Arten an Weizen<br />
sowie sämtliche Getreideroste in allen Kulturen.<br />
In der Ährenbehandlung eingesetzt bekämpft es wirkungsvoll<br />
Ährenfusariosen, die für die Bildung von Mykotoxinen<br />
verantwortlich sind und reduziert die Mykotoxinbelastung<br />
auf dem Niveau von Spezialfungiziden.<br />
Für <strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® wird eine Wartezeit von 35 Tagen<br />
vorgeschlagen. Da die vorgeschlagenen Anwendungsgebiete<br />
sich nach den Wachstumsstadien der<br />
Kulturpflanzen richten (Weizen, Roggen, Triticale bis<br />
BBCH 69; Gerste bis BBCH 61) dürfte der Zeitraum<br />
zwischen letzter Applikation und Ernte voraussichtlich<br />
deutlich länger sein. Daher richtet sich die Empfehlung<br />
nach den ungünstigsten anzunehmenden<br />
Anwendungsbedingungen.<br />
15
6. Anwendungstechnik<br />
6.1 Anwendungsempfehlung<br />
Weizen, Roggen und Triticale<br />
Gegen Blatt- und Abreifekrankheiten, Echten<br />
Mehltau (Erysiphe graminis), Septoria-Blattdürre<br />
(Septoria tritici), Drechslera-Blattfleckenkrankheit<br />
(Pyrenophora tritici-repentis), Braunrost (Puccinia<br />
spp.), Rhynchosporium-Blattflecken (Rhynchosporium<br />
secalis), Gelbrost (Puccinia striiformis) und Blatt- und<br />
Spelzenbräune (Leptospheria nodorum) im Frühjahr<br />
bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten<br />
Symptome spritzen. Bei Neubefall wiederholen.<br />
Im Weizen gegen Fusarium-Ährenbefall (Fusarium<br />
spp.) und zur Verminderung der Mykotoxine im Erntegut<br />
zur Blüte.<br />
Gerste<br />
Gegen Blattkrankheiten, Echten Mehltau (Erysiphe<br />
graminis), Rhynchosporium-Blattflecken (Rhynchosporium<br />
secalis), Netzflecken (Drechslera teres),<br />
Zwergrost (Puccinia hordei), Ramularia-Blattfleckenkrankheit<br />
(Ramularia collo-cygni) sowie zur<br />
Minderung nichtparasitärer Blattflecken (PLS) im<br />
Frühjahr bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der<br />
ersten Symptome spritzen. Bei Neubefall wiederholen.<br />
16<br />
Anwendungszeitraum:<br />
Mitte Bestockung (BBCH 25) bis<br />
Beginn Blüte (BBCH 61).<br />
Bei Rostbefall: Ende Blüte (BBCH 69).<br />
Aufwandmenge:<br />
1,25 Liter/ha<br />
Maximal 2 Anwendungen<br />
Behandlungsabstand: 14 – 21 Tage<br />
Anwendungszeitraum:<br />
Beginn Blüte (BBCH 61) bis<br />
Ende Blüte (BBCH 69).<br />
Aufwandmenge:<br />
1,25 Liter/ha.<br />
Maximal 1 Anwendung<br />
Anwendungszeitraum:<br />
Mitte Bestockung (BBCH 25) bis<br />
Beginn Blüte (BBCH 61).<br />
Aufwandmenge:<br />
1,0 Liter/ha<br />
Maximal 2 Anwendungen<br />
Behandlungsabstand: 14 – 21 Tage
6. Anwendungstechnik<br />
6.2 Mischbarkeit<br />
<strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® ist chemisch verträglich und mischbar<br />
mit den meisten gebräuchlichen <strong>Fungizide</strong>n und Insektiziden<br />
im Getreide. Mischungen mit speziellen Herbiziden,<br />
Wachstumsreglern und Blattdüngern werden,<br />
entsprechend ihrer Bedeutung in der Praxis, auf dem<br />
Etikett aufgeführt.<br />
Sämtliche Hinweise zur chemischen und biologischen<br />
Verträglichkeit sind zu beachten. Bestehen bei der ersten<br />
Anwendung einer Tankmischung Zweifel, empfehlen<br />
wir vor dem großflächigen Einsatz die Ausbringung<br />
auf einer kleineren Testfläche.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie von der Bayer<br />
CropScience Deutschland GmbH oder dem lokalen<br />
Vertriebsberater. Sofern erhältlich, befolgen Sie den<br />
auf dem Etikett aufgeführten Empfehlungen zur chemischen<br />
und biologischen Verträglichkeit.<br />
17
7. Resistenzbildung<br />
7. Resistenzbildung<br />
Hinsichtlich Wirkungsmechanismus und Wirkort unterscheidet<br />
sich Bixafen von den bisher häufig im Getreideanbau<br />
eingesetzten Wirkstoffen, wie Morpholinen, Triazol-<br />
und Strobilurin-<strong>Fungizide</strong>n. Da SDHI-<strong>Fungizide</strong> mit<br />
der Hemmung der Succinat-Dehydrogenase an einem<br />
anderen Target (Enzym) der mitochondrialen Atmungskette<br />
angreifen als QoI-<strong>Fungizide</strong>, ist keine Kreuzresistenz<br />
mit Strobilurinen bekannt. Trotzdem sind laut FRAC<br />
(Fungicide Resistance Action Comittee) Mischungen von<br />
Strobilurinen und Carboxamiden ohne weiteren Partner<br />
für ein Resistenzmanagement nicht zu empfehlen. Als<br />
beste Lösung muss die Mischung mit nicht kreuzresistenten<br />
<strong>Fungizide</strong>n, wie z. B. Spiroxamine gegen Mehltau<br />
sowie mit leistungsstarken Azol-<strong>Fungizide</strong>n bei anderen<br />
Blatt- und Halmbasispathogenen gelten.<br />
Die Gefahr einer Resistenzbildung bei den SDHI-<strong>Fungizide</strong>n<br />
(Succinat-Dehydrogenase-Inhibitoren), welche die<br />
Wirkstoffgruppen Carboxamide und Benzamide umfasst,<br />
wird von FRAC als mittel bis hoch eingestuft. Um eine<br />
Resistenzbildung zu vermeiden, wird daher ein aktives<br />
Resistenzmanagement als notwendig erachtet. Aufgrund<br />
des identischen Wirkungsmechanismus und Wirkortes<br />
wird beim Auftreten von Resistenzen mit einer zumindest<br />
teilweisen Kreuzresistenz innerhalb dieser Wirkstoffklasse<br />
gerechnet. Bisher sind bei den bekämpften Pathogenen<br />
im Getreide auch nach mehrjährigen Einsatz keine<br />
Resistenzen gegen SDHI-<strong>Fungizide</strong> bekannt.<br />
Für die von Bixafen effektiv bekämpften Getreidepathogene<br />
(Septoria, Braun- & Zwergrost, Netzflecken,<br />
Rhynchosporium etc.) wird das Risiko einer Resistenzbildung<br />
nach FRAC als gering bis mittel eingestuft. Zudem<br />
sind, im Gegensatz zur QoI-Resistenz, die Proteine der<br />
Succinat-Dehydrogenase im Zellkern codiert, was das<br />
allgemeine Resistenzrisiko eher reduziert.<br />
18<br />
Durch die Kombination von Bixafen mit den anerkannt<br />
leistungsstarken Prothioconazole und Tebuconazole<br />
verfügt <strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong> ® aufgrund zweier völlig unterschiedlicher<br />
Wirkmechanismen über ein integriertes<br />
Resistenzmanagement. Trotzdem sollten diese <strong>Fungizide</strong><br />
entsprechend der FRAC-Empfehlung nicht mehr als zwei<br />
Mal pro Saison eingesetzt werden, um einen unnötigen<br />
Selektionsdruck auf den neuen Wirkmechanismus zu<br />
vermeiden. Gleichzeitig schützt die Anwendung in Spritzfolgen<br />
mit Acolfungiziden diese vor Resistenzen.<br />
<strong>Skyway</strong> <strong>Xpro</strong>® bedeutet integriertes Krankheits-<br />
und Resistenzmanagement:<br />
• Modernste, leistungsstärkste Wirkstoffe in wirkungssicherer<br />
Aufwandmengenkombination<br />
• Nutzung nicht kreuzresistenter Wirkmechanismen (DMI)<br />
mit vergleichbarem Wirkungsspektrum<br />
• Ausgezeichnete Kurativ- und Dauerleistung der Einzelwirkstoffen<br />
gegenüber den bedeutendsten Krankheitserregern<br />
im Getreide<br />
Schnelle Aufnahme und Verteilung von Tebuconazole bewirkt<br />
eine rasche Anfangswirkung und den Schutz nicht<br />
benetzter Pflanzenteile.<br />
Ähnliche systemische Eigenschaften und die Depotbildung<br />
von Bixafen und Prothioconazole ermöglichen in<br />
optimaler Weise die gleichzeitige Aufnahme, Verteilung<br />
und Verfügbarkeit und führen darüber hinaus zur lang<br />
anhaltenden Wirkung beider Wirkstoffe.<br />
Effektives und frühzeitiges Krankheitsmanagement ist<br />
die wesentliche Voraussetzung für ein funktionierendes<br />
Resistenzmanagement und dazu ist die leistungsstärkste<br />
Problemlösung die sicherste Alternative.
8. Allgemeine Hinweise<br />
9. Haftungsausschluss<br />
8. Allgemeine Hinweise<br />
• Zur Vermeidung von Risiken für Mensch und Umwelt<br />
ist die Gebrauchsanleitung einzuhalten.<br />
• Das Mittel ist giftig für Wasserorganismen und kann<br />
in Gewässern langfristige schädliche Wirkungen<br />
haben.<br />
• Sensibilisierung durch Hautkontakt ist möglich.<br />
• Getrennt von Lebens- und Futtermitteln sowie<br />
unzugänglich für Kinder und nur in verschlossenen<br />
Originalbehältern aufbewahren.<br />
• Während der Arbeit nicht essen, trinken oder rauchen.<br />
• Berührung mit der Haut vermeiden.<br />
• Bei Verschlucken sofort ärztlichen Rat einholen und<br />
das Etikett vorzeigen.<br />
• Beim Umgang mit Pflanzenschutzmitteln empfehlen<br />
wir als Arbeitskleidung grundsätzlich den Standardanzug<br />
(Pflanzenschutz) und beim Umgang mit dem<br />
unverdünnten Mittel zusätzlich Universal-Schutzhandschuhe<br />
(Pflanzenschutz) gemäß BBA-Richtlinie I,<br />
3-3 / 2 zu tragen. Handschuhe vor dem Ausziehen<br />
waschen. In geschlossenen Räumen für ausreichend<br />
Lüftung sorgen.<br />
• Die allgemeinen Vorsichtsmaßnahmen beim Umgang<br />
mit Pflanzenschutzmitteln sowie die Hinweise zur<br />
Beseitigung von Produkten bzw. Beizmittelresten, sei<br />
es unverdünnt oder auch verdünnt, sind zu beachten.<br />
Ausführliche Informationen über die sichere Handhabung<br />
und Lagerung des Produktes enthält die<br />
dem Produkt beigelegte Gebrauchsanleitung bzw.<br />
das Etikett.<br />
9. Haftungsausschluss Lesen und beachten Sie vor dem Einsatz von <strong>Skyway</strong><br />
<strong>Xpro</strong> ® genauestens die Gebrauchsanleitung, die<br />
Sicherheitshinweise und sämtliche weiteren Informationen<br />
auf dem Produktetikett. Unsere technischen<br />
Informationen basieren auf breiten wissenschaftlichen<br />
Untersuchungen. Diese entsprechen wahrhaftig und<br />
genauestens unserem aktuellsten Wissenstand, stellen<br />
aber keine Garantie dar, da Anwendungs- und Lagerbedingungen<br />
nicht von uns kontrolliert werden können.<br />
Beschreibungen und Eigentumsrechte beinhalten keine<br />
Aussagen zur Verantwortlichkeit bei Schäden.<br />
In allen anderen Fällen gelten unsere Verkaufsrichtlinien.<br />
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© 11/2011<br />
Beratung • Aus der Praxis • TV • Premeo • Wetter<br />
Kostenloses AgrarTelefon:<br />
0 800-220 220 9<br />
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Lerchenkamp 11<br />
31137 Hildesheim<br />
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