1 - Georg-Simon-Ohm Hochschule Nürnberg

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FRIEDRICHS DES (iROSSEn,. C ausgeilellt L Rllerhödzftcn Befehl Seiner ~ajekit do ~eitldien Kailers Die Sammlung franzöfildier Kunftwerke des 18. Jahrhunderts im Befitje Seiner Majeftät des Deuibien Kailers und Königs uon Preufjen beruht faft durchweg auf dem Sammet- elfer Friedribis des uro@en. Ein Gang durm die Sdiloffer in Potsdam genügt, Um er- kennen zu lallen, wel&e Bedeutung die.franzöfifdie Kunft feiner teit in den neigungen des Grolen Königs gehabt hat Ueberall, im Stadtldiloffe, im Sditoffe und Parke UOn Sanslouci, im Reuen Palais, grü@en uns die Werke heruorragender Kiinftter Ranhreidis aus der erlten Hälfte des 18. Jahrhunderb, fei es in den \Gemälden, Skulpturen und .Möbeln, mit denen die Wohnräume Friedrichs ausgeftattet find, lei es 'in den zahl- reihen Marrnorfiguren, die mirdien den Büfdien des Parkes uon Sanslouci heruor- leuhten, oder li& in dem Waffer der Fontänenbecken lpiegetn. Bis weit in reine Jugend hinein lält fidi diele Vorliebe des Königs uerfolgen, die ja audi mit leinen

. 82 BEU'&S&WES HRUS litterarirchen neigungen und feinen Beziehungen zu Uoltaire, d'nlembert, d'Rrgens und manden Anderen Hand in Hand geht. Schon in Rheinsberg waren feine Zimmer mit Werken Watteaus und reiner Schule gefüllt, und der franzöCiTche Hofmaler Antoine Pesne war Falt auslchlieljlich damit befchäftigt, die Decken diefes uon Friedrich erbauten Schtöljchens mit feinen Gemälden zu fchmücken und den Kronprinzen mit reinen Freunden in meinerhaften Bildnilren der nachwett zu überliefern. Mit der Thronbefteigung wurde der junge Känig in die Lage uerre$t, dieien neigungen in umfaIrenderer Weire nachzu- gehen, als es galt, reine neu erbauten Wohnungen und Schlöffer in Charlottenburg, Berlin, Stadtrchlolj Potsdam und Cpäter neues Palais, auszuftatten und mit Kunftwerken zu füllen. Es hat einen groben Reiz, der Thätigkeit Friedrichs auf diefem Gebiete nach- zugehen, auf dem er Erholung uon den StaatsgeTchäften und den Anftrengungen der Feldzüge ruhte, und wir müllen da'bei zu dem Sdlulle kommen, da8 die Kunft, und gerade die zeitgenörrirche franzöIiTche Kunft, neben Dichtkunft und Muiik uon viel höherer Bedeutung für rein geirtiges Leben gewefen ift, als man bisher anzunehmen geneigt war. Ganz eigenartig berühren uns die Horrerpondenzen Friedrichs mit reinem Gerandten in Paris, dem Grafen Rothenbtsrg, und fpäter mit feinen Rgenten, in denen er eigen- händig eingehende Auftrage ertheilt und die Maabe der Raume und Wände angiebt, für deren Rusfchmückung er Gemälde und andere Kunrtwerke uerlangt. Wichtige Der- mehrungen erhielten diefe Sammlungen auch durch Gerchenke, unter denen fünf uon Louis XV. gerandte Marmorgruppen uon Pigalle und Lambert- Sigisbe-rt tdam das her- uorragendfte ift. Aber auch im eigenen Lande' fuchte er die franzörirche Kunft heimifch zu mahen, und eine 'Anzahl Maler, wie Rntoine Pesne und Charles-Rmidie-Philippe uan Loo, fowie Bildhauer, wie Francois-Gaspard Rdam, Sigisbert Midel und Tarfaert, find in Pots- To namentlich zu dem berühmten Bildhauer Houdon und der Malerin Madame Lebrun, die ihn auch als Emigrantin in Rheinsberg befucht hat. * * * lungen eine Auswahl zu einen Schmuck erhalten

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litterarirchen neigungen und feinen Beziehungen zu Uoltaire, d'nlembert, d'Rrgens und<br />

manden Anderen Hand in Hand geht. Schon in Rheinsberg waren feine Zimmer mit<br />

Werken Watteaus und reiner Schule gefüllt, und der franzöCiTche Hofmaler Antoine<br />

Pesne war Falt auslchlieljlich damit befchäftigt, die Decken diefes uon Friedrich erbauten<br />

Schtöljchens mit feinen Gemälden zu fchmücken und den Kronprinzen mit reinen Freunden<br />

in meinerhaften Bildnilren der nachwett zu überliefern. Mit der Thronbefteigung wurde<br />

der junge Känig in die Lage uerre$t, dieien neigungen in umfaIrenderer Weire nachzu-<br />

gehen, als es galt, reine neu erbauten Wohnungen und Schlöffer in Charlottenburg,<br />

Berlin, Stadtrchlolj Potsdam und Cpäter neues Palais, auszuftatten und mit Kunftwerken<br />

zu füllen. Es hat einen groben Reiz, der Thätigkeit Friedrichs auf diefem Gebiete nach-<br />

zugehen, auf dem er Erholung uon den StaatsgeTchäften und den Anftrengungen der<br />

Feldzüge ruhte, und wir müllen da'bei zu dem Sdlulle kommen, da8 die Kunft, und<br />

gerade die zeitgenörrirche franzöIiTche Kunft, neben Dichtkunft und Muiik uon viel höherer<br />

Bedeutung für rein geirtiges Leben gewefen ift, als man bisher anzunehmen geneigt war.<br />

Ganz eigenartig berühren uns die Horrerpondenzen Friedrichs mit reinem Gerandten<br />

in Paris, dem Grafen Rothenbtsrg, und fpäter mit feinen Rgenten, in denen er eigen-<br />

händig eingehende Auftrage ertheilt und die Maabe der Raume und Wände angiebt,<br />

für deren Rusfchmückung er Gemälde und andere Kunrtwerke uerlangt. Wichtige Der-<br />

mehrungen erhielten diefe Sammlungen auch durch Gerchenke, unter denen fünf uon<br />

Louis XV. gerandte Marmorgruppen uon Pigalle und Lambert- Sigisbe-rt tdam das her-<br />

uorragendfte ift. Aber auch im eigenen Lande' fuchte er die franzörirche Kunft heimifch zu<br />

mahen, und eine 'Anzahl Maler, wie Rntoine Pesne und Charles-Rmidie-Philippe uan Loo,<br />

fowie Bildhauer, wie Francois-Gaspard Rdam, Sigisbert Midel und Tarfaert, find in Pots-<br />

To namentlich zu dem berühmten Bildhauer Houdon und der Malerin Madame<br />

Lebrun, die ihn auch als Emigrantin in Rheinsberg befucht hat.<br />

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