1 - Georg-Simon-Ohm Hochschule Nürnberg

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j'$,l'.,~~,,; j ~ ~ h ~ ~ ~ ~ ' 1 7 ~ ~ = ~ ~ - d , j d i & allen deutlchen Hohlendiftrikten die Kokerei unter gleidiieitiger Clewinnung der neben; produkte betrieben wird, ift eine folche Fülle uon theer vorhanden,. da6 aud, die der Uerarbeitung desfelben dienenden Fabriken fi& im groljartigften MaagCEabe ent: widieln konnten. Die deutfchen Zheerdeftillationen gehen im Rllgemeinen weiter, als die enkif&en.Tabgkh dies zu thun pflegten, indem fie nibit nur Rohfraaktionen des Theers herfiellen, londebn au& die darin enthaltenen Hohlenwafferfioffe und Phenole im Zuftande uollkommhfl Reinheit gewinnen und in den Handel bringen. U ,.*L J Ru& die Ueberführung diefer Theerbeilandtheile in die unmittelbaren ~ohmaierialicn der Farbeninduftrie (Rnilin; ilaphthylamin, iiaphthole U. f. W.) hat li& tu einem befw deren Induftriezioeig entwickelt, welcher zum Theil ganz fetbftändig , zum theil im l&tu@ an grolje Tarbenfabrihen, aber ltets raumlidt uollftändig uon der eigentlieen Farbenfabrikation getrennt betrieben wird. fa Die Theerfarbeninduftrie iil, wie allgemein bekannt, in Deutlhland ganz befonde? gro4arHg entwidzett, Tre liefert ohne Zweifel weitaus die Hauptmenge der in da ganzen Welt uerbrauditen kunMichen Farbfioffe, Sie ltellt die höchften Rnlprüche an dieAu% , Lffende wiffenlchafidie Durbibildung der in ihren Dienften thätigen Chemiker und zieht daher auch den grö6ten ilutjen von der auijerordenttihen Entwickelung des u~i[[eQi rdiafllibien dmnifchen Untmidits in Deutlbiland. Rber lie iR audi darauf angewie[efij wm Zwecke ihrer Meiterentwickelung ausgedehnte und koftpielige ~orfbiungslaborator~en ni unterhalten und fo ihrerleits die Entwickelung der theoretildien Chemie R( fördern# Zn der That ift eine Fülle aon bedeutfamen wiffenfbiaftlibien Orrungenfchaftq aus.defl Laboratorien der Farbenfabriken heruorgegangen. % Die Rniahl der in den beiden lebten Jahrzehnten uon deutfhen Farbenfabriken in dei) Handel eingeführten neuen 'Faubftoffe beziffert fi& nach Hunderten, und es kÖnnen,nqT einige wenige (iruppen derfelben hier erwähnt werden. 3 t Die gegen hde der Bebziger Jahre erfolgte teanif'e Synthefe des Rlizarins hat C der Ruflindung einer ganzen Familie uon FarbRoffen geführt, weldie in ihrer. natN und Rnwendungsweife dem Rlizarin uemandt find und li& wie diefes durm 9fo@ Echtheit auszeichnen. DieIe FarbftoRe haben namentlih au& für die ~ollfärbpei~ 9~04~ Bedeutung erlangt noch umfarlender und mannigfaltiger und bei uteitem tahlrei$?! find die Rzofarbfioffe, von welchen eine gmifle Unterabtheilung, die der fogenanntqn fubftanti~en Rio farb fto ff e , die Baum~ollfärber~i gänzli& umgeflaltet hat, indem !( die Uerwendung von Beizen volliländig überfliiffig machte, Die (iruppe der ~riphfn~itll: methanfarbfioffe, £U weiher auch die ältefien und merfi eingeführten Rnilinfarbnoffe gehören, hat in den achtziger Jahren eine Bereiherung durch eine groge ~niahl u?fl twen Mitgliedern erfahren, welche an Reinheit, filanz und Smimmer der nuanrf kaum übertroffen werden dürften. Rber wohl der grö4te aiumph der ~arbeflindu!~~~ in die nodt vor Rblauf des Jahrhunderts zum erfolgreidien Rbfilu@ gelangte tednlfd,e Synthere des Indigos, welche uog der Badifhen Rnilin: und sodaFabrik nah lanT jährigen roribiungen durdigefiihrt wurde und geftattet, aug dem billigften ~e~a~~!s~' des Steinkohlentheers, dem iiaphthalin, du*& eine ' ~ ~ i von h dernifdien ~ ~ w Umffli ~ ~ mungen den boRbaren lndigofarbftoff im altande uollkomm~fiiler Reinheit ufld7*" einem Preife hmnrflelten; der eine erfotgreidie Konkurrenz desfelben mit dem Pfla-dni indigo ermöglidzt, . „( ~fid

ntaRsmx@ a~aujt~r~j~~~~g Die'.RiebiRoffinduRriZ hat einen ähnlichen' Entwi&elungsgang 'durchgemacht wie die FarbeninduRrie. Sie begann mit der Rblcheidung der wohlriechenden Prinzipien zahlreicher, namentlich ausländildier Droguen, ging aber lehr bald dazu über, die I rohen ätherifhen OeIe ihrer Zufammenfdjung nach zu erforfdien und auf Grund der gewonnenen Erkenntnil diefe Produkte weiter zu uerarbeiten und umzugeftalten. $ingeleitet durdi die bahnbrechenden Rrbeiten tiemanns über das Danillin, folgte dk fynthetifche Rufbau uon Riechrtoffen, weldier theils ganz neue,. in. der natur nicht uorkommende Subftanzen der Parfümerie dienrtbar machte, theils auch dazu führte, Wohlgerüche, welche uon der natur nur in fehr befdtränktem, Naa@e er: zeugt werden, mit den Hülfsmitteln des Laboratoriums in , beliebiger Menge zugänglich zu machen. Wohl der glänzendfte Triumph dieler umfalfenden wilfenfchaftlihen Rrbeiten war die künftliche Herltellung des gonons, des reinen Riechftoffes der Ueildze'nblüthe. Die Parfümerie, die Seifeninduftrie und auch die ~ahrungsmittelinduR.uie haben aus dielen Errungenldiaften grolen Plutjen gezogen und find mit ihrer Hülfe zu grofjer Blüthe gelangt. Die InduRrie der pharmazeutildien Präparate hit in gleicher Ideife mit der Rbfheidung heilkräftiger Subftanken aus importirten Droguenk begonnen und. damit an die Stelle diefer in ihrem Gehalt und ihrer Wirkfamkeit .ungleichmatjigen I'laturprodukte . Erhgnifle gelebt, welae in 'Folge ihrer Reinheit und Gleichmäeigkeit dem Rrzt eine fbere Dofirung gertatteten. Don befonderer Wichtigkeit war dies .bei denjenigen Droguen, deten Heilkraft auf ihrem Gehalt an äuljerrt heftig wirkenden 'Rtkatoiden. beruht, wie zd B* beim Opium, den Chinarinden und den 'Früchten, der Strydinosarten, Im Anfang der achtziger Jahre aber begann man, auch die phyfiologifche Wirkung mancher theerderiuate zu erforraen und zu nii'gen zu machen. Heutzutage uerfügen wir über eine gi.o@e und täglich wahrende Zahl von fynthetifdien Heilrtoffen, uon welchen mandze, ,Fit das Rntipyrin , Phenacetin, Guajacol und andere, dem Arzt. geradezu unentbehrlich 9eworden find. Die grofie Fülle d& Rntifeptica, welche weniger zum innerlichen Bebrauch als Heilmittel, als mr Bekämpfung der dem Menfchen drohenden unfichtbaren Feinde aus'dem Reiche der Bakterien beftimmt. find, [&liegt fidz an und trägt dazu bei; auch auf dierem Gebiete die 'Fülle. der 6'rrungen~chacten als fart zu groff errcheinen , (, laffen, neueRer Zeit wendet fi& diere ~ndufirie auch der Erzeugung UOn Genubmitteln und le/h@erdauli&en nahrungsmitteln zu. Das Sacharin, deffen hgeheure Su6kraR uns gefiattet, unferer nahrung Süligkeit zu verleihen, ohne gleidizeitig den Uerdauun9s- j , aPParat mit Zudier überlanen, in eine Wohlthat für uiele Kranke, und in der Fülle der. in neuefier Zeit in den Handel gebrachten fÖSlidien Eiweilftofle werden fifi etnlge finden, deren Merth au& nah der oielleitigen Erprobung einer mehrlahr19en Rnwend~ng unbeilreitbar bleibt. So hat die t&ni[&e Chemie das Problem, delfen LÖf~tlg uon manchen Seiten ihre edelfk Flufgabe betrahtet wird - die künfiliche Darftellung Uon nährftoffen -* n?dz nicht in feinem ganzen Umfange bewältigt, aber fit hat erfol9reiche uerfuche auf dlefetll Gebiete gemacht, wel&e weitere ~ortfdiritte Um eher erhoffen lallen, all&Xladi au& da S&leier zu lüften b qinnt, welcher noch UOr wenu)en Jahren rcheinO bivr Undur&dringli& jeden anbli& in den feineren diemifchen Bau derjenigen sub-

ntaRsmx@ a~aujt~r~j~~~~g<br />

Die'.RiebiRoffinduRriZ hat einen ähnlichen' Entwi&elungsgang 'durchgemacht wie<br />

die FarbeninduRrie. Sie begann mit der Rblcheidung der wohlriechenden Prinzipien<br />

zahlreicher, namentlich ausländildier Droguen, ging aber lehr bald dazu über, die<br />

I rohen ätherifhen OeIe ihrer Zufammenfdjung nach zu erforfdien und auf Grund der<br />

gewonnenen Erkenntnil diefe Produkte weiter zu uerarbeiten und umzugeftalten.<br />

$ingeleitet durdi die bahnbrechenden Rrbeiten tiemanns über das Danillin, folgte<br />

dk fynthetifche Rufbau uon Riechrtoffen, weldier theils ganz neue,. in. der natur<br />

nicht uorkommende Subftanzen der Parfümerie dienrtbar machte, theils auch dazu<br />

führte, Wohlgerüche, welche uon der natur nur in fehr befdtränktem, Naa@e er:<br />

zeugt werden, mit den Hülfsmitteln des Laboratoriums in , beliebiger Menge zugänglich<br />

zu machen. Wohl der glänzendfte Triumph dieler umfalfenden wilfenfchaftlihen<br />

Rrbeiten war die künftliche Herltellung des gonons, des reinen Riechftoffes der<br />

Ueildze'nblüthe.<br />

Die Parfümerie, die Seifeninduftrie und auch die ~ahrungsmittelinduR.uie haben aus<br />

dielen Errungenldiaften grolen Plutjen gezogen und find mit ihrer Hülfe zu grofjer<br />

Blüthe gelangt.<br />

Die InduRrie der pharmazeutildien Präparate hit in gleicher Ideife mit der Rbfheidung<br />

heilkräftiger Subftanken aus importirten Droguenk begonnen und. damit an<br />

die Stelle diefer in ihrem Gehalt und ihrer Wirkfamkeit .ungleichmatjigen I'laturprodukte<br />

. Erhgnifle gelebt, welae in 'Folge ihrer Reinheit und Gleichmäeigkeit dem Rrzt eine<br />

fbere Dofirung gertatteten. Don befonderer Wichtigkeit war dies .bei denjenigen Droguen,<br />

deten Heilkraft auf ihrem Gehalt an äuljerrt heftig wirkenden 'Rtkatoiden. beruht, wie<br />

zd B* beim Opium, den Chinarinden und den 'Früchten, der Strydinosarten, Im Anfang<br />

der achtziger Jahre aber begann man, auch die phyfiologifche Wirkung mancher theerderiuate<br />

zu erforraen und zu nii'gen zu machen. Heutzutage uerfügen wir über<br />

eine gi.o@e und täglich wahrende Zahl von fynthetifdien Heilrtoffen, uon welchen mandze,<br />

,Fit das Rntipyrin , Phenacetin, Guajacol und andere, dem Arzt. geradezu unentbehrlich<br />

9eworden find. Die grofie Fülle d& Rntifeptica, welche weniger zum innerlichen Bebrauch<br />

als Heilmittel, als mr Bekämpfung der dem Menfchen drohenden unfichtbaren<br />

Feinde aus'dem Reiche der Bakterien beftimmt. find, [&liegt fidz an und trägt dazu<br />

bei; auch auf dierem Gebiete die 'Fülle. der 6'rrungen~chacten als fart zu groff errcheinen<br />

, (, laffen,<br />

neueRer Zeit wendet fi& diere ~ndufirie auch der Erzeugung UOn Genubmitteln und<br />

le/h@erdauli&en nahrungsmitteln zu. Das Sacharin, deffen hgeheure Su6kraR uns<br />

gefiattet, unferer nahrung Süligkeit zu verleihen, ohne gleidizeitig den Uerdauun9s-<br />

j ,<br />

aPParat mit Zudier überlanen, in eine Wohlthat für uiele Kranke, und in der Fülle<br />

der. in neuefier Zeit in den Handel gebrachten fÖSlidien Eiweilftofle werden fifi<br />

etnlge finden, deren Merth au& nah der oielleitigen Erprobung einer mehrlahr19en<br />

Rnwend~ng unbeilreitbar bleibt.<br />

So hat die t&ni[&e Chemie das Problem, delfen LÖf~tlg uon manchen Seiten ihre<br />

edelfk Flufgabe betrahtet wird - die künfiliche Darftellung Uon nährftoffen -*<br />

n?dz nicht in feinem ganzen Umfange bewältigt, aber fit hat erfol9reiche uerfuche auf<br />

dlefetll Gebiete gemacht, wel&e weitere ~ortfdiritte Um eher erhoffen lallen,<br />

all&Xladi au& da S&leier zu lüften b qinnt, welcher noch UOr wenu)en Jahren rcheinO<br />

bivr Undur&dringli& jeden anbli& in den feineren diemifchen Bau derjenigen sub-

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