1 - Georg-Simon-Ohm Hochschule Nürnberg

Frankreich und England .zog; um dort fein Fach gründlich kennen zu lernen; uiele der
noch lebenden heuuorragenden deutfdim Medianiker verdanken Franzöfifien und engli-
fdien Meinem einen guten Lheil ihrer KennhiilTe, und noch heute liebt es der ftreb-
fame junge deutfche Mechaniker, in Frankreich und England feinen Blick zu erweitern,
Die Urfache diefer hervorragenden Stellung der franzöiifdien und englifchen Präzii'ions-
technik war in beiden Ländern die Unterltüijung, welche die technifdie Hunfi durch den
Staat fand. In England hatte eine weit ausfiauende Fürforge im lnterefre der Uriegc-
und Handelsmarine die Rusbildung der altronomifchen und nautifchen Mefjinftrumente,
der Marinechronometer und aftronomifchen Uhren mit nachdruck uerfolgt und dierem
Zweige der TeQnik einen mächtigen Impuls gegeben. in Frankreirh dienten dem
gleichen Zwecke die groQen GradmefCungen der Caffinis und ganz befonders um die
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Wende des uorigen Jahrhunderts die bewunderungswürdigen umfaffenden Rrbeiten,
welQe der Menfchheit das metrifche Maafj- und 6ewichts~yRem uerfdiafften und welche
für die Inftrumententechnik eine bedeutende Uerbellerung der Maalje und Gewichte,
der afironomifdien und geodätifihen Infirumente, der phyfikalilien und QemiCdten
Apparate zur Folge hatten.
In Deutfdiland hat erfi feit wenig mehr als zwei Jahrzehnten die ftaatliche Fürforge
Tich der Hebung der heimifthen Präzilionstechnik zugewendet, dann aber audi mit
gröfjter Intenfität und mit uollkommenfiem Erfolge. Die Aufwendungen, welche die
deutrdien Staatsbehorden in den lebten dreifjig Jahren für Kunfi und WilCenfchafien
machten, die Errichtung zahlreicher grofjer pliyiikalifcher und chemifcher Laboratorien,
die Crbauung neuer und die Erweiterung älterer Sternwarten, die Anforderungen, weldie
Candesuertneffung und Erdmeflung an den Bau geodätircher und afironomifcher infirumente
ftellten, der Einflulj, welchen die Einführung des metrifien Maalj- und Gewichtswefens
fowie die Entwickelung der Marine auf die Herftellung genauer Mefjinftrumente
hatte, ltellten die deutfie Technik uor grofje Aufgaben.
Hand in Hand hiermit ging die Erkenntnifj uon der nothwendigkeit innigen Zurammenarbeitens
ztllifthen den Männern der 'Forfiung und denen der. Prads. Im Jahre 1879
traten, zunädifi Fiir Berlin,. Cielehrte, Mechaniker und Optiker zu einer Uereinigung zurammen,
die fich im Jahre 188t zur Deutfchen Gefellfchaft für Nechanikund
Optik erweiterte, fich über das ganze. Deutfae Reich ausdehnte, und deren Aufgabe
die ~iffenfbtaftliche, technifihe und wirthfihaftliche Hebung der präzilionstedinik in:
Gleichfalls im Jahre 1881. wurde, als Organ diefer GefellfchaFL, die £eit fchrift 'für ,
Inftrumentenkunde begründet, in welcher Theoretiker und Praktiker uereint die .
wiffenkhaftlithe Inftrumentenkunde pflegen. Fachfchulen, an weihen Gelehrte gemein.
fam mit Männern der Pra~is thätig find,. entftanden ninähft in Berlin, dann in Trank-
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Furt am Main, fpäter in vielen anderen Städten zur theoretirhen Heranbildung. der jün-
geren Generation, Eine weitere Folge diefes ernfien wiffenfiafllichen Strebens: war es,
da8 deutliche Nechaniker und Optiker auch in ihre laboratorien und WerkOätfen Ge-
lehrte aufnahmen, und gegenwärtig zählen die meifien gröleren deutfbien Timen' erD
fahrene theoretiker zu ihren ftändigen Mitarbeitern,
Die bedeutendfte forderung ihrer.Rufgaben hat aber. die *d&tf&e priziRonsiedinik def
im. Jahre 1887 begründeten Phyfikafif&-Tedini[dien Rei&sanftalt zu danken,
deren er R e, W i f fen ich a ftliche Abtheilung der reinen phylikalifbien Torfdlung 9ew-
met. iR9 während die . rw eit e; t e chnibth e Rbtheilung der Feinme