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Olympia 2008: Dabei sein ist alles! - TG Biberach

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Frischmilch einen Liter Buttermilch erwischt,<br />

aber die Tagliatelle mit (tiefgefrorenem)<br />

Lachs schmecken trotzdem<br />

hervorragend. Beim Spaziergang über die<br />

Insel erkunden wir den kommenden 800<br />

m langen Schwall und stoßen auf weitere<br />

schöne Übernachtungsplätze.<br />

Solche zeigen sich am folgenden Morgen<br />

auch bis km 205. Bei der Brücke von<br />

Kuoksu finden wir eine der schön eingerichteten<br />

Grillhütten für Angler für unsere<br />

Mittagspause und nachdem wir die<br />

Meranslinka (links WW II) und den<br />

Kurkikioski (WW II-III) bei km 225 geschafft<br />

haben, heißt es Feierabend. Die<br />

langen Seestrecken zwischendurch haben<br />

uns ermüdet.<br />

Der Wind flaut ab und die Nacht wird deutlich<br />

wärmer. Allerdings sind am Morgen<br />

auch Heerscharen von Stechmücken zur<br />

Stelle und wir sind froh, dass in der Nähe<br />

eine der zahlreichen Unterstände eines<br />

skibobtrails (www.arctictrail.com) <strong>ist</strong>. Diese<br />

sind nicht nur mit einer Feuerstelle und<br />

reichlich Holz versehen, sondern haben<br />

auch ein Toilettenhäuschen, so dass der<br />

heutige „Spatengang“ erfreulich stichfrei<br />

ausfällt.<br />

Heute liegen dicke Regenwolken über<br />

uns, was unseren Abbau deutlich beschleunigt<br />

und bereits um 9.30 Uhr sind<br />

wir auf dem Wasser. Lange Seestrecken<br />

liegen heute vor uns, dazu scheint später<br />

die Sonne, verbrennt uns die Gesichter<br />

und wir ärgern uns, dass wir unseren Vorurteilen<br />

folgend auf die Mitnahme von<br />

Sonnenmilch verzichtet haben.<br />

Der Fluss wird zunehmend breiter und flacher,<br />

die Landschaft kultivierter. Statt reiner<br />

Holzwirtschaft sieht es jetzt immer<br />

wieder nach Landwirtschaft aus. Schafe<br />

grasen an saftigen Dämmen, Pferde auf<br />

Koppeln, Bauernhöfe bilden rote Farbtupfer<br />

am Horizont und wir schwelgen in<br />

Erinnerungen an Astrid Lindgren und<br />

Bullerbü.<br />

Aus dem Bachbett schauen Steine heraus,<br />

Inseln aus rotem Sand bieten wunderbare<br />

Rastplätze. Ein wildes Rentier<br />

läuft am Ufer entlang. Vielleicht haben wir<br />

ja Glück und finden doch noch ein Ikea.<br />

Völlig unspektakulär präsentiert sich uns<br />

die Bifurkation in den Tärendoälven. <strong>Dabei</strong><br />

sind solche natürlichen Flussverzweigungen<br />

an flachen Wasserscheiden<br />

nicht gerade häufig. Hier verliert der<br />

Torneälv die Hälfte <strong>sein</strong>es Wassers über<br />

den Tärendoälven an den Kalixälven. Eine<br />

ungewohnte Option für Wildwasserpaddler,<br />

doch wir bleiben unserem<br />

schmaler werdenden Torne treu.<br />

In Junosuando füllen wir unsere Vorräte<br />

auf, gönnen uns ein Eis und leckere<br />

Kaneelbullar. Inzwischen brodelt es heftig<br />

in der Wetterküche und eine schwarze<br />

Front rückt immer näher. An der nächsten<br />

„Kreuzung“ könnten wir mit kleinem<br />

Umweg über den Fluss Pipiöjoki und den<br />

Lainoälven die nächsten zwei Stromschnellen<br />

(III – IV, bzw. IV+) umfahren.<br />

Aber Blitz und Donner nehmen uns die<br />

Entscheidung ab. Angesichts des drohenden<br />

Unwetters paddeln wir mit voller Kraft<br />

zum eingezeichneten Campingplatz. Haben<br />

wir richtig recherchiert? Gibt es, anders<br />

als in Jukkasjärvi, den Platz wirklich<br />

noch? Und liegt der Platz auch wirklich<br />

am Fluss, an diesem Fluss? Die ersten<br />

Blitze zucken und die Spannung steigt<br />

gewaltig, bis plötzlich hinter einer Flussbiegung<br />

Hytter zu sehen sind. Wir schaffen<br />

es gerade noch, die Zelte aufzubauen,<br />

da bricht das Gewitter mit voller Wucht<br />

über uns herein. Welch ein Glück. Denn<br />

dieser Platz bietet für wenig Geld nicht<br />

nur heiße Duschen, eine Küche und ein<br />

Cafe, sondern auch eine Sauna mit Flussblick<br />

und Kaminzimmer!<br />

Über Nacht sind unsere nassen Sachen<br />

in der Sauna getrocknet, wieder scheint<br />

die Sonne und wir treiben auf den Torneforsen<br />

zu, die vorletzte Stromschnelle<br />

unserer Tour, laut DKV mit WW IV+ auch<br />

die schwerste. Wir entscheiden uns,<br />

rechts anzulegen, weil die daneben verlaufende<br />

Strasse eine Besichtigung erleichtern<br />

wird. Der Fluss <strong>ist</strong> hier so breit,<br />

dass ein Wechseln auf die andere Seite<br />

nicht möglich <strong>ist</strong>. Die Hauptströmung läuft

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